Finanzierung und Besteuerung von Start-up-Unternehmen: Praxisbuch für erfolgreiche Gründer
Von Christopher Hahn
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Gründer von Start-up-Unternehmen verfügen häufig über eine herausragende Idee mit hohem Innovationspotential, können dabei jedoch nicht auf Eigenkapital bzw. sonstige Sachmittel als Sicherheit für klassisches Fremdkapital zurückgreifen. Die Finanzierung des Start-ups ist daher eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg und überhaupt die Existenz des Unternehmens. Sie ist Teil der Umsetzung der Idee und begründet und sichert die Existenz des Unternehmens und seiner operativen Tätigkeit.
Dieses nach den jeweiligen Unternehmensphasen gegliederte Praxisbuch zur Gründungs- und Wachstumsfinanzierung sowie Unternehmensbesteuerung richtet sich an die Start-up-Szene. Auch Investoren, Rechtsanwälte, Unternehmens- und Steuerberater erhalten kompaktes Fachwissen zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten wie Crowdinvesting. Mit zahlreichen Übersichten und praxisbewährten Einblicken erfolgreicher Gründer (u.a. Jan Beckers (HitFox Group), Fabian und Ferry Heilemann (DailyDeal)).
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Buchvorschau
Finanzierung und Besteuerung von Start-up-Unternehmen - Christopher Hahn
Christopher Hahn (Hrsg.)Finanzierung und Besteuerung von Start-up-Unternehmen2014Praxisbuch für erfolgreiche Gründer10.1007/978-3-658-01371-4© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
Herausgeber
Christopher Hahn
Finanzierung und Besteuerung von Start-up-UnternehmenPraxisbuch für erfolgreiche Gründer
A311321_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.gifHerausgeber
Christopher Hahn
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin, Deutschland
ISBN 978-3-658-01370-7e-ISBN 978-3-658-01371-4
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier
Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-gabler.de
Vorwort
Liebe Gründerin,
lieber Gründer
die „karge Garage ist zum Sinnbild der oftmals nicht und nur in geringem Maße vorhandenen finanziellen Ressourcen geworden, mit denen fast jede(r) Gründer(in) in der Anfangsphase des Unternehmerlebens zu kämpfen hat. Ob das Geheimnis erfolgreicher Unternehmen, wie etwa Apple oder Google , tatsächlich in der fast schon legendären „Garagengründung
liegt, kann jedenfalls bezweifelt werden.
Als Bestandteil der Verwirklichung der „Gründervision" stellt eine adäquate Finanzierung allerdings die Basis jedweder operativen Tätigkeit dar. Die stets vorhandene Liquidität ist schließlich eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg und die Existenz des Unternehmens überhaupt. Sie ist Teil der Umsetzung der Idee und begründet und sichert unternehmerischen Erfolg.
In der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur finden sich unzählige Werke zur Unternehmensfinanzierung, die den oder die Gründer(in) nicht selten zu Lasten allzu breiter theoretischer Abhandlungen im Dschungel aus Wagniskapitalgebern, Business Angels oder öffentlichen Fördermitteln stehen lassen.
Das vorliegende Buch verzichtet als Fach- und Praxiswerk für Gründer in diesem Sinne auf die Darstellung komplexer Investitionsrechnungen als auch Ausführungen zu betriebswirtschaftlichen Finanzierungstheorien. Dafür finden sich zahlreiche Erläuterungen praktischer, – gleichwohl akademischer – Natur sowie diverse Übersichten, die der Gründerin/dem Gründer als Leitfaden eine der wichtigsten Fragen überhaupt beantworten sollen, nämlich: Von wem bekommt man auf welche Weise Geld für sein gegründetes oder sich in der Gründung befindliche Unternehmen?
Dem nach den jeweiligen Finanzierungs- bzw. Unternehmensphasen gegliedertem Teil zur Finanzierung des Start-ups folgt die Darstellung der Besteuerungsgrundlagen. Auch diese sind wiederum durch praxisrelevante Hinweise ergänzt, etwa zu potenziellen „Steuerfallen", in die das Start-up bereits in den Anfangsphasen der Unternehmensgründung tappen kann bzw. die in späteren Unternehmensphasen – z. B. in Form von Steuernachzahlungen (Liquiditätsentzug!) – fortwirken können.
Die Gliederung in die betreffenden Finanzierungsphasen soll der Leserin/dem Leser ermöglichen, sich jeweils mit den zur konkreten Phase ihres/seines Unternehmens passenden Kapitalquellen auseinander zu setzen, ohne gleich das gesamte Buch lesen zu müssen.
