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11-11-04 Default Judgment For MMI Against Apple
11-11-04 Default Judgment For MMI Against Apple
Verkundet am
70 169/11
Landgericht Mannheim
7. Zivilkammer
- Klagerin Prozessbevollmachtigte: Rechtsanwlte Quinn Emanuel LLP u. Koll., Mannheim, Gerichts-Fach 227 (02426.40234/20127432.1)
gegen Apple Inc. 1 Infinite Loop, Cupertino, CA, 95014/USA
- Beklagte Prozessbevollmachtigte: Rechtsanwlte Bardehle Pagenberg u. Koll., Prinzregentenplatz 7, 81675 Munchen (Al 2391 4VL7 JH/JIa/Cka/Iio)
wegen Schadensersatz
hat die 7. Zivilkammer des Landgerichts Mannheim auf die mundliche Verhandlung vom 21. Oktober 2011 unter Mitwirkung von
Richter am Landgericht Dr. Tochtermann Richter Schmidt Vors. Richter am Landgericht Dr. Heckel
fr
Recht
erkannt:
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A.l. 1 .a)
Die Beklagte wird verurteilt, es zu unterlassen, im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mobile Gerate anzubieten und/oder zu liefern, die zur DurchfUhrung des folgenden Verfahrens ausgebildet sind: Verfahren zur Verwendung in einem drahtlosen Kommunikationssystem zum Senden elnes Kommunikationssignals, das eine Vielzahl von Blcken von Informationen umfasst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Senden der Vielzahl von Blcken von Informationen ber eine vorbestimmte Anzahl von Kanalressourcen; Bestimmen einer Anzahl aus der Vielzahl von Blocken, die noch gesendet werden mussen; wobei das Verfahren durch folgende Schritte gekennzeichnet ist: basierend auf der vorbestimmten Anzahl von Kanalressourcen, Anpassen der Anzahl aus der Vielzahl von BlOcken, die noch gesendet werden rnUssen, urn eine angepasste Anzahl ubrigbleibender Blcke zu erzeugen; und Senden der angepassten Anzahl von Blcken, die dem drahtlosen Kommunikationssystem ubrigbleiben
1.b)
Fur jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen das Verbot gem.-Ag Ziff. A.l.1.a) wird der Beklagten Ordnungsgeld bis Euro 250.000, ersatzweise Ordnungshaft, oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten angedroht, wobei die Ordnungshaft an den gesetzlichen Vertretern der Beklagten zu vollziehen ist.
2.
Die Beklagte wird verurteilt, der Klagerin schriftlich in geordneter Form (gegliedert nach Kalendervierteljahren) Rechnung zu legen, in welchern Umfang die Beklagte die zu Ziffer A.1.1.a) bezeichneten Handlungen seit dem 19. April 2003 begangen hat und zwar unter Angabe a) der einzelnen Lieferungen (unter Vorlage der Rechnungen und/oder Lieferscheme) mit aa) Liefermengen, Zeiten und Preisen, bb) Marken der jeweiligen Erzeugnisse sowie allen ldentifikationsmerkmalen wie Typenbezeichnung, Artikelbezeichnung, laufender Produktnurnmer, cc) den Namen und Anschriften der Abnehmer, b) der einzelnen Angebote (unter Vorlage schriftlicher Angebote) mit
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aa) Angebotsmengen, Zeiten und Preisen, bb) Marken der jeweiligen Erzeugnisse sowie alien Identifikationsmerkmalen wie Typenbezeichnung, Artikelbezeichnung, laufender Produktnummer, cc) den Namen und Anschriften der gewerblichen Angebotsempfanger, c) der nach den einzelnen Kostenfaktoren aufgeschlusselten Gestehungskosten sowie des erzielten Gewinns, d) der Namen und Anschriften der Hersteller, Lieferanten und anderer Vorbesitzer, jeweils mit der Anzahl der hergesteliten, erhaltenen oder besteilten Erzeugnisse, e) der betriebenen Werbung, aufgeschlusselt nach Werbetragern, deren Auflagenhohe, Verbreitungszeitraum und Verbreitungsgebiet, wobei die unter a) und d) genannten Angaben durch Vorlage der Auftragsbelege, Auftragsbestatigungen, Rechnungen sowie Liefer- und Zolipapiere zu belegen sind, wobei der Beklagten vorbehalten bleibt, die Namen und Anschriften ihrer nichtgewerblichen Abnehmer statt der Klagerin einem von dieser zu bezeichnenden, dieser gegenuber zur Verschwiegenheit verpflichteten, vereidigten und in der Bundesrepublik ansassigen Wirtschaftsprufer mitzuteilen, sofern die Bekiagte die durch dessen Einschaltung entstehenden Kosten bernimmt und ihn ermachtigt, der KIAgerin auf Anfrage mitzuteilen, ob ein bestimmter nicht-gewerblicher Abnehmer in der Rechnungslegung enthalten ist.
A.11.
Es wird festgestellt, dass die Beklagte verpflichtet ist, der Klagerin alien Schaden zu ersetzen, der der Motorola Inc. seit dem 19.04.2003 bis zum 30.07.2010 und der der Klagerin seit dem 31.07.2010 durch Handlungen der Beklagten gema1 ZifferA.I.1.a) entstanden ist und noch entsteht.
B.l.
I .a)
Die Beklagte wird verurteilt, es zu unterlassen, im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ein Verfahren zur Synchronisation von Nachrichteninformation unter einer Gruppe von Empfangern zur Anwendung im Inland anzubieten oder durchzufhren, wenn dieses die folgenden Schritte aufweist: Ubertragung einer ersten Nachricht mit einem ersten Status ber eine drahtlose Nachrichteninfrastruktur; Veranderung des ersten Status der ersten Nachricht in einem Empfanger aus der Gruppe von Empfangern in einen zweiten Status auf Grund einer Eingabe in den elnen Empfanger, und die Ubertragung einer zweiten Nachricht, die den zweiten Status anzeigt;
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in der drahtlosen Nachrichteninfrastruktur, Empfangen der zweiten Nachricht, dadurch gekennzeichnet, dass in der drahtlosen Nachrichteninfrastruktur das Verfahren die Schritte einschlielM: wegen des Empfangens der zweiten Nachricht, das Ubertragen einer dritten Nachricht, die den zweiten Status anzeigt; und in wenigstens einem anderen Empfanger der Gruppe von Empfangern das Empfangen der dritten Nachricht und als Reaktion auf das Empfangen der dritten Nachricht, die Veranderung des ersten Status der ersten Nachricht in den zweiten Status.
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1 .c)
Fr jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen das Verbot gemAR Ziffer B.I.1.a) und B.1.1.b) wird der Beklagten Ordnungsgeld bis EUR 250.000, ersatzweise Ordnungshaft, oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten angedroht, wobei die Ordnungshaft an den gesetzlichen Vertretern der Beklagten zu vollziehen 1st.
2.
Die Beklagte wird verurteilt, der Kiagerin schriftlich in geordneter Form (gegliedert nach Kalendervierteljahren) Rechnung zu legen, in welchem Umfang die Beklagte die zu Ziffer B.I.1.a) und B.1.1.b) bezeichneten Handlungen seit dem 20. Mrz 2002 begangen hat und zwar unter Angabe
a) der einzelnen Lieferungen (unter Vorlage der Rechnungen und/oder Lieferscheme) mit
der nach den einzelnen Faktoren aufgeschlusselten Kosten sowie des erzielten Gewinns,
d) der Namen und Anschriften der Hersteller, Lieferanten und anderer Vorbesitzer, jeweils mit der Anzahi der hergesteilten, erhaltenen oder bestellten Erzeugnisse, e) der betriebenen Werbung, aufgeschlusseit nach Werbetragern, deren Auflagenhohe, Verbreitungszeitraum und Vrbreitungsgebiet, wobei die unter a) und d) genannten Angaben durch Vorlage der Auftragsbelege, Auftragsbestatigungen, Rechnungen sowie Liefer- und Zolipapiere zu belegen sind, wobei der Beklagten vorbehalten bleibt, die Namen und Anschriften ihrer nichtgewerblichen Abnehmer statt der Kiagerin einem von dieser zu bezeichnenden, dieser gegenuber zur Verschwiegenheit verpflichteten, vereidigten und in der Bundesrepublik Deutschland ansassigen Wirtschaftsprufer mitzuteilen, sofern die Beklagte die durch dessen Einschaltung entstehenden Kosten bernimmt
und ihn ermachtigt, der Kiagerin auf Anfrage mitzuteilen, ob ein bestimmter nicht-gewerblicher Abnehmer in der Rechnungslegung enthalten ist.
B.lI.
Es wird festgestellt, dass die Beklagte verpflichtet 1st, der Kiagerin alien Schaden zu ersetzen, der der Motorola Inc. seit dem 20.03.2002 bis zum 30.07.2010 und der der Kiagerin seit dem 31.07.2010 durch Handlungen der Beklagten gemaI Ziffer B.I.1.a) und/oder B.I.1.b) entstanden 1st und noch entsteht.
C.
D.
Schmidt Richter
Vors. Richter am Landgericht Dr. Heckel 1st urlaubsbedingt ortsabwesend und daher an der U ntersch rifts leistu ng verhindert