Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.4 April
Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.4 April
IM APRIL 1937
NR. 4
7. J AHRGANG
86
87
88
89
90
'"
Bild 4.
Schlauchkra(twa~en
fr den Luftscbutz.
91
Bild
s.
WirtschaIls-Krankenwagen.
92
93
94
ind, drfte es jedem klar werden, da bei Alt~ gleiche liegen, eine Verstrkung der Auenmauern
bauten die Verhltnisse finanziell und bautech~ ber das baupolizeilieh notwendige Ma daher
nisch ungnstiger liegen als bei
eubauten und unterbleiben kann.
nicht miteinander verglichen werden knnen.
Die Strke der ueren Kellermauern ist fr
das
zwei~ und dreigeschossige Haus mit 38 cm, fr
Generelle Untersuchungen ber die Ab h n ~
gigkcit dcr Kostcn von der Bele~ das vier~ und fnfgeschossige Haus mit 51 cm
gun g s s t r k e haben nur Sinn bei Annahmen, entsprcchend der Preuischen Einheitsbauord ~
die dcn Verhltnissen normalcr Wohnhausneubau~ nung angenommen. Obgleich im allgemeinen bei
soliden Bauausfhrungen das Kellermauerwerk
tcn entsprechen.
schon mit Rcksicht auf Feuchtigkeit usw. in ver~
Fr je einen zwei~, drei~, vier~ und fnfl4c~ lngertem
Zementmrtel hergestellt werden
schossigen Wohnhausneubau (nachfolgend mit drfte, soll hier vorausgesetzt werden, da die zu
Fall II, Fall III usw. bezeichnet) mit nur eincr Schutzraum und Gasschleuse gehrigen Kellerauen ;
Wohnung in jedem Gescho sollen deshalb im fol~ mauern nur wegen der Schutzraumanlage statt in
gen den die M ehr k 0 s t c n, welchc sich durch die Kalkmrtel in verlngertem Zementmrtel aus~
Zum Einbau einer Schutzraumanlage notwendil4en gefhrt werden mssen. Diese Mauerteile sind
baulichcn Manahmen ergcben, ermittelt werden. auerdem in vollen Sto. und Lagerfugen zu ver ~
Die fr die
ntersuchung erforderlichen An~ mauern. Der Zulagepreis fr verl. Zementmrtel ~
nahmen werden grunds tzlich im Sinne ein er wirt~ mauerwerk kann mit 2,- RM.lm" Mauerwerk als
schaftlich ungnstigen Auswirkung getroffen. Aus angemessen bezeichnet werden. Die in der Ta ~
der Forderung, da fr jede zu schtzende Pcrson beBe 2 a ngegebenen Mae fr Auenmauern sind
3 m 3 Luftraum gewhrlei ~
v
stet sein mssen, in Ver~ FAll' ][. S' R ' FUR2.. WOHN(JN6EN
FAlL lI[ S 'R 'F(JR'3 ' WOHNUNgEN'
bindun g mit der Annahmc
~__o
~l
95
96
Tabelle 1
Massen- und Mehrpreisberechnung der Eisenbetondecken fr die Schutzraumanlage.
Fall
Nutzlast normal
kg/m2 1 2001 2UOI 2001 2001
Stellvertretende Last kg!m 2 1500 2000 2000 2500
Gesamtnutzlast
kg /m 2 1700 2200 2200 2700
Mehrmassen der einsturzsicheren SR-Decke gegenber der normalen KeIlerdecke an
5
9
14 0.24
12
Eisen
kg /m'
Beton
m"/m' 0,04 0,06 0.08 0.11 1 22 ,Mehrpreis d. SR-Decke
RM /m 2 2.10 3.50 4.65 5,80
seinem Wohnhausneubau die baulichen Voraussetzungen zum spteren Ausbau eines Schutzraumes in einer der Wohnungszahl erJtsprechenden
Gre schafft.
Tabelle 2
Massenberechnung der fr die Schutzraumanlage
zu verstrkenden Decken und Wnde.
I II I III I IV I V I h~ii~~'
Fall
prelle
17,4022,0026,7031,20 s. Tab. I
7,36 8,26 12,40 13,21
2,OO~
Diese Kosten sind nach den einzelnen Positionen fr alle vier Flle getrennt in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle3
Mehrkosten bei Ausfhrung der baulichen Schutzmanahmen im Keller ei nes Neubaues.
Fall
Decken
Auenwnde
Innenwnde zustzlich
Innenwnde verstrkt
Insgesamt
11
III
I IV I
Tabelle 4
Fall
II
III
IV
I
0,81
0,76
0,81
% ) 0,83 %
97
3.
Die von den r t I ich e n Ver h I t n i s ~
sen ab h n gig e n K 0 s t e n beziehen sich
vorwiegend auf die Herstellung der Deckenver~
strkung sowie der erforderlichen baulichen Ver~
nderungen bei vorhandenen Gebuden und kn~
nen wegen der unterschiedlichen Verhltnisse der
einzelnen Bauwerke generell nicht vorher be~
stimmt werden. Es ist trotzdem lehrreich, die
Kosten und Materialaufwendungen, die sich bei
Ausfhrung von Schutzraumanlagcn in den ver~
schieden artigsten Gebuden ergeben haben, zu er~
mitteln.
Bei 51 ffentlichen Sammelschutzrumen (SSR),
die in 8 westdeutschen Grostdten ausgefhrt
worden sind, ergaben sich fr die Deckenverstr.
kung aus sehr stark voneinander abweichenden
Einzelwerten folgende Mittelwerte:
S. S. R.
ohne I
mit
Belftungsanlage
Kosten
Eisenverbrauch
18,00
50
10,00
30
IRM./Person
kg/ Per on
4.
Groraumanlagen knnen, wie die Erfahrung
gezeigt hat, unter Aufwendung von 40,- RM .l Per~
son in bestehenden Gebuden eingerichtet wer~
den, besonders dann, wenn bei ungnstigen bau~
lichen Verhltnissen die relativ hohen Baukosten
durch Einbau einer Belftungsanlage wieder aus~
geglichen werden knnen.
98
5.
