„Ikarus 66“ – Versionsunterschied

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Der Ikarus 66 wurde aus dem Reisebus [[Ikarus 55]] abgeleitet. Er war als Linienbus für den innerstädtischen Nahverkehr konzipiert.
Der Ikarus 66 wurde aus dem Reisebus [[Ikarus 55]] abgeleitet. Er war als Linienbus für den innerstädtischen Nahverkehr konzipiert.


Als Antriebseinheit kam ein wassergekühlter sechszylindriger [[Wirbelkammereinspritzung|Wirbelkammer]]-[[Dieselmotor]] vom Typ D-614 des ungarischen Herstellers [[Csepel (Fahrzeughersteller)|Csepel]] mit einem Hubraum von 8,2 l zusammen mit einem manuell zu schaltenden, teilsynchronisierten [[Fahrzeuggetriebe|Fünfganggetriebe]] zum Einsatz. Der Motor gab eine Leistung von 145 PS ab. Er war im Heck angeordnet und trieb über eine [[Einscheibentrockenkupplung]], das Getriebe und ein [[Planetengetriebe|Außenplanetengetriebe]] die Hinterachse des Fahrzeugs an. Mit dieser Antriebseinheit erreichte der Bus je nach Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 78-98 km/h.
Als Antriebseinheit kam ein wassergekühlter sechszylindriger [[Wirbelkammereinspritzung|Wirbelkammer]]-[[Dieselmotor]] vom Typ D-614 des ungarischen Herstellers [[Csepel (Fahrzeughersteller)|Csepel]] mit einem Hubraum von 8,2 l zusammen mit einem manuell zu schaltenden, teilsynchronisierten [[Fahrzeuggetriebe|Fünfganggetriebe]] zum Einsatz. Der Motor gab eine Leistung von 107 kW (145 PS) ab. Er war im Heck angeordnet und trieb über eine [[Einscheibentrockenkupplung]], das Getriebe und ein [[Planetengetriebe|Außenplanetengetriebe]] die Hinterachse des Fahrzeugs an. Mit dieser Antriebseinheit erreichte der Bus je nach Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 78-98 km/h.


Am Fahrwerk kamen [[Blattfeder|blattgefederte]] [[Starrachse]]n mit [[Stoßdämpfer|Teleskopstoßdämpfer]]n zum Einsatz. Bei einer Fahrzeugmasse von 9,0 t betrug die zulässige Gesamtmasse 15,0 t. Die pneumatische Bremse wirkte auf alle Räder und wurde durch eine mechanische [[Feststellbremse]] ergänzt.
Am Fahrwerk kamen [[Blattfeder|blattgefederte]] [[Starrachse]]n mit [[Stoßdämpfer|Teleskopstoßdämpfer]]n zum Einsatz. Bei einer Fahrzeugmasse von 9,0 t betrug die zulässige Gesamtmasse 15,0 t. Die pneumatische Bremse wirkte auf alle Räder und wurde durch eine mechanische [[Feststellbremse]] ergänzt.


Der Aufbau bot Platz für 32 Sitzplätze und 58 Stehplätze. Als Türern kamen Falttüren zum Einsatz, die vom Fahrersitz aus betätigt wurden. Die hintere Tür war entweder vor oder nach der Hinterachse angeordnet, die vordere Tür im vorderen Überhang. Durch diese Anordnung konnte der Fahrer im Linienverkehr das Abkassieren der Fahrgäste übernehmen und auf den damals noch weit verbreiteten [[Schaffner (Beruf)|Schaffner]] verzichtet werden. Gegeüber dem Ikarus 55 wurde die Karosserie bei einem sehr ähnlichen äußeren Erscheinungsbild vereinfacht. Der Bus besaß eine vierteilige Panoramawindschutzscheibe mit flachen Einzelscheiben. Auf die Panoramafenster und die Positionsleuchten waren in kleinen Flossen am Dach des Fahrzeuges wurde verzichtet. Der Motor befand sich in einer Sektion, die nur ungefähr die halbe Höhe des Fahrzeuges hatte. Insgesamt ergab sich dadurch ein den damaligen Vorstellungen von [[Aerodynamik]] entsprechendes Erscheinungsbild.
Der Aufbau bot Platz für 32 Sitzplätze und 58 Stehplätze. Als Türen kamen Falttüren zum Einsatz, die vom Fahrersitz aus betätigt wurden. Die hintere Tür war entweder vor oder nach der Hinterachse angeordnet, die vordere Tür im vorderen Überhang. Durch diese Anordnung konnte der Fahrer im Linienverkehr das Abkassieren der Fahrgäste übernehmen und auf den damals noch weit verbreiteten [[Schaffner (Beruf)|Schaffner]] verzichtet werden. Gegenüber dem Ikarus 55 wurde die Karosserie bei einem sehr ähnlichen äußeren Erscheinungsbild vereinfacht. Der Bus besaß eine vierteilige Panoramawindschutzscheibe mit flachen Einzelscheiben. Auf die Panoramafenster und die Positionsleuchten waren in kleinen Flossen am Dach des Fahrzeuges wurde verzichtet. Der Motor befand sich in einer Sektion, die nur ungefähr die halbe Höhe des Fahrzeuges hatte. Insgesamt ergab sich dadurch ein den damaligen Vorstellungen von [[Aerodynamik]] entsprechendes Erscheinungsbild.


Die [[DDR]] importierte den Bus ab 1956. Zusammen mit dem Ikarus 55 wurden 8350 Fahrzeuge importiert, von denen sich 1988 noch 1451(nur Ikarus 66) im Einsatz befanden. Wegen des auffallenden Hecks und des etwas gurgelnden, lauten Motorgeräuschs wurden der Bus vom Volksmund in der DDR "Rakete" genannt.
Die [[DDR]] importierte den Bus ab 1956. Zusammen mit dem Ikarus 55 wurden 8350 Fahrzeuge importiert, von denen sich 1988 noch 1451(nur Ikarus 66) im Einsatz befanden. Wegen des auffallenden Hecks und des etwas gurgelnden, lauten Motorgeräuschs wurden der Bus vom Volksmund in der DDR "Rakete" genannt.

Version vom 23. April 2010, 04:02 Uhr

Ikarus
Ikarus 66
Hersteller: Ikarus
Bauart: Linienbus
Produktionszeitraum: 1952-1973
Achsen: 2
Motoren: Csepel D-614
Länge: 11,400 m
Breite: 2,500 m
Höhe: 2,900 m
Radstand: 5,550 m
Vorgänger: Ikarus 630
Nachfolger: Ikarus 556

Der Ikarus 66 ist ein Linienbus des ungarischen Busherstellers Ikarus . Im Jahr 1954 erstmals vorgestellt, wurde er bis 1973 produziert.

Der Ikarus 66 wurde aus dem Reisebus Ikarus 55 abgeleitet. Er war als Linienbus für den innerstädtischen Nahverkehr konzipiert.

Als Antriebseinheit kam ein wassergekühlter sechszylindriger Wirbelkammer-Dieselmotor vom Typ D-614 des ungarischen Herstellers Csepel mit einem Hubraum von 8,2 l zusammen mit einem manuell zu schaltenden, teilsynchronisierten Fünfganggetriebe zum Einsatz. Der Motor gab eine Leistung von 107 kW (145 PS) ab. Er war im Heck angeordnet und trieb über eine Einscheibentrockenkupplung, das Getriebe und ein Außenplanetengetriebe die Hinterachse des Fahrzeugs an. Mit dieser Antriebseinheit erreichte der Bus je nach Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 78-98 km/h.

Am Fahrwerk kamen blattgefederte Starrachsen mit Teleskopstoßdämpfern zum Einsatz. Bei einer Fahrzeugmasse von 9,0 t betrug die zulässige Gesamtmasse 15,0 t. Die pneumatische Bremse wirkte auf alle Räder und wurde durch eine mechanische Feststellbremse ergänzt.

Der Aufbau bot Platz für 32 Sitzplätze und 58 Stehplätze. Als Türen kamen Falttüren zum Einsatz, die vom Fahrersitz aus betätigt wurden. Die hintere Tür war entweder vor oder nach der Hinterachse angeordnet, die vordere Tür im vorderen Überhang. Durch diese Anordnung konnte der Fahrer im Linienverkehr das Abkassieren der Fahrgäste übernehmen und auf den damals noch weit verbreiteten Schaffner verzichtet werden. Gegenüber dem Ikarus 55 wurde die Karosserie bei einem sehr ähnlichen äußeren Erscheinungsbild vereinfacht. Der Bus besaß eine vierteilige Panoramawindschutzscheibe mit flachen Einzelscheiben. Auf die Panoramafenster und die Positionsleuchten waren in kleinen Flossen am Dach des Fahrzeuges wurde verzichtet. Der Motor befand sich in einer Sektion, die nur ungefähr die halbe Höhe des Fahrzeuges hatte. Insgesamt ergab sich dadurch ein den damaligen Vorstellungen von Aerodynamik entsprechendes Erscheinungsbild.

Die DDR importierte den Bus ab 1956. Zusammen mit dem Ikarus 55 wurden 8350 Fahrzeuge importiert, von denen sich 1988 noch 1451(nur Ikarus 66) im Einsatz befanden. Wegen des auffallenden Hecks und des etwas gurgelnden, lauten Motorgeräuschs wurden der Bus vom Volksmund in der DDR "Rakete" genannt.

Literatur