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Gründer und Geschäftsführer TCW Unternehmensberatung & Münchner Management Kolloquium | Inhaber TUM Forschungsinstitut für Unternehmensführung, Logistik und Produktion

𝗭𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻𝘄𝗮𝗻𝗱𝗲𝗹 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗧𝗲𝗹𝗲𝗳𝗼𝗻𝗶𝗲 𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝗸𝘂̈𝗻𝘀𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗜𝗻𝘁𝗲𝗹𝗹𝗶𝗴𝗲𝗻𝘇 Herr Markus Haas, CEO der Telefónica Germany, hat im Rahmen unserer Vorlesungsreihe "Unternehmensführung in Krisenzeiten" an der TUM vor Studierenden aller Fakultäten einen sehr bemerkenswerten Vortrag gehalten. Künstliche Intelligenz (KI) wird bis 2030 jährlich mehr als 330 Milliarden Euro zum Bruttosozialprodukt Deutschlands beitragen. Durch den Einsatz von KI kann der CO2-Ausstoß um 5% reduziert werden und eine Produktivitätssteigerung von 3-5% ist möglich. Diese Zahlen sind beeindruckend und bieten ein enormes Potenzial für das Wachstum Deutschlands. Voraussetzung für die Nutzung von KI als Enabler sind leistungsfähige Netze, Telefonie und Rechenkapazitäten auf Endgeräten. O2 investiert jährlich 1 Milliarde Euro in Netze und erreicht bereits heute 99% der Fläche. Die verstärkte Nutzung von KI wird weiterhin ein Wachstumstreiber sein. 5G befindet sich in der Ausrollungsphase und 6G wird bis 2030 marktreif sein, was größere Bandbreiten ermöglichen wird. 𝗪𝗼 𝗻𝘂𝘁𝘇𝘁 𝗧𝗲𝗹𝗲𝗳𝗼́𝗻𝗶𝗰𝗮 𝗱𝗶𝗲 𝗞𝗜? Über Software ist es gelungen, die Netzleistung über den Tagesverlauf und in verschiedenen Regionen zu optimieren. Dies führt zu einer Energieeinsparung von 10%, was etwa 22 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Aber es geht noch mehr: Die Kapazitätsplanung bei Mobilfunkantennen, die aufgrund langer Genehmigungsverfahren einen langen Planungshorizont hat, kann durch KI beschleunigt werden. Netznutzung und -auslastung sind weitere Anwendungsfälle für KI. Auch bei der Fehlerbeseitigung und Sicherheit spielt KI eine wichtige Rolle, da die Angriffe auf das Netz sowohl quantitativ als auch qualitativ zunehmen. Die Regulierung ist in den Regionen unterschiedlich. Einschränkungen kommen vor allem durch den EU-AI-Act. Dieser stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar. Eigene Spielregeln zu entwickeln, ist insbesondere für Hochrisikofälle notwendig. Ein KI-Governance-Modell bildet hierfür die notwendige Basis. Wie kann man sicherstellen, dass KI-Anwendungen die prognostizierten Effekte auch bei der Skalierung realisieren? Ein Beispiel: Es gibt einen hohen Prozentsatz an betrügerischen Telefonbestellungen, der etwa ein Prozent des Umsatzes ausmacht. KI hat hier geholfen, etwa 15% der betrügerischen Bestellungen zurückzudrängen. Im Unternehmen wurde bisher keine Stelle durch KI gestrichen. Stattdessen wurden die Mitarbeiter weiterentwickelt, um wertstiftendere Tätigkeiten auszuführen. Die Anregungen, Engagement und Expertise von Herrn Haas haben unsere Studierenden beeindruckt. Ich freue mich auf weitere Kooperationen und Gastvorträge, um unseren Studierenden praxisnahe Einblicke in die Unternehmensführung zu ermöglichen. Herzlichen Dank an Herrn Haas für diesen inspirierenden Vortrag. Herr Haas wird zum Thema "Erfindergeist und Unternehmertum" auf unserem Münchner Management Kolloquium 11. und 12. März 2025 sprechen.

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Christian Kolbe

Managing Partner at Comsysto Reply

3 Wochen

Finde es großartig wenn sich sehr beschäftigte Leute wie Markus Haas Zeit für solche Termine nehmen. Ähnliche Veranstaltungen waren für mich auch sehr inspirierend als ich damals bei Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann studieren durfte!

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