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Kapitel 1

Begriff und Aufgaben


des Geldes

Begriff und Aufgaben des Geldes


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1. Begriff und Aufgaben des Geldes


Geld begegnet uns berall im tglichen Leben. Bei dem Wort Geld denken die meisten zunchst an Mnzen und Banknoten. Wir reden von Geld
verdienen, wenn es um unser Einkommen geht. Wir sprechen von Geld
ausgeben, wenn wir einkaufen. Bei greren Anschaffungen kommt es vor,
dass wir uns Geld leihen, also einen Kredit aufnehmen mssen sei es im
Bekanntenkreis oder bei einer Bank. Geld bezeichnet also Einkommen, Zahlungsmittel, Vermgen, Kredit
Diese recht unterschiedliche Verwendung des Begriffs Geld kommt nicht
von ungefhr: Sie ist Ausdruck der universalen Rolle, die Geld im Wirtschaftsleben spielt.

1.1 Rolle des Geldes in der arbeitsteiligen Wirtschaft


Moderne Volkswirtschaften zeichnen sich durch einen hohen Grad an Arbeitsteilung und damit an Spezialisierung aus, denn nicht jeder kann jede Ware
fr sich selbst herstellen. Dies hat zur Folge, dass Gter, d. h. Waren und
Dienstleistungen, stndig gegeneinander getauscht werden mssen. Gbe es
kein Geld, wre man gezwungen, Gter direkt zu tauschen. In einer reinen
Tauschwirtschaft besteht aber immer die Schwierigkeit, gerade denjenigen zu
finden, der genau das anbietet, was man selbst sucht, und der gleichzeitig
genau das bentigt, was man selbst anbietet. Das Suchen nach passenden
Tauschpartnern ist enorm aufwendig. Findet man keinen direkten
Ohne Geld gbe es eine
Tauschpartner, entstehen unter
Tauschwirtschaft.
Umstnden lange Tauschketten, bis
endlich jeder das in Hnden halten
kann, was er ursprnglich eigentlich haben wollte. Eine weitere Schwierigkeit
in einer Tauschwirtschaft ist es, die Austauschrelation jedes Gutes zu jedem
anderen zu bestimmen. In einer Tauschwirtschaft ist das Wirtschaftsleben also
komplizierter, der Handel trge oder fast unmglich.

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sondern etwas dazwischenzuschalten: Geld. An die Stelle des einfachen Tausches Ware gegen Ware trat der doppelte Tausch Ware gegen Geld und
Geld gegen Ware. Die Zwischentauschware Geld erleichtert das Handeln,
da Kauf und Verkauf zeitlich und rtlich auseinanderliegen knnen und es
zudem einen allgemeinen Mastab gibt, in dem der Wert jedes Gutes ausgedrckt werden kann.

Geld- und Gterkreislauf


Geld spielt in einer arbeitsteiligen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Das zeigt sich
in einem einfachen Ausschnitt des Geld- und Gterkreislaufs, in dem sich zwei
Marktteilnehmer gegenberstehen:

Vereinfachter Geld- und Gterkreislauf


(Einfacher Wirtschaftskreislauf)

Arbeitsleistung

Geldstrom

Einkommen

Private
Haushalte

Unternehmen

Konsumausgaben
Gterstrom

Um die Schwierigkeiten der Tauschwirtschaft zu berwinden, kamen die Menschen schon frhzeitig darauf, nicht mehr Ware gegen Ware zu tauschen,

Gterstrom

Konsumgter

Geldstrom

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Auf der einen Seite stehen die privaten Haushalte, die ihre Arbeitskraft anbieten und Konsumgter nachfragen. Auf der anderen Seite befinden sich
die Unternehmen, die Konsumgter anbieten und Arbeitskrfte nachfragen.
Zwischen den Unternehmen und den Haushalten flieen so verschiedene
Strme. Dem Kreislauf von Gtern und Arbeitsleistung ist ein Geldkreislauf
entgegengerichtet. Die Haushalte erhalten von den Unternehmen fr ihre
Arbeitsleistung Einkommen in Form von Geld, das sie fr den Kauf von Konsumgtern verwenden knnen.
Diese Modellvorstellung ist zwar stark vereinfacht, da sie das Ausland, den
Bankensektor, den Staat sowie den Austausch zwischen den Unternehmen
und den Haushalten untereinander nicht bercksichtigt. Dennoch verdeutlicht
er die Allgegenwart des Geldes im Wirtschaftsleben.

