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PortfolioPraxis Investieren in Aktien U Anleihen
PortfolioPraxis Investieren in Aktien U Anleihen
Kapitalmarktanalyse: PortfolioPraxis
Investor’s Corner 44
Investieren in Aktien und Anleihen
„Aktien kaufen und dann tief und lange schlafen“ – so eines der
vielen Bonmots von Börsenaltmeister Kostolany. Ein guter Rat mit
gleich zwei Haken: Er hat weder die Namen der zu kaufenden
Aktien verraten, noch die Marke des Schlafmittels, das mögliche
zwischenzeitliche Verluste mit süßen Träumen übertüncht.
Bleiben die Fragen, inwieweit eine Anlage in verschmerzen musste, belief sich auf ca. 43 %.
Aktien tatsächlich eine gute Empfehlung ist, und Allerdings konnte aber auch ein Wertzuwachs
welche Bedeutung der Beimischung von Anlei- von 45 % im besten Fall erzielt werden. Der maxi-
hen zur Optimierung des (erwarteten) Risiko- male Verlust bei Renten während eines Jahres
Ertrag-Profils zukommt. von 2,5 % nimmt sich dagegen sehr beruhigend
aus; es wurden aber auch nur knapp 17 % im
Blick zurück ohne Zorn Optimum erzielt (vgl. Schaubild 4).
Risiko und Ertrag:
zwei Seiten einer
Der Blick zurück erweitert den Anlagehorizont Alles hat seinen Preis
Medaille.
beträchtlich: Wer Anfang 1979 100 Euro in einen
Korb Aktien, wie sie der MSCI-Index für Europa Hier wird klar: Alles hat seinen Preis! Die höheren
abbildet, investierte, bekam Anfang 2009 rund Wertzuwächse bei Aktien wurden mit einem
2.514 Euro zurück. höheren Risiko „erkauft“. Risiko verstanden als
Schwankung der Kurse (Volatilität), ausgedrückt
Wer dagegen über den gleichen Zeitraum 100 durch die Standardabweichung.
Euro bei der Bundesschuldenverwaltung anlegte
(hier durch den Rentenindex Rex P dargestellt), Was für deutsche beziehungsweise europäische
verhalf zwar dem Bundesfinanzminister zum Aktien und Renten gilt, gilt auch im globalen
guten Schlaf, bekam 2009 nur ca. 701 Euro Maßstab quer über die Kontinente. (vgl. Schau-
zurück – ein kärgliches Frühstück. (vgl. Schau- bilder 2 und 3).
bild 1).
Verständlich: Anleihen haben in der Regel eine
Es wurden dabei nur die jeweiligen Benchmark- feste Laufzeit, zu der sie endfällig getilgt werden
indizes miteinander verglichen. Weitere Fak- und stellen Fremdkapital dar,
toren, wie zum Beispiel Steuern auf den Ertrag, welches – im Gegensatz zum Eigenkapital – vor-
wurden nicht berücksichtigt, aber die historische rangig bedient wird. Im Falle von Staatsanleihen
Betrachtung zeigt: Aktien waren – selbst ohne kommt die Bonität des jeweiligen staatlichen
den Steuereffekt – deutlich rentabler. Emittenten hinzu, die im Falle des Eurolands auf
„Investment Grade“ lautet. Anders Aktien. Sie
Beim Vergleich von europäischen Aktien und zählen bekanntermaßen zum Eigenkapital, mit
Staatsanleihen auf Jahresbasis wird deutlich: Die dem der Investor am unternehmerischen Risiko
Performance von Aktien war merklich höheren – aber auch am Erfolg – unmittelbar partizipiert.
Schwankungen unterworfen als jene der Renten. Eine feste Rückzahlungsgarantie gibt es nicht.
Mussten Anleihesparer während der ver- Ein höheres Risiko einzugehen macht aber nur
gangenen 20 Jahre bei der Jahresperformance Sinn, wenn am Ende ein höherer Ertrag zu
nur in zwei Fällen einen Wertverlust hinnehmen, erwarten ist. Sonst kann das Geld ja gleich auf
wiesen die Depotauszüge von Aktiensparern in dem Sparbuch liegen bleiben.
drei Fällen während des gleichen Betrachtungs-
zeitraums rote Zahlen aus. Der maximale Ver- Das Risiko lässt sich zwar nicht ausschalten, aber
lust, den ein Anleger mit europäischen Aktien es lässt sich steuern.
3
Investieren in Aktien und Anleihen
Ein erster Ansatz dazu ist das Spielen auf Zeit. Datengrundlage und Berechnungsmethodik
Wer seine Ersparnisse zum Beispiel über einen
Zeitraum von fünf Jahren für sich arbeiten lassen Bei den Berechnungen wurden die MSCI-Benchmark für europäische
konnte, der musste über diesen Zeitraum wäh- Aktien und der Rex P für deutsche Staatsanleihen zugrunde gelegt. Es
rend der letzten 20 Jahre nur in drei Fällen Ver- wurden jeweils die Gesamtertragsindizes genutzt, das heißt Dividen-
luste erleiden. Eine Beispielrechnung mit einem den- beziehungsweise Kuponausschüttungen wurden reinvestiert.
Korb europäischer Aktien macht dies klar: Von
Januar 1989 an wurde die Performance für einen Währungseffekte wurden aus Sicht eines Investors im Euroland
rollierenden Zeitraum über fünf Jahre gemessen. herausgerechnet.
Im schlechtesten Fall mussten im Durchschnitt
der Jahre 2000 bis 2004 knapp 5,2 % Verlust per Die Kursschwankungen wurden mit der Volatilität gemessen.
annum realisiert werden, im besten Fall wurden
knapp 28 % erzielt (vgl. Schaubild 5). Wer in vola- Es handelt sich um annualisierte Renditen und Volatilitäten.
tile Werte investiert, sollte dies nur tun, wenn er
das angelegte Kapital nicht kurzfristig für andere Das heißt zum Beispiel: Bei einem fünfjährigen Betrachtungszeitraum
Zwecke benötigt. und einem Ertrag von annualisiert 7 % legte das Investment in jedem
Jahr im geometrischen Mittel um 7 zu.
Neben die Zeit, die, wenn schon nicht alle, so
doch viele Wunden heilen kann, tritt Da es sich um Wachstumsraten handelt, wurde hier das
die „Mischung“ als weitere Komponente der geometrische Mittel genommen.
Steuerung von Risiko und (erwartetem) Ertrag.
Niemals alle Eier in einen Korb legen lautet hier
Regel Nr. 1. Implizit wurde diese bei der vorlie-
genden Betrachtung bereits erfüllt: Anstelle
einer einzelnen Aktie wurde ein ganzer Korb der Renten mit den höheren Ertragsaussichten
(Index) europäischer Aktien betrachtet. Das Ver- der Aktien. In einem ersten Schritt wurde den
lustrisiko wird dabei durch das Setzen auf meh- Aktien ein Anteil von 30 % an Renten beige-
rere Pferde verringert. Ein Ansatz, der sich mit- mischt. Zwar konnten auch hier Verlustjahre
tels Investmentfonds leicht realisieren lässt. nicht vermieden werden, aber wie zu erwarten
war, gingen die Kursschwankungen zurück. Der
Das Beste aus zwei Welten maximale Verlust p.a. belief sich zwischen 1989
und 2008 auf rund 27 % (vgl. Schaubild 7). Bezo-
Deshalb wird jetzt versucht, das Beste aus zwei gen auf gleitende Fünfjahreszeiträume konnte
Welten zu kombinieren: die geringere Volatilität das gemischte Portfolio fast durchgehend bes-
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
MSCI Europa REX P
Quelle: Datastream
4
Investieren in Aktien und Anleihen
–4 %
-3,90%
–6 %
Aktien Renten
Quelle: Datastream, Darstellung: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
25,95 %
25 % 01/1989 - 01/2009
22,61 % 23,23 %
20 % 19,50 %
16,68 %
15 %
10 %
6,97 % 6,27 %
5,69 % 5,16 %
5% 4,77 %
0%
USA Deutschland Japan UK Frankreich
Aktien Renten
Quelle: Datastream, Darstellung: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
50 %
Alle nachfolgenden An-
40 %
gaben beziehen sich auf in
30 %
Euro währungsbereinigte
20 % Indizes.
10 %
0% Ausschüttungen wurden
erfasst („Total Return“).