Komplettiert wird das Werk durch die Ausführungen erfolgreicher Gründer, mittlerweile allesamt „Big Player der Internetszene, zu relevanten Fragen der Finanzierung ihrer ersten „großen
Unternehmensgründung. Herzlichen Dank hierfür an Jan Beckers (HitFox Group), Fabian Heilemann (DailyDeal), Heiko Hubertz (Bigpoint) und Tim Schumacher (Sedo).
Außerordentlicher Dank gilt Herrn Dr. Klaus Schaffner, Head der Service Line „General Corporate/M&A" der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, der großzügig die für die Entstehung dieses Buches erforderlichen kanzleiinternen Ressourcen geschaffen hat.
Herrn stud. iur. Ole Siemen, profunder Kenner der Start-up-Szene, gebührt schließlich ebenso ganz besonderer Dank für seine tat- und fachkräftige Unterstützung, insbesondere zum Thema Crowdinvesting sowie für seine umfassenden Recherchen zu öffentlichen Fördermitteln.
Diese Veröffentlichung hat ihr Ziel bereits dann erreicht, wenn die fachlichen Ausführungen, Übersichten sowie Einblicke in die Praxis erfolgreicher Gründer auch nur einer Leserin/einem Leser das notwenige Grundlagenwissen vermitteln, über die Finanzierung ihres/seines Start-ups informieren und planmäßig bzw. erfolgreich zu einem Exit oder einer einträglichen wirtschaftlichen Unternehmung hinführen. In der Hoffnung, dass dies bei möglichst vielen der Leserinnen und Leser der Fall sein wird, steht der Herausgeber dieses Buches allen Interessierten bei Fragen und Anmerkungen jederzeit gern zur Verfügung ([email protected] oder Facebook.com/finanzierungstartup ).
Christopher Hahn
Berlin
im Herbst 2013
Inhaltsverzeichnis
Teil I Einführung (Hahn)
1 Einleitung
Christopher Hahn
1.1 Entrepreneurship-boom?
1.2 Was ist ein Start-up?
1.3 Start-up-finanzierung
1.3.1 Liquidität, Liquidität, Liquidität
1.3.2 Irrglauben der Start-up-Finanzierung
2 Die Start-up-Szene in Deutschland
Christopher Hahn
2.1 Von der Garage zur Verbandsgründung
2.2 Start-up-Regionen
2.2.1 Osten: Berlin
2.2.2 Süden: München
2.2.3 Westen: Rhein-Main-Gebiet
2.2.4 Norden: Hamburg
2.2.5 Hochschulen
2.3 Vernetzung der Start-ups
2.3.1 Online
2.3.2 Veranstaltungen
2.3.3 Verbände
2.4 Wirtschaftsfaktor
2.4.1 Statistik
2.4.2 Investitionen
Teil II Die Finanzierung des Start-ups (Hahn)
3 Grundsätzliches zur Finanzierung
Christopher Hahn
3.1 Vorbemerkungen
3.1.1 Strategieorientierte Finanzierungsmodelle
3.1.2 Finanzplanung (im weiteren Sinne)
3.2 Gründungs-/Finanzierungsphasen
3.2.1 Early Stages ((Pre-) Seed-, Start-up-Phase)
3.2.2 Expansion Stages (Wachstumsfinanzierung)
Literatur
4 Finanzierungsstruktur
Christopher Hahn
4.1 Kapitalherkunft
4.1.1 Innenfinanzierung
4.1.2 Außenfinanzierung
4.2 Haftungsqualität des Kapitals
4.2.1 Eigenkapital
4.2.2 Fremdkapital
4.3 Mezzanine Finanzierung
Literaturverzeichnis
5 Kapitalgeber
Christopher Hahn
5.1 Selbstfinanzierung durch Bootstrapping
5.2 Private Investoren (Business Angels)
5.2.1 Business Angels
5.2.2 Form der Beteiligung
5.2.3 Die Akquise eines Business Angels
5.3 Inkubatoren/Accelerators
5.4 Venture Capital Gesellschaften
5.4.1 Venture Capital
5.4.2 VC-Gesellschaften
5.4.3 Öffentliche VC-Fonds
5.4.4 Corporate Venture Capital (CVC)
5.5 Private Equity
5.5.1 Management Buy-Out (MBO)/Management Buy-In (MBI)
5.5.2 Leverage Buy Out (LBO)
