Die Ur-Instinkte und ihre Wirkung auf unsere Beziehungen: Die Untertypen des Enneagramms
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Über dieses E-Book
Dieses Buch richtet sich an alle, die sich dieser Wirkung bewusst werden wollen und sich mehr Ausgeglichenheit wünschen. Allein das Wissen um die Ur-Instinkte ermöglicht jedem einen Zuwachs an Selbsterkenntnis. Die nähere Beschäftigung damit kann gravierende positive Auswirkungen auf unser Leben und unsere Beziehungen haben.
Für Personen mit Enneagramm-Hintergrund wird es in Teil I viele Informationen über die drei Untertypen geben. Hier liegt der Fokus ausschließlich auf unserem Instinktverhalten, unabhängig vom Einfluss des Enneatyps.
Für Menschen ohne Enneagramm-Kenntnisse ist in Teil II eine kompakte Beschreibung der neun Typen des Enneagramms enthalten. Dabei wird auch auf den Zusammenhang des Untertyps und dessen Auswirkung auf den Enneatyp eingegangen.
Mira K. Baumgardt
Mira K. Baumgardt ist Heilpraktikerin und arbeitete viele Jahre in eigener psychotherapeutischer Praxis in Oldenburg. Das Enneagramm kam in den 1990er Jahren zu ihr. Seit dieser Zeit beschäftigt sie sich ausführlich mit der Erforschung der Ur-Instinkte, den Untertypen des Enneagramms und gibt ihr Wissen in Seminaren weiter. Sie lebt heute in Braunschweig.
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Rezensionen für Die Ur-Instinkte und ihre Wirkung auf unsere Beziehungen
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Buchvorschau
Die Ur-Instinkte und ihre Wirkung auf unsere Beziehungen - Mira K. Baumgardt
INHALT
Vorweg
Wie alles begann
Das Rad der Freude
Die Untertypen und das Enneagramm
Typen und Charakter
TEIL I:DIE UR-INSTINKTE, DIE UNTERTYPEN
Was genau sind nun Untertypen?
Instinkte, Organe oder Hormone?
Doch angelernt? Vielleicht?
Der Überlebensinstinkt
Im Enneagramm der selbsterhaltende Untertyp
Der Beziehungsinstinkt
Im Enneagramm der sexuelle Untertyp
Der Zugehörigkeitsinstinkt
Im Enneagramm der soziale Untertyp
Den Untertyp finden
Die Verteilung der Untertypen
Schichtung & Kuchenmodell
Lösungsmöglichkeit
Gegensätze ziehen sich an
Gewinn, Integration des kleinsten Anteils
Kurztexte: selbst-sex-soz
Erfahrungsberichte diverser TeilnehmerInnen
Talmud-Gesetz
TEIL II:DAS ENNEAGRAMM
Geschichte
Aufbau des Enneagramms
1. Die Triaden
2. Die neun Enneatypen
3. Die Untertypen
4. Flügel und Bewegungen (siehe unter Einflüsse)
Die Enneatypen
Zorn-Triade: E-9, E-8, E-1, Körper-Fixierung
Liebe-Triade: E-3, E-2, E-4, Emotional-Fixierung
Angst-Triade: E-6, E-7, E-5, Mental-Fixierung
Diverse Einflüsse
Enneatyp und seine Untertypen
Flügel und Bewegungen
Weitere Färbungen
Tipps, um den E-Typ zu finden
Der Weg nach Hause, Leidenschaft und Tugend
Ihr Weg mit dem Enneagramm
Empfehlungen, Literatur
Mein Lebens- und Enneagramm-Weg
Danksagung
Anhang:
Glossar
Literaturnachweis
Bibliographie
Sonstiges
Orakel von Delphi
ERKENNE DICH SELBST
Der Wunsch, Antworten zu finden,
liegt tief in der Natur des Menschen.