–10 %
–20 %
–30 %
–40 %
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
–50 %
5
Investieren in Aktien und Anleihen
Schaubild 5: Performance europäischer Aktien & deutscher Renten – Fünfjahreszeitraum 5 Jahre rollierend,
annualisiert
30 %
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
0%
–5 %
89–93
90–94
91–95
92–96
93–97
94–98
95–99
96–00
97–01
98–02
99–03
00–04
01–05
02–06
03–07
04-08
–10 %
Schaubild 6: Performance europäischer Aktien & deutscher Renten – Zehnjahreszeitraum 10 Jahre rollierend,
annualisiert
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
0%
–5 %
89–98 90–99 91–00 92–01 93–02 94–03 95–04 96–05 97–06 98–07 99–08
Aktien Renten
20 %
10 %
0%
–10 %
–20 %
–30 %
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
6
Investieren in Aktien und Anleihen
15 %
10 %
5%
0%
–5 %
–10 %
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
70 Renten, 30 Aktien Renten
15 % Wertentwicklung, annu-
alisiert über rollierende
10 % Fünfjahreszeiträume
5%
0%
–5 %
89–93
90–94
91–95
92–96
93–97
94–98
95–99
96–00
97–01
98–02
99–03
00–04
01–05
02–06
03–07
04–08
Schaubild 10: Performance gemischter Portfolios, 5 Jahre rollierend Renten Deutschland und
gemischte Portfolios mit
18 %
70% deutscher Renten &
30% europäischer Aktien
15 %
12 % Wertentwicklung, annua-
lisiert über rollierende
9% Fünfjahreszeiträume
6%
3%
0%
89–93
90–94
91–95
92–96
93–97
94–98
95–99
96–00
97–01
98–02
99–03
00–04
01–05
02–06
03–07
04–08
7
Investieren in Aktien und Anleihen
sere Resultate erzielen als die reine Anlage in überschritten (vgl. Schaubild 8 für die Jahres- Vorteile der Renten
Renten (vgl. Schaubild 9). performance). nutzen
Wird der Anteil der Renten auf 70 % erhöht, In rollierenden Fünfjahreszeiträumen kam es bei
geht das zwar zulasten der Rendite, wie die Ver- diesem Mischungsverhältnis zwischen 1989 und
gangenheitsbetrachtung zeigt, aber der „Gut- 2008 in keinem der Fälle zu einem negativen
Schlaf-Faktor“ stieg im Betrachtungszeitraum Ergebnis. Während der Zeitabschnitte 1998–
ebenfalls: Es kam während zwei Jahreszeiträu- 2002, 1999–2003, 2000–2004 , 2001–2005 und
men zu Verlusten, die jedoch nicht über 6 % 2004–2008 lagen die Anleihen gegenüber der
hinausgingen. Dafür wurde die 15 %-Grenze bei Mischung aus Aktien und Anleihen in der Rendite Gemischte Portfolios
der Rendite aber auch nur noch in drei Fällen vorne (vgl. Schaubild 10). schlagen in der Regel reine
Rentenanlagen.
Schaubild 11: Performance gemischter Portfolios, 10 Jahre rollierend Renten Deutschland und
gemischte Portfolios mit
16 %
30 % deutscher Renten &
70 % europäischer Aktien
14 %
12 % Wertentwicklung annuali-
siert über rollierende Zehn-
10 %
jahreszeiträume
8%
6%
4%
2%
0%
89–98 90–99 91–00 92–01 93–02 94–03 95–04 96–05 97–06 98–07 99–08
Schaubild 12: Performance gemischter Portfolios, 10 Jahre rollierend Renten Deutschland und
gemischte Portfolios mit
14 %
70 % deutscher Renten &
30 % europäischer Aktien
12 %
Wertentwicklung annuali-
10 %
siert über rollierende Zehn-
jahreszeiträume
8%
6%
4%
2%
0%
89–98 90–99 91–00 92–01 93–02 94–03 95–04 96–05 97–06 98–07 99–08
8
Investieren in Aktien und Anleihen
–43,29%
–50 %
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Aktienquote in %
1 Jahr Min 3 Jahre rollierend Min 5 Jahre rollierend Min 10 Jahre rollierend Min
9
Investieren in Aktien und Anleihen
hjn
10
Investieren in Aktien und Anleihen
An den Börsen geht es nicht nur Berg auf. Das mussten Anleger gera-
de in den letzten Jahren erfahren. Was aber, wenn ein Anleger langfri-
stig Vermögen aufbauen will, ohne ständig auf die Kurse zu schauen?
Kann hier der Durchschnittskosteneffekt weiter helfen?
Um Schwächeperioden an den Aktienmärk- logarithmierten Skala ist der Abstand zwi- Unverzerrtes Bild
ten zu trotzen, kann sich der längere Anspar- schen einem Kursanstieg von 1.000 auf 2.000 der Marktentwicklung
horizont empfehlen. Er verbindet die Vorteile oder von 10.000 auf 11.000 gleich groß. Die durch logarithmierte
des langfristigen Sparens (Zeitfaktors) auf prozentuale Veränderung ist jedoch sehr Skalierung.
der einen und des Cost-Average-Effect (CAE) unterschiedlich: Im ersten Fall beträgt sie
auf der anderen Seite. 100 % und im zweiten lediglich 10 %. Diese
Verzerrung vermeidet die logarithmierte
„Timing“ ist alles … Skala. So ist in Schaubild 15 der Skalenab-
stand zwischen 100 und 500 (Anstieg 400 %)
… aber nicht jeder hat es. Nicht nur im tag- genauso groß wie zwischen 500 und 2.500
täglichen Börsengeschäft machen Schwan- (ein Plus von ebenfalls 400 %).
kungen (Volatilität) den Investoren zu
schaffen. Auch bei einer Anlage auf lange Anhand von acht ausgewählten Hausse- und
Sicht ist für die erwartete Rendite entschei- Baisse-Phasen zeigen sich am Beispiel
dend, zu welchem Einstiegskurs der Investor des MSCI World die temporär auftretenden
die Wertpapiere ins Depot legt. Schwankungen:
Schaubild 15 zeigt den Kursverlauf des MSCI · Periode 1 (Juli 1970 bis April 1973):
World seit 1970 auf logarithmierter Basis. Anstieg des Indexes um 80 %.
Diese Darstellungsweise hat den Vorteil,
Veränderungen des Indexes im Zeitverlauf · Periode 2 (April 1973 bis Oktober 1974):
unverzerrt darzustellen. Auf einer nicht Rückgang des Indexes um 40 %.
Schaubild 15: Entwicklung des MSCI World seit 1970 Logarithmische Skala
1.1.1970 = 100
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
80
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08
Quelle: Datastream
11
Investieren in Aktien und Anleihen
Schaubild 16: Entwicklung des REX seit 1970 Der REX (Deutscher
20
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08
Quelle: DATASTREAM
120.000 Simulation
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Jahre
16 % 14% 12% 10% 6% 0%
kg 400 491,7
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Investieren in Aktien und Anleihen
13
Investieren in Aktien und Anleihen
Vor allem bei stark volatilen Märkten ist das Cost-Average-Effect (II):
richtige Timing bei der Aktienanlage eine Aktien- und Rentensparpläne
Königsdisziplin, was bereits die Überlegungen
zu Schaubild 15 zeigten. Daher empfiehlt sich, Die Überlegungen aus dem vorangegan-
den Cost-Average-Effect (Durchschnittsko- genen Kapitel werden nun auf den Aktien-
sten-Effekt) für sich arbeiten zu lassen. und
Rentenmarkt übertragen. Auch hier gibt es
Bei Sparplänen mit regelmäßigen konstan- zwei grundsätzliche Vorgehensweisen: Zum
ten Einzahlungen (Preismethode) erwirbt einen wird über die Preismethode Monat für
der Investor bei fallenden Kursen mehr und Monat eine bestimmte Summe (zum Bei-
bei steigenden Kursen entsprechend weni- spiel 100 Euro) angelegt. Zum anderen kann
ger Fondsanteile. Hieraus ergibt sich gegen- aber auch ein feste Anzahl an Anteilen (zum
über der Mengenmethode, bei der konstante Beispiel zehn) erworben werden. Entstehen
Mengen (also Fondsanteile) erworben wer- hieraus unterschiedliche Ergebnisse?
den, ein insgesamt geringerer Durchschnitts-
preis. Schaubild 18 verdeutlicht dies an · Schaubild 19 zeigt die Wertentwicklung
Möglichkeiten des
einem Beispiel. eines Anlagebetrages im MSCI World für
Sparens: Preismethode
den Zeitraum von 1970 bis Februar 2009.
und Mengenmethode.
· Ausgangspunkt ist der Apfelmarkt, der je Zur besseren Darstellbarkeit wird ange-
nach Angebots- und Nachfrageverhältnis- nommen, dass der MSCI World zu 1/100 des
sen einem saisonalen Muster unterliegt. jeweiligen Indexstandes gekauft werden
Die Preise schwanken also. kann.
· Es sollen Äpfel im Wert von 1.200 Euro im · Bei der Preismethode werden jeden Monat
Lauf eines Jahres gekauft werden. Bei der 100 Euro investiert. Somit beträgt der
Mengenmethode werden in jeder Periode gesamte Anlagebetrag 47.100 Euro (100 Euro
100 kg gekauft, während bei der Preis- multipliziert mit 471 Monaten).
methode zu jeder Jahreszeit Äpfel im Wert Wie entwickelt sich
von 300 Euro erworben werden. · Demgegenüber werden bei der Mengen- eine Anlage von
methode unabhängig von der Höhe des insgesamt 47.100 Euro
· Es zeigt sich zum einen, dass bei der Preis- Anteilspreises jeden Monat 7 Anteile erwor- in 39 Jahren?
methode nach einem Jahr fast 100 kg Äpfel ben. Multipliziert mit dem jeweiligen
mehr im Keller lagern. Anteilspreis ergibt sich auch hier eine
Anlagesumme von 47.100 Euro.
· Zum anderen wirkt bei der Preismethode
der CAE: Innerhalb eines Kalenderjahres · Auf den ersten Blick erkennt man sofort,
wurden Äpfel für 1.200 Euro gekauft. Da dass die Wertentwicklung bei der Preis-
man bei der Preismethode für diese methode auf einem deutlich höheren
Summe fast 500 kg bekommen hat, hat Niveau verläuft. Sie ist zu jedem Zeitpunkt
man 1 kg Äpfel im Durchschnitt 60 Cent der Mengenmethode überlegen. Bis Februar
billiger erworben. 2009 erbrachten die eingesetzten Beträge
mit der Preismethode 313.897 Euro. Die
· Dies ist auf zwei Gründe zurückzuführen: Rendite über den gesamten Anlagezeit-
In der Phase hoher Preise (Frühling: raum betrug 5,0 % p.a.
4 Euro/kg) erwirbt man mit der Preis-
methode nur 75 kg und in Zeiten niedriger · Mit der Mengenmethode wuchs das einge-
Preise (Herbst: 1,5 Euro/kg) mit 200 kg rela- setzte Kapital auf lediglich 75.038 Euro, was
tiv viel. Man investiert somit antizyklisch einer Rendite von 1,2 % p.a. entspricht.
und optimiert den Einstiegspreis.