5.5.3 Rekapitalisierung
5.6 Öffentliche Fördermittel
5.6.1 Grundsätzliches
5.6.2 Zuwendungsformen
5.6.3 Rahmenbedingungen
5.6.4 Förderphasen
5.7 Banken
Literatur
Teil III Finanzierungs-/Gründungsphasen (Hahn/Naumann)
6 (Pre-) Seed-Phase
Christopher Hahn und Daniel Naumann
6.1 Rechtsformwahl
6.1.1 Vorüberlegungen
6.1.2 Kapitalgesellschaften
6.1.3 Personengesellschaften
6.1.4 Einzelunternehmung
6.2 Der Businessplan
6.2.1 Begriff
6.2.2 Inhalt und Form
6.2.3 Vorgehensweise bei der Erstellung des Businessplans
6.2.4 Businessplan-Wettbewerbe
6.3 Besonderheiten der Finanzierung in der Seed-Phase
6.4 Kapitalquellen in der Seed-Phase
Literatur
7 Start-up-Phase
Christopher Hahn und Daniel Naumann
7.1 Besonderheiten der Finanzierung in der Start-up-Phase
7.2 Finanzierungsquellen in der Start-up-Phase
7.2.1 Beteiligungsfinanzierung durch Venture Capital
7.2.2 Öffentliche Fördermittel
7.3 Crowdinvesting
7.3.1 Finanzierungsmodelle
7.3.2 Rechtsfragen des Crowdinvesting
7.3.3 Merkmale der jeweiligen Crowdinvesting-Plattformen
Literatur
8 Emerging-Growth-Phase (Expansion: Wachstumsfinanzierung/Bridgefinanzierung)
Christopher Hahn
8.1 Besonderheiten der Finanzierung in der Emerging-Growth-Phase
8.2 Kapitalquellen in der Emerging-Growth-Phase
8.2.1 Private Equity
8.2.2 Fremdkapital
8.2.3 Mittelbare Finanzierung durch Mitarbeiterbeteiligungsmodelle
8.2.4 Strategische Partnerschaften
Literatur
Teil IV Die Besteuerung des Start-ups (Waberski)
9 Einführung
Nino Ron Waberski
9.1 Abgrenzung zwischen Gewerbetreibenden und freien Berufen
9.2 Anmeldung beim Finanz- und Gewerbeamt
Literatur
10 Steuern
Nino Ron Waberski
10.1 Allgemeines
10.2 Rechtsformunabhängige Steuern
10.2.1 Umsatzsteuer
10.2.2 Lohnsteuern
10.3 Rechtsformabhängige Steuern
10.3.1 Bei einem Einzelunternehmen
10.3.2 Bei einer Personengesellschaft
10.3.3 Bei einer Kapitalgesellschaft
10.3.4 Rechtsformvergleich
11 „Steuerfallen"
Nino Ron Waberski
11.1 Gründungsaufwand
11.2 Steuervorauszahlungen
11.3 Verträge zwischen nahen Angehörigen
11.4 Fehlende Absprachen mit einem (steuer-)rechtlichen Berater
11.5 Versäumnis von Fristen
Literatur
Teil V Einblicke erfolgreicher Gründer (Christopher Hahn)
12 Bigpoint (Heiko Hubertz)
12.1 Unternehmen
12.2 Einblick von Heiko Hubertz, Gründer
13 DailyDeal (Fabian und Ferry Heilemann)
13.1 Unternehmen
13.2 Einblick von Fabian Heilemann, CEO
14 HitFox Group (Jan Beckers)
14.1 Unternehmen
14.2 Einblick von Jan Beckers, CEO
15 Sedo (Tim Schumacher)
15.1 Unternehmen
15.2 Einblick von Tim Schumacher, Gründer
Sachverzeichnis
Mitarbeiterverzeichnis
Christopher Hahn
Rechtsanwalt, Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Berlin, Deutschland
Daniel Naumann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Leipzig, Deutschland
Nino Ron Waberski
Rechtsanwalt und Steuerberater, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Leipzig, Deutschland
Teil 1
Einführung (Hahn)
Christopher Hahn (Hrsg.)Finanzierung und Besteuerung von Start-up-Unternehmen2014Praxisbuch für erfolgreiche Gründer10.1007/978-3-658-01371-4_1
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
1. Einleitung
Christopher Hahn¹
(1)
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Friedrichstraße 140, 10117 Berlin, Deutschland
1.1 Entrepreneurship-boom?
1.2 Was ist ein Start-up?
1.3 Start-up-Finanzierung
1.3.1 Liquidität, Liquidität, Liquidität
1.3.2 Irrglauben der Start-up-Finanzierung
Zusammenfassung
Gründen ist „in". War bis vor einigen Jahren eine Karriere im Konzern das Ziel der Mehrzahl der Absolventen, so gewinnt man den Eindruck, dass gerade bei der jüngeren Generation der Wunsch nach einer unternehmerischen Tätigkeit immer mehr in den Vordergrund rückt. Ungeachtet des volkswirtschaftlichen Stellenwerts des Unternehmertums ist dabei der Gedanke, die eigene Persönlichkeit nur im Wege einer selbstbestimmten Tätigkeit entfalten zu können, eine maßgebliche Triebfeder. Unternehmensgründungen schaffen für die Gründer ein Höchstmaß an individueller Entfaltungsmöglichkeit und Selbstzufriedenheit sowie spiegelbildlich für die in einem Start-up beschäftigten Mitarbeiter (zumindest der ersten Generation) flache Hierarchien und somit kurze, der optimalen Selbstverwirklichung dienende Entscheidungswege. Darüber hinaus lassen sich mit einem erfolgreichen Geschäftsmodell im Internet innerhalb kürzester Zeit (zumindest theoretisch) erhebliche Gewinne bzw. überprofitable Exits generieren, von denen (teilweise jahrzehntelang am Markt bestehende) Unternehmen der old economy ungeachtet ihrer Innovationskraft und Marktdurchdringung nur träumen können.
1.1 Entrepreneurship-boom?
Gründen ist „in". War bis vor einigen Jahren eine Karriere im Konzern das Ziel der Mehrzahl der Absolventen, so gewinnt man den Eindruck, dass gerade bei der jüngeren Generation der Wunsch nach einer unternehmerischen Tätigkeit immer mehr in den Vordergrund rückt. Ungeachtet des volkswirtschaftlichen Stellenwerts des Unternehmertums ist dabei der Gedanke, die eigene Persönlichkeit nur im Wege einer selbstbestimmten Tätigkeit entfalten zu können, eine maßgebliche Triebfeder. Unternehmensgründungen schaffen für die Gründer ein Höchstmaß an individueller Entfaltungsmöglichkeit und Selbstzufriedenheit sowie spiegelbildlich für die in einem Start-up beschäftigten Mitarbeiter (zumindest der ersten Generation) flache Hierarchien und somit kurze, der optimalen Selbstverwirklichung dienende Entscheidungswege. Darüber hinaus lassen sich mit einem erfolgreichen Geschäftsmodell im Internet innerhalb kürzester Zeit (zumindest theoretisch) erhebliche Gewinne bzw. überprofitable Exits generieren, von denen (teilweise jahrzehntelang am Markt bestehende) Unternehmen der old economy ungeachtet ihrer Innovationskraft und Marktdurchdringung nur träumen können.
Das Internet ermöglicht die web-basierte Existenzgründung von zuhause aus mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz. Neue Akteure treffen auf diesem noch längst nicht vollständig erschlossenen Markt auf hervorragende Bedingungen. Der technische Fortschritt schreitet weiter voran und mit jeder neuen Entwicklung ergeben sich wiederum neue Geschäftsmodelle. Auch ist nach wie vor nicht die gesamte Bevölkerung online, von einer aktiven Teilnahme am E-Commerce ganz zu schweigen, sodass das Wachstumspotential weiter ungebrochen ist. Zudem ist es problemlos möglich, über das Internet den globalen Markt inklusive der vielversprechenden Schwellenländer zu erreichen. Kurzum: Unternehmensgründungen, insbesondere im Bereich Online oder Mobile, sind aussichtsreich wie selten zuvor.
Nach dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende geht die zweite Generation der Gründer erkennbar umsichtiger vor und baut verstärkt auf belastbare Geschäftsmodelle. Innovative Ideen werden mit solider Planung kombiniert, sodass sich auch Kapitalgeber mit dem Wagnis einer finanziellen Beteiligung leichter tun. Im Zusammenspiel von Unternehmergeist und den Möglichkeiten des Internet entstehen auch in Deutschland Start-ups, die nicht nur fremde Ideen kopieren („copy cats"), sondern eigene Innovationen umsetzen. Wer über ein gutes Konzept und Ehrgeiz verfügt, kann aus einer Idee ein Unternehmen machen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn die Gründer bereits von Beginn an die konkrete Umsetzung der Idee fokussieren, die über den Erfolg oder Misserfolg des Start-ups entscheidet. Erforderlich hierfür ist ein profundes, durch eine unternehmensphasengerechte Finanzierung unterlegtes Business Development, welches die Umsetzung der Idee plant, begleitet und ständig anpasst.
1.2 Was ist ein Start-up?
Wenn vorliegend der Begriff „Start-up fällt, versteht sich darunter grundsätzlich jedes junge Unternehmen ungeachtet seiner angebotenen Produkte bzw. Dienstleistungen, das sich im (Vor-) Gründungsprozess befindet und auf der Suche nach Finanzierungsmitteln ist (Start-up im weiteren Sinne). Gleichwohl hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff Start-up v. a. für junge Wachstumsunternehmen eingebürgert, die über ein besonderes Innovationspotential verfügen und dabei eine Tätigkeit im Bereich Internet/Web (v. a. Social Media, Mobile, Games) aufzunehmen beabsichtigen (Start-up im engeren Sinne). Bei Lektüre dieses Buches vermag somit die Leserin/der Leser geneigt sein, wenn er den Begriff „Start-up
liest, zuvorderst an ein Unternehmen bzw. eine Unternehmensgründung in den vorgenannten neuen Medien zu denken. Gleichwohl gilt ungeachtet des teilweise schon inflationären Gebrauchs des Begriffes „Start-up", dass die in diesem Buch vorgestellten, auf die jeweilige Unternehmensphase ausgerichteten Finanzierungsmöglichkeiten strukturell nicht danach differenzieren, welcher Branche das jeweilige Unternehmen zuzuordnen ist.
Ungeachtet dessen ist die Großzahl der vorgestellten Kapitalquellen ohnehin nur für (Jung-) Unternehmen geeignet, die aufgrund ihrer besonderen Innovationstärke (z. B. durch den Einsatz neuer Technologien bei der Entwicklung neuer Produkte bzw. die Ausarbeitung neuer, skalierbarer Geschäftsmodelle oder neuer Dienstleistungsangebote) und ihres überdurchschnittlichen Innovationspotentials über ein entsprechend ebenso überdurchschnittliches Wachstums- und Renditepotential verfügen und (allein) deshalb das besondere Interesse der hier aufgeführten Kapitalgeber auf sich lenken.
1.3 Start-up-Finanzierung
1.3.1 Liquidität, Liquidität, Liquidität
Dieses Buch widmet sich der Finanzierung von Start-ups und geht dabei auch auf zahlreiche flankierende Themen ein, deren Kenntnis entweder notwendig und/oder hilfreich ist, um eine entsprechende Finanzierungsquelle zu akquirieren. Sonstige betriebswirtschaftliche Fragestellungen einer Unternehmensgründung werden entsprechend nur dann am Rande erwähnt, sofern sie in der spezifischen Unternehmensphase mit der Finanzierung selbst in einem untrennbaren Zusammenhang stehen.
Für die Existenz eines Start-ups ist dessen stets vorhandene, ausreichende Liquidität überlebensnotwendig. Die Sicherstellung der Liquidität in jeder Unternehmensphase ist somit das wesentliche Motiv für eine Unternehmensfinanzierung sowie unter Berücksichtigung der vorhandenen Liquiditätslage gleichermaßen Korrektiv hinsichtlich der zu wählenden Finanzierungsstruktur sowie der Finanzierungsmittel. Eine bestimmte Kapitalquelle sollte also im Hinblick auf den zuletzt genannten Aspekt auch wirklich erst dann angezapft werden, wenn dies die Liquiditätslage tatsächlich erfordert.
1.3.2 Irrglauben der Start-up-Finanzierung
Der Leser der spezifischen Nachrichtenplattformen (insbesondere der „GSDS-Leser; dieses Akronym soll für die in Deutschland wohl bekanntesten Plattformen „Gründerszene
(gruenderszene.de) sowie „Deutsche Startups" (deutsche-startups.de) stehen) könnte in Anbetracht der dort nahezu täglich berichteten Erfolgsmeldungen über große Finanzierungsrunden geneigt sein zu glauben, dass die Akquisition einer entsprechenden Beteiligungsfinanzierung, insbesondere von Wagniskapitalgesellschaften (VCs) conditio sine qua non für die Sicherung der Existenz eines erfolgreichen Start-ups ist.
Hierbei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass VCs in der Praxis für nur einen verschwindend geringen Anteil des gesamten Gründungsfinanzierungvolumens verantwortlich sind. Die überwiegende Mehrzahl der im Ergebnis nicht minder erfolgreichen Start-ups hat sich demnach die zur Gründung erforderlichen finanziellen Mittel entweder von privater Hand („Family and Friends ", auf diese Kapitalquelle greifen nach einer Studie der KfW aus 2012 über 25 % der Gründungen zurück) besorgt bzw. generiert idealerweise bereits nach vergleichsweise kurzer Zeit einen positiven Cashflow, der dem Start-up den Weg zum klassischen Fremdkapital von Banken öffnet. In der noch größeren Anzahl der Unternehmensgründungen sieht die Finanzierungssituation in der Praxis dergestalt aus (einer Studie der KfW aus dem Jahre 2012 zufolge in über 40 % der Unternehmensgründungen), dass die Unternehmen bereits in der Gründungsphase Fremdkapital durch klassische Bankdarlehen dadurch in Anspruch nehmen, dass sich der oder die Gründer mangels entsprechender Sicherheiten des noch jungen Unternehmens gegenüber dem Kapitalgeber durch eine persönliche (Mit-) Haftung persönlich verpflichten. Obgleich diese Form der Kapitalbeschaffung für ein Unternehmen in finanzierungstechnischer Sicht nicht der Idealfall ist, erfahren die Gründer auf diese Art und Weise ungeachtet der durch die Wahl einer juristischen Person als Unternehmensform eintretenden Haftungsbegrenzung, was es bedeutet, unternehmerisch tätig zu sein und somit auch persönlich für unternehmerische Entscheidungen einzustehen.
