Investition S Rechnung
Investition S Rechnung
Inhaltsbersicht
Seite
1.
1.1.
1.2.
1.3.
1.4.
1.5.
Grundlagen .............................................................................................................
Begriff ....................................................................................................................
Investitionsarten .....................................................................................................
Investitionsentscheidungsprozess ..........................................................................
Aufgaben der Investitionsrechnung .......................................................................
Die Probleme der Investitionsentscheidungen .......................................................
1
1
2
3
6
6
2.
Investitionspolitik ................................................................................................... 7
3.
Methoden der Investitionsrechnung ....................................................................... 9
3.1. Statische vs. Dynamische Investitionsrechnungsverfahren .................................. 10
3.2. Unsichere Erwartungen vs. sichere Erwartungen ................................................. 12
4.
4.1.
4.2.
4.3.
4.4.
4.5.
4.6.
5.
5.1.
5.2.
5.3.
5.4.
5.5.
5.6.
5.7.
6.
6.1.
6.2.
6.3.
6.4.
6.5.
7.
Tabellen ................................................................................................................ 74
8.
Lernkontrollteil ..................................................................................................... 80
9.
bungen ............................................................................................................... 85
10.
Lsungen .............................................................................................................. 92
BI - IR
3.
In der Theorie und Praxis sind viele verschiedene Modelle fr die Investitionsrechnung
entwickelt worden. Sie sollen die quantitativen Aspekte einer Investition erfassen und
bewerten und sind damit ein wesentliches Instrument zur Planung und Kontrolle eines
rationalen Entscheides, der sich auf die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer Investition
absttzen soll.
Der Begriff Investitionsrechnung war lange Zeit auf Verfahren, die die Wirtschaftlichkeit von
Real- und Finanzinvestitionen ermitteln, beschrnkt. Heute ist man der Auffassung, dass die
Verfahren der Unternehmensbewertung ihren Kern ebenfalls in der Investitionsrechnung
haben. Als grsster Unterschied gilt der folgende: Whrend die Unternehmensbewertung den
Wert eines Unternehmens, einer Beteiligung oder eines Betriebsteils zu bestimmen versucht,
um daraus eine Preisforderung abzuleiten, geht es bei der Investitionsrechnung um die
Vorteilhaftigkeit einer Investition bei gegeben Anschaffungskosten. Weitere Unterschiede
sind historisch bedingt. Wir beschrnken uns im folgenden auf die Verfahren der
Wirtschaftlichkeitsrechnung.
BI - IR
3.1.
10
Dynamische Verfahren
Kostenvergleichsrechnung
Kapitalwertmethode
Gewinnvergleichsrechnung
Interne Zinsfussmethode
Rentabilittsrechnung
Annuittenmethode
Amortisationsrechnung
Abb. 4:
Es gibt viele Modell- und Verfahrenskategorien. Wir beschrnken uns jedoch auf diese zwei
Verfahren, da sie in der Praxis eine grosse Rolle spielen, wenn es darum geht, Investitionsentscheidungen rechnerisch zu fundieren.
Sthelin machte in der Schweiz eine Untersuchung ber die Verfahren der Investitionsrechnung, die die Unternehmen benutzen. Dabei kam er auf das folgende Resultat (Mehrfachnennungen waren auch mglich): 93,4% der Unternehmen benutzen die Amortisationsrechnung, 42,2% die Kapitalwertmethode, 4,4% die Annuittenmethode, 64,4% die Methode
des internen Zinsfusses und 15,6% die Rentabilittsrechnung.
Volkart machte eine hnliche Untersuchung und bekam ein hnliches Resultat: 68% der
Unternehmen benutzen die Amortisationsrechnung, 39% Kapitalwertmethode, 23% die
Annuittenmethode, 67% die Methode des internen Zinsfusses, 50% die Rentabilittsrechnung und 16% die dynamische Pay Back Methode.
BI - IR
11
Die statischen und dynamischen Methoden der Investitionsrechnung werden also in der Praxis
rege angewendet. Dabei haben die dynamischen Methoden in der letzten Zeit an Bedeutung
gewonnen. Die Methoden werden oftmals auch kombiniert, da die Unternehmen sich nicht
nur auf einzelne Methoden absttzen wollen.
Die statischen Methoden bercksichtigen den zeitlichen Anfall von Einnahmen und Ausgaben
nicht oder nur unvollkommen. Im einfachsten Fall bercksichtigten sie nur die Periode, die
unmittelbar auf die Vornahme der Investition folgt und unterstellen dann, dass dieser
Ausschnitt reprsentativ ist fr die Gesamtinvestitionsdauer oder sie unterstellen eine
hypothetische Durchschnittsperiode. Die Daten der Durchschnittsperiode werden aus den
Daten des gesamten Planungszeitraums abgeleitet. Die statischen Investitionsrechnungen
bercksichtigen somit nur die durchschnittlichen Kosten und Ertrgen und nicht die effektiv
ungleichmssig anfallenden Ausgaben und Einnahmen.
Es lassen sich vier Methoden unterscheiden:
Kostenvergleichsrechnung
Gewinnvergleichsrechnung
Rentabilittsvergleichsrechnung
Die Methoden bauen aufeinander auf, arbeiten aber mit unterschiedlichen Vorteilskriterien.
Mittels dieser Methoden lassen sich nur Investitionsobjekte, aber nicht vollstndige
Handlungsalternativen miteinander vergleichen, da bei einem differierenden Kapitaleinsatz
und/oder einer abweichenden Nutzungsdauer keine Aussage darber getroffen wird, wie mit
dem Differenzbetrag zu verfahren ist.
