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Archologie sterreichs 22/2,2011 1

ARCHOLOGIE

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22/2 2011
2. Halbjahr


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AKTUELL
Mittelbronzezeitliche Frauentracht
im Spiegel archologischer Funde
Archologie sterreichs 22/2, 2011
Archologie sterreichs
Medieninhaber, Herausgeber, Hersteller und Verleger:
sterreichische Gesellschaft fr Ur- und Frhgeschichte, (c/o) Institut fr Ur- und Frhgeschichte,
Franz-Klein-Gasse 1, A-1190 Wien, Tel: (+43) 01 4277 40477, Fax: (+43) 01 4277 9409
E-Mail: [email protected], [email protected], Homepage: www.oeguf.ac.at
Redaktionsteam dieser Ausgabe
Schriftleitung: GUF (interimistisch fr 2011 Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb)
Redaktion & Korrektur: Ulrike Schuh, Mag. Viktoria Pacher, Mag. Sandra Sabeditsch,
Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb
Satz & Layout: Mag. Sandra Sabeditsch, Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb
Graphische Bearbeitung & Scans: Ulrike Schuh, Mag. Viktoria Pacher, Mag. Sandra Sabeditsch
Finanzielles Management: Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb, Mag. Dr. Martin Krenn
Editorial Board: Dir. Dr. Wolfgang David, Mag. Dr. Karina Grmer, HR Dir. Dr. Anton Kern, Mag. Dr. Martin
Krenn, Ass.-Prof. Mag. Dr. Alexandra Krenn-Leeb, Prof. Dr. Annaluisa Pedrotti, OR Dr. Marianna Pollak,
Dir. PhDr. Matej Ruttkay, CSc., ao. Univ.-Prof. Dr. Otto H. Urban
Wissenschaftliche Beratung: Ausschuss der GUF
Druck: Druckwerk Krems GmbH, Karl-Eybl-Gasse 1, A-3504 Krems/Stein
Titelbild: Bronzezeitliche Kleidungsbestandteile und Schmuckelemente aus Winklarn, Grab 12 (VB Am-
stetten, Niedersterreich) (Quelle: Prhistorische Abt./Naturhistorisches Museum Wien; A. Schumacher).
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ISSN-Nr. 1018-1857
Die Autoren sind fr ihre Beitrge selbst verantwortlich!
Geschtzte Leserinnen und Leser!
Als neues Redaktionsteam der Archologie sterreichs drfen wir uns erstmalig an dieser Stelle an Sie
wenden, um Ihnen die aktuelle Ausgabe zu prsentieren. Zuallererst mchten wir uns jedoch bei der lang-
jhrigen Schriftleiterin und Redakteurin Mag. Dr. Karina Grmer bedanken, die uns Einblick in ihre Ttigkeit
gewhrte und uns bei allen Startschwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite stand. Wir freuen uns ganz be-
sonders, Ihnen noch eine weitere Neuerung bekanntgeben zu knnen: die Archologie sterreichs wird
knftig durchgehend farbig erscheinen.
Die vorliegende Ausgabe beinhaltet Beitrge vom Neolithikum in Niedersterreich ber Kelten und Rmer
bis zu Mittelalter und Neuzeit im Westen sterreichs: So werden bislang unpublizierte neolithische Fund-
stcke aus der Region Horn vorgestellt, die durch Schenkung an das Hbarthmuseum gelangten. Ausgehend
von einem Objekt aus dem urnenfelderzeitlichen Grberfeld Inzersdorf ob der Traisen wird der Bedeutung
und Funktion von Trommeln in der Urgeschichte durch Vergleiche, aber auch durch praktische Spielversu-
che nachgegangen. Das geheimnisvolle Gesicht lenkt schlielich die Aufmerksamkeit auf ein bislang nicht
beachtetes Detail an der bekannten Schwertscheide aus dem berhmten Grberfeld von Hallstatt. Mit der
Montangeschichte des Bergbaugebietes Luterseeberg beschftigen sich archologische Untersuchungen
im Montafon, die versuchen, Lcken der historischen Quellen zu schlieen. Die Ergebnisse der Forschun-
gen zu einem vermeintlich sptgotischen Kachelofen auf Schloss Tratzberg stehen unter dem Motto Mehr
Schein als Sein. Ergnzt wird dieses Spektrum durch einen wissenschaftsgeschichtlichen Beitrag zur Urge-
schichte im Schulunterricht, der die oft problematische Verknpfung von Geschichtsunterricht und Politik
beleuchtet.
Als aktuelles Thema stellen Karina Grmer und Helga Rsel-Mautendorfer einen neuen Zugang zur Re-
konstruktion prhistorischer Kleidung vor und regen sehr anschaulich dazu an, die Rekonstruktion anhand
von Trachtlagen in Grbern kritisch zu hinterfragen. Um das Thema Textilien geht es auch in der Rubrik
Museum intern. Hier erwartet Sie ein kurzer Einblick in die aktuelle Sonderausstellung des Naturhistori-
schen Museums Wien, die aus einem mehrjhrigen interdisziplinren Forschungsprojekt hervorgegangen
ist und von 01.02.2012 bis 06.01.2013 besichtigt werden kann. Die Rubrik Forschung im Ausland widmet
sich diesmal den Ergebnissen einer sterreichisch-ungarischen Forschungskooperation, die lnderbergrei-
fend die Siedlungsstrukturen im Bereich der Bernsteinstrae untersucht.
Wir freuen uns darauf, Ihnen auch knftig aktuelle Themen und interessante Aspekte der sterreichischen
archologischen Forschung prsentieren zu drfen und wnschen viel Freude beim Lesen!
