Ökosysteme im Mittelstand
Von Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Alexandra Fibitz und
()
Über dieses E-Book
Die Unternehmenslandschaft steht vor einem der dramatischsten Umbrüche der letzten 150 Jahre. Digitale Technologien verändern die Art und Weise, in der Unternehmen Wettbewerb treiben und Wertschöpfung erzielen. Nicht nur für den Mittelstand, sondern auch für Großunternehmen hat sich die Wettbewerbsdynamik stark verändert: Es konkurrieren nicht mehr nur Unternehmen gegeneinander, sondern ganze Ökosysteme. Eng verbunden mit dieser neuen Erscheinungsform der Unternehmensorganisation ist die sogenannte Plattformökonomie. Plattformanbieter wie Amazon gehören längst zu den wertvollsten Unternehmen weltweit. Nur ein Hype, oder eine werthaltige strategische Entwicklung? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Autoren dieses Buchs. Nachweislich ihrer Studie, die 2018/2019 unter deutschen mittelständischen Unternehmen aufgeführt wurde, hat auch der Mittelstand bereits erste Schritte in Richtung Plattformökonomie unternommen.
Mehr von Wolfgang Becker lesen
Industrielle Digitalisierung: Entwicklungen und Strategien für mittelständische Unternehmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Arbeitswelten im Mittelstand: Veränderungen und Herausforderungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Ökosysteme im Mittelstand
Ähnliche E-Books
Geschäftsmodelle in der digitalen Welt: Strategien, Prozesse und Praxiserfahrungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFallstudien zur Digitalisierung im Mittelstand: Reale Unternehmensbeispiele und Handlungsimplikationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStatus quo und Relevanz von digitalen Ökosystemen in der deutschen Versicherungswirtschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierung in Unternehmen: Von den theoretischen Ansätzen zur praktischen Umsetzung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierung auf mittelständisch: Die Methode "Digitales Wirkungsmanagement" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInnovatives Lieferantenmanagement: Wertschöpfung in globalen Lieferketten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInnovationsmanagement der chemischen Industrie im digitalen Zeitalter: Den digitalen Wandel effektiv gestalten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrganisationen digital und resilient transformieren: Ein Kompass zur ganzheitlichen Organisationsentwicklung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCloud Computing als neue Herausforderung für Management und IT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAgiles Management als Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung: Praktische Erkenntnisse und Gestaltungshinweise für die Bankenbranche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKMU im digitalen Wandel: Ergebnisse empirischer Studien zu Arbeit, Führung und Organisation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZukunftsfähige Unternehmensführung: Ideen, Konzepte und Praxisbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaizen, Lean Management und Digitalisierung: Mit den japanischen Konzepten Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen erzielen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPatientenorientierte Digitalisierung im Krankenhaus: IT-Architekturmanagement am Behandlungspfad Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlüsselfaktoren im E-Commerce: Innovationen, Skaleneffekte, Datenorientierung und Kundenzentrierung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigital Entrepreneurship: Ein Praxisleitfaden für die Entwicklung eines digitalen Produkts von der Idee bis zur Markteinführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArbeit 4.0 im Mittelstand: Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels für KMU Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBenutzerzentrierte Unternehmensarchitekturen: Ein portfolio-orientierter Ansatz zur Geschäftstransformation mit ArchiMate® Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitalisierung in der Praxis: So schaffen KMU den Weg in die Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Geschäftsmodelle in der Steuerberatung: Zukunftsfähig bleiben im Spannungsfeld zwischen Tradition und Legal Tech Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenData Science: Grundlagen, Architekturen und Anwendungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGanzheitliches Produktionsmanagement: Strategischer Rahmen und operative Umsetzung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInterne Kontrollsysteme im Finanzbereich: Wirksame und effiziente Steuerung, Kontrolle und