„Heiner Lück“ – Versionsunterschied

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'''Heiner Lück''' (* [[22. Mai]] [[1954]] in [[Nauendorf (Wettin-Löbejün)|Nauendorf]]/Saalkreis) ist ein deutscher [[Rechtswissenschaft]]ler. Lück hat als Universitätsprofessor den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäische, Deutsche und Sächsische Rechtsgeschichte an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle-Wittenberg]] inne.
'''Heiner Lück''' (* [[22. Mai]] [[1954]] in [[Nauendorf (Wettin-Löbejün)|Nauendorf]]) ist ein deutscher [[Rechtswissenschaft]]ler. Lück lehrte als Professor für Rechtswissenschaften an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle-Wittenberg]]. Lück gehört seit Jahrzehnten zu den aktivsten Vertretern der deutschen [[Sachsenspiegel]]-Forschung.


== Leben ==
== Leben ==
Lück studierte 1975-1979 an der Universität Halle-Wittenberg Rechtswissenschaften. 1983 schloss er die Promotion zum Dr. iur. mit einer Untersuchung zur praktischen Wirksamkeit der Wittenberger Juristenfakultät (1502–1817) ab. Von 1983 bis 1989 war er Assistent bei dem hallischen Rechtshistoriker Rolf Lieberwirth. 1988 folgte die Habilitation für Rechtsgeschichte mit einer Arbeit zur kursächsischen Gerichtsverfassung 1423 bis 1550. Die venia legendi für Bürgerliches Recht erwarb er 1993 an der Universität Gießen. 1993 folgte ein Lehraufenthalt als visiting Professor an der University of Wisconsin.
Lück studierte bis 1979 an der Universität Halle-Wittenberg. 1983 schloss er die [[Dissertation|Promotion]] mit einer Untersuchung zur praktischen Wirksamkeit der Wittenberger Juristenfakultät (1502–1817) ab. Von 1983 bis 1989 war er Assistent bei dem hallischen Rechtshistoriker [[Rolf Lieberwirth]]. 1988 folgte die [[Habilitation]] für Rechtsgeschichte mit einer Arbeit zur [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsischen]] [[Gerichtsverfassungsrecht|Gerichtsverfassung]] in der frühen Neuzeit.<ref>Vgl. dazu die Besprechung von [[Bernhard Diestelkamp]] in: ''Neues Archiv für sächsische Geschichte'' 69 (1998), S. 293–294.</ref> Die venia legendi für Bürgerliches Recht erwarb er 1993 an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen|Universität Gießen]]. 1993 folgte ein Lehraufenthalt als Gastprofessor an der [[University of Wisconsin–Madison|University of Wisconsin]].


Nach Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Greifswald erhielt er 1993/94 Rufe an die Universitäten Greifswald und Halle. 1994 wurde er zum Professor für Bürgerliches Recht, Europäische und Deutsche Rechtsgeschichte in Halle ernannt. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Passau lehnte er 1999 ab.
Nach Lehraufträgen an den Universitäten [[Universität Zürich|Zürich]] und [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Greifswald]] erhielt er 1993/94 Rufe an die Universitäten Greifswald und Halle. 1994 wurde er zum Professor für Bürgerliches Recht, Europäische und Deutsche Rechtsgeschichte an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]] ernannt. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Passau lehnte er 1999 ab. Mit dem Ende des Sommersemesters 2019 wurde Lück emeritiert.<ref>Katrin Löwe: ''[https://www.campus-halensis.de/artikel/ein-abschied-der-keiner-ist/ Ein Abschied, der keiner ist.]'' In: ''Campus Hallensis. Das Online-Magazin der Martin-Luther-Universität'', 17. Oktober 2019.</ref>


Heiner Lück ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW) und leitet dort das Akademievorhaben „Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“. Er ist Mitglied der Historischen Kommission der SAW sowie der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. Lück war 2001-2014 stellvertretender Richter am Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Fachbeirats am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main und Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in München.
Lück ist Ordentliches Mitglied der [[Sächsische Akademie der Wissenschaften|Sächsischen Akademie der Wissenschaften]] zu Leipzig und leitet dort das Projekt „Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“. Er ist Mitglied der daran angeschlossenen [[Historische Kommission für Sachsen-Anhalt|Historischen Kommission]], der Wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht und der [[Vereinigung für Verfassungsgeschichte]]. Im Jahr 2002 wurde ihm der [[Eike-von-Repgow-Preis]] verliehen. Er wurde 2018 von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zum Mitherausgeber der Reihe ''Quellen und Forschungen zur sächsischen und mitteldeutschen Geschichte'' gewählt.


Heiner Lück ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Im Jahr 2002 wurde ihm der Eike-von-Repgow-Preis der Stadt und Universität Magdeburg verliehen. 2013 erhielt er die Sarton-Medaille der Universität Gent.


== Schriften ==
== Schriften (Auswahl) ==
'''Monographien'''
(Auswahl)
* ''Wettiner Grafen – Grenzen und Gerichte. Beiträge zur Geschichte des Saalkreises.'' Rat des Saalkreises Abteilung Kultur, Halle 1990.
*Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423–1550. (= Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte; 17). Böhlau Verlag Köln/Weimar/Wien 1997
* ''Die kursächsische Gerichtsverfassung. 1423–1550'' (= ''Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte.'' Bd. 17). Böhlau, Köln u. a. 1997, ISBN 3-412-12296-3 (Zugleich: Halle, Universität, Habilitationsschrift, 1988).
*Die Spruchtätigkeit der Wittenberger Juristenfakultät. Organisation-Verfahren-Ausstrahlung. Böhlau Verlag Köln/Weimar/Wien 1998
* ''Sachsenspiegel und Magdeburger Recht. Europäische Dimensionen zweier mitteldeutscher Rechtsquellen'' (= ''ADIUVAT in itinere.'' Bd. 5, {{ZDB|2178202-7}}). Adiuvat, Hamburg 1998.
*Über den Sachsenspiegel. Entstehung, Inhalt und Wirkung des Rechtsbuches. (Schriftenreihe der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt; 1). Verlag Janos Stekovics, Halle an der Saale 1999; 3. verbesserte u. erweiterte Auflage, Wettin-Löbejün 2013
* ''Die Spruchtätigkeit der Wittenberger Juristenfakultät. Organisation, Verfahren, Ausstrahlung.'' Böhlau, Köln u. a. 1998, ISBN 3-412-11297-6 (Zugleich: Halle, Universität, Dissertation, 1983).
*Nicolaus Hieronymus Gundling und sein "Rechtliches Und Vernunfftmäßiges Bedencken...Von dem Schändlichen Nachdruck andern gehöriger Bücher", in: Louis Pahlow/Jens Eisfeld (Hrsg.): Grundlagen und Grundfragen des Geistigen Eigentums. Mohr Siebeck Tübingen 2008, S. 9-34
* ''Über den Sachsenspiegel. Entstehung, Inhalt und Wirkung des Rechtsbuches'' (= ''Veröffentlichungen der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt.'' Bd. 1). Janos Stekovics, Halle an der Saale 1999, ISBN 3-932863-03-8 (2., verbesserte und erweiterte Auflage. Janos Stekovics, Dößel (Saalekreis) 2005, ISBN 3-89923-093-0).
*Hochverrat an Schweden. Die Hinrichtung Joachim Ludwig von Seckendorffs am 3. Februar 1642 in Salzwedel, in: Nils Jörn/Haik Thomas Porada (Hrsg.): Lebenswelt und Lebenswirklichkeit des Adels im Ostseeraum. Festgabe zum 80. Geburtstag von Bernhard Diestelkamp (= Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft; 5), Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2009, S. 299-317
* ''Der Sachsenspiegel. Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters.'' Lambert Schneider, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-650-40186-1.
*Woher kommt das Lehnrecht des Sachsenspiegels? Überlegungen zu Genesis, Charakter und Struktur, in: Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Ausbildung und Verbreitung des Lehnswesens im Reich und in Italien im 12. und 13. Jahrhundert (= Vorträge und Forschungen; 76), Ostfildern 2013, S. 239-268
* ''Alma Leucorea. Eine Geschichte der Universität Wittenberg 1502 bis 1817.'' Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle an der Saale 2020, ISBN 978-3-86977-208-0.
*Rechtsbücher als „private“ Rechtsaufzeichnungen ?, in: Zschr. d. Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanist. Abt., Bd. 131 (2014), S. 418-433
*Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG), 2. Aufl., hrsg. von Albrecht Cordes, Hans-Peter Haferkamp/Heiner Lück/Dieter Werkmüller u. Christa Bertelsmeier-Kierst als philologischer Beraterin, Berlin 2004 ff.
*Eike von Repgow. Sachsenspiegel. Die Dresdner Bilderhandschrift Mscr. Dresd. M 32…, hrsg. von Heiner Lück, 3 Bde., Graz 2002-2011
*IVS SAXONICO-MAIDEBVRGENSE IN ORIENTE, hrsg. von Heiner Lück, Berlin 2008 ff.