Wien, im Februar 2012 Viktoria Pacher, Sandra Sabeditsch und Ulrike Schuh
Archologie sterreichs 22/2,2011 1
Archologie sterreichs 22/2
2. Halbjahr 2011
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DAS AKTUELLE THEMA
Rekonstruktion des Ensembles von Winklarn, Grab 12
Gedanken zu mittelbronzezeitlichen Kleidungsformen
Karina Grmer und Helga Rsel-Mautendorfer 211
NEWS
Opfer, die zum Himmel stanken Ergebnisse der Ausgrabungen
am Sandberg 2011
Veronika Holzer 1213
Archologische Untersuchungen auf dem Haushamerfeld in Pfaffng
Verena Gassner und Ren Ployer 1314
Ein Ring mit Liebesinschrift aus dem rmischen Wels
Gnther E. Thry 1415
Zwei Neufunde der Mondseekultur aus dem Salzachtal
Sebastian Krutter 16
FORUM
Urgeschichte im Schulunterricht
Otto H. Urban 1727
Neuzugnge im Hbarthmusem der Stadt Horn
Linearband- und bemaltkeramische Plastiken
aus dem Bezirk Horn, Niedersterreich
Hermann Maurer 2833
Trommeln in der Urgeschichte
Das Beispiel der urnenfelderzeitlichen Keramiktrommel aus
Inzersdorf ob der Traisen, Niedersterreich
Beate Maria Pomberger 3443
Das geheimnisvolle Gesicht
Erich Zimmermann 4446
Der Bergbau am Luterseeberg / Montafon / Verwallgruppe
Grundlagenforschung zur Eisenerzfrderung in Vorarlberg
am bergang vom 13. zum 14. Jahrhundert
Claus-Stephan Holdermann 4753
Keeping up Appearances
Der Kachelofen aus der Maximilianstube auf Schloss Tratzberg
in Jenbach/Tirol
Sarah Leib 5458
MUSEUM INTERN
Hallstattfarben
Textile Verbindungen zwischen Forschung und Kunst
Regina Hofmann-de Keijzer, Anton Kern und Barbara Putz-Plecko 59
FORSCHUNG IM AUSLAND
Die rmische Straenstation von Nemescs (Ungarn)
sterreichisch-ungarische Forschungen zur Bernsteinstrae
Stefan Groh und Helga Sedlmayer 6063
2 Archologie sterreichs 22/2, 2011
Abb. 1: Winklarn:
Ensemble aus Grab
12 (Quelle: NHM
Wien, A. Schuma-
cher).
Rekonstruktion des
Ensembles von Winklarn,
Grab 12
Gedanken zu mittelbronzezeitlichen Kleidungsformen
Karina Grmer und Helga Rsel-Mautendorfer
Im folgenden Beitrag
1
seien verschiedene Denk-
modelle vorgestellt, wie das Gewand einer rei-
chen Frau der Mittelbronzezeit aus dem mittle-
ren Donauraum ausgesehen haben kann, wobei
verschiedene Quellengattungen herangezogen
werden. Die Rekonstruktion bronzezeitlicher
Kleidung in Mitteleuropa birgt viele Herausfor-
derungen, da trotz guter Quellenlage bei Grab-
befunden im vorliegenden Gebiet entscheiden-
de Realien wie komplette Gewnder oder bild-
liche Darstellungen fehlen.
Mit Methodik der Experimentellen Archologie
wurden die Kleidungsbestandteile und Schmuck-
elemente des Grabes 12 aus Winklarn, VB Ams-
tetten, Niedersterreich, nachgefertigt und mit
verschiedenen Kleidungsteilen kombiniert. Deren
Gestaltung wurde durch die rumlich und zeitlich
weiter entfernten Bildquellen und nordischen
Originalgewnder sowie durch Textilfunde aus
Mitteleuropa inspiriert. Keine der vorgestellten
Lsungen versteht sich als gltige Rekonstrukti-
on der mittelbronzezeitlichen Frauentracht,
sondern die verschiedenen Varianten wollen die
Diskussion darber anstoen, dass ein und die-
selbe Trachtlage mit verschiedenen Zugngen
unterschiedlich gesehen werden kann.
Das Ensemble von Winklarn und
mittelbronzezeitliche Trachtlagen
Ausgangspunkt fr die Rekonstruktionen ist das
in der Prhistorischen Abteilung des Naturhis-
torischen Museums Wien aufbewahrte Ensem-
ble von Winklarn, Grab 12 (Abb. 1). Es handelt
sich dabei um einen Altfund, der aber einen
Idealtypus einer reichen mittelbronzezeitlichen
Bestattung in sterreich darstellt. Das Grab
wurde 1876 vom Grundbesitzer ergraben, im
selben Jahr von Eduard von Sacken erwhnt
2
und
bereits 1903 von Franz Heger erstmals vorge-
legt.
3
Die in die Bronzezeitstufe B2 datierende Grber-
gruppe umfasst 19 Tumuli, die Hgelgrber
haben einen Durchmesser von durchschnittlich
12 m, sie bestehen aus einer zentralen Steinset-
zung (Steinkranz), die die Bestattung mit
Schmuckelementen und Beigaben enthielt. In
Grab 12 wurden bei der Bergung 1876 eine
Doppelbestattung sowie Grtelbruchstcke,
Stachelscheiben (Brustzierate), Fingerringe,
Nadeln, Armreife und Spiralrllchen entdeckt.
Grtel (Inv. Nr. 34.788):
4
Die Grtelbruchstcke
waren bei ihrer Auffndung fragmentiert und
zum Teil zusammengerollt. Sie wurden restau-
ratorisch wieder zu einem Blechgrtel von
117 cm Lnge ergnzt. Das in der Mitte 9 cm
breite, durch eine horizontale Rippe geglieder-
te Band verjngt sich gegen die Enden, die in
Spiralscheiben auslaufen.
Nadeln (Inv. Nr. 34.789790): Die beiden Nadeln
mit Petschaftkopf und waagrechten Rillen am Hals
weisen eine Lnge von 37,5 bzw. 35 cm, einen
Kopfdurchmesser von 1,75 bzw. 1,6 cm und einen
Durchmesser des Nadelschaftes von 0,7 cm auf.