Überwachung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrategisches Informationsmanagement in Großprojekten der Industrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarkenorientierte digitale Transformation: Wie Sie Ihr Unternehmen erfolgreich in das digitale Zeitalter führen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigitale Transformation strategisch steuern: Vom Zufallstreffer zum systematischen Vorgehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxisorientiertes IT-Risikomanagement: Konzeption, Implementierung und Überprüfung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDigital Customer Experience Management der Plattform Steam: HMD Best Paper Award 2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStrategie Design: Ein ganzheitliches Strategieverständnis für das digitale Zeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTransformation von Business und IT: Auswirkungen der Mega-Trends der kommenden Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Kleinunternehmen & Unternehmer für Sie
Ikigai: Die japanische Philosophie der Suche nach Ihrem Ziel. Entdecken Sie, was Ihr Leben lebenswert macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZusammenfassung von „Die 4-Stunden-Woche“: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Timothy Ferriss: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Silicon Valley Mindset: Was wir vom Innovationsweltmeister lernen und mit unseren Stärken verbinden können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteuern, aber lustig! Steuertipps für Existenzgründer und Jungunternehmer: Fachkompetent. Frei von Juristendeutsch. Unterhaltsam statt bierernst. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDealterms.vc: Von Handwerk, Kunst und Philosophie der Venture-Capital-Finanzierung von Startups in Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOnline-Business: Welches passt zu dir?: 60 Min. Express-Guide Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnternehmensgründung: Der perfekte Start in Ihr Start-Up Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAgile Leadership im Scrum-Kontext: Servant Leadership für agile Leader und solche, die es werden wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonatlich über 1000 Euro nebenbei: Wie Sie mit Angeboten auf Fiverr.com ein attraktives Nebeneinkommen oder eine neue Selbstständigkeit aufbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAmazon FBA Meisterung: Online Trading Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIdeen Für Passive Einkommen: Financial Investments Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStartup Finanzierung: Dein Insider-Guide: Praxis-Tipps von Investoren für Gründerinnen und Gründer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenExistenzgründung: Der persönliche Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinhornscheiß: Hört auf Euer Start-Up wie ein Hobby zu behandeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEISBRECHER: Wie Sie jeden Interessenten dazu bringen, Sie um eine Präsentation zu bitten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCheckliste für den Businessplan: Die 9 wichtigsten Schritte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer vollständige Business-Englisch Lehrmeister: Business-Englisch beherrschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErfolgreich selbstständig als Solopreneur: Selbstbestimmt und profitabel zum digitalen Business Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPassives Einkommen Online Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteuerwissen2go: Crashkurs Steuern für Kleinunternehmen und Freiberufler: Kompakt. Praxisnah. Verständlich. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Canvas-Businessmodell: Mit neun Bausteinen zum neuen Geschäftsmodell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geschäft mit der Musik: Ein Insiderbericht Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Ziele erreichen - setzen - finden: In 3 Schritten zu Ihrem Erfolg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPassives Online-Einkommen: Wie man mit Dropshipping und Amazon FBA Geld im Internet verdient und ein webbasiertes Geschäft aufbaut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChris Anderson und The Long Tail: Ein Internetgeschäftsmodell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Buch über passives Einkommen: Wie man als Unternehmensgründer passive Einkommensquellen erschafft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr erstes Startup Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schnelle Anfängerguide Zu Passivem Einkommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ökosysteme im Mittelstand
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ökosysteme im Mittelstand - Wolfgang Becker
Management und Controlling im Mittelstand
Reihe herausgegeben von
Wolfgang Becker
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg, Deutschland
Patrick Ulrich
Hochschule Aalen -Technik und Wirtschaft, Aalen, Deutschland
Ziel der Reihe „Management und Controlling im Mittelstand ist es, die Gesamtheit der mittelstandsorientierten Betriebswirtschaftslehre abzubilden. Sie folgt der Maxime „a small business is not a little big business
(Welsh/White), nach der mittelständische Unternehmen bedarfsgerechte Konzepte benötigen. Die Reihe strebt die Generierung fundierter, praxisnaher, aber auch theoretisch auf State-of-the-Art-Niveau stehender wissenschaftlicher Erkenntnisse an, die dem Mittelstand auch im Forschungsbereich eine Bedeutung verschaffen sollen, die er aufgrund seiner volkswirtschaftlichen Stellung schon lange verdient. Diese Erkenntnisse sollen dann in konkrete Managementkonzepte und -instrumente überführt werden. Die Konkretisierung dieser Zielsetzung besteht darin, zunächst eine mittelständische Problemlandkarte zu entwerfen, die von den gegenwärtigen und zukünftigen Erfolgsfaktoren mittelständischer Unternehmen ausgeht. Auf dieser Basis sollen gegenwärtige Erfolgsfaktoren analysiert, zukünftige Erfolgsfaktoren identifiziert und Handlungsempfehlungen für die Unternehmenspraxis abgeleitet werden. Die Reihe hat einen hohen theoretischen Anspruch, ist letztlich anwendungsorientiert ausgerichtet und zudem ausdrücklich offen für neue inhaltliche und publizistische Formate. Sie nutzt die bildhafte Vermittlung als Gestaltungsinstrument und bietet zeitgemäße, wissenschaftlich solide, dabei aber verständliche und praxisorientierte Fachpublikationen.
Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/13362
Wolfgang Becker, Patrick Ulrich, Alexandra Fibitz, Felix Schuhknecht und Meike Stradtmann
Ökosysteme im Mittelstand
1. Aufl. 2020
../images/490531_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.pngWolfgang Becker
Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
Patrick Ulrich
Hochschule Aalen -Technik und Wirtschaft, Aalen, Baden-Württemberg, Deutschland
Alexandra Fibitz
Hochschule Aalen, Aalen, Baden-Württemberg, Deutschland
Felix Schuhknecht
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
Meike Stradtmann
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
ISSN 2567-773Xe-ISSN 2567-7853
Management und Controlling im Mittelstand
ISBN 978-3-658-29843-2e-ISBN 978-3-658-29844-9
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29844-9
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten.
Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.
Planung/Lektorat: Anna Pietras
Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature.
Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Vorwort
Die Unternehmenslandschaft steht vielleicht vor einem der dramatischsten Umbrüche der letzten 150 Jahre. Digitale Technologien verändern die Art und Weise, in der Unternehmen Wettbewerb treiben und Wertschöpfung erzielen. Kunden zeigen immer weniger Markenbindung und sind bereit, auch in kürzester Zeit Anbieter häufig zu wechseln. Dies führt die Unternehmen zu einer erhöhten Unsicherheit, die in Theorie und Praxis gerne mit dem Schlagwort „VUCA" (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit) umschrieben wird.
Deutschland steht im internationalen Vergleich der Digitalisierungsbestrebungen nicht unbedingt an der Spitze, weder bezogen auf die Infrastruktur noch Aspekte wie die Start-up-Mentalität oder Risikokapital für (digitale) Unternehmen. Die Stärke der deutschen Wirtschaft beruhte seit jeher auf Technologieführerschaft – fraglich ist, ob wir diese Führerschaft auch in Zukunft behalten können. Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind die mittelständischen und familiengeführten Unternehmen, die mit Innovationskraft, Kundennähe und Flexibilität zu Weltmarktführern geworden sind. Es besteht die Hoffnung, dass diese Unternehmensgruppe eine wichtige Säule der digitalen Wirtschaft in Deutschland werden kann.
Nicht nur für den Mittelstand, sondern auch für Großunternehmen hat sich die Wettbewerbsdynamik in den letzten Jahren stark verändert: Es konkurrieren nicht mehr nur Unternehmen gegeneinander, sondern ganze Ökosysteme. Ersichtlich ist dies v. a. an den Beispielen Alphabet (Google), Amazon und Apple. Das Ökosystem als neue Erscheinungsform der Unternehmensorganisation stellt eine Weiterentwicklung des virtuellen Netzwerks dar, das auf der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien beruht und das Erreichen gemeinsamer, synergetischer Wertschöpfung in den Vordergrund stellt.
Eng verbunden mit dem Ökosystem ist die sogenannte Plattformökonomie, die über die two-sided-markets von Rochet schon in die klassische ökonomische Theorie eingegangen ist: Ein Plattformanbieter schafft es, durch Angebot einer technischen Lösung Anbieter und Nachfrager zu verbinden und – hier liegt der besondere Charme – von beiden Seiten Geld für diese Leistung zu verlangen. In der Digitalökonomie sind Plattformen bspw. Homepages, Apps, aber auch Hard-, Soft- und Middleware. Die Plattformanbieter wie Amazon gehören zu den wertvollsten Unternehmen weltweit, sodass viele in Theorie und Praxis das „Zeitalter der Plattformökonomie" ausgerufen haben.
Vor diesem Hintergrund haben sich die Autoren dieses Buchs die Frage gestellt, ob es sich bei Ökosystemen, digitalen Strategien und Plattformen nur um einen Hype oder eine werthaltige strategische Entwicklung handelt. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2018/2019 eine empirische Untersuchung unter deutschen mittelständischen Unternehmen aufgeführt, die zeigt, dass auch der Mittelstand erste Schritte in Richtung Plattformökonomie unternommen hat.
Wir danken den wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeitern der Lehrstühle Unternehmensführung und Controlling an der Universität Bamberg sowie Unternehmensführung und -kontrolle an der Hochschule Aalen für die Unterstützung im Rahmen der Erstellung des Manuskripts. Ebenso schulden wir den Interviewpartnern und Teilnehmern der schriftlichen Unternehmensbefragung unseren Dank. Besonderer Dank gebührt unseren Lektorinnen Anna Pietras und Catarina Gomes de Almeida von Springer Gabler, die uns wie gehabt mit Fachwissen und Expertise zur Seite gestanden haben. Wir hoffen auf eine positive Rezeption des Buchs in Theorie und Praxis und sind für Anregungen jederzeit dankbar.
Wolfgang Becker
Patrick Ulrich
Alexandra Fibitz
Felix Schuhknecht
Meike Stradtmann
Bamberg und Aalen
im August 2019
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 1
Literatur 4
2 Executive Summary 7
Literatur 10
3 Grundlagen 13
3.1 Ökosysteme 13
3.1.1 Digitale Ökosysteme 16
3.1.2 Unternehmerische Ökosysteme 19
3.1.3 Digitalisierung 22
3.1.4 Digitale Strategien 24
3.1.5 Plattformen als neue Art von digitalen Geschäftsmodellen 26
3.1.6 Mittelstand 34
3.2 Analyse von Beraterstudien 36
Literatur 45
4 Quantitative Erhebung 57
4.1 Forschungsdesign 57
4.2 Charakterisierung der Probanden 67
4.3 Ergebnisse der quantitativen Erhebung 74
4.3.1 Rahmenbedingungen für Ökosysteme 75
4.3.2 Ausgestaltung von Ökosystemen im Mittelstand 86
4.3.3 Ökosysteme Typologie 91
4.3.4 Erfolgswirkungen von Ökosystemen im Mittelstand 97
4.4 Ergebnisdiskussion 107
Literatur 122
5 Qualitative Erhebung 125
5.1 Forschungsdesign 125
5.2 Forschungsergebnisse 135
5.2.1 Unternehmen 1: Ökosystem aus Sicht eines Orchestrators 135
5.2.2 Unternehmen 2: Ökosystem aus der Rollensicht eines Intermediärs 139
