„Shimshon Amitsur“ – Versionsunterschied

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'''Shimshon Avraham Amitsur''' ({{HeS|שמשון אברהם עמיצור}}; * als ''Shimshon Kaplan'' [[26. August]] [[1921]] in [[Jerusalem]]; † [[5. September]] [[1994]] in Jerusalem) war ein [[israel]]ischer [[Mathematiker]], der sich mit [[Algebra]] befasste.
'''Shimshon Avraham Amitsur''' ({{heS|שמשון אברהם עמיצור‎}}; * als ''Shimshon Kaplan'' [[26. August]] [[1921]] in [[Jerusalem]]; † [[5. September]] [[1994]] in Jerusalem) war ein [[israel]]ischer [[Mathematiker]], der sich mit [[Algebra]] befasste.
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== Leben ==
Amitsur wuchs in [[Tel Aviv]] auf und begann noch vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] bei [[Jakob Levitzki]] zu studieren. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Freiwilliger bei der [[Jüdische Brigade|Jüdischen Brigade]] in der [[British Army|Britischen Armee]] und kämpfte kurz darauf für die [[Palästinakrieg|Unabhängigkeit des Staates Israel]], während er gleichzeitig 1945 sein Diplom machte und 1948 promovierte. Um 1948 änderte er seinen Namen von Kaplan in Amitsur. Er wurde Professor an der Hebrew University und war nach dem Tod seines Lehrers Levitzki der führende Algebraiker in Israel. 1989 wurde er emeritiert. Er engagierte sich auch in der Reform des Mathematikunterrichts an Schulen in Israel.
Amitsur wuchs in [[Tel Aviv]] auf und begann noch vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] an der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] bei [[Jakob Levitzki]] zu studieren. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Freiwilliger bei der [[Jüdische Brigade|Jüdischen Brigade]] in der [[British Army|Britischen Armee]] und kämpfte kurz darauf für die [[Palästinakrieg|Unabhängigkeit des Staates Israel]], während er gleichzeitig 1945 sein Diplom machte und 1948 bei Jakob Levitzki promovierte.<ref>{{MathGenealogyProject|id=15652}}</ref> Um 1948 änderte er seinen Namen von Kaplan in Amitsur. Er wurde Professor an der Hebrew University und war nach dem Tod seines Lehrers Levitzki der führende Algebraiker in Israel. 1989 wurde er emeritiert. Er engagierte sich auch in der Reform des Mathematikunterrichts an Schulen in Israel.


Er beschäftigte sich mit [[Ringtheorie]] und Theorie der [[Divisionsalgebra|Divisionsalgebren]]. Mit seinem Lehrer Levitzki bewies er 1950 einen Satz über [[Matrizenring]]e mit Polynomidentität (PI-Ringe). In der Theorie der Divisionsalgebren beantwortete er 1972 eine Frage von [[Abraham Adrian Albert]] (1931), ob jede zentrale endlichdimensionale Divisionsalgebra ein Kreuzprodukt ist, negativ, indem er ein Gegenbeispiel aus der Theorie der PI-Algebren konstruierte.
Er beschäftigte sich mit [[Ringtheorie]] und Theorie der [[Divisionsalgebra|Divisionsalgebren]]. Mit seinem Lehrer Levitzki bewies er 1950 einen Satz über [[Matrizenring]]e mit Polynomidentität (PI-Ringe). In der Theorie der Divisionsalgebren beantwortete er 1972 eine Frage von [[Abraham Adrian Albert]] (1931), ob jede zentrale endlichdimensionale Divisionsalgebra ein Kreuzprodukt ist, negativ, indem er ein Gegenbeispiel aus der Theorie der PI-Algebren konstruierte.


Amitsur war Mitgründer und Herausgeber des ''Israel Journal of Mathematics''. 1953 erhielt er den [[Israel-Preis]] für [[Exakte Wissenschaft|Exakte Wissenschaften]]. 1990 wurde er Ehrendoktor der [[Ben-Gurion-Universität]]. Er war Mitglied der [[Israelische Akademie der Wissenschaften|Israelischen Akademie der Wissenschaften]]. 1970 war er Invited Speaker auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Nizza]] (''Some results on rings with polynomial identities'') und 1962 in Stockholm (''Rational identities and foundation of geometry'').
Amitsur war Mitgründer und Herausgeber des ''Israel Journal of Mathematics''. 1953 erhielt er den [[Israel-Preis]] für [[Exakte Wissenschaft]]en. 1990 wurde er Ehrendoktor der [[Ben-Gurion-Universität]]. Er war seit 1969 Mitglied der [[Israelische Akademie der Wissenschaften|Israelischen Akademie der Wissenschaften]]. 1989 wurde er Ehrenmitglied der [[London Mathematical Society]]. 1970 war er Invited Speaker auf dem [[Internationaler Mathematikerkongress|Internationalen Mathematikerkongress]] in [[Nizza]] (''Some results on rings with polynomial identities'') und 1962 in Stockholm (''Rational identities and foundation of geometry'').