VORWEG
WIE ALLES BEGANN
Das Enneagramm beschäftigt mich seit über zwanzig Jahren. In dieser Zeit habe ich mit vielen Menschen in Gruppen und Einzelsitzungen gearbeitet und etliche Seminare besucht und gegeben. Die ganzen Jahre über lag jedoch mein Hauptinteresse bei der Erforschung der drei sogenannten Untertypen oder SUBTYPES. Alles, was darüber geschrieben und berichtet wurde, erschien mir zu wenig aufschlussreich, um ein umfangreiches Bild davon zu erhalten. So begann ich, das, was ich in den Seminaren erfuhr mit den Erkenntnissen aus der Praxis zu ergänzen. Mit der Zeit erschloss sich mir ein immer deutlicheres Bild der verschiedenen Untertypen.
Als mich dann vor Jahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwei meiner Enneagramm-Gruppen zeitgleich fragten, ob ich nicht ein Seminar ausschließlich zu den Untertypen geben könnte, nahm ich diese Anregung gerne auf. Bereits bei den Vorbereitungen und der Ausarbeitung der Arbeitsbögen wurde meine Neugier auf die Erkenntnisse derart geschürt, dass ich das Treffen mit den Gruppen kaum erwarten konnte.
Das Seminar war für uns alle eine Bereicherung, voller tiefer Selbsterkenntnisse und bewegender Erfahrungen. Dabei wurde sehr deutlich, wie stark die Auswirkungen der Untertypen auf unser Leben sind und welch großen Einfluss sie auf unsere Beziehungen ausüben. Das gilt in erster Linie in unseren Partnerschaften und in der Familie, aber auch für die sonstigen Beziehungen, wie FreundInnen und ArbeitskollegInnen. Selbst bei kurzen Begegnungen kann sich der Untertyp spontan unangenehm oder überraschend positiv bemerkbar machen.
Dank der vielen Menschen, die ihre tiefen Strukturen erforscht haben und bereit waren, diese mit mir zu teilen, konnten wir erfahren, dass das Wissen über den eigenen Untertyp für das Selbstverständnis und das Miteinander sehr hilfreich ist.
Dabei hat sich gezeigt, dass die Arbeit mit den Untertypen auch ohne Enneagramm-Kenntnisse sehr wertvoll ist.
DAS RAD DER FREUDE
Und dann tauchte das RAD DER FREUDE auf und rückte alles an seinen Platz.
Das GANKYIL ist ein Symbol der Urenergie und des Urzustandes. Es stammt aus dem ostasiatischen Raum und wurde u. a. im Zen-Buddhismus verwendet. Hier steht es für die Selbst-perfektionierte Unteilbarkeit des Urzustandes und repräsentiert die drei Welten: Himmel – Erde – Mensch, blau – rot – gelb.
Wenn wir auf diese Welt kommen, befinden wir uns genau in diesem Zustand. Wie tief berührend das ist, spüren wir in der Begegnung mit einem neugeborenen Menschlein. Da wirken die drei Ur-Instinkte noch in recht ausgeglichenem Maße. Diese Vollkommenheit macht den Reiz eines kleinen Erdenwesens aus. Es erinnert uns an den eigenen Urzustand und das vollkommene Vertrauen in die Welt.
Später kommt dann das Leben mit all seinen Herausforderungen und wir geraten unweigerlich aus der Balance, sodass ein Ungleichgewicht in unserem System entsteht. Bei manchen Kindern kann man gut sehen, wann diese Einheit verloren gegangen ist. Oft wissen wir es auch selbst oder können es anhand unserer Kinderfotos nachvollziehen.
Das GANKYIL ist ein heilendes spirituelles Zeichen.
Indem wir uns bewusster werden über das Zusammenspiel der drei in uns wirkenden Ur-Instinkte, kann sich das Ungleichgewicht verändern. Mehr Balance in unsere Ur-Instinkte zurück zu gewinnen ist das Ziel dieses Buches; damit das RAD DER FREUDE sich wieder ohne Unwucht drehen kann und unser Lebensfahrzeug sicher ans Ziel gelangt.
Konkret heißt das: Wir schreiten nachfolgend Schritt für Schritt durch praxisbezogene Anleitungen zur Selbsterkenntnis.
Beispiele, Übungen und Erfahrungsberichte werden Ihnen helfen, die Lösungsangebote nachzuvollziehen und nutzbringend anzuwenden.
DIE UNTERTYPEN UND DAS ENNEAGRAMM
Ein genaues Verständnis der Untertypen ist für die Arbeit mit dem Enneagramm sehr hilfreich. Der passende Enneatyp kann häufig erst dann zugeordnet werden, wenn feststeht, welcher Untertyp am stärksten in einer Person wirkt. Wie wichtig es ist, den richtigen Enneatyp zu kennen, können alle Menschen nachvollziehen, die eine jahrelange Odyssee zum passenden Typ hinter sich haben, so wie ich. Erst nach mehreren Enneagramm-LehrerInnen hat mir Claudio Naranjo meinen Typ, samt Untertyp, schon bei unserer ersten Begegnung genannt.
Auch wenn anfangs der eigene Typ noch nicht feststeht, hält die Lehre des Enneagramms sofort viele wertvolle Hinweise bereit. Ist der eigene Enneatyp gefunden, gewinnt die Selbsterforschung mit dem Enneagramm an Tiefe.
Wie wir festgestellt haben, kann das Wissen über die Untertypen losgelöst vom doch sehr umfangreichen Enneagramm eingesetzt werden. Es führt zu nützlichen Selbsterkenntnissen und lehrt uns einiges über die eigene Herangehensweise an das Leben und das Gelingen von Beziehungen.
TYPEN UND CHARAKTER
Bevor die Begriffe CHARAKTER oder TYPEN hier verwendet werden, sei vorweg angemerkt, dass diese nicht wie in der klinischen Psychologie üblich, mit KRANKHEITSBILDERN und PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN gleichzusetzen sind.
So spricht man im Enneagramm von Untertypen oder Subtypes und natürlich von Enneatypen. Das Enneagramm ist eine Typologie, die im zweiten Teil des Buches näher beschrieben wird. Da der VATER des Enneagramms, Dr. Claudio Naranjo – sowohl Psychiater als auch Psychotherapeut – die Enneagramm-Typen als erster in der heute verwendeten Weise umfangreich erforscht und beschrieben hat, haben diese Wörter in den Beschreibungen rund um das Enneagramm Verwendung gefunden.
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DIE UR-INSTINKTE,
DIE UNTERTYPEN
WAS GENAU SIND NUN
UNTERTYPEN?
INSTINKTE, ORGANE ODER HORMONE?
Die Untertypen sind tief in uns verwurzelt, sie gehören zu unseren Ur-Instinkten, wie das Schwimmen oder die Partnersuche. Das Wort Instinkt wird jedoch eher bei Tieren verwendet. Bei Menschen spricht man lieber von angeborenem Verhalten oder innerem Antrieb.
Im Mittelalter sprach man von DER GÖTTLICHEN GABE. Das klingt essenziell und deutet auf etwas hin, was eine besonders prägende Wirkung auf unser Leben hat.
Mittlerweile ist viel über das Verhalten von Mensch und Tier geforscht worden, so weiß man, dass Tiere sehr wohl Gefühle wie Trauer, Angst und Unlust empfinden. Neuste Forschungen gehen davon aus, dass alle Säugetiere – wie der Mensch auch – über ein Gefühlsleben verfügen.
Mehr auf die Organe bezogen steht z. B. das Hungergefühl in Verbindung mit dem Magen und dem Geruchssinn. Wer kennt nicht die Verführung eines Bäckereiduftes? Die Nase ist ein Organ, welches über eine direkte Verbindung zum Langzeitgedächtnis verfügt und dessen Wahrnehmungen bereits sehr früh gespeichert werden. Das führt dazu, dass wir Gerüche sehr lange mit Personen und Situationen in Verbindung bringen können. Ein Beispiel, das die meisten kennen, ist: »Hier riecht es wie bei Oma!«
Wir werden durch optische Reize und Bilder stark beeinflusst. Wie aus Forschungen in der Werbung inzwischen bekannt, üben Bilder, die nur Sekundenbruchteile gezeigt wurden und nicht einmal ins Bewusstsein gelangen, trotzdem einen Einfluss auf unser Kaufverhalten aus.
Auch unsere Hormone spielen nicht nur im Körper und in der Sexualität eine Rolle. Der sogenannte MUTTERINSTINKT beim Menschen ist nicht angeboren, sondern hormonell bedingt. So übernehmen Tiere im Zoo nicht immer die Brutpflege für ihre Nachkommen, sodass Menschen oder andere Tiere für diese Tierkinder sorgen müssen.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es bei Menschen ebenfalls nicht immer klappt mit der Bemutterung. Zum Glück gibt es heute für Menschenkinder und ihre Mütter in solchen Fällen ebenfalls Unterstützung.
DOCH ANGELERNT?
Da wir in der Kindheit sehr lang von der Mutter oder einer versorgenden Person abhängig sind, erleben wir in dieser Zeit eine tiefe Prägung durch die uns umgebenden Menschen. Jedoch sind weder die Eltern noch andere Bezugspersonen ohne Fehler. Sosehr die umsorgenden Personen sich auch bemühen, der unvermeidlich vom Kind empfundene Mangel aus dieser frühen Zeit kann als Nährboden für den Untertyp bezeichnet werden.
Der Umgang mit Gefühlen und Intimität spielt dabei genauso eine Rolle wie materielle Zuwendung und soziales Verhalten. Wobei wir in unserer Kindheit und Jugend auch den Umgang mit Finanzen und Obrigkeiten lernen. Zudem haben Menschen ein starkes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Beziehungen. Wie wir später damit umgehen, lernen wir ebenfalls in dieser Zeit.
Wenn wir geboren werden, sind wir wie ein trockener Schwamm, der alles in sich aufsaugt, was die Familie, unsere Herkunft und die Umgebung uns anbieten.
Der im Menschen am stärksten wirkende Untertyp bildet sich aus dem Bereich, in dem wir den größten Mangel empfanden. Die Reihenfolge der drei Untertypen ergibt sich aus der Stärke des jeweiligen Mangels, den wir in unseren frühen Jahren erfahren haben.
VIELLEICHT?
Vielleicht haben wir die Veranlagung, einen bestimmten Untertyp besonders stark zu entwickeln, bereits in dieses Leben mitgebracht. Die dazugehörige Mutter, den Vater oder die ganze Familie könnten wir dann ebenfalls ausgesucht haben. Das würde bedeuten, dass wir die ganze Verantwortung selbst übernehmen müssen.
Wie auch immer, es bleibt unsere Aufgabe, ein Bewusstsein für unsere persönlichen Eigenheiten zu erlangen.
Egal welche dieser angebotenen Erklärungen Ihnen am wahrscheinlichsten erscheint, die nachfolgenden Texte zu den drei Untertypen werden Ihnen umfangreiche Informationen vermitteln, Lösungen aufzeigen und eine Bereicherung auf IHREM WEG ZU SICH SELBST anbieten.
Hierzu noch eine Metapher, die von Eli Jaxon-Bear in seinem Buch¹ Erwähnung findet: Die Untertypen können mit einem dreibeinigen Schemel verglichen werden. Jedes Bein steht für einen Untertyp. Ein Bein ist viel kürzer als die beiden anderen, ein zweites nur wenig kürzer und das Dritte ist das Längste. Der Schemel wackelt nicht, aber alles, was darauf abgestellt wird, rutscht in die Richtung des kürzesten Beins.
So