1. Startseite
  2. Frankfurt
  3. Gallus

Weniger Autos, mehr Fahrräder: Europa-Allee-Abschnitt soll einspurig werden

Kommentare

Der zuständige Ortsbeirat will einen Teil der Europa-Allee umplanen. Nach dem Bau der Stadtbahn soll es nicht mehr werden, wie zuvor.

Frankfurt - Ein Teil der Europa-Allee soll lebenswerter und künftig nur noch einspurig werden. Der Ortsbeirat 1 in Frankfurt (Altstadt, Bahnhofsviertel. Europaviertel, Gallus, Gutleut, Innenstadt) hat sich mehrheitlich mit einem Antrag der Grünen dafür ausgesprochen, dass die Straße nach der Fertigstellung der Stadtbahn Europaviertel nicht wie zuvor wiederhergestellt wird. Der Abschnitt zwischen dem Einkaufszentrum Skyline Plaza und der Lissabonner Straße soll viel mehr „zukunftsgerecht“ umgeplant werden.

Die Europa-Allee zwischen Skyline Plaza und Lissabonner Straße soll umgestaltet werden, fordert der Ortsbeirat.
Die Europa-Allee zwischen Skyline Plaza und Lissabonner Straße soll umgestaltet werden, fordert der Ortsbeirat. © peter-juelich.com

Dazu gehört für die Mehrheit des Gremiums, dass es künftig nur noch eine Fahrspur für den motorisierten Verkehr je Richtung gibt. CDU und BFF im Ortsbeirat lehnen das ab. Es sei „keine gute Idee“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Valerian Friesen. Die Straße sei unter anderem Zufahrt zum Einkaufszentrum, zu Hotels, Büros, Wohnungen und Häusern vieler Anwohner und Anwohnerinnen.

Umgestaltung der Europa-Allee in Frankfurt: CDU will an zwei Spuren festhalten

Ohne eine zweite Fahrspur sei mit langen Rückstaus und einem Mehr an Abgasen zu rechnen. Schon jetzt staue sich der Verkehr in dem Abschnitt oft, so Friesen. Auch müssten die Messe-Veranstaltungen sowie der finale Ausbau des Europaviertels berücksichtigt werden.

Das sahen andere Fraktionen nicht so. Der Verkehr sei in dem Abschnitt nicht so stark, wie prognostiziert, sagte Manuel Denkwitz (Grüne). Zwei Spuren seien nicht nötig, die breite Straße werde immer wieder für Autorennen genutzt. Die Bedenken der CDU seien „rückständig“, so Andreas Laeuen (Grüne).

Bei Radwegen herrscht Einigkeit hinsichtlich Umgestaltung der Europa-Allee

Einstimmig hat sich das Stadtteilgremium dafür ausgesprochen, dass jeweils ein baulich getrennter und ausreichend breiter Radweg je Fachrichtung eingeplant werden soll. Vor Geschäften und Gastronomie sollen zudem Lade- und Lieferzonen mit ausreichend Abstand zu den Radwegen entstehen; ebenso breite Fußwege und sicherere Querungsmöglichkeiten mit Ampeln. In der Neuplanung soll die Stadt auch große entsiegelte und begrünte Flächen sowie eine weitere Baumreihe zur Kühlung, Verschattung und Verdunstung sowie als Lebensraum für Vögel und Insekten berücksichtigen.

Der Abschnitt der Europa-Allee sei einst als „zweispurige Raserstrecke“ mit Tempo 50, vielen Parkplätzen und einem schmalen Radschutzstreifen gebaut worden, begründet Grünen-Fraktionssprecher Alexander Mitsch seinen Antrag. Inzwischen brausten orkanartige Winde durch die Straße, deren betonierten und asphaltierten Flächen sich im Sommer extrem aufheizten, so Mitsch: „Das ist nicht mehr zeitgemäß.“

Grüne: Durch Stadtbahn deutlich weniger Autoverkehr

Die Allee müsse deshalb umgeplant werden. Vor allem, da nach dem Bau der Stadtbahn mit weniger Autos zu rechnen sei und auch die Buslinie M 46 nicht mehr fahren werde, so Mitsch. Die weiterführende Straße zum Güterplatz werde schmaler als früher geplant. Eine Anbindung der Frankenallee am Bahnhof Güterplatz sei vom Tisch.

Dafür nehme der Rad- und Fußverkehr zu und benötige mehr Platz, heißt es in der Begründung. Außerdem brauchten die Menschen im Sommer kühlenden Schatten und etwas Natur vor ihrer Haustür. Auch die Außengastronomie profitiere von mehr Platz und weniger parkenden Autos, das Europaviertel in Gänze von der Umgestaltung. (Boris Schlepper)

Auch interessant

Kommentare

Teilen