Zu seinen Doktoranden zählen Avinoam Mann, Amitai Regev, [[Eliyahu Rips]] und Aner Shalev.
Zu seinen Doktoranden zählen Avinoam Mann, Amitai Regev, [[Eliyahu Rips]] und Aner Shalev.


== Schriften ==
== Schriften ==
* Avinoam Mann, Amitai Regev, David Saltman, L. Rowen, L. W. Small (Herausgeber): Selected Papers of Shimshon Amitsur with Commentary, 2 Bände, American Mathematical Society 2001, [http://www.ams.org/bull/2003-40-01/S0273-0979-02-00960-6/home.html Review, Bulletin AMS 2003]
* Avinoam Mann, Amitai Regev, David Saltman, L. Rowen, L. W. Small (Hrsg.): ''Selected Papers of Shimshon Amitsur with Commentary''. 2 Bände, American Mathematical Society, 2001, [https://www.ams.org/journals/bull/2003-40-01/S0273-0979-02-00960-6/home.html Review, Bulletin AMS 2003].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
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<references />

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[[Kategorie:Ehrenmitglied der London Mathematical Society]]
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[[Kategorie:Ehrendoktor der Ben-Gurion-Universität des Negev]]
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[[Kategorie:Angehöriger der Jüdischen Brigade]]
[[Kategorie:Israeli]]
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[[Kategorie:Geboren 1921]]
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2023, 19:02 Uhr

Shimshon Amitsur (Leeds 1972)

Shimshon Avraham Amitsur (hebräisch שמשון אברהם עמיצור; * als Shimshon Kaplan 26. August 1921 in Jerusalem; † 5. September 1994 in Jerusalem) war ein israelischer Mathematiker, der sich mit Algebra befasste.

Amitsur wuchs in Tel Aviv auf und begann noch vor dem Zweiten Weltkrieg an der Hebräischen Universität Jerusalem bei Jakob Levitzki zu studieren. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Freiwilliger bei der Jüdischen Brigade in der Britischen Armee und kämpfte kurz darauf für die Unabhängigkeit des Staates Israel, während er gleichzeitig 1945 sein Diplom machte und 1948 bei Jakob Levitzki promovierte.[1] Um 1948 änderte er seinen Namen von Kaplan in Amitsur. Er wurde Professor an der Hebrew University und war nach dem Tod seines Lehrers Levitzki der führende Algebraiker in Israel. 1989 wurde er emeritiert. Er engagierte sich auch in der Reform des Mathematikunterrichts an Schulen in Israel.

Er beschäftigte sich mit Ringtheorie und Theorie der Divisionsalgebren. Mit seinem Lehrer Levitzki bewies er 1950 einen Satz über Matrizenringe mit Polynomidentität (PI-Ringe). In der Theorie der Divisionsalgebren beantwortete er 1972 eine Frage von Abraham Adrian Albert (1931), ob jede zentrale endlichdimensionale Divisionsalgebra ein Kreuzprodukt ist, negativ, indem er ein Gegenbeispiel aus der Theorie der PI-Algebren konstruierte.

Amitsur war Mitgründer und Herausgeber des Israel Journal of Mathematics. 1953 erhielt er den Israel-Preis für Exakte Wissenschaften. 1990 wurde er Ehrendoktor der Ben-Gurion-Universität. Er war seit 1969 Mitglied der Israelischen Akademie der Wissenschaften. 1989 wurde er Ehrenmitglied der London Mathematical Society. 1970 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Nizza (Some results on rings with polynomial identities) und 1962 in Stockholm (Rational identities and foundation of geometry).

Zu seinen Doktoranden zählen Avinoam Mann, Amitai Regev, Eliyahu Rips und Aner Shalev.

  • Avinoam Mann, Amitai Regev, David Saltman, L. Rowen, L. W. Small (Hrsg.): Selected Papers of Shimshon Amitsur with Commentary. 2 Bände, American Mathematical Society, 2001, Review, Bulletin AMS 2003.

Einzelnachweise

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  1. Shimshon Amitsur im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet