„Carsony Brothers“ – Versionsunterschied

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Die '''Carsony Brothers''', eigentlich Karl Raymond, Josef und Engelbert (Bert) Konrad Schrom, waren ein [[Artist (Darsteller)|Artisten]]-Trio aus [[Wien]], [[Simmering]], die in den [[1950er|1950ern]] und [[1960er|1960ern]] Weltberühmt wurden.
Die '''Carsony Brothers''', eigentlich Karl Raymond, Josef und Engelbert (Bert) Konrad Schrom, waren ein [[Artist (Darsteller)|Artisten]]-Trio aus [[Wien]]-[[Simmering]], das in den [[1950er]]n und [[1960er]]n weltberühmt wurde.


== Leben ==
== Leben ==
Karl Raymond Schrom wurde (*14. September 1924 Wien, † 13. Dezember 2012 [[Vereinigte Staaten|USA]]) als drittes Kind seiner Eltern in ärmlichsten Verhältnissen in Wien Simmering geboren und wuchs gemeinsam mit den jüngeren Zwillingsbrüdern Josef (*1935 Wien, † 1964 USA)<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://http/%3A%2F%2Fwww.friedhoefewien.at%2Feportal3%2Fep%2FprogramView.do%3FprogramId%3D82007%26submitHidden%3Dtrue%26name%3Djosef%2BSchrom%26friedhof%3D039%26jdb_von%3D1964%26jdb_bis%3D%26historischerGrab%3Dfalse%26latitudeWGS84_y%3D%26longitudeWGS84_x%3D |titel=Verstorbenensuche {{!}} Online Services {{!}} Friedhöfe {{!}} Friedhöfe Wien |zugriff=2019-03-01 |sprache=de}}</ref> und Engelbert Konrad (*1935 Wien, † 1964 USA) und 13 weiteren Geschwistern in der Barackensiedlung ''Hasenleiten'' auf. Bereits als 6 jähriger war Karl Raymond Schrom vom [[Zirkus]] beeindruckt und beschloss später Artist zu werden. Zu diesem Zweck begann er zu trainieren und wurde ein talentierter Turner. Die Teilnahme an den [[Olympische Sommerspiele 1940|olympischen Spielen 1940]] stand im Raum, allerdings wurden diese Träume durch den [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]] zu Nichte gemacht. Im Alter von 17 Jahren wurde er 1941 zur [[Wehrmacht]] eingezogen und geriet 1944 bei [[Schlacht um Monte Cassino|Monte Cassino]] in amerikanische [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenschaft]]. In diesem Zusammenhang wurde er in die USA in das Kriegsgefangenenlager [[:en:Fort_Carson|Camp Carson]], [[Colorado]] verbracht, in dem er er weiter trainierte und seinen jüngeren Brüdern per Gefangenenpost Übungsanleitungen in die Heimat sandte, die diese eifrig befolgten. Bereits im Lager hatte Karl beschlossen eines Tages als Artist in die USA zurückzukehren.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Karl_Carsony |titel=Karl Carsony – Wien Geschichte Wiki |zugriff=2019-03-01}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor=simmeringerblog |url=https://simmeringerblog.wordpress.com/2017/01/29/the-carsony-brothers-vergessene-weltstars-made-in-simmering/ |titel=The Carsony Brothers – vergessene Weltstars made in Simmering! |werk=simmeringerblog |datum=2017-01-29 |zugriff=2019-03-01 |sprache=de-DE}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://tv.orf.at/orf3/stories/2703082/ |titel=The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas - ORF III |zugriff=2019-03-01}}</ref>
Karl Raymond Schrom (* 14. September 1924 Wien; † 13. Dezember 2012 [[Las Vegas]], [[Vereinigte Staaten|USA]]) wurde als drittes Kind seiner Eltern in ärmlichsten Verhältnissen in Wien-Simmering geboren und wuchs gemeinsam mit den jüngeren Zwillingsbrüdern Josef (* 1935 Wien; † 1964 USA)<ref name=":0">{{Internetquelle | url=https://www.friedhoefewien.at/eportal3/ep/programView.do?programId=82007&submitHidden=true&name=josef+Schrom&friedhof=039&jdb_von=1964&jdb_bis=&historischerGrab=false&latitudeWGS84_y=&longitudeWGS84_x= | titel=Verstorbenensuche {{!}} Online Services {{!}} Friedhöfe {{!}} Friedhöfe Wien | abruf=2019-03-01}}</ref> und Engelbert Konrad (* 1935 Wien; † 1964 USA) und 13 weiteren Geschwistern in der Barackensiedlung ''Hasenleiten'' auf. Nachdem der Vater früh gestorben war, mussten die Kinder ihren Beitrag zum Familienunterhalt leisten. Holz sammeln und das Suchen von Gelegenheitsjobs gehörte je nach Alter dazu. Bereits als 6-Jähriger war Karl Raymond Schrom vom [[Zirkus]] beeindruckt und beschloss, später Artist zu werden. Zu diesem Zweck begann er zu trainieren und wurde ein talentierter Turner. Die Teilnahme an den [[Olympische Sommerspiele 1940|Olympischen Spielen 1940]] stand im Raum, allerdings wurden diese Träume durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zunichtegemacht. Im Alter von 17 Jahren wurde er 1941 zur [[Wehrmacht]] eingezogen, 1944 geriet er bei [[Schlacht um Monte Cassino|Monte Cassino]] in amerikanische [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenschaft]]. In diesem Zusammenhang wurde er in die USA in das Kriegsgefangenenlager [[Camp Carson]], [[Colorado]], verbracht, in dem er weiter trainierte, eine Theatergruppe gründete und seinen jüngeren Brüdern per Gefangenenpost Übungsanleitungen in die Heimat sandte, die diese eifrig befolgten. Bereits im Lager hatte Karl beschlossen, eines Tages als Artist in die USA zurückzukehren.<ref name=":1">{{Wien Geschichte Wiki|Karl Carsony|Karl Carsony}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor=simmeringerblog |url=https://simmeringerblog.wordpress.com/2017/01/29/the-carsony-brothers-vergessene-weltstars-made-in-simmering/ |titel=The Carsony Brothers – vergessene Weltstars made in Simmering! |werk=simmeringerblog |datum=2017-01-29 |abruf=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://tv.orf.at/orf3/stories/2703082/ |titel=The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas - ORF III |abruf=2019-03-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190302025125/https://tv.orf.at/orf3/stories/2703082/ |archiv-datum=2019-03-02 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-16 12:21:47 InternetArchiveBot }}</ref>


== Karriere ==
== Karriere ==
1948 kehrte er Karl Raymond Schrom nach Wien zurück und gründete mit seinen beiden Brüdern die ''Carsony Brothers''. Der Name ist eine Anspielung an das Kriegsgefangenenlager in Carson. Zunächst folgten Auftritte in einem Wiener [[Varieté]], danach Engagements in [[Ungarn]], [[Australien]], [[Afrika]], [[Indien]] sowie in den USA, wo sie von [[Bob Hope]] entdeckt und gefördert wurden. Mit ihrer Nummer, dem einarmigen Handstand auf einem Spazierstock, begeisterten sie das Publikum, was auch auf das Entertainer-Talent von Karl zurückzuführen war.
1948 kehrte Karl Raymond Schrom nach Wien zurück und gründete mit seinen beiden Brüdern die „Carsony Brothers“. Der Name ist eine Anspielung an das Kriegsgefangenenlager in Carson. Zunächst folgten Auftritte in einem Wiener [[Varieté]], danach Engagements in [[Ungarn]], [[Australien]], [[Afrika]], [[Indien]] sowie in den USA, wo sie von [[Bob Hope]] entdeckt und gefördert wurden. Mit ihrer Nummer, dem einarmigen [[Handstand]] auf einem Spazierstock, begeisterten sie das Publikum, was auch auf das [[Unterhaltungskünstler|Entertainer]]-Talent von Karl zurückzuführen war.


Der große Durchbruch gelang den ''Carsony Brothers'' als Karl eine Wette mit einem [[Vermögensmillionär|Millionär]] in [[Hollywood]] einging und den einarmigen Handstand auf einem Spazierstock ungesichert auf dem [[Leuchtreklame]]-Schild am Dach eines [[Nachtclub|Nachtklubs]] in [[Las Vegas]] vollführte und es damit in die [[Schlagzeile|Schlagzeilen]] der Zeitungen schaffte.<ref name=":2" /><ref name=":3">{{Internetquelle |url=http://www.filmwerkstatt.com/film/the-carsony-brothers/ |titel=Filmwerkstatt {{!}} Wien |zugriff=2019-03-01}}</ref> Danach folgten regelmäßige Auftritte in Hollywood, Las Vegas, [[Paris]] oder [[Monaco]] und auch weitere Auftritte in luftigen Höhen wie z.B. bei der Eröffnung des [[:en:SLS_Las_Vegas#Sahara_Hotel_and_Casino|Sahara Hotel]].<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/2000008806391/Kopfueber-zu-Weltruhm-The-Carsony-Brothers |titel=Kopfüber zu Weltruhm: "The Carsony Brothers" - derStandard.at |zugriff=2019-03-01 |sprache=de-AT}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/428838 |titel=Carsony Brothers: Vergessene Simmeringer Söhne |zugriff=2019-03-01 |sprache=de}}</ref>
Der große Durchbruch gelang den Carsony Brothers, als Karl eine Wette mit einem [[Vermögensmillionär|Millionär]] in [[Hollywood]] einging und den einarmigen Handstand auf einem Spazierstock ungesichert auf dem [[Leuchtreklame]]-Schild am Dach eines [[Nachtclub|Nachtklubs]] in [[Las Vegas]] vollführte und es damit in die [[Schlagzeile]]n der Zeitungen schaffte.<ref name=":2" /><ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.filmwerkstatt.com/film/the-carsony-brothers/ |titel=Filmwerkstatt {{!}} Wien |abruf=2019-03-01}}</ref> Danach folgten regelmäßige Auftritte in Hollywood, Las Vegas, [[Paris]], [[London]] oder [[Monaco]] und auch weitere Auftritte in luftigen Höhen wie z.&nbsp;B. bei der Eröffnung des [[Sahara Las Vegas]].<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/2000008806391/Kopfueber-zu-Weltruhm-The-Carsony-Brothers |titel=Kopfüber zu Weltruhm: "The Carsony Brothers" - derStandard.at |abruf=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/428838 |titel=Carsony Brothers: Vergessene Simmeringer Söhne |abruf=2019-03-01}}</ref><ref name=":4" />


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Als sich die [[Zwillinge|Zwillingsbrüder]] Josef und Engelbert 1964 binnen einen Monats aus unbekannten Gründen beide das Leben nahmen, endete die Karriere der Carsony Brothers abrupt. Karl versuchte noch eine Zeit lang eine Solo-Karriere und 3 Jahre lang halfen The Goofers™<ref>[https://thegoofers.com/ The Goofers™] in: ''thegoofers.com''.</ref> über die Runden. Schließlich arbeitete er als [[Croupier]] in einem [[Spielbank|Casino]] in Las Vegas. Bis zu seinem Tod 2012 lebte er in bescheidenen amerikanischen Verhältnissen und wurde wie seine Brüder am [[Simmeringer Friedhof]] begraben.


== Grab ==
== Grab ==
Alle Brüder sind im Familiengrab am [[Simmeringer Friedhof|Friedhof Simmering]], Teil N, Gruppe 6, Reihe 6, Nummer 5 beerdigt.<ref name=":1" /><ref name=":0" />
Alle Brüder sind im Familiengrab am [[Simmeringer Friedhof|Friedhof Simmering]], Teil N, Gruppe 6, Reihe 6, Nummer 5 beerdigt.<ref name=":1" /><ref name=":0" />
[[Datei:Carsony.jpg|mini|hochkant=0.8|Grabstätte der Carsony Brüder]]

== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* 2014 Dokumentation ''The Carsony Brothers Von Wien nach Las Vegas'' über das Leben der ''Carsony Brothers'' durch den [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] und die [[Filmwerkstatt Wien]], gefördert vom [[Filmfonds Wien]] und [[Fernsehfonds Austria]].<ref>{{Internetquelle |url=http://carsonybrothers.com/ |titel=carsonybrothers.com |abruf=2019-03-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190102215402/http://carsonybrothers.com/ |archiv-datum=2019-01-02 |offline=ja |archiv-bot=2023-12-03 01:13:56 InternetArchiveBot }}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |autor=FIAT IFTA |url=https://www.youtube.com/watch?v=1ANgN1bsYak |titel=Carsony Brothers EV |datum=2015-06-15 |abruf=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmfonds-wien.at/filme/the-carsony-brothers---von-simmering-nach-las-vegas |titel=Filmfonds Wien - The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas |abruf=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ina Weber |url=https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/716549_Drei-Simmeringer-erobern-die-Welt.html |titel=Drei Simmeringer erobern die Welt |abruf=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20141127_OTS0181/oesterreichische-true-story-als-dokfilm-premiere-the-carsony-brothers-von-simmering-nach-las-vegas |titel=Österreichische True Story als "dok.film"-Premiere: "The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas" |abruf=2019-03-01}}</ref>

* Am 29. November 2016 wurde in der Hasenleitensiedlung in Wien-Simmering der [[Carsonypark]] nach den drei Brüdern benannt.
* 2014 - Dokumentation ''The Carsony Brothers - Von Wien nach Las Vegas'' über das Leben der Carsony Brothers durch die [[Filmwerkstatt Wien]], gefördert vom [[Filmfonds Wien]].<ref>{{Internetquelle |url=http://carsonybrothers.com/ |titel=carsonybrothers.com |zugriff=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=FIAT IFTA |url=https://www.youtube.com/watch?v=1ANgN1bsYak |titel=Carsony Brothers EV |datum=2015-06-15 |zugriff=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.filmfonds-wien.at/filme/the-carsony-brothers---von-simmering-nach-las-vegas |titel=Filmfonds Wien - The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas |zugriff=2019-03-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ina Weber |url=https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/716549_Drei-Simmeringer-erobern-die-Welt.html |titel=Drei Simmeringer erobern die Welt |zugriff=2019-03-01 |sprache=de}}</ref>
* Am 29. November 2016 wurde in Wien, Simmering, in der Hasenleitensiedlung, der [[Carsonypark]] nach den 3 Brüdern benannt.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

[[Kategorie:Artistentruppe]]
[[Kategorie:Akrobat]]
[[Kategorie:Österreicher]]

Aktuelle Version vom 3. August 2024, 16:35 Uhr

Die Carsony Brothers, eigentlich Karl Raymond, Josef und Engelbert (Bert) Konrad Schrom, waren ein Artisten-Trio aus Wien-Simmering, das in den 1950ern und 1960ern weltberühmt wurde.

Karl Raymond Schrom (* 14. September 1924 Wien; † 13. Dezember 2012 Las Vegas, USA) wurde als drittes Kind seiner Eltern in ärmlichsten Verhältnissen in Wien-Simmering geboren und wuchs gemeinsam mit den jüngeren Zwillingsbrüdern Josef (* 1935 Wien; † 1964 USA)[1] und Engelbert Konrad (* 1935 Wien; † 1964 USA) und 13 weiteren Geschwistern in der Barackensiedlung Hasenleiten auf. Nachdem der Vater früh gestorben war, mussten die Kinder ihren Beitrag zum Familienunterhalt leisten. Holz sammeln und das Suchen von Gelegenheitsjobs gehörte je nach Alter dazu. Bereits als 6-Jähriger war Karl Raymond Schrom vom Zirkus beeindruckt und beschloss, später Artist zu werden. Zu diesem Zweck begann er zu trainieren und wurde ein talentierter Turner. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1940 stand im Raum, allerdings wurden diese Träume durch den Zweiten Weltkrieg zunichtegemacht. Im Alter von 17 Jahren wurde er 1941 zur Wehrmacht eingezogen, 1944 geriet er bei Monte Cassino in amerikanische Kriegsgefangenschaft. In diesem Zusammenhang wurde er in die USA in das Kriegsgefangenenlager Camp Carson, Colorado, verbracht, in dem er weiter trainierte, eine Theatergruppe gründete und seinen jüngeren Brüdern per Gefangenenpost Übungsanleitungen in die Heimat sandte, die diese eifrig befolgten. Bereits im Lager hatte Karl beschlossen, eines Tages als Artist in die USA zurückzukehren.[2][3][4]

1948 kehrte Karl Raymond Schrom nach Wien zurück und gründete mit seinen beiden Brüdern die „Carsony Brothers“. Der Name ist eine Anspielung an das Kriegsgefangenenlager in Carson. Zunächst folgten Auftritte in einem Wiener Varieté, danach Engagements in Ungarn, Australien, Afrika, Indien sowie in den USA, wo sie von Bob Hope entdeckt und gefördert wurden. Mit ihrer Nummer, dem einarmigen Handstand auf einem Spazierstock, begeisterten sie das Publikum, was auch auf das Entertainer-Talent von Karl zurückzuführen war.

Der große Durchbruch gelang den Carsony Brothers, als Karl eine Wette mit einem Millionär in Hollywood einging und den einarmigen Handstand auf einem Spazierstock ungesichert auf dem Leuchtreklame-Schild am Dach eines Nachtklubs in Las Vegas vollführte und es damit in die Schlagzeilen der Zeitungen schaffte.[3][5] Danach folgten regelmäßige Auftritte in Hollywood, Las Vegas, Paris, London oder Monaco und auch weitere Auftritte in luftigen Höhen wie z. B. bei der Eröffnung des Sahara Las Vegas.[6][7][8]

Die Carsony Brothers waren zu Hollywood-Stars geworden und pflegten Freundschaften mit Stars wie Dean Martin, Jerry Lewis, Frank Sinatra, Sammy Davis junior, Liza Minnelli, The Andrew Sisters, den Kessler-Zwillingen und Liberace, der ihnen half, die US-amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. 1955 kehrten sie für einen Auftritt im Wiener Moulin Rouge in ihre Geburtsstadt zurück. 1960 spielten die Brüder sich selbst in der TV-Serie „Vera Lynn Presents“.[3][5][9]

Als sich die Zwillingsbrüder Josef und Engelbert 1964 binnen einen Monats aus unbekannten Gründen beide das Leben nahmen, endete die Karriere der Carsony Brothers abrupt. Karl versuchte noch eine Zeit lang eine Solo-Karriere und 3 Jahre lang halfen The Goofers™[10] über die Runden. Schließlich arbeitete er als Croupier in einem Casino in Las Vegas. Bis zu seinem Tod 2012 lebte er in bescheidenen amerikanischen Verhältnissen und wurde wie seine Brüder am Simmeringer Friedhof begraben.

Alle Brüder sind im Familiengrab am Friedhof Simmering, Teil N, Gruppe 6, Reihe 6, Nummer 5 beerdigt.[2][1]

Grabstätte der Carsony Brüder

Einzelnachweise

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  1. a b Verstorbenensuche | Online Services | Friedhöfe | Friedhöfe Wien. Abgerufen am 1. März 2019.
  2. a b Karl Carsony im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  3. a b c simmeringerblog: The Carsony Brothers – vergessene Weltstars made in Simmering! In: simmeringerblog. 29. Januar 2017, abgerufen am 1. März 2019.
  4. The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas - ORF III. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2019; abgerufen am 1. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tv.orf.at
  5. a b Filmwerkstatt | Wien. Abgerufen am 1. März 2019.
  6. Kopfüber zu Weltruhm: "The Carsony Brothers" - derStandard.at. Abgerufen am 1. März 2019.
  7. Carsony Brothers: Vergessene Simmeringer Söhne. Abgerufen am 1. März 2019.
  8. a b FIAT IFTA: Carsony Brothers EV. 15. Juni 2015, abgerufen am 1. März 2019.
  9. „dokFilm“ über Wiener Varietékünstler im Amerika der 1950er und 1960er: „The Carsony Brothers – Von Simmering nach Las Vegas“. Abgerufen am 1. März 2019.
  10. The Goofers™ in: thegoofers.com.
  11. carsonybrothers.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2019; abgerufen am 1. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/carsonybrothers.com
  12. Filmfonds Wien - The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas. Abgerufen am 1. März 2019.
  13. Ina Weber: Drei Simmeringer erobern die Welt. Abgerufen am 1. März 2019.
  14. Österreichische True Story als "dok.film"-Premiere: "The Carsony Brothers - Von Simmering nach Las Vegas". Abgerufen am 1. März 2019.