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Mein

Zeitplanbuch

bringt

mich

um

Hans D. Brandhoff

Mein Zeitplanbuch bringt mich um


Auf der Suche nach einem kologischen Umgang mit der eigenen Zeit
Erscheinungsjahr 2001

Das Thema
Ein Zeitplanbuch meldet sich nicht von sich aus, wenn es Zeit ist, Grundstzliches zu berdenken. Die Wechselwirkung zwischen "biologischer Uhr" und Leistungsplanung, die Unterscheidung von Eigen- und Fremdzielen und die kologisch sinnvolle Integration von
kurz- und langfristigen Zielen in den Tagesablauf sind Aspekte einer qualitativen und kologischen Betrachtung des Umgangs mit Zeit im Beruf. Wir betrachten die Ausgangslage,
sichten die gngigen Hinweise in der Fachliteratur und wenden uns dann dem Nutzen von
NLP fr den Umgang mit Zeit und Zielen zu.

Die Lage
Seit den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts gibt es professionell ausgearbeitete Methoden des Umgangs mit der eigenen Zeit. Zielgruppe sind zuerst Manager und Spezialisten, also qualifizierte Berufsttige in verantwortlicher Position. Der Seminar- und Systemmarkt vermittelt immer ausgefeiltere Produkte, besonders auf dem Gebiet der elektronischen Hilfsmittel. De facto arbeiten heute ber 70 Prozent der deutschen Manager mehr
als Zwlf Stunden tglich - ein Hinweis darauf, da sie das Klassenziel der Zeitmanagement-Seminare nicht erreicht haben, oder Ausdruck einer Orientierung am gesellschaftlichen Idealbild des vielbeschftigten Managers? Am Ergebnis gemessen, hat die 70jahrige
Zeitmanagement-Tradition im Berufsleben noch nicht auf breiter Front zu einem zufriedenstellenden Umgang mit Zeit gefhrt. Im Gegenteil - der Begriff Workaholic als Ausdruck fr
den suchtartigen Umgang mit Arbeit hat sich nicht ohne Grund in den Alltagswortschatz
eingebrgert. Die Grenze zwischen optimaler Effizienz und unkontrolliertem berma kann
sehr schmal sein. Verwertbarkeit kann wichtiger werden als Werte, der berufliche Schwerpunkt kann das Privatleben beeintrchtigen. Ein internalisiertes historisches Zeit- und Zielverstndnis kann als einzig mgliches empfunden und verteidigt werden.
Es fllt auf, da die einschlgige Literatur sich nahezu ausschlielich mit Methodik und
Verhalten befat - das sehr detailliert - und die Frage nach den zugrundeliegenden Annahmen und Werten eher bescheiden behandelt. blicherweise ergeht der Rat, Lebensziele in verschiedenen Bereichen wie Beruf, Familie, Alter in folgerichtige Teilziele zu gliewww.active-books.de