Stachelscheiben (Inv. Nr. 34.791): Von den ehe-
mals vorhandenen 14 Stachelscheiben sind nur
noch neun erhalten, ebenso fehlen nun diverse
Spiralrllchen. Die Stachelscheiben besitzen
einen Durchmesser von 66,2 cm, sie sind mit
acht bis neun konzentrischen Rippen verziert, in
1
Die Rekonstruktionen entstanden aus dem Projekt CinBA -
Creativity and Craft Production in Middle and Late Bronze Age
Europe (CinBA), HERA-Projekt (20102013), Projektnummer:
09-HERA-JRP-CI-FP-020, Leitung: Dr. Joanna Sofaer, Universitt
von Southampton. http://www.cinba.net.*
2
Sacken 1876, Notiz Nr. 23 Hgelgrab bei Amstetten.
3
Heger 1903, 140143. Vgl. auch Willvonseder 1937, 418425.
4
Kilian-Dirlmeier 1975, 119 schreibt zwar, dass es sich bei den St-
cken um sekundr aufgebogene Arm- oder Beinspiralen handeln
soll, diese 9 cm breiten Fragmente sind aber unseres Erachtens
doch eher als Grtel zu interpretieren. Die Restaurierung in den
Werksttten des Naturhistorischen Museums hat einen Blechgrtel
ergeben (als solcher auch ausgestellt), und nicht, wie flschlicher-
weise von Kilian-Dirlmeier behauptet, eine Armspirale.
Archologie sterreichs 22/2,2011 3
deren Mitte ein ca. 4 cm hoher spitzer Stachel
aufragt. Am Rand befndet sich ein rechteckiger
Lappen, der zu einer Aufhngese eingerollt ist.
Spiralrllchen (Inv. Nr. 34.792): Es gibt acht Spi-
ralrllchen aus Bronzedraht mit Lngen zwischen
3,54 cm. Nach der Beschreibung des Ausgrbers
wahrscheinlich zur Brustzier gehrend.
Fingerringe (Inv. Nr. 34.793): Von den ursprng-
lich sechs Fingerringen sind nur noch zwei Stck
vorhanden, sie weisen einen Durchmesser von
2,22,35 cm auf und besitzen Endspiralen.
Spiralrllchen (Inv. Nr. 34.794): Weitere vier
Spiralrllchen bestehen aus fach gehmmertem
Bronzedraht.
Armreife (Inv. Nr.34.795): Die drei Armreife (ur-
sprnglich vier) mit Stollenden besitzen einen
Durchmesser von 66,5 cm und eine Breite von
2,12,7 cm. Sie sind mit feinen Linien verziert, die
Querbnder, Randbogen und Dreiecke bilden.
Von der Lage der Stcke im Grab wurde keine
Zeichnung oder Skizze angefertigt, es existieren
jedoch relativ detaillierte Beschreibungen. So
sollen sich nach dem Erstbericht von Freiherr von
Sacken
5
die Armreife an den Handgelenken
befunden haben, die Fingerringe steckten noch
an den Fingerknochen, die Spiralrllchen und
Stachelscheiben wurden als Halsschmuck getra-
gen. Der Bericht schweigt zur genauen Lage des
Grtels und der Nadeln.
Wenn auch beim Altfund von Winklarn die exak-
te Positionierung der einzelnen Trachtbestand-
teile unsicher ist, so entsprechen sie doch dem
gngigen Ausstattungsschema reicher mit-
telbronzezeitlicher Frauenbestattungen im mitt-
leren Donauraum.
6
Zeitgleiche Funde aus Nieder-
sterreich stammen allen voran aus dem Grber-
feld von Pitten.
7
So fnden sich etwa in Grab 2
lange Nadeln und eine Kette mit Stachelscheiben.
Ebenso hat Ulrike Wels-Weyrauch verschiedene
Grber in Sdbayern
8
zusammengestellt, die
vergleichbare Trachtlagen zeigen (Abb. 2).
Varianten der
Kleidungsrekonstruktion
Es wurden unterschiedliche bronzezeitliche
Quellen zur Kleidung, Abbildungen und diverse
Originalgewnder fr die Trachtrekonstruktion
herangezogen unter der Prmisse, dass die
Nadeln und der Grtel jeweils in derselben
Trachtlage, also an derselben Stelle am Krper
positioniert werden.
Fr die Erprobung verschiedener Kleidungsva-
rianten wurden nach den Originalen von Grab 12
aus Winklarn der Grtel, die Nadeln, die Stachel-
scheiben und die Armreife von Stefan Jaroschin-
ski (Noricum-Replikate, Prutting, Deutschland)
nachgearbeitet. Die Mae der Originale wurden
Abb. 2: Schemati-
sche Darstellungen
von Lagebeobach-
tungen weiblicher
Ausstattungsstcke
bei Krperbestat-
tungen in Sd-
Deutschland (Que-
le: Wels-Weyrauch
1978, Taf. 105114).
5
Bericht aus dem Jahre 1876 wiedergegeben in Heger 1903,
140, Anm. 3.
6
Vgl. Listen in Wiegel 1994.
7
Vgl Hampl, Kerchler & Benkovsky-Pivovarov 1981.
8
Schematische Darstellung von Lagebeobachtungen weiblicher
Ausstattungsstcke bei Krperbestattungen, vgl. Wels-Weyrauch
1978, Taf. 104121.
4 Archologie sterreichs 22/2, 2011
beibehalten, lediglich beim Blechgrtel wurde
die Lnge auf 80 cm reduziert. Die Gewnder
wurden von Karina Grmer, Sabine Kastlunger
und Helga Rsel-Mautendorfer per Hand genht
und bestickt. Als Model fr die Fotos erklrte
sich Sandra Kellner bereit. Die Fotos fertigte
Hischam Momen an.
Variante 1: Nordischer Typ
Die erste Variante (Abb. 3) bentzt, wie die
meisten Trachtrekonstruktionen aus der euro-
pischen Bronzezeit,
9
als Vorbilder die komplet-
ten Gewnder aus den Baumsrgen in Dne-
mark. In diesem Falle wird vom Ensemble aus
Borum Eshj
10
ausgegangen mit der bekannten
Frauenbluse und dem um die Taille in Falten
gelegten Rock; ergnzt wird dies um einen ova-
len Mantel
11
, der eigentlich fr die Mnnertracht
blich ist. Die verwendeten Stoffe orientieren
sich an Textilfunden aus Mitteleuropa. Die Bluse
besteht aus hellem mittelfeinem Leinen, was den
Stoffqualitten aus den frhbronzezeitlichen
Seeufersiedlungen Norditaliens
12
entspricht. Der
Mantel besteht aus brauner mittelstarker Wolle,
wie er an den mittelbronzezeitlichen Fundstellen
in sterreich, Hallstatt oder Mitterberg
13
, wohl
bekannt ist. Fr den Rock wurde feinerer Stoff
gewhlt, ebenfalls bekannt aus den Fundorten
Hallstatt und Mitterberg.
Blusenfunde gibt es aus der Bronzezeit aus Jt-
land in Borum Eshj, Skrydstrup und Egtved. Die
Frauenbluse (Abb. 4) besteht grundstzlich aus
einem einzigen Stck Stoff. Der etwa rechtecki-
ge Stoff wurde im unteren Drittel von beiden
Seiten her quer eingeschnitten, zur Mitte gefal-
tet und zusammengenht, der brige Stoff
wurde nach unten gefaltet und mit dem unteren
Stoffschlauch zusammengenht. Um eine bes-
sere Passform zu gewhrleisten, wurde die
Verbindungsnaht im Rcken gebogen zuge-
schnitten. Interessant ist hierbei, dass schnitt-
technisch zwar auf die Schulterpartie eingegan-
gen wird, nicht aber im Vorderteil auf die Brust.
Manche der Blusen sind mit zustzlichen Stoff-
streifen verlngert worden. Der obere Falz, der
die rmel ergibt, wurde fr den Halsausschnitt
horizontal eingeschnitten. Die Nhte wurden mit
berwindlingsstichen gearbeitet, wobei die
Stoffagen unversubert bereinander gelegt
und abgenht wurden. Mglicherweise deutet
diese Verarbeitung darauf hin, dass dieser Klei-
dungstyp ursprnglich aus nicht fransenden
Materialien wie Leder, Fell oder Filz hergestellt
wurde. Im Gegensatz zu den zusammengenh-
ten Schnittteilen wurden der Halsausschnitt und
die rmelsume versubert. So wurde zum Bei-
spiel eine Bluse aus Borum Eshj mit zwei Reihen
Festonstichen am Halsausschnitt und an den
rmeln versubert.
14
Der Rock aus Borum Eshj, Grab C, besteht
ebenfalls aus einem zusammengenhten recht-
eckigen Stck Stoff, das um den Krper gewickelt
wurde. Die Lnge des Rockes war um 25 cm
lnger als die Seitenlnge (Lnge von der Taille
bis zum Boden) und fllt somit ber den Grtel.
Abb. 3: Variante 1
Nordischer Typ:
1 Rekonstruktion;
2 Frauenkleidung
von Borum Eshj,
Grab B; 3 Schema
einer bronzezeitli-
chen Mnnerbe-
kleidung (Quelle: 1
H. Momen, NHM
Wien; 2 Boye 1896;
3 Schlabow 1937).
9
Z. B. Neugebauer 1994, Abb. 41.
10
Vgl. Broholm & Hald 1940. Hald 1980, 344. Randsborg &
Christensen 2006, 157.
11
Zum ovalen Mantel siehe Bergerbrant 2007, 4950, Abb. 3134.
12
Bazzanella & Mayr 2009.
13
Grmer 2006, 5859.
14
Hald 1980, 6971, 8485, 159.
Archologie sterreichs 22/2,2011 5
Zusammengenht wurde der Stoff mit ber-
windlingsstichen. Der Saum ist im Gegensatz zur
Naht mit groben Saumstichen gefertigt. Laut
Broholm knnte es sich bei den zusammenge-
nhten Stoffstcken auch um spezielle Grabge-
wnder handeln, da die Lnge der Textilien fr
den tglichen Gebrauch nicht gut mit der Lage
des Grtels (an der Hfte) und der eher dnnen
Grtelbreite zusammenpasst.
15
Oval zugeschnittene Umhnge kommen vor
allem in den Mnnergrbern vor. Der kurze
Mantel aus Borum Eshj, Grab B, bedeckte den
Oberkrper bis ber die Hfte.
16
Vergleicht man die Schnitt- und Nhtechnik,
passen die Funde aus Borum Eshj gut zu den
mitteleuropischen Funden. Im Hallsttter Salz-
berg aus der mittelbronzezeitlichen Fundstelle
Christian-von-Tuschwerk/Alter Grubenoffen sind
gebogen zugeschnittene und mit Festonstichen
Abb. 4: Schnitt-
schema zu bronze-
zeitlichen Frauen-
blusen (Quelle: La
Baume 1955, Abb.
89).
15
Hald 1980, 6769. Broholm 1940, 155156.
16
Hald 1980, 6163.
17
Rsel-Mautendorfer 2011, 299313.
18
Comis 2003.
19
Kovcs 1977, 5859. Mller-Karpe 1980, Taf. 326327.
eingefasste Textilfragmente bekannt. Neben
dem Festonstich waren hier auch der berwind-
lingsstich und der Saumstich in Verwendung.
17

Ein bogig geschnittener Mantelsaum umnht
mit Festonstichen kommt auch beim sptbron-
zezeitlichen Moorfund von Emmer-Erfscheiden-
veen vor.
18
Schnitttechnisch wurde fr die Rekonstruktion
auf die Funde eingegangen. Die Gren der
Kleidungsstcke wurden jedoch an eine moder-
ne Figur mit Konfektionsgre 40 angepasst, um
die jeweiligen Varianten getragen vergleichen
zu knnen.
Variante 2: Karpaten-Typ
Unter den seltenen bildlichen Darstellungen sind
die Tonfgurinen aus dem Karpaten- und Unteren
Donauraum zu nennen, aus Ungarn, dem ehema-
ligen Jugoslawien und Rumnien.
19
Diese zeigen
meist eine Kleid-Silhouette, ein enganliegendes
Oberteil mit weit ausschwingendem Rockteil.
Auffallend sind hier die Verzierungen, die die
zeittypischen Dekore auf Tonware und Metall-
objekten widerspiegeln.
20
Es ist fr die Bronze-
zeit bisher ein einziger, derart reich verzierter
Stoff bekannt. Farbig gestickte dreieckige und
schachbrettartige Elemente fnden sich auf dem
zwischen 1700 und 1440 v. Chr. datierenden
Kunstgewebe von Pfffkon-Irgenhausen.
21

Frbung von Stoffen mit blau und rot ist auch
aus dem mittelbronzezeitlichen Hallstatt be-
legt.
22
Um nicht abermals auf eine Rock-Blusen-Kom-
bination zurckzugreifen, wurde der Gewand-
schnitt dieser Figurinen bei der Rekonstruktion
als Kleid mit A-frmigem Zuschnitt interpretiert
(Abb. 5).
Ausgangsmaterial war dabei der Stoff von
Pfffkon-Irgenhausen. Bewusst wurde hier auf-
grund des Fundes Leinen gewhlt und zwar
ein handgesponnenes und handgewobenes
Bauernleinen aus dem vorigen Jahrhundert. Die
Stickerei wurde mit Wollfden in Blau und Rot
durchgefhrt. Fr diese Farbwahl waren die
Funde aus Hallstatt ausschlaggebend, die bereits
ab der Bronzezeit Frbungen mit Waid (blau)
und eventuell Labkrutern (rot) aufweisen.
23

Bestickt wurde analog zu den Verzierungen an
den Figuren der Saum des Kleidungsstckes.
Durch den A-frmigen Schnitt sind die relativ
groe Weite des Saumes sowie das eher anlie-
gende Oberteil gewhrleistet. Zugeschnittene
Stoffteile scheinen keine Seltenheit zu sein,
Rcks ei t e
Vor der s ei t e
20
Mller-Karpe 1980.
21
Vogt 1937, 7690. Neue Analysen bei Rast-Eicher & Dietrich
(in Vorb.).
22
Hofmann-de Keijzer 2010, Abb. 74.
23
Hofmann-de Keijzer & van Bommel 2008, 112113.
6 Archologie sterreichs 22/2, 2011
neben den Funden aus Nordeuropa weisen auch
die Textilfunde aus Hallstatt Saumverlufe auf,
die nicht dem Fadenverlauf entsprechen.
24
Um die Nadeln unterzubringen, wurde hier
wiederum auf den Umhang zurckgegriffen, der
mittels der Nadeln am Kleid befestigt wurde.
Variante 3: Peplos-Typ
Der sogenannte peplos (Abb. 6) ist ein charak-
teristisches Kleidungsstck der klassischen
griechischen Antike,
25
das in verschiedenen
Varianten (geschlossen, seitlich offen, mit und
24
Rsel-Mautendorfer 2011, 139140.
25
Pekridou-Gorecki 1989, Abb. 53.
Abb. 5: Variante 2
Karpaten-Typ:
1 Rekonstruktion, 2
Textil von Irgen-
hausen (Rekonst-
ruktion); 3 Mittel-
bronzezeitliche Fi-
guren aus dem Kar-
patenbecken (Quel-
le: 1 H. Momen,
NHM Wien; 2 Vogt
1937; 3 Mller-Kar-
pe 1980).
Abb. 6: Variante 3
Peplos-Typ:
1 Rekonstruktion,
2 Schlauchkleid von
Hul dremose mi t
Trageweise (Quelle:
1 H. Momen, NHM
Wien; 23 van San-
den 1996).
1 3
2
Archologie sterreichs 22/2,2011 7
ohne berschlag) bekannt ist. Beim dorischen
peplos wurde der Stoffschlauch im oberen Drit-
tel umgeschlagen und hier mit zwei Fibeln oder
Nadeln so fxiert, dass durch die mittlere ff-
nung der Kopf, durch die seitlichen die Arme
gestreckt werden konnten. Um die Taille wird die
Stoffflle mit einem Grtel gehalten.
Bei der Analyse der nordischen Moorfunde in-
terpretierte die skandinavische Textilforscherin
Margarethe Hald ein schlauchfrmiges Klei-
dungsstck aus Huldremose
26
in Dnemark
(Datierung: um 220 v. Chr.) im Sinne eines dori-
schen peplos. Dies, obwohl das Textil nicht an
einem Frauenkrper in dieser Lage gefunden
wurde. Diese Interpretation Halds hatte weitrei-
chende Folgen, gilt doch nun dieser peplos in
der Fach- und Populrliteratur als d a s charak-
teristische Frauengewand der Eisenzeit. Weiters
regte Inga Hgg
27
in einem Aufsatz eine Diskus-
sion darber an, wo der Ursprung des peplos und
wie seine Verbreitung sei. Aus der Tatsache, dass
sich ab der Frhbronzezeit im Donauraum in den
Grbern paarig an den Schultern getragene
Nadeln und Grtelelemente fnden, erschloss sie
den Ursprung dieser Kleidersitte in Mitteleuropa
im 2. Jahrtausend v. Chr. Von dort aus htte
diese Kleidungsform mit der dorischen Wande-
rung ca. 12001000 v. Chr. Griechenland von
Norden her erreicht, belegt durch bildliche Dar-
stellungen und Grabfunde aus Vergina.