Christopher Hahn (Hrsg.)Finanzierung und Besteuerung von Start-up-Unternehmen2014Praxisbuch für erfolgreiche Gründer10.1007/978-3-658-01371-4_2
© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014
2. Die Start-up-Szene in Deutschland
Christopher Hahn¹
(1)
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Friedrichstraße 140, 10117 Berlin, Deutschland
Christopher Hahn
Email: [email protected]
2.1 Von der Garage zur Verbandsgründung
2.2 Start-up-Regionen
2.2.1 Osten: Berlin
2.2.2 Süden: München
2.2.3 Westen: Rhein-Main-Gebiet
2.2.4 Norden: Hamburg
2.2.5 Hochschulen
2.3 Vernetzung der Start-ups
2.3.1 Online
2.3.2 Veranstaltungen
2.3.3 Verbände
2.4 Wirtschaftsfaktor
2.4.1 Statistik
2.4.2 Investitionen
Zusammenfassung
Die sog. „Digital Natives" wachsen heute in einer Gemengelage aus Kreativität, Technik und stetiger Veränderung auf. Dieser Zeitgeist ist die inspiratorische Grundlage der florierenden Start-up-Szene . Was nach der Dotcom-Blase lange Zeit kritisch beäugt wurde, hat sich inzwischen etabliert und findet zunehmend den Weg in den Mainstream. Sowohl Medien als auch Politik und Konzerne richten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf Start-ups. Der Tenor der Berichterstattung in der Presse wechselte von Misstrauen zu Euphorie; entsprechend entwickelte sich auch die öffentliche Wahrnehmung.
2.1 Von der Garage zur Verbandsgründung
Die sog. „Digital Natives" wachsen heute in einer Gemengelage aus Kreativität, Technik und stetiger Veränderung auf. Dieser Zeitgeist ist die inspiratorische Grundlage der florierenden Start-up-Szene . Was nach der Dotcom-Blase lange Zeit kritisch beäugt wurde, hat sich inzwischen etabliert und findet zunehmend den Weg in den Mainstream. Sowohl Medien als auch Politik und Konzerne richten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf Start-ups. Der Tenor der Berichterstattung in der Presse wechselte von Misstrauen zu Euphorie; entsprechend entwickelte sich auch die öffentliche Wahrnehmung.
In der Politik wird die Internetwirtschaft auf regionaler und nationaler Ebene umgarnt. Im Bund sollen bspw. Einstellungen ausländischer Fachkräfte erleichtert und so die Start-up-Szene unterstützt werden; lokal erhofft man sich positive Auswirkungen sowohl durch den nicht zu vernachlässigenden emotionalen Kreativfaktor als auch die real messbare Wirtschaftsleistung. Weitere Unterstützung kommt aus der old economy, deren Beteiligte ihre teilweisen digitalen Versäumnisse durch entsprechende onlinefokussierte Akquisitionen auszugleichen versuchen. Alles in allem wenden sich somit meinungsbildende Akteure den aufstrebenden Start-ups zu, sodass diese ihr Wachstum unter sich stetig verbessernden Bedingungen vorantreiben können.
Dementsprechend zeichnen sich bereits Entwicklungen ab, die von einer zunehmenden Professionalisierung und Institutionalisierung der Gründerszene zeugen. Die Start-ups gründen branchenspezifische Verbände und unterhalten Netzwerke. Hochschulen und Politik führen empirische Untersuchungen zur Start-up-Szene durch und größere Unternehmen stellen Inkubatoren und andere Unterstützung. Mit diesem Rückenwind fassen deutsche Start-ups immer öfter Europa und v. a. den Weltmarkt ins Auge (Gründerbarometer des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller e. V. (VBKI), S. 58, abrufbar unter: http://www.vbki.de/sites/default/files/StartingUpBerlin%202013 %20 %20das%20VBKI%20Gr%C3 %BCnderbarometer.pdf). Die globale Internetwirtschaft befindet sich beharrlich auf Erfolgskurs und in Deutschland gegründete Unternehmen versuchen, ihren Anteil daran zu haben.
2.2 Start-up-Regionen
Innerhalb Deutschlands verteilt sich die Start-up-Szene hauptsächlich auf einige wenige Regionen. In erster Linie sind dies Ballungsräume um die wichtigen Großstädte, doch auch Hochschulen sind – teilweise dank integrierter Gründerzentren – Bestandteil der Start-up-Szene.
2.2.1 Osten: Berlin
Die deutsche Hauptstadt ist bislang weniger für wirtschaftlichen Erfolg als für eine bedeutende Kreativszene („Kreativstadt Berlin") bekannt. Auf dieser Basis ist entstanden, was für viele junge Menschen die idealen Lebensbedingungen und ein hohes Maß an Lebensqualität darstellt: bezahlbare Mieten und zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Der Standort Berlin bietet Start-ups also gute Argumente beim Werben um Mitarbeiter. Des Weiteren sind hier bereits viele Mitstreiter ansässig, die teilweise schon weit über die Start-up-Phase hinausgewachsen sind (VBKI Gründerbarometer, S. 9). Berlin ist über die deutschen Grenzen hinaus als das Start-up-Zentrum Deutschlands, wenn nicht Europas bekannt. Infolgedessen arbeiten in Berlin bereits mit steigender Tendenz zahlreiche ausländische IT-Fachkräfte verschiedenster Herkunft (VBKI Gründerbarometer, S. 48).
Die lokale Vernetzung ist hervorragend (siehe 3.), ebenso wie inzwischen auch das Standing gegenüber der Politik. Politiker aller Parteien bemühen sich in Berlin um die Gunst der Start-ups und eine Verbesserung ihrer öffentlichen Wahrnehmung sowie ihrer unternehmerischen Rahmenbedingungen – nicht zuletzt, weil man sich wohl auch erhofft, dass etwas von der „Coolness" Berlins (VBKI Gründerbarometer, S. 28) und seiner Start-ups auf die Politik abstrahlt. Im Gegenzug wünschen sich die Berliner Start-ups nicht nur mehr Förderung, sondern v. a. weniger Bürokratie (VBKI Gründerbarometer, S. 30) und niedrigere Hürden zur Zuwanderung talentierter Fachkräfte.
Thematisch lassen sich die Geschäftsfelder der meisten Berliner Start-ups unter dem Spektrum „Dienstleistungen" zusammenfassen, wobei vor allem Web- und App-Entwickler stark vertreten sind (VBKI Gründerbarometer, S. 14).
Tipp: Diesbezüglich findet sich eine ausführliche Link-Sammlung unter: http://www.deutsche-Start-ups.de/Start-up-lotse-berlin/.
2.2.2 Süden: München
München wird in der Regel mit High-Tech-Gründungen in Verbindung gebracht. Diese sind aufgrund des hohen technischen Aufwands überdurchschnittlich kostenintensiv. Häufig werden neue Entwicklungen der Spitzentechnologie, bspw. in der Medizintechnik, mit IT-Anwendungen kombiniert, sodass auch der Aspekt der IT-Entwicklung eine Rolle spielt. Kooperationen mit den Hochschulen der Region tragen einen bedeutenden Teil dazu bei, dass in Deutschlands Süden auf hohem Niveau gegründet wird. Dies spiegelt sich auch in der verhältnismäßig hohen Konzentration von Risikokapitalgebern in der Region wider.
Tipp: Eine entsprechende Link-Sammlung kann unter: http://www.deutsche-Start-ups.de/Start-up-lotse-muenchen/ eingesehen werden.
2.2.3 Westen: Rhein-Main-Gebiet
„Rhein-Main-Gebiet" ist der Überbegriff, unter den die westdeutsche Start-up-Szene geographisch gefasst werden kann. Zwar spielen hier mehrere Städte jeweils kleinere Rollen (vor allem Düsseldorf, Frankfurt und Köln), doch liegen diese räumlich sehr eng beisammen. Der Fokus liegt ähnlich breit wie in Berlin auf internetnahen Dienstleistungen, allerdings lässt sich im Rhein-Main-Gebiet eine gewisse Spezialisierung auf medienrelevante Geschäftsmodelle erkennen. Die Medienstadt Köln bietet einen hervorragenden Nährboden für entsprechende Ideen; verbunden nicht zuletzt mit der Hoffnung auf einen Exit an einen der dort ansässigen Medien-Konzerne. Auch ist Köln der Veranstaltungsort einiger großer Start-up-Konferenzen.
