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Selbstwert für empfindsame Seelen
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eBook111 Seiten1 Stunde

Selbstwert für empfindsame Seelen

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Über dieses E-Book

Selbstfürsorge für Hochsensible

Gerade hochsensible Menschen haben besonders empfindsame Antennen für die Botschaften ihrer Umwelt. Oft fällt es ihnen schwer, angesichts tatsächlicher oder vermeintlicher Kritik und Ablehnung ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Susanne Moeberg, selbst Betroffene, zeigt, wie achtsame Selbstfürsorge helfen kann, sich nicht mehr überwältigen zu lassen von äußeren Wahrnehmungen und ein stabiles Gefühl für den eigenen Wert zu entwickeln.
SpracheDeutsch
HerausgeberScorpio Verlag
Erscheinungsdatum20. Juli 2018
ISBN9783958032293
Selbstwert für empfindsame Seelen

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    Buchvorschau

    Selbstwert für empfindsame Seelen - Susanne Moeberg

    1

    Über Hochsensibilität und Selbstwert

    Hochsensitive Menschen sind empfänglicher für Eindrücke, Stimmungen und äußere Reize als andere. Der amerikanischen Autorin und Psychologin Elaine Aron zufolge, die seit 1991 zum Thema Hochsensibilität forscht, besitzen 20 Prozent aller Menschen eine ausgesprochen empfindsame Veranlagung – was natürlich nicht heißt, dass die anderen 80 Prozent gefühlsarm oder unsensibel sind, sie sind nur eben weniger sensitiv veranlagt. Die Verteilung zwischen den Geschlechtern ist sehr ausgeglichen: Hochsensibilität betrifft Frauen wie Männer gleichermaßen.

    Gehirn-Scans, die im Zusammenhang mit der Forschungsarbeit von Elaine Aron durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass das Gehirn Hochsensibler Wahrnehmungen auf eine spezifische Weise registriert, bearbeitet und integriert. Als man zwei Gruppen von Versuchspersonen jeweils zwei fast identische Fotos zeigte, stellte sich heraus, dass bei den hochsensitiven Teilnehmern das Gehirn aktiver und beharrlicher daran arbeitete, die Unterschiede zwischen den Fotos herauszufinden, als bei Personen ohne diese spezielle Feinfühligkeit der Sinne.

    Mit einer hochsensiblen Veranlagung hat man deutlich mehr zu tun, um sich auf seine Umgebung einzustellen. Das führt dazu, dass Betroffene sich schneller überstimuliert, gestresst und erschöpft fühlen, weil ihr Körper früher damit beginnt, Stresshormone zu produzieren. Was andere Menschen als moderate Stimulierung empfinden, kann für Hochsensible schon eine Überreizung bedeuten – einen Zustand, in dem sie nichts mehr aufnehmen können, sondern sich zurückziehen müssen, um ihr Nervensystem zu beruhigen und ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden.

    Viele Hochsensible fühlen sich ungenügend, falsch und anders – vielleicht auch einsam –, weil sie den Eindruck haben, die Einzigen zu sein, die mit dem hohen Lebenstempo ihrer Umgebung nicht Schritt halten können. Und in dem permanenten Versuch, sich den anderen anzupassen und so zu sein wie sie, kann es passieren, dass sie sich selbst aus den Augen verlieren: Aus Angst vor Kritik oder Zurückweisung halten sie sich zurück und verzichten auf Dinge, die sie gerne tun würden. Oder aber sie lassen sich auf etwas ein, das ihnen eigentlich nicht liegt, weil sie sich davon Anerkennung und Gemeinschaft erhoffen. Obwohl sie intuitiv wissen, dass ihnen das nicht guttut, tun sich Menschen, die hochsensitiv sind, oft schwer damit, ihre Grenzen zu wahren und auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Das kann sich auf verschiedene Weise äußern. Manche ziehen sich in sich selbst zurück, sind schüchtern oder reserviert. Andere flüchten sich in Umtriebigkeit und Aktivismus, verlieren sich in Sorgen und endlosen Gedankenspielen oder legen eine übertriebene Fürsorge für ihre Mitmenschen an den Tag – und lenken damit von sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen ab.

    Hochsensibilität ist keine Diagnose, die der Arzt stellen kann. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Einen entsprechenden Test finden Sie in meinem Buch Ja, ich spüre mehr: Gut leben mit Hochsensibilität (Scorpio: München 2016) sowie auf meiner Homepage www.moeberg.dk.