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dern, die schlielich in Jahresschritten auf die Zeitspanne eines Zeitplanbuches zugeschnitten werden. Jahresziele in Tagesplne zu chronologisieren, ist die eigentliche Domne der traditionellen Anbieter, die schlielich ihre Zeitplansysteme und -seminare am
Markt unterbringen mchten.
Das "Kernstuck der Arbeitsmethodik - das Zeitmanagement " (H. Wagner) ist ein Mittel,
Aufgaben in angemessener Ordnung effizient zu erledigen. Mehr nicht. Wesentliches Ziel
ist der Umgang mit von Augen an die Fhrungskrfte herangetragenen "Zeitfressern" und
"Zeitdieben". Implizit ist dem quantitativen Zeitverstndnis die Annahme, da Ziele selbstgesetzt sind und sich von der verbleibenden Lebensspanne auf den einzelnen Tag "herunterbrechen" lassen.
"Sie [die verschiedenen Systeme zum Zeitmanagement] gehen davon aus, da das, von
dem wir denken, da wir es tun mssen, auch das ist, wofr wir uns entscheiden wrden,
wenn wir die Wahl htten." (Hunt 1992, S. 46).
Dabei sieht man Zeit als eine noch wertvollere Ressource als Geld an, da sie knapper sei.
Da schneller auch besser ist und Geld wertvoll, mu der Fhrungskraft nicht erlutert
werden. Die Schnittstelle zwischen Ziel und Zeitplan bleibt aber seltsam unvermittelt oder
wird mit Trockenbungen abgehandelt. Da Tages- und Lebensziele von unterschiedlichen
Interessen geprgt sein konnten, bleibt unerwhnt. Die historische und kulturelle Relativitt
des Zeitbegriffs wird selten thematisiert. Es wre kurzsichtig zu meinen, das sei fr den
Praktiker auch nicht vonnten. Es knnte fr seine Langzeitplanung doch hilfreich sein,
denn: "Ein Zeitplanbuch ohne die Einplanung meiner Teil-Ziele ... ergbe nur die etwas
effizientere Verwaltung meiner Alltags-Hektik." (Roth 1994, S. 115).
Nicht von ungefhr entstanden die heutigen Zeitplanmethoden im Anschlu an die Arbeiten
von Frederick Winslow Taylor, der sich durch die "Taylorisierung" der Industriearbeit einen
Namen gemacht hat, auf der Suche nach der grtmglichen Effizienz des industriellen
Arbeitsplatzes. Nachdem der Mensch in der agrarischen Gesellschaft ber Jahrtausende in
einer vom Umgang mit der Zeit her gesehen organischen Einheit mit der Umwelt und dem
Kosmos gelebt hatte, brachte und brauchte die industriell revolutionierte Gesellschaft
Chronometer als allgegenwrtiges knstliches Ma fr Maschinenzeiten und exakte Fahrplne. Vielleicht ist es in der heute eben beginnenden Informationsgesellschaft angebracht
und mglich, Zeit mehr qualitativ zu betrachten und den Umgang mit ihr zu entschleunigen.
Konsequent ausgefhrt, bewirkt die optimierte Zeitplanung sonst am Ende selber das, was
sie zu vermeiden vorgibt.

Die Ratschlge
Wie aber findet die gestrete Fhrungskrfte an einem Seminarwochenende oder bestenfalls in einer -woche ein groes Ziel, das es wert ist, mehrere Zeitplanbcher zu fllen, oder
wie erkennt sie, da ein vorhandenes Ziel mit der bisherigen Lebensweise nicht erreicht
werden kann? Welchen Stellenwert nehmen Eigen- und Fremdbestimmung bei der Zieldefinition ein?
Interessant in ihrer Schlichtheit ist die Anleitung zur Zielformulierung in Seiwert 1992, S.
14ff., die u. a. drei kurze Zeilen zum Eintragen der Lebensziele des Lesers anbietet. Hardy
Wagner und Wolfgang Roth geben Hinweise auf die Verankerung von Verhalten im Wertesystem; Roth hat einen Katalog erstellt, der die Sinn- und Zielfrage in 24 kurzen Fragen
inhaltlich angeht (Roth 1994, S. 16f.). Wagner (in Roth 1994, S. 122) sagt deutlich, da es
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auf Sinn und Ziel ankommt, verfllt aber sehr bald wieder in die Aufzhlung der Eigenschaften von Zeitplanbchern.
Vielleicht sind ber 70 Prozent der deutschen Manager einfach schlecht beraten, wenn sie
ihre Zeitplanung pragmatisch angehen und dabei mit nderungsversuchen auf der Verhaltensebene steckenbleiben. Vielleicht wre es besser, das Herangehen vom Kopf auf die
Fe zu stellen und die weitaus hhere Wirkkraft einer Vernderung auf den Ebenen des
Glaubens- und Wertesystems und der Annahmen ber die eigene Identitt zu nutzen.
Werner Roth macht mit seiner durch Copyright geschtzten Methode ZIELEN genau diesen Versuch. Weitergedacht und konsequent operationalisiert, fhrt er zu dem von Robert
Dilts in das NLP eingebrachten Modell der Logischen Ebenen des Bewutseins nach Gregory Bateson. Es postuliert eine Hierarchie des Bewutseins ber sechs Ebenen, nmlich
Umwelt, Verhalten, Fhigkeiten, Glauben und Werte, Identitt und Mission (Parallelen zur
vielzitierten Maslowschen Bedrfnishierarchie tun sich auf). Rots Fragenkatalog pat in
das Diltssche Schema, beide sind von verschiedenen Seiten zu hnlichen Schlufolgerungen gekommen.
Schon Alfred Gromann, der "Vater" der HelfRecht-Methode, hat in den zwanziger Jahren
das Gefhl als wichtige Komponente in die persnliche Zeitplanung eingebracht. Und
Hardy Wagner (Wagner 1993, S. 18) betont die Wichtigkeit der Nutzung der Krfte des
Unterbewutseins, denn: "Der Glaube kann Berge versetzen".
Um den eigenen Zeitbegriff gnzlich zu relativieren, ist die Lektre des Tao der Zeit (Hunt
1992), entstanden aus dem Versuch, chinesische Philosophie und westliches Zeitmanagement zu verknpfen, uerst spannend und anregend. Der Leser lt sich auf ein Konzept der "Synchronizitat" (C. G. Jung) ein, das ihn einldt, die Stichhaltigkeit einer akausalen Weltsicht zu akzeptieren, in der ein sinnvoller Zufall jedes Ereignis mit einem Ganzen
verbindet:
"Wenn man an einem Strand entlanggeht und findet einen alten Hut, zwei Muscheln, ein
Stck Holz und eine leere Flasche, dann sucht man vielleicht nach einer kausalen Erklrung, wie das alles dahingekommen ist. Aber der Chinese wrde fragen: Warum bin ich
angekommen, als alle diese Dinge hier versammelt waren? Was bedeutet das??" (Hunt
1992, S. 54).

Der Nutzen von NLP fr den Umgang mit Zielen und Zeit
Das NLP geht in seinem konstruktivistischen Verstndnis davon aus, da wir uns ein inneres Modell der Welt schaffen und diese "Landkarte" nicht mit dem "Gebiet", der Welt um
uns her, verwechselt werden darf. Als Filter zwischen den Polen dienen unsere Sinne, und
Vernderungen entstehen durch Manipulation der sinnlichen Reprsentation. So ist es
wichtig, ob ich mir den Ablauf von Zeit als das Ticken einer groen Uhr, das Abhaken einer
Checkliste im Zeitplanbuch oder das Flieen eines Stromes vorstelle. Solche Bilder wirken
unterschiedlich auf das Gefhl, und die Vernderung eines Bildes kann das Verhltnis zur
Zeit dauerhaft beeinflussen. In hnliche Richtung gehen die praktischen Anleitungen in
Hunt (1992), obgleich sie einer gnzlich anderen Denkrichtung entstammen.
Didaktischer Allgemeinplatz ist heute die Annahme, da Lernangebote mglichst mehrere
Sinneskanle ansprechen sollen. Werner Roth betont z. B. den Wert der Schriftlichkeit und
der Wiederholung bei Planung und Zielfindung. Weiterhin wichtig fr den praktischen
Gebrauch ist Frage, ob ein Methodenbaukasten in einen zeitlich berschaubaren Rahmen
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pat, zum einen, um ihn in Seminaren zu vermitteln, zum anderen, um fr die tgliche Praxis ein effektives Hilfsmittel zur Verfgung zu haben. Professionell angewandt, gengt NLP
diesem Anspruch, und zwar ggf. so gut, da Ansprche an Ethik und Verantwortung formuliert werden mssen.

Welche Methoden bietet NLP fr das Zeit- und Zielmanagement, was kann es leisten?
1. Erkennen der persnlichen, sinnesspezifischen inneren Reprsentation von Zeit.
Viele Menschen reprsentieren den Ablauf von Zeit innerlich als eine Gerade, die von der
Vergangenheit in die Zukunft fuhrt und, rumlich dargestellt, relativ zu ihnen von hinten
nach vorn oder von links nach rechts verlauft. Indem man sich mit dieser "timeline" auseinandersetzt, auf ihr hin- und hergeht, lt sich z. B. das Erreichen eines Zieles antizipieren
und der Weg dahin in umgekehrter Richtung auf Hilfen und Hindernisse befragen. Dazu
raten einige Anleitungen zum Zielmanagement, sie fordern den Leser aber meines Wissens nicht auf, tatschlich eine Linie im Raum zu markieren, sie zu beschreiten, Stationen
zu kennzeichnen und das eigene visuelle, autidive und gefhlsmige Erleben auf diesen
Stationen zu berprfen.

2. Kreativitatstechniken zur Zielfindung


An besten geeignet ist die "Walt-Disney-Strategie", die angeblich der Arbeitsweise in den
Studios des gleichnamigen Meisters entspricht: Man etabliert drei rumlich verschiedene
Positionen fr einen Trumer, einen Realisten und einen Handelnden und erlaubt sich
selbst zunchst auf der Position des Trumers das uneingeschrnkte freie Assoziieren
eines idealen Ziels. anschlieend kritisiert man das eben Gefundene aus der zweiten Person, handelt schlielich einen Kompromi aus und versucht dann in der dritten Position
Wege fr die Umsetzung zu finden. Regungen, die sonst dem "inneren Kritiker" nicht
standhalten wrden, erhalten eine Stimme und damit einen anderen Wert. Die Methode
trennt knstlich, aber effektiv innerpersnliche Prozesse, die normalerweise als beinahe
gleichzeitig empfunden werden.

2. Wohlgeformte Zieldefinition
Jedes Ziel wird so lange umgeformt, bis es den Wohlgeformtheitskriterien gengt: Es um?
sinnesspezifisch und positiv formuliert sein und eigenstndig erreichbar; die Auswirkungen
auf die Umwelt mssen geklrt, innere Einwnde gehrt und integriert sein. Das NLP bietet
hierfr ein Abfrageschema, das sich auf das Sprachmodell der Transformationsgrammatik
beruft und in - programmiertechnisch gesprochen - Schleifen solange durchlaufen wird, bis
die Kriterien erfllt sind. Dabei kann sich das ursprnglich formulierte Ziel auch wesentlich
ndern.

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3. Verstrken der visionren Wirkung von Zielen


Ein gefundenes Ziel wird im inneren Erleben verankert, indem es auf allen Wahrnehmungskanlen "ausgemalt" wird. So verliert es seinen Abstand und seinen u. U. etwas papierenen Charakter und wird im Idealfall nach dem Prinzip der "self fulfilling prophecy" unbewut verwirklicht.

4. berprfung der Auswirkung der Zielerreichung auf die persnliche


kologie
Mit der Technik der Ausrichtung von Zielen an den Logischen Ebenen des Bewutseins (s.
o.) werden Unklarheiten oder fr die Gesamtpersnlichkeit eher schdliche Zielformulierungen zuverlssig erkannt. Wirklich wohlgeformte Ziele werden in die gesamte Lebensanschauung integriert. Genaues Nachfragen und Empfinden unterscheidet sptestens hier
eigene und von Auen herangetragene Ziele und ihre Auswirkung auf die Persnlichkeit.
Das Auffchern der Logischen Ebenen lt sich mit Kernfragen verdeutlichen:

Umwelt: Wo bin ich, wenn ich mein Ziel erreiche bzw. anstrebe?
Verhalten: Was tue ich? Was nimmt ein Auenstehender wahr, der mich beobachtet?
Fhigkeiten: Was kann ich, da ich mein Ziel erreicht habe?
Glaube/Werte: Was ist mir wichtig, warum habe ich das Ziel erreicht?
Identitt: Wer bin ich, wenn ich erreicht habe, was ich will?
Mission: Da ich erreicht habe, was ich will, was ist dann meine Aufgabe in der Welt?

5. Operationalisierung und Controlling der Zielverfolgung und


Zielerreichung.
Technische Hilfsmittel, wie sie in Roth u. a. (1994) vorgestellt und verglichen werden, haben hier ihren Platz.
Die NLP-typische Frage "Was habe ich erreicht, wenn ich dieses Ziel erreicht habe?" stellt
jedes Ziel in eine Kette von Folgezielen und berprft gleichzeitig die Motivation fr das
eben angegebene Ziel. Die Frage "Welche ersten Schritte mu ich unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen?" hilft bei der Skalierung in angemessen groe Abschnitte, die sich
bis auf eine Einzelaufgabe "herunterbrechen" lassen. Wichtig ist die Vereinbarung eines
oder mehrerer Parameter, an denen man nach Ablauf einer berschaubaren Frist merkt,
ob man dem Ziel nhergekommen ist oder es erreicht hat.

6. Umgang mit Stre


Interne und externe Strungen und meine Reaktionen darauf werden auf ihre positiven
Absichten hin befragt. Viele "Zeitfresser" knnen mir einen sekundren Gewinn bieten (z.
B. lange, angenehme Telefonate), so da es nicht kologisch ist, sie ersatzlos zu streichen. Man versucht Wahlmglichkeiten zu erweitern und vom Strungs- zum Flexibilitatsdenken zu kommen. Die vorhandenen krperlichen Auswirkungen von Stre werden nach
dem NLP-Grundprinzip, sinnesspezifisch zu arbeiten, mit Entspannungstechniken behandelt. Das Autogene Training ist eine empfehlenswerte Ergnzung.
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Wie ich meine Zeit gestalte, ist im NLP eine stets bewut getroffene und wieder zu treffende Entscheidung. Ich bernehme die volle Verantwortung fr den Proze, in den ich
mich einbinde. Wenig Zeit fr die Familie und viel fr den Beruf aufzuwenden, ist eine
solche Entscheidung, sie entspricht einem sozial anerkannten Leitbild und kann aus existentieller Notwendigkeit getroffen sein, aber sie ist nicht unumstlich.
Allen Techniken und Methoden ist gemeinsam, da sie aktives Tun erfordern, Krper,
Geist und Seele zugleich ansprechen und damit Entscheidungen in der ganzen Person
verankern wollen. In ihrer Kombination entfalten sie eine groe Hebelwirkung. Das macht
sie schnell und effektiv, erfordert aber (s. o.) auch ein vernnftiges Ma an Eigenverantwortung.

Das Fazit
Die im Titel angedeutete Unzufriedenheit mit den herkmmlichen Empfehlungen zum Management der eigenen Arbeit lt sich przisieren. Es gibt eine Hierarchie der Bedrfnisse
und einen Weg vom Ziel zur Zeiteinteilung. In den Kategorien von Bateson ausgedruckt,
hilft mir das bliche Zeitmanagement auf den Ebenen Umwelt, Verhalten und Fhigkeiten.
Die Gewichtung ist verschoben, die eigentliche "A-Aufgabe" bleibt unausgearbeitet: ich
erhalte wenig praktische Hilfe beim Umgang mit der Verankerung von Zielen in den hheren Ebenen Glaubenssyteme, Identitt und Mission.
Allerdings mu der seine Zeit massiv in den Dienst des Unternehmens stellende Manager
Freiraume finden, um sein Handeln und seine Kontemplation in einen Sinnzusammenhang
zu stellen, sich auerhalb der Seiten seines Zeitplaners mit den wesentlichen Fragen des
Lebens und seiner Spiritualitt zu beschftigen. Die "tagesfertige" Positionsbestimmung
und die tgliche bewute Entscheidung fr einen auf die persnlichen Bedrfnisse abgestimmten Ablauf sind Schritte auf diesem Weg. Sie erlauben es, Ziele rechtzeitig zu justieren und ggf. zu ndern und sich stndig Rechenschaft ber die Gesamtrichtung abzulegen.
Das Glas ist zugleich halb leer und halb voll, Zeit ist Verrinnendes und Quelle zugleich.
Wenn ein Perspektivenwechsel dazu fuhrt, wirkmchtige Konstellationen zu erkennen und
zu nutzen, kann er weitaus effizienter sein als das schematische lineare Selbstmanagement: "Der richtige Augenblick ist leicht zu erkennen. Er ist da, wenn die Aktionen fast von
selbst ihren Platz einnehmen. Wenn der Augenblick eintritt, wird man mhelos von der Zeit
mitgezogen." (Hunt 1992, S. 56).

Die Literatur
Dilts, Robert B.: Identitt, Glaubenssysteme und Gesundheit. Paderborn 1991.
HelfRecht-Studienzentrum GmbH: Anleitung fr den HelfRecht-Planer. Bad
Alexandersbad 1999.
Hunt, Diana und Pam Hait: Das Tao der Zeit. Erfolgreiches Zeitmanagement.
Dsseldorf; Wien 1992.
Roth, Werner, Lothar Seiwert, Rasmus Stelling, Hardy Wagner: Zeitmanagement-Methoden auf dem Prfstand. Management mit Zeitplanbuch, PC und PDA. Bremen; Springe
1994.
Seiwert, Lothar J.: Das 1x1 des Zeitmanagement. Speyer 1992.
Wagner, Hardy: Persnliche Arbeitstechniken. Bremen 1993.
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