Wenn man bedenkt, da wir vor der Aufgabe
stehen, ein 65 ~Millionen~Volk vor den Gefahren
eines Luftangriffes zu schtzen, und die gesamten
Abwehrmanahmen des zivilen Luftschutzes auf
der Voraussetzung aufbauen, da gengend ein~
wandfreie Schutzrume aller Art vorhanden sind,
so erscheint es besonders mit Rcksicht auf die
Belan ge des Vierjahresplanes angebracht, sich ein
Bild ber die Kosten und Materialaufwendungen
des deutschen Volkes zu machen, die mit der Her~
richtung der erforderlichen Schutzraumanlagen
verbunden sind. Hierbei ist nicht zu vergessen ,
da fr die einzelnen Schutzbedrftigen nicht nur
in ihren Wohnhusern der entsprechende Schutz.
Tabelle 5
Vj
ersuc
StrJdten
>10000
KIE'imtdfen
> 2000 E
Lande
<2000
S(hullf'um~ lU
in
51(
in Millionen
P,rsQfI
erfassen :
RH
34% 22...
48
40
10
I(
10
10
10
E5R
85R
UR
It
5
2
1
2.0%
4
1
70
62
28
51t'!t.
S5
Kosten
'(6(J..) 1350
35.6
1880
99
3. Ver s u c h.
Nimmt man, nachdem die Bromdmpfe wieder durch Senken von
N nach I gelangten, die Watte fort
und ersetzt sie durch aktive Kohle,
so sieht man, da beim Heben von
N die braunen Dmpfe nicht mehr
in ,den oberen leeren Teil von T
gelangen und beim Senken von N
das Innere von I wieder farblos erscheint, ein Beweis dafr, da die
aktive Kohle Brom adsorbiert hat.
Die physikalische Wirlmng der aktiven Kohle ist hierdurch eindrucksvoll gezeigt.
11. Ver s u c h.
Ebenso wie in Versuch 10 lt sich zeigen, da auch
Rauch durch Wasser vernichtet werden kann.
4. Ver s u c h.
Dieselbe Vel'suchsanordnung whlt
man fr Nebelversuche. Man saugt
etwas Luft mit dem Mund aus der
Brette heraus, bringt etwas Salzsure in das Innere, saugt wieder
etwas Luft heraus und giet AmBild 1.
moniak in T. Verbindet man T mit
I, dann bildet sich in I sofort der
dichte weie Salmiaknebel. Man zeigt jetzt das entgegengesetzte Ergebnis wie bei Versuch 3: Aktive
Kohle lt ebel durch.
5. Ver s u c h .
Watte hlt Nebel fest.
ild 2.
Bild 3.
6. Ver s u c h,
Blst man von unten Zigarettenrauch in die Brette,
so zeigt man, da aktive Kohle wie bei Versuch 4
Rauch durch lt.
7. Ver s u eh.
Watte hlt Rauch fest.
8. Ver s u c h.
Will man die chemische Wirkung der Kampfstoffe
zeigen, insbesondere nachweisen, da ihr saurer Cha rakter durch Alkali vernichtet wir<i, so fllt man
und I mit verdnnter Sure, die durch Lackmuslsun g
kenntlich gemacht ist. Giet man Natronlauge in T,
ffnet Z und sen kt
,so tritt Natronlau,ge in I und
kommt hier mit der Sure in Berhrung; die rote Farbe
schlgt in Blau um . Diesen Nachweis des sauren Charakters kann man beliebig variieren. Besonders wirkung voll ist die Entfrbung der mit Phenolphtalein
gefrbten Natronlauge.
9. Ver s u c h.
Man bringt, nachdem man etwas Luft aus J entfernt
hat, Jodkaliumlsung in I hi.nein, saugt wieder Luft
ab und bringt Brom hinein. Man schttelt die Brette waagerecht. wobei man die Hhne festhalten
100
12. Ver s u c h.
Mit Hilfe des Niveaurohrs bringt man 20 cm' eines
Gemisches von Pyrogallol und starker KaliLauge in die
Brette, schliet schnell Z und A und schttelt die
Brette etwa eine Minute. Lt man jetzt durch T
Wasser in die Brette einlaufen, so stellt man eine
Volumverminderung fest. Mrun lt weiter 'Nasser durchlaufen, wobei man darauf achten mu, da stets Wasser
in T sich befindet, damit nicht neue Luft in I dringt;
unten luft nur so viel Flssigkeit ab, wie oben hinzukommt. Nachdem die tintenartig gefrbte Lsung
durch das nachflieende Wa.sser ersetzt ist, lt man
von neuem das Gemisch in I hinein. Wiederholt man
dieses Verfahren ein drittes Mal, so kommt man zu
einem recht brauchbaren Ergebnis: Das Luftvolumen
von 80 cm" ist an genhrt um 20 v. H. verringert. Der
verbrauchte Teil der Luft, nmlich der Sauerstoff, ist
von dem Pyrogallol gebunden worden. Diese Versuchsanor,dnung hat einen kleinen Fehler, weil beim
ersten Eintreten d er Lsung in die Brette gleich etwa.s
Sauerstoff gebunden wird. Hat der Vortragende eine
Wasserstrah lpumpe zur Verfgung, so kann er nach
der Versuchsanweisung von Rischbieth bis zu einer
Genau,igkeit von 20,4 v, H. auerstoffgehalt der Luft
gelangen.
Diese angegebenen Versuche eignen sich als Demonstrationsve~ uche bei den einfhrenden Vortrgen. Fr
die spezielle Ausbildung von Gassprern und Entgiftern lt sich die Brette in weit grerem Umfange
im Unterricht benutzen.
Whrend die angefhrten Versuche sich fr <ien einfhrenden Vortrag ber chemische Kampf.stoffe eignen,
knnen fr besonders interessierte Hrer, von denen es
bei den Chemievortrgen mit Experimenten stets eine
grere Anzahl gibt, an besonderen Abenden Vortrge
(l,ehalten werden, in denen im Vordergrund Versuche
mit der Brette stehen. Hier eignen sich besonders Demonstrationen ber Sauerstoff, Chlor, Jod, Stickstoff,
Phosphor, Kohlenoxyd, Kohlen<iioxyd und ber schdliche Gase in der Industrie. Fr <iie zuerst genannten
Versuche bietet u. a. da.s Buch von R i s c h b i e t h2 )
eine vortreffliche Anleitung. Chemiker, die im Arbeiten mit der Brette schon einige ObUll1g haben, finden
leicht Versuchsanordnungen fr Kampfstoffe, die sicherlich die Hrer fesseln, wie ich es selbst beobachten
konnt~
,
Stehen fr die chemischen Vortrge einige Geldmittel
7ur Verfgung, so empfiehlt sich die Anschaffung der
P h 0 s p h 0 r p i pet t e fr den quantitativen Nachweis des Sauerstoffgehalts der Luft. Dieser Versuch
~o ll te ei,gentlich beim Anfngerkursus der "erste UII1d
wichtigste sein. Besteht auch noch die Mglichkeit,
eine G I h d rah t p i pet t e anzuschaffen, ~o lt sich
die Anzahl der Versuche bedeutend steigern.
Wenn der Chemiker erst mit der Brette vertraut
gewor den ist, so merkt er bald, da die hier geschilderten Versuche nur eine unbedeutende Auswahl der
mit der Brette mglichen sind. Er ist erstaunt darber, wie oft man Gelegenheit hat, die Brette
brauchen zu knnen, um einfache Versuche in einem
~reren Vortragsraum weithin sichtbar z.u machen.
Die Brette ist nach meinen Erfah.rungen in ganz be~onderem Mae fr die Schulung in den Luftschutzkursen geeignet.
21 R i s c h b i e t h. Quantitative
Boys. n & Masch, Hamburg 1928.
c hemische
Ver~uche.
Verlag
Als Kriegsfreiwilliger im Range eines Maggiore Medico stand er bis Kriegsende in der Eigenschaft eines
Attaches der Technischen Leitung des Oberkommandos
an der Front. In die s erStellung hat er fr die Organisation des prophylaktischen Sanittsdienstes H ervorragendes geleistet. Seiner zielbewuten Arbeit verdankt das italienische Heer zum groen Teil, da es
nicht unter der Geiel schwerer Epidemien zu leiden
hatte. Cadorna befrderte ihn zum Oberst.
Als an der Karstfront der Gas k r i e g begann, hat
er sich fr diese neue Waffe in zutreffender Erkenntnis
ihrer Bedeutung sofort lebhaft interessiert. Seinem einsichtsvollen Rat verdankt Italien die Anwendung von
Gasschutzmanahmen auf sanitrem und technischem
Gebiet, die sich als recht wirksam erwiesen haben. Aber
auch nach Kriegsende hat er sich
weiterhin unaufhrlich mit den
Problemen des chemischen Krieges beschftigt. Im Auftrage des
italienischen Kriegsministeriums errichtete er in Florenz eine F orschungsstelle fr die wissenschaftlichen Fragen des Gassanittsdienstes, die er jetzt noch magebend
leitet. Auch die Mglichkeiten
eines b akt e rio log i s c h e n
Krieges sind von Professor Lustig
immer wieder geprft worden; er
ist ein ausgesprochener Gegner
dieser Waffe sowohl unter rem
ethischem Gesichtspunkte als auch
auf Grund der Erkenntnis, da
diese Wuf fe militrisch unwirksam ist. Diesen Standpunkt vertrat er bereits auf den Internationalen Gasschutzkonferenzen in
Brssel 1928 und in Rom 1929,
an denen er als . italienischer Delegierter teilnahm.
J 920 zum Prsidenten der "Opera N azionale per gli
Invalidi di Guerra" ernannt, ist er auf diesem Posten,
den er zum Wohle der italienischen Kriegsbeschdigten
angenommen hat, noch heute ttig. Zahlreiche grundlegende Verffentlichungen und ausgezeichnete Abhandlungen, die in die verschiedensten Sprachen bersetzt
wurden, legen Zeugnis von seiner Bettigung auch auf
literarischem Gebiete ab. Sein bekanntes Handbuch
"Trattato die patologia generale", gemeinsam mit
Galeotti und Rondoni bearbeitet, wird in Krze bereits
in 9. Auflage herausgegeben, sein auch in Deutschland
sehr geschtztes Werk ber Gaserkrankungen "Patologia
e clinica delle malattie da gas di guerra" ist soeben in
der 4. Auflage erschienen.
Eine hervorragende Krperkonstitution wie aber auch
eine hygienisch geregelte Lebensweise haben es dem J ubilar gestattet, sich bis in sein hohes Alter hinauf einen
jugendlichen Geist und eine berraschend hohe krperliche Leistungsfhigkeit zu erhalten. Beide befhigen
ihn, Arbeit in groem Rahmen, die ihm nun einmal Lebensbedrfnis ist, auch heute noch fr sein Vaterland,
fr die Kultur und fr die Menschheit zu leisten.
Dr. G. Ferraloro, Florenz.
101
zur Abdichtung von Raumabschlssen fr Schutzrume gem den Richtlinien d er DIN-Vornorm 4I04 1 } nicht in Frage
kommt. Wohl aber scheint er im Auslande Verwendung zu
find en; infol~edessen drft e dort die A nsicht des Verlassers
von Int er esse sein.
Di e Sc hrilti ei tung.
In dem Fachorg.a n fr G ummifabrika tion und Gummihandel, der .. G u m m i z e i tu 11 g", Jahrg. 50, Nr. 32
vom 7. August 1936, findet sich auf S. 801 im Abschnitt
.. E i n d r c k e aus ,d e r Lu f t s c hut z aus s tel lu n g K l n" folgende Notiz:
... "
Die .. Gummizeitung" erwhnte krzlich die
Verwendung von Mo 05 g \.IJ m m i als Dichtung der
Schutzraumtren. Es ist auffallend, da .a ll e auf der
Luftschutzausstellung vorgefhrten Tren mit Moosgummischnur ausgerstet sind .. ."
Ja, das ist besonders auffa ll end, wenn man bercksichtigt, was alles in demselben Jahrgang der .. Gummizeitung" ber Moosgummi gestanden und nicht gestanden hat I
Auf der Suche nach der an gefhrten Ste!le stt man
in Nr. 22 vom 29. Mai, S. 552, unter der berschrift:
.. D i e Alt e run g des Moos g u m m i s" auf eine
Mitteilung, die doch sehr zu denken gibt, und deren
HauptsteIlen hier im Wortlaut angefhrt werden
mssen.
.. Vor einiger Zeit erhielt ich von einem Abnehmer
die Mitteilung, da von mir gelieferte Moosgummischnur hart und fr die Verarbeitung untauglich geworden sei ... konnte ich mich einige Wochen spter
an einigen bei der Verarbeitung briggebliebenen Abschnitten vergewissern, da die Ware von ihrer ursprnglichen Eigenschaft- manches eingebt hatte.
. . . . wenn mir nicht krzlich einige ungefhr ein
Jahr in meinem Besitze befindliche Proben in d ie Hand
gefa!len wren, deren Beschaffenheit mich berraschte.
Einige Stcke runder Schnur mit A4enhaut hatten
ihre Sprungkraft fa st gnzlich eingebt, zusammengedrckt nahm en sie die ursprnglich e Form nicht wieder an . . . .
Die Frage der Alterung erscheint mir sehr wichtig ...
. .. ob und wieweit die Hersteller unbedingt verlliche Angaben hierber machen knnen . Mir scheint,
da mangeLs so lcher fr die Verwendung von Moosgummi unter Umstnden Vorsic ht geboten ist . . . . Anla zu diesen Ausfhrungen gibt mir die Tatsache,
da Tren fr Gasschutzrume mit Dichtungen aus
Moosgummi ausgestattet werden. ... gewinnt man
den Eindruck eines denkba r guten und zuverlssigen
Ab.schlusses des Raumes. Wie aber steht es mit der
Dauerhaftigkeit des Materiales? ... Nur mit Entsetzen kann man sich die Folgen ausmalen, wenn im
Ernstfa!le eine uerlich und dem Beschauer einwandfrei erscheinende Gummidichtun g infol ~e frhzeitigen
Alterns versagen wrde."
Weiter bittet dieser sehr gewissenhafte Hndler .. R"
die Hersteller von Moosgummi um entsprechende Aufklrung. Dieser Bitte schliet sich die .. Gummizeitung"
an, hinzufgend, da Zusammensetzung und Vulkani sa tion, also Herstellungsmomente, eine ausschlaggebende Ro!le sp ielen. Eine Binsenwahrheit, die jedem
Lehrling im G ummihandel gelufig ist.
Aber die um ihre Meinung gefrag ten Herren Fachleute halten es fr richtiger zu schweigen, sie knnten
vielleicht das schne Geschft verlieren, und so mancher handelt ja auch heute noch nach dem veralteten
Grundsatz: .. Eigennutz geht vor Gemeinnutz!". Merkwrdig ist nur, da die .. Gummizeitung" am 7. Augus t sich dessen nicht mehr erinnert, was sie am
102
Moosgummi~).
Bild I.
Hand bedienten LuFtpumpe beruht, erscheint von vornherein bedenklich. Sie mu notwendigerweise in dem
A ugenb li ck versage n, wo der T rger des Gertes in
der Bedienung der Pumpe behindert wird, z. B. durch
eine Verl.etzung der Hnde oder durch Verbiegen des
Kolbens mfolge emes Sturzes. Auerdem aber ist der
Trger des Gertes auch unfhig, sich selbst etwa aus
.. 9
Bild 2.
103
Wirklichkeitsnahe Darstellung
von Kampfstoffschden
Von Dr.-In g. 0 s t er, Fachb era t er fr das Entgiftun gswesen im Luftschutzort Kln.
Die praktische A usb ildung der E n t g i f tun g s t r u p p s und vor a ll em der Gas s p re r erfordert
eine dem Ernstfall we itestgehend angepa te Darstellullg
der Kampfstoffschden bei den bungen. Nach der zur
Zeit a llgemein vor herrsc hend en Ansicht kommen fr
die Verwendung von Kampfstoffen bei Angriffen auf
das feindliche Hinterland berwiegend oder gar ausschlielich sogenannte sehafte Kampfstoffe von der
Art des Dichlordithylsulfids in Frage. Di e ernstfa ll geme Verteilung de.s Kampfstoffes ka nn du rch Bom benabwurf oder A bregnen lassen erfolgen, jedoch we rden geeigne te Ziele im feindlich en Hinterland durch
Flak gesichert se in, so da die VorbedinguJl1gen fr das
Abregnen lassen nicht gegeben .sind . Zumeist wird di e
Verteilung d es Kampfstoffes somit ,d urch Born b en
er folgen . G leichg ltig, ob es sich um Kampfstoffbomben
Bild 1.
104
an den Ufern wird der obere, versteifte Teil der Stauwand durch Anziehen der Ketten aufgerichtet, whrend
der untere Teil durch Wasserdruck und Bleigewichte auf
den Grund gedrckt wird. Durch Anlehnen an die 1m
Flubett eingetriebenen Hilfssttzen leistet der obere
Teil dem steigenden Wasserdruck hinreichend Widerstand (Bild 2).
Versuche ergaben die Mglichkeit, Wasserlufe unterschiedlicher Strmungsgeschwindigkeit von 0,80 m bis
4,00 m Breite innerhalb 1 bis 2 Minuten so anzustauen,
da zwei Kraftspritzen von je 800 I/min Leistung bei
6 at Betriebsdruck ohne Schwierigkeiten Lschwasser
frdern konnten. Das Gutachten des Feuerwehrbeirates
betont die leichte Beweglichkeit der Stauwand sowie
ihre Anpassungsfhigkeit an Unregelmigkeiten im
Profil des Wasserbettes ; besonders hervorgehoben wird
die Mglichkeit eines schnellen Anstauens.
gypten.
In Kairo wird die Errichtung einer s t a a tl ich e n
Gas s c hut z s e h u I e beabsichtigt, auch hat das Gesundheitsministerium dem Innenministerium einen Plan
unterbreitet, wonach Luftschutz und Gasschutz Unterrichtsfcher in allen gyptischen Schulen werden sollen.
Belgien.
Ende Februar erfuhr der Ver tri e b von Gas se hut z ger t e n fr die Zivilbevlkerung eine
Neuregelung durch das "Generalkommissariat fr den
passiven Luftschutz ' )". Es wird zwischen Akt i v - und
Pas s i v m a s k e nunterschieden. Ge 111 ein d e b e hr den und Industriewerke mssen fr die aktiven
Luftschutzmannschaften das erstgenannte Gert, fr die
brigen Beamten und Angestellten Passivmasken beschaffen. Die Masken, die in drei Gren lieferbar sind,
mssen unmittelbar beim Genera lkommissariat bestellt
werden. Die Z i v i I b e v I k e run g wendet sich dagegen an die zustndigen Ortskomitees der LPA., die
die Bestellungen sammeln und ebenfalls an das GeneralkOmmissaria t weiterleiten. Privatpersonen wird Bezahlung in 12, 18 oder 24 Monatsraten gestattet, jedoch
Werden die Masken - ausgenommen im Falle einer
Mobilmachung - erst nach Zahlung der le tzten Rate
ausgehndigt.
Dnemark.
Durch eine krzlich erlassene Verordnung werden
die dnischen Stdte nach dem Grade ihrer Luftgefhrdung in mehrere Ge fa h ren k la s sen ein getei lt. Zur
Klasse A gehren auer der Landeshaupts tadt Kopen -
105
106
Tschechoslowakei.
Nach neueren Meldungen beabsichtigt die Regierung,
alle Staatsbrger auf dem Verordnungswege zum Ankau f von Gas m a s k e n z u ver p f I ich t e n. Da
die vorhandenen Gasmaskenbestnde zur Zeit jedo..:h
noch nicht zu gleichzeitiger Versorgung der gesamten
Bevlkerung ausreichen, sollen zunchst die Grenzgebiete sowie die bedeutendsten Industriegebiete beliefert werden.
Der Finanzausschu der Stadtgemeinde Brnn hat am
18. Februar d. J. 7,3 Millionen Tschechenkronen fr die
Verwendung im z i v i I e n Lu f t s eh u tz bereitgestellt.
Das Unterrichtsministerium ist mit der Vorbereitung
der Eingliederung des zivilen Luftschutzes in die L e h rpi ne der Mittel- und Fachschulen be chftigt.
Der tschechoslowakische " achrichtendienst des zivilen Luftschutzes" vom 28. Januar meldet, da eine
Arbeitsgemeinschaft tschechischer rzte in Lutein eine
~ nt g i f t UJ1 g s vor r ich tun g ausgearbeitet hat, die
10 Friedenszeiten als Brausebad fr Schulen, Turnvereine usw. verwendet werden kann. Die Vorrichlung soll
in drei verschiedenen Typen fr Hand-, Motor- und
kombinierten Antrieb erzeugt werden. In der grten
:rype knnen, wie Versuche gezeigt haben, 200 Mann
10 einer Stunde entgiftet werden. Eine Abart der
kleinsten Type kann auch zur Entgiftung von Schutzrumen bentzt werden. Die Entgiftungsvorrichtung ist
Zum Patent angemeldet worden.
In der medizinischen Fakultt der Universitt Preburg wurde ein Gas s c hut z ger t fr K 1 ein k in der, die Erfindung eines Preburger Kaufmanns
Arnold Hoff, vorgefhrt und vom Professorenkollegium
begutachtet.
Verschiedenes
Reichstreffen der ehemaligen Flakwaffe und des Luftschutzes in Frankfurt am Main am 8. und 9. Mai 1937.
Mit besonderer Genehmigung des Herrn Reichsmini" sters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Gr i n g, der auch sein Erscheinen zu dieser Veranstaltung zugesagt hat, findet am
8. und 9. Mai d. J. in Frankfurt am Main das Re ich s treffen der ehemaligen Flakwaffe und
des Lu f t s c hut z e s statt. Die Veranstaltung beginnt am onnabend, dem 8. Mai, mit einem Generalappell der beteiligten Verbnde; es folgen Ansprachen
des Frankfurter Oberbrgermeisters Staatsrat Kr e b s
und des Fhrers des Waffenringes der Flugabwehr, Genera l der Arti ll erie a. D. G r im m e, sowie ein Vortrag des Ministerialrats im Reichsluftfahrtministerium
G ro k r e u tz ber das Thema "A k t iv e run d
z i v i I e r L u f t s c hut z".
Am Sonntag, dem 9. Mai, findet auf dem Flugplatz
Rebstock eine G ro k und g e b u n g statt, die zugleich dem Gedchtnis der im Weltkriege gefallenen
O pfer von Luftangriffen auf die Front und das Heimatgebiet gewidmet ist. An die Feier schlieen sich Vorfhrungen der Flakwaffe und der Fliegertruppe der
neuen deutschen Wehrmacht an.
An m eid u n gen zur Teilnahme werden erbeten an
den "Arbeitsausschu fr das Reichstre ifen der ehemaligen Flakwaffe und des Luftschutzes" in Frankfurt
am Main, Paulsplatz 16.
Staub technische Tagung
des V ereins Deutscher Ingenieure am 3. M rz 1937.
Am 3. Mrz 1937 veranstaltete der Fachausschu fr
Sta.ubtechnik des VDI. eine Staubtechnische Ta.gung,
zu der Vertreter von Technik und Wissenschaft gela~en waren. Einleitend sprach der Vorsitzende Dr. Ph.
SIe dIe r ber die Entwicklung des von ihm betrauten
Fachausschusses. Seinen Ausfhrungen entnehmen wir,
da zu den bisher bestehenden 5 Sonderausschssen
( 1. physikalisch-chemischer Ausschu, 2. Auss.chu fr
Mewesen, 3. Ausschu fr Analyse und MIkronanalyse, 4. Technik der Stauberzeugung, 5. Technik der
~ taubabscheidung) ein 6. Ausschu getreten ist, der die
ygienischen Aufgaben der Staubtechn 1 k, also den Arbeiterschutz, bearbeitet.
In drei anschlieenden Vortrgen wurden wissenschaftliche Fragen der Staubtechnik errtert. Es sprachen: Dipl.-Ing. Sc h 0 0 n ber "Grundlagen und Verfahren der Untersuchung und Vermessung von Oberflchen", Dr. Bei s ehe r ber "Die elektrischen Eigenschaften der Aerosole" und Dr. W i n k e I ber "Die
Darstellung und die Eigenschaften von Gaskolloiden".
Ein Rundgang durch die neu zusammengestellte, als
Wanderschau gedachte Lehrschau fr staubfrmige Arbeitsgter, zu der Patentanwalt DrAng. Me I d a u Einfhrung und Erluterungen gab, beendete die sehr interessante Tagung.
Arbeitstagung der Gaufachbearbeiter fr Luftschutz
im Nationalsozialistischen Lehrerbund.
Am 23. Mrz d. J. traten die Gau fa eh b e ar beite r fr Lu f t s c hut z des Nationalsoziaiistischen
Lehrerbundes ( SLB.) in Ba y r e u t h zu einer A rbei t s tag u n g zusammen, die an Hand von zahlreichen Schauversuchen und in Vortrgen die methodische und didaktische Behandlung des Luftschutzes
zum Gegenstand hatte. Ministerialrat Dr. E wal d
vom Reichsluftfahrtministerium behand elte die B e deutung des Luftbildes fr Unterricht
und Erz i e h u n g, insbesondere im volks- und bodenkundlichen Unterricht, und zeigte zugleich den
Wert der Luftaufnahme im Hinblick auf die Luftschutzplanung. Studienrat D ego san gl) fhrte in seinem
Vortrage ber den Einbau des Luftschutzes
in den m a t h e m a t i s c h e nUn te r r ich t die
zahlreichen Mglichkeiten vor Augen, die sich dem
Lehrer hierzu bieten. Seine Ausfhrungen wurden
durch zahlreiche Aufgabenbeispiele erlutert und ergnzt.
Ausstellung "Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin.
Vom 29. April bis zum 20. Juni 1937 findet in den
Ausstellungshallen am Kaiserdamm in Berlin unter dem
Titel "G e b t mir vi e r Ja h r e Z e i t" eine politisch bedeutsame Ausstellung statt, die sich an jeden
Deutschen wendet und ber das in den ersten vier
Jahren seit der Machtbernahme durch den Nationalsozialismus Geschaffene und Erreichte Rechenschaft ablegen soll. Auf der unter der Schirmherrschaft des
Reichsministers fr Volksaufklrung und Propaganda
stehenden Ausstellung, die unter vmg neuen ausslellungstechnischen Gesichtspunkten gestaltet wird, drfte
unsere Leser insbesondere das ber die militrische
Wiedererstarkung Deutschlands Gezeigte interessieren.
HinweisschiIder fr Versorg un gsleitungen.
Anderun g und Erwei terung der Normen.
Feuerwehr und" Luftschutz mssen auch auerhalb
ihres Standortes unbedingt reibungslos eingesetzt werden knnen . Auf Anregung des Reichsministers der
Luftfahrt hatte daher der Deutsche
ormcnausschu
in Gemeinschaft mit Behrden und Indus trie vor ber
einem Jahr No r m bl t te r be r Hin w eis s chi 1der fr Versorgungsleitungen (Feuerwehr, Gas, Wasser,
Abwasser) aufgestellt~ .
Die Erfahrungen eines Jahres haben zu kleinen nderungen und Ergnzungen gefhrt; so sind Bezeichnungsrichtlinien zweckmiger gestaltet und drei wichtige
Schilder neu aufgenommen worden. Einzelheiten sind
zu ersehen aus den zweiten Ausgaben der Normbltter')
fr Hinweisschilder DlN 4066, Feuerwehrleitungen, DIN
4067, Wasserleitungen, DIN 4068, Abwasserleitungen,
DT 4069, Gasleitungen. Vllig neu ist das ormblatt
DIN 4065, Hinweisschilder fr Ferngasleitungen, da sich
die Notwendigkeit ergeben hat, Hochdruck- und Niederdruck-Gasleitungen zu unterscheiden.
Ferner liegen zwei weitere
ormblattentwrfe fr
Hinweisschilder vor, die aus feuerpolizeilichen Grnden Bedeutung haben. DIN 4064 (2 Seiten) betrifft die
1) Vgl. "Gasschutz und Luftschutz", 4. Jg ., S. 118 u. 250, 1934, und
5. Jg., S. 302, 1935.
2) Vgl. "C,asschu t l. und Luftschutz " , 5. Jg., S. 188, 1935, und 6. Jg .,
S. 249, 1936.
'l) Zu b eziehe n durch di e Vertriebsstelle des Deutscher> Normenausschusses, den Be u t h Ver la g, Berlin SW 19, Dresdner Str. 97.
Die Normbl tter kosten ie Stck (ausschI. VersandkostenI: DIN 4065
KM. 1,50 ; DI N 4066 RM. 0,75; DIN 4067 bi s 4069 ie RM . 1,- .
107
108
L 0 e b ni t z untersuchte in seinem Vortrage die ,,10 i litri sc h e n G r e nz e n d es totalen Kriege s" und kam LI. a. zu dem Ergebnis, da allein schon
die Materialfrage und die zur Kriegfhrung "Vo lk gegcn
Volk" bentigte Menschenzahl d er Totalitt jedes Kr icges gew isse G renzen setz ten. Auch wrden sich gewisse bestehende internationale Vertrge hin sichtlich
ciner Beschrnkung d er Kriegfhrung wie in Vergangenh e it auch in Zukunft als durch aus wirksam erweisen.
- Den Schlufolgerungen des Vortragendcn wurde in
der anschlieenden Diskussion mehrfach widersprochen.
Mit den im Monat April noch stattfindenden Sitzungc n beschliet die "Deutsch e Gesellschaft fr Wehrpo litik und vVe hrwissensch aften" die wissenschaftliche
Ttigkeit des la ufenden Arbeitsjahres. Insgesa mt besta nden in diesem \\'inter folgende 10 Arbeitsgemein sc haften :
1. Kr i e g s g e s c hi c h te: Lcitung A rchivdirektor
Oberstleutnant a. D. F 0 crs t e r.
2. Kr i e g s phi l os 0 phi e: Leitung ODerarchivrat
Li n n c b ach.
3. \V ehr p s y c hol 0 g i e: Leitung Oberregicrungsrat Dr. Si mon e i t.
4. \V e hr wir t s e h a f t: Leitung Dr. 0 s t hol d.
5. lv1 ar i n e fra ge n : Leitung Admiral a. D.
Prentzel.
6. Lu f t s c hut z : Leitung Ge neral der Artillerie
a. D. G r i m m e.
I. Gassch utz:
Leitung Dr. Hanslian.
8. VV ehr ver k e hr s fra ge n:
Lei tun g Ge neral leutn ant a. D. \'. Ta y se n.
9. Weh r p o l i t i k: Lcitung Oberst a. D. Ritter
v. X v I a n cl e r.
10. Weh r te c h n i k: Leitung zunchst Obcrst a. D .
Y . L 0 e bell, a isdann Oberstleutnant a. D . .1 L1stro\\.