· Welchen Unterschied die jährliche Rendi-
Ob die „Gesetzmäßigkeiten“ des CAE auch tedifferenz von 3,8 Prozentpunkten aus-
außerhalb des Apfelmarktes, sprich an macht, zeigt die Divergenz der Wertentwick-
14
Investieren in Aktien und Anleihen
300.000
200.000
100.000
0
1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009
120.000
90.000
60.000
30.000
0
1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009
100 Anteile/Monat (Mengenmethode) 100 Euro/Monat (Preismethode)
Quelle: Datastream, Darstellung: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
10
0
1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009
15
Investieren in Aktien und Anleihen
lung beider Methoden: Die Preismethode Anteile ins Depot, im Januar 1984 28, auf dem
liefert einen um über 238.859 Euro höheren Höhepunkt des Booms nur noch knapp 2 und
Endbetrag als die Mengenmethode. im Februar 2009 wieder 4,4. Durch dieses Wer die richtige Methode
antizyklische Verhalten hat sich der durch- wählt, hat im Alter
· Das gleiche Ergebnis liefert die Betrachtung schnittliche Einstiegskurs je Anteil deutlich deutlich mehr Kapital zur
der Entwicklung einer Anlage in deutschen verringert: Statt für rund 14 Euro bei der Men- Verfügung.
Renten anhand des Performance-Index des genmethode erstand man durch die Preisme-
REX (siehe Schaubild 20). Auch hier zeigt sich thode einen Anteil im Durchschnitt für
die Preis- der Mengenmethode über den 3,42 Euro. Die Ersparnis beträgt demnach
gesamten Betrachtungszeitraum überlegen. knapp 11 Euro pro Anteil. Das erklärt dann
Mit einem Endbetrag von 225.495 Euro lie- auch die überlegene Rendite der Preismetho-
fert ein Sparplan mit fixen Beträgen ein um de. Die Optimierung des Einstiegskurses
54.776 Euro höheres Resultat. Die jährliche durch die Preismethode wird als Cost-Ave-
Rendite der Preismethode beträgt 4,1 % und rage-Effect bezeichnet. Aufs Engste mit dieser
die der Mengenmethode 2,5 %. Preisoptimierung verbunden ist die...
Optimierung des Einstiegskurses Im Gegensatz dazu ist der Verlauf der Kurve
der aggregierten Anteile nach der Preis-
Warum ist die Preis- der Mengenmethode methode konkav. Bei niedrigen Anteilsprei-
überlegen? Die Antwort hierauf liefert sen erwirbt man für seine 100 Euro verhält-
Schaubild 21. Es zeigt die Entwicklung des nismäßig viele Anteile, weshalb die Kurve
Anteilspreises des MSCI World und die im Zeitraum 1970 bis 1985 steil ansteigt.
durchschnittlichen Anteilspreise, die sich Bei steigenden Kursen nimmt die Anzahl der
bei den beiden Sparplänen ergeben. Wie monatlich hinzukommenden Anteile ab,
bereits erläutert, leiten sich die jeweiligen abzulesen an der deutlich geringeren Stei-
Anteilspreise des MSCI World aus dem Kurs- gung der Kurve ab 1985. Hier wirkt zudem
verlauf ab. Bei der Mengenmethode wird der der Basiseffekt, da man der in der Anfangs-
Weltindex unabhängig vom jeweiligen Preis phase aufgebauten großen Anteilsmenge
jeden Monat zum jeweiligen Anteilspreis relativ geringe Mengen hinzufügt.
erworben. Das heißt, man erwarb 1970 die
fixen Anteile für 1 Euro, Mitte 1988 für 10 Den mengenmäßigen Erfolg kann man
Euro , Ende 2007 für 51,8 Euro und im Febru- leicht an der Grafik ablesen: Mit einem
ar 2009 für 26,3 Euro. Am Ende der betrach- Investment von 47.100 Euro finden sich mit
teten Periode kaufte man einen Anteil am der Mengenmethode nach gut 39 Jahren
MSCI World für durchschnittlich 14,17 Euro. 3.297 Anteile im Depot. Die Preismethode
liefert hingegen 13.792 Anteile. Dies erklärt
Bei Anwendung der Preismethode investiert dann auch den Mehrertrag: Die zusätzlichen
man antizyklisch. Durch den monatlichen Anteile von 10.495 multipliziert mit dem
Kauf von Anteilen im Wert von 100 Euro Anteilspreis Ende Februar 2009 von 22,76
erwirbt der Investor in Zeiten niedriger Euro ergeben die Summe von 238.859 Euro.
Anteilspreise mehr und in Zeiten hoher
Anteilspreise weniger Anteile. Im Juli 1970
wanderten zum Beispiel für 100 Euro 109
16
Investieren in Aktien und Anleihen
Besonders an stark schwankenden Aktien- Timingprobleme. Hierbei werden zwei Einstiegskurse, sondern
märkten ist das richtige Timing Geld wert. Vorgehensweisen unterschieden: Bei der auch eine größere Anzahl
Wer zu spät kommt, den „bestraft“ die Per- Preismethode wird jeden Monat eine fixe von Anteilen im Depot.
formance: Die Rendite kann so ganz Summe angelegt, während bei der Men-
schnell um einige Prozentpunkte schmel- genmethode eine feste Zahl von Anteilen
zen. erworben wird.
Bei einem Investment an Kapitalmärkten Sowohl bei Aktien- als auch bei Renten-
ist neben dem Timing der Faktor Zeit ent- investments zeigt sich die Preis- der
scheidend. Der Löwenanteil der Wertent- Mengenmethode überlegen. Durch das
wicklung entsteht erst gegen Ende eines antizyklische Handeln wird bei der Preis-
langen Anlagehorizonts, da dann der methode der Einstandspreis optimiert
Wiederanlageeffekt zum Tragen kommt. (Cost-Average-Effect), es befinden sich am
Langer Atem lohnt sich also. Ende des Betrachtungszeitraums mehr
Anteile im Depot und die Wertentwick-
lung ist deutlich besser.
8.000 30
6.000
20
4.000
10
2.000
0 0
1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009
Mengenmethode Preismethode Anteilspreis MSCI World (rechte Skala)
Kasten 1
„Der Durchschnittskosteneffekt ist keine Harry-Potter-Formel, die das Risiko weg zaubern kann.
Seine Aussage lautet schlicht, dass Anleger zu einem festen Betrag bei hohen Kursen wenige Fonds-
anteile kaufen und bei niedrigen mehr. Vor einer längeren Phase fallender Märkte bietet er keinen
Schutz. Der Effekt kann das Risiko schwankender Märkte nur glätten, aber nicht ausschalten.
Was er auf jeden Fall kann: Durch die Regelmäßigkeit des Sparens diszipliniert er den Anleger
nach dem Motto „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.“
Hans-Jörg Naumer
Leiter Kapitalmarktanalyse, Allianz Global Investors
17
Investieren in Aktien und Anleihen
Jeder für sich von enormer Bedeutung. Alle Finanzmärkten in zwei Studien. Im ersten
drei zusammen sind auch von enormer Teil dieses Paketes steht die historische
Bedeutung, aber nicht gleichzeitig zu reali- Renditeentwicklung im Mittelpunkt. Hierzu
sieren. Warum nicht? nähern wir uns dem Thema zunächst von
der theoretischen Seite, bevor ein Blick in die
Das „ideale“ Investment soll eine hohe Welt der Zahlen erfolgt. Den Blick nach
Rendite abwerfen, nicht zu riskant und hin- vorne, das heißt die Antwort auf die Frage,
reichend liquide sein, das heißt jederzeit mit welcher Rendite ein Investor langfristig
zum fairen Preis veräußert werden können. rechnen kann, liefern dann die nächsten
Soweit die Traumwelt. Die Realität in Form Kapitel.
der modernen Kapitalmarkttheorie lehrt
beziehungsweise zeigt, dass hohe Renditen Begriff der Rendite
nur bei entsprechend hohen Risiken zu
erzielen sind, während sehr liquide Anlagen Rendite, Ertrag, Return oder Performance.
mit geringeren Renditen einhergehen. Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Kann das „magische
Empirische Studien zeigen jedoch, dass man Dreieck“ gesprengt
nicht nach Hogwarts gehen muss, um die Während Rendite, Ertrag und Return ein werden?
Gesetzmäßigkeiten des „magischen Drei- und dasselbe bezeichnen, nämlich den
ecks“ auf lange Sicht zu seinen Gunsten zu Gewinn einer Anlage bezogen auf das einge-
beeinflussen. Dies gilt vor allem für den setzte Kapital, kann Performance lediglich
Rendite-Risiko-Zusammenhang. Hier stellt im engeren Sinne als Rendite verstanden
sich primär die Frage, welche Erträge die werden.
wichtigsten Anlageklassen – Aktien und
Renten – auf lange Sicht in einer histo- Im Gegensatz zu obigen eindimensionalen
rischen Betrachtung erbrachten und welche Begriffen beinhaltet Performance im wei-
Schlüsse daraus für die Zukunft gezogen teren Sinne eine zweidimensionale Maß-
werden können: Unterscheiden sich die Risi- größe zur Beurteilung des Erfolges einer
koprämien und Renditen (ex post) von ihren Kapitalanlage. Komponenten der Perfor-
ex ante-Pendants? mance sind auf der einen Seite die Rendite
und auf der anderen Seite das Risiko. Aus
Zwei getrennte Teile, die doch diesem Grund lässt sich Performance als
zusammengehören risiko-adjustierte Rendite charakterisieren.
Mathematisch betrachtet, stellt Perfor-
Da ex post- und ex ante-Renditen zwei mance also den Überschuss der erzielten
unterschiedliche Größen darstellen, die auf Anlagerendite über eine adäquate Ver-
dem Zeitstrahl nicht unbedingt miteinan- gleichsrendite (Benchmark) dar. Die sich
der verbunden sind, aber dennoch etwas mit- ergebende Renditedifferenz wird dann mit-
einander zu tun haben, betrachten wir die tels Division durch ein geeignetes Risiko-
Entwicklung von Langfristrenditen an den maß standardisiert:
18
Investieren in Aktien und Anleihen
19
Investieren in Aktien und Anleihen
· Die Zahlung von Zinsen (fester Ertrag) in Den Hintergrund dieser Gleichung bildet
Form eines jährlich einzulösenden Kupons, eine einfache Gläubiger-Schuldner-Bezie-
ausgedrückt in Prozent p.a. des Nominal- hung. Möchte der Gläubiger einen realen
wertes. Die Kupons müssen unabhängig Verlust seines Darlehens aufgrund einer
von der Ertragslage des Emittenten bezahlt positiven Preissteigerungsrate vermeiden,
werden. wird er die von ihm in der Zukunft erwartete
Inflationsrate bei seiner Realzinsforderung
· Endfällige Tilgung, das heißt Zahlung des gegenüber dem Schuldner berücksichtigen.
Nennwertes (Nominalbetrag) am Ende der Das heißt bei einem Kredit von 100 Euro mit
Laufzeit. fünfjähriger Laufzeit und einer gewünsch-
ten Verzinsung (real) von 5 % p.a. wird der
· Kursveränderungen, die sich zum einen Gläubiger bei einer erwarteten Preissteige-
aus der zwangsläufigen Bewegung auf der rungsrate von 5 % p.a. weitere 5 % p.a., also
Renditestrukturkurve – Verkürzung der Rest- insgesamt 10 % p.a. verlangen. Wäre die
laufzeit („Riding-the-Yield-Curve-Effekt“) – erwartete Inflationsrate dagegen 0 % p.a.,
und zum anderen aus einer Änderung des entfiele die so genannte Inflationsprämie.
Niveaus der aktuellen Renditehöhe im
Laufzeitbereich ergeben können. Zur gänzlichen Absicherung gegen die
Auswirkungen der Inflation müsste der Wer gewinnt den
Ertragsbestandteile und Risikoprämien Kreditgeber auch noch einen Ausgleich „Wettkampf der Renditen“?
für den Kaufkraftverlust der nominalen
In den letzten 20 Jahren waren europäische Zinszahlung fordern. Da der letzte Term der
Aktien ihren Pendants auf der Rentenseite Gleichung allerdings bei relativ geringen
überlegen. Wie setzen sich die Renditen der Inflationsraten und kontinuierlichen Zins-
einzelnen Vermögensklassen zusammen? zahlungen recht klein wird, wird er mei-
Wieso weichen die Renditen überhaupt von- stens vernachlässigt.
einander ab?
Die Fisher-Gleichung erklärt zwar, dass auf-
Fundamentale Ertragsbestandteile einer grund der Inflationsprämie der Real- und
jeden Vermögensklasse sind die (erwartete) der Nominalzins differieren können, liefert
Preissteigerungsrate und der Realzins. Beide jedoch keine Erklärung für die Höhe des
zusammen ergeben nach der Fisher- Realzinses. Da der Realzins aber eine wich- Fisher-Gleichung.
Gleichung den Nominalzinssatz. Die exakte tige Bestimmungsgröße für das Spar- und
Fassung lautet: Investitionsverhalten ist und er zentrale
Informationen über die Anlagebedingungen
in = ir + pe (in * pe) am Kapitalmarkt enthält, ist es für den
Festverzinsliche
Geldmarkt Aktien
Wertpapiere
20
Investieren in Aktien und Anleihen
Anleger fast unerlässlich, den Realzins in lag somit bei 5,6 % p.a. Das „Ertragsfunda-
die Renditeüberlegungen miteinzubezie- ment“ von festverzinslichen Wertpapieren
hen. und Aktien betrug somit nominal jeweils
5,6 % p.a. Hierzu müssen jedoch noch die
Determinanten des Realzinses Risikoprämien von Renten gegenüber Geld-
marktanlagen und Aktien gegenüber Renten
Welche Determinanten bestimmen nun den addiert werden.
Realzins beziehungsweise dessen Niveau?
Vereinfacht gesagt, müsste sich der Investor Risikoprämie? Rein technisch betrachtet ist
nur Gedanken um die „Inflationsrisikoprä- die Risikoprämie jener Abschlag gegenüber
mie“ machen, das heißt Erwartungen dem (sicheren) Erwartungswert einer
bezüglich der zukünftigen Preissteige- Lotterie, bei welchem ein Wirtschaftssub-
rungsrate bilden. Verschiedene theoretische jekt indifferent ist zwischen dem Residuum
Modelle gelangen indes zu unterschied- und den unsicheren Auszahlungen der Lot-
„Neutraler“ beziehungs-
lichen Aussagen über die Höhe und die terie. Vereinfacht ist die Risikoprämie ein
weise „gleichgewichtiger“
Eigenschaften des Realzinses. Im Mittel- Renditezuschlag auf eine sichere Anla-
Realzins.
punkt steht hierbei das Konzept des „neu- gemöglichkeit, mit der die Bereitschaft zur
tralen“ oder „gleichgewichtigen“ Realzinses. Risikoübernahme vergütet wird.
Das ist derjenige Realzins, der mit einem
potenzialgerechten Wachstum der Wirt- Die Geldmarktanlage enthält als sicherste
schaft ohne Preisdruck zu vereinbaren ist. Anlagemöglichkeit keine Risikoprämie
außer der Inflationsrisikoprämie, erzielt
Die Wachstumstheorie hat einen mittel- bis deswegen aber auch nur die geringste Ren-
langfristigen Ansatz und geht im Allgemei- dite. Der Halter von festverzinslichen Wert-
nen von einem konstanten neutralen Real- papieren staatlicher Emittenten wird mit
zins aus. Er entspricht im Gleichgewicht den einer Risikoprämie entlohnt, da mit den
langfristigen Wachstumsmöglichkeiten Bonds ein Kursrisiko verbunden ist, falls sie
einer Volkswirtschaft, die sich wiederum nicht bis zur endfälligen Tilgung gehalten
aus dem Bevölkerungswachstum und dem werden. Diese Form der Risikoprämie wird
technischen Fortschritt zusammensetzen, als Laufzeitenprämie bezeichnet. Da mit
sowie einem Zeitpräferenzfaktor, der die Dividendentiteln im Durchschnitt ein grö-
Bereitschaft zur Ersparnisbildung ausdrückt. ßeres Risiko als mit Renten eingegangen
wird, erhält der Aktionär eine Risikoprämie
Im Gegensatz dazu abstrahiert die Konjunk- in Form eines höheren Returns.
turtheorie von langfristigen Komponenten
und konzentriert sich auf die Entwicklung Die Risikoprämien, die in den einzelnen
des Realzinses im Konjunkturzyklus. Somit Ländern gezahlt wurden, variieren stark.
bestimmen die Konjunkturimpulse von der Grund dafür könnte zum einen der unter-
Angebots- und Nachfrageseite den Realzins. schiedlich beurteilte Risikograd der Assets
Verbindet man beide Theorien miteinander, sein. Zum anderen könnte dahinter die dif-
so erhält man einen neutralen Realzins, der ferierende Marktauffassung bezüglich der
zwar auf kurze und mittlere Sicht schwankt, zukünftigen Wachstumschancen des Wert-
langfristig aber zu seinem „Normalwert“ papiers gestanden haben. Die Akteure an
zurückkehrt. Eine Orientierungshilfe für die den Börsen sind nämlich dann bereit, eine
Zukunft liefert ein Blick in die Historie. In den Risikoprämie zu zahlen, wenn die Gewinn-
vergangenen 40 Jahren lag der Realzins in aussichten in der Zukunft die hohen Kurse
Deutschland am kurzen Marktende, also am rechtfertigen. Ferner stehen hinter den rela-
Geldmarkt, bei 2,4 % p.a. und am Kapital- tiv höheren Risikoprämien beispielsweise in
markt bei 4,1 % p.a. Der Abstand zu den Nomi- den USA auch die hohen nominalen Aktie-
nalzinsen betrug hierbei in beiden Fällen nerträge, die auf eine größere Effizienz des
rund 3 Prozentpunkte, was der durchschnitt- Unternehmenssektors hindeuten.
lichen Preissteigerungsrate entspricht.
Im nächsten Kapitel werden die theore-
Der Nominalzins einer Geldmarktanlage in tischen Konzepte zur Bestimmung der Risi-
Deutschland in den vergangenen 40 Jahren koprämie vorgestellt.
21
Investieren in Aktien und Anleihen
Die Risikoprämie –
Theorien und Methoden
Je höher das Risiko, desto höher die Prämie, die ein Investor mit
der jeweiligen Anlageform erhoffen darf. Kennzeichnend dafür ist
die Risikoprämie. Sie beschreibt dieses „mehr“ an Rendite.
Ausgangspunkt dieser Diskussion ist das E(r) = Erwarteter Ertrag der risiko-
von Mehra und Prescott (1985) als „Risiko- reichen Anlage
prämien-Rätsel“ bezeichnete Phänomen. Es rf = Sichere Verzinsung
besagt: Gängige ökonomische Modelle sind s(r) = Risiko bzw. Volatilität der
nicht in der Lage, die hohe ex post gemessene risikoreichen Anlage
Risikoprämie von Aktien gegenüber Staats- g = Maß für die Risikoabneigung
anleihen von fast 7 % (arithmetische Risiko- eines Anlegers
prämie in den USA über das letzte Jahrhun- s(Dc) = Volatilität der Konsum-
dert nach Dimson, E., Marsh, P., Staunton, M. veränderung
(2002), Seite 306), zu erklären. Das Standard- corr(Dc, r) = Korrelation zwischen Konsum-
modell des C-CAPM illustriert dieses Pro- veränderung und dem Ertrag
blem: aus der risikoreichen Anlage
22
Investieren in Aktien und Anleihen
Setzt man nun historische Größen über das Eine weitere Alternative zur Erklärung ist
letzte Jahrhundert für die USA in der linken das Dividend-Discount-Modell. Es basiert
Seite der Modell-Gleichung ein, so ergibt auf dem Grundgedanken, dass die heute
sich ein Wert, das heißt eine Sharpe-Ratio, gezahlten Aktienkurse den abgezinsten,
von ca. 0,4. zukünftigen Erträgen aus dieser Anlage ent-
sprechen. Da die zu erwartenden Dividen-
Einfacher Gedanke: Dieser Wert müsste sich denzahlungen in der Regel nur für wenige
auch durch Einsetzen der Werte auf der Jahre vorab geschätzt werden, wird vereinfa-
rechten Seite ergeben. chend eine Wachstumsrate angenommen,
mit der die aktuellen Dividenden in die
Wird ein Risiko-Aversion-Parameter von Zukunft fortgeschrieben werden. In einer
g = 10, was deutlich über den gängigerweise einfachen Form lässt sich das Modell wie
unterstellten 2 liegt, eine Volatilität des Kon- folgt darstellen:
sums von 2 % und eine Korrelation von Kon-
sum und Aktienmarktrendite von 20 % ange- Aktueller Kurs bzw. Fair Value
nommen (beide Werte sind ebenfalls eher P0 = (D0 (1+g)) / (rf + Risikoprämie – g)
als hoch anzusehen; vgl. im Detail
Cochrane, J.-H. (1997), so ergibt sich 0,04 (= mit
10 * 0,02 * 0,2). Die aus diesem Modell resul-
tierende Risikoprämie ist damit nur knapp D0 = aktuelle Dividenden
ein Zehntel der historisch für die USA beo- g = Wachstumsrate der Dividenden
bachteten. rf = risikofreier Zins
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Investieren in Aktien und Anleihen
· Nicht alle Firmen zahlen Dividenden, auch Welchen „Preis“ hat das Risiko?
ist das Dividendenwachstum kaum statisch Ausgewählte Literatur
fortschreibbar, da es den unterschiedlichen
Lebenszyklen der Unternehmen nicht Brown, S.-J., Goetzmann, W.-N., and Ross, S.-A. (1995):
gerecht wird. „Survival“, in: The Journal of Finance, July 1995, Vol. L, No. 3
Ein weiterer Ansatz ist die Befragung von Ibbotson Associates (1998):
Marktteilnehmern beziehungsweise Finan- Stocks, Bonds, Bills and Inflation: 1997 Yearbook
zexperten. Welch (2000) führte eine zwei-
malige Befragung einer Anzahl von Finanz- Mehra, R., Prescott, E.-C. (1985):
experten durch, um die zukünftige „The Equity Premium – A Puzzle“, in: Journal of Monetary Economics,
(arithmetische) Risikoprämie (vs. T-Bills) Band 15, März 1985: S. 145–162
zu bestimmen. Die Ergebnisse für eine
Laufzeit von 30 Jahren waren dabei 7,2 % Siegel, J.-J. (1992):
bei der ersten Befragung und 6,8 % bei der „The Equity Premium: Stock and Bond Returns Since 1802“, in:
zweiten Befragung. Ein Ergebnis, das nach Financial Analysts Journal, Januar/Februar 1992: S. 28–38
den obigen Ausführungen wahrscheinlich
zu optimistisch ist. Siegel, J.-J. (1998):
Stocks for the Long Run, New York u.-a.
Was die Fülle der unterschiedlichen Metho-
den jedoch zeigt, ist: Es gibt viele Theorien, Siegel, J.J. (1999):
aber keine letztlich überzeugende Lösung. „The Shrinking Equity Premium“, in: Journal of Portfolio Management,
Das muss gerade auch bei der Schätzung der Frühjahr 1999: S. 10–16
langfristigen Entwicklung einzelner Rendi-
tekomponenten bedacht werden. Welch, I. (2000):
„Views of Financial Economists on the Equity Premium and on
Professional Controversies“, in: Journal of Business, Oktober 2000:
S. 501–537
24
Investieren in Aktien und Anleihen
Die Renditeschätzung
Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft
betreffen. So – oder so ähnlich – die Erkenntinis des Schriftstellers
Mark Twain.
Ökonom war er nicht, aber er hätte mit denen sich die Rendite letztlich zusammen-
dieser Einsicht einer sein können. Öko- setzt (vgl. Schaubild 24):
nomen prognostizieren – und in dieser · der realen Komponente,
Publikation ganz besonders: Es geht um · der gesamtwirtschaftlichen Inflation,
die zu erwartende Rendite auf die ganz · der, nach Anlageklassen unterschiedlichen,
lange Sicht. Letztlich stehen alle Anleger Risikoprämie.
vor der gleichen Ausgangsfrage: Welche
Rendite ist auf Sicht von X Jahren zu Wegstrecke
erwarten, wenn heute ein Sparplan be-
gonnen oder ein Einmalbetrag angelegt Diese Streckenposten werden im Folgenden
wird? Mit welcher Annahme füttern Sie abgegangen.
Ihren Rechner? Ein Prozentpunkt mehr
oder weniger hat eine entscheidende Aus- Hintergrund bilden die G5-Staaten (USA,
wirkung auf die Gestaltung des Lebensa- Japan, Deutschland, Großbritannien und
bends (vgl. unser Kapitel „Die Magie der Frankreich). Sie sind die hoch industriali-
Prozentpunkte“). sierten Staaten. Ihre Aktienmärkte sind aus-
gereift und hoch liquide. Sie decken knapp
Ohne Prognose geht es also nicht 80 % der Kapitalisierung des MSCI-All-Coun-
tries-World-Index ab. Ihre Volkswirt-
Unsicher ist, was ein Aktienportfolio oder schaften machen mehr als 50 % des
ein Sparplan für den Lebensabend auf Sicht Bruttoinlandsprodukts der Welt aus
von zum Beispiel 30 Jahren erwarten lässt, (gerechnet in Kauf- kraftparitäten). Realzins
aber es gibt gute Wegweiser, die zu drei Stre- und Inflation werden innerhalb der G5 als
ckenposten führen: den Komponenten, aus einheitlich unterstellt.
Festverzinsliche
Geldmarkt Aktien
Wertpapiere
25
Investieren in Aktien und Anleihen
Langfristig sollte die reale Komponente den ...und der zweite folgt sogleich: Die Schät-
Wachstumsraten der Wirtschaft entspre- zung der Risikoprämie. Was sie ist – die
chen. So zumindest die Theorie. Geschichte ist schnell erklärt: Sie ist der
Preis für das Risiko, welches Investoren mit
Schätzung: Langfristiges Wachstum ihrem Engagement in Aktien gegenüber
Staatsanleihen bester Bonität eingehen.
Wie hoch aber ist das langfristige Wachs- „Mehr Risiko = mehr (erwarteter) Ertrag“
tum im G5-Raum? In einer Langfriststudie lautet die Formel.
hat die OECD Berechnungen für den gesamt-
en Wirtschaftsraum bis zum Jahr 2020 vor- Konkret bedeutet dies unter anderem:
gelegt (vgl. Kasten 4). Sie unterscheidet dabei
zwei mögliche Szenarien: · Sinkt die Risiko-Aversion der Anleger (das
heißt: die Bereitschaft in risikoreichere
· Das Szenario mit „raschem Wachstum“, Anlageformen zu investieren steigt), dann
bei dem es zu technischen und wirtschafts- sinkt die geforderte Risikoprämie.
politischen Änderungen kommt, welche
den Wachstumspfad steigern. · Nimmt das Risiko einer Anlageform ab,
sinkt die geforderte Risikoprämie ebenfalls.
· Das Szenario mit „langsamem Wachstum“: Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn
Es ist im Wesentlichen ein Fortschrei- Emerging Markets-Aktien mit weniger Risi-
bungsszenario, ohne Anpassungsmaß- ko verbunden sind, da es in den Ländern zu
nahmen. strukturellen Verbesserungen kommt.
26
Investieren in Aktien und Anleihen
samt mehr Kapital zur Verfügung steht – mie, dann be-deutet das zwangsläufig auch,
der „Risikopuffer“ ist größer. dass die Aktienkurse steigen, da das Risiko
keinen Kursmalus mehr erfordert.
Unterscheide: Ex ante und ex post!
Anleger können also ganz gezielt darauf
Die letztlich von den Aktieninvestoren setzen, dass es in bestimmten Anlageseg-
erhaltene Risikoprämie (ex post) entspricht menten zu Kursgewinnen kommt, die
nicht zwangsläufig jener, die sie zu Beginn daraus resultieren, dass es zu einer Ände-
eingefordert und nach der rung in der Risikoneigung/-einschätzung
sie ihr Kapital eingesetzt haben. Die Erwar- kommt. Die ex ante erwartete Risikoprämie
tungen ändern sich über die Zeit, entspre- weicht in diesem Fall von der sich (im Rück-
chend auch das investive Verhalten. Ver- blick) ex post ergebenden ab.
schiebt sich die Anlegerneigung zugunsten
der Aktie, können in diesem Anlagesegment Für den Anleger bleibt die ex ante zu erwar-
höhere Kurse und damit – ex post betrachtet tende Prämie ausschlaggebend, das heißt
– auch höhere Renditen realisiert werden. auch: Die historisch gemessene Prämie
Gewinner ist, wer in diesem Fall frühzeitig kann nicht einfach in die Zukunft fortge-
auf Aktien setzte. Denn: Sinkt die Risikoprä- schrieben werden.
Kasten 4
OECD-
Wachstumsprognose der OECD Die in dieser Publikation genutzten
Wachstumsausblick
Ergebnisse für die OECD-Länder ergeben
Die OECD legt ihrer Langfriststudie im Vergleich mit den anderen Regionen
(S.-73ff.) unter anderem folgende zentrale die insgesamt geringsten Wachstumsra-
Annahmen zugrunde: ten. Die „Großen 5“ können zum Beispiel
zwischen 5 % und 7 % durchschnittliches
· Die mittlere Variante der UN-Projektion Wachstum erzielen – und damit deutlich
von 1996 bezüglich des Bevölkerungs- mehr, als dies selbst für die optimistische
wachstums; Variante der OECD-Länder unterstellt
wird.
· die Absenkung der Zolläquivalente bis
2020 auf Null; Nach der Formel „Realzins = Trendwachs-
tum“ deutet dies in der Region der „Groß-
· die Rückführung der Exportabgaben/ en 5“ auf deutlich höhere Realzinsen hin.
-subventionen bis 2020 auf Null; Das führt zu zwei Überlegungen:
27
Investieren in Aktien und Anleihen
28
Investieren in Aktien und Anleihen
Schaubild 25: Risikoprämie p.a. für die G5, 10 Jahre rollierend Während der Boomjahre
stiegen die Kurse.
8
–4
79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03
Schaubild 26: Historische Entwicklung der Inflationsrate in den G7-Staaten (in %) Vorjahresvergleich.
16
Der Rückgang liegt in
14 einem langfristigen
Trend.
12
10
0
71 73 75 77 79 81 83 85 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07
29
Investieren in Aktien und Anleihen
Die Renditeprognose bezieht sich auf den · Strategie 3: Investieren in Regionen mit
Gesamtmarkt der Aktien beziehungsweise einem höheren Realzins. Regionen mit
Anleihen. Der Diversifikationsgrad ist hier einer größeren Kapitalknappheit (zum Bei-
am höchsten, die weniger risikoreichen spiel Emerging Markets) weisen eine
Standardwerte dominieren. Wer höhere höhere Grenzproduktivität des Kapitals
Renditen sucht, muss sich durch ein aus, was einen höheren Realzins ermög-
gezieltes Setzen von Akzenten von der Breite licht. Dabei wird unterstellt, dass es keinen
des Marktes wegbewegen. Das kann an meh- weltweit einheitlichen Realzins gibt, da
reren Strategien ansetzen, die letztlich alle nicht alle Regionen das gleiche hohe Maß
auf ein Über- oder Untergewichten einzelner an Kapitalmarktliberalität haben (vgl. das
Sektoren hinauslaufen und die zukünftig Kapitel „Akzente setzen mit Satelliten.“
auf ein Abschmelzen der Risikoprämien
beziehungsweise höhere Realzinsen setzen: Wer mehr will, muss Akzente setzen.
30
Investieren in Aktien und Anleihen
hjn
31
Investieren in Aktien und Anleihen
· Die Hilfestellungen, die hier gegeben wer- Für die Aktienseite wurde als Prozess zur
den, erfolgen auf der Grundlage einer Generierung der Daten eine geometrische
Monte-Carlo-Simulation. Sie verbindet die Brown’sche Bewegung, das verbreitetste
in der vorherigen Publikation entwickelten Modell für das Verhalten von Aktienkursen,
langfristigen Renditeprognosen für Aktien verwendet. Bei diesem Prozess ist die pro-
und Staatsanleihen mit dem Risiko der portionale Veränderung in einem kleinen
Kursschwankungen. Zeitintervall normal verteilt und im Zeitab-
lauf unabhängig voneinander. Die Driftrate
· Die Ergebnisse werden dann auf unter- für die Aktien, sie entspricht der durch-
schiedliche Mischungsverhältnisse von schnittlich zu erwartenden Performance,
Aktien und Anleihen übertragen und für wurde auf 7,5 % gesetzt.
32
Investieren in Aktien und Anleihen
Dem Rentenmarkt wurde ein stochastisches Auch gelten sie als Benchmark innerhalb
Zinsstrukturmodell in Form eines Zweifaktor- des Euro-Raums.
Cox-Ingersoll-Ross-Modells zugrunde gelegt.
Mittels der Simulation werden dann für unter-
Als Startposition für die Rentenseite wurde schiedliche Aktien-/Anleihenanteile 10.000
der Durchschnitt der Monatsendwerte der unterschiedliche Performancepfade erzeugt.
Renditen von Staatsanleihen mit einjähriger Für diese Performancepfade werden Wahr-
und zehnjähriger Restlaufzeit über das scheinlichkeitsschwellen berechnet. Sie zei-
Kalenderjahr 2005. Für „Einjährige“ ergab gen an, mit welcher Wahrscheinlichkeit
sich eine Rendite von 2,27 %, für „Zehnjähri- welches Renditeniveau vermutlich erreicht
ge“ eine von 3,37 %. Als längerfristige Gleich- beziehungsweise übertroffen wird (vgl. Schau-
gewichtsrendite für die beiden Laufzeiten bilder 27–29). Bei den Renditen handelt es sich
wurden 4 % beziehungsweise 5 % unterstellt. dabei um annualisierte Größen.
Für das Rentenportfolio dieser Betrachtung
ergibt sich dabei eine Gleichgewichtsrendite Renditeerwartung
von insgesamt 4,8 %.
Mit den Simulationsergebnissen kann der
Im Unterschied zum Aktienmarktmodell ist Anleger entsprechend überprüfen, mit
die zukünftige Entwicklung in dem gewähl- welchem
ten Zinsmodell nicht unabhängig von der
Vergangenheit: Liegt das im Modell erreichte · Risiko
Zinsniveau unterhalb des vorgegebenen · seine Renditeerwartung
Gleichgewichtsniveaus, so ist die Wahr- · bei dem gewünschten Anlagezeitraum
Vorsicht! Schätzung!
scheinlichkeit für eine Zinsbewegung in
Richtung des Gleichgewichtsniveaus größer verbunden ist (vgl. Schaubilder 27–29).
Die richtige „Glaskugel“
als 50 %. Langfristig schwanken die model-
mit dem perfekten Blick
lierten Zinsen somit um die vorgegebenen
in die Zukunft haben
Gleichgewichtsniveaus.
auch wir nicht.
Kasten 5
Für die Simulation wurden die (vorgege-
Die hier getätigten
benen) Ertragsparameter mit den aus der Die Shortfall-Wahrscheinlichkeit (SW): Überlegungen sollen
Historie entnommenen Risikoparametern Die Wahrscheinlichkeit, mit der die Licht ins Dunkel der
„Volatilität“ und „Korrelation“ verbunden. Zielrendite (hier 0 %) über den betrach- Zukunft bringen, aber am
Diese lassen sich im Zinsmodell über die teten Zeitraum nicht erreicht wird. Ende kann alles anders
Kalibrierung von sechs Parametern einstel-
kommen als man denkt.
len und mittels einer Cholesky-Transforma- Erwarteter Shortfall beziehungsweise
tion mit der Aktienmarktperformance Mean Excess Loss (ES): Dies ist der mittle-
verbinden. Dadurch lassen sich dann die re Verlust im Verlustfall (ausgedrückt
Risiko-Ertragsprofile verschiedener als Rendite p.a.), das heißt der durch-
Mischungsverhältnisse darstellen. schnittliche Verlust unter der Bedin-
gung, dass die Zielrendite nicht erreicht
Datengrundlage dafür waren der MSCI Euro- wird.
pa für europäische Aktien und der REXP für
deutsche/europäische Anleihen. Als Zeit- Rendite-Shortfall-Erwartungswert (RSE):
raum wurde der Zeitraum 12/1969 bis Die erwartete Höhe der Zielrenditenver-
12/2005 gewählt. fehlung (ausgedrückt als Rendite p.a.)
gewichtet mit der Shortfall-Wahr-
Aufgrund des strukturellen Bruchs an den scheinlichkeit. Der RSE ergibt sich somit
Rentenmärkten Europas, der mit der Ein- durch SW * ES. Interpretiert werden
führung des Euro einherging, wurde der kann dieser Wert als „faire“ Versiche-
REXP als Proxy gewählt. Da die europä- rungsprämie für einen Versicherer, der
ischen Staatsanleihen aufgrund der Konver- bei Auftreten einer Renditezielverfeh-
genz zur Einheitswährung starke Verzer- lung verpflichtet ist, den aufgetretenen
rungen aufweisen, die sich so zukünftig Differenzbetrag zur Zielrendite auszu-
nicht wiederholen werden, haben deutsche gleichen.
Renten die deutlich größere Prognosekraft.
33
Investieren in Aktien und Anleihen
Schaubild 27: Anlagehorizont: 1 Jahr – Wahrscheinlichkeit mit der die jeweilige Rendite überschrit- Monte-Carlo-
ten wird Simulationen für
Rendite in % unterschiedliche
Kombinationen euro-
60,00
päischer Aktien und
50,00
inländischer Staats-
40,00
anleihen bei unter-
30,00
schiedlichen
20,00 Anlagehorizonten.
10,00
0,00
–10,00
–20,00
–30,00
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Aktienquote %
1% 5% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 95 % 99 %
Schaubild 28: Anlagehorizont: 5 Jahre – Wahrscheinlichkeit mit der die jeweilige Rendite über- Die Aktienquote bewegt
schritten wird sich von 0% bis 100%.