Tipp: Unter: http://www.deutsche-Start-ups.de/start-up-lotse-koeln/ finden sich weitere Links.
2.2.4 Norden: Hamburg
Hamburgs Start-up-Landschaft ist eher unauffällig, was daran liegen mag, dass der Stadt ein klares Profil („Medienstadt Köln, „Kreativstadt Berlin
) fehlt. Stattdessen ist Hamburg für hohe Mieten bekannt, was junge Gründer nicht unbedingt anzieht. Umso beeindruckender sind aber die Internet-Unternehmen, die einst als Hamburger Start-ups begonnen haben und inzwischen große Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern sind. Hervorzuheben ist hier v. a. die Games-Branche, die in Hamburg mit mehreren großen Akteuren vertreten ist.
Tipp: Eine weiterführende Link-Sammlung kann unter: http://www.deutsche-Start-ups.de/Start-up-lotse-hamburg/ eingesehen werden.
2.2.5 Hochschulen
Obwohl die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Informatik an praktisch jeder Hochschule gelehrt werden, tun sich einige von ihnen durch eine besonders hohe Gründerdichte unter ihren Absolventen hervor (http://www.gruenderszene.de/allgemein/top-Start-up-unis). Bei manchen liegt dies aufgrund ihrer speziellen Ausrichtung nahe: Die privaten Hochschulen Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU), Handelshochschule Leipzig (HHL) und European Business School (EBS ) tragen den Willen zur unternehmerischen Tätigkeit bereits in ihren Namen. Entsprechend viele ihrer Absolventen gründen ein eigenes. Ebenso begehrt sind sie als (angehende) Führungskräfte bei Inkubatoren oder bereits etablierten Internetunternehmen.
Auch die Technischen Universitäten (TU) Berlins und Münchens haben ihren Anteil am deutschen Start-up-Boom. Aus der eigenen Forschung ein Unternehmen zu generieren, entspricht schließlich dem Ideal-Typus des technisch orientierten Gründers. Vergleichbare Erfolge können bspw. die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Freie Universität Berlin (FU) dank hochschuleigener Gründerzentren verzeichnen.
2.3 Vernetzung der Start-ups
2.3.1 Online
Als Teil einer äußerst internetaffinen Szene sind die meisten Start-up-Beteiligten selbst in den verschiedensten sozialen Netzwerken aktiv. Über diese privaten Kommunikationskanäle hinaus gibt es aber auch Webseiten, die sich auf die Veröffentlichung von Nachrichten aus der Start-up-Szene spezialisiert haben. Diese Portale finanzieren sich größtenteils durch Werbung. Ihr Anspruch ist eine möglichst umfassende Berichterstattung zu den relevanten Geschehnissen der (v. a. deutschen) Internetwirtschaft. Die dortigen Publikationen erreichen einen großen Teil der entsprechend interessierten Kreise und decken von der Entdeckung junger Start-ups mit vielversprechenden Geschäftsideen über die Beobachtung des aktuellen Marktgeschehens bis hin zur Kommentierung einzelner Deals ein breites Spektrum ab.
Besonders umfassend und informativ berichten:
Gründerszene – www.gruenderszene.de
Deutsche Start-ups – www.deutsche-startups.de
Netzwertig.com – www.netzwertig.com
2.3.2 Veranstaltungen
Wie in jeder Wirtschaftsbranche kann die Bedeutung von Treffen im Real Life gar nicht genügend hervorgehoben werden – informelle Zusammenkünfte sind von großer Wichtigkeit für die Kontaktpflege und können auf entspannte Weise mehr Türen öffnen als manches stressige Business-Meeting oder gar eine rein virtuelle Kommunikation. Entsprechend zahlreich sind die Gelegenheiten, zu denen sich Start-up-Gründer versammeln. Besonders gut hat sich dies in Berlin etabliert; vom Investoren-Frühstück bis zum Dinner, von einer geselligen Runde bis zur Club-Party, in Berlin existieren die unterschiedlichen Möglichkeiten des informellen Gedankenaustausches und des Networkings. In der Zahl etwas geringer, doch gleichwohl qualitativ nicht schlechter, sind die Veranstaltungen in anderen Städten.
Die größten – jährlich stattfindenden – Events mit Bezug zur deutschen Start-up-Szene sind in Tab. 2.1 dargestellt.
Tab. 2.1
Jährliche Events
Daneben haben sich in den Start-up-Zentren Deutschlands einige Veranstaltungsreihen etabliert, die etwas kleiner sind, dafür aber meist in kürzeren Zyklen stattfinden. Einige von ihnen dienen dem Austausch der Start-ups untereinander, andere