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Die Rolle der Ernährung bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen

und Hyperaktivität
Die Rolle einer vitalstoffreichen Ernährung ohne Allergene für Kinder mit ADS kann
nicht überbetont werden. Das Gehirn verbraucht besonders viel Energie, und ein
Nährstoffmangel macht sich daher besonders bei den Gehirnfunktionen bemerkbar und
kann sich zum Beispiel in Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten wie
Impulsivität und Aggressivität führen. Das Gehirn als oberster Ordner unseres
Nervensystems bekommt einen Nährstoffmangel als erstes zu spüren, da es sehr viel
Energie braucht, und keine Energie speichern kann. Es verbraucht sofort 20 Prozent der
dem Körper durch Nahrung zugeführte Energie, obwohl es nur drei Pfund wiegt, das
entspricht dem Fünfzigfachen des Körpergewichtes. Obwohl die Kapillargefäße der
Muskeln zahlreicher sind als die des Gehirns, empfängt das Gehirn 25mal soviel Blut
wie ein ebenso schweres Stück Muskelgewebe. Das Gehirn eines Kindes hat bei der
Geburt schon ein Viertel seiner ursprünglichen Größe, der übrige Körper aber erst ein
Zwanzigstel, und braucht entsprechend viel Energie aus der Nahrung.
Wenn das Gehirn nicht genau die Nährstoffe in den Mengen bekommt, die es braucht,
werden weniger Gehirnzellen und Synapsen gebildet, und es kann ein Mangel an
Interesse der Umgebung gegenüber und eine Bevorzugung von Gewohntem gegenüber
Neuem entstehen. Ist das Kind schon im Mutterleib und als Säugling mangelernährt,
kann dies zu einem geringeren Intelligenzquotienten und zu Verhaltensstörungen
führen. Wenn ein Kind bis zu seinem dritten Lebensjahr unter- oder mangelernährt
wurde, können diese Defizite nicht mehr vollständig ausgeglichen werden. Schlechte
Ernährungsangewohnheiten führen zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel im Gehirn, zu
depressiven Phasen, Überforderung und Stress.

Die Vergabe von Ritalin ist keine Ursachentherapie, sondern unterdrückt nur
vorübergehend Symptome. Jede Mutter und jeder Vater weiß aus eigener Erfahrung,
dass Süßigkeiten das Verhalten ihrer Kinder negativ beeinflusst. Von sogenannten
„Fachleuten“ werden solche Zusammenhänge zwischen Ernährung und Verhalten
schlichtweg geleugnet, aus Unkenntnis und auch aus Bequemlichkeit. Sich mit den
wirklichen Ursachen zu beschäftigen ist wesentlich zeitaufwendiger, als einen
Rezeptblock zu zücken und ein Rezept für ein Medikament wie Ritalin auszustellen, das
gefährliche Nebenwirkungen hat.
Psychotherapeuten, Kinderärzte und Psychologen sind leider nicht ausreichend
informiert über den Zusammenhang von Verhalten und Ernährung, was ich auch bei der
Untersuchung meines Sohnes erlebt habe. Auf die Frage, ob man auf
Aufmerksamkeitsstörungen nicht auch durch eine bestimmte Ernährung Einfluss
nehmen könnte, antwortete der Kinderneurologe: „Nein, leider nicht. Ernährung spielt
bei hyperaktiven Kindern und Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen gar keine Rolle.
Es hilft nur eine medikamentöse Behandlung mit Ritalin.“ Wie viele Ärzte teilen diesen
Standpunkt? Wenn Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie eine solche Meinung
vielleicht in Zukunft hinterfragen.

Auch Patienten nach einer Krebsoperation oder Menschen mit Alzheimer bekommen oft
von Ärzten zu hören: „Sie brauchen Ihre Ernährung nicht umzustellen, essen Sie einfach
weiter, was Ihnen schmeckt.“ Ein solcher Rat angesichts der erdrückenden Fülle von
Informationen über den Zusammenhang von Ernährung und Krankheiten wie Krebs und
Alzheimer unverantwortlich. Chirurgie ist nie Ursachentherapie. Fachärzte sind heute oft
nicht in der Lage, über den Tellerrand ihres Spezialgebietes hinwegzusehen und
größere Zusammenhänge zu durchschauen, zum Beispiel, welchen Einfluss die
Lebensweise eines Patienten auf sein Immunsystem hat.

Die Basis von vielen Erkrankungen, eine Übersäuerung und Verschlackung des
Organismus, bleibt ausgeblendet, und eine notwendige Entsäuerung und Entschlackung
findet nicht statt, weil jeder Spezialist nur auf seinem Gebiet Experte ist, aber der Blick
auf mögliche Ursachen jenseits davon wie Ernährung oder Umweltbelastung verstellt ist.
Schon Paracelsus hatte Übersäuerung als „Grundübel aller Krankheiten“ bezeichnet.
Und Hippokrates forderte: „Lasst Eure Nahrung Eure Heilmittel sein und Eure Nahrung
Eure Heilmittel.“ Ärzte legen des Eid des Hippokrates ab, vergessen aber seine
Postulate. Ein anderes heißt: „Wenn Ihr nicht helfen könnt, schadet wenigstens nicht.“
Die Langzeit-Nebenwirkungen von Ritalin sind noch nicht erforscht, und die kurzfristigen
sind erschreckend! Die Betroffenen, also die Kinder und ihre Eltern, müssen angesichts
dieser Situation selbst zu „Generalisten“ werden und sich eine Gesamtschau erarbeiten,
wobei natürlich ein „mündiger“ und „informierter“ Patient vielen Ärzten ein Dorn im Auge
ist. Vergessen Sie das Bild von „Halbgöttern in weiß“ aus Fernsehserien, sondern
übernehmen Sie selbst für Ihre Gesundheit und die Ihrer Kinder die Verantwortung!
Geben Sie Ihren Verstand und ihren gesunden Menschenverstand nicht an der
Garderobe ab, wenn Sie das Wartezimmer eines Arztes betreten.