Rendite in %
15,00
10,00
5,00
0,00
–5,00
–10,00
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Aktienquote %
Schaubild 29: Anlagehorizont: 10 Jahre – Wahrscheinlichkeit mit der die jeweilige Rendite über- Die Pfade geben die
schritten wird unterschiedlichen
Rendite in % Wahrscheinlichkeiten
0,00
–5,00
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Aktienquote %
34
Investieren in Aktien und Anleihen
Entsprechend seines Risikobezugs kann er Wird die Anlageperiode auf fünf bezie-
dann entscheiden, ob er seine Renditeer- hungsweise zehn Jahre ausgeweitet, sinkt
wartung anpassen oder gegebenenfalls ein das Shortfall-Risiko für den Kapitalerhalt
höheres Risiko eingehen will. merklich. Bei einer fünfjährigen Periode
Beispiel: Der Anleger strebt eine Rendite von
6 % p.-a. an. Bei einem zehnjährigen Anlage- Kasten 6
horizont kann er dies mit einem Aktienan-
teil von 50 % im Durchschnitt (50 % Wahr-
Vorteil der Modellierungstechnik
scheinlichkeit) realisieren (vgl. Schaubild
29). Mit 90%iger Wahrscheinlichkeit wird
Gerade bei einem kurzen Anlagehori-
sich dabei die annualisierte Rendite dieser
zont wird der Vorteil der Modellie-
Mischung zwischen 2,15 % und 10,07 % bewe-
rungstechnik für die Rentenseite deut-
gen. Kürzerfristig ist das Risiko höher. So
lich. Sie berücksichtigt die Abweichung
besteht für diese Mischung bei einem Anla-
der aktuellen Renditen zum Zeitpunkt
gehorizont von fünf Jahren immerhin noch
der Modellierung von der langfristig
eine knapp 5%ige Wahrscheinlichkeit, dass
unterstellten Gleichgewichtsrendite.
kein Kapitalerhalt erreicht wird, das heißt
Würde diese Abweichung nicht berück-
die annualisierte Rendite unter Null liegt
sichtigt, läge zum Beispiel die Shortfall-
(vgl. Schaubild 28). Erscheint ihm dies zu
Wahrscheinlichkeit statt bei ca. 23 %
risikoreich, kann er den Aktienteil auf zum
nur bei 10 %. Der Rendite-Shortfall-
Beispiel 25 % reduzieren. Über einen Anlage-
Erwartungswert läge nur bei –0,2%
zeitraum von zehn Jahren liegt dann aller-
anstatt bei –0,9 %.
dings der Erwartungswert bei 5,01% und die
ursprüngliche Zielrendite von 6 % wird nur
noch mit einer Wahrscheinlichkeit von ca.
25 % erreicht beziehungsweise überschritten liegt die Shortfall-Wahrscheinlichkeit bei
Steigende Anlageperiode
(vgl. Schaubilder 29 und 33). 3,2 %, bei einer zehnjährigen bei 0,2 %.
- sinkendes Shortfall-Risiko.
Das Shortfall-Risiko wurde hier als jenes Die Shortfall-Betrachtung zeigt auch: Je
Risiko definiert, das eintritt, wenn ein länger der Anlagehorizont, desto größer
Zielreturn von 0 % („Kapitalerhalt“) nicht kann der Aktienanteil sein – bei gleicher
erreicht wird. Wahrscheinlichkeit, dass der Kapitalwert
erhalten beziehungsweise überschritten
Bei einem Anlagehorizont von einem Jahr und wird (vgl. die Schaubilder 30–32).
einer Rentenquote von 100 % liegt das Risiko,
beim derzeitig niedrigen Zinsniveau zum Beispiele
Startzeitpunkt keinen Kapitalerhalt zu erzie-
len, bei 18,8 % (vgl. Schaubild 30). Tritt der Short- · Bei einem fünfjährigen Zeitraum und
fall ein, wird das angestrebte Ziel, gemäß der einem Aktienanteil von 30 % beträgt die
Simulationsrechnung, durch-schnittlich um Shortfall-Wahrscheinlichkeit 1,7 %,
2,4 Prozentpunkte unterschritten. Aus der
Shortfall-Wahrscheinlichkeit und dem erwar- · bei einem zehnjährigen Zeitraum 0,1 %.
teten Shortfall-Wert ergibt sich ein Rendite-
Shortfall-Erwartungswert von –0,45 %.
35
Investieren in Aktien und Anleihen
–4
Erwarteter Shortfall Rendite-Shortfall-Erwartungswert
36
Investieren in Aktien und Anleihen
Bei einem reinen Rentenportfolio beginnend Die Simulation, welche den zu erwartenden
steigt der mittlere Ertrag von 4,1 % auf 7,5 % Ertrag mit dem Risiko verbindet, wurde in
p.a. für ein reines Aktienportfolio an. Bei einem nächsten Schritt auf Sparpläne über-
einem reinen Aktienportfolio entspricht der tragen.
mittlere zu erwartende Ertrag dabei genau
der vorgegebenen Renditeannahme von Die Schaubilder 34 und 35 zeigen die Ergeb-
7,5 % - so wie sie unserer voran gegangenen nisse für Einzahlungspläne mit den
Renditeschätzung entspricht. Die erwartete Mischungsverhältnissen 30 % Aktien/70 %
Rendite des hundertprozentigen Anleihen- Renten beziehungsweise 70/30. Es wurden
portfolios liegt aber nur bei 4,0 % und damit dabei jeweils 100 Euro pro Monat einge-
unter dem unterstellten Gleichgewichtsni- zahlt, was am Ende des Ansparzeitraums
veau für Anleihenrenditen. einem eingezahlten Betrag von 36.000
Euro entspricht. Im Vergleich der unter-
Hier macht sich der Mean Reversion-Pro- schiedlichen Aktienquoten wird deutlich,
zess bemerkbar. Denn: Bei der Simulation dass die höheren Ertragsaussichten von
wird für die Rentenseite mit einer Durch- Aktien auch mit einer höheren Schwan-
schnittsrendite unterhalb des langfristig kungsanfälligkeit verbunden sind. Bei
unterstellten Zinsniveaus gestartet. Über einer 30%igen Aktienquote werden am
den Zeitraum von zehn Jahren steigt der Ende mit einer Wahrscheinlichkeit von
Zinssatz über alle Simulationen modellie- 95 % mindestens 71.900 Euro erreicht, mit
rungsbedingt entsprechend um ca. 0,8 Pro- einer Wahrscheinlichkeit von 5 % mehr als
zentpunkte. Bei einer Rentenportfolio- 152.500 Euro. Steigt die Aktienquote auf
Duration von rund sechs Jahren führt dies 70 %, kann in 95 % der Fälle am Ende mit
zu einem Kursrückgang um ca. 0,5 % p.a. mindestens 64.900 Euro gerechnet wer-
Hinzu kommt der Effekt, dass der Zins, und den, in 5 % der Fälle mit rund 238.500 Euro
damit die laufende Verzinsung, über die oder mehr.
zehn Jahre im Durchschnitt über alle
Aktienquote 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 40 % 45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 % 100 %
Mittlerer Ertrag
4,0 4,3 4,5 4,7 4,9 5,1 5,3 5,5 5,7 5,9 6,1 6,2 6,4 6,5 6,7 6,8 7,0 7,1 7,2 7,4 7,5
für 10 Jahre“
„Mindestreturn
18,8 16,7 16,1 17,0 18,5 19,8 21,4 22,8 24,0 24,8 25,5 26,2 26,8 27,5 27,8 28,2 28,6 29,1 29,4 29,7 30,0
(0%) über 1 Jahr“
„Mindestreturn
(0%) über 3,2 2,5 1,9 1,6 1,4 1,5 1,7 2,1 2,8 3,4 4,2 5,1 5,9 6,8 7,6 8,4 9,3 10,0 10,8 11,5 12,3
5 Jahre“
„Mindestreturn
(0%) über 0,2 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 0,2 0,3 0,6 0,8 1,2 1,6 2,0 2,4 2,9 3,5 4,0 4,5 5,0
10 Jahre“
Quelle: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
37
Investieren in Aktien und Anleihen
180.000
160.000
140.000
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Jahre
200.000
150.000
100.000
50.000
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Jahre
5% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 95% Einzahlung
Quelle: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Jahre
5% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 95% Einzahlung
Quelle: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
38
Investieren in Aktien und Anleihen
39
Investieren in Aktien und Anleihen
Die Gründe für diese veränderte Situation der hohen nominalen Rentenmarktperfor-
sind vielfältig, einer der wichtigsten Fak- mance von 9,6 % p.a. (gemessen an zehnjäh-
toren ist jedoch der Inflationsrückgang. Dies rigen Staatsanleihen) in den Achtziger- und
illustriert eine einfache Überlegung zum Neunzigerjahren. Ein ähnliches Phänomen
Rentenmarkt. Zerlegt man die Renten- war an den Aktienmärkten zu beobachten.
marktperformance in die drei idealty-
pischen Komponenten reale Verzinsung, Mit einem weiteren Rückgang des Inflations-
Risikoprämie gegenüber Geldmarkt sowie niveaus ist nicht mehr zu rechnen. Inter-
Inflation, so wirkt ein Rückgang der Inflati- pretiert als nach vorne gerichtete Abschät-
on – wenn die beiden ersten Komponenten zung
konstant gehalten werden – in zweierlei der Performancemöglichkeiten – sofern für
Weise auf die Rentenmarktperformance: die betrachteten Märkte eine faire Bewer-
Kasten 7
Gastbeitrag
Dies ist ein Gastbeitrag von Marcus Stahlhacke. Berechnungsgrundlagen
Herr Stahlhacke ist Leiter Fund of Funds
Management der Allianz Global Investors KAG. Die Berechnungen beziehen sich jeweils
auf die G5-Staaten (USA, Japan,
Deutschland, Großbritannien und Fran-
kreich) in lokaler Währung mit dem
Ein höheres durchschnittliches Inflations-
Bruttoinlandsprodukt von 1990 (damit
niveau führt zu einer entsprechend höheren
der USA-Anteil nicht über 50 % aus-
nominalen Verzinsung. Vergleichen wir
macht) gewichtet. Im Einzelnen betrug
hierzu die durchschnittliche Inflation der
die Inflationsrate, gemessen am Consu-
Achtziger- und Neunzigerjahre von 3,7 % mit
mer Price Index (CPI), Anfang 1980: USA:
jener von 1,3 % Anfang 2005, so ergibt sich
13,3 %, Japan: 5,2 %, Deutschland: 5,4 %,
ein Unterschied von 2,4 Prozentpunkten
Großbritannien: 17,2 % und Frankreich:
(vgl. Kasten 7).
11,9 %.
40
Investieren in Aktien und Anleihen
Aktienquote 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 40 % 45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 % 100 %
„Mittlerer Ertrag
4,0 4,3 4,5 4,7 4,9 5,1 5,3 5,5 5,7 5,9 6,1 6,2 6,4 6,5 6,7 6,8 7,0 7,1 7,2 7,4 7,5
für 10 Jahre“
Volatilität 3,3 3,1 3,2 3,4 3,9 4,4 5,1 5,8 6,5 7,3 8,0 8,8 9,6 10,4 11,2 12,0 12,8 13,6 14,4 15,2 16,0
„Wahrscheinlich-
keit für Kapital- 96,8 97,5 98,1 98,4 98,6 98,5 98,3 97,9 97,2 96,6 95,8 94,9 94,1 93,3 92,4 91,6 90,7 90,0 89,2 88,5 87,7
erhalt über
fünf Jahre“
Quelle: AllianzGI Kapitalmarktanalyse
41
Investieren in Aktien und Anleihen
Je geringer dieser Gleichlauf ist, desto größer wir die in Schaubild 38 aufgeführten histo-
ist der Diversifikationseffekt. rischen Werte für die jeweiligen (unge-
hedgten) Assetklassen.
...durch Satelliten.
Ausgangspunkt der Beimischungen ist ein
Betrachten wir im Folgenden exemplarisch gemischtes Portfolio mit 70 % Aktien und
die Konsequenzen der Ergänzung des Kern- 30 % Renten sowie ein gemischtes Portfolio
portfolios durch die Assetklassen mit 30 % Aktien und 70 % Renten. Unter der
verwendeten Modellierungstechnik suchen
· osteuropäische Aktien, wir eine Portfoliomischung, die das gleiche
· asiatische Aktien, Risiko (gemessen an der Volatilität) bei ver-
· Anleihen aus Emerging Markets. bessertem Ertrag aufweist. Aufgrund der
immer verbleibenden Modellierungsrisiken
Für die Berechnungen setzen wir einen wird die maximale Beimischung auf 10 %
Performance-Erwartungswert von jeweils beschränkt. Die Ergebnisse finden sich in
9 % fest. Dies ist freilich eine zu diskutieren- Schaubild 39.
de Größe. Als Risikokenngrößen verwenden
Aktien Europa 58 % 61 % 65 % 23 % 22 % 23 %
Renten Euroland 32 % 29 % 25 % 71 % 71 % 69 %
Erwarteter
Zusatzertrag in 43 36 48 26 25 37
Basispunkten
42
Investieren in Aktien und Anleihen
43
Investieren in Aktien und Anleihen
Investor’s Corner
Gespart werden kann direkt mit Aktien- Allianz FinanzPlan 2030 - A - EUR
und/oder Rentenfonds. Beispielhaft (ISIN LU0239367716, TER 2,53 %)1
seien hier folgende Fonds genannt: Allianz FinanzPlan 2035 - A - EUR
(ISIN LU0239368102, TER 2,54 %)1
Aktienfonds: Allianz FinanzPlan 2040 - A - EUR
(ISIN LU0239368953, TER 2,44 %)1
Allianz RCM Vermögensbildung Allianz FinanzPlan 2045 - A - EUR
Europa - EUR (ISIN LU0239369506, TER 2,52 %)1
(ISIN DE0008481813, TER 1,48 %)1 Allianz FinanzPlan 2050 - A - EUR
Industria - A - EUR (ISIN LU0239384059, TER 2,42 %)1
(ISIN DE0008475021, TER 1,47 %)1
Anlageziel der Allianz FinanzPlan-Familie:
Allianz RCM Vermögensbildung
Global - A - EUR Die Fonds zielen darauf ab, bis zu ihrem
(ISIN DE0008481847, TER 1,48 %)1 jeweiligen Zieldatum Kapitalwachstum zu
erwirtschaften. Dazu soll sein Vermögen
Rentenfonds: zunächst zum Großteil in schwankungs-
intensive Vermögenswerte investiert wer-
Allianz PIMCO Euro Bond Total Return den (auf den Aktienmarkt, Warentermin-/
- A - EUR (ISIN LU0140355917, TER 1,32 %) Edelmetall-/Rohstoff-/Hedgefonds- und
Allianz PIMCO Euro Bond Real Private Equity-Indizes bezogene Anlage-
Return - A - EUR produkte sowie Emerging Markets-Werte).
(ISIN LU0207533158, TER 1,10 %) Mit näher rückendem Zieldatum soll der
Allianz PIMCO Europazins - A- EUR Anteil relativ schwankungsarmer Vermö-
(ISIN DE0008476037, TER 0,85 %) genswerte (auf den Renten-, Geld- und
Allianz PIMCO Rentenfonds Immobilienmarkt bezogene Anlagepro-
(ISIN DE0008471400, TER 0,93 %). dukte) erhöht werden. Ab dem Zieldatum
sollen durch vorwiegende Anlage in relativ
Die Möglichkeit, in einen breit diversifi- schwankungsarmen Vermögenswerten
zierten Korb aus Aktien und Anleihen zu vergleichsweise stabile Erträge erwirt-
investieren, bieten u. a. folgende schaftet werden. Die Volatilität (Wert-
Mischfonds: schwankung) der Fondsanteilswerte kann
erhöht sein.
Allianz Flexi-Rentenfonds
Die von uns genannten Fonds können sich sowohl als Port-
(ISIN DE0008471921, TER 1,00 %) foliobeimischung als auch als Basisallokation verstehen, bei
Allianz Flexi Euro Balance - A - EUR deren Umsetzung die individuellen Verhältnisse inklusive
des jeweiligen Ertrag-Risiko-Profils des Anlegers berücksich-
(ISIN DE0009789867, TER 1,06 %)
tigt werden müssen. Auch empfiehlt sich die Beratung
Allianz Flexi Euro Dynamik - A - EUR durch einen Anlagespezialisten. Verkaufsprospekte sowie
(ISIN DE0009789834, TER 1,33 %)1 alle weiteren Informationen zu den einzelnen Fonds erhalten
Sie direkt bei Ihrem Anlageberater oder bei Allianz Global
Investors. Fällt beim Erwerb der Fondsanteile ein Ausgabe-
Wer sich für Zielfonds interessiert, für den aufschlag an, wird dieser bis zu 100 % vom Vertriebspartner
kommen u. a. folgende Fonds in Betracht: vereinnahmt. Daneben kann die KAG aus der Verwaltungs-
vergütung eine laufende Vertriebsprovision an den Ver-
triebspartner zahlen. Im Rahmen der Anlageberatung teilt
Allianz FinanzPlan 2015 - A - EUR der Vertriebspartner die genaue Höhe der Vertriebsprovi-
sion und des von ihm vereinnahmten Ausgabeaufschlages
(ISIN LU0239364028, TER 1,98 %)1 mit.
Allianz FinanzPlan 2020 - A - EUR
(ISIN LU0239364531, TER 2,47 %)1 TER (Total Expense Ratio): Gesamtkosten (ohne Trans-
aktionskosten), die dem Fondsvermögen im letzten
Allianz FinanzPlan 2025 - A - EUR Geschäftsjahr belastet wurden.
(ISIN LU0239365264, TER 2,48 %)1 1
Die Volatilität (Wertschwankung) des Fondsanteilwertes
kann erhöht sein.
44
Investieren in Aktien und Anleihen
Kapitalmarktanalyse:
Geld anlegen – Vermögen
aufbauen – Zukunft sichern.
45
Investieren in Aktien und Anleihen
Impressum
Kapitalmarktanalyse
Hans-Jörg Naumer (hjn), Dennis Nacken (dn),
Stefan Scheurer (st), Stefan Goebel (sg)
46
„Kapitalmarktanalyse“ –
unser besonderer Service.
Die Arbeiten des Teams Kapitalmarktanalyse werden in den drei
Publikationsreihen
· Kapitalmarktbrief
· Analysen & Trends
· PortfolioPraxis
zur Verfügung gestellt.
Mit dem Kapitalmarktbrief verschaffen wir Ihnen jeden ersten Freitag im Monat
Einblick in Aktien- und Anleihemärkte sowie Branchen- und Länderkonjunkturen.
Nach Rubriken unterteilt, informieren wir Sie über aktuelle Entwicklungen, Ten-
denzen und Investmentideen.
Die Reihe Analysen & Trends konzentriert sich jeweils auf ein Thema: Wir stellen
Ihnen Branchen oder Regionen vor, erläutern die Bewertung einzelner Marktseg-
mente, gehen auf längerfristige Entwicklungen ein und bieten Ihnen so Hilfen bei
der Anlageentscheidung.
In PortfolioPraxis geht es um die Kunst des Vermögensaufbaus und der Vermö-
gensstrukturierung: Baustein für Baustein durchleuchten wir hier Möglichkeiten
& Chancen für den optimalen „Mix“ in Ihrem Portfolio, verbunden mit Tipps zur
Umsetzung mit den Investmentfonds von Allianz Global Investors.
Die aktuellen Publikationen finden Sie immer direkt
auf www.allianzglobalinvestors.de.
TIPP: Alle Publikationen sind direkt per E-Mail abonnierbar:
www.allianzglobalinvestors.de/newsletter
Hans-Jörg Naumer
Leiter Kapitalmarktanalyse
Allianz Global Investors
Stand: April 2009
www.allianzglobalinvestors.de/kapitalmarktanalyse
Bei dieser Publikation handelt es sich um eine Information gem. § 31 ABs 2 WpHG.