5.2.3 Unternehmen 3: Ökosystem aus Sicht einer Mischung aus Layer Player und Orchestrator 141
5.2.4 Unternehmen 4: Ökosysteme aus der Sicht eines Market Makers 144
5.2.5 Unternehmen 5: Ökosysteme aus der Sicht eines Integrated Models 147
5.2.6 Unternehmen 6: Ökosysteme aus Sicht eines Unternehmens in der primären Rolle des Integrators 149
5.2.7 Unternehmen 7: Ökosysteme aus Sicht eines Unternehmens in den Rollen des Integrators und Market Makers 154
5.2.8 Unternehmen 8: Ökosysteme aus Sicht eines Unternehmens in den Rollen des Integrators und Market Makers 160
Literatur 163
6 Diskussion 165
7 Ableitung von Best Practices 173
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
W. Becker et al.Ökosysteme im MittelstandManagement und Controlling im Mittelstandhttps://doi.org/10.1007/978-3-658-29844-9_1
1. Einführung
Wolfgang Becker¹ , Patrick Ulrich² , Alexandra Fibitz³ , Felix Schuhknecht⁴ und Meike Stradtmann⁵
(1)
Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
(2)
Hochschule Aalen -Technik und Wirtschaft, Aalen, Baden-Württemberg, Deutschland
(3)
Hochschule Aalen, Aalen, Baden-Württemberg, Deutschland
(4)
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
(5)
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg, Bayern, Deutschland
Wolfgang Becker (Korrespondenzautor)
Email: [email protected]
Patrick Ulrich
Email: [email protected]
Alexandra Fibitz
Email: [email protected]
Felix Schuhknecht
Email: [email protected]
Meike Stradtmann
Email: [email protected]
Die Unternehmenslandschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert und befindet sich aktuell in einem tief greifenden Umbruch (Becker et al. 2016, S. 97; Bharadwaj et al. 2013, S. 471 f.; Weill und Woerner 2015, S. 27; El Sawy und Pereira 2013, S. 2; El Sawy et al. 2010, S. 836). Während früher die Unternehmensgrenzen und die Austauschbeziehungen zu Kunden und Stakeholder klar definiert waren, führt die Digitalisierung zu einer zunehmenden Dynamisierung und Komplexität (zum Komplexitätsbegriff siehe Becker 1992, S. 171) der Unternehmensumwelt (El Sawy et al. 2010, S. 836), bei der die Unternehmensgrenzen sich immer stärker auflösen und Branchen verstärkt miteinander zu konvergieren erscheinen (Teece und Linden 2017, S. 2; Weill und Woerner 2017, S. 3 f.). Exemplarisch zeigen Porter und Heppelmann plakativ anhand des Landwirtschaftssektors, wie sich ein Traktor als rein physisches Produkt durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechniken zu einem sogenannten smarten (intelligenten) Produkt entwickeln kann, das branchenübergreifende Anknüpfungspunkte für verschiedene aufbauende Serviceanbieter bietet und letztlich in einer Art „System von Systemen" mündet (Porter und Heppelmann 2014, S. 74 f.). Folglich werden Unternehmen nicht mehr als Teil sequentiell verlaufender Wertschöpfungsketten, sondern als Bestandteile komplexer Ökosysteme verstanden (Pflaum und Klötzer 2019, S. 65; Pflaum und Fischer 2019, S. 425).