Die Gesamtbeurteilung der statischen Methoden erfolgt am Schluss des Kapitels, in dem die
Methoden einzeln vorgestellt werden.
Die dynamischen Methoden gehen davon aus, dass die Investitionen fr einen lngeren in der
Zukunft liegenden Zeitraum Konsequenzen haben. Sie bercksichtigen darum explizit
mehrere Perioden und versuchen die unterschiedlichen Zahlungsstrme whrend der
gesamten Nutzungsdauer zu erfassen. Diese besondere Bercksichtigung des Zeitfaktors zeigt
sich vor allem in der Verwendung der Zinseszinsrechnung.
Die Bezugnahme auf Ein- und Auszahlungen und die explizite Einbeziehung mehrere
Perioden sind die wesentlichen Merkmale, die die dynamischen von den statischen Methoden
unterscheiden.
BI - IR
12
Die dynamischen Methoden lassen sich wiederum in zwei Kategorien einteilen. Bei den
Modellen der ersten Gruppe wird die Existenz eines vollkommenen Marktes unterstellt. Es
liegt ein einheitlicher Kalkulationszinsfuss vor, mit dem die Zahlungen ab- und aufgezinst
werden knnen. Bei den Modellen der zweiten Kategorie wird hingegen angenommen, dass
fr die Anlage und Aufnahme von Finanzmitteln unterschiedliche Zinsstze existieren.
Unterschiedliche Zinsstze
fr Anlage und Aufnahme von Geld
Kapitalwertmethode
Vermgensendwertmethode
Interne Zinsfussmethode
Sollzinssatzmethode
Annuittenmethode
Im folgenden wird insbesondere auf die Methoden mit dem einheitlichen Kalkulationszinssatz
eingegangen.
3.2.
Wir haben vorher die Annahme getroffen, dass sichere Erwartungen herrschen. Allerdings
mssen bei Investitionsentscheidungen die Einnahmen und Ausgaben geschtzt werden, denn
die Wirkungen der Investitionen sind nicht eindeutig gegeben. Sehr viele investitionsbezogene Zahlen sind als unsicher zu sehen. Werden die Produkte, die auf einer Maschine
gefertigt werden, von den Kunden in dem erwarteten Umfang gekauft? Sind die
Rationalisierungsmassnahmen erfolgreich? Dies sind Fragen, die nicht mit Sicherheit
beantwortet werden knnen. Ursachen knnen das Verhalten der Kunden, Konkurrenten oder
der Mitarbeiter sein; auch technische Prozesse und konjunkturelle Situationen sind Grnde fr
die Unsicherheit.
BI - IR
13
Unter Unsicherheit versteht man im Rahmen der Investitionsrechnung, die Mglichkeit, dass
der tatschliche Kapitalfluss (Einnahmen und Ausgaben) vom geschtzten Kapitalfluss
abweicht. Man unterscheidet dabei Risikosituationen (Wahrscheinlichkeit fr das Auftreten
einer Entwicklung), Ungewissheitssituation (keine Wahrscheinlichkeit) und Unschrfe (keine
eindeutige Unterscheidung zwischen wahr und falsch mglich).
Die Unsicherheiten nehmen aufgrund der verstrkten Dynamik und Komplexitt der
Entwicklung im Unternehmen und vor allem in der Unternehmensumwelt zu. Die
Unternehmen mssen versuchen, ihre Informationsgewinnungsaktivitten zu verbessern, um
die Unsicherheiten zu verkleinern. Neue Methoden der Investitionsrechnung, die die
Unsicherheiten bercksichtigen, helfen, die vielen Daten effektiv zu nutzen.
Investitionsrechnung
bei Unsicherheit der Daten
Korrekturverfahren
Sensitivittsanalyse
Risikoanalysen
Entscheidungsbaumanalysen
Abb. 6: Investitionsrechnung bei Unsicherheit der Daten
Laut verschiedenen Untersuchungen werden die Sensitivittsanalyse und die Korrekturverfahren am meisten verwendet. Als wichtigste Grnde, fr die Verwendung der
Sensitivittsanalyse nannten die Unternehmen:
(1) Die Analyse gibt einen guten Einblick in die Auswirkungen der Unsicherheit der Daten.
(2) Die Struktur einer Investition wird erkennbar.
(3) Die Analyse ist einfach.
BI - IR
4.
STATISCHE METHODEN
4.1.
Einfhrung
14
Bei statischen Modellen wird lediglich ein Zeitabschnitt explizit bercksichtigt. Dabei handelt
es sich entweder um eine bestimmte Periode der Nutzungsdauer, die als reprsentativ fr den
gesamten Nutzungszeitraum angesehen werden kann oder um eine hypothetische
Durchschnittsperiode. In diesem Fall werden die Daten, die die Durchschnittsperiode
charakterisieren, aus den Daten des gesamten Planungszeitraums abgeleitet.
Die statischen Methoden unterscheiden sich hinsichtlich der bercksichtigten Zielgrssen.
Dabei handelt es sich um periodisierte Erfolgsgrssen oder aus diesen abgeleitete Grssen:
Kosten, Gewinn, Rentabilitt oder Amortisationszeit. Entsprechend wird auch differenziert.
4.2.
Kostenvergleichsrechnung
Bei den Modellen der Kostenvergleichsrechnung werden als Zielgrsse die Kosten
bercksichtigt. Die Kostenvergleichsrechnung ermittelt die Kosten von zwei oder mehreren
Investitionsalternativen und empfiehlt jene mit den geringsten Kosten auszuwhlen. Dabei
knnen grundstzlich die durchschnittlichen Kosten fr eine Periode oder die Kosten pro
Leistungseinheit (Stck) betrachtet werden. Die Stckkostenrechnung empfiehlt sich vor
allem dann, wenn die zu vergleichenden Investitionsprojekte unterschiedliche Kapazitten
aufweisen und sich in der jhrlichen Produktionsmenge unterscheiden.
Bei dieser Methode wird der Gewinn nicht bercksichtigt, weil davon ausgegangen wird, dass
er fr alle betrachteten Investitionsobjekte gleich gross ist, nicht auf eine einzelne Investition
zugerechnet werden kann und/oder berhaupt nicht gemessen werden kann.
In den Kostenvergleich sind alle Betriebs- und Kapitalkosten einzubeziehen. Die Betriebskosten sind ausbringungsabhngig (variable Kosten) und sind im wesentlichen die folgenden:
Lohnkosten
Materialkosten
Instandhaltungskosten
Energiekosten
Raumkosten
Werkzeugskosten
Steuern
Kosten fr Fremdleistungen
BI - IR
15
Die Kapitalkosten sind ausbringungsunabhngig (fixe Kosten) und setzen sich zusammen aus:
Es gilt:
Eine Investition ist absolut vorteilhaft, sofern seine Kosten geringer sind als die der
Unterlassungsalternative. Ein Investitionsobjekt ist relativ vorteilhaft, sofern seine
Kosten geringer sind als die eines jeden anderen zur Wahl stehenden Objektes.
Kontinuierlicher
Amortisationsverlauf
Kapitaleinsatz
Kapitaleinsatz
AW
AW
AW+RWn-1
2
RWn-1
RWn
AW+RWn
2
RWn
t
n
AW: Anfangswert
t
n
i: Zinssatz
Kalkulatorische Abschreibungen
Die kalkulatorischen Abschreibungen einer Periode werden ermittelt, indem man die
Anschaffungskosten (AW) um den Liquidationserls (RW) am Ende der Nutzungsdauer
vermindert und anschliessend gleichmssig auf die Jahre verteilt: (AW - RW) / n
Kalkulatorische Zinsen
Diese sind auf das Kapital zu beziehen, das durchschnittlich whrend der Nutzungsdauer in
der Investition gebunden ist.
BI - IR
16
Beispiel:
Der Vorstand der MLLER AG mchte zur Erhhung des Absatzes seines neuen hochwertigen
Spritzgussteils fr die Autoindustrie eine neue Maschine erwerben. Es stehen zwei
Maschinentypen zur Auswahl: der XJ11 und der AVAX. Beide weisen dieselbe maximale
Leistungsfhigkeit (Kapazitt) von 200'000 Teilen pro Jahr auf.
Die Anschaffungskosten des XJ11 betragen 150000 und des AVAX 200'000. Die
Nutzungsdauer von XJ11 wird bei voller Kapazittsauslastung gemss Herstellerangaben mit
10 Jahren, die von AVAX mit 8 Jahren prognostiziert. Es soll eine lineare Abschreibung der
angeschafften Maschine erfolgen, wobei die MLLER AG am Ende der Nutzungsdauer den
Resterls fr den XJ11 auf 20'000 und fr den AVAX auf 40'000 schtzt. Die
Wiederbeschaffungspreise am Ende der Nutzungsdauer erwartet der Vorstand fr den XJ11 in
Hhe von 200'000 und fr den AVAX in Hhe von 280'000.
Weiterhin rechnet man in der MLLER AG pro Jahr mit einem Kalkulationszins von 10%. Der
Vorstand strebt fr die Maschine eine Finanzierung im gleichen Verhltnis des bisher
eingesetzten Kapitals zum Fremdkapitel in Hhe von jeweils 50% an.
An Materialkosten entstehen pro Vorgang fr ein Stck des Spritzgussteils 0,25; diese sind
fr beide Maschinen gleich hoch. Fr den Betrieb der Maschine fallen variable Energiekosten
0,07 pro Stck fr den XJ11 und von 0,03 pro Stck fr den AVAX an. Die
durchschnittlichen fixen Wartungskosten pro Jahr knnen aufgrund der Angaben des
Herstellers fr den XJ11 mit 4000 und fr den AVAX mit 7'000 veranschlagt werden.
Darber hinaus betragen fr den XJ11 die variablen Reparaturkosten 0,02 pro Stck und fr
den AVAX 0,03 pro Stck. Die Personalkosten sind vollstndig variabel, weil freie Zeiten
fr andere Anlagen genutzt werden knnen, und lassen sich fr den XJ11 mit 0,15 pro Stck
und fr den AVAX mit 0,17 pro Stck kalkulieren.
Der Vorstand der MLLER AG erwartet, dass fr die Nutzungsdauer der neuen Maschine pro
Jahr 200'000 Stck des Spritzgussteils abgesetzt werden knnen. Der Absatzpreis soll sich
aufgrund der unterschiedlichen Ausnutzung des Produktionsfaktor Material hinsichtlich der
Qualitt auf dem XJ11 voraussichtlich auf 0,70 pro Stck und bei der Produktion auf dem
AVAX auf 0,79 pro Stck belaufen.
BI - IR
17
1
2
AVAX
Anschaffungskosten (AK)
Wiederbeschaffungspreis (WP)
Restwert (RW)
Nutzungsdauer (n)
150000
200000
20000
10 Jahre
200000
280000
40000
8 Jahre
Kalkulatorische Abschreibungen1
Kalk.Zinsen2
Materialkosten
Energiekosten
Fixe Wartungskosten
Variable Reparaturkosten
18000
8500
50000
14000
4000
4000
30000
12000
50000
6000
7000
6000
Variable Personalkosten
Gesamtkosten pro Jahr
30000
128500
34000
145000
Aufgrund der Kostenvergleichsrechnung whlt der Vorstand der MLLER AG den XJ11, da
dessen durchschnittliche Gesamtkosten pro Jahr geringer sind als beim AVAX.
BI - IR
18
Die Formel zur Berechnung der kritischen Auslastung (Mkrit) lautet somit:
Mkrit =
ANLAGE B
3,20
2,10
7000
10300
Kritische Auslastung
tech. Auslastungsintervall
4,60
6,00
4,16
6,22
5,53
Kosten
Anlage A
25000
Anlage B
20000
15000
10000
5000
1000
2000
3000
4000
5000
Stck
Liegt also die voraussichtliche Auslastung im Durchschnitt stets ber der kritischen
Auslastung, entscheiden wir uns fr die Alternative B, da die Kosten bei einer Menge ber
3000 Stck bei B geringer sind. Ist dagegen anzunehmen, dass die tatschliche Auslastung
hufig unter die kritische Auslastung sinkt, entscheiden wir uns fr die Alternative A.
BI - IR
19
Methodenbeurteilung
Die Methode ist in bezug auf die erforderlichen Berechnungen relativ einfach durchzufhren.
Die Datenermittlung ist da schon schwieriger. Diese ist meist sehr aufwendig; zudem kann fr
viele Daten nicht von Sicherheit ausgegangen werden, weil es Schtzungen sind.
Die Eignung der ermittelten Ergebnisse fr die Entscheidung hngt zum einen von der Gte
der Daten, zum anderen von der bereinstimmung des Modells mit der Realitt ab. Unter
diesem Aspekt sind die Modellannahmen zu beurteilen. Fraglich ist beispielsweise, ob die
Beschrnkung auf eine Zielgrsse sowie die Vernachlssigung der Beziehungen zu anderen
Unternehmensbereichen fr die Entscheidung akzeptabel sind.
Weiter ist die statische Auslegung der Methode zu bemngeln. Zeitliche Unterschiede im
Anfall der Kosten werden aufgrund der Durchschnittsbildung nicht bercksichtigt. Da die
Kapitalbindung am Anfang des Planungshorizonts relativ hoch, an dessen Ende relativ gering
ist, fallen am Anfang des Planungshorizonts hhere Zinsen an als am Ende. Dies bleibt bei
der Ermittlung der Durchschnittszinsen unbercksichtigt.
Bezglich der Verzinsung wird ausserdem unterstellt, dass ein einheitlicher Kalkulationszinsfuss existiert, zu dem finanzielle Mittel zu jedem Zeitpunkt in beliebiger Hhe
aufgenommen und angelegt werden knnen (vollkommener Kapitalmarkt) und dass frei
werdende oder nicht bentigte finanzielle Mittel zum Kalkulationszinsfuss re-investiert
werden knnen. Diese Annahme ist nicht realistisch und ist zu berprfen.
Falls allein die Gesamtkosten der Alternativen der Entscheidung zugrunde gelegt werden,
bedeutet dies auch eine Vernachlssigung der Kapazittsauslastung sowie der Kostenzusammensetzung. Freie Kapazitten sowie Unterschiede in der Zusammensetzung der
Gesamtkosten aus den einzelnen Kostenkomponenten und damit aus fixen und variablen
Kosten knnen durchaus wichtig fr ein Unternehmen sein.
Als letzte Modellannahme soll die Vernachlssigung der Leistungen angesprochen werden.
Sie bedingt zum einen, dass eine Beurteilung der absoluten Vorteilhaftigkeit nicht bei allen
Investitionsarten mglich ist, zum anderen bedeutet sie fr den Alternativenvergleich, dass
die damit mit verschiedenen Investitionsalternativen erzeugten Produkte qualitativ
gleichwertig sein mssen. Auf die Einbeziehung der Leistungen und des Umsatzes wird im
folgenden Abschnitt eingegangen.
BI - IR
4.3.
20
Gewinnvergleichsrechnung
Bei der Gewinnvergleichsrechnung werden neben den Kosten auch die Leistungen
einbezogen, d.h. die Kostenvergleichsrechnung wird um die Nutzen- und Erlsseite ergnzt.
Die Zielgrsse ist der durchschnittliche Gewinn, der als Differenz aus Leistungen und Kosten
ermittelt wird.
Die Methode wird dann angewendet, wenn die qualitativen Leistungsabgaben der
verglichenen Investitionsprojekte unterschiedlich sind und auch entsprechend behandelt
werden. Dabei werden die Leistungen mit dem Umsatz gleichgesetzt. Ansonsten haben die
Annahmen der Kostenvergleichsrechnung Gltigkeit. Bei gleichem Erls pro Leistungseinheit
kommt die Gewinnvergleichsrechnung zwangslufig auch zu gleichen Ergebnissen wie ein
Kostenvergleich.
Es gilt:
Eine Investition ist absolut vorteilhaft, falls ihr Gewinn grsser als Null ist. Ein
Investitionsobjekt ist relativ vorteilhaft, falls sein Gewinn grsser ist als der eines
jeden anderen zur Wahl stehenden Objektes.
100000
55000
10 Jahre
20000 Stck
700
0,40
1,86
10%
ALTERNATIVE B
50000
27500
10 Jahre
20000 Stck
250
0,55
2,15
10%
ALTERNATIVE C
150000
87500
10 Jahre
20000 Stck
850
0,24
2,72
10%
BI - IR
21
Kostenvergleich
fixe Betriebskosten pro Periode
var. Betriebskosten
Abschreibungen
Zinsen
durchschnittliche Gesamtkosten
Stckkosten
700
8000
10000
5500
24200
1,21
250
11000
5000
2750
19000
0,95
850
4800
15000
8750
29400
1,47
Gewinnvergleich
Erls pro Periode
Gesamtgewinn pro Periode1
37200
13000
43000
24000
54400
25000
Wenn die Gewinne von unterschiedlichen Investitionsprojekten gleich sind, werden weitere
Untersuchungen notwendig, um zustzliche Informationen und Entscheidungsunterlagen zu
erhalten.
So kann mit Hilfe der Break even-Analyse abgeklrt werden, bei welcher kritischen
Ausbringungsmenge die Gewinne von zwei Investitionsalternativen gleich gross sind. Diese
berechnet sich analog zur Kostenvergleichsrechnung:
Erls - fixe Kosten - variable Kosten = Erls - fixe Kosten - variable Kosten
p1*x - (Kz1 + Ka1 + Kf1) - k b1*x = p2*x - (Kz2 + Ka2 + Kf2) - kb2*x
xkrit =
x
p
Kz
Ka
Kf
kb
=
=
=
=
=
=
Ausbringungsmenge
Erls pro verkaufte Leistungseinheit
Zinskosten pro Periode
Abschreibungen pro Periode
fixe Betriebskosten
variable Betriebskosten pro Leistungseinheit
Um sich ferner ber die Gewinnstruktur der verschiedenen Investitionsprojekte ein genaueres
Bild machen zu knnen, lassen sich die folgenden Kennzahlen berechnen:
BI - IR
Herleitung:
22
wobei gilt:
x: Menge
p: Erls pro Stck
Kosten
Umsatz
Umsatz = x * p
Gewinnzone
Kosten = Kfix + kvar * x
Verlustzone
Umsatz = Kosten
fixe
Kosten
x
Gewinnschwelle
Stck
BI - IR
23
Die Gewinnschwelle gibt an, ab welcher Ausbringungsmenge x das betrachtete Investitionsobjekt in die Gewinnzone tritt. Die Deckungsbeitragsquote zeigt, wie viel der prozentuale
Deckungsbeitrag pro produzierte Leistungseinheit betrgt (der absolute Deckungsbeitrag als
Differenz zwischen Erls pro Leistungseinheit und variablen Betriebskosten pro Leistungseinheit wird auch als Deckungsbeitrag bezeichnet), whrend der Sicherheitskoeffizient angibt,
um wie viel Prozent der Erls pro Periode sinken kann, bevor Verluste eintreten.
Ein Investitionsobjekt ist unter der Bercksichtigung dieser drei Kennzahlen um so
vorteilhafter,
1
2
Daten
fixe Kosten pro Periode1
variable Kosten pro Stck
Erlse pro Stck
Deckungsbeitrag2
Stckkosten
Gesamtgewinn pro Periode
16200
0,40
1,86
1,46
24200
13000
Gewinnschwellenanalyse
Gewinnschwelle
11096 Stck
55,5%
DBU-Quote
Sicherheitskoeffizient
78%
44,5%
ALTERNATIVE B
8000
0,55
2,15
1,60
19000
24000
ALTERNATIVE C
24600
0,24
2,72
2,48
29400
25000
5000 Stck
9920 Stck
25%
49,6%
74%
75,0%
91%
50,4%
Nach der Gewinnschwellenanalyse ist die Alternative B die beste Investition, nach der DBUQuote die Alternative C und B hat wiederum den grssten Sicherheitskoeffizienten.
BI - IR
24
Methodenbeurteilung
Bei der Gewinnvergleichsrechnung werden im Gegensatz zur Kostenvergleichsrechnung
unterschiedliche Leistungen der Alternativen einbezogen. Ansonsten entspricht die
Beurteilung der Gewinnvergleichsrechnung derjenigen der Kostenvergleichsrechnung.
Die Annahme, dass etwaige Kapitaleinsatzdifferenzen mit einer Verzinsung zum
Kalkulationszinssatz investiert werden knnen, wird bei der nachfolgend beschriebenen
Rentabilittsvergleichsrechnung modifiziert.
4.4.
Rentabilittsvergleichsrechnung
Gewinn + Zins
Kapitaleinsatz
Umsatzrentabilitt
Gewinn + Zins
Erlse
Kapitalumschlag
Erlse
Kapitaleinsatz
BI - IR
25
Bei dieser Definition der Rentabilitt wird die gesamte Verzinsung des durchschnittlichen
Kapitaleinsatzes bestimmt. Die Summe aus Durchschnittsgewinn und durchschnittlichen
Zinsen stellt einen berschuss dar, dessen Verhltnis zum durchschnittlichen Kapital bei der
Rentabilittsermittlung bestimmt wird.
Es gilt:
Eine Investition ist absolut vorteilhaft, falls seine Rentabilitt hher ist als ein
vorzugebender Grenzwert. Ein Investitionsobjekt ist relativ vorteilhaft, falls seine
Rentabilitt hher ist als der eines jeden anderen zur Wahl stehenden Objektes.
Die Bestimmung eines Grenzwerts (Benchmark) liegt im Ermessen der Investitionsverantwortlichen und sollte von den vorhandenen Investitionsmglichkeiten abhngig
gemacht werden.
Falls man den Kalkulationszinsfuss als Grenzwert nimmt, fhrt die Rentabilittsvergleichsrechnung zu gleichen Ergebnissen wie die Gewinnvergleichsrechnung, bei anderen
Grenzwerten kann es zu unterschiedlichen Ergebnissen fhren.
Methodenbeurteilung
Das Modell gleicht denen der Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung; die Aussagen zu
diesen Methoden lassen sich auch fr die Rentabilittsvergleichsrechnung anbringen.
Ebenso wie bei der Gewinnvergleichsrechnung und im Unterschied zur Kostenvergleichsrechnung werden die Leistungen der Investitionsalternativen im Modell der Rentabilittsvergleichsrechnung explizit bercksichtigt.
Der Unterschied zu Gewinnvergleichsrechnung besteht in der Zielgrsse und den damit
verbundenen Annahmen in bezug auf den Ausgleich von Kapitaleinsatzdifferenzen. Bei der
Gewinnvergleichsrechnung wird ein Ausgleich mit einer Verzinsung zum Kalkulationszinsfuss unterstellt. Bei der Rentabilittsvergleichsrechnung ist der Ausgleich von
Kapitaleinstzen differenziert zu betrachten.
Kapitaleinsatzdifferenzen knnen vernachlssigt werden, wenn die Alternative mit dem
hchsten Kapitaleinsatz auch die hchste Rentabilitt aufweist. Diese ist dann in jedem Fall
relativ vorteilhaft. Liegt die hchste Rentabilitt aber bei einer Alternative vor, die nicht den
hchsten Kapitaleinsatz erfordert, dann ist wichtig, welche Verzinsung die Kapitaleinsatzdifferenz erbringt. Bei einer alleinigen Betrachtung der Rentabilitten der analysierten
Alternativen wird implizit unterstellt, dass Kapitaleinsatzdifferenzen sich mit einem Zinssatz
verzinsen, der der Rentabilitt der Alternative mit geringerem Kapitaleinsatz entspricht.
BI - IR
26
Es ist nun bedeutend, inwieweit diese Annahme gerechtfertigt ist, d.h. ob weitere Investitionsmglichkeiten mit einer entsprechenden Rentabilitt existieren. Von der Antwort auf diese
Frage hngt es ab, ob der Rentabilitts- oder der Gewinnvergleichsrechnung der Vorzug zu
geben ist. Falls eine Vielzahl von Investitionsmglichkeiten mit sehr hohen Rentabilitten
existiert, die um knappe finanzielle Mittel konkurrieren, sollte die Rentabilittsvergleichsrechnung angewendet werden. Ist dies nicht der Fall und trifft die Annahme der
Gewinnvergleichsrechnung zu, dann ist die Gewinnvergleichsrechnung eher geeignet.
Durch eine Anpassung des Kalkulationszinssatzes an die Rentabilitten kann eine
weitgehende bereinstimmung der Investitionsalternativen zwischen den Ergebnissen der
Gewinn- und Rentabilittsvergleichsrechnung erreicht werden kann.
4.5.
Die Amortisationsrechnung wird auch als Pay back- oder Pay off-Methode bezeichnet. Die
Zielgrsse von Amortisationsrechnungen ist die Amortisations- bzw. Wiedergewinnungszeit
eines Investitionsobjekts. Die statischen Amortisationsrechnungen werden in zwei Kategorien
zugeordnet: eine Durchschnittsrechnung und eine Kumulationsrechnung.
Im folgenden wird zunchst die Durchschnittsmethode betrachtet. Fr diese gilt: Die
Amortisationszeit eines Investitionsobjekts ist der Zeitraum, in dem das eingesetzte Kapital
aus den durchschnittlichen Rckflssen oder Einzahlungsberschssen des Objektes wiedergewonnen wird. Die Amortisationszeit kann ermittelt werden, in dem das eingesetzte Kapital
durch die durchschnittlichen Rckflsse dividiert wird:
Amortisationszeit in Jahren
ursprnglicher Kapitaleinsatz
Gewinn pro Jahr + jhrliche Abschreibungen
Die Einnahmeberschsse, auch Cash Flow genannt, sind die Periodengewinne bzw. die
Kostenersparnisse bei Rationalisierungsinvestitionen plus die Periodengewinne. Der
ursprngliche Kapitaleinsatz entspricht dabei den Anschaffungskosten. Falls ein Liquidationserls zu erwarten ist, mindert dieser die Wahrscheinlichkeit bzw. die Hhe des mglichen
Kapitalverlustes. Da die Amortisationszeit als Risikomassstab gilt, erscheint es sinnvoll, den
Liquidationserls bei der Berechnung zu bercksichtigen. Dazu knnten einerseits die
Anschaffungskosten um den erwarteten Liquidationserls verringert werden oder die
Restgrsse durch die durchschnittlichen Rckflsse dividiert werden. Anderseits liesse sich
zu den durchschnittlichen Rckflssen der auf die Jahre der Nutzungsdauer verteilte
Liquidationserls hinzurechnen, so dass ein durchschnittlicher Einzahlungsberschuss
einbezogen wrde.
BI - IR
27
Eine Investition ist absolut vorteilhaft, falls seine Amortisationszeit geringer ist als
ein vorzugebender Grenzwert. Ein Investitionsobjekt ist relativ vorteilhaft, falls
seine Amortisationszeit geringer ist als die eines jeden anderen zur Wahl stehenden
Objektes.
Modellbeurteilung
Auch fr die Amortisationsrechnung gelten weitgehend die gleichen Aussagen wie fr die
anderen statischen Verfahren bzw. Modelle der Investitionsrechnung. Hervorzuheben ist, dass
auch aufgrund der Vernachlssigung von Wirkungen nach dem Ende der Amortisationszeit
diese kein alleiniges Kriterium fr eine Investitionsrechnung darstellen sollte.
Die Amortisationsrechnung weisst gegenber den bisher betrachteten Verfahren einige
Vorzge auf. Erstens beruht das Verfahren auf liquidittsorientierten berlegungen. Zweitens
wird dem Risiko Rechnung getragen: Je lnger die Wiedergewinnungszeit, um so grsser ist
das Risiko, dass sich die Investition nicht bezahlt macht. Denn je langfristiger die Planung,
um so grsser ist auch die Wahrscheinlichkeit unvorhergesehener bzw. unvorhersehbarer
Ereignisse, welche die vorausgesagten Werte wesentlich verndern knnen.
Diesem einfach anwendbaren Verfahren stehen jedoch auch einige spezifische Nachteile
gegenber. So sagt die Amortisationszeit nichts ber die Rentabilitt aus. Auch ergeben sich
Probleme, wenn die Investitionsprojekte eine unterschiedliche Nutzungsdauer aufweisen, da
die Hhe der jhrlichen Abschreibungen die Amortisationsdauer wesentlich beeinflusst.
Deshalb sind in der Regel weitere Rechnungen und Analysen ntig. Neben dem Sicherheitsund Liquidationsdenken sind weitere Aspekte (z.B. Rentabilitt) einzubeziehen.
BI - IR
4.6.
28
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich die statischen Investitionsrechnungsverfahren durch grosse Praktikabilitt auszeichnen. Es handelt sich um einfache
Methoden mit leicht zu verstehenden Berechnungen und betriebswirtschaftlich verstndlichen
Basisdaten. Der Beschaffungsaufwand von Informationen ist verhltnismssig gering.
Hat ein Investor beispielsweise zwei Investitionsalternativen mit gleichen zugeordneten
Erlsen, Kapitaleinstzen und Nutzungsdauern zu bewerten, so kann er dazu die
Kostenvergleichsrechnung heranziehen. Ist aber von unterschiedlichen Erlsen auszugehen,
so ist zustzlich eine Gewinnvergleichsrechnung durchzufhren. Und ergeben sich auch
Unterschiede im Kapitaleinsatz, ist die Rentabilittsvergleichsrechnung anzuwenden.
Letztendlich ist die Entscheidung auf Basis der Zielsetzung und damit mittels der
Rentabilittsvergleichsrechnung zu treffen.
Allerdings weisen sie auch einige grundlegende Nachteile auf, die zusammenfassend
nochmals kurz dargestellt werden sollen:
Die Betrachtung einer einzigen Periode und somit die Rechnung mit Durchschnittswerten ist eine Vereinfachung, die nicht der betrieblichen Wirklichkeit entspricht.
Die unterschiedliche Zusammensetzung der Kosten wird nicht untersucht und in die
Rechnungen einbezogen. Substitutionsmglichkeiten (z.B. bei Ersetzen von
Mitarbeitern durch eine hochwertige, kapitalintensive Anlage werden Lhne durch
Abschreibungen und Zinsen auf dem Kapital substituiert), welche im Hinblick auf
Beschaffungsrestriktionen bedeutsam sein knnen, werden vernachlssigt.
Die Zurechnung von Kosten und Gewinnen auf einzelne Investitionsvorhaben ist in
der betrieblichen Praxis usserst schwierig.
BI - IR
29
Die statischen Investitionsrechnungen knnen somit vor allem dann eingesetzt werden, wenn
sich die zu beurteilenden Investitionsprojekte nicht durch schwankende, voneinander
unterschiedliche Zahlungsstrme unterscheiden. Sie eignen sich zudem als
Entscheidungsgrundlage fr kleinere Investitionen, die wenig innerbetriebliche
Abhngigkeiten aufweisen.
5.
DYNAMISCHE METHODEN
5.1.
Einfhrung
W = N * (1+i)t
Bei Aufzinsung eines Kapitalbetrags von 10'000 ber drei Jahre mit einem Zinssatz von
10% (=0,1) ergibt sich demzufolge:
W = 10000 * (1+0,1)3 = 13'310
BI - IR
8.
80
LERNKONTROLLTEIL
sind
Investitions2) Wieso
entscheidungen in der Praxis so
wichtig?
die
1. Anregungsphase
2. Planungsphase
3. Entscheidungsphase
4. Anordnungsphase
5. Kontrollphase
BI - IR
81
Kostenvergleichsrechnung,
Gewinnvergleichsrechnung, Rentabilittsrechnung, Amortisationsrechnung
Vor- und
Kostenver-
BI - IR
83
- Annuitt
- Interner Zins
Ja, weil bei den dynamischen Methoden Bareinzahlungen und Barauszahlungen gegenbergestellt werden und nicht Aufwnde und Ertrge.
C0 = - I0 + Rt *
(1+i)t - 1
(1+i)t * i
Vorteile:
Geringer
Rechenaufwand;
hhere
Realittsnhe da mehrere Zeitabschnitte einbezogen
werden.
Nachteile: Datenermittlung bereitet Probleme; Daten
sind
unsicher;
Wiederanlageprmisse
ist
unrealistisch; Annahme des vollkommenen Kapitalmarktes ist unrealistisch.
BI - IR
84
- Korrekturverfahren
- Sensitivittsanalysen
- Risikoanalysen
- Entscheidungsbaumanalysen
BI - IR
9.
BUNGEN
9.1.
