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Nach Musiala-Spott bei EM-Feier: Ärger für zwei Spanien-Stars

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Spaniens Europameister spotten bei der EM-Feier über Jamal Musiala und England. Das bedeutet UEFA-Ärger für zwei Spieler.

Update vom 22. Juli: Die Europäische Fußball-Union leitet nach der Feier der spanischen Europameister Ermittlungen gegen Kapitän Álvaro Morata und Rodri ein. Ein Ethik- und Disziplinarinspektor werde ernannt, wie die UEFA mitteilte, um einen möglichen Verstoß der beiden gegen die UEFA-Disziplinarordnung „im Zusammenhang mit dem Verhalten während der öffentlichen Präsentation“ der EM-Trophäe in Madrid zu untersuchen.

Bei der Feier der spanischen Nationalelf nach ihrem vierten Titelgewinn war es zu Irritationen gekommen. Morata stellte die Spieler auf einer riesigen Bühne vor Tausenden Fans einzeln vor. Als Rechtsverteidiger Dani Carvajal dran war, versuchte sich Morata über Jamal Musiala lustig zu machen. Er nannte Carvajal, der Musiala gefoult hatte, einen „Pitbull“, fragte schnippisch: „Wo ist Musiala? Wo ist er?“ und setzte hinzu: „Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal!“.

Auch der unterlegene Finalgegner England bekam sein Fett weg. Mittelfeldspieler Rodri bemühte mehrmals den bekannten Schlachtruf spanischer Fans, mit dem sie englische Kontrahenten zu piesacken pflegen: „Gibraltar ist spanisch“, sang der 28-Jährige und viele seiner Mitspieler sowie Fans stimmten mit ein.

Spanier verhöhnen Musiala bei EM-Party

Erstmeldung vom 17. Juli: Madrid – Spanien ist Europameister: Nach sieben Siegen in sieben Spielen ist der Titel der EM 2024 auch mehr als verdient. Im Finale hatte man das vor dem Turnier so hochgehandelte England mit 2:1 besiegt. Die Iberer setzen sich zum vierten Mal Europas Krone auf – und sind damit nun alleiniger Rekordhalter, nachdem man zuvor mit Deutschland bei drei EM-Triumphen gleichauf gelegen hatte. Der jüngste Erfolg wurde natürlich ausgelassen gefeiert. Allerdings kam es bei der gigantischen Party von Madrid auch zu Irritationen. Was war passiert?

Mannschaftskapitän Álvaro Morata stellte die Spieler am Montagabend auf einer riesigen Bühne vor Tausenden Fans am berühmten Cibeles-Platz einzeln vor. Als Rechtsverteidiger Dani Carvajal dran war, machte sich Morata über Jamal Musiala lustig. Er nannte Carvajal, der Musiala im EM-Viertelfinale gefoult und dafür die Ampelkarte gesehen hatte, einen „Pitbull“ – und fragte schnippisch in die Menge: „Wo ist Musiala? Wo ist er?“

Alvaro Morata (l.) und Dani Carvajal feiern den EM-Titel – und verhöhnen Jamal Musiala (r.).
Alvaro Morata (l.) und Dani Carvajal feiern den EM-Titel – und verhöhnen Jamal Musiala (r.). © ZUMA Press Wire / Agencia EFE / Imago

Morata und Carvajal feiern spanischen EM-Titel – mit Hohn für Jamal Musiala

Als er Carvajal dann als „besten Rechtsverteidiger der Welt“ angekündigt hatte, stürmte dieser auf die Bühne, riss sich sogleich das Shirt vom Leibe und ließ sich feiern.

Szenen, die deutsche Fans in den sozialen Netzwerken natürlich schäumen ließen: „Schon absolut oberpeinlich, sich über einen 21-jährigen Spieler lustig zu machen, der im Viertelfinale ausgeschieden ist. Macht diese Nationalmannschaft noch unsympathischer, als sie es eh schon ist“ oder „Ein Idiot! Wie kann man so ein schlechter Gewinner sein?“ hieß es unter anderem auf X.

Spanien feiert EM-Titel mit Musiala-Hohn: Der Spott, den deutsche Fans leider auszuhalten haben

Ohne Zweifel: Der Stachel sitzt nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien nach wie vor tief. Aber da müssen die DFB-Anhänger jetzt durch. So unsportlich sich Morata und Carvajal auch verhalten haben mögen – deutsche Fans müssen das aushalten können. Denn wer hat Spaniens Marc Cucurella – der in den Medien zeitweise nur noch „Hand-Spanier“ genannt wird – seit dem Ausscheiden verflucht, beschimpft und in den weiteren Spielen gar ausgepfiffen? Richtig: etliche Deutsche.

Und vielleicht erinnert sich ja auch manch ein Unterstützer des DFB-Teams an den WM-Titel 2014, als man Argentinien besiegt hatte und das Lieblingslied hierzulande wie folgt begann: „So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so.“ Deshalb: So bitter es für die deutschen Fans im Moment auch sein mag – diesen Spott haben sie wortlos zu ertragen. (akl)

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