In der immer komplexer werdenden digitalen Welt basieren Ökosysteme zumeist auf Plattformen (zur strategischen Bedeutung von Plattformen siehe Pflaum und Fischer 2019; Pflaum und Klötzer 2019), auf denen sich Akteure dynamisch vernetzten und neuartige, kundenzentrierte Wertangebote gemeinsam mit den Kunden und weiteren Wertschöpfungsakteuren kreieren. Ein in diesem Zusammenhang häufig verwendeter Begriff ist die sogenannte „Plattformökonomie" (van Alstyne et al. 2016, S. 24; Parker et al. 2016, S. 134). Diese Entwicklung wird von aufkommenden, innovativen Intermediären evoziert, die sich die technologischen Möglichkeiten gezielt zu Nutze machen, um tradierte Wertschöpfungsketten gezielt zu fragmentieren und zu disruptieren und etablierten Unternehmen jedweder Größenordnung ihre Wettbewerbspositionen streitig machen (Bharadwaj et al. 2013, S. 477; Parker et al. 2016, S. 6; Parson et al. 2016, S. 41; Bloching et al. 2015, S. 18 ff.). Beispiele von innovativen Unternehmen wie Apple, Google, oder Amazon haben bereits verdeutlicht, dass sie als finanzstarke (Groß)Unternehmen in der Lage sind, in bestehende sowie bisher unbesetzte Branchenstrukturen vorzudringen, etablierte Wertschöpfungsketten zu disruptieren, und innerhalb von kurzer Zeit dominierende Positionen zu besetzen (Parson et al. 2016, S. 41; Iansiti und Lakhani 2017, S. 86). Diese Entwicklungen werden durch die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken grundlegend begünstigt sowie weiterhin beschleunigt (Becker et al. 2016, S. 97).
Während die Wertschöpfung bisher unilateral durch ein Unternehmen erbracht wurde, ist bedingt durch die zunehmende Komplexität und Dynamik in der digitalen Welt eine Verschiebung hin zur gemeinschaftlichen Wertschöpfungsgenerierung in Ökosystemen zu beobachten. Der Wettbewerb schiebt sich dabei zunehmend auf die Ebene der Ökosysteme, die miteinander konkurrieren (Papert 2019, S. 401).
Vor diesem Hintergrund erscheint es notwendig, die Wertschöpfungslogik von Unternehmen und hierin inbegriffen das Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen (Iansiti und Lakhani 2014, S. 93). Etablierte Geschäftsmodelle und Strategien werden vor dem Hintergrund der Digitalisierung zunehmend infrage gestellt (Teece und Linden 2017, S. 2), um die notwendige digitale Transformation ganzer Geschäftsmodelle oder Teile davon (Baumgärtner et al. 2013, S. 54) einzuleiten und nicht dem „Digitalen Darwinismus" (Kreutzner und Land 2013) zu verfallen, sondern weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und in Ökosystemen partizipieren zu können (Weill und Woerner 2017, S. 4; Kiron 2017, S. 17). Im Mittelpunkt der Betrachtung steht dabei die zentrale Fragestellung, wer die Ökosysteme der Zukunft dominiert. Eng hieran anknüpfend stellt sich die Frage, welche Stellung etablierte Unternehmen in Ökosystemen einnehmen (Pflaum und Klötzer 2019, S. 72), durch welche Leistungen bzw. Lösungen sie sich in das Ökosystem einbringen (können) und welche Erfolgsfaktoren sich durch die Partizipation in Ökosystemen generieren lassen.
Wenngleich diese strategischen Fragestellungen gleichermaßen für Großunternehmen wie auch für mittelständische Unternehmen relevant sind, so wurden mittelständischen Unternehmen im Rahmen dieser Thematik bisher vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit gebührt, was Anlass für die vorliegende Studie gab. Dabei kennzeichnet sich der wachstumsstarke Mittelstand dadurch, zentrale Stellungen in Wertschöpfungssystemen einzunehmen, in denen sie enge Kunden-Zulieferer-Beziehungen pflegen und Innovationen hervorbringen. Vor diesem Hintergrund besteht die Vermutung, dass der Partizipation in Ökosystemen vor allem für mittelständische Unternehmen eine hohe strategische Bedeutung attestiert werden kann. Unklar bleibt jedoch, inwiefern sich die mittelständische Unternehmenspraxis diesen Entwicklungen bewusst ist und mit welchen Geschäftsmodellen die mittelständische Unternehmenspraxis diesen veränderten Rahmenbedingungen begegnet, um durch die Partizipation in Ökosystemen Erfolgspotentiale generieren und letztlich realisieren zu können. Dies setzt eine mittelstandsspezifische Betrachtung voraus.