'''Herausgeberschaften'''
Literatur[Bearbeiten]
* ''Halle im Licht und Schatten Magdeburgs. Eine Rechtsmetropole im Mittelalter.'' Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2012, ISBN 978-3-89812-969-5.
*Gerfried Fischer: Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung, in: Heiner Lück (Hrsg.): Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen (= Hallesche Schriften zum Recht; 32), Halle 2013, S. 19–20
* ''Wittenberg. Ein Zentrum europäischer Rechtsgeschichte und Rechtskultur.'' Böhlau, Köln u. a. 2006, ISBN 978-3-412-16204-7.
*Rik Opsommer: Laudatio H. Lück, in: R. Rubens/M. Van Dyck (Ed.s): Sartoniana, Vol. 27, Academia Press & Sartoniana, Gent, Belgium, 2014, S. 47-50
* Mitherausgeber der 2. Auflage des [[Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte|Handwörterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte]] (HRG).
*Gerhard Köbler: Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart (= Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft; 67), Gießen/Lahn 2006, S. 142


== Literatur ==
== Literatur ==
*Gerfried Fischer: Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung, in: Heiner Lück (Hrsg.): Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen (= Hallesche Schriften zum Recht; 32), Halle 2013, S. 19–20.
* [[Gerfried Fischer]]: ''Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung.'' In: Heiner Lück (Hrsg.): ''Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen. Zum 20. Jubiläum der Neugründung der Juristischen Fakultät an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg'' (= ''Hallesche Schriften zum Recht.'' Bd. 32). Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-86977-072-7, S. 19–20.
* [[Gerhard Köbler]]: ''Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart'' (= ''Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft.'' Bd. 67). Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag, Gießen/Lahn 2006, ISBN 3-88430-078-4, S. 142.
*Rik Opsommer: Laudatio H. Lück, in: R. Rubens/M. Van Dyck (Ed.s): Sartoniana, Vol. 27, Academia Press & Sartoniana, Gent, Belgium, 2014, S. 47-50
* [[Rik Opsommer]]: ''Laudatio H. Lück.'' In: ''Sartoniana.'' Bd. 27, 2014, {{ZDB|2250628-7}}, S. 47–50, ([http://www.sartonchair.ugent.be/file/288 Digitalisat (PDF; 12,83 MB)]).
*Gerhard Köbler: Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart (= Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft; 67), Gießen/Lahn 2006, S. 142.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|130836265}}
* {{DNB-Portal|130836265}}
* [http://lueck.jura.uni-halle.de Seite von Heiner Lück an der Universität Halle-Wittenberg]
* [https://www.jura.uni-halle.de/lehrstuehle_dozierende/wagner/lueck/ Seite von Heiner Lück an der Universität Halle-Wittenberg]
* [http://www.saw-leipzig.de/mitglieder/lueckh/ Mitgliederseite auf der Homepage der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig]
* [https://www.saw-leipzig.de/de/mitglieder/lueckh Mitgliederseite auf der Homepage der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig]
* [http://opac.regesta-imperii.de/lang_de/autoren.php?name=L%C3%BCck%2C+Heiner Veröffentlichungen von Heiner Lück] im Opac der [[Regesta Imperii]]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2023, 23:48 Uhr

Heiner Lück (* 22. Mai 1954 in Nauendorf) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Lück lehrte als Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Halle-Wittenberg. Lück gehört seit Jahrzehnten zu den aktivsten Vertretern der deutschen Sachsenspiegel-Forschung.

Lück studierte bis 1979 an der Universität Halle-Wittenberg. 1983 schloss er die Promotion mit einer Untersuchung zur praktischen Wirksamkeit der Wittenberger Juristenfakultät (1502–1817) ab. Von 1983 bis 1989 war er Assistent bei dem hallischen Rechtshistoriker Rolf Lieberwirth. 1988 folgte die Habilitation für Rechtsgeschichte mit einer Arbeit zur kursächsischen Gerichtsverfassung in der frühen Neuzeit.[1] Die venia legendi für Bürgerliches Recht erwarb er 1993 an der Universität Gießen. 1993 folgte ein Lehraufenthalt als Gastprofessor an der University of Wisconsin.

Nach Lehraufträgen an den Universitäten Zürich und Greifswald erhielt er 1993/94 Rufe an die Universitäten Greifswald und Halle. 1994 wurde er zum Professor für Bürgerliches Recht, Europäische und Deutsche Rechtsgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ernannt. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Passau lehnte er 1999 ab. Mit dem Ende des Sommersemesters 2019 wurde Lück emeritiert.[2]

Lück ist Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und leitet dort das Projekt „Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“. Er ist Mitglied der daran angeschlossenen Historischen Kommission, der Wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht und der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Im Jahr 2002 wurde ihm der Eike-von-Repgow-Preis verliehen. Er wurde 2018 von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zum Mitherausgeber der Reihe Quellen und Forschungen zur sächsischen und mitteldeutschen Geschichte gewählt.

Heiner Lück ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Schriften (Auswahl)

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Monographien

  • Wettiner Grafen – Grenzen und Gerichte. Beiträge zur Geschichte des Saalkreises. Rat des Saalkreises Abteilung Kultur, Halle 1990.
  • Die kursächsische Gerichtsverfassung. 1423–1550 (= Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte. Bd. 17). Böhlau, Köln u. a. 1997, ISBN 3-412-12296-3 (Zugleich: Halle, Universität, Habilitationsschrift, 1988).
  • Sachsenspiegel und Magdeburger Recht. Europäische Dimensionen zweier mitteldeutscher Rechtsquellen (= ADIUVAT in itinere. Bd. 5, ZDB-ID 2178202-7). Adiuvat, Hamburg 1998.
  • Die Spruchtätigkeit der Wittenberger Juristenfakultät. Organisation, Verfahren, Ausstrahlung. Böhlau, Köln u. a. 1998, ISBN 3-412-11297-6 (Zugleich: Halle, Universität, Dissertation, 1983).
  • Über den Sachsenspiegel. Entstehung, Inhalt und Wirkung des Rechtsbuches (= Veröffentlichungen der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt. Bd. 1). Janos Stekovics, Halle an der Saale 1999, ISBN 3-932863-03-8 (2., verbesserte und erweiterte Auflage. Janos Stekovics, Dößel (Saalekreis) 2005, ISBN 3-89923-093-0).
  • Der Sachsenspiegel. Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Lambert Schneider, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-650-40186-1.
  • Alma Leucorea. Eine Geschichte der Universität Wittenberg 1502 bis 1817. Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle an der Saale 2020, ISBN 978-3-86977-208-0.

Herausgeberschaften

  • Gerfried Fischer: Die Entwicklung der Zivilrechtslehre seit der Wiederbegründung der Juristischen Fakultät nach der Wiedervereinigung. In: Heiner Lück (Hrsg.): Aktuelle Beiträge zur Rechtswissenschaft und ihren geistesgeschichtlichen Grundlagen. Zum 20. Jubiläum der Neugründung der Juristischen Fakultät an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (= Hallesche Schriften zum Recht. Bd. 32). Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-86977-072-7, S. 19–20.
  • Gerhard Köbler: Deutsche Rechtshistoriker. Tausend deutschsprachige Rechtshistoriker aus Vergangenheit und Gegenwart (= Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft. Bd. 67). Arbeiten zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag, Gießen/Lahn 2006, ISBN 3-88430-078-4, S. 142.
  • Rik Opsommer: Laudatio H. Lück. In: Sartoniana. Bd. 27, 2014, ZDB-ID 2250628-7, S. 47–50, (Digitalisat (PDF; 12,83 MB)).

Einzelnachweise

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  1. Vgl. dazu die Besprechung von Bernhard Diestelkamp in: Neues Archiv für sächsische Geschichte 69 (1998), S. 293–294.
  2. Katrin Löwe: Ein Abschied, der keiner ist. In: Campus Hallensis. Das Online-Magazin der Martin-Luther-Universität, 17. Oktober 2019.