Eine Biografie. Ausgerechnet von Atze Schröder! Ja, nee, is´klar. Die Comedy-Legende mit dem losen Mundwerk und dem großen Herzen. Keiner haut die Sprüche schneller raus als der Lockenträger aus Essen-Kray. Kein Klischee ist ihm "Liebling der Frauen", "der Kumpel im 911er", der "prollige Kioskbesitzer aus dem Ruhrgebiet"! Seit über 20 Jahren steht Atze Schröder auf dem Matterhorn der Comedy. Und alle wollen wissen, wie die Welt hinter den Gläsern der blaugetönten Alpina-Pilotenbrille aussieht. Atze Schröder liefert die Antworten nur allzu gerne und beschreibt seinen unterhaltsamen, aber höchst skurrilen Weg vom pubertierenden Top 40-Musiker über Vertreter für Elektronik bis in den Comedy-Olymp! Über Enttäuschungen. Seine größten Erfolge. Seine schönsten Erinnerungen. Sein Leben. Seine Tränen hinter blauen Augen. 100% Atze. Authentisch. Emotional. Empathisch. Aber immer humorvoll.
Bis vor ein paar Monaten kannte ich Atze Schröder nur als mittelmäßigen Comedian und aus der Bratwurst-Werbung. Vor allem in seinem Podcast mit einem meiner Lieblings-Psychologen lernte ich ihn von einer anderen Seite kennen. Auch in seiner Biografie zeigt sich nun die Suche nach Authentizität der Person hinter der Kunstfigur. Diese hat deutlich mehr Tiefgang als zunächst von mir vermutet. Gerade die vielen Zufälle und ihre Folgen für seinen Lebenswandel sind faszinierend.
Ganz interessant, wie Atze Schröder zu dem Comedian wurde, den man heute kennt. Ich hätte mir aber ein wenig mehr den Blick hinter die Figur gewünscht.
Habe mich gerade entschlossen Autobiografien nicht zu bewerten, denn wer hat denn das Recht das Leben eines Anderen mit Sternen zu beurteilen?! Ich weiß nicht was ich mir erwartet habe ehrlich gesagt. Es wirkt etwas wie eine Selbstbeweihräucherung? Alles geklappt, alles super, die Fans lieben ihn usw. Etwas too much für mich. Ich fands absolut durchschnittlich. Nicht sein Leben natürlich, denn das ist seines und damit wertfrei. Was er sich ausgesucht hat zu erzählen. Ich lerne gerne etwas über Menschen, deswegen fand ich auch alles über seine Familie und wie er mit diversen Sachen umgegangen ist, das Beste an dem Buch. Seine Karriere hat mich dann schon nicht mehr interessiert und wie toll er doch ist, auch nicht. Anmaßend eventuell.
Mein Karatetrainer hat mir erst Folgendes geschrieben: „von ihren erwachsenen Schülern wünschen sie sich Objektivität und Bescheidenheit.“ Enough said.