Mit diesem gemeinschaftlichen Forschungsprojekt zielen das Europäische Forschungsfeld für Angewandte Mittelstandsforschung (EFAM) an der Universität Bamberg und die Hochschule Aalen darauf ab, die Zukunftsvision um Plattformen, Ökosysteme und digitale Geschäftsmodelle im Mittelstand zu untersuchen. In diesem Kontext sollen im Sinne einer möglichst holistischen Betrachtung des Untersuchungsgegenstands folgende Schwerpunkte den Fokus bilden:
Rahmenbedingungen für Ökosysteme
Ausgestaltung der Ökosysteme im Mittelstand
Ökosystem-Typologien
Erfolgswirkungen von Ökosystemen im Mittelstand
Besonderer Dank gilt dabei den Unternehmensvertretern, die den Fragebogen beantwortet haben und den Experten, die mit ihrer Unterstützung dieses Forschungsprojekts einen Einblick in die praktische Ausgestaltung von Ökosystemen im Mittelstand gegeben und damit die vorliegende Untersuchung erst ermöglicht haben. Bester Dank gilt schließlich auch den studentischen Mitarbeitern des Lehrstuhls für Unternehmensführung und Controlling und der Hochschule Aalen für ihre Ideen, Anregungen und Mithilfe bei der Auswertung, der Erhebung und Erstellung dieses Beitrags.
Wir hoffen, dass dieser Beitrag nicht nur aus Sicht der Forschung, sondern auch aus Sicht der Unternehmenspraxis wertvolle Einblicke in die Rahmenbedingungen, Ausgestaltungen und Erfolgswirkungen von Ökosystemen im Mittelstand liefert.
Literatur
Baumgärtner, S., Horz, C., & Klein, U. (2013). Transformationsmanagement: Rennstrategien für erfolgreiche Veränderungen. Zeitschrift Führung + Organisation,82(1), 54–60.
Becker, W. (1992). Komplexitätskosten. Krp-Kostenrechnungspraxis, Zeitschrift für Controlling,3, 171–175.
Becker, W., Ulrich, P., Botzkowski, T., & Eurich, S. (2016). Controlling von Digitalisierungsprozessen – Veränderungstendenzen und empirische Erfahrungswerte aus dem Mittelstand. In R. Obermaier (Hrsg.), Industrie 4.0 als unternehmerische Gestaltungsaufgabe – betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Herausforderungen (S. 97–120). Wiesbaden: Springer Gabler.Crossref
Bharadwaj, A., El Sawy, O. A., Pavlou, P. A., & Venkatraman, N. (2013). Digital business strategy: Towards a next generation of insights. MIS Quarterly,37(2), 471–482.Crossref
Bloching, B., Leutiger, P., Oltmanns, T., Rossbach, C., Schlick, T., Remane, G., Quick, P. & Shafranyuk, O. (2015). Die digitale Transformation der Industrie. https://bdi.eu/media/user_upload/Digitale_Transformation.pdf. Zugegriffen: 23. Juli 2018.
El Sawy, O. A., & Pereira, F. (2013). Business modelling in digital space – An ecosystem approach. Berlin: Springer.Crossref
El Sawy, O. A., Malhorta, A., Park, Y., & Pavlou, P. A. (2010). Seeking the configurations of digital ecodynamics: It takes three to Tango. Information Systems Research,21(4), 835–848.Crossref
Iansiti, M., & Lakhani, K. (2014). Digital ubiquity: How connections, sensors, and data are revolutionizing business. Harvard Business Review,92(11), 91–99.
Iansiti, M., & Lakhani, K. (2017). Managing our hub economy: Strategy, ethics, and network competition in the age of digital superpowers. Harvard Business Review,95(5), 84–92.
Kiron, D. (2017). Why your company needs more collaboration. MIT Sloan Management Review,59(1), 16–19.
Kreutzer, R. T., & Land, K.-H. (2013). Digitaler Darwinismus – Der stille Angriff auf ihr Geschäftsmodell und ihre Marken. Das Think!Book. Wiesbaden: