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2013.07.05.

Deutsche Grammatik Wikipedia

Deutsche Grammatik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopdie Dieser Artikel beschreibt die deutsche Grammatik, insbesondere Merkmale, die fr das Deutsche im Vergleich zu anderen Sprachen besonders charakteristisch sind. Deutsch ist eine Artikelsprache. Deutsch hat Prpositionen wie an, in (= Adpositionen, die vor dem Bezugsausdruck stehen) und Adjektive, die vor dem Nomen stehen, zu dem sie gehren. Es gibt vier Kasus und zwei Numeri. Deutsch hat ein Genus-System, jedes Substantiv hat ein Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum). Am Genus des Substantivs orientieren sich das Genus eines Adjektivs oder eines Artikels, die zu der Substantivgruppe gehren. Das System der Zeigwrter ist dreistufig (hier da dort). Deutsch hat ein reiches Inventar an Abtnungspartikeln (halt, eben, eh). Das Deutsche zeichnet sich durch eine besonders flexible Wortbildungsfhigkeit aus besonders bei den Komposita (Haus+tr, Kegel+form, Wiki+text, Weihnachts-+baum+verkufer). Im Lautsystem verfgt das Deutsche ber 16 Vokale und vier Diphthonge sowie 20 Konsonanten (ohne die Affrikaten pf, ts). Die maximal ausgebaute Silbenstruktur zeigt ein Wort wie strolchst mit drei Konsonanten am Anfangsrand und vier am Endrand (Koda). Die deutsche Orthographie ist nicht lautgetreu (wie z. B. die finnische oder die trkische), sondern nur lautfundiert und bezieht Satzstruktur (Interpunktion), Silbenstruktur (Markierung der Kurzvokale), Wortart (Groschreibung des Substantivs) sowie die Einheit der Wortstmme (Weges, daher auch Weg statt *Wek ) mit ein.

Inhaltsverzeichnis
1 Substantiv/Nomen 1.1 Numerus 1.2 Genus 1.3 Kasus Fall 1.4 Artikel 1.5 Substantive und Deklinationsklassen 1.6 Zustzliche Erklrungen 1.6.1 Singular 1.6.2 Plural 2 Adjektive 2.1 Deklination 2.2 Beispiele zu den Adjektiven 2.3 Komparation 2.4 Adjektive ohne Nomen 3 Pronomen/Frwort 4 Verben 4.1 Verbformen 4.2 Tempusformen 4.2.1 Zeitachse der Gegenwart 4.2.2 Zeitachse der Vergangenheit
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4.2.3 Anwendungsbereiche der Tempusformen 4.2.4 Bildung der Tempusformen 4.3 Diathese/Genus Verbi 4.3.1 Passiv 4.4 Modus 4.4.1 Konjunktiv 4.4.1.1 Bildung des Konjunktivs 4.4.1.2 Verwendung des Konjunktivs 5 Adverbien und Prdikat 6 Satzformen 7 Syntax (Satzstellung) 7.1 1. Satzbauplan Hauptsatz 7.2 2. Satzbauplan Inversion 7.3 3. Satzbauplan Nebenstze 7.4 Reihenfolge innerhalb der Satzteile 7.5 Besondere Reihenfolgen 7.6 Abtnungspartikeln/Modalpartikeln 8 Geschichte der Deutschen Grammatik 9 Literatur 9.1 Moderne Grammatiken 9.2 Grammatikgeschichte 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 Einzelnachweise

Substantiv/Nomen
Numerus
Das Deutsche unterscheidet Singular und Plural in den Formen der Substantive, Adjektive, Artikel und Pronomina. Aus dem Indogermanischen ist ein versteinerter Dual nur noch in den (heute altertmlichen) Formen des Wortes fr zwei erkennbar (zween, zwo, zwei). In den bairischen Dialekten geht zudem das Personalpronomen der 2. Person Plural s/es auf eine alte Dualform zurck. Beim Nomen kann der Plural durch Anhngen eines Suffixes die Variation eines Vokals (Umlaut) beide Mittel angezeigt werden (siehe auch den Artikel zu Plural).

Genus
Das Deutsche kennt drei Genera (Geschlechter): Maskulinum (mnnliches Geschlecht)
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Femininum (weibliches Geschlecht) Neutrum (schliches Geschlecht) Wenngleich keine wirklichen Regeln existieren, lassen sich bezglich der Wortendungen doch Regelmigkeiten in der Zuordnung der Genera beobachten. So sind z. B. die meisten Substantive auf -e feminin. Eine grere Ausnahme von dieser Regel bilden die Substantive auf -e, die mnnliche Lebewesen bezeichnen, z. B. der Bote, der Schwede. Substantivierte Adjektive und Verben sind grundstzlich neutral. Substantive, die mit den Silben keit, -ung und -heit enden, sind grundstzlich Feminina. Die diminuierenden Endsilben -chen und -lein lassen jedes Substantiv zum Neutrum werden; auffallend in diesem Zusammenhang ist, dass sich natrliches Geschlecht und Genus unterscheiden knnen: z. B. das Mdchen, das Weib, die Geisel, der Trampel. Im Plural verschwindet die Unterscheidung zwischen den Genera, im Gegensatz zu den meisten romanischen Sprachen.

Kasus Fall
Zu unterscheiden sind vier Formen des Kasus (Flle): 1. Fall Nominativ (Frage: Wer oder was?) (Subjekt, Redegegenstand; Prdikativ) Hans ist Bcker 2. Fall Genitiv (Frage: Wessen?) (attributiv, Objekt bei wenigen Verben, auch fhren einige Prpositionen und Halbprpositionen den Genitiv mit sich) Claudias Tasche; Wir gedenken der Toten.; kraft seines Scharfsinns / der deutschen Sprache mchtig 3. Fall Dativ (Frage: Wem?) (von Handlung/Ereignis betroffene Personen oder Dinge) jemandem vertrauen 4. Fall Akkusativ (Frage: Wen oder was?) (Objekt, auf das eine Handlung zielt oder das von einem Prozess erfasst wird) ein Buch verschenken, einen Vertrag abschlieen Einige Kasusendungen sind in der Sprachgeschichte verloren gegangen, so dass der Artikel als eigentlicher Kasusanzeiger dient. Da auch die Reihenfolge Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv blich ist, knnen die Bezeichnungen 1., 2., usw. Fall manchmal Verwirrung stiften. Gut markierte Endungen haben im Singular der Genitiv, im Plural der Dativ. Im Gegensatz zu etwa der altgriechischen, lateinischen und polnischen Sprache entspricht im Deutschen der Vokativ (Anredefall) formal dem Nominativ: Kater, verzieh dich! Eine umgangssprachliche Alternative des Genitivs ist die Konstruktion Prposition und Dativ: die Freundin meines Bruders die Freundin von meinem Bruder (umgangssprachlich und in Dialekten auch mein(em) Bruder seine Freundin (standarddeutsch: die Freundin meines Bruders), dem sein Job, mit meinem Bruder seiner Freundin (standarddeutsch: mit der Freundin meines Bruders). wegen des Regens wegen dem Regen In der Standardsprache folgt nach wegen in den meisten Fllen der Genitiv (wegen des Regens). Steht nach wegen ein stark zu beugendes Substantiv im Singular ohne Artikel und ohne Attribut, kann die Genitivendung entfallen (wegen Umbaus geschlossen; auch: wegen Umbau geschlossen). Der Dativ wird verwendet, wenn der Genitiv nicht erkennbar ist (wegen manchem). Personalpronomina werden wegen hufig vorangestellt und zusammengeschrieben (meinet-, deinet-, seinet-, unseret-, euret-, ihretwegen); heute nur noch selten in Gebrauch sind wegen meiner, wegen deiner, wegen ihrer/seiner, wegen unser, wegen eurer, wegen ihrer. Der Genitiv lebt als Attribut zu Substantiven, nach den zahlreichen Halbprpositionen (dank, kraft, aufgrund ) und nach substantivierten Verben (Nominalstil: die Kirche besichtigen die Besichtigung der Kirche).
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Artikel
Das Deutsche kennt grundstzlich zwei Artikel (Begleiter), den bestimmten (definiten) und den unbestimmten (indefiniten). Die Artikel werden nach Kasus, Numerus und Genus dekliniert. Der sog. indefinite Artikel ist mit dem Zahlwort fr die Zahl 1 identisch. Im Deutschen hat er keine eigene Pluralform. Manche Grammatiken fhren als Plural von ein auch einige auf. (Eine Ausnahme bildet die Wendung die einen (und) die anderen, die auch im Plural dekliniert werden kann, z. B. Mit den einen verstand ich mich gut, mit den anderen nicht so.) Singular Genitiv Dativ Singular Genitiv Dativ mnnlich weiblich schlich Plural die der der die eine einer einer eine das des dem das ein eines einem ein des dem Genitiv Dativ m/ w/ s der den

Nominativ der

Nominativ die

Akkusativ den Nominativ ein eines einem

Akkusativ die

mnnlich weiblich schlich

Akkusativ einen

Die Deklination der mnnlichen Artikel ist am ausgeprgtesten und unterscheidet sowohl bei bestimmten als auch bei unbestimmten Artikeln deutlich. Die schlichen Artikel sind in ihrer Deklination mit den mnnlichen bei Genitiv und Dativ identisch, whrend im Singular der weiblichen Deklination ein Synkretismus zwischen Nominativ und Akkusativ sowie Genitiv und Dativ besteht. Die Unterscheidung in grammatikalische Geschlechter fllt im Plural vllig weg.

Substantive und Deklinationsklassen


Man unterscheidet bei Substantiven die sog. Gegenstandswrter (Konkreta) z. B. Tisch von den sog. Begriffswrtern (Abstrakta) z. B. Mut. Das Substantiv enthlt Informationen zu dem jeweiligen Fall (Kasus), der Zahl (Numerus), sowie dem Geschlecht (Genus). Die Flexion von Substantiven bezeichnet man als Deklination. Siehe auch Hauptartikel: Deutsche Deklination Die Regeln der deutschen Deklination sind sehr subtil, was die Erlernung der deutschen Sprache am Anfang erschwert. Die deutsche Sprache verfgt u. a. ber das Phnomen der inneren Deklination, d. h., dass sich nicht nur die Endung beim Deklinieren ndern kann, sondern auch der Stamm (Beispiel: Baum/Bume oder Haus/Huser (Sg./Pl.)). Die deutschen Deklinationsklassen -(e)s, -e der Berg, des Berg(e)s, die Berge Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv
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-0-e -0-er -0-en -0-0-0-e -0-s -0-en -0-0-0-en -0-e -0-s -0-(e)n

-0-e -0-er -0-en -0-0-0-e -0-s -en -en -0-0-0-en -0-e -0-s -(e)n -(e)n

-(e) -en -(e) -ern -(e) -en -0-(n) -0-en -0-s -en -en -0-(n) -0-en -0-en -0-s -(e)n -(e)n

-(e)s -(e) -(e)s -er -(e)s -en -s -0-s -e -s -s -en -en -0-0-0-en -0-e -0-s -(e)ns -(e)n
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-(e)s, -er das Bild, des Bild(e)s, die Bilder

-(e)s, -en der Staat, des Staat(e)s, die Staaten

-s, -0- der Fahrer, des Fahrers, die Fahrer

-s, -e der Lehrling, des Lehrlings, die Lehrlinge

-s, -s das Radio, des Radios, die Radios

-en, -en der Student, des Studenten, die Studenten

-0-, -0- die Mutter, der Mutter, die Mtter

-0-, -en die Meinung, der Meinung, die Meinungen

-0-, -e die Kraft, der Kraft, die Krfte

-0-, -s die Gang, der Gang, die Gangs

-(e)ns, -(e)n der Name, des Namens, die Namen

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Zustzliche Erklrungen
Singular Bei allen Feminina sind die Formen des Nomens in allen vier Deklinationsfllen gleich. (Siehe Beispiel a). Neutra folgen immer Typ b (Ausnahme: Herz). Maskulina folgen einem der beiden Typen b oder c: a) Frau Frau Frau Frau b1) Geist Geistes Geist(e) Geist b2) Segel Segels Segel Segel c1) Lwe Lwen Lwen Lwen c2) Name Namens Namen Namen Plural Grundregeln (Es gibt Ausnahmen, die Grundregel ist jedoch fr ca. 70 % der Substantive gltig): Maskuline und neutrale Substantive bilden den Plural mit -e + Umlaut: Dinge, Bume, Substantive. Feminina bilden den Plural mit -(e)n: Frauen. Eigennamen, Abkrzungen, viele Fremdwrter, Substantivierungen, Onomatopoetika bilden den Plural mit -s: CDs, Shirts. Zusatzregeln: Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)n: Bren. Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)r (+ Umlaut): Kinder, Mnner. Einige Maskulina, zwei Neutra bilden den Plural auf -e + Umlaut: Shne. Einige Feminina bilden den Plural auf -e (+ Umlaut): Bnke. Maskulina/Neutra auf -el, -en, -er, -lein oder -chen bleiben im Plural ohne Endung: Wagen, Lehrer. Siehe dazu ausfhrlicher die Deutsche Deklination Fremd- und Fachwrter, die aus dem Lateinischen oder Griechischen stammen, bilden den Plural manchmal in Anlehnung an die Ursprungssprache: Visum, Visa, aber auch Visen Virus , Viren Atlas , Atlanten, aber auch Atlasse Pizza, Pizzen Taxi, Taxen Solo, Soli, aber auch Solos . (Nicht Solis ) Es gibt auch Wrter, bei denen zwei bis zu maximal vier Pluralbildungen vorkommen, wobei die Bedeutung der beiden sich unterscheiden kann: Wort, Worte (Dichterworte), Wrter (Wrterbuch) Junge, Jungen, Jungs Das Wort Mann bildet die Pluralformen Mann (drei Mann), Mannen, Mnner und in zusammengesetzten Wrtern wie Hauptmann und Kaufmann ...leute (Hauptleute, Kaufleute).
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Adjektive
Adjektive als Attribute stehen im Deutschen grundstzlich vor dem Bezugsnomen und ggfs. nach dessen Artikel. Prdikative Adjektive (Prdikativum) sind rein formal mit dem Adverb identisch.

Deklination
Siehe auch Hauptartikel: Deutsche Deklination Das Adjektiv steht generell in KNG-Kongruenz zu seinem Bezugsnomen. Die Flexionsendung wird aber nicht nur durch das Nomen, sondern auch durch die Endung des Artikels festgelegt. Wenn die Artikelendung schwach ist, dann ist die Adjektivendung stark, und umgekehrt. Die meisten Artikel und Artikelwrter haben ein gemischtes Bild an Endungen. Grundstzlich gelten folgende Endungen fr den unbestimmten Artikel Singular Genitiv Dativ mnnlich weiblich schlich -e -en -en -e -es -en -en -es -en -en

Nominativ -er

Akkusativ -en

und diese fr den bestimmten Artikel: Singular Genitiv Dativ mnnlich weiblich schlich Plural -e -en -en -e -e -en -en -e -en -en Genitiv Dativ mnnlich weiblich schlich -en -en -en -en -en -en -en -en -en -en

Nominativ -e

Nominativ -en

Akkusativ -en

Akkusativ -en

Solche Affixe, welche uerlich identisch sind, aber verschiedene Merkmale kodieren, nennt man Synkretismen, diese sind charakteristisch fr indogermanische Sprachen allgemein.

Beispiele zu den Adjektiven


Unbestimmt, Singular ein groer Mann, eines groen Mannes, einem groen Mann, einen groen Mann eine schne Frau, einer schnen Frau, einer schnen Frau, eine schne Frau ein schweres Buch, eines schweren Buches, einem schweren Buch, ein schweres Buch Bestimmt, Singular der groe Mann, des groen Mannes, dem groen Mann, den groen Mann
de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Grammatik#Adjektive 7/20

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die schne Frau, der schnen Frau, der schnen Frau, die schne Frau das schwere Buch, des schweren Buches, dem schweren Buch, das schwere Buch Bestimmt, Plural die schweren Bcher, der schweren Bcher, den schweren Bchern, die schweren Bcher Des Weiteren werden einige wenige Adjektive durch die nderung des Stammes flektiert.

Komparation
Der Komparativ eines Adjektives wird gebildet, indem an den Stamm das Suffix -er gehngt wird. Bei einigen Adjektiven kommt es auerdem zu einer Stammflexion. Die Grundform des Komparativs wird genauso dekliniert wie ein normales Adjektiv.

Adjektive ohne Nomen


Hufig findet man im Deutschen eine rein nominale Verwendung des Adjektives, ohne ein Bezugswort. Die Syntax ist dabei mit der gewhnlichen Nominalkonstruktion identisch auch hinsichtlich der Flexion , allerdings fehlt das Nomen. Stattdessen wird das Adjektiv nominalisiert. Beispiel: Der ltere ist tatschlich schneller und stabiler als sein Nachfolger.

Pronomen/Frwort
Eine Eigenheit der deutschen (wie z. B. auch der griechischen) Sprache ist es, dass man anstelle von Nomen nicht nur echte Pronomen, sondern auch dem Artikel in der Form teilweise hnliche Ausdrcke wie die Objektzeigwrter/Objektdeixeis (der, dieser) verwenden kann. Beispiele: Der spinnt doch! Ich habe diesen gekauft. Woher kenne ich die blo?

Verben
Wie in allen germanischen Sprachen ist der Unterschied zwischen starken Verben und schwachen Verben bedeutsam. In der sekundren Konjugation der Verben unterscheidet das Deutsche drei Personen (1. Person, 2. Person und 3. Person) und zwei Numeri (Singular und Plural). Das Verb steht in PN-Kongruenz zum Subjekt des Satzes. Die deutsche Sprache tendiert dazu, den Gebrauch von Hilfsverben gegenber der Flexion vorzuziehen. Whrend dies beim Passiv und dem Futur vollkommen normal ist, vermuten viele das langsame Aussterben des Konjunktiv I und II, oder sogar des Prteritums.

Verbformen
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Infinite Verbformen (unbestimmt): geben keine Person, Zeit, Zahl (Singular, Plural) an Infinitiv (Nennform): laufen, tanzen, essen Partizip 1: laufend, tanzend, essend Partizip 2: gelaufen, getanzt, gegessen Finite Verbformen (bestimmt): Endung des Verbs ndert sich, wenn es in Personen gesetzt wird. Personalform gibt Person, Zeit, Zahl an. gingst: 2. Person/Sing./Ind./Prt./act. kmen: 1. oder 3. Person/Plural/Konjunktiv II/act.

Tempusformen
Das Deutsche kennt folgende Zeiten oder Tempusformen: Zeitachse der Gegenwart Prsens (zur Sprechzeit aktuell: Ich schreibe.) Perfekt ([lat.:Vollendet] jetzt vollzogen: Ich habe geschrieben.) Futur I (demnchst erst aktuell: Ich werde schreiben.) Futur II (erst zum genannten Zeitpunkt vollzogen: Ich werde morgen geschrieben haben.) Zeitachse der Vergangenheit Prteritum (damals aktuell: Ich schrieb.) Fr Jacob Grimm ist das Prteritum die einzige echte Zeitform, die das Deutsche hat. Es ist die klassische Erzhlvergangenheitsform (episches Prteritum). In Norddeutschland ist der Gebrauch des Prteritums in der Umgangssprache nahezu unverzichtbar, allerdings nimmt das Perfekt im Gebrauch zu. Dahingegen wird in Sddeutschland, sterreich und in der Schweiz mit der Ausnahme der Hilfs- und Modalverben statt des Prteritums auch dort das Perfekt verwendet, wo in Norddeutschland das Prteritum blich wre. Die alemannischen Dialekte, die in diesen Gebieten als Mundart gesprochen werden, kennen das Prteritum nicht. In sterreich nimmt bei Erzhlungen in der Umgangssprache wiederum der Prteritumgebrauch zu. Mglicherweise wird der Zeitengebrauch im Norden wie im Sden durch lnderbergreifendes Fernsehen beeinflusst. Plusquamperfekt (damals bereits vollzogen: Ich hatte ihm geschrieben.) Doppeltes Perfekt (Ich habe ihm geschrieben gehabt), Doppeltes Plusquamperfekt (Ich hatte ihm geschrieben gehabt) und Futur III (ich werde ihm geschrieben gehabt haben); das Doppelte Perfekt ist im Sden des deutschen Sprachraums entstanden, um Vorzeitigkeit auszudrcken, wenn im Perfekt erzhlt wird. Es wird nur umgangssprachlich verwendet, und sein Gebrauch gilt in der Schriftsprache bislang als grammatisch falsch. Anwendungsbereiche der Tempusformen Die wichtigste Form ist das Prsens. Es kann als historisches Prsens Prteritum bzw. Perfekt ersetzen und steht vielfach fr das Futur I. In diesen Fllen steht oft ergnzend ein Adverbiale der Zeit. Sprichwrter stehen im gnomischen Prsens: Hochmut kommt vor dem Fall. Bildung der Tempusformen
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Die Formen der Vergangenheitstempora Plusquamperfekt und Perfekt werden gebildet mit den Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt). Das Prteritum verwendet den Stamm des Infinitivs. Die Futurformen werden mit dem Verb werden bzw. (Futur II) werden und haben bzw. sein gebildet. Plusquamperfekt, Futur II und auch Futur I werden eher selten in der gesprochenen Sprache verwendet. Manche Dialekte kennen diese Tempora nicht. Einige Dialekte kennen dafr das Plusplusquamperfekt oder doppeltes Perfekt (z. B. Er hat ihn gesehen gehabt). Sddeutsche Dialekte haben kein Prteritum mit Ausnahme der Modal- und Hilfsverben. Im Schweizerdeutschen gibt es berhaupt kein Prteritum. Das Plattdeutsche kennt dagegen alle sechs Zeitformen, wobei die Futurformen mit sollen (auf Platt: slen oder schlen [ik sall/schall] ) gebildet werden.

Diathese/Genus Verbi
Das Deutsche unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv. Das Genus Verbi des Mediums, das in einigen indogermanischen Sprachen zu finden war, entspricht formal dem Aktiv oder wird mittels Reflexivpronomen verdeutlicht, und findet sich vereinzelt auch im Deutschen (Das Buch liest sich gut.). Insbesondere im formalen Deutsch ist das Passiv wichtig. Es wird aus den Hilfsverben werden bzw. sein und dem Partizip Perfekt gebildet und verkehrt die Perspektive des Aktivsatzes. Der Patiens wird Ausgangspunkt, der Agens verliert die Subjektrolle und kann auch wegfallen. Beispiel: Die Frau beobachtete den Unfall. Der Unfall wurde (von der Frau) beobachtet. Das Deutsche unterscheidet zwischen dem Vorgangspassiv, das semantisch den Passiva der meisten anderen europischen Sprachen entspricht und das meist mit dem Hilfsverb werden gebildet wird, und dem Zustandspassiv mit dem Hilfsverb sein. Diese Unterscheidung fehlt in vielen verwandten Sprachen. Whrend das Vorgangspassiv den Verlauf der Handlung ausdrckt, hebt das Zustandspassiv das Ergebnis der Handlung hervor (vgl. resultativ). Passiv Das Passiv ist die Tter-abgewandte Aussageform des Verbs, auch Leideform genannt. Die deutsche Sprache unterscheidet (mindestens) zwei Passivformen: Vorgangspassiv (VP) Zustandspassiv (vgl. resultativ)(ZP) der Status des Rezipientenpassivs (RP) ist umstritten Vorgangspassiv Ich werde gesehen (VP-Prsens) Ich wurde gesehen (VP-Prteritum) Ich bin gesehen worden (VP-Perfekt) Ich war gesehen worden (VP-Plusquamperfekt) Ich werde gesehen werden (VP-Futur I) Ich werde gesehen worden sein. (VP-Futur II) Zustandspassiv (vgl. resultativ)
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Die Tr ist geffnet (ZP-Prsens) Die Tr war geffnet (ZP-Prteritum) Die Tr ist geffnet gewesen (ZP-Perfekt) Die Tr war geffnet gewesen (ZP-Plusquamperfekt) Die Tr wird geffnet sein (ZP-Futur I) Die Tr wird geffnet gewesen sein (ZP-Futur II) Rezipientenpassiv Er bekommt das Buch weggenommen (RP-Prsens) Er bekam das Buch weggenommen (RP-Prteritum) Er hat das Buch weggenommen bekommen. (RP-Perfekt) Er hatte das Buch weggenommen bekommen. (RP-Plusquamperfekt) Er wird das Buch weggenommen bekommen. (RP-Futur I) Er wird das Buch weggenommen bekommen haben. (RP-Futur II) Umgangssprachlich kommen auch Bildungen mit kriegen vor. Siehe auch: Diathese (Linguistik)

Modus
Im Deutschen gibt es die folgenden Modi: den Indikativ (Wirklichkeitsform): Paul kommt. den Imperativ (Befehlsform): Paul, komm! und den Konjunktiv (Mglichkeitsform): Paul komme. Paul kme. Paul wrde kommen. Konjunktiv Im Allgemeinen bezeichnet der Konjunktiv Unwirkliches: Wnsche, Vermutungen, Mglichkeiten u. . Man unterscheidet zwei Standardformen, in deren Verhltnis zueinander die Tempusdifferenzierung heute keine Rolle mehr spielt: Konjunktiv I Konjunktiv II Anstelle des Konjunktivs I und II verwendet man oft die sogenannte Konjunktiversatzform (auch WrdeForm, Konditional[1] oder Konjunktiv III[2] u. . genannt). Man unterscheidet beim Konjunktiv I folgende Formen: Konjunktiv I Gegenwart (auch: Konjunktiv Prsens) Konjunktiv I Vergangenheit (auch: Konjunktiv Perfekt) Konjunktiv I Zukunft (zwei Varianten: Konjunktiv Futur I und Futur II) Die Futur-Formen benutzt man kaum. Statt ihrer benutzt man wie im Indikativ die Prsensform und gegebenenfalls lexikalische Mittel (morgen, in 3 Jahren usw.). Man unterscheidet beim Konjunktiv II folgende Formen::
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Konjunktiv II Gegenwart (auch: Konjunktiv Prteritum) Konjunktiv II Vergangenheit (auch: Konjunktiv Plusquamperfekt) Konjunktiv II Zukunft (zwei Varianten: Konjunktiv Futur I und Futur II) Auch diese Futur-Formen benutzt man kaum. Statt ihrer benutzt man ebenfalls wie im Indikativ die Prsensform und gegebenenfalls lexikalische Mittel (morgen, in 3 Jahren usw.).
Bildung des Konjunktivs

Der Konjunktiv I wird grundstzlich vom Infinitivstamm des Verbs abgeleitet (in manchen Erklrungen bezieht man sich auf den Prsensstamm; dann mssen jedoch die Modalverben als Ausnahme gelten), gefolgt vom Suffix -e- und der jeweiligen Personalendung. Bei der 1. und 3. Person Plural vereinen sich Suffix und Endung, bei 1. und 3. Person Singular tritt keine Personalendung auf. Prsenswortstamm + e + Personalendung 1.P.Sg. komm + e 3.P.Sg. komm + e ich komme er komme 1.P.Pl. komm + e + en wir kommen 2.P.Pl. komm + e + t ihr kommet 3.P.Pl. komm + e + en sie kommen

2.P.Sg. komm + e + st du kommest

Der Konjunktiv II wird grundstzlich vom Prteritum Indikativ des Verbs abgeleitet. Bei schwachen Verben stimmt der Konjunktiv II mit dem Prteritum Indikativ formal berein. Von starken Verben wird er durch die Verbindung des Prteritalstammes des Indikativs mit dem Suffix -e- und der jeweiligen Personalendung gebildet (mit denselben Ausnahmen und Verschmelzungen wie beim Prsens Konjunktiv), wobei eine Umlautung hinzukommt. Prteritumwortstamm + e + Personalendung 1.P.Sg. kam + e (+ Umlaut) 3.P.Sg. kam + e (+ Umlaut) ich kme er kme 1.P.Pl. kam + e + en (+ Umlaut) wir kmen 2.P.Pl. kam + e + t (+ Umlaut) ihr kmet 3.P.Pl. kam + e + en (+ Umlaut) sie kmen

2.P.Sg. kam + e + st (+ Umlaut) du kmest

Die zusammengesetzten Zeitformen (formal dem Indikativ Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II entsprechend) versetzt man dadurch in den Konjunktiv I oder II, dass man das Hilfsverb (haben/sein/werden) gem der Grundregel (Ableitung vom Infinitiv bzw. Prsensstamm oder von der Prteritumform) umbildet. 3.P.Sg. KI Perf. er sei gekommen 3.P.Sg.KI Fut.I er werde kommen 3.P.Sg.KI Fut.II er werde gekommen sein 3.P.Sg.KII Plusqu. er wre gekommen 3.P.Sg.KII Futur I er wrde kommen 3.P.Sg.KII FuturII er wrde gekommen sein

Wie beim Indikativ neigen die Deutschen dazu, fr die Zukunft die jeweiligen Prsensformen zu benutzen, sodass der Konjunktiv II Futur I quasi bedeutungsfrei wurde und zur sogenannten Konjunktiv-Ersatzform (Wrde-Form, Konjunktiv III, Konditional) umfunktioniert werden konnte.
Verwendung des Konjunktivs

Der Konjunktiv I wird grundstzlich gebraucht zum Ausdruck von:


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erfllbaren Wnschen in gehobener Rede Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Aufforderungen an eine dritte Person Gott schtze den Knig! insbesondere die hfliche Anrede in der dritten Person Plural Seien Sie so gut, gehen Sie schon einmal voraus! (selten) Anweisungen in Anleitungen u. . Man nehme vier Eier Der Konjunktiv I wird hauptschlich benutzt: bei der Wiedergabe indirekter Rede, insbesondere in Pressetexten zur Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage Die Bundeskanzlerin sagte, es gebe keine neuen Steuererhhungen. (= Sie hat das gesagt. Ob es stimmt, wissen wir nicht.) Der Konjunktiv II drckt grundstzlich aus: unwirkliche, bedingt mgliche oder spekulative Sachverhalte und irreale Wnsche Htte ich mehr Geld, htte ich lngst ein Haus. Wiedergabe indirekter Rede (wenn Konjunktiv I = Indikativ) Peter sagte, die Kinder kmen um 6 nach Hause. Ersatzformen unterschiedlichster Art ersetzen den Konjunktiv I und II zunehmend in der Umgangssprache, aber auch mehr oder weniger stark in der Schriftsprache (mitunter ist das eine individuelle Frage bzw. eine Frage der Stilebene): Der Konjunktiv I wird ersetzt durch seine Entsprechungen im Indikativ (evtl. unter Hinzufgung lexikalischer Mittel (angeblich, vermutlich, eventuell ) oder durch die Wrde-Form Er hat gehrt, ich sei immer nett gewesen. Er hat gehrt, ich bin angeblich immer nett gewesen. Er hat gehrt, ich wrde nett sein. Der Konjunktiv II wird ersetzt durch die Wrde-Form Er sagte, sie schriebe das. Er sagte, sie wrde das schreiben. Auerdem werden viele alte Konjunktivformen durch die Wrde-Form verdrngt, insbesondere bei: formaler Gleichheit von Konjunktiv- und Indikativform (Konjunktiv II der schwachen Verben) ich sagte (Indikativ = Konjunktiv) ich wrde sagen Vorhandensein paralleler und/oder veralteter Formen des Konjunktivs II ich wrfe ich wrfe ich wrde werfen (Die veralteten Konjunktiv-II-Formen gehen auf veraltete Prteritumformen dieser Verben zurck.) Am strksten halten sich synthetische Konjunktivformen noch bei solchen starken Verben, bei denen der Konjunktiv II durch Umlautung noch in allen Personen zweifelsfrei zu erkennen ist (z. B. ich kme, du km(e)st, er kme usw.). Der Status der Wrde-Form ist in der Sprachwissenschaft umstritten. Whrend ihn manche als allzu volkstmlich ablehnen und nur sehr begrenzt akzeptieren; betrachten ihn andere als Nebenform (innerhalb des Konjunktivs II) und wiederum andere als eigenstndige moderne Form, die Schritt fr Schritt die alten Formen (bis auf feste Wendungen) ersetzen wird. hnliches vollzog und/oder vollzieht sich z. B. in den Schwestersprachen des Deutschen, dem Dnischen und Englischen.
de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Grammatik#Adjektive 13/20

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Adverbien und Prdikat


Im Deutschen werden Adverbien schlicht durch die Grundform der Adjektive gebildet, nicht durch Adverbialmorpheme. Selten benutzte Ausnahme ist das Adverb wohl zum Adjektiv gut (das ist wohl getan, ich befinde mich wohl). Im Gegensatz zum Englischen wird im Deutschen kein grammatischer Unterschied zwischen Prdikat und Adverbien vollzogen. Allerdings werden Adverbien oftmals durch gewisse Suffixe gekennzeichnet, so z. B. glcklicher-weise, umstnde-halber oder verletzungs-bedingt.

Satzformen
Hauptsatzreihe (HS-Reihe) Satzgefge

Syntax (Satzstellung)
Die deutsche Sprache gilt als eine flektierende Sprache, d. h. die grammatischen Beziehungen zwischen den Wrtern werden mit Hilfe von Affixen und teilweise durch Wurzelflexion ausgedrckt. Dadurch sind im Vergleich zu nichtflektierenden Sprachen (Englisch, Chinesisch) sehr flexible Stellungen im Satz mglich, insbesondere im Mittelfeld: Der Junge hat seinem Bruder die CD mitgebracht. Der Junge hat die CD seinem Bruder mitgebracht. Seinem Bruder hat der Junge die CD mitgebracht. Die CD hat der Junge seinem Bruder mitgebracht. Der flektierte Prdikatsteil kann an erster (Befehlssatz, Entscheidungsfragesatz), zweiter (Aussagesatz, wFragesatz) oder letzter Position (Nebensatz) realisiert werden: Bring mir die CD mit! Bringst du mir die CD mit? Ich bringe dir die CD mit! Wer bringt mir die CD mit? weil ich dir die CD mitgebracht habe. Das Deutsche hat eine Satzklammer, die aus dem flektierten und dem unflektierten Verbteil besteht (hat gesagt, will spielen, macht blau, fhrt ab). Wenn etwas betont werden soll, wird die Satzstellung verndert bzw. fllt anders aus: Ich habe die CD deinem Bruder mitgebracht. Ich habe deinem Bruder die CD mitgebracht. Deinem Bruder habe ich die CD mitgebracht. Die Satzstellung des Deutschen ist weitgehend festgelegt: Es gibt etwa drei Satzschablonen, die nicht sehr viele Mglichkeiten einrumen (verglichen z. B. mit dem Lateinischen). Es gibt dabei die Mglichkeit, das Objekt des Satzes oder ein einzelnes Adverb an den Satzanfang zu rcken; mehrere Adverbien unterschiedlicher Art am
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Satzanfang sind ungebruchlich. Die Adverbien untereinander oder das Objekt mit einem Adverbteil knnen teilweise getauscht werden: bliche Satzstellung: Der Direktor betrat gestern um 10 Uhr mit einem Schirm in der Hand sein Bro Kein Satzteil wird besonders hervorgehoben. Vorangestelltes Objekt: Sein Bro betrat der Direktor gestern um 10 Uhr mit einem Schirm in der Hand. Das Objekt sein Bro wird hierbei hervorgehoben, es knnte im folgenden Satz nher erlutert werden. Vorangestelltes Adverb: Gestern betrat der Direktor um 10 Uhr mit einem Schirm in der Hand sein Bro. Das zweite Zeitadverb, um 10 Uhr, erfhrt eine leichte Betonung. Vorangestellte Zeit-Adverbien: Gestern um 10 Uhr betrat der Direktor mit einem Schirm in der Hand sein Bro. Die Zeitangabe gestern um 10 Uhr wird hervorgehoben. Getauschte Adverbien: Der Direktor betrat mit einem Schirm in der Hand gestern um 10 Uhr sein Bro. Der Satzteil mit einem Schirm in der Hand wird hervorgehoben. Getauschtes Objekt: Der Direktor betrat gestern um 10 Uhr sein Bro mit einem Schirm in der Hand. Die Zeitangabe und das Objekt sein Bro werden leicht betont. Vor allem aus den Satzbauplnen 1 und 2 ergibt sich auch die fr den deutschen Satzbau charakteristische Satzklammer (nach Mark Twain msse man die Satzaussage langer Stze mit dem Fernrohr suchen) finiter und infiniter Teil der Verbform treten auseinander: Hat er dich eigentlich gestern besucht? Stellte das Computerprogramm die ursprngliche Version wieder her? Im Nebensatz (Satzbauplan Nr. 3) steht das komplette Prdikat am Satzende. Die Niederlndische Syntax entspricht in dieser Hinsicht weitestgehend der deutschen, whrend im Englischen, Franzsischen usw. die Verbteile stets zusammenstehen und zwar an zweiter Position, direkt vor dem Objekt/der Verbergnzung. Dies ist aufgrund der verlorengegangenen Flexionsmglichkeiten der englischen Sprache fr das Verstndnis notwendig.

1. Satzbauplan Hauptsatz
Der 1. Satzbauplan hat die Reihenfolge Subjekt finitives Prdikat indirektes Objekt direktes Objekt Adverbien Prdikatrest Die Satzverneinung steht vor dem Prdikatrest. Beispiel: der Verkufer hatte seinem Kunden das Buch gestern in seinem Laden (nicht) gegeben.
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Hufige Abweichungen: Das Zeitadverb steht vor dem direkten Objekt. Eine Umstellung von indirektem und direktem Objekt bewirkt eine leichte Betonung des indirekten Objekts. Das 1. Satzbauplan steht in Hauptstzen und vor Nebenstzen. In einigen Fllen ist eine Satzverneinung nicht direkt mglich, nicht steht dann vor einem anderen Adverb: 1. Der Verkufer hatte seinem Kunden das Buch NICHT sogleich in eine Tte gepackt nicht sogleich lautet hier die Verneinung. 1. Der Verkufer hatte seinem Kunden das Buch gestern NICHT in eine Tte gepackt nicht in eine Tte packen lautet hier die Verneinung. Siehe aber auch die etwas ungebruchlichen Formulierungen: 1. Mitnichten hatte der Verkufer seinem Kunden das Buch sogleich/gestern in eine Tte gepackt

2. Satzbauplan Inversion
Bei der Inversion werden das finitive Prdikat und das Subjekt ausgetauscht. Dies geschieht dann, wenn einer der folgenden Teile an den Satzanfang gestellt wird: 1. Objekt: die Sturmwarnung sahen wir im Wetterbericht, mir hat er es nicht geglaubt 2. Prdikatsadjektiv: Verloren ist die Schnheit der Jugend! 3. Ein oder mehrere Adverbien: In jeder Lge schlummert ein bisschen Wahrheit, Gestern ist in Kln ein Zug entgleist 4. Ein (untergeordneter) Nebensatz: Weil es schon spt wurde, beeilte er sich, nach Hause zu kommen 5. In Entscheidungsfragen: Hast du dir das auch wirklich gut berlegt? 6. In Fragestzen treten Interrogativpronomen an den Satzanfang, auch hier kann Inversion auftreten, solange das Pronomen nicht Subjekt ist: Wen hast du getroffen?, Wann bist du gekommen?. Subjekt Was liegt da?, Objekt: Was liest du da? Der Satzbauplan ist dann: XXX finitives Prdikat Subjekt (indir. Objekt) (dir. Objekt) Adverbien Prdikatrest Die Satzverneinung steht vor dem Prdikatrest. Beispiel: seinem Kunden hatte der Verkufer das Buch gestern in seinem Laden (nicht) gegeben.

3. Satzbauplan Nebenstze
Nebenstze werden durch unterordnende Konjunktionen (Subjunktionen) eingeleitet, zum Beispiel dass, sodass, falls, ob, wohingegen, obwohl In Nebenstzen gilt folgendes Muster (ganz am Anfang steht die Subjunktion): Subjekt (indir. Objekt) (dir. Objekt) Adverbien Prdikatrest finitives Prdikat Die Satzverneinung steht vor dem Prdikatrest. Das finitive Prdikat rckt also ans Satzende.
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Beispiel: Weil der Verkufer seinem Kunden das Buch gestern in seinem Laden (nicht) gegeben hatte

Reihenfolge innerhalb der Satzteile


Im Allgemeinen gilt: Erst Zeit, dann Ort, dann der Rest. Beispiel: Der Verkufer hatte seinem Kunden das Buch gestern in seinem Laden persnlich mit seinen Hnden berreicht. Fr den Prdikatrest gilt: 1) Vollverb 2) Hilfsverb 3) lassen 4) Modalverb Beispiele: ich werde ihn 1) gesehen 2) haben ich htte ihn 1) sehen 4) knnen ich wollte dich es 1) sehen 3) lassen Und, um das Modell aufs uerste zu strapazieren: ich wrde ihn dich 1) sehen 2) werden 3) lassen 4) knnen

Besondere Reihenfolgen
Im bloen Infinitiv gilt der 3. Satzbauplan: jemanden nicht sehen wollen. Das Objekt steht also vor dem Verb. Im Relativsatz gilt: Nominativisch: indir. Objekt Adverb dir. Objekt Prdikat: der Reisende, der gestern die Heimreise angetreten hat, hat sich beschwert. Genitivisch: Subjekt Adverb indir. Objekt dir. Objekt Prdikat: die Frau, deren Hund soeben die Katze jagen wollte, wurde sehr wtend. Dativisch: Subjekt Adverb dir. Objekt Prdikat: der Hund, dem er gestern etwas zu essen gegeben hat, kam heute wieder. Akkusativisch: Subjekt Adverb indir. Objekt Prdikat: der Vogel, den die Katze auf dem Baum fangen wollte, flog davon. Bildet ein Verb mit trennbarer Vorsilbe alleine das Prdikat, so tritt die Vorsilbe ganz an das Ende des Satzes: Gestern machten sie zu Ehren des Brgermeisters ein Fass auf. Mit Hilfsverben: Gestern haben sie zu Ehren des Brgermeisters ein Fass aufgemacht.

Abtnungspartikeln/Modalpartikeln

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Charakteristisch fr die deutsche Sprache sind Abtnungspartikeln (manchmal auch Modalpartikeln genannt) wie zum Beispiel aber, auch, denn, doch, eben, eh, etwa, halt, ja, mal. Sie haben keine selbststndige lexikalische Bedeutung, sondern qualifizieren die Bedeutung der uerung, in der sie vorkommen. Ihre Funktion ist nur schwer zu beschreiben. Sie wurden frher als berflssig betrachtet und daher als Fllwrter bezeichnet. In der Regel kommen die Ausdrucksformen auch in anderen Wortklassen vor (z. B. denn als Konjunktor). Die meisten Sprachen haben keine direkten quivalente (z. B. Englisch), man findet Abtnungspartikeln schon im Gotischen, im Altgriechischen, Schwedischen, Niederlndischen vor allem also in germanischen Sprachen. Da hast du aber Glck gehabt. Das ist ja gut. Das kann doch nicht wahr sein! Was machst du eigentlich gerade? Ich habe den Zug gerade noch mal eben so erwischt. Du willst doch nicht etwa noch ein Stck Kuchen!