Personalnotizen
Direktor
Wilhelm
Ha ase - L am p e
beging
am
im Drge rwerk. Lbeck. Der Jubilar hat mit seiner Arbeit auf dem Gebiete des Gasschutzes vor allem bahnbrechend im Grubenrettungswesen gewirkt. Daneben ist
er mit zah lreichen wertvollen Verffentlichungen hervo rgetreten .
Dr. Rudolf Ha n s I i a n wurde vom Prsidenten der
"Unione Nazionale Protezione Antiaerea" (Italien), Generale Di Corpo D'Armata nella R. A. Ing. Gr. Cr. A Ifredo Giannuzzi S ave II i. zum Ehrenmitglied der
U. N . P. A . ernannt.
-
Amfliche Miffeilungen
Der Rei chsfhrer SS. und C h e f der D e u t s c h e n
Polizei im Reich s ministerium des 1nn ern und d er R e ich s m i n ist erd e r L u f t f a h r t
und Oberbefehlshaber der Luftwaffe geben durch Runderlasse vom 10. u. 18. Februar 1937 bekannt :
10. 2. I 937 :
Betrifft: No r m e n fr Hin w eis s chi I der.
(1) Bei d er Schadenbekmpfung im Katastrophendien st im rrieden sowie im besondcren Mae im Luftschutz ist es notwendIg, da die verschiedenen unterirdischen Leitungen (Wasser-, Abwasser-, Gas- und
Ferngasleitungen) mit ihren Armaturen (Schiebern,
Hhnen, Venti len, Absperrtpfen, Merohren USIV.)
leicht auffindbar und eindeutig kenntlich gemacht sind.
Die Kennzeichnung ist um so notwendiger, als bei groen Schadenf ll cn mit dem E in satz o rtsfremder Hilfskrfte gerechnet werden mu.
(2) Die bi sher in den Gemeinden verwendeten Hin weissch ild er sind oft nicht nur ungengend erkennbar,
namentlich bei eingeschrnkter Beleuchtun g und bei
Verdunkelung im Luftschutz, sondern auch hillsichtli :.:h
J) cs pr ec hun y, des Buc hes in e in e m der nchs te n He ft e vo n "Gassc hut z und Lurt sc hut z".
1) VgJ. "Gosschu l,; und Luftschu tz". Mrzheft 1937. S. 73 rr.
ihrer
Anwendungsgebiete
nicht gengend
unterschiedlich.
Mit Bezug auf den Runderla vom 11. 9. 1936')
wird daher im Einvernehmen mit dem Reil:h - ullli
Preuischen \Virtsl:haftsministerium angeordnet, da
kunftig nur die vom Deutschen Normenausschll genormten Hinweisschilder "D IN -!067 - Hinwcisschild.::r,
Wasserleitungcn", "DIN 4068 - Hinweisschilder, Abwa serleitllngcn", " DIN 4069 - Hin\\'eisschilder, GasHinweissehilder, Ferngasleitungen", "D IN 4065 leitungen"") verwendet werden drfen.
_(4) Fr die Umstellung der vorhandenen, aber de n
N?nnen nicht entsprechenden Hinweisschilder wird eine
Fnst von 5 Jahren gewhrt.
.<3)
18. 2. 1937:
Betrifft: ~ormen fr das Feuerlsehwesen.
(1) Durch Runderla vom 11. 9. 1936 ist aus Grnden der nachbarlichen Lschhilfe und des Luftschutzcs
fr die Ccmeinden die ausschlicliche Verwendung genOrmter Feucrwehrgerte und Hydranten angeordnct
Worden. Dabei ist fr die Umstellung der \'orhanden '~ n,
H.ber den Normen nicht entsprechendcn 11ydrantcn e inl:
hlst von 5 Jahren gewhrt worden.
(2) Whrend dieser bergangszeit werden in verschi edenen Gemeinden oder Gemeindeteilen nebcn den
genormten Ilydranten noch die bisherigen ortsblichen.
aber nicht normgerechten Hydranten vorhanden sein.
Hierdurch knn en gewisse Erschwerungcn beim Einsatz
der Feuerwehreinheiten im eigenen Ort sowie bei der
Durchfhrung der nachbarlichen lIilfeleistung auftreten.
') Vgl. .. Gassc hul z und Luflschutz " 6. Jg., S. 298, 1936.
"J V ~ 1. S. 107 I. d H.
In der " Zeitschrift fr Gewerbe-Hygiene und Unfallverhtung" (Wien), Hefte 43 und 44, 1936, beschreibt
Dr.-Ing. Walter Ha h n die auf der Sonderschau "L u f tSc hut z dur c h S ta h I" der Leipziger Frhjahrsmesse 1936 ausgestellten Schutzrume .
. Whrend noch vor einigen Jahren mit etwa 100 R.!\l.
Je Kopf fr den Ausbau von Schutzrumcn gerechnet
:verden mute kann heute ein Se hutzra um im Rohbau
fr 35 RM. u~d mit vollstndiger Einrichtung fr etwa
60 RM. h ergestellt werden. Dieser wirtschaftliche FortSchritt sei u. a. auch auf die breite Verwendung des
Stahl s im Luftschutz zurckzuf hren. Verf. behandelt
den Au bau von Kellern, die
icherung des Dachgesc hosses gege n Brandbomben sow ie die bekannten
Sonderbauweisen aus tah!. Seine Ausfhrungen sind m
An lehnun g an die Druckschrift "Luftschutz durch Stahl"
verfat. Leider wird das Studium des an sich gu ten
.C\ufsatzes dadurch empfindlich gestrt, da s mt11 c h e Bildunterschriften falsch sind. Unter dem Btld
eines Kellerschutzraumes lesen wir "Exp losionswirkung
1m Inn ern eines Sta hlgeripp es", das Bild eines entrmpelten Daehbodens wird a ls "Umbau vorhandener Kelle~" bezeichnet usw. Ein derartiges Versehen der Sc~r~ft
leItung kann ge rade bei ein em Luftschutzaufsatz ell11ge
Verwirrung anrichten.
Scho.
Die Zeitschrift Bauamt und Gemeindebau" (J-lefte 22
bis 24, 1936, und
1937), Hannover, bringt ein e Reihe
VOn
ufstzen ohne Verfasserangabe ber den bauI ich e n L u f t s c hut z.
Die ersten Arbeiten befassen sich mit der Darlegung
baUlicher Manahmen , um einen I-I 0 I z ger i p P e bau
gegen die Ze rkn a llwirkun gen der Sprengbombe wide.rst.andsfhiger zu gesta lten. Verf. whlt dabei den m
dieser Zeitschrift erstmalig angeregten \Veg') der Bere~hnung, indem er die Zerknallkraft nach .. Art des
Wtnddruckes auf die Hauswand wirken lat. Auf
Grund einer so gearteten Beanspruchung von 1000 kg /m'
bereChnet er die zustzlich en Bauglieder. Auf die Bedenken gegen diese Berechnungsweise wurde hier be-
'3.
reits hingewiesen'). Wenn auch diese Berechnungsgrundlage sehr anfechtbar erscheint, so kommt Verf.
trotzdem zu bautechnischen Folgerungen, die sehr wohl
eine luftschutztechnische Verbesserung des Gesamtgefges des Riegelbaues bedeuten knnen. So schlgt Verf.
vor, die Balken nicht einfach auf die Pfetten aufzu legen,
sondern einzukmmen. Eine krftige Lngen- und Tiefenverankerung der Balkenlage ist erforderli ch. Die Haftung des Fachmauerwerks an den Pfosten kann durch
Dreikantleisten gesteigert werden. Die Knotenpunkte
des Dachstuhls sind durch Armierung, Dbel u. dgl.
zustzlich zu sich ern . Die Grndungen drfen keine
senkrechten Abstze erha lten.
be r die bautechnischen Rrandschutzma nah m e n wird kurz berichtet. Bei einem Brandversuch
in Leipzig soll sich gezeigt haben, da ein Kehlbalken d ac h vortei lhafter ist, da jedes Gesprre fr sich einen
Dachverband darstellt.
Verschiedene
Ver dun k e I u n g s vor r ich tun gen werden an Hand von Bildern besprochen.
Im Teil "S c hut z rau m bau" finden wir eine Reihe
von fehlern. Der Notabort mu vom Sehutzraum und
darf nicht von der Gasschleuse aus zugnglic h sein. Ein
Dichtungsmittel im Jnnenputz sowie ein "Si likatfarbena nstrich" gegen das E indrin gen von Gas sind nicht erforderlich. Aue r "Membranpumpen" gibt es auch noch
andere Belfter. Das Saugrohr mu nicht 3 111 ho,;h
gefhrt werden. Obwohl der Titel des Aufsatzes "Luftschutzkell er im eu bau" lautet, finden wir neben einem
falschen Schutzraumgrundri nur das Bild einer behelfsmigen Holzabsttzung der Decke.
Der Schlu des Aufsatzes fllt leider vollstndig aus
dem fachlichen Rahmen. Die Brandbekmpfung durch
den Selbstschutz soll so vor sich gehen, da "der Mann
auf dem Dachboden" die Brandbombe "mit der Greifgabel" sehr schnell auf die Strae wirft. Die grte
Gefahr ist nach Ansicht des Verf. die Thermitbombe.
') Vgl "Gasschutz und Lliltschutz " , 5. J~., S. 88, 1935 .
t) Vgl. "Gasschutz und Luftschutz", 5. Jg . S. 256 1935, Vorbemerkung d or Schriftleitung.
109
"Die Befrchtung von Vergasungsberfllen wird bertrieben." Verf. beruhigt uns diesbezglich folgendermaen: "Selbst kleine Bezirke einer Stadt knnen gar
nicht vergast werden, wenn fr jede Hausfront aufgestellte Regensprenger in Ttigkeit treten. " Mit grtem Erstaunen liest man schlie lich folgende Luftschutzforderung : "Kirchtrme sollen nicht viel hher sein a ls
die Kirche selbst." Nach diesen Kostproben schtzen
wir uns glcklich, da Verf. ber den bautechnischen
Luftschutz nur geschrieben hat und da nicht, wie der
letzte Satz lautet, "solche Anweisungen auch sofort in
Kraft treten".
Scho.
In der Zeitschrift "Arbeitsphysiologie" Jahrgang 1936,
9. Band, 4. Heft, S. 351, berichtet H. Sc h u s t e r von
Versuchen " b erd e n Ein f I u der Gas m a s k e
auf ihren Trger in Ruhe und bei krperli ehe rAr bei t". Verf. nimmt, abgesehen von gewissen Unbequemlichkeiten, die das Tragen einer Maske
mit sich bringt, fr die Erschwerung der krperlichen
Arbeit unter der Maske folgende Faktoren als Ursache
an: 1. Die durch die Maske den Atmungsorganen vorgeschalteten mechanischen Hindernisse und 2. die
chemische Beeintrchtigung der Atmung, welche beide
nach Verf. von der Gre des durch Gesicht und
Maske begrenzten toten Raumes abhngig sind. Die
mechanischen Hindernisse bestehen fr die Inspiration
aus Filter und evt\. Einatemventil, fr die Exspiration
aus dem Ausatemventi\. Ihr Widerstand, dessen Gre
sich mit der Geschwindigkeit der hindurchstrmenden
Luft ndert, mu beim Tragen der Maske von den
Atmungsorganen berwunden werden. Die Bestimmungen wurden an der Drgermaske GM 40 durchgefhrt,
deren Totraum 500 cm" betrgt. Um die Abhngigkeit
des in der Maske herrschenden Druckes von der
Strmungsgeschwindigkeit der Luft zu ermitteln, wurde
die menschliche Atmung durch maschinell erzeugte
Luftstrmungen ersetzt. Der Luftstrom konnte bis zu
einer Geschwindigkeit von 40 Liter je Minute verstrkt
werden, ohne da der Druck in der Maske sich nderte. Erst von da ab stieg der Druck. Das Ausatemventil ffnete sich jedesmal bei ganz schwachen
Strmungsgeschwindigkeiten (0,6 Liter je Minute), da
110
V~1.
111
ScI;riftw a ltung: Hauptsc hriftl ei t er Dr. Rudolf H ans I i a n. Abtei lungsleiter : Heinri ch Pa . t s c h (Lufts chutz). Dr .-In g. Ernst Bau m (Gassc hutz),
Hcinz-Gnther Me h I (Ausland), smtlich in Borlin.
112