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhaltensweisen.


Ernährung ist die Grundlage, auf der alle körperlichen Funktionen aufbauen. Der Körper
und damit auch das Gehirn können nicht richtig funktionieren, wenn er nicht die richtigen
Nährstoffe zugeführt bekommt! „Wussten Sie, dass schlechte Ernährung von etlichen
Wissenschaftlern als eine Hauptursache für jugendliche Kriminalität angesehen wird?
Nahrungsmittel liefern die Nährstoffe für Wachstum, ein fittes Immunsystem und Energie
für körperliche und geistige Aktivität. Viele Eltern interessieren sich schon für
Vollwerternährung, viele andere aber schenken dem, was sie in den Benzintank ihres
Autos füllen, mehr Aufmerksamkeit, als dem, was sie selbst und ihre Kinder zu sich
nehmen. Biologisch angebaute Vollwertkost mit einem hohen Anteil an lebendiger
Frischkost ist nichts Merkwürdiges oder Exotisches, sondern das Natürlichste
überhaupt, und denaturiertes Junkfood, Konservennahrung sowie Weißmehl,
Chemikalien im Essen und Zucker sind die traurigen Errungenschaften einer Zivilisation,
die dem Aussehen und der Haltbarkeit von Lebensmitteln einen größeren Stellenwert
beimisst als der Frage, ob sie für den menschlichen Verzehr geeignet sind, oder ob sie
gar unsere Lebensspanne auf diesem Planeten verkürzen.

Leider ist das Unnatürliche zur Normalität geworden. Immer mehr körperliche und
psychische Krankheiten sind die Folge. Dabei ist die richtige Ernährung für Kinder
peinlich einfach. Steve Biddulph schreibt in seinem Bestseller „Das Geheimnis
glücklicher Kinder“: „Ernähren Sie Ihre Kinder so, dass sie dauerhaft mit Energie
versorgt sind. Eine vollwertige Ernährung vermeidet Ermüdung, fördert
Konzentrationsfähigkeit und sorgt für Ausgeglichenheit.“ (Steve Biddulph, „Das
Geheimnis glücklicher Kinder“, Beust Verlag Gaja Text GmbH, München 1998, S. 182)
Hochreuther, Baerlocher und Mitarbeiter berichten über die positive Wirkung einer
Ernährungsumstellung bei verhaltensauffälligen Kindern: „Bei insgesamt 10 von 11
Kindern war ein positiver Effekt der Diät auf das Verhalten festzustellen.“ Nach
Professor Egger lösen synthetische Nahrungsmittelzusätze wie Farb- und
Konservierungsstoffe am häufigsten Verhaltensprobleme aus. Auch Nahrungsmittel wie
Kuhmilch, Schokolade, Käse, Getreide, Ei und Zitrusfrüchte spielen eine Rolle. Er
empfiehlt eine allergenarme Ernährung zum Beispiel aus Gemüsen, Früchten,
Sonnenblumenöl und milchfreie Margarine.

Zu viel Zucker stört die Gehirnfunktionen


Zucker und mit raffiniertem Zucker zubereitete Nahrung wird schnell verstoffwechselt
wer-den und sollte vermieden werden, weil Kinder darauf mit auffälligem Verhalten
reagieren:

Raffinierter Zucker kann dazu führen, dass kurzfristig zu viel Energie zur Verfügung
steht und plötzlich unter das notwendige Niveau fällt. Man spricht von Unterzuckerung.
Die Folgen: Kinder, die morgens eine Milchschnitte zum Frühstück essen, reagieren
gereizt, hyperaktiv oder sogar bösartig und aggressiv. Schon in der Mitte des
Vormittages sackt die Leistungskurve der Kinder, die Süßigkeiten gegessen haben, ab.
Sie können sich nur noch schlecht konzentrieren, sind leicht abzulenken und werden
müde.
Professor Joseph Egger aus München, der sich seit Jahren intensiv mit dem Einfluss
der Ernährung auf das Verhalten von Kindern beschäftigt, sagt zum Zucker: „Zucker
wirkt eindeutig als Auslöser und Verstärker von Überaktivitätssymptomen.“ (in: Anne
Calatin, a.a.O., S. 197).

Er geht so weit, den hohen Konsum von Zucker und Süßigkeiten bei Kindern und
Erwachsenen, für den die Eltern die Verantwortung tragen, als „Körperverletzung“ zu
bezeichnen. Egger: „Es kommt zu Gärungszuständen, und die körperliche Darmflora
nimmt Schaden. Auf diese Weise verstärkt sich auch bei genetischer Disposition eine
Nahrungsmittelallergie“. Die mit einer Unterzuckerung einhergehenden Symptome wie
Konzentrationsschwäche, Müdi9gkeit, Gereiztheit, Aggressivität, Zittrigkeit und
zunehmender Unruhe machen den Kindern und ihrer Umgebung zu schaffen. Um einer
Unterzuckerung vorzubeugen, empfiehlt Eggers „eine stark kohlenhydratreduzierte Kost,
wobei vor allem raffinierte Kohlenhydrate durch Rohkost zu ersetzen sind.“ Er verbietet
Kindern mit ADS Zucker, Kekse und Süßigkeiten (vgl. Eggers in Calatin, a.a.O., S.199).
Sehr ausführlich beschreibt die Kinderärztin Dr. Mary Ann Block in ihrem aufrüttelnden
und inspirierenden Buch „No More Ritalin“ (Mary Ann Block, „No More Ritalin. Treating
ADHD Without Drugs. Protect your child against Ritalin ab use with the safe alternative
therapy that works”, Kensington Publishing Corp. New York 1996) die dramatischen
Folgen einer Unterzuckerung, die oft fälschlich mit ADS diagnostiziert wird.
Unterzuckerung oder Hypoglykämie ist ihrer Erfahrung nach „das bedeutendste
zugrundeliegende Problem, das ich in Kindern mit Verhaltensproblemen finden kann.“
Sie half einem Jungen, der mit ADS diagnostiziert war, und lange Zeit in Psychiatrischen
Anstalten verbracht hatte. Tim hatte nicht ADS, sondern Unterzuckerung. Um ein Koma
zu verhindern, schüttet der Körper Adrenalin aus, um mehr Zucker ins Blut zu geben.
Adrenalin, das Stresshormon, bringt das Kind dazu, sich in der Energie von „Kampf oder
Flucht“ wiederzufinden und sich entsprechend zu verhalten: ärgerlich, wütend,
aggressiv, leicht erregbar. „Es entscheidet sich nicht, sich so zu verhalten. Es handelt
sich um eine physiologische Reaktion.“

Zuckerkonsum hat einen stärkeren Effekt auf Kinder als auf Erwachsene. Zucker und
raffinierte Kohlenhydrate sollten daher vermieden werden. Insulin wird ausgeschüttet,
um den Zucker im Blut zu den Zellen zu bringen. Wenn dem Blut zu viel Glukose
entnommen wird, kommt es zur Unterzuckerung, und der Körper schüttet Adrenalin aus,
um diesen gefährlichen Zustand zu beheben. Symptome einer Unterzuckerung sind
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen,

Stimmungsschwankungen, Gier nach Süßem, Zerstörungswut, Feindseligkeit,


Hyperaktivität, Weinerlichkeit und unkontrolliertes Verhalten. Fruktose hat nicht die
gleiche Wirkung wie Zucker.

Nach Block ist ein Glukose-Toleranz-Test bei Kindern mit Verdacht auf Hypoglykämie
nicht notwendig. Wenn das Kind klinische Symptome aufweist – bei Hunger
sprunghaftes Verhalten und Stimmungsschwankungen, nach dem Essen Beruhigung –
sollte die Ernährung umgestellt werden. Alle raffinierten Kohlenhydrate wie Puddinge,
Kuchen, Süßigkeiten, Soft- Drinks usw. müssen weggelassen werden, und das Kind
sollte zusätzlich auf Nahrungsmittelallergien getestet werden. Fünf kleinere Mahlzeiten
sollten über den Tag verteilt verabreicht werden, und das Frühstück sollte neben
komplexen Kohlenhydraten auch etwas Eiweiß enthalten. Kinder mit Unterzuckerung
sollten nicht länger als zwei Stunden ohne Essen verbringen. Studentenfutter ist eine
geeignete Zwischenmahlzeit. Wenn Kindern auf diese Weise geholfen wird, können sie
ihr Verhalten kontrollieren und zeigen keine Verhaltensauffälligkeiten mehr.
„Medikamente zur Behandlung der Symptome werden damit überflüssig.“ Eine einfache
Veränderung der Ernährung verbessert das Leben von Kindern mit Hypoglykämie auf
dramatische Weise.

Wenn Kinder mit Unterzuckerung einen Ernährungsfehler gemacht haben, hilft oft Alka-
Seltzer Gold, die Reaktion auf Nahrungsmittel zu neutralisieren Alka-Seltzer Gold
enthält kein Aspirin. Für Kinder unter sechs Jahren löst man eine Tablette in einem Glas
Wasser auf, für Kinder bis 12 Jahren zwei Kinder zeigen im Allgemeinen eine große
Bereitschaft, Verantwortung für die Beibehaltung von Ernährungsrichtlinien zu
übernehmen, wenn sie erfahren haben, wie bestimmte Nahrungsmittel ihr Verhalten
beeinflussen.

Vermeiden Sie „Junk Food“ und Fertigprodukte!


Professor Runow vom Institut für Umweltmedizin empfiehlt Eltern: „Achten Sie darauf,
was Ihr Kind den ganzen Tag isst und trinkt, auch außer Haus.“ Viele Kinder, nicht nur
hyperaktive, leben in der Hauptsache von Junk Food und Fertigprodukten, also
Pommes, Chips, Schokoriegeln und Limonaden. Die Folge ist nicht nur eine
Unterzuckerung, sondern auch ein Mangel an Vitaminen und anderen essentiellen
Nährstoffen. Anne Calatin empfiehlt, alle Süßigkeiten strikt zu meiden und hyperaktive
Kinder auf keinen Fall mit Süßigkeiten zu „bestechen“ oder zu belohnen, weil dies das
Problem verschlimmert.
Vermeiden Sie chemische Zusätze, Farb- und Konservierungsstoffe im Essen für
Ihre Kinder Immer mehr Kinder reagieren darauf allergisch. Der gelbe Farbstoff
Tartrazin, in vie-len Lebensmitteln für eine schönere Farbe verantwortlich, kann starke
Anfälle an Hyperaktivität auslösen, und das Gleiche gilt für Phosphate, die in
Nahrungsmitteln wie Hamburgern, Käsescheibletten, Instantsuppen und –Soßen sowie
Würstchen und Schinken zu finden sind. Steve Biddulph gibt zu denken: „Sind die
Zusätze und toxischen Rückstände in den Lebensmitteln dafür verantwortlich, dass viele
Kinder hypersensibel geworden sind?“

Denaturierte, konservierte Produkte aus dem Supermarkt dürften unseren nächsten


Verwandten aus dem Tierreich, den Affen, nicht verfüttert werden. Sie würden daran
sterben! Für unsere Kinder sollte gerade das Beste gut genug sein, das heißt,
natürliche, vitalstoffreiche Vollwertkost möglichst aus Bio-Anbau. Im September 1988
berichtete der „New Internationalist“ von einer Studie mit 3000 jugendlichen Straftätern,
deren Rückfallquote sich im zwölfmonatigen Untersuchungszeitraum um 70 bis 80 %
verringerte, wenn ihnen hochwertige Nahrung verabreicht wurde. Biddulph: „Wir
bräuchten vermutlich weit weniger Psychologen Psychiater ja selbst Polizisten wenn die
Kinder vernünftige Vollwertnahrung zu essen bekämen“ (Biddulph, „Das Geheimnis
glücklicher Kinder“, a.a.O., S. 184)
Vitalstoffeiche natürliche Nahrungsergänzungen – nötig oder überflüssig?
Viele Forscher, die sich mit dem Einfluss der Ernährung auf das Verhalten und die
schulischen Leistungen von Kindern mit ADS-Syndrom beschäftigen, betonen das
Weglassen bestimmter Lebensmittel. Relativ selten dagegen trifft man auf Ansätze, die
das Hinzufügen bestimmter Nährstoffe fordern. Wir alle, und besonders Kinder in der
Entwicklung, sind aber von Nährstoff- oder Vitalstoffdefiziten in unserer Nahrung
bedroht. Dramatische Vitalstoffdefizite in unseren Lebensmitteln gefährden unsere
Gesundheit und die unserer Kinder. Als erste fand die „Gesellschaft für Biologische
Krebsabwehr“ in Heidelberg in einer Studie zwischen 1985 und 1996 heraus, dass sich
der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in diesem Zeitraum
beträchtlich verringerte. Innerhalb von nur 11 Jahren enthielten Äpfel nur noch ein
Fünftel so viel Vitamin C, und Brokkoli nur noch knapp ein Drittel so viel Kalzium.
Was sind die Ursachen? Die Ursachen liegen im sauren Regen, der Auslaugung
unserer Böden und der industriellen Landwirtschaft. Obst und Gemüse wird nach
äußerlichen Kriterien gezüchtet, wie Lagerfähigkeit und Größe.
Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme und Spurenelemente sind wichtig für alle körperlichen
Prozesse und auch für das optimale Funktionieren des Gehirns. Es ist nun so, dass wir
nicht etwa weniger Vitalstoffe benötigen, sondern mehr, aufgrund der zunehmenden
Umweltverschmutzung, Chemikalien und Allergenen in unserer Umgebung, und des
zunehmenden Alltagsstressen auch für Kinder. In der Grundschule fragten Mütter ihre
Kinder in der dritten Klasse, wenn sie eine „vier“ geschrieben hatten, ob sie noch
Zahnarzt werden wollten! Und in der vierten Klasse ging es auf Elternabenden und –
Sprechstunden nicht darum, ob das eigene Kind auf ein Gymnasium sollte, sondern nur
noch darum, auf welches. Hoch im Kurs standen ein altsprachliches Gymnasium und ein
neusprachliches, in dem die naturwissenschaftlichen Fächer und Sport ab der 6.Klasse
auf Englisch unterrichtet wurden. Viele Klassenkameraden meines Sohnes hatten in den
letzten beiden Jahren der Grundschule kaum noch Gelegenheit, unbeschwert Kind sein
und in der Freizeit spielen zu können.
In der durchschnittlichen Ernährung sind also nicht mehr genügend Vitalstoffe
vorhanden, um eine optimale Funktion des Körpers und auch damit des Gehirns zu
gewährleisten. Kinder, deren Körper und Gehirn im Wachstum begriffen sind, brauchen
oft noch mehr Vitalstoffe als Erwachsene. Das Gehirn ist am schnellsten von
Vitalstoffdefiziten betroffen, da es die meiste Energie von allen Organen benötigt. Für
die Bildung von Nervenzellen und Neurotransmittern werden zum Beispiel Mehrfach
ungesättigte Fettsäuren (MUFs), zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente wie
Chrom und Zink sowie wertvolle Proteine benötigt, die in unserer normalen Ernährung
nicht mehr in ausreichendem Maß vorhanden sind.

Das Fatale an Medikamenten wie Ritalin ist, dass alle Medikamente den Körper sauer
machen und Vitalstoffräuber sind. Die Nährstoffbilanz des Körpers wird als dadurch
noch schlechter, und das Säure-Basengleichgewicht verschiebt sich in Richtung „sauer“!
Viele enzymatische Prozesse im Körper wie Verdauung und Denken sind von einem
ganz eng begrenzten pH-Wert abhängig und funktionieren außerhalb davon entweder
gar nicht oder nur unvollkommen. Zwar werden mit Ritalin kurzfristig mehr
Neurotransmitter wie Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet, aber der körpereigene
Vorrat daran erschöpft, ohne die nötigen Vitalstoffe zur Verfügung zu stellen, neue
Botenstoffe zu bilden. Dies ist auch einer der Gründe, warum Kinder und Jugendliche
nach Absetzen von Ritalin meist noch größere Probleme haben als vorher. Dies habe
ich auch durch viele Elterngespräche erfahren. Eine der langfristigen Nebenwirkungen
von Ritalin besteht darin, dass Symptome wie Nervosität und Reizbarkeit verstärkt
auftreten!

Medikamente wie Ritalin erhöhen den Bedarf an Vitalstoffen.


Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität werden mit einem Vitalstoffmangel im
Gehirn in Verbindung gebracht. Ein weiteres Problem: Kinder unter Ritalin haben
weniger Appetit und essen weniger. Damit nehmen sie noch weniger Nährstoffe auf.
Stimulanzien wirken wie Stress auf das Gehirn und führen zu einer Erschöpfung des
Neurotransmitter-Systems, was langfristig zu Apathie und Depressionen führt und den
körpereigenen Vorrat an Botenstoffen wie Dopamin und No-radrenalin erschöpft (vg.
C.Keith Conners, „Feeding The Brain. How Foods Affect Children”, Perseus Books,
Reading, Massachusetts 1989, S. 232). Hierin können Gründe dafür liegen, dass Kinder
nach Absetzen von Ritalin im Allgemeinen noch reizbarer sind und noch mehr unter
Hyperaktivität leiden, hinzu kommen Depressionen und bei einigen die Neigung,
Selbstmord zu verüben (vgl. Skye Weintraub, „Nature Treatment For ADD and
Hyperactivi-ty“).

Vitamine und Mineralien helfen dem Körper, Schwermetalle wie Blei und Cadmium
auszuschwemmen. Dies haben u.a. Untersuchungen von Ernährungswissenschaftlern
an der McGill University in den USA ergeben. Schon Spuren von Schwermetallen und
Umweltgiften können die Gehirnfunktionen von Kindern beeinträchtigen, was sich durch
schlechtes Gedächtnis und auffälliges Verhalten äußern kann.
Zur Ausleitung von Blei ist vor allem Kalzium und Vitamin C sowie schwefelhaltige
Aminosäuren geeignet.

Bei Kindern mit ADS ist der Spiegel an Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin
und Serotonin ungewöhnlich niedrig.
Die mehrfach ungesättigten essentiellen Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA),
Docosahexaensäure (DHA) und Alpha-Linolensäure spielen eine große Rolle für eine
optimale Gehirnfunktion und -entwicklung (vgl. Abrams, a.a.O., S.17 und Michael
Hamm, „Brainfood: Fitmacher für kluge Köpfe“, Mosaik-Verlag, München 1999, S.64).
Der Bedarf an Fettsäuren, welcher bei Jungen wesentlich größer ist als bei Mädchen,
erklärt auch, warum von Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität weit
mehr Jungen als Mädchen betroffen sind. Eine Studie der Abteilung von
Kinderheilkunde an der Universität von Tennessee ergab, dass die Anreicherung der
Ernähung mit essentiellen Fettsäuren innerhalb von 12 Monaten das Gedächtnis, die
Lernfähigkeit und das Tempo der Informationsverarbeitung von Kindern signifikant
erhöhte. Eine Befragung einer großen Anzahl von hyperaktiven Kindern deckte auf,
dass viele dieser Kinder einen Mangel an essentiellen Fettsäuren aufwiesen, entweder,
weil sie Linolsäure nicht umwandeln können, oder weil sie essentielle Fettsäuren aus
dem Darm nicht normal resorbieren können, oder weil der Bedarf an essentiellen
Fettsäuren erhöht ist.
Besonders die positive Wirkung von Docosahexaensäure, DHA, auf Gedächtnis- und
Lernleistung ist gut dokumentiert (vgl. Holler, „Das Neue Gehirn“, a.a.O., S. 464). „DHA
ist die wichtigste Fettsäure für die grauen Zellen DHA ist in der menschlichen
Muttermilch vorhanden. Stillkinder sind klüger als Flaschenkinder und haben einen
durchschnittlich um 15 Punkte höheren Intelligenzquotienten. Daher wird in den USA
und Japan Babynahrung be-reits DHA zugefügt. Viele Kinder mit einem Mangel an
essentiellen Fettsäuren wie DHA zeigen extremen Durst. Ein Mangel an DHA kann zu
Lern- und Verhaltensstörungen führen.

Es wird empfohlen, täglich einen Teelöffel Hanföl, Walnussöl, Fischöl, Leinöl oder
Nachtkerzenöl mit Omega-3-Fettsäuren in Kapselform oder als Öl zu geben. In einer
experimentellen Untersuchung erhielten hyperaktive Kinder Supplemente mit
Nachtkerzenöl, mit guten Resultaten. Werbach: „Die Supplementierung kann heilsam
sein.“ Bei Lernexperimenten in Japan stellten Wissenschaftler fest, dass DHA die
Konzentra-tionsfähigkeit verbessert und die Gedächtnisleistung steigert. Omega-3-
Fettsäuren erfordern einen ausreichenden Zinkspiegel, um zu funktionieren.

Die Kinder, die Glutaminsäure zuführten, zeigten größere Wachheit, mehr Elan und eine
stark verbesserte Fähigkeit zur Lösung von Problemen. Sobald die Verabreichung von
Glutaminsäure eingestellt wurde, begann der IQ wieder abzusinken. Das Gehirn braucht
also täglich Glutaminsäure! Glutaminsäure verbessert das Lernvermögen und hilft bei
Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen. Professor Abrams: „Glutaminsäure ist
neben Glukose der wichtigste Gehirn-Brennstoff.“

Zink ist an mehr als 200 enzymatischen Prozessen beteiligt und ist wichtig zur
Umwandlung von Fettsäuren in Prostaglandine, welche Allergie-Symptome zum
Verschwinden bringen und ADHD-Symptome verbessern. Im Hippolampus, dem Sitz
des Gedächtnisses, findet sich die höchste Konzentration von Zink im menschlichen
Körper. Ein Zinkmangel beeinträchtigt daher das Kurz- und Langzeitgedächtnis. Kinder
mit einem Zinkmangel sind reizbar, weinerlich, träge und mürrisch und können durch
Körperkontakt nicht beruhigt werden. Sie vertragen keine Störungen und vermeiden
häufig Blickkontakt, außerdem tolerieren die Kinder eine Änderung ihrer Alltagsroutine
nur schwer. Ein Zinkmangel wird mit einer niedrigen nonverbalen Intelligenz in
Verbindung gebracht, und die betroffenen Kinder können schlecht mit Stress umgehen
und fühlen sich leicht überfordert. Ein hoher Zinkspiegel kann vor den schädlichen
Auswirkungen einer Kadmium-Belastung schützen. Kadmium, das bei lerngestörten
Kindern erhöht sein kann, verdrängt Zink aus biochemischen Raktionen. Die Zinkwerte
im Schweiß von legasthenischen Kindern betrugen nur 66% derjenigen der
Kontrollkinder. Kinder, die zu häufigen Wutanfällen neigen, sollten zinkhaltige
Lebensmittel essen und Zuckerhaltiges meiden. Ein Zinkmangel ist durch weiße Flecke
auf den Fingernägeln erkennbar.

Eisenmangel ist der meistverbreitete Nährstoffmangel bei amerikanischen Kindern und


Ju-gendlichen und geht mit Reizbarkeit, schlechten Schulleistungen, verminderter
Ausdauer und Aufmerksamkeitsstörungen einher. Nur wenn genügend Eisen im Gehirn
vorhanden ist, können Nukleinsäuren und Proteine gebildet werden. Auch in
Deutschland leiden viele Kinder an Eisenmangel. Testergebnisse der mentalen und
motorischen Entwicklung mit Eisenmangelanämie sind niedriger. Bei Kindern mit
Eisenmangel findet man auch eine Reihe nichtkongnitiver Veränderungen wie eine
geringe Aufmerksamkeitsspanne, Unzufriedenheit, erhöhte Ängstlichkeit, mangelnde
Kooperation beim Test und erhöhte Körperspannung. Man vermutet, dass diese
Abweichungen vom normalen Verhalten die schlechten schulischen Leistungen dieser
Kinder erklären.

Kalzium ist das häufigste Mineral im menschlichen Körper. 99 Prozent des Kalziums im
Körper ist in den Knochen gespeichert, und der Rest zirkuliert im Zellwasser jeder Zelle.
Durch Kalzium können Gehirnfunktionen von Kindern normalisiert werden, was durch
das EEG überprüfbar ist. Man sollte sich vor Kalzium-Tabletten hüten, die aus
gemahlenen Rinderknochen bestehen und oft mit Blei belastet sind. Viel besser ist es,
auf pflanzliche Quellen zu
rückzugreifen.

Magnesium ist wichtig für Hunderte von enzymatischen Prozessen und wird zur Bildung
der DNA benötigt. Der renommierten Bertelsmann-Stiftung zufolge ist Deutschland ein
Magnesi-um-Mangelland. Ein Mangel an Magnesium führt zu Anspannungen,
Reizbarkeit, Müdigkeit, Verwirrung, Ängstlichkeit, Stimmungsschwankungen und sogar
Veränderungen der Persönlichkeit. Wenn Kinder Zuckerhaltiges essen, ist ihre
Magnesiumaufnahme reduziert. Softdrinks sollten wegen der Phosphorsäure vermieden
werden, die neben Kalzium auch Magnesium ausschwemmt.
Das Chrom dient zur Herstellung von Aminosäuren, die wiederum Baustoffe für
Neurotransmitter darstellen. Viele Kinder, die viel Weißmehlprodukte und Zucker
verzehren, leiden unter einem Chrommangel. Ein Chrommangel kann zu
Konzentrations- und Verhaltensstörungen führen. Chrom kommt nämlich im
Getreidekeim vor, außerdem auch in Bierhefe, schwarzem Pfeffer und Leber. Innereien
sollten wegen der Gefahr der Belastung mit Giftstoffen allerdings höchstens sporadisch
verzehrt werden.
Mangan, wird zur Biosynthese von Dopamin benötigt. Ein hyperaktiver Junge mit
Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen litt zusätzlich unter Wutanfällen. Er
bekam täglich Mangan, und die Hyperaktivät besserte sich wesentlich, außerdem
verschwand sein Tinnitus. Viele Böden weisen einen Mangel an diesem Spurenelement
auf. Ein Defizit an Bor führte bei Schulkindern zu schlechtem Abschneiden in Tests und
einer Verschlechterung des

Kurz- und Langzeitgedächtnisses. Durch eine Supplementierung von Bor wurden die
Kinder aufmerksamer, konnten Informationen besser aufnehmen und verarbeiten, und
ihr Gedächtnis verbesserte sich. Bor spielt eine große Rolle für optimale
Gehirnfunktionen und kognitiven Leistungen.

Germanium erhöht die Sauerstoffversorgung von Gehirn und Körper. Dadurch


verbessert sich vor allem die Durchblutung des Gehirns. Verhaltensstörungen bessern
sich, und mit Germanium werden sogar beeindruckende Erfolge bei Psychosen, Tics
und Epilepsie erzielt.

Die Folsäure ist für die Entwicklung eines hohen Intelligenzquotienten notwendig.
Deutschland ist ein Folsäure-Mangelland. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung betrifft der Folsäuremangel etwa 97 Prozent aller Männer und 99 Prozent
aller Frauen! Bei einem Folsäuremangel vertreibt Folsäure Trübsal und depressive
Verstimmungen. Folsäurezufuhr bessert in vielen Fällen eine Anämie oder Blutarmut,
die aufgrund eines Folsäuremangels mit erhöhter Reizbarkeit, Vergesslichkeit und
Unkonzentriertheit einhergeht. Der Folsäuregehalt im Blut von depressiven Kranken ist
erheblich niedriger als bei nur körperlich Kranken. Folsäure kommt auch in grünem
Pfeffer, Eiern, Hefe, Gerstengrassaft, Nüssen und Kuhmilch vor.
Vitamin B6, ist Ausgangsstoff zahlreicher Botenstoffe im Gehirn. Vitamin B6 ist nötig,
um Tryptophan in den Stimmungsaufheller oder das Glückshormon Serotonin
umzuwandeln. Vitamin B6 ist ein wichtiger Faktor für die Aktivität des Nervensystems.
Kinder mit Lernstörungen haben oft einen Mangel an Vitamin B6. In einer Studie wurden
durch Vitamin-B6-Gaben Besserungen der hyperaktiven Symptome von

Kindern beobachtet. Außerdem verbesserten die Kinder, die Vitamin B6 bekamen, ihre
psycholinguistischen Fähigkeiten. Ein 14jähriger hyperkinetischer Junge erhielt täglich 3
Gramm Niacinamid und täglich 0,5 Gramm Vitamin B6. Zwei Monate später zeigte er
eine wesentliche Verbesserung. Die Kombination von Magnesium und Vitamin B6 ist
besonders wirksam, um hyperaktive Kinder zu beruhigen.

Ein Mangel an Vitamin B 12 kann zu neurologischen Problemen wie


Gedächtnisschwäche und Stimmungsveränderungen führen. Vitamin B12 bringt mehr
Sauerstoff ins Gehirn und verbessert dadurch das Gedächtnis. Außerdem hüllt es die
Nervenzellen mit dem Myelin-Schutz ein und schützt damit die Nervenzellen vor
„Kurzschlüssen“. Ein Mangel an Vitamin B12 führt zu Nervosität, Gedächtnisschwäche
und träger Gedankenaktivität.

Vitamin C schützt vor Stress. Außerdem wirkt es als Anti-Oxidans und eine
ausreichende Vitamin-C-Versorgung von etwa 200 Milligramm zur normalen Ernährung
kann bei Kindern den Intelligenzquotienten um drei bis vier Punkte erhöhen. In einer
Studie mit 351 Schülern wurde festgestellt, dass der IQ von Kindern mit einer höheren
Konzentration an Ascorbinsäure jeweils höher lag als der IQ derjenigen Kinder mit einer
niedrigeren Ascorbinsäurekonzentration im Blut. Vitamin ist auch in der Lage, Giftstoffe
zu binden und auszuscheiden.
Niacin oder Vitamin B3 hat sich zur Behandlung von Hyperaktivität und
Lernschwierigkeiten bewährt. Es hilft, das Gehirn stärker zu durchbluten und verstärkt
die Wirkung der Aminosäure Tryptophan. Niacin schwemmt Gifte und Schwermetalle
aus und wird auch erfolgreich bei Schizophrenie und Depressionen eingesetzt.
Außerdem ist es Teil des Glukose-Toleranzfaktors und hilft, Reizbarkeit abzubauen.
Durch das Raffinieren von Getreide gehen bis zu 90 Prozent des Niacins verloren.
Abraham Hoffer, ein Pionier im Einsatz orthomolekularer Nährstoffe, verwendete Niacin
erfolgreich bei Lernstörungen und Hyperaktivität.

Das Thiamin oder Vitamin B1 ist wichtig zur Produktion von Neurotransmittern,
Nukleinsäuren und Nerven- sowie Gehirnzellen. Der Niacin-Spiegel hat einen Effekt auf
die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und dämpft Reizbarkeit. Als Vorstufe vom
Neurotrasmitter Acetylcholin fördert es die Kommunikation der Gehirnzellen miteinander
und verbessert die Kapazität zu lernen. Vitamin B1 wird durch Zucker und polierten Reis
verbraucht.

Phenylalanin - fördert die Produktion von stimmungsaufhellen-den Endorphinen und


stärkt Konzentration, Wachsamkeit und Lernfähigkeit -, Tryptophan - Vorstufe des
Neurotransmitters Serotonin, der als Tranquilizer und Stressabbauer wirkt -, Hi-stidin -
leitet Schwermetalle aus, welche die Gehirnfunktionen beeinträchtigen können -.
Auch eine Supplementierung von Phenylalanin kann bei Aufmerksamkeitsstörungen
und Hyperaktivität „heilsam“ sein. Erwachsene mit ADD zeigten Verbesserungen in
ihrem Verhalten. Phenylalanin ist ein Peptid, was sehr schnell die Blut-Hirn-Schranke
überwindet und eine wichtige Rolle bei der Produktion von lebenswichtigen Hormonen
wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin spielt. Aufmerksamkeit, Konzentration,
Lernvermögen und Stimmung werden verbessert und das Verlangen nach Süßem
vermindert. Phenylalanin fördert die Produktion von Endorphinen oder Glückshormonen
und hat daher eine stimmungs-aufhellende Wirkung. Der Bedarf an dieser Aminosäure
ist größer als der an anderen Aminosäuren.

Tyrosin ist eine sehr wichtige Aminosäure fürs Gehirn. Tyrosin hilft, Nervenimpulse
weiterzuleiten, die das Gehirn braucht, um längere Zeit aufmerksam zu sein und sich zu
konzentrieren. Als Vorstufe von wichtigen Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin
und Norepinephrin ist Tyrosin wichtig für geistige Wachheit, Lernfähigkeit und
Gedächtnis. Bei ausreichender Zufuhr werden Symptome wie Ängstlichkeit, Reizbarkeit,
Stimmungsschwankungen und Müdigkeit reduziert. Kurz vor einer Stresssituation
zugeführt, entsteht durch Tyrosin eine Schutzwirkung, und der Betreffende kann mit
einer vermehrten Belastung besser zurechtkommen. Die Ausgangssubstanzen zur
Synthese der Stresshormone werden durch Tyrosin bereitgestellt. Holler schreibt, dass
sich viele Depressionen und chronische Schmerzen durch Tyrosin-Gabe im Nichts
auflösen würden Tyrosin kann die intellektuelle Leistung steigern.

Bei Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen kann die Zufuhr von Tryptophan


möglichst natürlichen Ursprungs hilfreich sein. Tryptophan ist eine entspannungs- und
schlaffördernde Aminosäure. Der Körper verwandelt Tryptophan in Serotonin, einem
Neurotransmitter, der im Gehirn für gute Laune und Wohlgefühl zuständig ist.
Tryptophan reduziert Stress und hilft bei Ängsten. Manche Menschen berichten sogar
von einem Gefühl der Euphorie, wenn in ihrem Gefühl der Tryptophan- und
Serotoninspiegel steigt. Kinder mit ADD zeigten nach einer Woche Verbesserungen des
Verhaltens. Tryptophan gilt als natürlicher „Tranquilizer“, der Stress und Überaktivität
abbaut.

Johannes Holler empfiehlt als optimale Hirnnahrung für Schulkinder Walnüsse wegen
ihrem Gehalt an Linolsäure und hochwertigen Omega-3-Fettsäuren, Sesam und Tahin,
um die Lernstärke zu verbessern, Ananas wegen ihrem hohen Gehalt an Serotonin und
Tryptophan, Bockshornklee bei Nervenschwäche, Mandeln und Cashewnüsse bei
Antriebslosigkeit und Nervosität, Avocados wegen ihrem hohen Gehalt an Eisen und
Panthotensäure, Datteln zur Beruhigung bei Nervosität und als Konzentrationshilfe
wegen ihrer B-Vitamine, ihrer Mineralstoffe wie Eisen und Kalzium und wegen ihrem
hohen Gehalt an Fruchtzucker.
Die Versorgung mit lebenswichtigen Vitalstoffen ist bei unserer üblichen Zivilisationskost
nicht mehr gewährleistet. Unsere Böden, und damit auch unsere Lebensmittel, enthalten
immer weniger Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Bei Kindern machen sich
Umweltbelastungen und Nährstoffdefizite am schnellsten und gravierendsten
bemerkbar, zum Beispiel durch Lern- und Verhaltensproblemen. Schon geringfügige
Schwankungen von Nährstoffen wie Mineralstoffen oder Belastungen mit
Schwermetallen können die Gehirnfunktionen von Kindern und Jugendlichen
durcheinander bringen und ihr Lernvermögen und ihr Verhalten beeinträchtigen.
Kinder mit ADS fühlen sich oft als Außenseiter. Wenn die ganze Familie mit ihnen
täglich Nahrungsergänzungen nimmt, für sauberes, unbelastetes Trinkwasser sorgt und
eine biologisch angebaute Vollwertkost auf dem Tisch und in der Brotdose für die
Schule dominiert, wird Solidarität mit den Betroffenen demonstriert, und alle profitieren.
Die Lebensqualität, seelische Belastbarkeit, das Gedächtnis und die Lebensfreude
jedes Menschen, ob mit oder ohne ADS, lassen sich mithilfe der Mikronährstoffe und
einer gesunden Ernährung steigern!

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