Nicht nur wegen Halstenberg: Leitl kriegt bei 96 die Abwehr-Krise

Fehlt weiterhin beim 96-Training: Abwehr-Boss Marcel Halstenberg

Fehlt weiterhin beim 96-Training: Abwehr-Boss Marcel Halstenberg

Foto: David Inderlied/dpa

Bei Hannover 96 steht bisher zu Hause die Null. Gegen Regensburg (2:0) und den HSV (1:0) blieb das Team von Trainer Stefan Leitl (47) ohne Gegentreffer. Das soll gegen Lautern (Samstag, 13 Uhr) so bleiben – aber das Bollwerk hat Risse.

Marcel Halstenberg (32) konnte auch am Dienstag nicht mit der Mannschaft trainieren, übte solo mit Fitmacher Markus Böker. Was ist da bloß los?

Leitl erklärt das Halstenberg-Rätsel

Der Trainer: „Grippaler Infekt und Oberschenkel-Probleme sind auskuriert. Marcel war schon in hohen Belastungen, aber dann kam leider der Rücken hinzu.“ Wahrscheinlich als Folge des intensiven Aufbauprogramms.

Mittwoch soll er ins Mannschaftstraining einsteigen. „Dann werden wir sehen, ob er bis Samstag fit wird“, sagt Leitl.

Der Trainer stellt aber klar, dass er seinen Abwehrchef bei 100 Prozent erwartet. Und wenn er die nach mehr als zwei Wochen Pause seit dem HSV-Spiel nicht erreicht? Leitl: „Dann wird er nicht spielen können. Wir brauchen ihn in seiner besten Verfassung.“

Abwehr-Alarm bei Hannover 96

Halstenberg ist nicht der einzige 96-Verteidiger, der angeschlagen ist. Josh Knight (27) trainierte am Dienstag nach einem Schlag auf den Fuß eingeschränkt. Beim Vierer-Turnier (Mannschaftsgröße 5+1) teilte er sich den Job mit Phil Neumann (27/Fußprellung), der zuletzt eine Woche gefehlt hatte.

Beim abschließenden Torschuss-Training machte Knight gar nicht mit, um den schmerzenden Fuß zu schonen.

Josh Knight (r., gegen Danny Schmidt) verteidigte in Düsseldorf für Halstenberg links in der Innenverteidigung

Josh Knight (r., gegen Danny Schmidt) verteidigte in Düsseldorf für Halstenberg links in der Innenverteidigung

Foto: Heiko Blatterspiel/Jan Huebner

Leitl hofft, dass alle drei Innenverteidiger am Wochenende einsatzfähig sind. Zumindest zwei braucht er für die Viererkette – sonst droht Hannover 96 ein dickes Problem.

Nach dem Weggang von Bright Arrey-Mbi (21) bekam Leitl nicht den geforderten Eins-zu-eins-Ersatz. Sportchef Marcus Mann (40) holte lediglich Abwehr-Talent Lukas Wallner (21) für die U23. Eine Verpflichtung des Schweden Malcolm Jeng (IK Sirius) ließ sich diesen Sommer nicht realisieren.

„Natürlich wäre es für uns alle schön gewesen, vielleicht noch einen Spieler dazuzubekommen, der unser Profil komplett erfüllt“, bedauert Leitl: „Aber dafür hätten alle Parameter passen müssen. Nach dem Abgang von Bright haben wir uns in unserer Grundform verändert. Die Viererkette wird jetzt für längere Zeit stehen. Das verändert die Statik innerhalb der Mannschaft. Wir haben im 3-4-3 richtig gut gespielt. Jetzt ist es die Aufgabe, auch in der neuen Grundform zu performen.“

Wegen der Abwehr-Probleme durfte Wallner auch nach dem Wolfsburg-Test (1:2) bei den Profis bleiben. Der Ösi und U23-Aufstiegsheld Eric Uhlmann (21) stehen gegen Lautern bereit, wenn Halstenberg, Knight und/oder Neumann ausfallen.

Leitl hofft, dass es nicht so weit kommt. „Die Jungs sind gut. Aber sie brauchen Zeit und wir Geduld – das muss man realistisch einschätzen“, betont der Trainer und meint nicht nur Wallner und Uhlmann, sondern auch die anderen Talente aus der U23: „Sie können nicht die Spieler sein, die uns sofort weiterhelfen.“

Haben Sie Fehler entdeckt? Möchten Sie etwas kritisieren? Dann schreiben Sie uns gerne!