    Wichtig ist, dass Sie sich bewusst sind: Eine sensitive Veranlagung ist nicht per se etwas Positives oder Negatives, weder richtig noch falsch. Sie ist, was sie ist. Es hängt allein von Ihrer Einstellung ab, wie Sie diese besondere Gabe bewerten. Auf viele Menschen hat es eine befreiende Wirkung, wenn sie ihre Veranlagung endlich beim Namen nennen können und zudem erfahren, dass sie weder allein damit noch »verkehrt« sind. Eine 60-jährige Frau erzählte mir einmal, dass sie nach einem Vortrag von mir zum ersten Mal das Gefühl hatte, sich selbst mögen und akzeptieren zu können. Das Wissen um ihre sensitive Veranlagung hat ihr Leben verändert.

    Was hochsensitive Menschen auszeichnet

    Jeder Mensch ist einzigartig, und das gilt selbstverständlich auch für diejenigen, die eine ausgeprägte Empfindsamkeit als Teil ihrer Persönlichkeit in sich tragen. Entsprechend gibt es hochsensitive Menschen, die zurückhaltend und introvertiert sind, aber auch solche, die aktiv, extrovertiert, abenteuerlustig und entscheidungsfreudig sind. Bei manchen ist die Hochsensitivität offensichtlich, bei anderen ist sie nicht so leicht erkennbar.

    Andererseits sind bestimmte Charakterzüge und Verhaltensmuster vielen Hochsensiblen gemeinsam. Vielleicht erkennen Sie sich ja in der folgenden Beschreibung wieder?

    Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme, Freundlichkeit und Interesse an ihren Mitmenschen sind Hochsensitiven selbstverständlich. Wenn sie mit anderen zusammen sind, fühlen sie sich verantwortlich für die allgemeine Stimmung und dass es allen gut geht.

    Sie sind kooperativ. Wegen ihrer feinen Sensoren für zwischenmenschliche Stimmungen verfügen sie über ausgeprägte empathische Fähigkeiten. Sie spüren rasch, wie es anderen Menschen geht, können gut zuhören und haben die Erfahrung gemacht, dass sich andere ihnen gern anvertrauen.

    Hochsensible können sich auf ihre Intuition verlassen, weil sie subtilere Signale empfangen als andere Menschen. Daher besitzen viele von ihnen eine kreative Ader.

    Sie machen sich viele Gedanken und bringen diese wortreich zum Ausdruck. Es ist ihnen wichtig, von anderen verstanden zu werden, und sie neigen zu weitschweifigen Erklärungen, wenn sie das Gefühl haben, dass dies nicht der Fall ist.

    Sie sind tiefschürfend, können frei und unabhängig denken. Allerdings brauchen sie ausreichend Zeit zum Überlegen und Reflektieren. Darum sind sie in manchen Situationen langsamer als andere, denn sie betrachten sowohl das Ganze als auch die Details.

    Besonders Sensitive stellen hohe Erwartungen an sich selbst und andere, haben feste Moralvorstellungen und glauben an Werte wie Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Respekt und Altruismus.

    Oftmals besitzen Hochsensible eine ausgeprägte Fähigkeit, sich zu konzentrieren und in Dinge zu vertiefen, allerdings lassen sie sich dabei ungern stören.

    Häufig sind sie spirituell veranlagt und spüren, dass da mehr ist zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt. Das Wissen, Teil eines größeren Ganzen zu sein, verschafft ihnen innere Ruhe. Vielleicht fühlen sie sich aber auch einsam, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Spiritualität mit anderen zu teilen.

    Eben weil ihnen die Realität mehr unter die Haut geht als anderen, sind sie auch für positive Stimuli besonders empfänglich. Sie nähren sich gewissermaßen von Naturerlebnissen, Kunst, Farben, Musik, liebevoller Gemeinschaft und tiefer Freundschaft, Entspannung, Yoga, Bewegung, Massage, Wellness etc.

    Es geht ihnen am besten, wenn sie von einem gewissen Maß an Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und Schönheit umgeben sind.

    Weil ihre Psyche nicht so widerstandsfähig ist wie die anderer Menschen, wird Hochsensitiven schnell alles zu viel – dann fühlen sie sich überstimuliert, müde, erschöpft und gestresst, weil sie die äußeren Eindrücke intensiver wahrnehmen und ihr Gehirn mehr Energie aufwendet, um diese zu verarbeiten. Daher brauchen sie

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