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TOP-TH EMA

Zeitarbeit Ausbeutung oder Chance?


Immer mehr Menschen in Deutschland sind als Zeitarbeiter ttig. Rund zwei Prozent
aller
Arbeitnehmer werden von privaten Firmen an Unternehmen verliehen, die damit Geld

sparen. Aber Zeitarbeit hat einen schlechten Ruf.
Etwa 900 000 Menschen sind in Deutschland bei Zeitarbeitsfirmen angestellt. Dies
e Firmen
verleihen ihre Mitarbeiter an Unternehmen, die nur kurzfristig Arbeitskrfte brauc
hen. So sollte
die deutsche Wirtschaft flexibler auf Vernderungen reagieren knnen. Auerdem sollten
Arbeitslose
leichter wieder eine Festanstellung finden, so die Theorie.
In der Praxis aber erkannten einige Betriebe, dass man mit der Einstellung von k
ostengnstigen
Zeitarbeitern viel Geld sparen kann. Sie versuchten, die Zahl der Mitarbeiter zu
reduzieren und dafr
mehr Zeitarbeiter einzusetzen. Die Firma Schlecker entlie sogar Mitarbeiter, um sie
spter als
Leiharbeiter fr weniger Lohn zu beschftigen. Das ist inzwischen gesetzlich verbote
n, hat aber dem
Ruf der Zeitarbeit sehr geschadet.
Meistens fhren Zeitarbeiter einfache Hilfsttigkeiten aus. Gewerkschaften besttigen,
dass vor
allem bei kleinen Firmen die Bedingungen und die Bezahlung schlecht sind. Oft we
rden Leiharbeiter
gebeten, auf Rechte wie Urlaub oder Bezahlung der berstunden zu verzichten. Sonst
droht ihnen
die Kndigung. Serise Zeitarbeitsfirmen dagegen vermitteln auch qualifizierte Jobs
und bieten
ihren Mitarbeitern mehr Sicherheit etwa durch unbefristete Vertrge.
So kann die Zeitarbeit auch Vorteile haben. Sascha Eisenhut, selbst Zeitarbeiter
, sagt: Man kann sich
bei verschiedenen Firmen ausprobieren und so seinen Lieblingsbereich finden. Laut
Institut der
deutschen Wirtschaft (IW) finden auch etwa 25 Prozent aller Mitarbeiter ber die Z
eitarbeit wieder
eine Festanstellung direkt bei einem der Unternehmen. Auerdem wurden die Bedingun
gen in der
Branche durch strengere Kontrollen und die Einfhrung von Mindestlhnen in bestimmte
n
Bereichen verbessert.
TOP-THEMA MIT VOKABELN ARCHIV 2013
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Glossar
Zeitarbeit (f., nur Singular) ein Arbeitsverhltnis, bei dem man bei jemandem ange
stellt ist, der .
Arbeitskrfte an Unternehmen verleiht (auch: Leiharbeit)
Ausbeutung, -en (f.) hier: die Tatsache, dass man Menschen viel fr sich arbeiten
lsst, sie aber
nur schlecht oder gar nicht bezahlt
einen schlechten Ruf haben von den meisten Menschen schlecht beurteilt werden
jemanden an|stellen jemandem eine Arbeit/einen Job geben
kurzfristig hier: nur fr einen kurzen Zeitraum
Arbeitskraft, -krfte (f.) jemand, der in der Lage ist, eine bestimmte Arbeit zu t
un
flexibel hier: schnell; der Situation angepasst
Festanstellung, -en (f.) ein Arbeitsverhltnis mit Arbeitsvertrag und klaren Regel
ungen, z. B. zu
Lohn, Urlaub und ohne definiertes Ende
jemanden ein|setzen hier: jemanden fr eine Ttigkeit/Arbeit nutzen
jemanden beschftigen hier: jemanden fr sich arbeiten lassen
etwas aus|fhren hier: etwas machen; etwas erledigen
Hilfsttigkeit, -en (f.) die einfache Arbeit, fr die man keine Ausbildung braucht
berstunde, -n (f.) die Zeit, die man lnger als die normale Arbeitszeit arbeitet
jemandem drohen; etwas droht jemandem jemandem knnte etwas Schlimmes passieren
seris hier: so, dass man jemandem vertrauen kann
etwas vermitteln dafr sorgen, dass jemand etwas (z. B. einen Job) bekommt
ein qualifizierter Job ein Job, fr den man eine Ausbildung machen muss
unbefristet ohne vereinbartes Ende
Branche, -n (f.) der Arbeitsbereich
Mindestlohn, -lhne (m.) der Lohn, den jemand fr eine Ttigkeit mindestens bekommen m
uss
Fragen zum Text
1. In Deutschland
a) arbeiten mehr Menschen in Zeitarbeit als in Festanstellung.
b) drfen die meisten Unternehmen Mitarbeiter an Firmen verleihen, die Arbeitskrfte
brauchen.
c) sollte es Zeitarbeit Firmen erleichtern, auf wirtschaftliche Vernderungen zu r
eagieren.
2. In der Realitt haben
a) viele Firmen die Gesetze dazu genutzt, Mitarbeiter zu entlassen und Zeitarbei
ter zu beschftigen.
b) kleinere Zeitarbeitsfirmen ihre Mitarbeiter oft besser behandelt.

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