Geschichte der Deutschen Grammatik


Deutsche Grammatiken werden seit beinahe einem halben Jahrtausend verfasst. Zu den historisch wichtigeren Meilensteinen zhlen die folgenden: Valentin Ickelsamer (1534): Teutsche Grammatica. Augsburg. Johannes Clajus (1578): Grammatica Germanicae Linguae Justus Georg Schottelius (1663): Ausfhrliche Arbeit von der teutschen Haubtsprache. Braunschweig (Digitalisat (http://diglib.hab.de/drucke/ko-306/start.htm); Nachdruck: Tbingen 1967) Johann Christoph Gottsched (1762): Vollstndigere und Neuerluterte Deutsche Sprachkunst. Nach den Mustern der besten Schriftsteller des vorigen und itzigen Jahrhunderts abgefasset und bey dieser fnften Auflage merklich verbessert. Leipzig Johann Christoph Adelung (1782): Umstndliches Lehrgebude der Deutschen Sprache zur Erluterung der Deutschen Sprachlehre fr Schulen. 1. Bd. Leipzig. Jacob Grimm (18191837): Deutsche Grammatik. Gttingen, 4 Bde. Otto Behaghel (19231932): Deutsche Syntax. Eine geschichtliche Darstellung, Heidelberg, 4 Bde. Hans Glinz (1952): Die innere Form des Deutschen: Eine neue deutsche Grammatik. Bern: Francke (= Bibliotheca Germanica) Autorenkollektiv unter der Leitung von Karl Erich Heidolph, Walter Flmig und Wolfgang Motsch (1981): Grundzge einer deutschen Grammatik. Berlin: Akademie-Verlag. Gisela Zifonun, Ludger Hoffmann, Bruno Strecker et al. (Mannheimer Institut fr Deutsche Sprache) (1997): Grammatik der deutschen Sprache. Berlin - New York: Walter de Gruyter[3]

Literatur
Moderne Grammatiken
O. Behaghel: Deutsche Syntax. Bd. I-IV, Winter, Heidelberg 1928. H. Brinkmann: Die Deutsche Sprache. Schwann, Dsseldorf, 1962 G. Drosdowski et al. (Hrsg.): Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Dudenverlag, Mannheim 1986. P. Eisenberg: Das Wort (Bd. 1), Der Satz (Bd. 2) Grundri der deutschen Grammatik. Metzler, Stuttgart 2004.
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U. Engel: Deutsche Grammatik. Groos, Heidelberg 1988. Peter Gallmann, Horst Sitta: Deutsche Grammatik [nach neuer Rechtschreibung]. 4. Auflage. Lehrmittelverl. d. Kantons Zrich, Zrich 2004, ISBN 3-906718-54-9. K. E. Heidolph, W. Flmig, W. Motsch u. a.: Grundzge einer deutschen Grammatik. Akademie, Berlin 1981. G. Helbig, J. Buscha: Deutsche Grammatik. 6. Auflage. Langenscheidt, Berlin 2007, ISBN 978-3468-49493-2. E. Hentschel, H. Weydt: Handbuch der deutschen Grammatik. 3. Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2003. H. J. Heringer: Lesen lehren lernen: Eine rezeptive Grammatik des Deutschen. Niemeyer, Tbingen 1988. H. Paul: Deutsche Grammatik. Bd. I-V, Niemeyer, Tbingen 1920. F.-J. Regh: Grammatik & Zeichensetzung - leicht erklrt. Lern-WOLF Verlag, Mechernich 2009. H. Weinrich: Textgrammatik der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 1993. G. Zifonun, L. Hoffmann, B. Strecker et al.: Grammatik der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/New York 1997. Heike Pahlow: Deutsche Grammatik - einfach, kompakt und bersichtlich. 1. Auflage. Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-86268-012-2.

Grammatikgeschichte
Wikisource: Grammatiken Quellen und Volltexte Werner Besch u. a. (Hrsg.): Sprachgeschichte: Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache. Walter de Gruyter 1998, ISBN 3-11-011257-4. Andreas Gardt: Geschichte der Sprachwissenschaft in Deutschland. Walter de Gruyter 1999, ISBN 3-11-015788-8.

Siehe auch
Grammatikbegriffe im Deutschen Liste starker Verben (deutsche Sprache) Wortart, Wortform Satzart, Satzglied, Syntax Liste der grammatischen Klassifizierer Affix, Suffix, Prfix Deklination (Grammatik), Konjugation (Grammatik)

Weblinks
GRAMMIS Online Informationssystem zur deutschen Grammatik, basiert in Teilen auf der Grammatik der deutschen Sprache von Zifonun/Hoffmann/Strecker et al. 1997 (http://hypermedia.idsmannheim.de) Canoo.net: Deutsche Grammatik und Wrterbcher (http://www.canoo.net) Deutsche Grammatik mit bungen (http://deutsch.lingolia.com/de/grammatik) (Schulgrammatik) Netzseiten mit privatem bungsmaterial fr Deutsch als Fremdsprache (http://www.cafe-deutsch.de/)

Einzelnachweise
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1. M. G. Arssenjewa, I. A. Zyganowa: Grammatik der deutschen Sprache. Verlag Sojuz, Sankt Petersburg 2002, S. 178ff. 2. H. Glck (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2005, S. 338. 3. Vgl. die Rezension (http://www.personal.unijena.de/~x1gape/Pub/Rezension_IDS_Grammatik_1999.pdf) (PDF-Datei; 37 kB) von Peter Gallmann Von http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutsche_Grammatik&oldid=120054509 Kategorien: Grammatik Deutsche Grammatik Diese Seite wurde zuletzt am 30. Juni 2013 um 01:35 Uhr gendert. Abrufstatistik Der Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike verfgbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) knnen im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Mglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zustzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklrst du dich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

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