Aufgrund dieses theoretischen Konstruktes soll
nun auch eine Variante mit einem Schlauchkleid
vorgestellt werden, wobei hierbei die Trachtele-
mente sehr funktionell sind. Die beiden groen
Nadeln werden zum Zusammenstecken des
Stoffes an der Schulter verwendet, der Grtel
hlt das Gewand um die Taille. Ein einzelnes
Stoffstck aus Wolle von etwas grberer Quali-
tt reicht fr diese Kleidung aus.
Variante 4: Pustopolje
Im Hgelgrab 16 in Pustopolje, Bosnien-Herze-
gowina
28
wurde das mit ehemaligen Maen von
3 x 1,70 m grofchigste Gewebe Zentraleuro-
pas entdeckt; es ist mittels
14
C-Datierung in eine
Zeit um 1660120 v. Chr. zu stellen. Das nunmehr
fragmentierte Gewebe wurde in einer hlzernen
Grabkiste als textile Bedeckung/Umwicklung des
Leichnams aufgefunden. Es handelt sich um ei-
nen rechteckigen brunlichen Wollstoff in rips-
artiger Leinwandbindung mit breiten Anfangs-
und Endkanten in Rips.
Der groe rechteckige Stoff wird hier fr ver-
schiedene Drapierungen verwendet (Abb. 7), die
mit den Nadeln und dem Grtel am Krper be-
festigt werden. Der fr die Rekonstruktion ver-
wendete Stoff entspricht in seinen Maen dem
Textil von Pustopolje. Zur Betonung des hell
glnzenden Schmuckes wurde jedoch ein blau-
es Gewebe gewhlt, das in seinen Charakteris-
tika dem feinen, blau gefrbten kperbindigen
Stoff aus dem Hallsttter Christian-von-Tusch-
werk/Alter Grubenoffen gleicht.
29
Eine mittelbronzezeitliche Statue aus der unteren
Donauregion war ausschlaggebend fr die Art
der Drapierung. Auffallend an der Figur ist eine
durch Kreisaugen betonte Linie von der Schulter
bis zum Saum an der Rckenansicht. An der
Vorderseite der Statue ist nichts Vergleichbares
Abb. 7: Variante 4
Pustopolje:
1 Rekonstruktion, 2
Grabfund von Pusto-
polje; 3 Mittelbronze-
zeitliche Figur, untere
Donauregion (Quelle:
1 H. Momen, NHM
Wien; 2 nach Benac
1986; 3 nach Kovcs
1977).
26
Hald 1980, 358365.
27
Hgg 1996, bes. 143.
28
Benac 1986, 105111, Abb. 10 und 11. Analyse des Stckes im
Rahmen des CinBA-Projektes in Kooperation mit dem Museum in
Livno, Marija Maric, August 2011.
29
Grmer 2005, Abb. 3.
8 Archologie sterreichs 22/2, 2011
abgebildet. Die berlegung ging dahin, den
Stoff vorne einfach zu nehmen, im Rcken hin-
gegen doppelt berlappen zu lassen und dann
die hinteren Stoffkanten vorne im Schulter-
Brust-Bereich mit dem Stoff mittels Nadeln zu
verschlieen. Durch dieses Anlegen des recht-
eckigen Stoffes ergab sich eine Stoffkante, die
im Rckenteil von der Schulter bis zum Saum
fllt. Zur Betonung dieser Kante wurde der Saum
mit Festonstichen mit rotem Wollfaden befestigt.
Im Gegensatz zu den vorigen Varianten wirkt
der Rockteil daher eher schmal. Durch die ber-
lappung des Stoffes im Rcken und der damit
verbundenen Saumweite von etwa 3 m ist den-
noch die volle Bewegungsfreiheit gewhrleistet.
Variante 5: Freie Assoziation
Diese Variante beruht auf der freien Kombinati-
on verschiedener bekannter mittelbronzezeitli-
cher Kleidungsstcke: dem Tuch von Pustopolje
und den ovalen Mnteln der Nordischen Bron-
zezeit (Abb. 8).
Die berlegung dazu war, verschiedene Klei-
dungsstcke mglichst funktional miteinander
zu verbinden, ohne vorher gezeigte Kleidungs-
elemente zu wiederholen. Dazu wurde der
3 x 1,7 m breite Stoff der Variante Pustopolje
um den Krper gewickelt und oberhalb der Brust
umgeschlagen. Der Umhang wurde daraufhin
mit den Nadeln an dem Umschlagtuch befestigt.
Dieses Kleidungsstck bernahm so die Funkti-
on von Trgern beziehungsweise rmeln. Der
Grtel wurde nun ber den Umhang gelegt, was
den rmelartigen Charakter des Mantels noch
unterstrich. Belege fr eine solche Trageweise
gibt es keine. Alleine die sehr abstrahierte Figur
von Dubovac knnte mit viel Fantasie Hinweise
auf einen gegrteten Umhang geben. Praktisch
wre ein gegrteter Umhang in jedem Fall.
Bewertung der
Rekonstruktionsvarianten
Als erste Quellenkritik
30
muss hier vorangestellt
werden, dass wir nicht wissen, ob die Trachtlagen
in den Grbern eine Alltags- bzw. Festtracht oder
eine spezielle Totentracht darstellen. Verschie-
dene Merkmale weisen nach Wels-Weyrauch
31

darauf hin, dass sie zumindest teilweise als reine
Totentracht gesehen werden knnen etwa bei
mit Kettchen verbundenen Beinbergen oder
Nadeln, die mit der Spitze nach oben orientiert
sind. In manchen Fllen weisen aber Abnt-
zungsspuren
32
auf Trachtbestandteilen darauf
hin, dass sie auch zu Lebzeiten stark bentzt
wurden. Daher wurden bei den Kleidungsvari-
anten auch unter Einbeziehung von Bildquellen
funktionierende und tragbare Alltags- bzw.
Festtrachten rekonstruiert.
Die Kleidungsstcke wurden von uns zumeist
knchel- bis bodenlang gestaltet. Diese Konst-
ruktion ergibt sich zum Teil durch die Gre der
verwendeten Stoffe und folgt der berlegung,
dass auch bei den Figuren keine Fe oder Bei-
ne angedeutet sind und somit durchaus boden-
lange Gewnder dargestellt sein knnten. Auch
praktischen wrmetechnischen Aspekten kommt
diese Lnge entgegen. Zur Vollstndigkeit muss
Abb. 8: Variante 5
Freie Assoziation:
1 Rekonstruktion, 2
Figur von Dubovac
(Quelle: 1 H. Mo-
men, NHM; 2 Ml-
ler-Karpe 1980).
30
Siehe auch die methodischen Bemerkungen zu den Quellen zur
vorrmischen Kleidungsgeschichte bei Grmer 2010, 293306.
31
Wels-Weyrauch 1994, 59 Abb. 5556C.
32
Wiegel 1994, 165.
Archologie sterreichs 22/2,2011 9
aber erwhnt werden, dass mit denselben Stof-
fen durch Zusammenfalten in zwei Lagen auch
krzere Kleidungsstcke drapiert werden kn-
nen. Die Verwendung kurzer Schnurrcke und
nur bis zu den Knien reichender Mnnerrcke
bei den bronzezeitlichen Kleiderfunden aus
Nordeuropa zeigt, dass unbekleidete Beine nicht
tabuisiert waren, und man somit krzere Klei-
dungsstcke durchaus auch in Betracht ziehen
sollte.
Generell ist zu bemerken, dass die Nadeln mit
einem Schaftdurchmesser von 0,7 cm an den
feineren Stoffen, vor allem jenen aus Leinen, teils
irreparable Schden hervorrufen.
33
Bisher ist aus
dem bronzezeitlichen Textilmaterial in Europa
34

kein umnhtes Knopfoch bekannt, das diesen
Folgen der Verwendung der Nadeln Rechnung
tragen wrde. Grbere Wollstoffe werden durch
die Nadeln nicht so stark beeintrchtigt (Abb. 9).
Diskussion zu Variante 1: Nordischer Typ
Die Rekonstruktion scheint sehr funktional. Die
Quellenkritik gebietet es zu betonen, dass die
Originalgewnder sowohl regional als auch
kulturell weit vom mittleren Donauraum entfernt
sind, wenngleich die Funde in hnlicher Zeitebe-
ne angesiedelt sind.
Es bestanden zu dieser Zeit jedoch durchaus
direkte Kontakte zwischen dem Nordischen
Raum und dem Donauraum. So wurde in Skan-
dinavien ein Frauengrab mit sterreichisch-
ungarischer Ausstattung entdeckt.
35
Dennoch
muss darauf hingewiesen werden, dass bei der
einheimischen Frauentracht in Dnemark keine
Nadeln, Stachelscheiben und breite Blechgrtel
blich sind.
36
Als wichtiger Kontaktfund gelten
die Hgelgrber von Schwarza in Mitteldeutsch-
land. Es wurden Textilreste sowie Trachtlagen
entdeckt, die durch Nadel- und Halsschmuck
jenen aus dem Donauraum entsprechen. Karl
Schlabow, der die Textilien analysierte, rekons-
truierte ein mehrlagiges Kleidungsensemble mit
Bluse und Mantel. Unsere Rock-Blusen-Kombi-
nation mit Mantel erscheint daher im Bereich
des Mglichen.
Diskussion zu Variante 2: Karpaten-Typ
Nach den Tonfguren wurde eine Kleid-Silhou-
ette und Mantel rekonstruiert. Wir wissen je-
doch nicht, ob die Figuren und ihre Verzierung
berhaupt konkret verwendete Kleidung abbil-
den, wie es hier indiziert wird. Der in unserer
Rekonstruktion vorkommende Mantel wider-
spricht eigentlich der Silhouette der Figuren,
wurde jedoch verwendet, um den Nadeln ein
funktionales Element zu geben. Auf den Darstel-
lungen sind Grtel und Nadeln nur zu erahnen,
wie auf einer Figur vom unteren Donauraum.
37

Der Brustschmuck, meist Spiralanhnger, ist
hingegen oft dargestellt.
38
Abb. 9: Beschdi-
gungen an Geweben
durch dicke Nadel-
schfte (Quelle: K.
Grmer, Wien).
33
Vgl. Grmer 2010, Abb. 168.
34
Im Rahmen des Projektes CinBA wird von der Textilgruppe unter der
Leitung von Lise Bender Jrgensen, Universitt Trondheim, Norwegen,
eine Datenbank zu bronzezeitlichen Textilfunden aus Europa erstellt.
Diese soll nach Abschluss des Projektes im Internet frei zugnglich sein.
35
Bergerbrant 2007, 120121, 128129.
36
Vgl. Bergerbrant 2007, Listen in Appendix.
37
Kovcs 1977, Abb. 2.
38
Mller-Karpe 1980, Taf. 326.
10 Archologie sterreichs 22/2, 2011
Diskussion zu Variante 3: Peplos-Typ
Wie bereits bei der Beschreibung der Variante
betont, ist der peplos als mitteleuropisches
Kleidungsstck ein theoretisches Konstrukt. Die
Trachtbestandteile wrden sich gut in eine der-
artige Trageweise einfgen und erscheinen
dabei sehr funktional. Es wurde jedoch bisher
weder ein schlauchfrmiges Kleidungsstck aus
der Bronzezeit Mitteleuropas entdeckt, noch
kann auf den sdosteuropischen Abbildungen
eine derartige Drapierung eindeutig identifziert
werden. Es bleibt also ein Denkmodell unter
vielen.
Diskussion zu Variante 4: Pustopolje
Das zum Donauraum in Niedersterreich rum-
lich nchste grofchige Textil in Zentraleuropa
ist jenes rechteckige, nicht durch Naht in eine
bestimmte Kleidungsform gebrachte Gewebe
von Pustopolje in Bosnien. Dieses wurde mit zwei
groen Nadeln und dem Grtel zu einem Frau-
engewand drapiert, was eine sehr funktionale,
gut tragbare Variante ergab. Der archologische
Kontext des Originaltextils deckt sich jedoch
nicht mit unserer Rekonstruktion, da es in einem
Mnnergrab entdeckt wurde und dort eindeutig
als Leichentuch diente. Man mag nun postulie-
ren, dass hnliche groe Tcher eventuell auch
fr Frauenkleidung verwendet worden sind, was
aber ohne konkreten Fund nicht zu beweisen ist.
Diskussion zu Variante 5: Freie Assoziation
Es wurden geografsch weit voneinander ent-
fernte Originaltextilien verwendet, die zudem
jeweils nicht aus Frauengrbern stammen (siehe
oben). Dieser Mix verschiedener Kleidungsele-
mente unter Einbehaltung der Trachtlage im
Grab (Nadeln an der Schulter, Grtel um die
Taille) dient lediglich der Auslotung der Mg-
lichkeiten.
Fazit
Fr die Rekonstruktion einer mittelbronzezeitli-
chen Frauentracht wurde bewusst das sehr rei-
che Grab aus dem niedersterreichischen Wink-
larn gewhlt, da es in der Betonung des Ober-
krpers und der Taille offenbar den kleidungs-
stilistischen Zeitgeschmack der Mittelbronzezeit
reprsentiert wie er bei den Frauenbestattun-
gen in den Grbern fassbar ist. Unter Einbezie-
hung verschiedener Quellengattungen, vor al-
lem von Statuetten, Originalgewndern und
Textilfragmenten aus Zentraleuropa, ist es mg-
lich, verschiedene Kleidungsvarianten zu kreie-
ren. Diese haben unterschiedliche Silhouetten
und eine verschiedene Anzahl von Einzelelemen-
ten diverser Konstruktionstypen (Kleid, Bluse,
Rock, Mantel, drapiertes Tuch). Ihnen allen ist
gemeinsam, dass sie dieselbe Trachtlage gene-
rieren also die groen Petschaftkopfnadeln im
Schulter-/Oberkrperbereich und der breite
Blechgrtel um die Taille. Die Position der
Schmuckelemente, vor allem der Stachelschei-
ben und Armringe, hat im Gegensatz zu Nadeln
und Grtel kein funktionales Element.
Die von uns vorgeschlagenen und in ihren Str-
ken und Schwchen diskutierten Varianten zei-
gen eindrcklich, dass es zu diesen Trachtlagen
der Bronzezeit in Mitteleuropa keine eindeutige
Kleidungsrekonstruktion geben kann. Die Viel-
falt der prinzipiell mglichen Gewandgestaltun-
gen soll hier eine methodische Diskussion zur
Rekonstruktion prhistorischer Kleidung anhand
von Trachtlagen in Grbern anstoen.
* Anmerkung:
Bereits in den 1970er-Jahren hat sich Frau Susanne Rogan, damals
Studentin am Urgeschichteinstitut der Universitt Wien, anhand
der Statuetten aus dem Balkanraum mit der Rekonstruktion mit-
telbronzezeitlicher Kleidung auseinandergesetzt. Die in diesem
Rahmen geschneiderten Gewnder waren im Urgeschichtemuseum
Asparn an der Zaya ausgestellt.
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64 Archologie sterreichs 22/2, 2011
ao. Univ.-Prof. Dr. Verena Gassner, Institut fr Klassische Archologie, Universitt Wien,
Franz-Klein-Gasse 1, A-1190 Wien, E-Mail: [email protected]
Mag. Dr. Karina Grmer, Prhistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien,
Burgring 7, A-1010 Wien, E-Mail: [email protected]
Univ.-Doz. Mag. Dr. Stefan Groh, Fachbereich Zentraleuropische Archologie (ZEA),
sterreichisches Archologisches Institut, Franz-Klein-Gasse 1, A-1190 Wien,
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AProf. Dr. Regina Hofmann-de Keijzer, Universitt fr angewandte Kunst Wien,
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Mag. Claus-Stephan Holdermann, Context OG. Archologie Bauforschung Kulturraumana-
lsen, Auerdorf 16, A-6179 Ranggen, E-Mail: claus-stephan.holdermann@context-archaeology.
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Dr. Veronika Holzer, Prhistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien,
Burgring 7, A-1010 Wien, E-Mail: [email protected]
HR Dir. Dr. Anton Kern, Prhistorische Abteilung, Naturhistorisches Museum Wien,
Burgring 7, A-1010 Wien, E-Mail: [email protected]
Sebastian Krutter, Landesarchologie Salzburg, c/o Salzburg Museum, Alpenstrae 75,
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Mittelalter- und Neuzeitarchologie, Universitt Innsbruck, Langer Weg 11,
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Mag. Dr. Helga Sedlmayer, Fachbereich Zentraleuropische Archologie (ZEA),
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Univ.-Lekt. Lic. Dr. des. Dr. h. c. Gnther E. Thry, Weilerbergstrae 38, D-71111 Waldenbuch,
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ao. Univ.-Prof. Dr. Otto H. Urban, Institut fr Ur- und Frhgeschichte, Universitt Wien,
Franz-Klein-Gasse 1, A-1190 Wien, E-Mail: [email protected]
AutorInnen dieser Ausgabe
A
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H
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Die sterreichische Gesellschaft
fr Ur- und Frhgeschichte (GUF)
Im Jahre 1950 wurde die Urgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft inner-
halb der Anthropologischen Gesellschaft in Wien unter dem Ehren-
schutz von Prof. Dr. Gero von Merhart gegrndet.
1958 wurde diese in die sterreichische Arbeitsgemeinschaft fr Ur-
und Frhgeschichte der Universitt Wien umgewandelt (UAG).
1988 entstand die sterreichische Gesellschaft fr Ur- und Frhge-
schichte (GUF).
1997 sowie zuletzt 2009 wurden die Vereinsstrukturen der GUF durch
Statutennderungen aktualisiert.
AUSSCHUSS
Mag. Gottfried Artner
HR i. R. Dr. Fritz Eckart Barth
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