1.2 Funktionen des Geldes


Die Vorteile des Geldes zeigen sich in den wesentlichen Funktionen, die dem
Geld zugesprochen werden. Um diese Funktionen zu erfllen, muss es allerdings auch gewisse Eigenschaften mitbringen.

Geld als Tausch- und Zahlungsmittel


Geld ist in erster Linie ein Tauschmittel, das den Austausch von Gtern vereinfacht. Geld wird aber auch benutzt, um Kredite zu gewhren und Schulden
zu begleichen. In diesen Fllen geht es nicht um einen Austausch von Gtern,
sondern um Finanztransaktionen. Man spricht von der Geldfunktion als Zahlungsmittel. Dazu muss die jeweilige Form des Geldes allgemein akzeptiert
werden.

Geld als Recheneinheit


Die abstrakte Einheit Geld erlaubt es, Gter- und Vermgenswerte in einer allgemeinen Bezugsgre auszudrcken und dadurch vergleichbar zu
machen. Das Geld hat damit die Funktion einer Recheneinheit bzw. eines
Wertmastabs. Es mssen dann nicht mehr die zahllosen Austauschverhltnisse aller Gter untereinander bestimmt werden. Beispielsweise existieren bei
100 Gtern 4.950 Austauschverhltnisse (allgemein: n(n-1)/2 Austauschver-

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hltnisse bei n Gtern). Dank der Recheneinheit Geld muss man nicht 4.950
Austauschverhltnisse, sondern nur 100 Preise beachten. Damit Geld diese
Funktion wahrnehmen kann, muss es ausreichend teilbar sein.

Geld als Wertaufbewahrungsmittel


Geld bietet den Vorteil, dass Kauf und Verkauf zeitlich auseinanderliegen
knnen, wenn Waren nicht direkt getauscht werden mssen. In Geld lsst
sich somit ein gewisser Wert speichern und zu einem spteren Zeitpunkt
wieder eintauschen. Das Geld hat somit eine Wertaufbewahrungsfunktion.
Voraussetzung fr diese Funktion
ist, dass Material und Wert des
Das Vertrauen in die WertGeldes bestndig sind. Auf diese
bestndigkeit des Geldes bildet
Funktion wird insbesondere beim
die Grundlage des Geldwesens.
Sparen gesetzt. Wer spart, konserviert den Wert ber die Zeit und
bildet sich so eine Reserve, ber die er spter bei Bedarf verfgen kann. Das
Spar-Geld kann man so in der Zwischenzeit anderen berlassen (z. B. einer
Bank). Dafr bekommt man Zinsen, die gewissermaen eine Entschdigung
dafr sind, dass man fr eine bestimmte Zeit auf die Verfgbarkeit seines
Geldes verzichtet.

Die Funktionen des Geldes im berblick

Zahlungsmittel

Recheneinheit

Geld erleichtert den


Warentausch.

Gterwerte lassen sich


in einer Bezugsgre
ausdrcken und
vergleichen.

Auch Finanztransaktionen
wie die Vergabe von
Krediten sind mglich.

Wertaufbewahrungsmittel
Gelderwerb und
Geldausgabe knnen
zeitlich auseinanderfallen.
Sparen ist mglich.

Geld fungiert als


Wertmastab.

Um diese Funktionen erfllen zu knnen, muss der Gegenstand, der als Geld verwendet
wird, gut teilbar, wertbestndig und allgemein akzeptiert sein.

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1.3 Erscheinungsformen des Geldes im Wandel der Zeit


Was in einer Wirtschaft als Geld dient, hat sich im Laufe der Geschichte oft
gendert. Sprechen wir von Geld, denken heute die meisten zuerst an Mnzen
und Banknoten. Aber auch andere
Gegenstnde galten und gelten als
Geld ist, was letztlich als Geld
Geld. Heutzutage spielt unsichtbaallgemein akzeptiert wird.
res Geld auf Konten und Karten
eine groe Rolle. Obwohl wir es in
dieser Form nicht einmal anfassen knnen, akzeptieren wir es als Geld. Geld
ist letztlich das, was als Geld allgemein akzeptiert wird: Geld ist, was als Geld
gilt.

Mnzen
Warengeld wie Gold oder Silber kann man viel leichter als Geld verwenden,
wenn man sie in einheitlichen, genormten Stcken in Umlauf bringt, anstatt
dauernd Metallklumpen oder Barren
abzuwiegen. Wenn eine befugte Autoritt Regeln fr einheitliche Metallstcke
aufstellt, sie nach diesen Regeln herstellt,
durch ein Bildmotiv beurkunden und
dann in Umlauf bringen lsst, ist eine
Mnze entstanden.

Warengeld
Eine einfache Form des Geldes ist das Warengeld (auch:
Naturalgeld). Beispiele dafr sind Kaurischnecken, Salzbarren, Felle, Federn oder Vieh. Das lateinische Wort
fr Geld heit pecunia und wurde aus dem Wort
pecus fr Vieh abgeleitet. Auf der pazifischen Insel
Yap gelten mit einem Loch versehene Steinscheiben
unterschiedlicher Gre als Zahlungsmittel (Steingeld).

Kaurischnecken

Im Laufe der Zeit bernahmen Edelmetalle wie Bronze, Silber und Gold die
Funktion von Geld. Sie bieten den Vorteil, dass sie relativ knapp, haltbar und
leicht teilbar sind. Mit der Einfhrung
von Metallgeld konnten die Probleme
berwunden werden, die mit der Verwendung verderblicher Waren als Geld
einhergingen.
Steingeld (Yap)

Der Gebrauch von Warengeld ist weder auf eine Zeitepoche noch auf einen Kulturkreis beschrnkt. So kommt man wieder auf Warengeld zurck,
wenn beispielsweise nicht gengend Kleingeld fr den tglichen Handel
zur Verfgung steht oder wenn die offizielle Whrung das Vertrauen der
Menschen verloren hat. So nutzte man in Deutschland kurz nach dem
Zweiten Weltkrieg auf den Schwarzmrkten Zigaretten anstelle der wertlos
gewordenen Reichsmark als Zahlungsmittel. Mit der Einfhrung der D-Mark
1948 (Whrungsreform) verschwand der Schwarzmarkt und mit ihm die
Zigarettenwhrung.

Die ltesten Mnzen kennen wir aus


der Mitte des 7. Jahrhunderts vor Christi
Geburt aus dem Knigreich Lydien in
Frhform der Mnze aus dem
der heutigen West-Trkei. Damals waren
7. Jh. v. Chr. (Phanes-Stater)
es noch Metallklmpchen, die mit einer
Prgung versehen worden waren. Im Laufe der Zeit wurden die geprgten
Metallstcke zunehmend breiter, flacher und immer besser gerundet.
Die Idee von genormten und geprgten Mnzen verbreitete sich schnell. Die
ersten Mnzen zeigten Symbole aus der Natur oder der Mythologie. Spter
prgte man oft Herrscherportrts auf die Mnzen. Der Mnzherr, der das
Mnzregal (d. h. das Recht, Mnzen zu prgen) innehatte, garantierte mit
seinem Abbild oder Zeichen, dass die Mnzen gem den Mnzregeln hergestellt waren.

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Mnzgesetze legten meistens fest,


dass der Wert von ausgeprgten Goldmnzen und groen Silbermnzen ein
wenig hher lag als der Preis des in der
Mnze enthaltenen Edelmetalls. Dennoch sollte dafr gesorgt sein, dass in
jeder Mnze gengend von der Geldware Gold oder Silber enthalten war.
Der etwas hhere Preis gemnzten
Edelmetalls gegenber ungemnzten
Metallstcken deckte die Kosten der
Mnzherstellung, verhinderte aber
auch, dass die mhsam in Geldform
gebrachten Mnzen schnell wieder als
Rohstoffe eingeschmolzen wurden.
Rmische Mnze mit
dem Bildnis Csars
Weil Edelmetalle schon immer besonders wertvoll waren, war auch der
Wert einer einzelnen Grosilber- oder gar Goldmnze so hoch, dass man damit kleinere Betrge gar nicht begleichen konnte. Dafr bentigte man Kleingeld. Dieses Kleingeld bestand aus sogenannten Teil- oder Scheidemnzen,
deren Wert deutlich hher lag als der Preis fr die enthaltenen Rohstoffe und
die Herstellung. Solche Scheidemnzen machen berwiegend das moderne
Mnzgeld aus.

Im mittelalterlichen Europa waren es


die Kaufleute, die sich mit Wechselbriefen eigene Zahlungspapiere schufen. Der Bezogene (z. B. ein Warenkufer) verpflichtete sich in einem
Wechselbrief, dieses Papier bei Vorlage zu einem bestimmten Zeitpunkt
mit einem bestimmten Geldbetrag
bar in Gold oder Silber einzulsen.
Indem die Kaufleute und Bankiers
Wechselbriefe ausstellten, diese sich
gegenseitig verkauften und miteinander austauschten, bentigten sie fr
den Warenhandel deutlich weniger
bares Gold oder Silber. Sie konnten
Ksch-Schein aus China
damit leichter, schneller und sicherer
zahlen und gewhrten sich berdies
gegenseitig Kredit. Neben Wechselbriefen verwandte man in Europa fr den
kaufmnnischen Zahlungsverkehr spter auch andere Zahlungsversprechen
wie Depositenscheine. Bankiers oder Goldschmiede nahmen Edelmetall ihrer
Kunden in sichere Verwahrung und stellten ihnen darber einen Depositenschein aus. Gegen Vorlage des Depositenscheins wurde das Edelmetall wieder
ausgezahlt.

Papierne Geldzeichen

Banknoten

Papierne Geldzeichen haben im Unterschied zu Mnzen aus Metall wie Gold


oder Silber kaum einen Warenwert. Dennoch lassen sich mit ihnen groe
Geldbetrge sehr viel leichter, sicherer und damit billiger und schneller weitergeben von Hand zu Hand wie von Stadt zu Stadt.

Staatspapiergeld, wie es in China lange umlief, konnte sich in Europa trotz


der Versuche verschiedener Regierungen nie dauerhaft durchsetzen. Hinter
Staatspapiergeld stand kein Warenwert, sondern nur die Macht und die
Glaubwrdigkeit des Staates. Die geldartig genutzten Papiere Europas wie
Wechsel oder Depositenscheine hatten mit dem Staat kaum etwas zu tun und
waren durch Warengeschfte oder Edelmetall gedeckt. Allerdings konnte man
sie nicht so formlos weitergeben wie etwa Mnzen, weil sie als Kreditpapiere
an Personen oder Orte gebunden waren. Seit dem 17. Jahrhundert breiteten
sich deshalb Banknoten aus, die von privaten Banken ausgegeben wurden.

Das lteste Papiergeld gaben vor ber Tausend Jahren Staatsbehrden in


China aus. Ihre Kaufkraft erhielten die chinesischen Geldscheine nur durch
kaiserlichen Erlass.

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Als erste Notenbank Europas gilt der Stockholms Banco. Wegen Silbermangels prgte man in Schweden ab 1644 Kupferplatten als Geld. Da die bis zu
20 kg schweren Platten fr den praktischen Gebrauch sehr unhandlich waren,
konnte man sie beim Stockholms Banco hinterlegen und erhielt dafr einen
Credityf-Zedel, der jederzeit wieder in Metallgeld eingewechselt werden
konnte. Diese Zettel gelten als die ersten Banknoten Europas.

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Heute geben staatliche Zentralbanken Banknoten aus und brgen fr deren


Wert. Whrend noch bis weit ins 20. Jahrhundert Whrungen durch Gold
gedeckt waren, sind die Whrungen der meisten Volkswirtschaften heute
sogenannte Fiat-Whrungen ohne Edelmetalldeckung. Die Bezeichnung
Fiat-Whrung leitet sich vom lateinischen fiat (es werde) ab und deutet
darauf hin, dass Fiatgeld durch Beschluss der gesetzgebenden Organe eines
Staates entsteht, der dieses Geld als gesetzliches Zahlungsmittel bestimmt.
Die Einfhrung von Papiergeld lste den Geldwert vom Material des Geldstoffes. Geld ist in Form von Banknoten nicht nur bequemer zu transportieren,
sondern auch erheblich billiger
herzustellen. Deshalb kann man
Der Wert von Papiergeld ist
theoretisch unbegrenzt Geld herunabhngig vom Material.
stellen. Wenn das in der Geschichte
geschah, hatte es immer negative
Folgen: Wurde zu viel Geld in Umlauf gebracht, verfielen der Geldwert, das
Vertrauen in das Geld und die Akzeptanz der Whrung.

Buchgeld (Giralgeld)

Credityf-Zedel des Stockholms Banco

Dieses Prinzip wurde zur Grundlage des Notenbankwesens, das sich dann vor
allem im 19. Jahrhundert in ganz Europa durchsetzte. Notenbanken kauften
Gold und Silber, aber auch sichere Wechselbriefe der Kaufleute an und gaben
dafr im Gegenzug Banknoten aus. Wer bei der Bank die Banknote einlsen
wollte, bekam den Betrag der Note jederzeit in Edelmetall ausgezahlt. Banknoten konnten genauso leicht wie Mnzen umlaufen, erleichterten aber den
Umgang mit groen Geldbetrgen. Die Banknoten waren durch Edelmetallvorrte und Wechsel bei der ausgebenden Notenbank gedeckt.

Neben dem Papiergeld bildete sich in den groen Handelsstdten in Norditalien, aber auch in Amsterdam, Hamburg und Nrnberg nahezu gleichzeitig
das Buchgeld bzw. Giralgeld heraus Geld also, das nur in den Kontobchern
der Banken verzeichnet ist. Bei den Girobanken konnten Kaufleute Konten
erffnen, um dann Guthaben von Konto zu Konto zu bewegen: Das System
des stofflosen Geldes hat sich bis heute erhalten und stark an Bedeutung
gewonnen. Mit jedem Kontoauszug knnen wir sehen, wie viel
Buchgeld wird stofflos von
Buchgeld wir besitzen. Heute wird
Konto zu Konto bertragen.
das Geld aber nicht mehr durch Zuund Abschreiben in echten Kontobchern bewegt, sondern in Computern oder ber elektronische Medien.
Wenn man per Computer oder Karte nicht nur Zahlungsanweisungen an die
Bank bermittelt, sondern tatschlich Geld als digitale Datenstze weitergibt,
spricht man von elektronischem Geld bzw. E-Geld.

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Stabilitt des Geldwerts


Mit dem bergang vom Warengeld zum stofflosen Buchgeld nderten sich
auch die Anschauungen ber das Wesen und den Wert des Geldes. Hatte es
bei vollwertigen Mnzen noch nahegelegen, den Wert des Geldes allein in
seinem Warenwert zu sehen, so gewann beim stofflosen Geld dessen Knappheit an Bedeutung. Wenn das Geld nicht mehr knapp ist, weil beispielsweise
ein Missverhltnis zwischen der umlaufenden Geldmenge und der vorhandenen Gtermenge besteht, kann dies einen allgemeinen Anstieg der Preise
zur Folge haben. Das Geld erfllt
seine Funktionen dann nur noch
Heute stellen Zentralbanken
unzulnglich und wird schlielich
die notwendige Knappheit des
im Wirtschaftsverkehr nicht mehr
Geldes sicher.
allgemein akzeptiert. Ein solches
Missverhltnis kann bei Papiergeld
und Buchgeld, die fast kostenlos und aus dem Nichts produziert werden
knnen, leichter auftreten als bei Warengeld oder einer goldgedeckten Whrung. Bei diesen wirkten die beschrnkten Edelmetallvorrte als Geldschpfungsbremse.
Heute wissen wir, dass nur die Knappheit des Geldes die Grundlage fr seinen
Wert sein kann. Deshalb muss eine mit Autoritt ausgestattete Instanz fr die
Knappheit des Geldes sorgen. Zustndig dafr sind in modernen Volkswirtschaften die Zentralbanken. In Deutschland war dies bis Ende 1998 die Deutsche Bundesbank. Anfang 1999 hat im Euro-Whrungsgebiet das Eurosystem
die Zentralbankfunktion bernommen. Es besteht aus der Europischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Eurolnder, darunter die
Bundesbank. Die vorrangige Aufgabe des Eurosystems ist es, Preisstabilitt zu
sichern, d.h. den Wert des Euro stabil zu halten.

Das Wichtigste im berblick:


Geld spielt in der heutigen arbeitsteiligen Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Ohne Geld gbe es eine Tauschwirtschaft, die das
Wirtschaftsleben schwieriger machen wrde.
Geld hat mehrere wichtige Funktionen. Es ist Tausch- und Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Um
diese Funktionen erfllen zu knnen, muss das Geld gut teilbar,
wertbestndig und allgemein akzeptiert sein.
Die Erscheinungsform von Geld hat sich im Laufe der Zeit gendert.
Eine einfache Form von Geld ist das Warengeld, also Gegenstnde,
die als Geld verwendet werden.
Whrend Metalle zunchst als Warengeld dienten, kam man spter
darauf, es in eine einheitliche Form zu bringen. Geprgte Metallstcke, also Mnzen, werden noch heute verwendet.
Neben den Mnzen setzte sich das Papiergeld durch. Papiergeld
erleichtert den Umgang mit groen Geldbetrgen, ist aber auch
leichter zu vermehren. Das gilt erst recht fr das stofflose Buchgeld,
das im heutigen Wirtschaftsleben eine bedeutende Rolle spielt.
Die Knappheit des Geldes ist die Grundlage seines Wertes. In der
heutigen Zeit sorgen Zentralbanken fr die Stabilitt des Geldes.
Im Euro-Whrungsgebiet sorgt dafr das Eurosystem, das aus der
Europischen Zentralbank und den nationalen Zentralbanken der
Eurolnder darunter die Bundesbank besteht.

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