Kostenvergleichrechnung
85
Ein Copy-Shop mchte seine Kapazitt erweitern und ein neues modernes Kopiergert
erwerben. Zur Auswahl stehen das Modell "Standard" zu einem Anschaffungspreis von
10.000,- und das Modell "Superior" zu einem Anschaffungspreis von 15.000,- . Die
Besitzer geht davon aus, dass das Standardmodell eine Nutzungsdauer von 4 Jahren und einen
Restwert von 500,- hat. Beim Modell Superior kann davon ausgegangen werden, dass die
Nutzungsdauer 5 Jahre und der Restwert 1.500,- betragen. Der Zinssatz betrgt 10%. Die
Kosten knnen aus nachstehender Tabelle bernommen werden:
Daten
Standard
Superior
Anschaffungsausgaben
Nutzungsdauer
Liquidationserls
Abschreibungsmethode
Materialkosten pro Seite
fixe Energiekosten
variable Energiekosten pro Kopie
Kalkulationszinssatz
Reparaturkosten pro Jahr
10.000,00
4 Jahre
500,00
Linear
0,03
510,00
0,02
10 %
500
15.000,00
5 Jahre
1.500,00
linear
0,025
1.000,00
0,01
10 %
1.000,00
Die Besitzer gehen davon aus, dass der Absatz - unabhngig davon fr welches Modell man
sich entscheidet - um 150.000 Kopien pro Jahr gesteigert werden kann.
a) Welche Alternative schlagen sie vor ?
b) Welche Alternativen wrden Sie bei einem Absatz von 50.000 Stck/Jahr whlen?
BI - IR
86
9.2. Gewinnvergleichsrechnung
Ein lokaler Getrnkehersteller mchte ein neues In-Getrnk lancieren. Er schtzt den
mglichen Absatz auf 100.000 Flaschen 3 dl pro Jahr. Zur Erweiterung seiner Abfllanlagen stehen drei Alternativen zur Wahl, wobei die dritte Alternative darin besteht, das neue
Getrnkt in Lizenz von einem anderen Hersteller produzieren zu lassen. Als Lizenzgebhr
wird dabei ein Betrag in Hhe von 85.000,- bei einer Abnahmemenge von 100.000 Flaschen
angenommen. Bei der Alternative A werden herkmmliche Flaschen mit Kronkorken
verwendet, bei der Alternative B knnen von der Form her auch besondere Flaschenformen
mit Bgelverschluss verwendet werden. Der Lizenzhersteller kann alle Flaschenformen
verwenden. Der Hersteller geht davon aus, dass er mit einer Flasche mit Bgelverschluss auch
einen hheren Preis am Markt durchsetzen knnte. Der mgliche Absatz bei allen drei
Alternativen betrgt 100.000 Stck.
Alternative A
Anschaffungskosten
Alternative B
100.000,00
250.000,00
10 Jahre
10 Jahre
170.000,00
220.000,00
2,50
3,15
5,50
7,50
8%
8%
Nutzungsdauer
Fixe Betriebskosten pro Jahr
Zinssatz
Kritische Ausbringungsmenge
Gewinnschwelle
Deckungsbeitragsquote
Sicherheitskoeffizient
BI - IR
10.
92
LSUNGEN
zu Aufgabe 9.1.
Daten
Standard
Superior
Anschaffungsausgaben
Nutzungsdauer
Liquidationserls
Abschreibungsmethode
Materialkosten pro Seite
Fixe Energiekosten
variable Energiekosten pro Kopie
Kalkulationszinssatz
Reparaturkosten pro Jahr
10.000,00
4 Jahre
500,00
Linear
0,03
510,00
0,02
10 %
500,00
15.000,00
5 Jahre
1.500,00
linear
0,025
1.000,00
0,01
10 %
1.000,00
a) Standard
kalkulatorische Abschreibungen:
(10.000,- - 500,-) / 4
kalkulatorische Zinsen
(10.000,- + 500,-)/2 * 10%
Materialkosten
150.000 * 0,03
Energiekosten fix
Energiekosten variabel
150.000 * 0,02
Reparaturkosten
=
=
=
=
TOTAL
Superior
kalkulatorische Abschreibungen:
(15.000,- - 1.500,-) / 5
kalkulatorische Zinsen
(15.000,- + 1.500,-)/2 * 10%
Materialkosten
150.000 * 0,025
Energiekosten fix
Energiekosten variabel
150.000 * 0,01
Reparaturkosten
2.375,00
525,00
4.500,00
510,00
3.000,00
500,00
11.410,00
=
=
=
=
TOTAL
2.700,00
825,00
3.750,00
1.000,00
1.500,00
1.000,00
10.775,00
BI - IR
93
50.000 * 0,03
50.000 * 0,02
=
=
1.500,00
1.000,00
.............
6.410,00
=
=
1.250,00
500,00
TOTAL
Superior
Materialkosten
Energiekosten variabel
50.000 * 0,025
50.000 * 0,01
............
.............
TOTAL
7.275,00
BI - IR
94
zu Aufgabe 9.2.
a)
Erls
Fixe Kosten
Abschreibungen
Zinsen
Fixe Betriebskosten
Variable Kosten
Total Kosten
Erwarteter Gewinn
A
550.000,00
B
750.000,00
C
85.000,00
10.000,00
8.000,00
170.000,00
250.000,00
438.000,00
25.000,00
20.000,00
220.000,00
315.000,00
580.000,00
-----------
112.000,00
170.000,00
85.000,00
b)
kritische Ausbringungsmenge:
= (8.000+10.000+170.000-20.000-25.000-220.000) / (5,50-2,50-7,50+3,15)
= -77.000 / -1,35
= 57.037 Flaschen
Gewinnschwelle
Gewinnschwelle = fixe Kosten / Deckungsbeitrag
Alternative A: 188.000,00 / (5,50 - 2,50) = 62.666,66
Alternative B: 265.000,00 / (7,50 - 3,15) = 60.919,54
Deckungsbeitragsquote
Deckungsbeitragsquote =
Alternative A:
Alternative B:
Sicherheitskoeffizient
Sicherheitskoeffizient =
Alternative A:
Alternative B: