ZDF - Ratgeber - Buchhaltung, Buchführung Einfach Erklärt
ZDF - Ratgeber - Buchhaltung, Buchführung Einfach Erklärt
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Gnter D. Alt
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Inhalt
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Lese-Ausflug 1
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Lese-Ausflug 8
Pflicht und Kr: Darfs ein wenig mehr sein? ....................................... 123
Was Sie sonst noch knnen mssen: Spezielle Buchungstechniken .....................123
Besonderheiten auf Warenkonten.............................................................................123
Was zahlt der Kunde sonst noch? Warenverkaufsnebenkosten ..............................125
Wenn was nicht in Ordnung war: Rcksendungen und Gutschriften ......................126
Darf es etwas weniger sein? Rabatte und Boni .......................................................127
Besonderheiten im Zahlungsverkehr ........................................................................129
Der Crash auf dem Bankkonto: Rckbuchungen ....................................................129
Mit Papieren den Zahlungsspielraum erweitern: Wechselbuchungen ....................131
Der Intimbereich der Buchhaltung: Das Privatkonto ................................................136
Die Buchfhrung im Einzelhandel ............................................................................138
Die Buchfhrung in der Industrie ..............................................................................140
Kosten und Leistungen in einem Industriebetrieb ....................................................140
Der Kontenrahmen der Industrie ..............................................................................141
Das Betriebsergebnis im Industriebetrieb ................................................................141
Zweikreissystem: Die Kosten- und Leistungsrechnung ...........................................142
Buchen im Industriebetrieb ......................................................................................143
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Lese-Ausflug 1
Lese-Ausug 1
Vom Abakus zum Blechtrottel
Der Computer wurde erfunden, weil die Mathematiker und Statistiker es leid waren, umfangreiche Berechnungen vorzunehmen. Diese Meinung zur Geschichte und
Erfindung des Computers hrt man immer wieder - und sie ist ja zumindest nicht
ganz falsch. Aber auch wieder nicht ganz richtig, denn im Wirtschaftsleben gab es
ebenfalls eintnige Arbeit, die nach Automatisierung und Erleichterung verlangte
und dies fhrte zu Automatisierung von Produktionsanlagen (der Jacquardsche
Webstuhl mag als Beispiel dienen), zur Schreibmaschine und zu Buchungsapparaten. Mechanische Rechenmaschinen fanden in den Bros und Fabriken eine viel
grere Verbreitung als an Universitten und wissenschaftlichen Instituten. 1970
hielten elektronische Tischrechner Einzug in die Browelt. Auf vielen Schreibtischen standen aber noch mechanische Rechenmaschinen und die wurden oft in
einer Geschwindigkeit und Perfektion benutzt, die beeindruckend war. Beide Richtungen - die wissenschaftliche und die praktische - fhrten zur Entwicklung und
Perfektionierung des Computers.
In den dreiiger und vierziger Jahren war berall eine Aufbruchsstimmung in der
Welt hinsichtlich des Baues mechanischer und elektronischer Rechenmaschinen
zu finden, die zur Realisierung des Computers nach dem zweiten Weltkrieg fhrte.
Bereits 1937 stellte in Berlin Konrad Zuse seinen ersten, mechanischen Relaisrechner fertig: im Wohnzimmer seiner Eltern und ohne staatliche Untersttzung. Weitgehend allein konzipiert, war dies der erste funktionsfhige Computer, der fertig
gebaut wurde. Er funktionierte nicht sonderlich gut, was nicht verwunderlich war,
da viele Bauteile noch nicht mit der ntigen Przision hergestellt werden konnten.
Konrad Zuse sgte viele Relaisbleche mit der Laubsge selber aus - bei den restlichen halfen ihm Freunde. Aber bereits die Variante Z3 war ein funktionierendes
Modell, das leider bei einem Bombenangriff zerstrt wurde. Unverdrossen baute
Zuse ein weiteres Gert, das er von Berlin unter teils abenteuerlichen Umstnden
in den Allgu transportierte und erfolgreich vor den Alliierten in einem Pferdestall versteckte. Hier fhrte er es auch Professoren von der berhmten ETH (Eidgenssischen Technischen Hochschule) in Zrich vor, die daraufhin den Rechner
mieteten und bis 1959 einsetzten. In der ersten Zeit war es der einzige in Europa
arbeitende Computer an einer Hochschule. In Frankreich wurde zur gleichen Zeit
ebenfalls an einem mechanischen Relaisrechner gearbeitet, der aber nie fertig gestellt wurde.
In den USA und in England dagegen wurde bereits lnger an elektronischen Rechnervarianten gebastelt. Zu nennen wren hier Atanasoff, der ab 1937 ein Compu7
Lese-Ausflug 1
der Belegdaten an die Buchhaltung oder die Auswertung der Umstze. Der Blick
auf noch nicht gezahlte Rechnungen und die noch offenen Auenstnde ist viel
leichter mglich und so ergibt der Einsatz des Computers eine Effektivitt fr das
kleine Unternehmen, das dieses auch dringend braucht, da der Einsatz von Personal
doch in der Regel sehr begrenzt und kostentrchtig ist. Um diese Vorteile richtig zu
nutzen, sind aber zwei Dinge Voraussetzung:
dass die richtigen Gerte (der Fachmann spricht von Hardware) vorhanden
sind und
dass das Programm (die Software) passend eingerichtet wurde.
WISO-Kaufmann kann vieles, bentigt dafr aber auch die richtige Hardware. Es
muss zwar nicht die allerneuste Technologie sein, aber eine Grenze sollte doch
gezogen werden: Mindestens ein Pentium II Prozessor und eine nicht zu knappe
Hauptspeicherausstattung (wenigstens 256 MByte) sowie gengend freier Festplattenplatz sollten vorhanden sein (siehe dazu auch die Ausfhrungen unter Welche
Maschine muss her?). Stehen Sie vor einer Neuanschaffung, so sollten Sie sich
nach einem preiswerten (nicht billigen!) Markengert umsehen. Die in Zeitschriften
angebotenen, selbst zusammengebauten Billig-Rechner diverser Werksttten und
Discounter sollten sie besser meiden. So etwas ist fr Bastler durchaus geeignet,
nicht aber fr Ihren Betrieb, in dem der Computer einwandfrei und mglichst ohne
Strungen laufen soll. Da ist einer der in regelmigen Abstnden angebotenen
Rechner mit Garantie aus dem Fachhandel oder einem Elektronikmarkt oft die bessere Wahl. PCs, die in Lebensmittelketten angeboten werden, zielen eher auf den
privaten Anwender, da sie mit Funktionen voll gestopft sind, die im Broalltag selten gebraucht werden. Ein Markengert im Fachhandel gekauft, ist meist eine gute
Wahl, auch wenn es etwas teurer ist. Fachhandel ist aber nicht gleich Fachhandel.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass der Fachhndler in ihrer Nhe nach der
Devise arbeitet: Der deutsche Handwerker bringt sich nicht durch Eile und bertriebenen Service in Gefahr!, dann schauen Sie besser nach einem Direktanbieter
mit einer Vor-Ort-Garantie, das heit mit der Schadensbehebung durch einen
Werkskundendienst innerhalb angemessener Zeit bei Ihnen im Bro blicherweise innerhalb von 48 Stunden.
Erfahrungsgem bleibt ein Computer nicht von alleine ohne Probleme arbeitsfhig.
Es sind Wartungsaufgaben zu erfllen und immer wieder auch kleinere Probleme
zu bewltigen. Haben Sie ein Netzwerk installiert, so trifft dies in besonderem Mae
zu. Kaum ein Kleinbetrieb wird eine EDV-Abteilung einrichten (knnen). Besser ist
es, wenn eigene Mitarbeiter dies nebenher bernehmen und sich entsprechend
schulen und weiterbilden. Die Investition in diese Weiterbildung ist meist gut angelegt und in der Regel nicht zu aufwendig. In den angelschsischen Lndern gibt es
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WISO Tipp
Fragen Sie auch die Berufsvertretungen (Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern), die ber solche Dienstleistungen oft gut informiert sind und die Informationen gerne weitergeben. Wenn gar nichts mehr
geht, hilft hufig nur noch ein professioneller Computer-Notdienst- eine Art
ADAC fr den PC. Wo der nchste Notdienst ist, knnen Sie aus den Anzeigen
in der rtlichen Tageszeitung, aus den Gelben Seiten oder durch Nachfrage
bei einem groen Hndler erfragen (etwa MediaMarkt), die sich nicht selten
selbst solcher Dienstleister bedienen.
Lese-Ausflug 1
voll mit Auftrgen und Terminen und keine Zeit an etwas anderes zu denken. Irgendwann aber muss man doch die Kontoauszge der Bank einsortieren und damit
beginnt der Rckweg in die Realitt.
Also ... sind nun alle Rechnungen tatschlich geschrieben und an die Empfnger
bermittelt? Und wenn, haben alle gezahlt? Und dann klingelt das Telefon und jemand mchte noch ein paar Stck von Artikel X bestellen und auf Anhieb kann
man gar nicht sagen, ob noch was am Lager liegt.
de und schwarz lugt der Monitor des ausgeschalteten Computers vom Schreibtisch herber, als wolle er sagen warum lsst du mich nicht machen?
Um Gottes willen! Fr meinen kleinen Betrieb? Die paar Auftrge und Rechnungen
etwa mit dem Computer schreiben? Der Aufwand des Einrichtens ist viel zu gro,
der Verwaltungsaufwand kaum kleiner, als wenn ich alles mit der Hand mache und
wahrscheinlich ist die Software auch viel zu teuer ...
Alles falsch! Vorurteile! Natrlich kann man eine sinnvolle Organisation auch mit
der Hand, der Schreibmaschine, mit einfachen Mitteln am Computer Textverarbeitung und Tabellenkalkulation erledigen. Dass es aber mit spezieller Software
aufwendiger wre, stimmt so grundstzlich schon mal nicht. Auerdem gehen bei
solch einer Argumentation ein paar ganz wesentlich Vorteile sofort unter: die stndig abrufbaren Informationen ber Auftrag- und Lagerbestand etwa oder die Mglichkeit, die vorhandenen Daten direkt an die Finanzbuchhaltung zu bergeben.
Und das Programm WISO-Kaufmann ist der beste Beweis dafr, dass eine spezielle
kaufmnnische Software auch nicht teuer sein muss.
Damit Sie wissen, wie solch ein Software-Vehikel sinnvoll eingesetzt werden
kann und was alles damit anzustellen ist, werden wir die Einsatzmglichkeiten aus
drei unterschiedlichen Blickwinkeln beschreiben. Im folgenden Abschnitt, der sich
mit der Auftragsbearbeitung (Modul Auftrag) befasst, finden Sie drei Modelle, die
sich auf fast alle denkbar anderen Einsatzmglichkeiten bertragen lassen.
Lese-Ausflug 1
Kche eigentlich geliefert werden?) und die unterschiedlichen Zahlungsbedingungen nicht durcheinander zu bringen (gestern hat Karl-Heinz dem Dr. Hellmann die
gleichen Zahlungsbedingungen versprochen, wie Reisebro Schnatter sie hat!) ist
gar nicht so einfach. Eine Auftragsbearbeitung muss her! sagt Peter Sgemller,
Meister der Holzbaustelle und sieht als Ergebnis dabei schon die Liquiditt ber den
Rand des Kontos spritzen mit Hilfe von WISO Kaufmann.
Sind Sie Handwerker oder haben Sie einen kleinen Produktionsbetrieb, dann finden Sie Anregungen fr Einrichtung und Umgang mit WISO-Kaufmann in diesem
Modell.
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Lese-Ausflug 1
so knnen Sie vor der Neuinvestition berlegen, ob Sie Ihr Gert nicht aufrsten.
Arbeitsspeicher ist z.B. nicht sehr teuer. Auch eine zu kleine Festplatte kann mit
wenig Kapital gegen eine grere ausgetauscht werden. Da werden Sie auch schnell
merken, dass grere Platten im Verhltnis billiger sind, als kleine hier zu knausern macht also keinen Sinn. Stimmt es aber in fast allen Details nicht (Prozessor
zu langsam, Hauptspeicher zu knapp, die Festplatte war vorher schon berfllt und
das CD-ROM-Laufwerk ist eines von den alten, langsamen), dann sollten Sie nicht
ans Aufrsten denken, sondern an eine Neuinstallation. Das ist wenig teurer und
hat mehr Zukunft.
Nicht kompatibel?
Sie arbeiten mit einem Apple Computer und dem Betriebssystem Mac OS X oder
haben auf Ihrem PC Linux installiert. Dann luft WISO Kaufmann nicht, denn es
wurde nur fr das Betriebssystem Windows entwickelt. Das mag sich in der Zukunft vielleicht einmal ndern vorlufig mssen Sie es aber als gegeben hinnehmen. Die beste Lsung ist es, einen PC mit Windows XP anzuschaffen, wenn Sie
trotzdem mit WISO Kaufmann oder Buchhalter arbeiten mchten. Wenn Sie das
aber nicht mchten, dann gibt es Alternativen: unter Mac OS X knnen Sie auch
Windows und Windows-Software installieren, wenn Sie Virtual PC einsetzen, eine
Emulationssoftware die von Microsoft vertrieben wird. Sie ist allerdings nicht ganz
billig und Windows wird zustzlich bentigt. Auf einem Linux-Rechner setzen Sie
die Software OpenOffice ein, die vergleichsweise preiswert ist und die Installation
von Windows-Software auf einem Linux-Rechner ermglicht.
brigens ...
... finden Sie im gesamten Text dieses Buches immer wieder hervorgehobene Abschnitte, die Sie besonders beachten sollten.
WISO Tipp
Gibt Ihnen wertvolle Hinweise, wie Sie etwas besser oder schneller erledigen
knnen, oder wo ein besonderer Vorteil im Umgang mit dem Programm fr
Sie liegt.
Weist Sie auf Fallen oder Schwierigkeiten im Umgang mit dem Programm
hin. Nicht immer ist alles eindeutig und Software sowie Hardware lngst
nicht so transparent, wie das der Anwender erwarten knnte.
Hotkey zeigt Ihnen, wie Sie manchen Befehl und manche Funktion mit einfachen
Tastenkombinationen ausfhren knnen. Gerade bei der Eingabe ber die Tastatur
ist die Maus doch manchmal viel zu weit entfernt und strt die flssige Arbeit.
Innerhalb der Szenarien werden solche Hotkeys hier und da wiederholt, damit jeder
Sie auch nutzen kann.
Check: An verschiedenen Stellen finden Sie Checklisten, die Ihnen bei der Realisierung verschiedener Vorhaben helfen (z.B. eine Auftragsverwaltung einzurichten,
das zu einem bestimmten Szenario passt).
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Lese-Ausflug 1
WISO Tipp
Achten Sie auf die Eintrge in den Pulldown-Mens. Hier werden neben vielen
Befehlen auch die zugehrigen Hotkeys angezeigt. Bei einigen Men- oder
Schaltbefehlen finden Sie einen unterstrichenen Buchstaben. Diese Buchstaben sind ebenfalls Hotkeys. Sie aktivieren ihn, wenn Sie die Alt-Taste gedrckt halten und zustzlich die Taste fr den (unterstrichenen) Buchstaben
bettigen.
In den folgenden Kapiteln zum Modul Auftrag aus WISO-Kaufmann erfahren Sie Grundstzliches zum Umgang mit einer Auftragsbearbeitung/
Warenwirtschaft. Dabei wird auch auf das Programm Bezug genommen.
Eine ausfhrliche Beschreibung dieses Moduls finden Sie allerdings nur im
Bedienerhandbuch.
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Lese-Ausflug 2
Lese-Ausug 2:
Risiken und Nebenwirkungen ...
Was heit eigentlich Buchhaltung?
Dass Buchhaltung etwas fr berpenible, fr Beamte und Erbsenzhler ist und normale Menschen sich damit nicht abgeben mgen, das bekommt man allenthalben
zu hren, wenn dies Thema in Gesprchen angerissen wird. Selbst in Kreisen von
Unternehmensverantwortlichen halten sich penetrant drei Vorurteile:
Dass Buchhaltung nur fr das Finanzamt gefhrt werden muss,
dass Buchhaltung und Jahresabschluss fr den eigentlichen Betriebsablauf
nicht so wichtig sind (allenfalls noch fr die Bank),
dass es auer fr steuerliche Zwecke keine gesetzlichen Regelungen fr
die Buchhaltung gibt.
Diese Vorurteile treffen smtlich nicht zu! Selbstverstndlich gibt es gesetzliche Regelungen und sie gehen weit ber die steuerlichen Aspekte hinaus. Buchhaltung ist
ein wichtiges Instrument der Unternehmensfhrung (unabhngig von der Gre des
Unternehmens) und sie wird auch nicht fr das Finanzamt und die Bank, sondern
primr fr den Unternehmer selbst gefhrt. Dass es fr den Staat und die Banken
wichtig ist, dass ein Geschftsmann Bcher fhrt und diese zur Einsicht vorlegt,
zeigt allerdings, dass ihr ein hoher Stellenwert beigemessen wird; in dem einen Fall,
um eine korrekte Grundlage fr die Besteuerung zu haben in dem anderen Fall, um
zu sehen, ob sich die Kreditvergabe fr das Unternehmen berhaupt lohnt.
Dabei ist das Bedrfnis, Aufzeichnungen ber geschftliche Vorgnge zu machen,
so alt, wie es schriftliche Chroniken gibt. Keilschriftdokumente und gyptische Papyri belegen, dass Menschen ber Verkufe, Waren- und Geldbewegungen Aufzeichnungen gefhrt haben und das sicherlich nicht, um damit literarischen Ansprchen zu gengen. Auch im privaten Bereich ist das Bedrfnis, berblick ber
Geld- und Vermgensvorgnge zu bekommen, nicht zu bersehen. Selbst der Wirtschaft so fern stehende Menschen wie zum Beispiel Knstler knnen als Beispiel
dienen. Eduard Mrike etwa hat Aufzeichnungen ber Einnahmen und Ausgaben
gefhrt.
Der Buchhalter beziehungsweise die Buchhalterin ist heute eine spezialisierte Fachkraft im kaufmnnischen Umfeld, die eine verantwortungsvolle und vielseitige Ttigkeit ausbt. Grundlage ist in der Regel eine kaufmnnische Ausbildung und die
kontinuierliche Fortbildung, die bis zur Bilanzbuchhalterprfung fhren kann.
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Bis heute haben sich die von Pacioli aufgezeichneten Grundlagen der doppelten
Buchfhrung nicht gendert. Und manchmal vermisst man in Lehrbchern unserer
Tage die Deutlichkeit und Prgnanz in der Darstellung der grundlegenden Prinzipien.
Pacioli begrndet auch gleich zu Anfang, warum Buchhaltung fr alle, die Handel
treiben, so enorm wichtig ist:
Pacioli sagt: Die dritte und letzte notwendige Sache ist, dass man mit schner
Ordnung alle seine Geschfte in gebhrender Weise eintrgt, damit man in aller
Krze von jedem Kenntnis haben kann, sowohl von den Schulden als auch von
den Guthaben, denn auf anderes erstreckt sich der Handel nicht. Dieser Teil ist
ihnen sehr ntzlich, weil es unmglich sein wrde, ihre Geschfte anders zu
leiten, als ohne die gebhrende Ordnung der Buchungen, und ohne irgendeine
Ruhe wre ihr Geist immer in groer Sorge.
Natrlich hat bis heute eine Spezialisierung stattgefunden. Unsere heutige Buchhaltung ist vielfltiger geworden und nur als Teil des betrieblichen Rechnungswesens anzusehen. Diese Spezialisierung erfordert auch, dass die Buchhaltung
professionell das heit von Spezialisten ausgefhrt wird. Kaufleute, die keine
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Lese-Ausflug 2
Buchhalter sind oder haben, geben diese Aufgabe deshalb gern an ihren Steuerberater ab. Trotzdem sollte jeder Kaufmann Buchhaltung verstehen und in den
Grundlagen erfassen knnen.
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Lese-Ausflug 2
Bei einer freiberuflichen Ttigkeit handelt es sich um eine wissenschaftliche,
schriftstellerische, knstlerische, unterrichtende oder erzieherische Ttigkeit oder
um einen der namentlich im Gesetz aufgefhrten Katalogberufe. Dazu gehren
zum Beispiel rzte, Rechtsanwlte, Architekten und Journalisten.
Zwei Begriffe treten Ihnen entgegen, wenn Sie einen neuen Mandanten anlegen mit
WISO Kaufmann, die meist aber nicht immer deckungsgleich mit den vorangegangenen Einstufungen sind: Soll- und Ist-Versteuerung.
Bei der Soll-Versteuerung wird die Umsatzsteuer mit der Rechnungsstellung fllig,
bei der Ist-Versteuerung mit dem Zahlungseingang.
Bei der Anlage eines Mandanten wird die Art der Versteuerung bereits abgefragt.
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Lese-Ausflug 2
(2) Er muss klar und bersichtlich sein.
(3) Der Jahresabschluss ist innerhalb der einem ordnungsmigen Geschftsgang entsprechenden Zeit aufzustellen.
WISO Tipp
Da die doppelte Buchfhrung aussagekrftiger ist, als die einfache Buchfhrung in Form einer berschussrechnung, empfiehlt sich auch dort die Fhrung einer doppelten Buchfhrung, wo zeitaktuelle Informationen ber den
Geschftsverlauf ntig sind, eine gesetzliche Anforderung aber eigentlich
noch nicht gegeben ist. Hinzu kommt, dass Verluste aus vergangenen Jahren
oder aus der Wertminderung von Geschftsanteilen nur geltend gemacht werden knnen, wenn bilanziert wird.
Lese-Ausflug 2
Steuerung des Unternehmens angesagt und damit wird der Rahmen des Rechnungswesens in Richtung Unternehmensleitung auch schon gesprengt.
Im Einzelnen besteht das betriebliche Rechnungswesen aus folgenden Komponenten:
Die Geschfts- und Finanzbuchhaltung ist allerdings ein ganz wesentlicher Teil
des betrieblichen Rechnungswesens. Hier werden alle Bestnde und Bestandsvernderungen der Vermgens- und Kapitalteile des Unternehmens erfasst sowie der
Werteverbrauch und -zuwachs aufgezeichnet. In der Summe ergibt diese Aufzeichnung den positiven oder negativen Erfolg des Unternehmens, der in der Bilanz
und der Gewinn- und Verlustrechnung dokumentiert wird. Diese Aufzeichnungen
sind immer zeitbezogen (fr einen Monat, ein Quartal, ein Jahr und so weiter), man
spricht deshalb auch von einer Zeitrechnung.
Ergnzt wird die Finanzbuchhaltung durch die Kosten- und Leistungsrechnung
(man spricht auch manchmal von einer Betriebsbuchhaltung). Hier wird nur der
Teil der betrieblichen Vorgnge erfasst, der zur Erfllung der eigentlichen betrieblichen Ttigkeit ntig ist. Smtliche Kosten werden neu in einer Kostenstellenrechnung auf alle betrieblichen Kostenstellen verteilt und anschlieend in der
Kostentrgerrechnung stckbezogen ber die Kalkulation und zeitbezogen in einer
Erfolgsrechnung genutzt.
Die Betriebsstatistik wertet die Zahlen der Finanzbuchhaltung, der Kosten- und
Leistungsrechnung aus und ergnzt diese gegebenenfalls durch Daten des allgemeinen Markt- und Wirtschaftsgeschehens. In der Planungsrechnung wird dann
versucht, in einer Vorschaurechnung eine Orientierung fr die knftige Unternehmensentwicklung zu geben und damit die Entscheidungsfindung fr alle betrieblichen Bereiche zu erleichtern.
Das Controlling wertet dann alle vorliegenden Informationen aus und erstellt daraus ein betriebliches Kontroll- und Steuerungssystem, das fhrungsrelevante Informationen liefern soll.
Das alles hrt sich zunchst so an, als gelte es nur fr groe Unternehmen. Was
soll ein Handwerker oder ein Kleinbetrieb mit Kosten- und Leistungsrechnung, Betriebsstatistik oder Planungsrechnung anfangen?
Betrachtet man es aber genauer, so ergibt sich ein anderes Bild. Die Geschftsbuchhaltung gehrt ja auf jeden Fall zu einem Unternehmen. Eine Kalkulation wird
auch jeder vornehmen: der Handwerker, der Hndler und auch der Dienstleister. In
die Kalkulation sollten aber mglichst Daten einflieen, die sehr eng mit der Realitt verbunden sind. Fiktive, nur angenommene Werte in einer Kalkulation knnen
bewirken, dass der Unternehmenserfolg negativ ist, das heit, es kommt nicht das
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Lese-Ausflug 2
noch so fhrt oder noch aufbewahrt hat aus Zeiten, wo diese mit der Hand gefhrt
wurden.
Eine andere Variante, sich der Buchhaltung im wrtlichen Sinne anzunhern, ist,
im Schreibwarengeschft Vordrucke fr Journal und Hauptbuch zu erstehen und
die ersten bungen mit der Hand durchzufhren. In einer Zeit, in der immer nach
dem Vorteil einer Handlungsweise gefragt wird, darf die Begrndung fr diese
Empfehlung natrlich nicht fehlen: Das Verstndnis fr die Zusammenhnge in
der so genannten Blackbox bei der elektronischen Buchhaltung wird wesentlich
erleichtert.
Als Erstes ist das Grundbuch oder das Journal zu nennen, in das die laufenden
Geschftsvorflle in zeitlicher Reihenfolge eingetragen werden. Hier finden sich
auerdem
Die Erffnungsbuchungen,
die vorbereitenden Abschlussbuchungen und
die Abschlussbuchungen.
Pacioli sagt: Das zweite bliche Geschftsbuch wird Journal genannt, auf dem,
wie schon gesagt, dasselbe Zeichen, wie auf dem Memorial anzubringen ist
und dessen Bltter zu nummerieren sind ... Im Journal kannst Du (da es Dein
Geheimbuch ist) ausfhrlich berichten und alles buchen, was Du an Mobilien
und Immobilien besitzest ... Aber die Posten des besagten Journals muss man
zierlicher formen und einschreiben, wobei man weder zu ausfhrlich noch zu
kurz sein darf ...
Das Journal ist also wichtig, um die Geschftsvorflle zeitlich einordnen zu knnen.
Durch die Angabe der Belegnummer ist eine Rckverfolgung zum Originalbeleg jederzeit schnell mglich. Auerdem wird durch ein fortlaufend gefhrtes Journal die
Lckenlosigkeit der Buchhaltung Gewhr leistet. Wesentliche Anforderungen des
HGB sind durch ein sauber gefhrtes Journal schon mal erfllt.
Allerdings ist es schwierig, aus dem fortlaufenden Journal den Stand des Vermgens und der Schulden zu ersehen. Deshalb wird ein Hauptbuch gefhrt, das alle
Konten enthlt, von der Erffnungs- bis zur Schlussbilanz.
Pacioli sagt: Hast du ordnungsmig alle Deine Posten in das Journal eingetragen, so ziehe sie dann aus diesem und bertrage sie in das dritte Buch, das
Hauptbuch, das man gewhnlich mit doppelt soviel Blttern, wie das Journal
anlegt ...
Im Hauptbuch finden wir die Konten mit ihrer Soll- und Haben-Einteilung, die jederzeit den gewnschten berblick Gewhr leisten. Dabei gilt, dass diese Einteilung
auch bei einer EDV-gesttzten Buchhaltung noch vorhanden ist, selbst wenn die
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Auerdem gibt es noch eine Reihe von Nebenbchern. Die wichtigsten sind:
Die Lagerbuchhaltung
Die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung
Die Lohn- und Gehaltsbuchhaltung
Das Wechselbuch
In der Lagerbuchhaltung werden Aufzeichnungen ber Bestnde, Zugnge und
Abgnge der einzelnen Waren gefhrt. Die Zeit raubende Bestandsaufnahme (Inventur) kann durch die sorgfltige Fhrung einer Lagerbuchhaltung rationalisiert
werden oder gar ganz entfallen (etwa bei der permanenten Inventur, die das ganze
Jahr ber stichprobenweise durchgefhrt wird, und zwar so, dass einmal im Jahr
alle Artikel durchgeprft wurden).
Bei der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, auch Offene-Posten-Buchhaltung
genannt, handelt es sich um die Auflistung der Verbindlichkeiten (Kreditoren =
Lieferanten) und Forderungen (Debitoren = Kunden), die noch nicht ausgeglichen
sind. Hierbei werden keine echten Buchhaltungs-Konten gefhrt, sondern nur einzelne Positionen aus den Konten bernommen. Bei Ausgleich einer Position durch
Zahlung verschwindet der Posten. Es stehen also nur offene Posten in diesen
Listen.
In der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung wird die gesamte Lohn- und Gehaltsabrechnung eines Betriebes gefhrt. Mit der Buchhaltung findet dann meist monatlich ein
Abgleich der summierten Positionen statt.
Das Wechselbuch ist heute noch in vielen Betrieben blich. Hier werden Besitz- und
Schuldwechsel aufgefhrt und verwaltet. Es korrespondiert mit den entsprechenden
Konten der Buchhaltung, enthlt aber mehr Informationen als dort aufgenommen
werden knnen.
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Lese-Ausflug 2
Eine zweiseitige Angelegenheit: Das Konto
Der Begriff Konto ist heute jedem gelufig. Zumeist ist damit das Bankkonto gemeint, das durchaus verschiedene Zustnde haben kann (es ist ein positiver Geldbetrag darauf vermerkt, es ist nichts drauf oder es ist sogar ein negativer Geldbetrag eingetragen, das heit es werden Schulden gegenber der Bank ausgewiesen).
Wenn irgendjemand etwas angestellt hat, sagt man auch umgangssprachlich: Das
geht auf sein Konto! Hier wurde dann ein negativer Eindruck verbucht. Tatschlich stammt dieser Begriff aus dem italienischen (conto = Rechnung).
Mit dem Konto ist es in der doppelten Buchfhrung wie im richtigen Leben: Es hat
zwei Seiten! In Anlehnung an die italienische Urbedeutung knnen wir sagen: Es
wird eine zweiseitige Rechnung gefhrt. Auf die eine Seite kommen zum Beispiel
die Einnahmen, auf die andere Seite die Ausgaben. Fr die linke Seite hat sich
im Deutschen die Bedeutung SOLL eingebrgert, fr die rechte Seite HABEN. Wir
knnen aber nicht grundstzlich der Soll- und der Haben-Seite eine Bedeutung
zuweisen. Das wird im Laufe dieses Buches noch herausgestellt werden.
SOLL und HABEN auf einem Konto sind zunchst fr den Buchhalter Platzhalter,
denen erst mit der Art des Kontos eine bestimmte Bedeutung zufllt.
WISO Tipp
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich das zu merken, benutzen Sie eine
Eselsbrcke: Links ist die Seite mit dem L, also SOLL.
Im Gegensatz zum Konto ist der Kontokorrent eine laufende Rechnung in Listenform (ital. Conto corrente = laufende Rechnung). Diese Form ist aus den Bankkontoauszgen gut bekannt. Die Einnahmen-Ausgaben-berschussrechnung fr
Freiberufler und andere Nicht-Buchfhrungspflichtige wird ebenfalls oft noch in
dieser Form gefhrt.
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Lese-Ausflug 3
Lese-Ausug 3:
Erbsenzhler ...
Bestandsaufnahme: Inventar und Inventur
Fngt man eine neue Sache an, ist es gut, zuvor eine Bestandsaufnahme zu machen. Dadurch wird nicht nur die Ausgangssituation klar und deutlich beschrieben,
sondern auch schnell erkannt, was aus der Vergangenheit noch zu bewltigen ist.
Dies gilt ganz besonders fr den Neubeginn einer geschftlichen Ttigkeit und fr
das Ende einer Geschftsperiode (meistens des Geschftsjahres). Handelsrecht und
Steuerrecht schreiben es dem Kaufmann vor, wann er eine solche Bestandsaufnahme vorzunehmen hat.
240 HGB
(1) Jeder Kaufmann hat zu Beginn seines Handelsgewerbes seine Grundstcke,
seine Forderungen und Schulden, den Betrag seines baren Geldes sowie seine
sonstigen Vermgensgegenstnde genau zu verzeichnen und dabei den Wert
der einzelnen Vermgensgegenstnde und Schulden anzugeben.
(2) Er hat demnchst fr den Schluss eines jeden Geschftsjahres ein solches
Inventar aufzustellen. Die Dauer des Geschftsjahres darf zwlf Monate nicht
berschreiten. Die Aufstellung des Inventars ist innerhalb der einem ordnungsmigen Geschftsgang entsprechenden Zeit zu bewirken.
Weitere Vorschriften finden sich in: 140 und 141 Abs. 1 der Abgabenordnung
(AO). Zusammengefasst bedeutet dies:
Das Inventar ist bei der Grndung oder bernahme eines Unternehmens,
am Schluss eines jeden Geschftsjahres und
bei der Auflsung oder Veruerung des Unternehmens aufzustellen.
In dieser Bestandsaufnahme geht es vor allem darum, Vermgen und Schulden
des Unternehmens festzustellen. Dies geschieht durch eine mengen- und wertmige Bestandsaufnahme, die Inventur. Die Aufzeichnung dieser Bestandsaufnahme
nennt man Inventar. Dieser Begriff entstammt wieder dem Lateinischen (inventarium = Verzeichnis des Vorgefundenen). Enthalten ist in diesem Verzeichnis nicht
nur der Wert, sondern auch Art und Menge der Vermgensgegenstnde.
Pacioli sagt: Zuerst muss der Kaufmann sein sorgfltiges Inventar in der Weise
abfassen, dass er immer zuerst auf ein Blatt oder in ein besonderes Buch das
einschreibt, was er in der Welt an Immobilien und Mobilien zu besitzen glaubt,
indem er immer mit den Dingen beginnt, die kostbar sind und leicht verloren
gehen knnen, wie bares Geld, Edelsteine, Silbergerte usw. ... Sodann muss
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Im ursprnglichen Sinne versteht man unter einer Inventur immer die krperliche
Inventur, das heit, es wird gezhlt, was da ist. Mglich ist dies vor allem fr alle
krperlichen Gegenstnde wie Maschinen, Anlagen, Betriebs- und Geschftsausstattung, Warenbestnde und so weiter.
Was nicht gezhlt werden kann, sind alle nichtkrperlichen Gegenstnde. Dazu
gehren Bankguthaben und -schulden, Forderungen und Verbindlichkeiten. Hier
findet dann eine Buchinventur statt. Die Werte knnen auf Grund von Belegen
(Kontoauszgen, Aufzeichnungen) ermittelt werden.
In der Praxis hat heute die Bestandsaufnahme des Vorratsvermgens beim Geschftsjahreswechsel die grte Bedeutung. Klassischer Fall ist die Stichtagsinventur. An einem bestimmten Termin (der brigens auch ber mehrere Tage gehen
kann, wenn gewhrleistet ist, dass keine sonstige Geschftsttigkeit diesen Vorgang
beeintrchtigen kann) wird eine komplette mengenmige Bestandsaufnahme vorgenommen. Termin ist in der Regel der tatschliche Jahresabschluss (zum Beispiel
31.12.); man kann von diesem Termin jedoch auch geringfgig abweichen. Eine
Frist von 10 Tagen vor oder nach diesem Abschlussstichtag wird im Allgemeinen
toleriert. Zugnge und Abgnge in diesem Zeitraum mssen allerdings dokumentiert sein und in die Inventur eingerechnet werden.
Diese Art der Bestandsaufnahme ist aber oft arbeitsintensiv und aufwendig. Deshalb gibt es einige Vereinfachungsverfahren, die eine betriebsindividuelle Vorgehensweise ermglichen:
241 Abs. 1 Die Stichprobeninventur
(1) Bei der Aufstellung des Inventars darf der Bestand der Vermgensgegenstnde nach Art, Menge und Wert auch mithilfe anerkannter mathematisch-statistischer Methoden auf Grund von Stichproben ermittelt werden ...
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Lese-Ausflug 3
auch ohne die krperliche Bestandsaufnahme fr diesen Zeitpunkt festgestellt
werden kann.
Die verlegte Inventur ermglicht eine Abweichung vom Abschlussstichtag von bis
zu 3 Monaten vor oder 2 Monaten nach dem Bilanzstichtag. Dabei knnen auch die
verschiedenen Vermgensgruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen werden. Eine wertmige Fortschreibung zum Abschlussstichtag ist aber
zwingend erforderlich.
Moderne Warenwirtschaftssysteme erleichtern die Inventuraufgaben heute ungemein. Das beginnt mit dem Ausdruck von Zhllisten, die bei guter Lagerorganisation bereits so ausgedruckt werden, dass nicht jeder Artikel neu gesucht werden muss, sondern alles nach der Reihe kommt. Und mittels moderner Technik
(Nutzung von EAN-Strichcode und Lesegerten) kann die Zhlaufgabe weitgehend
automatisiert werden.
Solche Listen finden Sie im Modul Auftrag unter Abrechnung.
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Lese-Ausflug 3
Das Vermgen ist geordnet nach der Flssigkeit.
1. Zunchst kommt das langfristig genutzte Vermgen wie Grundstcke, Gebude, Maschinen, Fahrzeuge, Geschftsausstattung und so weiter. Man
spricht auch vom Anlagevermgen.
2. Dann kommt das Vermgen, das nur relativ kurzfristig im Unternehmen
verweilt: Bestnde an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, unfertige und fertige
Erzeugnisse, Forderungen und alle Geldmittel (Bar-, Bank- und Postgiroguthaben). Man spricht auch vom Umlaufvermgen.
Die Schulden werden nach der Flligkeit geordnet:
1. An erster Stelle stehen hier die langfristigen Schulden (Hypotheken-, Darlehnsschulden).
2. Dann kommen die kurzfristigen Schulden (Lieferantenschulden, kurzfristige
Bankschulden und so weiter).
Das Eigenkapital (der Reinerls oder Festkapital) ergibt sich aus der einfachen Subtraktion der beiden vorangegangenen Gruppen. Wenn man vom Vermgen die
Schulden abzieht, bleibt das Eigenkapital brig.
Bleibt nichts brig oder ist das Eigenkapital gar negativ, so sind die Schulden
grer als das Vermgen. Dies ist in jedem Unternehmen eine kritische Situation,
zumindest dann, wenn sie ber einen lngeren Zeitraum anhlt.
37
38
Lese-Ausflug 3
Beispiel: Inventar der Maschinenfabrik Schneider & Shne, Stuttgart,
zum 31. Dez. 200x
Vermgen
Anlagevermgen
1.
2.
Gebude, Hauptstr. 77
3.
395.300,00
4.
215.200,00
5.
117.200,00
II
Umlaufvermgen
1.
125.340,00
2.
35.207,00
3.
19.201,00
4.
5.
6.
Bankguthaben
340.000,00
2.917.000,00
490.709,00
376.720,00
Raiffeisenbank Stuttgart
13.303,00
Sdwestbank Stuttgart
27.007,00
Langfristige Schulden
1.
2.
3.
II
Kurzfristige Schulden
1.
257.300,00
2.
877.350,00
C.
40.310,00
5.072.187,00
B.
670.457,00
2.130.000,00
907.000,00
85.000,00
3.122.000,00
1.134.650,00
4.256.650,00
5.072.187,00
4.256.650,00
Eigenkapital (Reinvermgen)
815.537,00
39
WISO Tipp
Die Inventarerstellung wird kaum von einem Buchhaltungsprogramm bernommen. Meist lassen sich aber aus den Programmmodulen (zum Beispiel
der Anlagenbuchhaltung) wesentliche Details fr die Inventur herausholen.
Mit einer Tabellenkalkulation bringen Sie die Inventur in eine ansprechende
Form.
Die linke Seite der Bilanz wird als Aktiva, die rechte Seite der Bilanz als Passiva bezeichnet. Die formelle Gliederung einer Bilanz ist im Handelsgesetzbuch festgelegt.
Ebenso wie beim Inventar werden die Vermgenswerte nach ihrer Flssigkeit und
die Kapitalpositionen nach ihrer Verfgbarkeit (der Flligkeit) geordnet.
266 HGB
40
Lese-Ausflug 3
(1) Die Bilanz ist in Kontoform aufzustellen. Dabei haben groe und mittelgroe
Kapitalgesellschaften ... auf der Aktivseite die in Absatz 2 und auf der Passivseite die in Absatz 3 bezeichneten Posten gesondert und in der vorgeschriebenen Reihenfolge auszuweisen. Kleine Kapitalgesellschaften ... brauchen nur
eine verkrzte Bilanz aufzustellen, in die nur die in den Abstzen 2 und 3 mit
Buchstaben und rmischen Zahlen bezeichneten Posten gesondert und in der
vorgeschriebenen Reihenfolge aufgenommen werden.
(2) Aktivseite:
A. Anlagevermgen:
I. Immaterielle Vermgensgegenstnde:
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und hnliche Rechte;
2. Geschfts- oder Firmenwert;
3. geleistete Anzahlungen.
II. Sachanlagen:
1. Grundstcke, grundstcksgleiche Rechte und Bauten;
2. technische Anlagen und Maschinen;
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschftsausstattung;
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau.
III. Finanzanlagen:
1. Anteile an verbundenen Unternehmen;
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen;
3. Beteiligungen;
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhltnis besteht;
5. Wertpapiere des Anlagevermgens;
6. sonstige Ausleihungen.
B. Umlaufvermgen:
I. Vorrte:
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe;
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen;
3. fertige Erzeugnisse und Waren;
41
Lese-Ausflug 3
3. sonstige Rckstellungen.
C. Verbindlichkeiten:
1. Anleihen, davon konvertibel;
2. Verbindlichkeiten gegenber Kreditinstituten;
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen;
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen;
5. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel;
6. Verbindlichkeiten gegenber verbundenen Unternehmen;
7. Verbindlichkeiten gegenber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhltnis besteht;
8. sonstige Verbindlichkeiten,
davon aus Steuern,
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit.
D. Rechnungsabgrenzungsposten.
Das Handelsgesetzbuch schreibt die Form der Bilanz also sehr genau vor:
Kleine Kapitalgesellschaften sind solche, die mindestens zwei der drei nachstehenden Merkmale nicht berschreiten:
1. Fnf Millionen dreihundertzehntausend Deutsche Mark Bilanzsumme nach
Abzug eines auf der Aktivseite ausgewiesenen Fehlbetrags ...
2. zweiundvierzig Millionen vierhundertachtzigtausend Deutsche Mark Umsatzerlse in den zwlf Monaten vor dem Abschlussstichtag.
3. Im Jahresdurchschnitt fnfzig Arbeitnehmer.
Die Bezeichnungen Aktiva und Passiva (auch: Aktivseite und Passivseite) knnen
Sie durchaus wrtlich nehmen: Die Aktivseite enthlt Informationen darber, wie
die Mittel angelegt wurden (wie investiert wurde). Noch etwas deutlicher: was mit
den zur Verfgung stehenden Mitteln aktiv gemacht wurde. Die Passivseite gibt
Auskunft darber, wo die Mittel herkommen (wie finanziert wurde), oder anders
gesagt: wer jetzt passiv ber dieses Mittel verfgt.
Bei genauerem Hinsehen werden Sie feststellen, dass die Bilanz nichts anderes ist
als ein kurz gefasstes und anders aufgegliedertes Inventar, dessen Erstellung ebenso vom Gesetzgeber verlangt wird. Sie unterscheidet sich aber dadurch, dass im
Inventar Mengen, Einzelwerte und Gesamtwerte aufgefhrt werden. In der Bilanz
gengt die Auffhrung der Gesamtwerte der einzelnen Positionen.
Fr die Erstellung der Bilanz gelten einige Grundstze:
Der Grundsatz der Bilanzwahrheit besagt, dass man weder etwas weglassen
noch etwas hinzufgen darf.
Der Grundsatz der Bilanzklarheit bedeutet, dass die Bilanz bersichtlich sein
und Menschen mit Sachverstand einen Einblick in die Vermgensverhltnisse des Unternehmens geben muss.
Der Grundsatz der Bilanzkontinuitt drckt aus, dass die verschiedenen
Bilanzen eines Unternehmens einander in Aufbau und Inhalt entsprechen
mssen.
Auerdem sind stndig gleiche Bewertungsgrundstze zu benutzen. Der Gestaltungsspielraum bei der Erstellung einer Bilanz ist also nicht allzu gro. Handelsund steuerrechtliche Vorschriften sind immer zu bercksichtigen.
Ein wichtiger formaler Anspruch an eine Bilanz ist, dass sie immer vom Unternehmer unterzeichnet sein muss!
245 HGB
Der Jahresabschluss ist vom Kaufmann unter Angabe des Datums zu unterzeichnen. Sind mehrere persnlich haftende Gesellschafter vorhanden, so haben sie alle zu unterzeichnen.
44
Lese-Ausflug 3
Zwecke weiterentwickelt (so zum Beispiel die Bewegungsbilanz, um die Zahlungsstrme zwischen zwei Bilanzzeitpunkten zu ermitteln).
Die Beispiel-Bilanz, die aus dem Beispiel-Inventar der Maschinenfabrik Schneider
& Shne entwickelt werden kann, sieht folgendermaen aus:
Der Ausdruck einer Bilanz gehrt heute zu den gngigen Merkmalen einer Buchhaltungssoftware. Bei WISO Kaufmann ist diese Option im Modul FiBu unter Abrechnung - Kontengliederungen drucken zu finden:
45
WISO Tipp
Beachten Sie aber, dass der einfache Ausdruck der Bilanz zum Jahresende
noch nicht unbedingt die sinnvoll richtige Bilanz fr den Jahresabschluss ist.
Sprechen Sie vorher mit Ihrem Steuerberater und nehmen Sie Abschlussbuchungen erst nach seinen Vorgaben vor!
46
Lese-Ausflug 3
Wie lange mssen alle Unterlagen
aufbewahrt werden?
Dass Unterlagen der Buchhaltung nicht einfach vernichtet werden knnen, msste
auch ohne gesetzliche Regelung jedem deutlich sein. Einmal ist ja jeder Unternehmer trotz positiver Ausrichtung auf die Zukunft auch auf Daten der Vergangenheit
angewiesen. Zum anderen interessiert sich auch das Finanzamt fr diese Aufzeichnungen, um bei Bedarf eine Prfung vornehmen zu knnen, die feststellt, ob Steuererklrungen korrekt abgegeben wurden. Die Aufbewahrungsfrist ist allerdings
begrenzt. Die gesetzlichen Grundlagen dazu finden sich wieder im Handelsgesetzbuch (HGB):
257 HGB
(1) Jeder Kaufmann ist verpflichtet, die folgenden Unterlagen geordnet aufzubewahren:
1. Handelsbcher, Inventare, Erffnungsbilanzen, Jahresabschlsse, Lageberichte, Konzernabschlsse, Konzernlageberichte ...
2. die empfangenen Handelsbriefe,
3. Wiedergaben der abgesandten Handelsbriefe,
4. Belege fr Buchungen in den von ihm nach 238 Abs. 1 zu fhrenden Bchern (Buchungsbelege).
(4) Die in Absatz 1 Nr. 1 und 4 aufgefhrten Unterlagen sind zehn Jahre, die
sonstigen in Absatz 1 aufgefhrten Unterlagen sechs Jahre aufzubewahren.
(5) Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem
die letzte Eintragung in das Handelsbuch gemacht, das Inventar aufgestellt, die
Erffnungsbilanz oder der Jahresabschluss festgestellt, der Konzernabschluss
aufgestellt, der Handelsbrief empfangen oder abgesand worden oder der Buchungsbeleg entstanden ist.
Bilanzen und Jahresabschlsse drfen also nicht ausschlielich auf einem Datentrger aufbewahrt werden. Auch das Original ist zehn Jahre lang vorzuhalten. Fr
den Rest der Buchhaltungsunterlagen gilt, dass ein Gert zur jederzeitigen Sichtbarmachung der Belegkopien vorhanden ist. Die Aufbewahrung auf sonstigen Datentrgern (Diskette, Festplatte, Magnetband, CD-ROM) ist zwar theoretisch mglich,
scheitert momentan aber noch an der Sicherheit bei langfristiger Aufbewahrung.
Kein (magnetischer und optischer) Datentrger kann bisher die Daten ber die vorgeschriebene Zeit (6 beziehungsweise 10 Jahre) mit absoluter Sicherheit aufbewahren.
48
Lese-Ausflug 4
Lese-Ausug 4
Ordnungsmacht: Beleg, Satz und ...
Was ist ein Beleg?
In der Buchhaltung werden die Vorgnge des Unternehmens in Zahlen erfasst und
abgebildet. Aus ihnen ergibt sich der Zustand des Unternehmens in Vermgen und
Schulden (statisch: Bilanz) und die Ertragslage des Unternehmens in Gewinn und
Verlust (periodenbezogen: Gewinn- und Verlustrechnung). All diesen Vorgngen
liegen Belege zugrunde. Oder anders gesagt: Alles, was Auswirkungen hat, spiegelt
sich in einem Beleg wieder. Auf Grund dieser Belege wird gebucht. Einer der wichtigsten Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung lautet deshalb:
Keine Buchung ohne Beleg
Belege entstehen im Geschftsalltag. Sie gelangen von auen (als Fremdbeleg) und
innen (als Eigenbeleg) in die Buchhaltung. Fremdbelege sind zum Beispiel: Eingangsrechnungen und Gutschriften von Lieferanten, Kontoauszge der Banken,
Quittungen, Postbelege. Beispiele fr Eigenbelege sind: Kopien von Ausgangsrechnungen, Lohn- und Gehaltslisten, Materialentnahmescheine, Spesenabrechnungen,
selbst ausgestellte Quittungen und so weiter. Fehlt fr irgendeinen Vorgang ein
Beleg, so kann ein Ersatzbeleg erstellt werden, der neben Datum, Grund und Hhe
der Einnahme oder Ausgabe mglichst auch einen Hinweis auf den Grund fr die
Ausstellung des Ersatzbelegs angibt.
WISO Tipp
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen ein Beleg nicht zu erbringen ist sei
es an der Parkuhr, in der Telefonzelle und durchaus auch einmal im Geschft,
in dem Sie von der Bedienung unfreundlich angeschaut werden, weil hinter
Ihnen eine Reihe anderer Kunden wartet. Dann nehmen Sie den Kassenbon
fr die belegten Brtchen mit und machen daraus einen Eigenbeleg, in dem
Sie die ntigen Angaben ergnzen. Oder wenn Sie gar nichts an Beleg haben machen Sie Ihre Angaben auf einem weien Blatt Papier. Am besten ist
es, wenn Sie einen solchen Eigenbeleg dann auch noch von einem Zeugen
mit abzeichnen lassen. Vorsteuerabzug mit solch einem Beleg ist allerdings
nicht mglich.
49
Lese-Ausflug 4
auf den Konten steht, wird nach wie vor von den buchenden Personen bestimmt.
Auf gediegene Grundkenntnisse der doppelten Buchfhrung ist deshalb auch bei
einer EDV-Buchhaltung nicht zu verzichten.
Auch der Gesetzgeber trgt dem Trend zur EDV-Buchfhrung Rechnung und hat
die Grundstze zur ordnungsmigen Speicherbuchfhrung (GoS) erlassen. Diese
Grundstze sind vom Ausschuss fr wirtschaftliche Verwaltung in Wirtschaft und
ffentlicher Hand e.V. (AWV), Eschborn unter Mitwirkung einer Arbeitsgruppe
Speicherbuchfhrung der obersten Finanzbehrden des Bundes und der Lnder
ausgearbeitet worden. Einige wesentliche Auszge daraus werden in den folgenden
Texten aufgefhrt.
Zunchst gilt fr die Anwendung der GoS:
III. Buchung
Eine verarbeitungsfhige Speicherung eines Geschftsvorfalls ... ist gegeben, wenn nach der Organisation und Technik der jeweiligen Buchfhrung alle
Voraussetzungen fr die endgltige Verarbeitung der Angaben ber den Geschftsvorfall, insbesondere auch fr seine sach- und personenkontenmige
Verbuchung, vorliegen und die Daten auerdem gegen eine unbefugte oder
unkontrollierbare Vernderung gesichert sind ...
51
Daraus ergibt sich, dass nicht irgendwie mit dem Computer Buchfhrung gemacht
werden kann. Wer sich ein Buchfhrungsprogramm bastelt sei es durch direkte
Programmierung oder ber eine Anwendung wie eine Tabellenkalkulation hat
zunchst eine ausreichende Dokumentation darber zu erstellen. Nur dann erkennt
das Finanzamt diese Buchhaltungssoftware an. Bei Kauf eines Buchhaltungsprogramms ist darauf zu achten, dass es den GoB/GoS entspricht. Bei WISO Buchhaltung ist dies der Fall.
Auch wenn es sich im Text zur Anwendung der GoS so anhrt: Auf Belege kann
auch bei einer EDV-Buchhaltung nicht verzichtet werden. Nur bei standardisierten
Buchungsvorgngen kann auf traditionelle Belege dann verzichtet werden, wenn
ber das Verfahren eine Dokumentation vorliegt, die belegt, dass der Dauerbeleg
den GoB entspricht.
52
Lese-Ausflug 4
3.Buchung
3.0 Geschftsvorflle sind ordnungsgem gebucht, wenn sie nach einem Ordnungsprinzip zeitgerecht erfasst und mit Zuordnungsmerkmalen (Kontenfunktion) und Identifizierungsmerkmalen (Belegfunktion) auf einem Datentrger ...
verarbeitungsfhig gespeichert sind. Die Vollstndigkeit und die formale Richtigkeit der Datenerfassung mssen gewhrleistet sein.
3.1 Wird eine Buchung verndert, so muss ihr ursprnglicher Inhalt feststellbar
bleiben, zum Beispiel durch Protokolle (Fehlerlisten) ber durchgefhrte nderungen. Diese nderungsnachweise sind aufzubewahren.
3.2 Werden Daten vor dem Abschluss der Buchungen, zum Beispiel wegen
offenbarer Unrichtigkeit gendert, braucht der ursprngliche Inhalt nicht feststellbar zu sein.
5. Datensicherung
5.0 Der Buchfhrungspflichtige ist whrend der Aufbewahrungsfristen fr
die sichere und dauerhafte Speicherung der Daten verantwortlich; er hat sie
vor Verflschung zu schtzen ...
6. Dokumentation und Prfbarkeit
6.0 Die Speicherbuchfhrung muss wie jede Buchfhrung von einem sachverstndigen Dritten hinsichtlich ihrer formellen und sachlichen Richtigkeit prfbar
sein.
Bei genauer Betrachtung dieser Grundstze zeigt sich, dass auch bei der Buchfhrung mittels EDV nicht auf Grundstzliches verzichtet werden kann. Das Programm
mag einiges an Arbeit abnehmen. Fehler knnen aber auch hier nicht einfach ungeschehen gemacht werden.
An dieser Stelle bietet die EDV-Buchfhrung aber eine erhebliche und erlaubte Erleichterung: Buchen ist nmlich auf zwei Arten mglich: im Dialog und als Stapel.
Im ersten Fall fragt das Programm ber eine Erfassungsmaske oder so genannte
Dialogbox alle bentigten Details fr eine Buchung (Konten, Belegnummer, Belegtext, Betrge) ab und fhrt anschlieend die Buchung aus. Jetzt gilt 3.1 der GoS:
Eine Vernderung dieser Buchung ist undokumentiert nicht mehr mglich.
Diese Art der Dialogbuchung bietet sich deshalb nur bei Einzelbuchungen und
grtmglicher Sicherheit, dass keine Fehler im Buchungssatz enthalten sind, an.
53
Erst der Buchungslauf fr das Hauptbuch bernimmt die Buchungen aus dem Stapel
54
Lese-Ausflug 4
Der Buchungssatz Grundlage jeder Buchung
Im Verlauf dieses Buches wurde bereits mehrfach vom Buchungssatz gesprochen.
Es ist lngst fllig, diesen Begriff zu erlutern. Vereinfacht gesagt ist ein Buchungssatz eine Anweisung, auf welchen Konten und auf welcher Kontoseite bei einem
Geschftsvorgang gebucht werden soll. Jedem Geschftsvorgang liegt ein Beleg zugrunde und von jeder Buchung wird ein Buchungssatz gebildet. Fr den erfahrenen
Buchhalter in der Praxis besteht der Buchungssatz in einer Eintragung der Konten
auf dem Beleg (oder in eine Buchungsliste), der anschlieend manuell oder per EDV
ins Journal aufgenommen wird. Whrend des Erlernens (im Selbststudium oder in
Lehrgngen und Schulen) werden die Buchungsstze ausformuliert.
Pacioli sagt: Du musst wissen, dass von allen Posten, die Du im Journal gebucht hast, im
Hauptbuch immer je zwei zu bilden sind, nmlich einer im Soll und einer im Haben ...
WISO Tipp
Grundstzlich ist es auch mglich, einen eigenen Kontenrahmen zudefinieren,
da ein bestimmter Rahmen ja nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Allerdings
muss man dabei aufpassen, dass folgende gesetzliche Vorschrift eingehalten
wird.
238 HGB Abs. 1
... Die Buchfhrung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverstndigen
Dritten innerhalb angemessener Zeit einen berblick ber die Geschftsvorflle
und ber die Lage des Unternehmens vermitteln kann ...
56
Lese-Ausflug 4
Eine weite Verbreitung haben heute die standardisierten Kontenrahmen der DATEV (SKR 01, SKR 02, SKR 03 und SKR 04) gefunden. Diese Kontenrahmen sind
weniger auf Branchen als auf Unternehmensformen ausgerichtet: SKR 01 fr kleine
Personengesellschaften, SKR 02 fr kleine Kapitalgesellschaften. SKR 03 und SKR
04 sind wesentlich strker untergliedert und erfllen so eher die Erfordernisse des
Bilanzrichtliniengesetzes vom 19.12.1985. Davon abgeleitet werden eine Reihe von
branchenorientierten Kontenrahmen angeboten, die ebenfalls durch die DATEV
standardisiert sind.
Im Buchhaltungsmodul von WISO Kaufmann finden Sie eine ganze Reihe dieser
Kontenrahmen. Bei der Neuanlage eines Mandanten knnen Sie den passenden
Kontenrahmen auswhlen. Jeder dieser Kontenrahmen kann noch einmal bearbeitet und fr eigene Zwecke angepasst werden.
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WISO Tipp
Bei eigener Anpassung ist es empfehlenswert, folgendermaen vorzugehen:
Alle Konten entfernen, die nicht bentigt werden. Dabei aber bercksichtigen, ob nicht im Laufe des Geschftsjahres doch ein Fall auftreten kann, der
dieses Konto erfordert. Leere Konten werden bei Auswertungen bei Bedarf
unterdrckt. Ein nachtrglich falsch eingeordnetes Konto bringt aber unter
Umstnden das Bild der Buchhaltung etwas durcheinander.
Kontenbezeichnungen anpassen, gegebenenfalls die Bezeichnung verkrzen, um eine bessere bersicht zu gewhrleisten. Aber nicht Konten mit
grundstzlich anderen Bedeutungen belegen und so die Kontengliederung
durcheinander zu bringen.
In diesem Buch beziehen wir uns auf den SKR 04, die Beispiele sind aber ber die
Kontenbezeichnungen auf alle anderen Kontenrahmen bertragbar.
58
Lese-Ausflug 4
Jetzt aber mal genau:
Die Kontenklassen im Detail
Eine vereinfachte und komprimierte bersicht des SKR 04 kann das Gliederungsprinzip in Kontenklassen gut erlutern.
Die Kontenklassen 0 und 1 enthalten die Aktivkonten.
Klasse 0 enthlt das Anlage- und Finanzvermgen und damit den langfristigen
Finanzierungsbereich des Unternehmens:
Konten
Bedeutung
Aktiver Konsolidierungsausgleichsposten
Die Klasse 1 enthlt das Umlaufvermgen und damit die Konten fr den kurzfristigen Geldverkehr
59
Konten
Bedeutung
Vorrte
1299
Eingeforderte Nachschsse
Geldtransit
Kasse
1700
Postgiro
1800
Bank
60
Lese-Ausflug 4
Konten
Bedeutung
Bedeutung
61
Konten
Bedeutung
Provisionserlse
4695
Umsatzsteuervergtungen
Bedeutung
5000 5099 Aufwendungen fr Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und fr bezogene Waren
5100
Anschaffungsnebenkosten
5820
Leergut
5840
5860
Verrechnete Stoffkosten
5860
Verrechnete Stoffkosten
5880
5900
Fremdleistungen
62
Lese-Ausflug 4
Konten
Bedeutung
Personalaufwand
Spenden
Bedeutung
Auerordentliche Ertrge
7500
Auerordentliche Aufwendungen
Verlustvortrag
7720
Vorabausschttung
64
Lese-Ausflug 4
Konten
Bedeutung
65
66
Lese-Ausflug 5
Lese-Ausug 5
Balanceakt: Schritt fr Schritt zum Ziel
Von der Erffnungsbilanz zum
Erffnungsbilanzkonto
Es gibt verschiedene Flle, in denen eine Erffnungsbilanz aufzustellen ist:
Wenn ein Unternehmen (Handelsgewerbe) neu gegrndet wurde
Wenn eine Unternehmensumwandlung stattgefunden hat (zum Beispiel
wenn ein Kleingewerbe zu einem kaufmnnischen Betrieb geworden ist)
Wenn ein Unternehmen den Besitzer wechselt
Wenn zwei Unternehmen zusammengehen (Verschmelzen)
Wenn Gesellschafter aus einer OHG oder KG ausscheiden
Wenn die Rechtsform wechselt
Auerdem wird eine Erffnungsbilanz jeweils zu Beginn eines neuen Geschftsjahres erstellt. Dabei handelt es sich dann in der Regel um die Schlussbilanz des abgeschlossenen und vorangegangenen Geschftsjahres. Diese Erffnungsbilanz wird
nun fr die laufende Buchungsttigkeit in einzelne Konten aufgelst.
Dabei gilt:
Die Betrge der Aktivseite werden im Soll auf den Aktivkonten, die Betrge der
Passivseite im Haben auf den Passivkonten gebucht.
Wenn wir aber nun das ernst nehmen, was bei der Erluterung zum Buchungssatz gesagt wurde, dann erscheint bei der Auflsung das System der doppelten
Buchfhrung inkonsequent. Wir mssen ja buchen: SOLL an SOLL und HABEN an
HABEN.
In manchen Schulbchern zur Buchfhrung und auch in einigen Kontenrahmen
(zum Beispiel dem GKR) wird das Erffnungsbilanzkonto erwhnt. Mithilfe dieses
Kontos versucht(e) man diese Inkonsequenz zu beseitigen.
Zunchst bucht man
Aktivposten der Bilanz an Haben des Erffnungsbilanzkontos beziehungsweise
Soll des Erffnungsbilanzkontos an Passivposten der Bilanz.
67
1.000 Euro
Lese-Ausflug 5
Auf den Konten tragen Sie in der gleichen Reihenfolge: erst Soll, dann Haben
diese Vorgnge entsprechend ein. Ein kurzer Verweis auf das Gegenkonto erleichtert die bersicht und die Suche nach Fehlern.
Mit dem Programm WISO Buchhaltung ist ebenso einfach zu buchen. Das erste
Konto, das in der Standardmaske abgefragt wird, muss das Konto sein, auf dessen
Soll-Seite die Buchung erfolgen soll. Dann wird der Betrag und anschlieend das
Gegenkonto (Konto mit der Buchung auf der Habenseite) eingetragen. Ein Text
dient zur besseren Identifizierung der einzelnen Buchung. Wer ganz ungebt ist,
kann den Buchfhrungshelfer einschalten (ber Einstellungen - Buchfhrungshelfer anzeigen). Darin sind viele standardisierte Buchungen bereits vorbereitet. Sie
mssen dann nur noch individuell angepasst werden.
Eine einfache Buchung in der Buchungsmaske ist schnell mit dem Buchungssatz gefllt.
69
Buchen ist also gar nicht so schwierig. Haben Sie das Prinzip einmal begriffen,
konzentrieren Sie sich fast ausschlielich auf die Frage Wohin?, das heit, welche
Konten werden berhrt. Natrlich gibt es verzwickte Buchungsprobleme, die nicht
mehr mit einer einfachen Buchungen gelst werden knnen. Wenn das Prinzip an
solchen einfachen Buchungen einmal verstanden ist, muss in den komplizierten
Fllen nur noch das Problem an sich gelst werden.
Vor der Buchung stellen Sie sich drei systematische Fragen:
Welche Konten mssen fr diesen Fall benutzt werden?
Auf welchem Konto liegt ein Zugang, auf welchem ein Abgang vor?
Werden Aktiv- oder Passivkonten oder gar beide benutzt?
Schlieen wir an das vorangegangene Beispiel an und fhren es weiter: Gebucht
wurde die Transaktion, dass Geld von der Bank geholt und in die Kasse gelegt wurde. Nun kommt der Paketdienst und bringt die Sendung eines Lieferanten, die per
Nachnahme zu zahlen ist (500,- Euro).
1.Frage: Welche Konten mssen in diesem Fall benutzt werden?
Ganz sicher wieder die Kasse, denn aus ihr wurde der Paketbote bezahlt. Bei der
Lieferung handelt es sich um Waren, die anschlieend ins Lager gelegt werden. Wir
knnen als dafr ein Warenkonto benutzen.
2.Auf welchem Konto liegt ein Zugang, auf welchem ein Abgang vor?
Deutlich ist, dass bei den Waren ein Zugang vorliegt. Hier kann also im Soll gebucht werden. Die Kasse wurde um den entsprechenden Betrag reduziert. Es handelt sich also um einen Abgang und damit um eine Haben-Buchung.
3.Werden Aktiv- oder Passivkonten oder gar beide benutzt?
Kasse und Warenkonten sind Aktiv-Konten. Was das fr eine Bedeutung fr die
Bilanz hat, werden Sie einige Seiten spter kennen lernen.
Der Buchungssatz lautet also:
Warenkonto (Soll) an Kasse (Haben)
70
500,- Euro
Lese-Ausflug 5
Mit der WISO-Buchhaltung ist das alles noch einfacher: Der Buchfhrungshelfer
gibt auch hier schon wieder eine passende Buchung vor. Lediglich der Betrag muss
noch angepasst werden.
Ein Klick auf OK bernimmt die Buchung und verbucht sie im Buchungsstapel.
Wird spter Buchungslauf fr Hauptbuch durchfhren gewhlt (sinnvoller Weise
zum Monatsabschluss, nachdem alle Buchungen noch einmal kontrolliert wurden),
werden die Buchungen richtig verbucht. Ein Protokoll gibt ber diese Buchungen
Aufschluss.
71
An diesem kleinen Beispiel kann jetzt auch die grundstzliche Abschlusstechnik der
Buchfhrung demonstriert werden. Es wird zunchst die grere Seite des Kontos
ermittelt und die Summe unterhalb eingetragen. Dieser Endbetrag wird auf die
andere Seite bertragen. Anschlieend wird die Differenz (der Saldo) ermittelt und
eingetragen. Dieser Saldo kommt nun (natrlich wieder ber eine Buchung) in die
Schlussbilanz.
Auf das bisher benutzte Beispiel angewandt sieht dies so aus :
72
Lese-Ausflug 5
675,90
6.255,00
20.033,05
73
Lese-Ausflug 5
1.Schlussbilanz an Waren, 155.000 Euro
2.Schlussbilanz an Forderungen, 53.000 Euro
3.Schlussbilanz an Bank, 18.875 Euro
4.Festkapital an Schlussbilanz, 55.000 Euro
5.Darlehn an Schlussbilanz, 115.000 Euro
6.Verbindlichkeiten an Schlussbilanz, 56.875,00 Euro
Damit ist ein wenn auch kleiner Buchungskreislauf geschlossen. In der nchsten
Periode wird die Schlussbilanz als Erffnungsbilanz bernommen und wiederum
in Konten aufgelst.
Dieses Beispiel eignet sich auch dazu, erste Erfahrungen mit der WISO-Buchhaltung zu machen. Dabei gehen Sie folgendermaen vor:
1. Legen Sie einen neuen Mandanten an (Mandant ffnen) - dies geht allerdings nur in der mandantenfhigen Netzwerkversion. Haben Sie die Einzelplatzversion, so arbeiten sie mit dem Testmandanten, bevor Sie eine eigene
echte Buchhaltung anlegen.
2. Buchen Sie die Geschftsvorflle nach den Buchungsstzen. Die Buchungsmaske rufen Sie durch die Schaltflche Neu auf.
3. Schauen Sie sich das Buchungsjournal (Abrechnung - Buchungsprotokoll
drucken) und bei Bedarf auch andere Auswertungen an (z.B. Konten Summen & Salden drucken)
4.Stellen Sie die Bilanz auf (Abrechnungen Kontengliederungen drucken).
Haben Sie dies kleine Beispiel mit dem Programm durchgespielt, haben Sie nicht
nur die Grundtechniken der Buchfhrung gebt, sondern auch gleichzeitig den
Umgang mit dem Programm. Dabei mssen Sie kaum mehr als eine halbe Stunde
fr diese bung einplanen.
WISO Tipp
Es ist immer darauf zu achten, dass das Gleichgewicht der Bilanz erhalten
bleibt. Kein Geschftsvorfall darf zu einem Ungleichgewicht der beiden Bilanzseiten (Aktiva Passiva) fhren!
76
Lese-Ausflug 5
Jeder Geschftsvorfall, der einen Aufwand oder Ertrag bewirkt, verndert (indirekt)
das Kapitalkonto. Aufwendungen schmlern das Kapital, Ertrge erhhen dieses.
Damit nicht jedes Mal das Kapitalkonto berhrt werden muss beim Buchen solcher
Geschftsvorflle, werden so genannte Erfolgskonten eingerichtet. Es ist nicht
falsch, sich diese als Unterkonten des Kapitalkontos vorzustellen.
Jedes Erfolgskonto wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abgeschlossen.
Das Ergebnis dieser Gewinn- und Verlustrechnung ist der Betriebserfolg. Dieser
fliet in die Bilanz ein: ber das Kapitalkonto.
Pacioli sagt: Auer den schon erwhnten Dingen musst Du in allen Deinen Bchern folgende Konten einrichten, nmlich: Warenunkosten, gewhnliche Ausgaben des Hauses, auergewhnliche Ausgaben, Einnahme und Ausgabe, Gewinn und Schaden, oder, wie Du es auch nennen kannst, Vorteil und Nachteil,
oder Nutzen und Schaden, Gewinn und Verlust, was gleich ist. Diese Konten
sind fr jedes kaufmnnische Unternehmen hchst notwendig, um immer sein
Kapital erkennen und zuletzt beim Abschluss erfahren zu knnen, wie viel das
Geschft abwirft.
Das folgende Beispiel zeigt exemplarisch, wie eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung ber das Kapitalkonto abgeschlossen wird:
Die Aufwands- und Ertragskonten werden abgeschlossen und der Saldo in das Gewinn- und Verlustkontobertragen. Die Buchungsstze dazu lauten.
Gewinn- und Verlustkonto an Aufwandskonto
Ertragskonto an Gewinn- und Verlustkonto
Der Saldo des Gewinn- und Verlustkontos wird in das Kapitalkonto bertragen.
Steht der Saldo auf der Soll-Seite, so liegt ein Gewinn vor, steht der Saldo auf der
Haben-Seite, so ist ein Verlust entstanden. Die Buchungsstze lauten:
Gewinn- und Verlustkonto an Kapitalkonto (bei Gewinn)
Kapitalkonto an Gewinn- und Verlustkonto (bei Verlust)
77
Dieses Beispiel stellt die wnschenswerte Situation dar, dass nach Abzug aller Kosten noch etwas brig bleibt: der Gewinn.
78
Lese-Ausflug 5
Damit ist das Prinzip der doppelten Buchfhrung bereits grob umrissen dargestellt.
Sie wissen
Wie ein Inventar und eine Bilanz erstellt wird.
Sie kennen die wichtigsten rechtlichen Grundlagen.
Sie knnen eine Erffnungsbilanz in Konten auflsen.
Sie knnen auf Bestandskonten buchen.
Sie knnen auf Erfolgskonten buchen.
Sie knnen die Erfolgskonten ber das Kapitalkonto abschlieen.
Sie knnen die Schlussbilanz erstellen.
WISO Tipp
Natrlich fehlen Ihnen noch die Kenntnisse fr viele buchungstechnische Details. Eine ganze Reihe davon werden in den nchsten Kapiteln dieses Buches
dargestellt. Was Ihnen aber auch diese Kapitel nicht bringen knnen, ist die
ntige Erfahrung. Die gewinnen Sie nur durch das Tun.
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Lese-Ausflug 6
Lese-Ausug 6
Werkzeugkasten Passendes fr alle Flle
Nun aber richtig: Buchen mit Kontenrahmen
Sie haben jetzt bereits einen guten berblick ber das System der doppelten Buchfhrung. Auch die Technik des Buchens ist Ihnen inzwischen vertraut. Der Einfachheit halber ist in den vorangegangenen Abschnitten auf die Benutzung eines
Kontenrahmens verzichtet worden (abgesehen von den Beispielen mit der WISOBuchhaltung). In den folgenden Kapiteln und Beispielen wird aber konsequent auf
den Kontenrahmen SKR 04 Bezug genommen, damit dieses Buch fr Sie so praxisrelevant wie mglich ist.
Warum berhaupt Kontennummern? Die Buchhaltung wird dadurch doch nicht
richtiger? Und wenn sowieso nur eine kleine Buchhaltung gefhrt wird, knnte
man da nicht auf die Anwendung eines Nummernsystems verzichten? Wo doch
sowieso heutzutage alles durchnummeriert ist!
Das ist richtig! Die Buchhaltung nach den bisher aufgefhrten Prinzipien kann auf
ein Nummernsystem bei den Konten durchaus verzichten. Was in der Renaissance
ohne Nummern ging, funktioniert auch heute noch. Allerdings mehr schlecht als
recht. Bercksichtigen Sie immer die gesetzliche Vorgabe:
238 Abs. 1 HGB
Die Buchfhrung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverstndigen
Dritten innerhalb angemessener Zeit einen berblick ber die Geschftsvorflle
und ber die Lage des Unternehmens vermitteln kann.
Zu individuell darf also eine Buchhaltung nicht gestaltet sein und der Verzicht auf
ein aussagefhiges Nummernsystem kann leicht zur Unbersichtlichkeit fhren.
Aus einer kleinen Buchhaltung wird schon bei ertrglichem Geschftserfolg leicht
eine groe. Hinzu kommt, dass bei der Buchfhrung ber EDV fr Abschluss- und
Bilanzzuordnungen auf ein Nummernsystem nicht mehr verzichtet werden kann.
Die Vorteile sind also:
Ein Nummernsystem lsst eine bersichtliche und aussagefhige Gliederung
der Konten zu.
Ein Nummernsystem erlaubt eine sinnvolle Generalisierung von Kontenzusammenhngen (Kontenrahmen: SKR, GKR, IKR).
Ein Nummernsystem ist fr die EDV-Buchhaltung unerlsslich.
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WISO Tipp
In jedem Kontenrahmen (IKR, GKR, SKR 04 ...) finden Sie freie Bereiche oder
sogar eine ganze freie Kontenklasse. Die knnen Sie beliebig zur Einrichtung
ihrer Kontenarten und/oder Kostenstellenrechnung nutzen!
Die Eine kommt, die Andere geht die Problematik des Warenverkehrs
Der Warenverkehr ist fr den Handel und jeden anderen Gewerbebetrieb ein ganz
wesentlicher Bereich, der sich entsprechend auch in der Buchhaltung widerspiegelt
und an dieser Stelle vorrangig behandelt wird.
Pacioli sagt: Fr alle Waren, die Du Tag fr Tag hineingibst, machst Du ihn [den
Laden] in Deinen Bchern zum Schuldner und zum Glubiger jener Waren, die
Du ihm lieferst, eine nach der anderen.
Lese-Ausflug 6
gentlich kann es aber auch vorkommen, dass ein negativer Erfolg (Verlust) eintritt,
wenn ein Verkauf unter Einstandspreis erfolgt.
Der normale Vorgang einer Warenbewegung ist folgender:
Die Ware wird gekauft zu einem bestimmten Preis (den Warenpreis laut Liste)
Hinzu kommen Kosten, die ntig sind, die Ware zu besorgen (die Bezugskosten).
Beides zusammen ergibt den Einstandspreis (oder auch: den Bezugspreis).
Darauf wird ein Zuschlag gerechnet, der mglichst alle anfallenden Kosten
(Lagerkosten, Verwaltungskosten, Vertriebskosten und so weiter) abdeckt.
Auerdem wird ein Gewinnzuschlag gerechnet.
Einstandspreis plus Zuschlge (Kalkulationszuschlge) ergeben den Verkaufspreis.
Eine solche Kalkulation knnte folgendermaen aussehen:
Statt Einstandspreis (fr das einzelne Produkt) spricht man auch von Anschaffungskosten. In Produktionsbetrieben ist die Bezeichnung Herstellungskosten blich, da ja das zu verkaufende Produkt erst noch hergestellt werden muss.
Die Kalkulation von Waren ist Thema der Kostentrgerrechnung (genauer: der Kostentrger-Stckrechnung). Sie ist auch selten so einfach durchzufhren, wie das im
obigen Beispiel dargestellt wurde. Tatschlich hat auch in den wenigsten Fllen der
Buchhalter die Aufgabe, Kalkulationen durchzufhren. Deshalb kann die Vertiefung
dieses Themas hier ausgeklammert werden. Fr die Buchungstechnik ist es kaum
von Belang. Bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Buchfhrung
kommt aber auch der Buchhalter nicht darum herum, sich dieses Themas anzunehmen, da er ja wesentliche Daten fr die Kalkulation mit zur Verfgung stellt.
Aus dieser Situation ergibt sich noch ein anderes Problem. Wenn die Waren zu anderen Preisen verkauft werden, als sie eingekauft wurden, dann kann ja nicht mehr
direkt aus der Buchhaltung ersehen werden, was im Warenlager noch vorhanden
ist.
Deshalb werden drei Arten von Konten gefhrt: Wareneingangskonten, Warenbestandskonten und Warenverkaufskonten. Auerdem findet wie schon ausfhrlich
dargelegt eine regelmige Zhlung der Bestnde durch die Inventur statt.
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Lese-Ausflug 6
keit damit abgebildet wird, versteht man nicht nur die ganze Buchfhrung besser,
sondern auch das, was im Unternehmen vorgeht.
Einfach ist der Fall bei Erffnung der Buchfhrung sei es bei Geschftsbeginn
oder bei Beginn eines neuen Geschftsjahres. Per Saldovortrag (direkte Eingabe
oder bergabe bei Jahreswechsel) wird der Bestand festgehalten. Der Buchungssatz
lautet:
1140 Waren (Bestand) an 9000 Saldovortragskonto
Wareneingnge werden auf ein Wareneingangskonto gebucht. Abhngig von der
Zahlung werden als Gegenkonto Verbindlichkeiten (Kauf auf Ziel/Rechnung) oder
Geldkonten (Bank, Kasse, Postbank) benutzt.
5200 Wareneinkauf an 3310 Verbindlichkeiten
5200 Wareneinkauf an 1600 Kasse
Diese Wareneinkufe erhhen den Warenbestand, werden aber zunchst getrennt vom Warenbestand gebucht.
Warenverkufe werden ber das Warenverkaufskonto gebucht. Als Gegenkonto
werden Forderungen (Lieferungen auf Ziel/Rechnung) oder Geldkonten (Bank, Kasse, Postbank) benutzt.
1210 Forderungen an 4000 Umsatzerlse
1800 Bank an 4000 Umsatzerlse
Diese Buchungen vermindern den Warenbestand. Da die Erlse aber nicht eindeutig
belegen, um wie viel der Warenbestand abgenommen hat, findet auch hierbei keine
direkte Buchung auf dem Bestandskonto statt.
Das Buchen selbst ist wie Sie sehen unproblematisch. Wie sieht es aber mit dem
Abschluss aus? Da alle Vorgnge auf unterschiedlichen Konten getrennt gebucht
wurden, ist auch dies einfach durchzufhren.
Als Erstes wird nachgeschaut und gezhlt, was noch vorhanden ist: Bei der Inventur wird gezhlt und bewertet, anschlieend gebucht. Nun knnen folgende
Situationen eintreten:
Der Endbestand ist hher als der Anfangsbestand. Das Lager wurde also
aufgestockt. Es wurde mehr eingekauft als verkauft. Man spricht auch von
einer Warenbestandsmehrung.
Der Endbestand ist niedriger als der Anfangsbestand. Das Lager wurde abgebaut. Es wurde also mehr verkauft als eingekauft. Man spricht auch von
einer Warenbestandsminderung.
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Lese-Ausflug 6
einfach aus: Man kauft gegen Barzahlung (Gegenkonto ist die Kasse), oder man
kauft auf Rechnung (Gegenkonto ist das Verbindlichkeitskonto) und irgendwann
wird dann bezahlt (ber die Bank).
Pacioli sagt: Fr die Einkufe wird dies gengen, um Dich zu fhren, sei es, dass
sie ganz gegen bar erfolgen oder teils gegen bar und teils gegen Ziel, oder gegen bar und gegen Bankschein oder alles gegen Bank, oder bar und Bank, oder
bar und Waren, oder Waren und Bankschein, oder alles auf Bankschein oder
Ware und Ziel oder Ware und Bank oder Bank und Ziel, oder Bank und Bankschein, oder Bank, bar, Bankschein und Waren, weil man auf alle diese Arten zu
kaufen pflegst. Du wirst dies fr Dich im Sinne des Vorhergehenden im Memorial
buchen und von dort in das Journal und Hauptbuch bertragen.
Leider gibt es da eine ganze Reihe Details, die mitbercksichtigt werden mssen.
Da schreibt etwa ein Lieferant auf die Rechnung: Zahlungsziel 30 Tage netto, 2 %
Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Zwei Prozent Abzug von der Rechnung sind nicht wenig. Es lohnt sich sogar die berziehung des eigenen zinspflichtigen Kontos. Wie wird so etwas aber gebucht?
Nehmen wir an, dass eine Rechnung ber 8.000 Euro zur Zahlung ansteht.
Zunchst buchen wir die Rechnung (den Wareneingang) wie gehabt:
5200 Wareneingang an 3310 Verbindlichkeiten, 8.000 Euro
Irgendwann spter wird gezahlt. Geschieht das in der Frist, in der Skonto abgezogen werden darf, so wird ein geringerer Betrag gezahlt, als mit der Rechnung
gebucht. Es bleibt eine Differenz auf dem Verbindlichkeitskonto zurck. Wohin damit? Der Skonto schmlert den Warenwert und wird daher in der Klasse 5 gebucht.
Der Buchungssatz bei der Zahlung lautet nun:
3310 Verbindlichkeiten, 8.000 Euro
an 1800 Bank, 7840 Euro
an 5730 Erhaltene Skonti, 160 Euro
Hier haben wir es erstmals mit einem Buchungssatz zu tun, der mehr als zwei
Konten anspricht. Das ist unproblematisch, wenn darauf geachtet wird, dass beide
Seiten Soll und Haben in der Summe bereinstimmen.
Auf einem Konto wird im Soll gebucht, bei zwei Konten im Haben. Beide Seiten
ergeben in der Summe jeweils die 8.000 Euro.
Beim Warenverkauf funktioniert es hnlich. Wenn den Kunden als Anreiz zur
schnelleren Zahlung ebenfalls Skonto angeboten wird, so kann das Konto Gewhrte Skonti benutzt werden. Das Skonto schmlert ja unseren Verkaufserls.
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Personalbuchungen:
Auf wessen Konto geht die Sekretrin?
Fast jedes Unternehmen bentigt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die fr die verschiedensten Ttigkeiten eingesetzt werden. Diese bekommen fr ihre geleistete Ar88
Lese-Ausflug 6
beit Lohn oder Gehalt. Der Buchhalter wird diese Aufwendungen auf entsprechend
dafr eingerichteten Erfolgskonten buchen.
Der Arbeitgeber hat fr seine Arbeiter und Angestellte die Pflichtversicherungsbeitrge (Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung) abzufhren und auch
einen Teil davon zu bernehmen. Beitrge zur Unfallversicherung sind sogar in
voller Hhe vom Arbeitgeber zu bezahlen.
Bei den folgenden Beispielen wurden die Berechnungen nach den aktuellen Tabellen und Beitragsstzen durchgefhrt und teilweise etwas vereinfacht. Da sich in
diesem Bereich laufend etwas ndert, knnen wir in diesem Buch nie allzu aktuell
sein. Das Programm WISO Lohn ist das allerdings sehr wohl zumindest wenn Sie
sich regelmig die bereitstehenden Updates holen.
Pacioli sagt: Auch die Gehlter der Angestellten und Lehrlinge des Ladens werden in dieses Konto eingetragen. Einige errichten hierfr ein besonderes Konto,
um zu wissen, was sie hierfr im Jahr ausgeben und saldieren es dann mit
obigem Konto ...
Der Ablauf (von der Gehaltsabrechnung bis in die Buchhaltung) sieht folgendermaen aus:
Zunchst wird die Gehaltsabrechnung erstellt. Als Beispiel dient die folgende vereinfachte Abrechnung:
Der Buchhalter bucht zunchst das Bruttogehalt, die Gehaltsauszahlung sowie die
zurckgehaltenen Steuern und Versicherungen:
6000 Lhne und Gehlter, 1.750 Euro
an 1800 Bank, 1.312,43 Euro
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Lese-Ausflug 6
WISO Tipp
Da es durch hufige Gesetzes- und Steuernderungen fr den Buchhalter das
Problem ergibt, Abrechnungs- und Buchungspraxis jeweils anpassen zu mssen, macht es gerade fr kleine Betriebe Sinn, eine spezielle Software wie
WISO Lohn einzusetzen oder die Aufgabe der Lohn- und Gehaltsabrechnung abzugeben. Oft bernimmt der Steuerberater diese Dienstleistung. Er
liefert dann nicht nur die fertigen Abrechnungen samt Lohnzettel und Bankbelege, sondern auch noch gleich eine Buchungsliste, die dem Buchhalter die
Arbeit wesentlich erleichtert.
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Lese-Ausflug 7
Lese-Ausug 7
Hau drauf: Umsatzsteuer und und und ...
Steuern im Unternehmen
und in der Buchhaltung
Bisher wurden bei allen Erluterungen und Erklrungen die Steuern weitgehend
ausgeklammert (auer bei den Personalbuchungen). Im Alltag eines jeden Unternehmens und damit auch in der Buchhaltung spielen die Steuern eine nicht
unwesentliche Rolle. Vor allem die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) kommt in den
meisten Geschftsvorfllen vor. Die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung gehrt
zum Alltag (und die Handhabung zum Handwerkszeug) eines jeden Buchhalters.
Hinzu kommen die Unternehmenssteuern, die jedes Unternehmen, abhngig von
der Rechtsform, ein bis mehrmals im Jahr betreffen.
Interessieren soll aber in diesem Buch nicht die gngige Steuerpraxis einschlielich Vermeidungsstrategien. Fr diesen Zweck gibt es spezielle Fachliteratur und
Steuerberater. Allein was fr die Buchungspraxis wichtig ist, wird in den folgenden
Abschnitten aufgefhrt.
Whrend dieses Handbuch berarbeitet wird, plant die Regierung eine Anhebung
der Mehrwertsteuer ab 2007. Noch ist nichts in trockenen Tchern, aber die Chance,
dass dieser Kelch an uns vorber geht ist sehr gering. Vermutlich findet eine Anhebung von 16 % auf 19 % statt (der verminderte Steuersatz von 7 % soll bleiben).
Sicherlich gehen auch noch einige nderungen im Umsatzsteuergesetz damit einher. Eine Anpassung dieses Buches an die voraussichtlich neuen Regeln ist erst fr
die Version WISO Kaufmann 2008 mglich. Ergnzende Hinweise (und mglicherweise auch Texte) finden Sie aber sicherlich auf der Homepage (http://buhl-data.
de), sobald es genauere Informationen gibt.
Auch die Steuern sind keine Erfindung unserer Zeit. Luca Pacioli musste sich mit
diesem Problem in seiner Abhandlung ber die Buchhaltung ebenfalls beschftigen.
Pacioli sagt: Wenn Du mit solchen mtern [Finanzmtern] Konto fhren willst,
so wirst Du die Verwaltung der Staatsschulden zum Schuldner von allen Arten
Kapital zu soundsoviel Prozent machen, indem Du die Stadtbezirke nennst, wo
sei angelegt sind ...
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Netto-Rechn. Betr.
45.000,00
7.200,00
27.500,00
4.400,00
2.800,00
Umsatzsteuer
448,00
1.250,00
87,50
4.935,50
Umsatzsteuerschuld:
USt VSt
2.264,50
Auf diese Weise entrichtet jede Produktions- oder Handelsstufe nur die Steuer
auf den dort entstandenen Mehrwert. Der Letzte in der Kette der Verbraucher
entrichtet keine Umsatzsteuer an das Finanzamt. Er verbraucht das Produkt (auf
irgendeine Weise) und schafft keinen Mehrwert mehr. Dafr zahlt er allerdings
den Bruttobetrag; die Steuer wurde fr ihn bereits auf den Produktions- und Handelsstufen vorher an das Finanzamt entrichtet.
Fr den Unternehmer ist die Umsatzsteuer somit kostenneutral. Es handelt sich
um eine Verbrauchssteuer, die der Letzte in der Kette, der Verbraucher, zahlen
muss.
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Lese-Ausflug 7
Die gesetzlichen Regelungen der Umsatzsteuer
Niedergelegt sind die gesetzlichen Bestimmungen im umfangreichen Umsatzsteuergesetz (UStG) und der Umsatzsteuer-Durchfhrungsverordnung (UStDV).
WISO Tipp
So einfach das Prinzip erklrt werden kann, so kompliziert ist diese Regelung
in der Praxis. Jeder, der eine unternehmerische Ttigkeit sei es freiberuflich
oder gewerblich aufnehmen will, sollte sich zumindest in den Grundzgen
damit beschftigen. Eine ausfhrliche Beratung durch den Steuerberater oder
das Finanzamt ist nicht der schlechteste Weg dafr.
Das Gesetz definiert als Erstes, was Steuerbare Umstze berhaupt sind:
1, Abs. 1 UStG Steuerbare Umstze
(1) Der Umsatzsteuer unterliegen die folgenden Umstze:
1.Die Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausfhrt ...
2.Der Eigenverbrauch im Inland ...
3.Die Lieferungen und sonstigen Leistungen, die Krperschaften und Personenvereinigungen ... im Rahmen ihres Unternehmens an ihre Anteilseigner, Gesellschafter, Mitglieder, Teilhaber oder diesen nahe stehenden Personen ausfhren,
fr die Leistungsempfnger kein Entgelt aufwenden,
4.die Einfuhr von Gegenstnden aus dem Drittlandsgebiet in das Inland ...
5.der innergemeinschaftliche Erwerb im Inland gegen Entgelt.
Der Fall 1. ist klar. Wo ein Unternehmen Leistungen erbringt, fllt Umsatzsteuer
an. Dabei ist es noch nicht einmal wesentlich, ob der Unternehmer im Inland eine
Betriebssttte unterhlt oder die Rechnung erstellt. Das ist ganz besonders wichtig
fr diejenigen, die zwar im Inland ttig werden wollen, aus steuerlichen Grnden
aber den Firmensitz im Ausland planen. An der Mehrwertsteuer kommen sie dadurch nicht vorbei.
Was Inland ist, hat der Gesetzgeber aber noch genauer definiert, als sich das der
Laie vorstellen kann:
1 Abs. 2
Inland im Sinne dieses Gesetzes ist das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mit Ausnahme des Gebiets von Bsingen, der Insel Helgoland, der Freihfen, der Gewsser und Watten zwischen der Hoheitsgrenze und der jeweiligen
Strandlinie sowie der deutschen Schiffe und der deutschen Luftfahrzeuge in Gebieten, die zu keinem Zollgebiet gehren. Ausland im Sinne dieses Gesetzes ist
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Aber auch der Fall 2. darf nicht bersehen werden: Wenn ein Unternehmen selbst
Leistungen verbraucht fr Zwecke, die nicht im Unternehmen selbst, sondern
auerhalb liegen , ist Umsatzsteuer fllig. Ebenso ist es mit Fall 3. Geschenke
und Zuwendungen an Personen, die dem Unternehmen mehr oder weniger nahe
stehen, unterliegen der Umsatzsteuer. Auch die Einfuhr von Waren unterliegt der
Umsatzsteuer. Allerdings gibt es hierfr eine besondere Form der Umsatzsteuer mit
der Bezeichnung Einfuhrumsatzsteuer.
Etwas komplizierter ist es mit 5., dem innergemeinschaftlichen Erwerb. Deshalb ist
er gleich in einem Folgeparagrafen ( 1a UStG) speziell geregelt:
1 Abs. 2a
Das Gemeinschaftsgebiet im Sinne dieses Gesetzes umfasst das Inland im Sinne des Absatzes 2 Satz 1 und die Gebiete der brigen Mitgliedstaaten der Europischen Gemeinschaft, die nach dem Gemeinschaftsrecht als Inland dieser
Mitgliedstaaten gelten (briges Gemeinschaftsgebiet). Das Frstentum Monaco
gilt als Gebiet der Franzsischen Republik; die Insel Man gilt als Gebiet des Vereinigten Knigreichs Grobritannien und Nordirland. Drittlandsgebiet im Sinne
dieses Gesetzes ist das Gebiet, das nicht Gemeinschaftsgebiet ist.
1a UStG
(1) Ein innergemeinschaftlicher Erwerb gegen Entgelt liegt vor, wenn die folgenden Voraussetzungen erfllt sind:
1.Ein Gegenstand gelangt bei einer Lieferung an den Abnehmer (Erwerber) aus
dem Gebiet eines Mitgliedstaates in das Gebiet eines anderen Mitgliedstaates
...
(2) Als innergemeinschaftlicher Erwerb gegen Entgelt gilt
2.Das Verbringen eines Gegenstandes des Unternehmens aus dem brigen
Gemeinschaftsgebiet in das Inland durch einen Unternehmer zu seiner Verfgung ...
Es geht also um die steuerlichen Regelungen bei Bezug von Waren aus EG-Lndern.
In den meisten Lndern gibt es hnliche Umsatzsteuergesetze und -regelungen wie
bei uns. Wird Ware ausgefhrt (also bei uns eingefhrt), so unterliegt sie nicht der
Umsatzsteuer des Landes, das exportiert. Dafr wird aber bei der Einfuhr die Umsatzsteuer des eigenen Landes fllig. Dies ist Fall 4. die Einfuhrumsatzsteuer.
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Lese-Ausflug 7
Einige Begriffe aus dem ersten Paragrafen des UStG bedrfen noch einer nheren
Definition. So die Begriffe Unternehmer, Unternehmen und Lieferung, sonstige
Leistung.
2 UStG
(1) Unternehmer ist, wer eine gewerbliche oder berufliche Ttigkeit selbststndig ausbt. Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche
Ttigkeit des Unternehmers. Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Ttigkeit zur Erzielung von Einnahmen, auch wenn die Absicht, Gewinn zu erzielen,
fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenber ihren Mitgliedern ttig wird.
(3) Die juristischen Personen des ffentlichen Rechts sind nur im Rahmen ihrer
Betriebe gewerblicher Art ... und ihrer land- oder forstwirtschaftlichen Betriebe
gewerblich oder beruflich ttig ...
WISO Tipp
Es gibt hier also kaum Tricks, dem Finanzamt und der Umsatzbesteuerung
zu entkommen. Zwar ist es mglich, sich in einigen Ausnahmefllen von der
Umsatzsteuer befreien zu lassen, doch sind die Grenzen hier sehr eng gesetzt.
97
WISO Tipp
Da bei einer Befreiung eine Verrechnung mit der selbst gezahlten Vorsteuer
nicht mehr mglich ist, sollten Sie genau berlegen, ob Sie von der Befreiung
tatschlich Gebrauch machen wollen. Nachrechnen kann sich lohnen!
Die Begriffe Lieferungen und sonstige Leistungen sind sicherlich schon aufgefallen beim Studium eines Kontenrahmens im Zusammenhang mit den Konten Forderungen und Verbindlichkeiten. Was der Gesetzgeber darunter versteht, beschreibt
der 3 UStG.
3 UStG
(1) Lieferungen eines Unternehmers sind Leistungen, durch die er oder in seinem Auftrag ein Dritter den Abnehmer oder in dessen Auftrag einen Dritten befhigt, im eigenen Namen ber einen Gegenstand zu verfgen (Verschaffung der
Verfgungsmacht).
(6) Wird der Gegenstand der Lieferung durch den Lieferer, den Abnehmer oder
einen vom Lieferer oder vom Abnehmer beauftragten Dritten befrdert oder versendet, gilt die Lieferung dort als ausgefhrt, wo die Befrderung oder Versendung an den Abnehmer oder in dessen Auftrag an einen Dritten beginnt ...
(7) Sonstige Leistungen sind Leistungen, die keine Lieferungen sind. Sie knnen
auch in einem Unterlassen oder im Dulden einer Handlung oder eines Zustandes bestehen ...
Diese Auszge aus dem umfangreichen 2 des UStG belegen sehr deutlich, dass
der Gesetzgeber versucht, mglichst weitgehend alles, was ein Umsatz sein knnte,
zu erfassen.
Auch der Ort der sonstigen Leistung ist ein wichtiger Faktor innerhalb der Umsatzsteuerregelungen:
3a UStG
( 1) Eine sonstige Leistung wird ... an dem Ort ausgefhrt, von dem aus der
Unternehmer sein Unternehmen betreibt. Wird die sonstige Leistung von einer
Betriebssttte ausgefhrt, so gilt die Betriebssttte als der Ort der sonstigen
Leistung.
Unternehmer sind verpflichtet, innerhalb einer bestimmten Frist die Steuer zu berechnen und an das Finanzamt abzufhren. Das Finanzamt spricht von einem Voranmeldungszeitraum. Dieser betrgt in der Regel einen Monat, in Ausnahmefllen
ein viertel Jahr. Die Meldefrist betrgt 10 Tage.
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Lese-Ausflug 7
18 UStG
(1) Der Unternehmer hat bis zum 10. Tag nach Ablauf jedes Voranmeldungszeitraums eine Voranmeldung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck abzugeben, in der er die Steuer fr den Voranmeldungszeitraum (Vorauszahlung)
selbst zu berechnen hat ... Die Vorauszahlung ist am 10. Tag nach Ablauf des
Voranmeldungszeitraums fllig.
(2) Voranmeldungszeitraum ist das Kalendervierteljahr. Betrgt die Steuer fr das
vorangegangene Kalenderjahr mehr als 6.136 Euro, ist der Kalendermonat Voranmeldungszeitraum. Betrgt die Steuer fr das vorangegangene Kalenderjahr
nicht mehr als 512 Euro, kann das Finanzamt den Unternehmer von der Verpflichtung zur Abgabe der Voranmeldung und Entrichtung der Vorauszahlungen
befreien ...
WISO Tipp
Von den Finanzmtern wird inzwischen keine berziehung mehr toleriert.
Sptestens am 10. mssen also das Formular und die Zahlung beim Finanzamt eingegangen sein. Bercksichtigen Sie dies, wenn Sie keine Einzugsermchtigung erteilt haben! Es drohen Ihnen sonst Verzugszinsen oder sogar
Strafgebhren. Mit dem Homebanking-Modul WISO Mein Geld knnen Sie
Ihren Zahlungsverkehr fristgerecht organisieren.
Die Frist zur Abgabe der Umsatzsteuervoranmeldung kann um einen Monat verlngert werden. Der Gesetzgeber nennt dies Dauerfristverlngerung. Fr Betriebe oder
Personen, die nur quartalsweise zur Abgabe verpflichtet sind, lohnt sich das ganz
besonders dann, wenn keine Sondervorauszahlungen ntig sind. Fr alle anderen
gilt, dass bei einer Dauerfristverlngerung eine Sondervorauszahlung zu Beginn
des Kalenderjahres zu leisten ist, die 1/11 der Summe der Vorauszahlungen des
vorangegangenen Kalenderjahres entspricht.
46 UStDV
Das Finanzamt hat dem Unternehmer auf Antrag die Fristen fr die Abgabe der
Voranmeldungen und fr die Entrichtung der Vorauszahlungen ... um einen Monat zu verlngern ...
47 UStDV
(1) Die Fristverlngerung ist bei einem Unternehmer, der die Voranmeldungen
monatlich abzugeben hat, unter der Auflage zu gewhren, dass dieser eine
Sondervorauszahlung auf die Steuer eines jeden Kalenderjahres entrichtet. Die
Sondervorauszahlung betrgt ein Elftel der Summe der Vorauszahlungen fr das
vorangegangene Kalenderjahr.
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Auer den Voranmeldungen muss einmal im Jahr eine Jahreserklrung (Umsatzsteuererklrung) abgegeben werden.
3 UStG
Der Unternehmer hat fr das Kalenderjahr oder fr den krzeren Besteuerungszeitraum eine Steuererklrung nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck abzugeben, in der er die zu entrichtende Steuer oder den berschuss, der sich zu
seinen Gunsten ergibt ... selbst zu berechnen hat (Steueranmeldung) ... Die
Steueranmeldung muss vom Unternehmer eigenhndig unterschrieben sein.
Fr Buchhalter, die mit einer EDV-Buchhaltung arbeiten (etwa der WISO-Buchhaltung) ist die Umsatzsteuervoranmeldung kein Problem. Sind alle Buchungsvorgnge zeitlich richtig erfasst, wirft das Programm eine korrekte Umsatzsteuervoranmeldung aus, die gleich als oder in das Formular gedruckt werden kann.
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Lese-Ausflug 7
Diese Formulare werden allerdings bei den Finanzmtern nicht mehr gern gesehen.
Offiziell ist es ab Januar 2005 Pflicht, die Umsatzsteuervoranmeldung online vorzunehmen. Die Finanzmter stellen dafr die Software Elsterformular bereit, die
das Ausfllen der Formulare am Bildschirm und das anschlieende versenden an
Ihre Finanzbehrde ermglicht.
WISO Tipp
Als Anwender von WISO Buchhalter bentigen Sie Elsterformular nicht. Das
Programm erlaubt Ihnen das Erstellen und Versenden der Umsatzsteuererklrung direkt aus der laufenden Anwendung, weil ein sogenanntes Elster-Modul bereits integriert ist.
Den diebischen Vogel des Finanzamts bentigen Sie als Anwender der WISO Software nicht!
101
Neu ist die Mglichkeit, Steuererklrungen nicht mehr als Ausdruck auf Papier,
sondern als verschlsselte Datei per Internet an das Rechenzentrum des Finanzamtes zu schicken, nicht. Das Verfahren an sich 1999 fr jedermann freigegeben
nennt sich ELektronische STeuerERklrung. Es wurde zunchst fr die Abgabe der Einkommensteuer konzipiert, spter auf andere Steuerarten (Umsatz- und
Lohnsteueranmeldung) ausgeweitet. Der Marktfhrer unter den Steuerprogrammen
fr den PC, das WISO-Sparbuch, war das erste Programm, das diesen komfortablen
und vorteilhaften Weg ermglichte. Schon im ersten Jahr machten mehr als 20.000
Steuerzahler davon Gebrauch, heute sind es Millionen.
Einziger Wehrmuttropfen: Weil das Gesetz auf der Einkommensteuererklrung eine
Unterschrift verlangt und in den meisten Fllen auch die Steuerkarte vorgelegt
werden musste, war es bisher notwendig, neben der Datenbertragung per Internet
auch noch einen speziellen Ausdruck zu unterschreiben und ihn mit der Steuerkarte
und eventuell weiteren Unterlagen an das Finanzamt zu schicken. Auch das ist
jetzt zu Ende: Neuerdings ist die komplette Steuererklrung online mglich. Voraussetzung war die Einfhrung der elektronischen (also papierlosen) Steuerkarte
102
Lese-Ausflug 7
fr alle Arbeitnehmer und eine digitale Signatur (das Finanzamt muss ja sicher
sein, dass nicht ein Fremder Ihre Steuererklrung abgibt).
Welc h e Vo r t e i l e h a t d i e e l e k t r o n i s c h e S t e uererklrung?
Auf einen Nenner gebracht: Schnellere Rckzahlung, weniger Fehler, keine Belege
mehr einrichen.
Die Bearbeitung beim Sachbearbeiter im Finanzamt erfolgt nicht mehr nach dem
first come, first serve-Prinzip. In allen Lndern werden die elektronischen Erklrungen heute bevorzugt bearbeitet. Frher war das anders: wer zuerst abgab, kam
als erster dran, egal auf welchem Wege die Abgabe erfolgte. Das ist heute einer der
groen Vorteile von ELSTER: in vielen Fllen bereits nach 14 Tagen, lngstens aber
nach 4 Wochen ist das Geld auf dem Konto! Denn: bei der elektronischen Form
entfallen fr den Sachbearbeiter beim Finanzamt zeitraubende berprfungen und
Einzelberechnungen. Dies hat sein Kollege ELSTER schon auf dem PC des Absenders vorher durchgefhrt. Und die Daten mssen im Finanzamt nicht noch einmal manuell von Papier in die EDV der Verwaltung bertragen werden (wodurch
manchmal auch Fehler entstanden und immerhin jeder vierte bis fnfte Bescheid
falsch war). Dieser gesamte Zeitaufwand entfllt beim Online-Verfahren. Zu gut
Deutsch: Auch wenn Ihre Steuererklrung online nicht bevorzugt wrde, ginge es
einfach schneller.
Und dann verzichten alle Finanzmter bei der elektronischen Abgabe auch noch
darauf, dass Sie Belege mitschicken. Trotzdem mssen Quittungen und Unterlagen
aufgehoben werden sollte etwas unklar sein, kann der Sachbearbeiter nmlich
doch noch Einsicht in Ihre Dokumente verlangen. Aber zunchst einmal brauchen
Sie keine Nachweise einzureichen. Wenn Sie nicht schon signieren nur einen so
genannten Kurzausdruck mit Ihrer Unterschrift, gegebenenfalls die Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers (frher die Lohnsteuerkarte, normalerweise werden
die Daten heute elektronisch ans Finanzamt geschickt), Spendenquittungen und
brige Steuerabzugsbescheinigungen (beispielsweise Ertrgnisaufstellungen Ihrer
Bank zu Zinseinknften oder Dividenden).
Lohnsteuerbescheinigungen auf Papier gabs noch bis Ende 2004. Seither mssen
Arbeitgeber alle Daten papierlos an die Finanzverwaltung bermitteln, der Arbeitnehmer bekommt nur noch eine Bescheinigung ber die bermittelten Werte, auf
der die so genannte eTIN (Electronic Taxpayer Identification Number) vermerkt
ist, unter der die Werte ans Finanzamt gegangen sind. Die eTIN ist sozusagen der
Personalausweis fr Ihren Lohnsteuerdatensatz im Rechenzentrum der Finanzbe103
WISO Tipp
Sie knnen trotzdem ein Duplikat Ihrer Lohnsteuerbescheinigung mit ans Finanzamt schicken. Denn ein Feldversuch in Berlin hat gezeigt, dass es mit
der eTIN Probleme geben kann. Sie ist eine errechnete Kombination, die sich
aus dem Namen und den Geburtsdaten ergibt. Es hat sich gezeigt, dass es
mehrere Thomas Becker oder Maria Maier gibt, die denselben Geburtstag
haben. Klartext: mehrere Lohnsteuerbescheinigungen, die berhaupt nichts
miteinander zu tun haben, knnen dieselbe eTIN aufweisen. Und dann geht
die Suche los. Wenn Sie Ihre eigene Bescheinigung mit einreichen, ist die
Sache schneller klar, welcher Datensatz nun wirklich zu Ihnen gehrt.
Fall eins: Sie signieren noch nicht digital und schicken nach der elektronischen
bertragung den so genannten Kurzausdruck ans Finanzamt. Solange dem Sachbearbeiter Ihr unterschriebener Kurzausdruck nicht vorliegt schlummern Ihre Daten. Erst mit der individuellen Telenummer auf Ihrem Ausdruck kann der Sachbearbeiter und niemand sonst Ihren Fall aufschlieen und auf seinen Bildschirm
holen. Dann prft er kurz Ihre Ihrer Angaben und schickt den Datensatz per Knopfdruck wieder in das Rechenzentrum zurck. Dort wird dann sofort und automatisch
Ihr Bescheid gedruckt.
Fall zwei: Sie nehmen an dem Verfahren mit der digitalen Signatur teil. Dann
bekommt der Sachbearbeiter in einigen Lndern wie bei einer neu eintreffenden EMail einen Hinweis auf seinen Bildschirm, dass Sie Ihre Erklrung eingereicht haben und er sie bearbeiten soll. In anderen Lndern druckt der Finanzamtscomputer
ein dem Kurzausdruck hnliches Papier aus und das bekommt Ihr Sachbearbeiter
als Arbeitsauftrag. Der kann sich Ihre Daten dann ebenso wie bei der Variante
104
Lese-Ausflug 7
Kurzausdruck auf den Bildschirm holen, die Angaben prfen und per Knopfdruck
den Versand Ihres Bescheides veranlassen.
In beiden Fllen haben Unbefugte keine Mglichkeit, in Ihre Daten Einblick zu
nehmen auch wenn Ihr Nachbar die Telefonleitung anzapfen wrde: auf diesem
Wege knnte er nicht herausbekommen, wie Sie finanziell gestellt sind.
Wie s i c h e r i s t d i e b e r t r a g u n g ?
Kein Problem, wenn Sie nicht digital signieren. Dann verbessern Sie den Fehler einfach und versenden die Daten erneut. Und dem Finanzamt schicken Sie den zweiten
(oder dritten, oder vierten ) Kurzausdruck. Durch die spezielle Telenummer ist
der neue Datensatz mit dem jeweils entsprechenden neuen Ausdruck fest verbunden. Das bedeutet, dass der Sachbearbeiter beim Finanzamt nur den Datensatz von
Ihnen aufschlieen kann, der mit dem vorliegenden Ausdruck bereinstimmt. Die
anderen Datenstze wie viele auch immer werden dann automatisch gelscht.
Wenn Sie digital signieren egal mit welchem technischen Verfahren geht das
nicht mehr. Mit dem Absenden der Daten einschlielich elektronischer Unterschrift haben Sie Ihre Steuererklrung rechtlich abgegeben. Eine nderung ist
dann nur noch nach vorheriger (und wohl schwieriger) Abstimmung mit Ihrem
Sachbearbeiter vom Finanzamt denkbar. In diesem Punkt ist die Abgabenordnung
(AO) bisher gnadenlos das Problem ist dem Fiskus aber bewusst und an einer
Lsung wird gearbeitet. Wann sie kommt ist aber ungewiss.
105
Das drfte eigentlich gar nicht passieren: alle Bundeslnder haben sich dem elektronischen Verfahren angeschlossen. Dennoch erhalten wir in Einzelfllen immer
mal wieder Beschwerden von Zuschauern, dass ihr Finanzamt (oder der Sachbearbeiter) die Annahme des Kurzausdrucks verweigert htte. Klartext: Sie haben ein
Recht darauf, dass Ihre per ELSTER bergebene Steuererklrung bearbeitet und
beschieden wird, auch wenn Ihr Sachbearbeiter seinen Bildschirm, die Tastatur oder
vielleicht auch nur Sie persnlich nicht mag
Was bi e t e t d i e k o s t e n l o s e C D v o m F i n a n z a m t?
Mit einem Wort: wenig! Die Finanzbehrden sprechen im Zusammenhang mit ElsterFormular von einem Programm, mit Softwareprodukten zur Steuererklrung
wie etwa dem Marktfhrer WISO-Sparbuch ist das aber nicht vergleichbar. Ausgewachsene Programme beraten den Anwender in Steuerfragen, zeigen ihm Wege,
wie er am meisten von seinem zu viel bezahlten Steuergeld wieder zurckholen
kann und geben ihm die Mglichkeit, im Streitfall auf Urteile und Anweisungen
zu verweisen, die vielleicht noch nicht mal der Sachbearbeiter im Finanzamt kennt
(oder nicht kennen will).
ElsterFormular dagegen ist im Prinzip nichts anderes, als eine elektronische Form
der Steuerformulare, die auf dem Bildschirm angezeigt und ausgefllt werden
knnen. Als Hilfe bekommt der Anwender nicht mehr, als er auch als gedrucktes Heftchen bekommt, wenn er sich die Papierformulare beim Finanzamt holt.
Eine steuerliche Beratung findet nicht statt ganz zu schweigen etwa von legalen
Tricks, wie man Steuern sparen kann. Der Anwender muss im Prinzip selber
wissen, welche Formulare er einreichen kann und wo er etwas eintragen muss.
Einziger Service: ElsterFormular rechnet am Ende aus, ob etwas nachzuzahlen oder
eine Rckerstattung zu erwarten ist und schickt die Daten anschlieend (wie oben
beschrieben) digital ans Finanzamt.
Anmeld e s t e u e r n
Fr die so genannten Anmeldesteuern etwa die Lohn- und Umsatzsteuervoranmeldung ist rechtlich keine Unterschrift ntig (die Anmeldung erfolgt ja nur vorlufig). Deshalb wurde das Verfahren der elektronischen Datenbermittlung das
auch dem Fiskus eine Menge Arbeit (und Personal) spart schnell ausgeweitet
und die WISO-Buchhaltung war wieder einmal eines der ersten Programme, die
die elektronische Umsatzsteuervoranmeldung nutzen konnte. Statt einen Ausdruck
per Post oder Boten (und rechtzeitig) an das Finanzamt zu schicken, konnte der
Anwender seine Anmeldung per Internet direkt an das Rechenzentrum seines Fi106
Lese-Ausflug 7
nanzamtes bermitteln. Ein spezieller Ausdruck ist auch hier mglich, dient aber
nur der Kontrolle und fr die eigene Ablage.
Seit 1. Januar 2005 ist die elektronische Abgabe der Umsatzsteuer Pflicht fr alle
auch Kleingewerbetreibende, Freiberufler, Ich-AGs und andere mssen ihre Voranmeldungen jetzt auf elektronischem Wege abliefern. Fr Hrteflle gabs eine
bergangsfrist, in der auf Antrag noch Papier akzeptiert wurde. Aber auch das
ist lngst vorbei und nur noch in Sonderfllen und nach zher Einzelabstimmung
mit dem Finanzamt, kann man von der zwangsweisen Vorschrift der elektronischen
bermittlung (vorbergehend) befreit werden.
Auch dieses Verfahren hat mehrere Vorteile: Buchstblich noch in letzter Minute kann die Voranmeldung abgegeben werden die Datenbertragung drckt
der verschlsselt bertragenen Datei einen elektronischen Zeitstempel auf, der fr
die Fristwahrung mageblich ist. Also kann man auch noch kurz vor Mitternacht
dafr sorgen, dass keine Sumniszuschlge fllig werden (auf dem Postwege ist
dieses Risiko nicht immer ganz auszuschalten). Auerdem kommt zu viel bezahlte
Vorsteuer schnell zurck: In vielen Fllen entfllt eine frmliche Prfung und der
Finanzamtscomputer veranlasst postwendend die Auszahlung. Im besten Fall hat
man schon zwei Tage nach Abgabe der Voranmeldung sein Geld auf dem Konto.
Technische Voraussetzung zur Datenbermittlung ist natrlich auch hier ein PC mit
Internetzugang beziehungsweise ein ISDN- oder DSL-Anschluss oder wenigstens
ein Modem.
Um die Umsatzsteuervoranmeldung elektronisch abgeben zu knnen, waren ursprnglich allerdings auch noch einige Vorbereitungen ntig: Als Datenlieferer
musste man einmalig einen Antrag auf Zulassung zur Datenbermittlung gem
8 Steueranmeldungs-Datenbermittlungs-Verordnung (StADV) ausfllen. Zwingend erforderlich war es auch, neben der gltigen Genehmigungsnummer (des Programms) auch den Namen des eingesetzten Softwareproduktes anzugeben! Und
neben diesem Antrag musste jeder ebenfalls einmalig eine Teilnahmeerklrung
beim Finanzamt abgeben. Darin versicherte man, dass die Unterlagen und Angaben, die fr die Datenbermittlung erforderlich sind, nach bestem Wissen und
Gewissen vollstndig und richtig zur Verfgung gestellt werden, die bermittelten
Daten berprft und eine berichtigte Steueranmeldung abgegeben wird, wenn eine
Unrichtigkeit festgestellt wrde. Auerdem verpflichtete man sich, die bermittelten Daten aufzubewahren.
Auch das ist pass, sptestens seit der Verpflichtung fr jeden Anmelder, den elektronischen Weg zu nehmen.
107
WISO Tipp
Die dafr notwendige Zeit (je nach verwendeter bertragungstechnik unterschiedlich) sollten Sie einkalkulieren vor allem dann, wenn Sie die Anmeldung auf den letzten Drcker abgeben. Im schlechtesten Fall knnte nmlich genau die fr das Downloaden bentigte Zeit dazu fhren, dass Sie die
Abgabefrist berschreiten. Also lieber nicht erst zwei Minuten vor Mitternacht
damit anfangen!
Lese-Ausflug 7
BITKOM und andere hatten behauptet, es sei mglich, Steuerdaten fremder Unternehmen ohne technische Hrden zu manipulieren und finanzielle Schden anzurichten, da sich die Unternehmen nicht authentifizieren mssten und somit
bswillige Wettbewerber oder Kunden mit wenigen Mausklicks vllig berhhte
Umsatzsteuern oder Lohnsteuern melden knnten. Da die Finanzmter meist Einzugsermchtigungen fr die Steuervorauszahlungen besen drohe Unternehmen der vorbergehende Verlust von Liquiditt.
Die Fa k t e n s e h e n f r e i l i c h a n d e r s a u s :
Die von BITKOM zitierten Steuerexperten hatten sowohl die steuerlichen Fachbegriffe als auch die dazugehrenden datentechnischen Prozesse verwechselt. So
wurde in der Pressemitteilung immer vom ELSTER-Verfahren gesprochen, gemeint
war aber das so genannte ElsterFormular zwei vllig unterschiedliche Paar Schuhe. Das ELSTER-Verfahren zur bertragung von Steuerdaten wird (siehe oben) im
Wesentlichen bei der Einkommensteuererklrung verwendet und dort ist selbstverstndlich eine Authentifizierung (Unterschrift) vorgeschrieben.
Auch beim bisherigen Papierverfahren konnten die Steuerdaten fremder Unternehmen manipuliert und abgegeben werden. Durch das schon vor Jahren eingefhrte, aber erst seit 2005 fr alle Anmeldesteuern verbindliche ElsterFormular,
nderte sich die Situation nur in einem einzigen Punkt: Bisher konnte der Absender
einer falschen Erklrung (auf Papier) seine Identitt sicher verbergen; beim elektronischen ElsterFormular-Verfahren ist jetzt zumindest seine IP-Adresse rckverfolgbar. Die Flschungshrde wurde also deutlich heraufgesetzt.
Im brigen wrde eine erfolgreiche Manipulation voraussetzen, dass der echte
Steuerpflichtige just in diesem Monat und entgegen seiner Verpflichtung selbst
keine Anmeldung abgibt und sein bswilliger Widersacher das auch noch wei.
Nur dann nmlich htte der Fremde berhaupt Chancen zu manipulieren treffen
nmlich zwei Anmeldungen fr denselben Meldepflichtigen (Steuernummer) und
denselben Anmeldungszeitraum (Monat, Vierteljahr) bei den Finanzbehrden ein,
wird automatisch eine Prfung veranlasst, bevor eine Abbuchung des Geldbetrages
angestoen wird.
Und auch die Aussage Bis der Fehler festgestellt und der Betrag rckberwiesen
ist, kann es gerade bei mittelstndischen Firmen eng werden. Betriebliche Schden sind nicht ausgeschlossen, war blanker Unsinn und eine rein theoretische
Gefahr. Es wrde nmlich weiter voraussetzen, dass der geschdigte Unternehmer
eine flschlich eingezogene Steuersumme in seinen Kontobelegen nicht erkennt.
Denn beim Einzugsverfahren reicht blicherweise ein Anruf bei der kontofhrenden Bank, um den Transfer mit gleicher Wertstellung rckgngig zu machen.
109
In zwei Punkten hatten die Kritiker allerdings auch nicht ganz Unrecht: Sie bemngelten, dass die von der Finanzverwaltung zur Verfgung gestellten Anwendungen
nur Computer aus der Windowswelt kannten, folglich beispielsweise Apple-User
keine Chance hatten, ihre Steueranmeldungen papierlos abzugeben. Und: dass eine
Authentifizierung, etwa durch eine digitale Signatur, letztlich doch besser wre.
Beidem hat die Finanzverwaltung durch das so genannte Elster-Portal Rechnung
getragen: wer keine vernnftige Softwarelsung fr seinen Macintosh-Rechner findet, kann seine Anmeldungen online ber das Portal der Finanzbehrden abgeben.
Und zum Thema digitale Signatur haben sich die Elster-Programmierer eine pfiffige eigene, vor allem aber fr den Anwender kostenlose Lsung einfallen lassen:
ELSTERonline
110
Lese-Ausflug 7
Stimmen die Daten mit den im System der Finanzverwaltung hinterlegten berein,
erhlt er daraufhin per E-Mail einen Teil und per Brief an die zu der Steuernummer passende Adresse den zweiten Teil der Aktivierungsdaten. Nur wer ber
beide Schlssel verfgt kann folglich den Zugang aktivieren und ein vorlufiges
Zertifikat erzeugen.
112
Lese-Ausflug 7
Mit diesem vorlufigen Zertifikat kann er sich dann auf seine persnliche Seite
im Portal einloggen und erhlt erst von dort wieder automatisch das endgltige
Zertifikat berspielt, das auf seiner Festplatte abgelegt wird. Und mit diesem Softwareschlssel auf seinem PC kann er sich knftig in sein Konto bei ELSTERonline
einloggen, wo bevorstehende Aufgaben aufgelistet werden etwa die Anmeldung
von Umsatz- oder der Lohnsteuer aber auch Mitteilungen des Finanzamts im
eigenen Postfach landen. .
WISO Tipp
Mit intelligenten Programmen wie etwa WISO Kaufmann oder WISO Sparbuch muss der Anwender aber gar nicht erst das Portal der Finanzbehrden
ansteuern. Er kann mit dem Softkey dann direkt aus der jeweiligen Anwendung digital signieren.
113
Das Verfahren ist sicherheitstechnisch klug durchdacht und hat vor allem einen
Vorteil: es kostet nichts. Einziges Problem: bei Computerproblemen, etwa einen
Festplattencrash, oder bei einem Wechsel des Rechnersystems knnte das gespeicherte Zertifikat verloren gehen. Deshalb:
WISO Tipp
Kopieren Sie sich Ihr Zertifikat zur Sicherheit ein- oder zweimal, beispielsweise auf eine CD-ROM und bewahren Sie die an einem sicheren Ort auf. Im
Ernstfall knnen Sie dann auf einer neuen Festplatte mit der Kopie weiterarbeiten.
Die Zu k u n f t : E i n Po r t a l m i t d u r c h s c h l a g e n d e r Wirkung
ELSTER wird in Zukunft weitere fr die Besteuerung relevante Daten wie etwa Kapitalertragsteuern, vermgenswirksame Leistungen und hnliche sowie notwendige
Anlagen zur Steuererklrung (beispielsweise Bilanzen, GuV-Rechnungen) in das
Projekt einbeziehen.
Das groe Ziel von ELSTER ist die durchgehende Realisierung einer personalisierten
ELSTER-Portalseite, mit deren Hilfe die Kommunikation zwischen Brger, Unternehmen und Finanzamt individuell, papierlos und sicher auf elektronischem Wege
erfolgt. Der Steuerbrger kann dann beispielsweise seine virtuelle Lohnsteuerkarte
aufrufen und bestimmte Daten (Steuerklasse, Adresse, Bankverbindung) selbst n114
Lese-Ausflug 7
dern. Gleichzeitig hat er die Mglichkeit, seinem Arbeitgeber den elektronischen
Zugriff auf die virtuelle Lohnsteuerkarte einzurumen, so dass dieser schnell und
problemlos die neuen Besteuerungsgrundlagen erhlt.
Auch Unternehmen sollen von den Vorteilen einer direkten Kommunikation profitieren: Sie knnen dann, um nur ein Beispiel zu nennen, ihre per Mausklick erstellte Bilanz mit Hilfe des Portals an das Finanzamt weiterleiten und festlegen,
ob und wie zu erwartende Erstattungsbetrge mit anderen, zu zahlenden Steuern
verrechnet werden sollen.
Auch Steuerberater werden sich ein Arbeiten ohne ELSTER bald nicht mehr vorstellen knnen. Sie haben in Zukunft unter anderem die Mglichkeit, sich ber das
ELSTER-Portal eine bersicht der von den eigenen Mitarbeitern im letzten Monat
erstellten Steueranmeldungen und Steuererklrungen zu beschaffen und sich automatisch anzeigen zu lassen, in welchen Fllen das Finanzamt abgewichen ist.
Seit dem Startschuss realisierte das mittlerweile auf vier Standorte verteilte Entwicklerteam der Steuerverwaltung eine schon breite Palette an steuernahen Dienstleistungen. Dazu gehren die Jahressteuererklrungen (Einkommen-, Umsatz- und
Gewerbesteuererklrung), die Bescheiddatenbereitstellung (durch sie lsst sich die
abgegebene Steuererklrung mit dem von der Steuerverwaltung bereitgestellten
elektronischen Bescheid automatisiert vergleichen), Umsatzsteuer-Vor- und Lohnsteuer- Anmeldungen und die elektronische bermittlung der auf der Rckseite der
Steuerkarte befindlichen Lohnsteuerbescheinigungsdaten.
Noch nicht komplett realisiert ist der SystemBaustein Steuerkontoabfrage: Zur
Entlastung von Routineanfragen zum Steuerkonto bietet ELSTER seit Mrz 2004
im Rahmen eines Pilotprojekts in Hessen ein Online-Auskunftssystem, mit dem
Brger und Steuerberater zeit- und ortsunabhngig aktuelle Informationen zum
Steuerkonto einholen knnen. Dazu gehren beispielsweise Ausknfte zu offenen
Forderungen oder ber eingegangene Zahlungen.
Neben den genannten Diensten fr Steuerbrger, Berater und Arbeitgeber bietet
ELSTER inzwischen auch zeit- und kostensparende Verfahren fr die Kommunikation zwischen der Finanzverwaltung und Stdten, Gemeinden, Landkreisen,
Kammern und Verbnden. Webbasierte Transferkomponenten ersetzen dabei den
althergebrachten Datenaustausch mittels Disketten, Magnetbandkassetten oder Papierformularen. Beispielsweise knnen die Kfz-Zulassungsstellen der Kommunen
und Landkreise die Zulassungsdaten online an die Steuerverwaltung bermitteln.
Zwar nur einmal im Monat, dafr aber mit einem hohen Datenvolumen rufen die
Industrie- und Handelskammern (IHK) als auch die Handwerkskammern (HWK) die
zur Beitrags- und Gebhrenerhebung erforderlichen Daten mittels ELSTER bei den
Finanzbehrden ab.
115
Mit ELSTER verfolgt der Fiskus aber auch noch andere Ziele: Mehr denn je ist
heute die Ermittlung so genannter risikorelevanter Flle zur Eindmmung des
Steuerbetrugs eine zentrale Aufgabe der Finanzverwaltung. Im Rahmen eines modularen und stufenweise einsetzbaren EDV-Risiko-Managementsystems realisierte
ELSTER parallel zum brgernahen Meldeverfahren eine lnderbergreifende Online-Datenabfrage. Auf deren Basis knnen die Bundeslnder per Mausklick bundesweite Namensabfragen durchfhren mit einer Geschwindigkeit, die bisher nicht
denkbar war. Auf diese Weise wollen die Finanzmter vor allem auch Steuersnder
aufspren und damit ihren vom Bundesrechnungshof eingeforderten Aufgaben zur
Ermittlung risikobehafteter Flle effizient nachkommen.
So weit zu den Grundlagen und gesetzlichen, beziehungsweise datentechnischen
Regelungen von Lohn- und Umsatz- und anderen Steuern. Sie gengen, um die
buchungspraktischen Grundstze in den folgenden Abschnitten zu verstehen.
Lese-Ausflug 7
Bei Bruttobetrgen: Betrag * 13,7931/100 = Umsatzsteuer (16 %), Betrag
* 6,54/100 = Umsatzsteuer (7 %).
Zwei Beispiele verdeutlichen diese Berechnungsmethoden:
1. Lieferung eines Buches ber 55,89 Euro netto:
55,89 * 7 / 100 = 3,91 Euro (USt.)
Der Bruttobetrag betrgt: 55,89 + 3,91 = 59,80 Euro.
2. Warenlieferung ber 2500,00 Euro brutto:
2500 * 13,7931 / 100 = 344,83 Euro (USt)
Der Nettobetrag betrgt: 2500,00 344,83 = 2155,17 Euro.
Eigentlich knnte man alle Umsatzsteuerbuchungen (Vorsteuer und Mehrwertsteuer) ber ein Konto laufen lassen. Am Ende kme schon das korrekte Ergebnis
die Zahllast an das Finanzamt heraus (soweit keine Fehler bei den Buchungen
gemacht wurden). Die bersicht wre dadurch doch sehr erschwert und die Fehlersuche im Bedarfsfall recht schwierig. Auerdem verlangt das Finanzamt in den
amtlichen Formularen den getrennten Ausweis der Steuerbetrge, sodass eine getrennte Verbuchung unumgnglich ist.
Es wird in der Buchhaltung sowohl ein Konto fr die Vorsteuer als auch fr die
Umsatzsteuer eingerichtet. Das Vorsteuerkonto schliet man dann ber das Umsatzsteuerkonto ab und ermittelt so die Zahllast.
Die Buchung fr einen Wareneingang sieht unter Bercksichtigung der Umsatzsteuer folgendermaen aus:
5200 Wareneinkauf
640 Euro
9.860 Euro
an 4000 Umsatzerlse
3805 Umsatzsteuer 16 %
1.360 Euro
Abgeschlossen wird:
3805 Umsatzsteuer 16 %
640 Euro
117
640 Euro
Der Saldo, der sich auf dem Konto 3805 Umsatzsteuer beim Abschluss ergibt, ist die
Zahllast an das Finanzamt. Auf T-Konten sieht das Beispiel folgendermaen aus:
Diese Form der Umsatzsteuerverbuchung wird auch als Nettoverfahren bezeichnet. Das Bruttoverfahren verzichtet auf eine Einzelberechnung der Umsatzsteuer. Hier werden alle Betrge brutto auf den entsprechenden Konten verbucht und
erst zum Ende des Voranmeldungszeitraums aus den Konten herausgezogen. Dies
ist nur sinnvoll bei kleineren Betrieben mit wenigen Rechnungen beziehungsweise
im Einzelhandel dort, wo die Umsatzsteuer noch nicht gesondert herausgerechnet
wird.
Umsatzsteuer ist natrlich nicht nur bei Warenbuchungen zu bercksichtigen. Jede
Rechnung, die in einem Unternehmen geschrieben wird (Ausgangsrechnungen)
oder hereinkommt (Eingangsrechnungen), ist auf Umsatzsteuer hin zu prfen.
Zahlungen an das Finanzamt sind relativ zgig zu leisten. Nicht ganz so zgig
geht der umgekehrte Weg. In beiden Fllen kann es vorkommen, dass zu einem
Abschlusszeitpunkt (Monats-, Quartals-, Jahresende) eine Zahllast an das Finanzamt noch offen steht oder vom Finanzamt noch Zahlungsberhnge zu erwarten
sind. Dann wird die Zahllast an das Finanzamt ber sonstige Verbindlichkeiten, der
Zahlungsberhang ber sonstige Forderungen in der Bilanz abgeschlossen.
Die Verbuchung der Zahllast auf sonstige Verbindlichkeiten nennt man auch Passivierung (nach der Passivseite der Bilanz, auf der hier gebucht wird), die Verbu-
118
Lese-Ausflug 7
chung des berhangs auf sonstige Forderungen nennt man auch Aktivierung (nach
der Aktivseite der Bilanz).
Eine spezielle Kontierung fr die Umsatzsteuer muss bei der WISO-Buchhaltung
nicht vorgenommen werden. Bei der Buchungseingabe muss aber vermerkt werden,
um welchen Steuersatz es sich handelt (bei der so genannten Standardbuchung
kann das fr jeden Satz permanent vergeben werden).
Die vorgegebenen Steuerstze sind bereits festen Konten zugeordnet. ber Bearbeiten - Parameter - Sonstige - Umsatzsteuer knnen diese Zuordnungen angepasst
werden. Dazu ist nur der jeweilige Steuersatz durch Doppelklick auszuwhlen. Im
folgenden Dialog kann auf der Registerkarte FiBu die Kontenzuordnung gendert
werden.
Beim Buchen kann der passende Umsatzsteuersatz - wenn er nicht sowieso schon
richtig vorgegeben wurde - aus einer Liste auswhlen. Die vorgegebene Kontenzuordnung wird dabei natrlich bercksichtigt.
119
Eine Abgrenzung der gezahlten oder nicht gezahlten Umsatzsteuer am Ende einer
Periode muss nicht mehr durch Umbuchungen erfolgen, da die WISO-Buchhaltung
dies automatisch bercksichtigt.
Lese-Ausflug 7
Aufwandsteuern sind Aufwendungen des Unternehmens, die den Gewinn mindern (oder den Verlust vergrern). Sie sind erfolgsbeeinflussend und daher auch
auf Erfolgskonten zu buchen und ber die Gewinn- und Verlustrechnung abzuschlieen. Die Kfz-Steuer wird folgendermaen verbucht:
6570 Kfz-Steuer an 1800 Bank
Bei den Personensteuern ist das nicht so einfach festzulegen. Sie betreffen die
Person des Unternehmers und werden ber das Privatkonto abgeschlossen. Deswegen werden sie auch Privatsteuern genannt. Die Buchung der Einkommensteuer fr
den Unternehmer lautet:
2100 Privatkonto an 1800 Bank
Kapitalgesellschaften (wie die AG oder GmbH) zahlen keine Einkommensteuer, dafr aber Krperschaftssteuer. Da bei Kapitalgesellschaften kein Kapitalkonto vorhanden ist, wird ber ein besonderes Abgrenzungskonto zwischengebucht.
Auch hier findet dann ein Abschluss ber die Gewinn- und Verlustrechnung
statt.
Die Vermgenssteuer kann sowohl bei Personen- als auch bei Kapitalgesellschaften anfallen. Entsprechend wird dann auch gebucht: im ersten Fall ber das
Privatkonto, im zweiten Fall ber das Zwischenkonto.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Aktivierungspflichtige Steuern sind kein Aufwand, sondern Anschaffungsnebenkosten. Sie erhhen den Wert einer Sache.
Aufwandsteuern gehen in die Kalkulation der Erzeugnisse ein. Sie mindern
den Gewinn, andererseits aber auch den Aufwand an Personensteuern.
Personensteuern drfen nicht den steuerpflichtigen Gewinn mindern. Sie sind aus
dem Gewinn zu zahlen.
121
122
Lese-Ausflug 8
Lese-Ausug 8
Pflicht und Kr: Darfs ein wenig mehr sein?
Was Sie sonst noch knnen mssen:
Spezielle Buchungstechniken
Wer sich durch die vorangegangenen Kapitel gearbeitet hat, besitzt schon grundlegendes Wissen ber die doppelte Buchfhrung. Bevor wir aber zum Jahresabschluss
kommen, sollen noch einige spezielle Buchungstechniken und Buchungsflle angeschaut werden:
Besonderheiten auf Warenkonten (Rabatte und Boni, Rcksendungen, Gutschriften)
Besonderheiten im Zahlungsverkehr (Wechselbuchungen, Rckbuchungen)
Das Privatkonto
Probleme bestimmter Unternehmensformen (Einzelhandel, Industrie)
In allen Fllen handelt es sich um Themen, die bereits behandelt wurden und in
diesem Kapitel hinsichtlich erweiterter Problemflle betrachtet werden.
123
Dieses Thema wurde bereits bei der Preiskalkulation angesprochen, die buchungstechnische Abwicklung blieb aber auen vor. Das soll nun nachgeholt werden.
Gebucht werden diese Kosten nach dem SKR 4 auf dem Konto 5800 Anschaffungsnebenkosten . Abgeschlossen wird es ber das Konto 5200 Wareneingang.
Beispiel: Eine Warenrechnung enthlt die Posten: 500,- Euro Warenwert (netto),
Mindermengenzuschlag 5 % auf den Nettopreis, Verpackungskosten 10,- Euro (netto). Transportversicherung 3,50 Euro. Der Transporteur kassiert bei der Anlieferung
10,- Euro brutto.
Folgende Buchungsstze ergeben sich aus diesem Fall:
1. 5200 Wareneingang,
80,- Euro
an3310 Verbindlichkeiten,
580,- Euro
2.5800 Anschaffungsnebenkosten,
38,50 Euro
5,60 Euro
an 3310 Verbindlichkeiten,
44,10 Euro
3.5800 Anschaffungsnebenkosten,
8,62 Euro
1,38 Euro
an 1600 Kasse,
10,- Euro
124
4.5200 Wareneingang,
47,12 Euro
an 5800 Anschaffungsnebenkosten,
47,12 Euro
Lese-Ausflug 8
Auf den Warenkonten sieht dies folgendermaen aus:
2917,40 Euro
an 4000 Umsatzerlse,
2515,- Euro
402,40 Euro
2.6710 Verpackungsmaterial,
2,07 Euro
an 1600 Kasse,
15.00 Euro
Lese-Ausflug 8
1.3310 Verbindlichkeiten,
4.640,- Euro
an 5720 Nachlsse,
640,- Euro.
2.4700 Erlsschmlerungen,
3805 Umsatzsteuer,
160,- Euro
an 1200 Forderungen,
1.160,- Euro.
7.500,-- Euro
225,-- Euro
7.275,-- Euro
509,25 Euro
7.784,25 Euro
509,25 Euro,
an 3310 Verbindlichkeiten,
7.784,25 Euro
Im Kontenrahmen SKR 04 sind allerdings Rabattkonten vorgesehen. Wer eine Auswertung der erzielten Rabatte bentigt, kann diese auch buchen lassen. Auch fr
nachtrglich gewhrte Rabatte werden sie bentigt, da der Nachlass auf eine einmal
gebuchte Rechnung ja nicht einfach aus der Buchhaltung verschwinden kann. Man
kann zwar die Buchung stornieren das heit lschen und mit dem neuen Rechnungsbetrag wiederholen. Das ist allerdings umstndlicher als von vornherein eine
Rabattbuchung vorzunehmen. Die Konten liegen im SKR 04 von
5770 Erhaltene Rabatte bis
127
7.784,25 Euro
an 4000 Umsatzerlse,
509,25 Euro
128
1. 3310 Verbindlichkeiten,
2.181,44 Euro
300,89 Euro.
3805 Umsatzsteuer,
1.184,-- Euro
an 1200 Forderungen,
8.584,-- Euro.
Lese-Ausflug 8
Beachten Sie, dass bei allen Korrekturen sei es im Wareneinkauf oder -verkauf
auch die Umsatzsteuer mit korrigiert werden muss.
Besonderheiten im Zahlungsverkehr
Neben den Buchungen im Warenbereich sind die Buchungen zum Zahlungsverkehr
im Buchhaltungsalltag fest verankert. Schlielich hat ein Unternehmen, das nicht
mehr zahlungsfhig ist, keine dauerhafte berlebenschance mehr. Die Zahlungen
spiegeln sich aber nicht nur auf den Bank- und Kassenkonten wieder. Eine wichtige
und gngige Zahlungsart ist die mit Wechsel. Wie das buchhalterisch zu regeln
ist, soll in diesem Kapitel geklrt werden. Zuvor mssen wir uns aber auch noch mit
Zahlungen beschftigen, bei denen nicht alles glatt gegangen ist.
5.220,- Euro
5.225,- Euro
Die Gebhren fr die Rcklastschrift werden selbstverstndlich dem Kunden angelastet. Sollte allerdings diese Rcklastschrift durch einen eigenen Fehler veranlasst
129
5,-- Euro
5.225,-- Euro
8.700,-- Euro
8.700,- Euro,
Lese-Ausflug 8
besser geregelt werden kann und das aufwendige Mahnen an schlechte Zahler sich
deutlich reduziert.
WISO Tipp
Haben Sie gegen Ihre Kunden hufig grere Betrge als Forderung und mssen Sie oft mahnen, bis die Zahlung auf ihrem Konto gutgeschrieben wird?
Dann versuchen Sie mit Ihren Kunden den Bankeinzug (Einzugsermchtigung) zu vereinbaren. Allerdings besteht dann trotzdem das Risiko, das innerhalb von sechs Wochen nach Bankeinzug der Kunde oder die Bank diesem
Einzug widersprechen knnen. Gerade bei groen Rechnungsbetrgen ist die
Abbuchungserlaubnis trotzdem die bessere Lsung. Denn hier ist dieser Widerspruch nur innerhalb von zwei Wochen nach Abbuchung mglich.
Der Wechsel ist aber nicht nur Zahlungsmittel, sondern vor allem auch ein Kreditmittel. Wenn der Glubiger nicht wartet, bis der Schuldner nach Vorlage seines
Wechsels bezahlt, so kann er den Wechsel selbst zur Zahlung an seinen Lieferanten
weiterreichen oder zu einer Bank gegen und sich den Wechselbetrag auszahlen
lassen. In beiden Fllen wird natrlich eine Gebhr und ein Zinsabschlag (Diskont)
fllig.
Pacioli sagt: Fr deine Tinte, Papier, Miete, Mhe und Zeit ziehst Du eine bescheidene Provision ab, die beim Wechsel immer erlaubt ist, wenn auch keine Gefahr
der Reise oder bergabe in die Hand dritter Personen besteht und so weiter, wie
beim Wechsel in diesem Werke an seiner Stelle ausfhrlich gesagt worden ist.
Lese-Ausflug 8
2. Die Anweisung, eine bestimmte Geldsumme zu zahlen.
3. Die Angabe des Bezogenen.
4. Die Angabe der Verfallszeit.
5. Die Angabe des Zahlungsortes.
6. Die Angabe des Tages und des Ortes der Ausstellung.
7. Die Angabe des Remittenten, das ist derjenige, an den oder an dessen Order
zu zahlen ist.
8. Die Unterschrift des Ausstellers.
Fehlen die Angaben Verfallszeit, Zahlungsort oder Ausstellungsort, so gilt der
Wechsel trotzdem. Der Gesetzgeber geht dann von einem Sichtwechsel (zahlbar,
wenn er vorgelegt wird) und vom angegebenen Ort (bei Bezogener oder Aussteller)
aus. Fehlt eine andere Angabe, so ist der Wechsel ungltig.
Beispiel:
Von einem Lieferanten werden Waren im Werte von 10.000,-- Euro (netto) gekauft.
Gezahlt wird mit einem Drei-Monats-Wechsel.
Zunchst ist der Wareneingang wie blich zu buchen:
5200 Wareneinkauf,
1405 Vorsteuer 16 %,
1.120,-- Euro
an 3310 Verbindlichkeiten,
8.120,-- Euro
Wurde der Wechsel dann akzeptiert, wandelt sich die Verbindlichkeit in eine Wechselschuld:
3310 Verbindlichkeit,
8.120,-- Euro
8.120,-- Euro
Wird der Wechsel gleich beim Warenempfang ausgegeben, so kann auch direkt auf
das Konto Wechselverbindlichkeiten gebucht werden.
Am Verfallstag legt der Glubiger den Wechsel ber seine Bank zur Zahlung vor.
Im Normalfall findet die Zahlung auch statt.
3350 Verbindlichkeiten aus Wechseln,
8.120,-- Euro
an 1800 Bank,
8.120,-- Euro
133
13.920,-- Euro
an 4000 Umsatzerlse,
an 3805 Umsatzsteuer,
1.920,-- Euro
13.920,-- Euro
an 1200 Forderungen,
13.920,-- Euro
Der Wechsel kann weitergereicht werden. Die Forderungen daraus kann dann der
neue Besitzer geltend machen. Diese Abtretung muss schriftlich auf der Rckseite des Wechsels vermerkt werden. Diesen Eintrag nennt man Indossament, der
Remittent wird zum Indossanten und der neue Wechselbesitzer (Empfnger) zum
Indossatar.
Wird der Wechsel zum Diskont an die Bank gegeben, so berechnet diese den so
genannten Diskontsatz das sind die Zinsen fr die Zeit, die der Wechsel noch
luft und zieht diesen vom Wechselbetrag ab. Dieser verminderte Betrag wird
ausgezahlt.
Wechselbetrag
13.920,-- Euro
- Diskont 8 % fr 30 Tage
92,80 Euro
Auszahlungsbetrag
13.827,20 Euro
7340 Diskontaufwendungen,
3805 Umsatzsteuer,
12,80 Euro
Lese-Ausflug 8
WISO Tipp
Beachten Sie, dass die Umsatzsteuer in diesem Fall korrigiert und aus dem
Diskontbetrag herausgerechnet werden muss; denn der Diskont verringert ja
den ursprnglichen Umsatzbetrag. Vergessen Sie nicht, das auch Ihrem Kunden mitzuteilen.
14 UStG
Hat der Unternehmer in einer Rechnung fr eine Lieferung oder sonstige Leistung einen hheren Steuerbetrag, als er nach diesem Gesetz fr den Umsatz
schuldet, gesondert ausgewiesen, so schuldet er auch den Mehrbetrag. Berichtigt er den Steuerbetrag gegenber dem Leistungsempfnger, so ist 17 Abs. 1
entsprechend anzuwenden.
Die Korrektur der Umsatzsteuer ist aber nur mglich, wenn wir dies auch gleichzeitig dem Kunden mitteilen, damit dieser ebenfalls eine entsprechende Korrektur
vornehmen kann.
17 UStG
Hat sich die Bemessungsgrundlage fr einen steuerpflichtigen Umsatz im Sinne
des 1 Abs. 1. Nr. bis 3 gendert, so haben
1.
Der Unternehmer, der diesen Umsatz ausgefhrt hat, den dafr geschuldeten
Steuerbetrag und
2.
Der Unternehmer, an den dieser Umsatz ausgefhrt worden ist, den dafr in
Anspruch genommenen Vorsteuerabzug
Entsprechend zu berichtigen ... Die Berichtigung des Vorsteuerabzugs kann unterbleiben, soweit ein dritter Unternehmer den auf die Minderung des Entgelts
entfallenden Steuerbetrag an das Finanzamt entrichtet; in diesem Fall ist der
dritte Unternehmer Schuldner der Steuer.
Zahlt der Kunde bei Vorlage des Wechsels am Flligkeitstag nicht, so geht der
Wechsel zu Protest. Dieser wird durch eine ffentliche Urkunde eines Notars oder
Gerichtsvollziehers festgelegt. Der Besitzer des Wechsels kann auf einen Vordermann Rckgriff nehmen wenn der Wechsel indossiert, das heit, weitergereicht
wurde oder aber direkt auf den Aussteller.
Beispiel: Der Wechsel aus dem vorangegangen Beispiel wird vom Kunden nicht
eingelst und geht zu Protest. Fr die Protesturkunde entstehen Kosten in Hhe von
40,-- Euro. Die Bank belastet uns zustzlich mit 10 Euro.
Gebucht wird:
1230 Wechsel aus Lieferungen und Leistungen,
13.920,-- Euro
135
13.920,-- Euro
1405 Vorsteuer,
8,-- Euro
an 1800 Bank,
58,-- Euro
An den Kunden werden zustzlich zu den Protestkosten eigene Auslagen (z.B. Einschreibegebhren) in Hhe von 10,-- Euro und Verzugszinsen (10 % fr 14 Tage
von 13.920,-- Euro = 38,67 Euro) in Rechnung gestellt. Diese Posten unterliegen
nicht der Umsatzsteuer:
1200 Forderungen,
14.026,67-- Euro
38,67
WISO Tipp
Knnen Sie voraussichtlich einen Wechsel nicht einlsen, so kmmern Sie
sich rechtzeitig vorher um eine Wechselverlngerung. Der Fachmann spricht
in solch einem Fall von einer Prolongation. Fr diesen Fall sind nachtrglich
noch Diskontzinsen zu zahlen, keinesfalls aber die hohen Kosten, die bei
einem Wechselprotest fllig werden; ganz abgesehen davon, dass darunter
auch die Zahlungswrdigkeit leidet. Schwierig wird es allerdings, wenn der
Aussteller den Wechsel bereits weitergegeben hat, etwa an seine Bank oder
an eigene Lieferanten. Dann gibt es die Mglichkeit, das der Aussteller einen
neuen Wechsel ausstellt und darber einen Scheck oder eine berweisung
ttigt. Damit kann dann der ursprngliche Wechsel eingelst werden.
Lese-Ausflug 8
Personengesellschaft mit mehreren Gesellschaftern sollten Unterkonten fr verschiedene Vorgnge angelegt werden.
Im DATEV-Kontenrahmen SKR 04 gibt es in der Klasse 2 (Passiva) einige Gruppen
von Privatkonten:
2100 2399
Privat Vollhafter/Einzelunternehmer
2500 2799
Privat Teilhafter
Privatentnahmen allgemein
2530
Eigenverbrauch
2550
Privatsteuern
2580
Privateinlagen
2650
Privatspenden
In Personengesellschaften werden fr jeden Gesellschafter ein Privatkonto (mit entsprechenden Unterkonten) angelegt. Bei einem kleinen Einzelunternehmen gengen dagegen folgende drei Unterkonten:
Allgemeine Privatentnahmen
Privatsteuern
Privateinlagen
Grundstzlich sind zwei Arten von Vorgngen zu unterscheiden:
Privatentnahmen und
Privateinlagen
Privateinlagen werden vorgenommen, um das Eigenkapital zu erhhen (oder berhaupt einzuzahlen, zum Beispiel bei einem neuen Gesellschafter). Fr Privatentnahmen sind verschiedene Vorgnge denkbar:
Geldentnahmen (beispielsweise fr den Lebensunterhalt)
Auszahlung von Kapitalanteilen (etwa bei ausscheidenden Gesellschaftern)
Eigenverbrauch oder unentgeltliche Leistungen und sonstige Leistungen
(siehe dazu auch das Kapitel ber die Umsatzsteuer!).
Beispiele:
137
10.000 Euro
an 2180 Privateinlagen,
10.000 Euro.
2130 Eigenverbrauch,
348,-- Euro
an 4600 Eigenverbrauch,
an 3805 Umsatzsteuer,
48,-- Euro
2130 Eigenverbrauch,
11.600,--Euro
an 0520 PKW,
an 3805 Umsatzsteuer,
1.600,-- Euro.
Lese-Ausflug 8
entspricht in seinem Aufbau der Bilanz- und Gewinn- und Verlustrechnungs-Gliederung nach dem HGB.
Im Mittelpunkt des Einzelhandels stehen die Warenbuchungen (Einkauf von Waren) und das Kassengeschft (Verkauf der Waren, meist gegen Bareinnahme).
Die folgenden Beispiele simulieren Vorflle, wie sie an einem Tag bei einem Einzelhandelsgeschft zur Buchung anstehen knnen :
Beispiel:
1. Ein Lieferant schickt Waren im Werte von 5.500 Euro (netto). Es handelt
sich ausschlielich um Lebensmittel (MwSt. 7%). Zahlbar innerhalb 7 Tagen
mit 2 % Skonto oder 21 Tage netto. Die Wareneingangskontrolle ergibt,
dass Waren im Werte von 800,- Euro verdorben sind. Sie werden zurckgeschickt. Nach Rcksprache mit dem Lieferanten kann der Betrag direkt bei
der Zahlung abgezogen werden. Eine Gutschrift wird separat zugeschickt.
2. Eine andere Rechnung (aus der Woche zuvor) 2.675,-- Euro (brutto) wird zur
Zahlung angewiesen, um das Skonto von 2 % auszunutzen.
3. Die Tageseinnahmen von 3.399,39 Euro (brutto) werden zur Bank gebracht.
4. Einem Kunden werden Waren ins Haus geliefert. Der Rechnungsbetrag betrgt 145,50 Euro (brutto).
Die Buchungsstze lauten:
1.5200 Wareneinkauf,
1401 Vorsteuer 7 %,
329,-- Euro
an 3310 Verbindlichkeiten,
5.029,-- Euro
2.3310 Verbindlichkeiten,
2.675,-- Euro
an 1800 Bank,
53,50 Euro
3.1800 Bank
3.399,39 Euro
an 1600 Kasse,
3.399,39 Euro
4.1200 Forderungen,
145,50 Euro
an 4000 Umsatzerlse,
an 3801 Umsatzsteuer 7 %,
9,52 Euro.
139
Lese-Ausflug 8
Auf der anderen Seite stehen die Leistungen (Erlse) des Unternehmens. Es werden
ja nicht nur Gter und Produkte erzeugt, sondern anschlieend auch verkauft. Die
Leistungen knnen differenziert werden in:
Absatzleistungen: alle Erlse aus dem Verkauf der produzierten Fertigerzeugnisse, dem Verkauf von Halbfertigerzeugnissen sowie von Lizenzen und
Patenten. Auch der Erls aus Dienstleistungen ist in einem Industriebetrieb
denkbar.
Lagerleistungen: Wird mehr produziert als verkauft, entsteht ebenfalls eine
Leistung. Anders als im Grohandel findet ja bei der Produktion eine Wertschpfung statt. Roh- und Hilfsstoffe (zu einem bestimmten Wert) werden
dem Lager entnommen. Daraus entsteht ein neues Produkt, das wieder auf
Lager gelegt wird (zu einem neuen Wert).
Eigenleistungen: innerbetriebliche Leistungen fr selbst hergestellte Anlagen.
Betriebsergebnis
141
Betriebsergebnis
sieht wesentlich einfacher aus als das des Gesamtkostenverfahrens. Dieser Eindruck
tuscht aber. Fr das Umsatzkostenverfahren ist eine aussagefhige und funktionierende Kosten- und Leistungsrechnung ntig.
Das Gesamtkostenverfahren ist zwar einfacher in die Buchhaltung zu integrieren;
immer dann aber, wenn eine differenzierte Aussage ber den Erfolg von Produkten
oder Produktgruppen gemacht werden soll, ist das nach diesem Verfahren nur mit
Schwierigkeiten wenn berhaupt mglich. Allen Unternehmen, die mit mehreren Produkten oder Produktgruppen arbeiten, kann deshalb nur geraten werden,
das Umsatzkostenverfahren einzufhren.
Zweikreissystem:
Die Kosten- und Leistungsrechnung
Wie bereits in den vorangegangenen Abschnitten beschrieben, liegen die Besonderheiten des Industriebetriebs in der Leistungserstellung. Deshalb sind diese besonderen Anforderungen auch weniger in der Finanzbuchhaltung als in einer Kostenund Leistungsrechnung, also auerhalb der Finanzbuchhaltung, einzurichten.
Strker als in anderen Unternehmensformen ist diese Kosten- und Leistungsrechnung in einem Industrieunternehmen gefordert . Da mit der Kosten- und Leistungsrechnung ein zweiter Buchungskreis aufgebaut wird, spricht man auch von einem
Einkreissystem (Buchhaltung ohne Kosten- und Leistungsrechnung) und einem
Zweikreissystem (mit Kosten- und Leistungsrechnung). Smtliche Kosten werden
in der Kontenklasse 6 nach Kostenarten gegliedert gebucht. Diese Kosten werden
aber in einem Zweikreissystem noch einmal gebucht; diesmal nach Kostenstellen
gegliedert.
Eine Kostenart ist eine Gruppe, die Kosten einer ganz bestimmten Art
aufnimmt (zum Beispiel Personalkosten), ganz gleich, wo diese angefallen
sind.
142
Lese-Ausflug 8
Eine Kostenstelle ist der Ort der Kostenentstehung. So nimmt die Kostenstelle Materialeinkauf alle Kosten auf, die hier entstehen (Personal- und
Sachkosten).
Eine doppelte Verbuchung der Geschftsvorflle einmal in der Buchhaltung und
einmal in der Kostenrechnung ist trotzdem heute kaum noch blich. Der Buchhalter gibt bei der eigentlichen Buchung die Kostenstellen an, auf die dann automatisch die Betrge weitergereicht werden. Bei bestimmten Kostenarten kann man
manchmal sogar bestimmte Kostenstellen oder Verteilungsschlssel fr verschiedene Kostenstellen hinterlegen, sodass die manuelle Eingabe entfallen kann. Mit
der Weiterverarbeitung hat der Buchhalter aber selten zu tun. Dies ist Aufgabe
des Kostenrechners und / oder Controllers. In Kleinbetrieben kann diese Funktion
auch der Buchhalter bernehmen. Besser ist es aber, wenn die Funktionen getrennt
sind.
Die weitere Auswertung der Kostenstellenrechnung fhrt zum so genannten Betriebsabrechnungsbogen, in dem letztendlich Zuschlagsstze fr die Kalkulation
(Kostentrger-Stckrechnung) und Betrge fr die kurzfristige Ergebnisrechnung
(Kostentrger-Zeitrechnung) ermittelt werden.
WISO Tipp
Mit der WISO-Buchhaltung kann eine einfache Kostenarten- und Kostenstellenrechnung eingerichtet werden. Dazu mssen aber bei der Stammdatenanlage bereits Kostenstellen definiert werden. Dann stehen allerdings umfangreiche Auswertungen zur Verfgung.
Buchen im Industriebetrieb
Beschaffung heit in einem Industriebetrieb nicht einfach nur Waren einkaufen.
Zunchst sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu beschaffen, die zur Herstellung
der eigenen Fertigerzeugnisse bentigt werden.
Beispiel: Rohstoffe im Wert von 5.000,-- Euro (netto) wurden eingekauft. Zustzlich entstehen Kosten fr Fracht 150,-- Euro (netto) und Verpackung 50,-- Euro
(netto).
Zu buchen ist:
5100 Einkauf von Rohstoffen,
5800 Anschaffungsnebenkosten,
832,-- Euro
143
6.032,-- Euro
200,-- Euro
an 5800 Anschaffungsnebenkosten,
200,-- Euro.
50.000,-- Euro.
57.000,-- Euro.
47.000,-- Euro
57.000,-- Euro
57.000,-- Euro
Lese-Ausflug 8
Der Mehrbestand von 7.000,-- Euro wird in die Gewinn- und Verlustrechnung
bernommen. Er stellt sozusagen einen betrieblichen Erfolg dar:
1100 Fertigerzeugnisse,
7.000,-- Euro
7.000,-- Euro
7.000,-- Euro
7.000,-- Euro.
2. Schlussbilanz
47.000,-- Euro
an 1100 Fertigerzeugnisse
47.000,-- Euro
4800 Bestandsvernderungen,
3.000,-- Euro
an 1100 Fertigerzeugnisse
3.000,-- Euro
3.000,-- Euro
an 4800 Bestandsvernderungen.
Die innerbetrieblichen Eigenleistungen sind alle Leistungen, die im Betrieb selbst
erstellt wurden und zur eigenen Nutzung vorgesehen sind. Verlegt beispielsweise
der Betriebselektriker die Verkabelung fr das neue Computernetzwerk, so ist von
solch einer Eigenleistung zu sprechen. Aktiviert werden hier alle Kosten, die bei der
Herstellung der Eigenleistung anfallen. Der Gesetzgeber spricht entsprechend nicht
mehr von Anschaffungs-, sondern von Herstellungskosten.
33 EStR
Herstellungskosten eines Wirtschaftsgutes sind alle Aufwendungen, die durch
den Verbrauch von Gtern und die Inanspruchnahme von Diensten fr die Herstellung des Wirtschaftsguts, seine Erweiterung oder fr eine ber seinen ursprnglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung entstehen.
Dazu gehren die Materialkosten, einschlielich der notwendigen Materialgemeinkosten, die Fertigungskosten, insbesondere Fertigungslhne, einschlielich der notwendigen Fertigungsgemeinkosten, die Sonderkosten der Fertigung
und der Wertverzehr von Anlagevermgen, soweit er durch die Herstellung des
Wirtschaftsgutes veranlasst ist. Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Aufwendungen fr soziale Einrichtungen des Betriebes brauchen nicht in die Herstellungskosten einbezogen werden. Auch der so genannte Unternehmerlohn
(Wert der eigenen Arbeitsleistung) erhht die Herstellungskosten nicht ...
145
146
Lese-Ausflug 9
Lese-Ausug 9
Nix doppelt gemoppelt:
Die Einnahme-Ausgaben Rechnung
Vereinfachte Buchfhrung fr wen?
Fr bestimmte Berufsgruppen und bei kleinen Unternehmen, die bestimmte Grenzwerte nicht bersteigen, kann eine vereinfachte Buchfhrung die so genannte
Einnahme-berschussrechnung gefhrt werden. Die gesetzliche Grundlage dafr
gibt das Einkommensteuergesetz (EStG):
4 EStG
(3) Steuerpflichtige, die nicht auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind,
Bcher zu fhren und regelmig Abschlsse zu machen, und die auch keine
Bcher fhren und keine Abschlsse machen, knnen als Gewinn den berschuss der Betriebseinnahmen ber die Betriebsausgaben ansetzen. Hierbei
scheiden Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben aus, die im Namen und fr
Rechnung eines Anderen vereinnahmt und verausgabt werden (durchlaufende
Posten). Die Vorschriften ber die Absetzung fr Abnutzung oder Substanzverringerung sind zu befolgen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten fr nicht
abnutzbare Wirtschaftsgter des Anlagevermgens sind erst im Zeitpunkt der
Veruerung oder Entnahme dieser Wirtschaftsgter als Betriebsausgaben zu
bercksichtigen. Die nicht abnutzbaren Wirtschaftsgter des Anlagevermgens
sind unter Angabe des Tages der Anschaffung oder Herstellung und der Anschaffungs- oder Herstellungskoten oder des an deren Stelle getretenen Werts
in besondere, laufend zu fhrende Verzeichnisse aufzunehmen.
Betriebsausgaben
Gewinn
147
Dieser Paragraf beschreibt wohl einen der wesentlichsten Unterschiede zur doppelten Buchfhrung:
Bei einem Betriebsvermgensvergleich nach 4 Abs. 1 EStG muss der Gewinn periodengerecht ermittelt werden, das heit, das Einnahmen und Ausgaben der Periode zugerechnet werden mssen, zu der sie gehren. Eine
Zahlung im alten Jahr, die aber in das Neue gehrt, muss entsprechend abgegrenzt werden, ebenso die Ausgabe im folgenden Jahr, die aber eigentlich
noch das laufende Jahr betrifft.
Bei einer berschussrechnung nach 4 Abs. 3 EStG zhlt das Prinzip der
Vereinnahmung und Verausgabung. Nur das, was in einer Periode eingenommen oder ausgegeben wurde, wird ihr auch zugerechnet. Eine kleine
Einschrnkung gibt der 11 EStG aber doch: ... kurze Zeit vor Beginn oder
kurze Zeit nach Beendigung des Kalenderjahres ... mssen die Einnahmen
und Ausgaben noch der sie betreffenden Periode zugeordnet werden. Nur
was ist mit kurze Zeit gemeint? Eine genaue Definition fehlt zwar im Gesetz, doch kann man davon ausgehen, dass ein Zehn-Tage-Zeitraum den
Spielraum ausreichend kennzeichnet.
Beispiel:
1. Zahlen Sie die Miete fr den Januar des folgenden Jahres bereits am 28.
Dezember, so knnen Sie diese Ausgabe nicht mehr dem alten Jahr zurechnen.
2. Bekommen Sie ein regelmiges Honorar statt am 28. Dezember erst am 3.
Januar des folgenden Jahres auf Ihr Konto gebucht, so mssen Sie es noch
in das alte Jahr hineinnehmen.
148
Lese-Ausflug 9
WISO Tipp
Abgesehen von den zwanzig Tagen um den Jahreswechsel herum bietet die
Einnahme-berschussrechnung eine praktische Mglichkeit, die Steuern zu
beeinflussen: Haben Sie bereits zu viel Gewinn im laufenden Jahr gemacht,
so schreiben Sie die letzten Rechnungen einfach erst im Januar oder realisieren Sie Ausgaben, die erst fr das nchste Jahr geplant sind, so weit, wie das
mglich ist, noch im alten Jahr (keine laufenden Ausgaben!).
Konnten Sie ber Einnahmen verfgen, haben Sie diese aber nicht abgerufen, so gilt der Betrag trotzdem als zugeflossen und muss in der zugehrigen Periode zugeordnet werden. Das gilt vor allem dann, wenn Ihnen etwa
ein Honoraranspruch mitgeteilt und zum Abruf gestellt wurde. Das gilt aber
nicht, wenn der Anlass zur Zahlung die Rechnungsstellung von Ihnen
noch nicht geschaffen wurde.
berschussrechnung:
Bilanz und GuV-Rechnung sind aufzu- Keine Bilanz und GuV Rechnung nstellen
tig
Kassenbuch muss gefhrt werden
Inventur
149
WISO Tipp
Eine so genannte Schuhkarton-Buchhaltung also das Sammeln von Belegen in Kartons oder hnlichen Behltnissen mag fr einen kurzen Zeitraum
durchaus mal mglich sein. Auf Dauer empfiehlt sich aber eine ordentliche
Ablage, beispielsweise in Aktenordnern: Dort werden die Unterlagen der Reihe nach (etwa nach Datum) abgeheftet. Kassenstreifen, Parkquittungen und
hnlich kleine Belege werden am besten auf DIN-A4-Bltter geklebt. Eine
Nummerierung ist nicht unbedingt ntig, kann aber hilfreich sein, wenn Sie
mit der Nummerierung im Buchungsjournal korrespondiert.
Dass ein Kassenbuch nicht gefhrt werden muss, ist in den Fllen, wo kaum Kassenein- und Auszahlungen stattfinden eine echte Erleichterung. Dort aber, wo
stndig Kassenbewegungen stattfinden, ist dies auch bei einer berschussrechnung
dringend anzuraten.
Ebenso sollte auf eine Anlagenbuchfhrung wenn auch in einfachster Form
schon deshalb nicht verzichtet werden, um die regelmigen Abschreibungen
ermitteln und bercksichtigen zu knnen.
Durch die Form der Gewinnermittlung durch Einnahme-berschussrechnung ist
schon bedingt, dass Privatentnahmen und -einlagen nicht unbedingt aufgezeichnet
werden mssen. Ausgenommen sind davon die Barentnahmen und Bareinlagen (im
Kassenbericht aufzuzeichnen) und die Sachentnahmen.
Lese-Ausflug 9
Grenzenlose Freiheit? Die Form der berschussrechnung
Die Ausfhrungen in den vorangegangenen Abschnitten deuten schon darauf hin,
dass nicht irgendwie in zwei Schuhkartons (einer fr Ausgaben, einer fr Einnahmen) die berschussrechnung gefhrt werden kann. Um eine Form zu gewhrleisten, die jedem sachverstndigen Dritten einen Einblick in die berschussrechnung ermglicht, gibt es zwei Empfehlungen:
1. Haben Sie ein geringes Belegaufkommen, sodass wenig Aufzeichnungen
berhaupt anfallen, dann whlen Sie die Form eines amerikanischen Journals. Sie knnen dafr Formbltter im Schreibwarenhandel kaufen oder diese adquat in einer Tabellenkalkulation (Lotus 1-2-3 oder MS-Excel) umsetzen.
Die Vorteile sind:
wenig Kosten fr die Aufzeichnung (falls Sie dafr nicht extra einen PC
und/oder eine Tabellenkalkulation kaufen mssen )
wenig zeitlicher Aufwand, weil die berschaubaren Aufzeichnungen schnell
erstellt sind.
Die Nachteile sind:
dass sie alle Auswertungen per Hand erstellen und errechnen mssen und
dass sie bei zunehmendem Geschftserfolg (und damit auch zunehmenden
Buchungsvorgngen) schnell an die Grenzen kommen.
2. Gehen Sie schon von einem greren Anfall an Buchungsvorgngen aus und
steht mglicherweise sogar irgendwann der Wechsel zur doppelten Buchfhrung an (auch wenn das erst in ein paar Jahren realisiert werden wird), lohnt
sich der Einsatz einer Software fr die berschussrechnung. Diese bieten
heute fast so viel Komfort wie richtige Buchfhrungsprogramme. Lediglich
in den Auswertungen unterscheiden Sie sich.
Die Vorteile sind:
dass Ihnen umfangreiche Auswertungen per Menaufruf zur Verfgung gestellt werden
dass Sie bereits mit einer Buchungstechnik (auch hierbei sind zwei Konten
anzugeben, ein Geldkonto und ein Einnahmen- oder Ausgabenkonto) vertraut gemacht werden, die spter bei einer doppelten Buchhaltung sowieso
angewandt werden muss.
151
Die Einnahme-berschussrechnung ist kein eigenes Modul sondern nur eine Auswertung
in WISO-Buchhaltung
152
Lese-Ausflug 9
Entwickelt sich die Praxis eines Freiberuflers durch einen fachfremden Partner zu
einem Gewerbebetrieb, kann aus steuerrechtlichen Grnden die Verpflichtung
zur Bilanzierung gegeben sein. Ganz sicher ist das der Fall, wenn die in 141 AO
(= Abgabenordnung) genannten Grenzen berschritten werden.
141 AO
(1) Gewerbliche Unternehmer sowie Land- und Forstwirte, die nach den Feststellungen der Finanzbehrde fr den einzelnen Betrieb
1. Umstze einschlielich der steuerfreien Umstze ... von mehr als 260.000
Euro im Kalenderjahr oder
2. Selbstbewirtschaftete land- und forstwirtschaftliche Flchen mit einem Wirtschaftswert ... von mehr als 20.500 Euro oder
3. Einen Gewinn aus Gewerbebetrieb von mehr als 25.000 Euro im Wirtschaftsjahr oder
4. Einen Gewinn aus Land- und Forstwirtschaft von mehr als 25.000 Euro im
Kalenderjahr
gehabt haben, sind auch dann verpflichtet, fr diesen Betrieb Bcher zu fhren
und auf Grund jhrlicher Bestandsaufnahmen Abschlsse zu machen, wenn
sich eine Buchfhrungspflicht nicht aus 140 ergibt ....
(2) Die Verpflichtung nach Absatz 1 ist vom Beginn des Wirtschaftsjahres an zu
erfllen, das auf die Bekanntgabe der Mitteilung folgt, durch die die Finanzbehrde auf den Beginn dieser Verpflichtung hingewiesen hat. Die Verpflichtung
endet mit dem Ablauf des Wirtschaftsjahres, das auf das Wirtschaftsjahr folgt,
in dem die Finanzbehrde feststellt, dass die Voraussetzungen nach Absatz 1
nicht mehr vorliegen.
Damit unterliegen gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte die einen
der Grenzwerte berschreiten der steuerrechtlichen Buchfhrungspflicht, Freiberufler jedoch nicht.
Wird der Betrieb oder die Praxis veruert, so ist zwingend zum Betriebsvermgensvergleich, also zur doppelten Buchfhrung zu wechseln. Der Veruerungsgewinn muss auf Basis der zu erstellenden Erffnungsbilanz ermittelt werden.
Wird der Gewinn vom Finanzamt geschtzt, so wird diese Schtzung nach den
Grundstzen von 4 Abs. 1 EStG vorgenommen. Somit liegt auch in solch einem
Fall ein Wechsel der Gewinnermittlung sozusagen zwangsweise vor.
Bei einem Wechsel von der Einnahme-berschussrechnung zur doppelten Buchfhrung sind zwei Schritte zu vollziehen:
153
154
Lese-Ausflug 10
Lese-Ausug 10
Bllermann & Co.: Das Jahr geht zu Ende
Zum Ende kommen:
Abschluss und Ergebnisrechnung
Es wurde in den vorangegangenen Kapiteln immer wieder Bezug genommen auf
den Jahresabschluss in die dazu ntige Schlussbilanz sowie die zu erstellende Gewinn- und Verlustrechnung. Dass vor diesem Abschluss aber eine Reihe notwendiger Arbeiten vorgenommen werden mssen, wurde bisher unterschlagen. Die Probleme, mit denen wir uns jetzt noch beschftigen mssen sind:
Abschreibungen
Zeitliche Abgrenzungen
Rckstellungen
Bewertung
Gewinnverwendung
Einige dieser Aufgaben mssen nicht unbedingt erst vor dem eigentlichen Jahresabschluss erledigt, sondern knnen in den Buchungsalltag integriert werden
(zum Beispiel Abschreibungen). Das hat den Vorteil, dass der Aufwand fr den
Abschluss verringert und die Ergebnisaussage zu jedem mglichen Zeitpunkt genauer wird.
Ein Teil der Wirtschaftsgter des Anlagevermgens unterliegt also der Abnutzung.
Durch stndigen Gebrauch tritt eine Wertminderung ein. Diese Wertminderung ist
in der Buchhaltung zu erfassen. Normalerweise tritt die Wertminderung planmig
und regelmig ein. Es kann aber auch zu einer auerordentlichen Abnutzung
kommen. Wird ein PKW fr den Auendienst stndig genutzt, so verliert er im Laufe der Zeit und je nach Einsatz an Wert. Diese Abnutzung kann durch regelmige
Abschreibung gleicher Betrge oder aber auch durch Abschreibung abhngig von
der Nutzung (zum Beispiel der km-Leistung) erfasst werden. Da die Lebensdauer
eines Pkws nicht unbegrenzt ist und einigermaen genau angegeben werden kann,
ist es nicht schwer, in diesem Fall einen regelmigen Abschreibungsmodus zu finden. Findet ein Unfall statt, bei dem der PKW geschdigt oder gar zerstrt wird, so
findet auch eine grere Wertminderung als normalerweise statt. Diese kann durch
eine Sonderabschreibung ebenfalls erfasst werden.
WISO Tipp
Welche Gter in welchen Zeitrumen abgeschrieben werden drfen, regelt
eine amtliche Tabelle (siehe Anhang), von der im Normalfall nicht abgewichen
werden kann. Beachten Sie, dass sich diese amtlichen AfA-Tabellen hufig ndern. Im Zweifel lohnt es, beim Finanzamt nachzufragen oder sich die gerade
gltige Tabelle im Buchhandel zu besorgen.
156
Lese-Ausflug 10
Die Abschreibungen werden als Aufwand erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht. Als Gegenbuchung findet eine Wertminderung in der Bilanz
statt.
Beispiel:
Ein neuer Firmen-Pkw, 19.800,-- Euro (brutto) wird am 15.7. angeschafft.
Die voraussichtliche Nutzungsdauer betrgt 5 Jahre.
Zunchst wird die Anschaffung gebucht:
0520 PKW,
17.068,97 Euro
2.731,03 Euro
an 1800 Bank,
19.800,-- Euro
Abgeschrieben werden soll dieser PKW also ber einen Zeitraum von 5 Jahren. Wir
nehmen die lineare Abschreibung (Abschreibung in gleich bleibenden Betrgen).
Das macht fr ein Jahr: 17.068,97 Euro / 5 = 3.413,79 Euro, und damit gleich
bleibend 20 %. Da der PKW erst in der 2. Jahreshlfte angeschafft wurde, wird im
ersten Jahr auch nur eine halbe Abschreibungsrate gebucht: 1.706,89 Euro.
Der Buchungssatz zum 31.12. lautet:
6220 Abschreibungen auf Sachanlagen,
1.706,89 Euro
an 0520 PKW,
1.706,89 Euro
Das Konto Abschreibungen wird ber die Gewinn- und Verlustrechnung abgeschlossen. Damit geht der Abschreibungsbetrag in das Ergebnis ein. Das Konto
Fuhrpark wird um den Abschreibungsbetrag reduziert und das Anlagevermgen
(und damit auch die Bilanzsumme) somit entsprechend verringert.
WISO Tipp
Fr eine korrekte Bilanzerstellung reicht es aus, am Jahresende alle Abschreibungen einmal zu buchen. Will man aber das Jahr ber monats- oder quartalsweise Ergebnisrechnungen haben, die eine aussagefhige Information
ber den Unternehmenserfolg geben, so sollte die Abschreibung auch monats- oder quartalsweise gebucht werden. Da die Abschreibungsbetrge sich
selten stndig ndern, ist das auch mit wenig Aufwand machbar. Wird eine
EDV-Buchfhrung mit integrierter oder verbundener Anlagenbuchhaltung gefhrt, ist das noch einfacher, weil die Abschreibungen auf Menbefehl durchgefhrt und verbucht werden.
157
Bei der linearen Abschreibung gehen wir von einem Abschreibungsbetrag aus, der
nach einem gleich bleibenden Prozentsatz vom Anschaffungswert berechnet wurde. Bei der degressiven Abschreibung haben wir ebenfalls einen Prozentsatz, der
sich nicht verndert. Berechnet wird der Betrag aber vom jeweiligen Restwert. Wrde der PKW aus dem letzten Beispiel degressiv abgeschrieben mit einem jhrlichen
Satz von 20 %, so she das im ersten Jahr so aus:
Anschaffungswert:
17.068,97 Euro
1.706,89 Euro
(1/2 Abschreibungsbetrag)
Restbuchwert 31.12.
158
15.362,08 Euro
Lese-Ausflug 10
Die Abschreibung im zweiten Jahr wird nun nicht vom Anschaffungswert, sondern
vom Restwert berechnet. 20 % von 15.362,08 Euro sind: 3.072,42 Euro:
Restbuchwert 1.1.
15.362,08 Euro
3.072,42 Euro
Restbuchwert 31.12.
12.289,66 Euro
Diese Methode fhrt nie zu einem Restwert von Null, selbst wenn der Abschreibungssatz erhht wird (etwa auf 25 %). Mehr als 30 % kann als Abschreibung
sowieso nicht gewhlt werden, wie das Zitat aus dem Einkommensteuergesetz belegt. Wird das Anlagegut irgendwann unbrauchbar, ausgemustert, verkauft oder
zerstrt, dann wird der vorhandene Restbuchwert ausgebucht.
Beispiel:
Ein 4 Jahre alter PKW hat einen Restbuchwert von 5.000,-- Euro. Wie ist zu
buchen, wenn:
1. Der PKW zu einem Preis von 3.500,-- Euro verkauft wird,
2. der PKW zu einem Preis von 6.000,-- Euro verkauft wird,
3. der PKW einen Totalschaden hat und keine Vollkaskoversicherung besteht?
Die Buchungsstze lauten wie folgt:
1. Zunchst wird der Verkauf gebucht:
1800 Bank
4.060,-- Euro
an 0520 PKW,
an 3805 Umsatzsteuer 16 %,
560,-- Euro.
Anschlieend findet eine Wertberichtigung statt. Auf dem PKW-Konto steht der
PKW ja noch mit 1.500,-- Euro, obwohl er gar nicht mehr vorhanden ist.
7500 Auerordentliche Aufwendungen,
1.500,-- Euro
an 0520 PKW,
1.500,-- Euro
2. 1800 Bank,
6.960,-- Euro,
an 0520 PKW,
an 3805 Umsatzsteuer,
960,-- Euro
159
5.000,-- Euro
0520 PKW,
5.000,-- Euro
Zu erwhnen ist noch die Leistungsabschreibung. Sie findet berall dort Einsatz,
wo eine Leistung gemessen werden kann und diese Leistung auch der Mastab
fr eine Abnutzung oder Wertminderung des Anlagegutes ist. Als Beispiel mag
ein LKW dienen, der fr den betrieblichen Gtertransport eingesetzt wird. Hier
kann die Abschreibung nach km-Leistung bemessen sein. Geht man von einer Gesamt-km-Leistung von 750.000 km aus, so kann am Jahresende die Abschreibung
nach gefahrenen Kilometern festgelegt werden. Sind am Ende des ersten Jahres
beispielsweise 102.055 km mit dem LKW gefahren worden, so ergibt sich folgende
Rechnung bei einem Anschaffungswert von 485.000,-- Euro:
485.000 / 750.000 * 102.055 = 65.995,56 Euro
Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass der tatschliche Wertverbrauch und der
buchhalterische Wertverbrauch viel nher beieinander liegen als bei den anderen
Abschreibungsarten. Bei der Buchung ergeben sich keine Eigenheiten
Eine Besonderheit sind die so genannten geringwertigen Wirtschaftsgter (GWG).
6 EStG
(2) Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten ... von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgtern des Anlagevermgens, die einer selbststndigen Nutzung fhig sind, knnen im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder
Einlage des Wirtschaftsguts oder der Erffnung des Betriebs in voller Hhe als
Betriebsausgaben abgesetzt werden, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag ... fr das
einzelne Wirtschaftsgut 410 Euro nicht bersteigen. Ein Wirtschaftsgut ist einer
selbststndigen Nutzung nicht fhig, wenn es nach seiner betrieblichen Zweckbestimmung nur zusammen mit anderen Wirtschaftsgtern des Anlagevermgens genutzt werden kann und die in den Nutzungszusammenhang eingefgten Wirtschaftsgter technisch aufeinander abgestimmt sind ...
Wenn der Anschaffungsbetrag also 410 Euro (netto, also ohne Mehrwertsteuer)
nicht berschreitet, besteht nach 6 EStG so genannte Bewertungsfreiheit. Dann
darf der volle Betrag sofort komplett, also innerhalb eines Jahres, abgeschrieben
werden, auch wenn die voraussichtliche Nutzungsdauer lnger ist. Zu beachten ist
allerdings dabei, dass es sich um ein Wirtschaftsgut handelt, das selbststndig genutzt werden kann. Bei einem Drucker ist das zum Beispiel nicht mglich, da dieser
ja ohne den PC nicht arbeiten kann.
160
Lese-Ausflug 10
WISO Tipp
Wenn Sie anstelle eines normalen Druckers ein Kombigert gekauft haben,
das auch allein stehend als Fax eingesetzt werden kann, knnen sie es im
Jahr der Anschaffung gleich voll abschreiben. Sie drfen es dann allerdings
zumindest offiziell nicht als Drucker oder Scanner mit benutzen.
Auch das Umlaufvermgen kann abgeschrieben werden. Und zwar dann, wenn
eine Beteiligung nicht mehr ihren Wert hat (das Unternehmen macht Verluste oder
es droht sogar der Konkurs), oder wenn fr eine Forderung angenommen wird, dass
sie vollstndig oder zum Teil ausfallen wird oder wenn fr Warenbestnde nicht
mehr der normale Erls erzielt werden kann (Ware ist verdorben oder beschdigt).
In solchen Fllen muss dann auch hier abgeschrieben werden.
253 HGB
Bei Vermgensgegenstnden des Umlaufvermgens sind Abschreibungen vorzunehmen, um diese mit einem niedrigeren Wert anzusetzen, der sich aus einem Brsen- oder Marktpreis am Abschlussstichtag ergibt. Ist ein Brsen- oder
Marktpreis nicht festzustellen und bersteigen die Anschaffungs- oder Herstellungskosten den Wert, der den Vermgensgegenstnden am Abschlussstichtag
beizulegen ist, so ist auf diesen Wert abzuschreiben. Auerdem drfen Abschreibungen vorgenommen werden, soweit dies aus vernnftiger kaufmnnischer
Beurteilung notwendig sind, um zu verhindern, dass in der nchsten Zukunft der
Wertansatz dieser Vermgensgegenstnde auf Grund von Wertschwankungen
gendert werden muss.
162
7685 Kfz-Steuer
455,-- Euro
an 1800 Bank,
450,-- Euro
187,50 Euro
Lese-Ausflug 10
an 7685 Kfz-Steuer,
187,50 Euro
Im neuen Jahr wird dann diese Forderung gegen das Konto Kfz-Steuer aufgelst :
7685 Kfz-Steuer,
187,50 Euro
375,-- Euro
an 7100 Zinsertrge,
375,-- Euro
375,-- Euro
Das Konto Sonstige Forderungen wird ber die Erffnungsbilanz im neuen Jahr
aufgelst und bei Zahlung wird gebucht:
1800 Bank an 1220 Sonstige Forderungen,
375,-- Euro.
Das genaue Prfen von Vorgngen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt abzugrenzen sind, ist eine wichtige Aufgabe fr den Buchhalter (und / oder Steuerberater)
beim Jahresabschluss. Auch monatlich oder quartalsweise sollten wichtige Posten
abgegrenzt werden, wenn das Monats- oder Quartalsergebnis einigermaen aussagefhig sein soll.
Lese-Ausflug 10
erwarten. Zulasten des Kontos Gesetzliche Soziale Aufwendungen ist eine Rckstellung in die Bilanz aufzunehmen.
6110 Gesetzliche Soziale Aufwendungen,
1.500,-- Euro
1.500,-- Euro.
Die Gesetzlichen Sozialen Aufwendungen flieen ber die Gewinn- und Verlustrechnung in das Ergebnis ein, die Rckstellungen werden ber die Schlussbilanz
abgeschlossen.
Im neuen Jahr wird die Bilanz wieder in Konten aufgelst. Folgt beispielsweise
am 12. Februar dann der Steuerbescheid ber 1.200,-- Euro, so wird wie folgt gebucht:
3070 Sonstige Rckstellungen,
1.500,-- Euro
an 1800 Bank,
1.200,-- Euro
300,-- Euro
Die tatschliche Steuerschuld war also niedriger. Wre sie hher ausgefallen, etwa
1.800,-- Euro, so msste folgendermaen gebucht werden:
3070 Sonstige Rckstellungen,
1.500,-- Euro
300,-- Euro
an 1800 Bank,
1.800,-- Euro
Alle Immobilien, die Du besitzt und die Dein Eigentum sind, z.B. Huser, Liegenschaften, Lden, hast Du, wie z.B. besagtes Haus, zum Schuldner zu machen und
den Wert nach Deinem Gutdnken in barem Gelde zu schtzen ...
Das HGB gibt in den Paragrafen 252 256 Bewertungsvorschriften. Einige Stellen
daraus wurden bereits zitiert. Eine vollstndige Wiedergabe macht wenig Sinn,
dafr aber eine Zusammenfassung der wichtigsten Regeln:
1. Die Erffnungsbilanz des neuen Jahres und die Schlussbilanz mssen bereinstimmen.
2. Bei der Bewertung ist von der Fortfhrung der Unternehmensttigkeit auszugehen (wenn nicht eindeutig etwas Anderes abzusehen oder beschlossen
ist).
3. Alle Vermgensgegenstnde mssen einzeln bewertet werden.
4. Es muss vorsichtig bewertet werden. Alle am Abschlussstichtag bekannten
oder entstandenen Risiken sind in die Bewertung einzubeziehen.
5. Gewinne drfen nur bercksichtigt werden, wenn sie am Abschlussstichtag
realisiert sind.
6. Aufwendungen und Ertrge sind unabhngig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen zu bercksichtigen (siehe dazu den Abschnitt Zeitliche Abgrenzungen in diesem Kapitel)
7. Einmal angewandte Bewertungsmethoden mssen auch in Zukunft beibehalten werden.
Bei der Bewertung selbst sind darber hinaus verschiedenen Prinzipien zu beachten:
Das strenge Niederstwertprinzip: Die Bewertung zum niedrigsten Wert ist
zwingend vorgeschrieben. Dies gilt fr das Umlaufvermgen.
166
Lese-Ausflug 10
Das gemilderte Niederstwertprinzip: Es wird grundstzlich wie beim strengen Niederstwertprinzip gehandhabt. Eine vorbergehende und nicht nachhaltige Wertminderung muss aber nicht bercksichtigt werden. Dies gilt fr
das Anlagevermgen.
Das Hchstwertprinzip: Gilt fr die Passivseite der Bilanz und bezieht sich
wesentlich auf die Schulden.
Aber nicht nur der Unternehmer, der Kapitalgeber oder der Inhaber eines Betriebes
ist am Gewinn interessiert auch der Staat. Schlielich ist dieser Gewinn Grundlage fr die Einkommensbesteuerung.
4 EStG
(1) Gewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebsvermgen am
Schluss des Wirtschaftsjahrs und dem Betriebsvermgen am Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahrs, vermehrt um den Wert der Entnahmen und vermindert um den Wert der Einlagen ...
(3) Steuerpflichtige, die nicht auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet
sind, Bcher zu fhren und regelmig Abschlsse zu machen, und die auch
keine Bcher fhren und keine Abschlsse machen, knnen als Gewinn den
berschuss der Betriebseinnahmen ber die Betriebsausgaben ansetzen ...
Bei einer Einzelunternehmung ist die Buchung des Gewinns fr den Buchhalter
kein Problem. Das Gewinn- und Verlustkonto wird ber das Privatkonto abgeschlossen. Das Privatkonto ist ein Unterkonto des Kapitalkontos, und so wirkt sich
die Vernderung des Privatkontos direkt in der Bilanz auf der Passivseite aus. Die
Gewinnverteilung in anderen Gesellschaften ist etwas komplizierter und soll zumindest ansatzweise an dieser Stelle betrachtet werden.
Sind mehrere Gesellschafter vorhanden (zum Beispiel in einer OHG oder KG), so
muss das in der Gewinn- und Verlustrechnung ermittelte Kapital auf die Konten
der Gesellschafter verteilt werden. Diese Gesellschafterkonten sind sozusagen Un167
168
Lese-Ausflug 10
Gesellschafter
AnfangsKapital
Geschftsfhreranteil
Verzinsung
der
Einlage
mit 10 %
Restverteilung
GesamtGewinnanteil
Endkapital
Weber
20.000
800
16.500
17.300
37.300
Schmitz
30.000
1.200
16.500
17.700
47.700
Schumann
35.000
1.400
16.500
17.900
52.900
Keller
15.000
600
16.500
27.100
42.100
10.000
80.000,-- Euro
27.100 Euro.
Bei Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) sieht es etwas anders aus. Es gibt keine Gesellschafterunterkonten innerhalb des Eigenkapitals der Bilanz. Gefhrt wird ein
Eigenkapitalkonto, das die Kapitaleinlagen zum Nennwert (bei der AG) enthlt. Auerdem gehren dazu Konten fr Rcklagen. In diese Rcklagen werden Gewinne,
die im Laufe des Jahres entstehen, eingestellt. Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen gesetzlichen Rcklagen (siehe dazu 150 AktG) und freien Rcklagen (siehe
dazu 58 AktG). In die gesetzlichen Rcklagen mssen beispielsweise jhrlich 5
% des Jahresberschusses eingestellt werden., und zwar so lange, bis 10 % des
gezeichneten Kapitals erreicht sind. Bei der GmbH gibt es diese Auflage allerdings
nicht. Rcklagen sind zustzliches Haftungskapital.
Dieser Vorgang, zusammen mit den folgenden, heit die Bilanz des Buches. Willst
Du dies befolgen, so ist grte Sorgfalt notwendig ...
Diejenigen, die noch die Buchhaltung ohne Computer gepflegt haben, mussten einen hnlich hohen Aufwand treiben, um einen Abschluss durchzufhren. Heute ist
das mit dem Computer einfacher. Es ist alle vorbereitenden Abschlussarbeiten als
durchgefhrt vorausgesetzt! nur ein Menbefehl aufzurufen und wenig spter ist
der Abschluss durchgefhrt.
Gerade weil der eigentliche Abschluss nun sehr leicht durchzufhren ist, sollte viel
Sorgfalt auf die vorbereitenden Arbeiten verwandt werden. Grundstzlich ist folgendes Vorgehen beim Jahresabschluss anzuraten:
1. Buchen aller vorhandenen Belege.
2. Prfen ob noch Belege zu erwarten sind (notfalls anfordern oder Ersatzbelege erstellen und buchen)
3. Anlagenbuchhaltung aktualisieren und Abschreibungen buchen (falls dies
nicht schon whrend des Jahres laufend passiert ist).
4. Geschftsvorflle auf zeitliche Abgrenzungen prfen.
5. Rckstellungen bilden wo ntig.
6. Den Abschluss durchfhren (probehalber)
7. Mit dem Steuerberater diesen Abschluss durchsprechen und prfen.
8. Abschlieende Buchungen vornehmen
9. Den endgltigen Abschluss durchfhren.
170
Lese-Ausflug 10
WISO Tipp
Insbesondere wenn Sie mit einem DATEV-Kontenrahmen buchen und nicht
selbst sehr solide Buchhaltungs- und Jahresabschlusskenntnisse haben,
fhren Sie den Abschluss nur bis Schritt 7 durch und berlassen Sie alles
Weitere ihrem Steuerberater. Wenn Sie unsicher sind, bergeben Sie ihm eine
Diskette mit Ihren Buchhaltungsdaten schon nach Schritt 3 oder 4.
171
172
Glossar
Glossar
Abbuchungsverfahren
Zahlungsweise, bei der der Glubiger (Lieferant) den flligen Betrag direkt vom
Konto des Schuldners (Kunden) abbuchen lsst. Dieses Verfahren muss der Bank
gegenber dokumentiert werden, das heit, der Kontoinhaber muss eine schriftliche Einwilligung gegeben haben. Einer Abbuchung kann der Kontoinhaber innerhalb zwei Wochen nach Abbuchung widersprechen.
Abfindung
Entschdigungszahlungen des Arbeitgebers, die fr den Verlust des Arbeitsplatzes
durch eine Kndigung geleistet werden. Nicht selten gibt es Abfindung im Rahmen
eines Sozialplans.
Abgrenzungen
In der Finanzbuchhaltung werden auch Aufwendungen und Ertrge verbucht, die
nicht unmittelbar etwas mit der eigentlichen Betriebsleistung zu tun haben. Solche betriebs- oder periodenfremden auerordentlichen Aufwendungen oder Ertrge
mssen von den betriebsbedingten Aufwendungen und Ertrgen abgegrenzt werden, um eine Verflschung des Betriebsergebnisses zu vermeiden.
Absatz
auch: Vertrieb. Die letzte Stufe im betrieblichen Leistungsprozess.
Absatzplan
Teil des Gesamtplans eines Unternehmens. Er bercksichtigt die Ziele auf dem Absatzmarkt unter Bercksichtigung der realen Marktchancen. Der Absatzplan ist einem permanenten Soll-Ist Vergleich zu unterziehen, um kurzfristig Anpassungen
erarbeiten zu knnen.
Abschreibungen
Vermgensgegenstnde werden in der Finanzbuchhaltung abgeschrieben. Man unterscheidet zwischen planmiger Abschreibung, auerplanmiger Abschreibung
173
Glossar
Sachanlagen eines Unternehmens und fhrt dieses solange auf, wie es im Unternehmen enthalten und/oder eingesetzt ist. Ein Anlagespiegel mit einer bersicht
der Abschreibungen und des Restwertes gehrt in den Anhang zur Bilanz.
Anlagevermgen
Das Anlagevermgen eines Unternehmens wird auf der Aktivseite der Bilanz aufgefhrt.
Anschaffungskosten
Mit Anschaffungskosten bezeichnet man die Aufwendungen, die geleistet werden
mssen, um ein Wirtschaftsgut zu erwerben und in einen betriebsbereiten Zustand
zu versetzen.
Anwesenheitsprmie
Eine Sondervergtung, die der Arbeitnehmer neben seiner vertraglich oder tariflich
vereinbarten Vergtung dafr enthlt, dass er whrend eines bestimmten Zeitraumes eine tatschliche Arbeitsleistung erbringt.
Arbeitgeber
Arbeitgeber ist, wer mindestens einen Arbeitnehmer beschftigt. Er ist Glubiger
des Anspruchs auf Arbeitsleistung und Schuldner des Arbeitsentgelts gegenber
dem Arbeitnehmer.
Arbeitnehmer
Wer aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages oder eines gleichgestellten Rechtsverhltnisses zur Arbeit verpflichtet ist, wird als Arbeitnehmer bezeichnet. Neben
der wirtschaftlichen herrscht auch eine persnliche Abhngigkeit durch die Einbindung in die betriebliche Organisation.
Arbeitsentgelt
Alle laufenden und/oder einmaligen Einnahmen aus einer Beschftigung zhlen
zum Arbeitsentgelt.
175
Arbeitslosenversicherung
Alle Arbeiter und Angestellte sind grundstzlich in der Arbeitslosenversicherung
versicherungspflichtig.
Arbeitspapiere
Dazu gehren die Lohnsteuerkarte, der Sozialversicherungsausweis, das Arbeitszeugnis, die Arbeitsbescheinigung und ggf. die Unterlagen ber vermgenswirksame Leistungen. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, die Papiere (auer Zeugnisse und
Arbeitsbescheinigungen) dem Arbeitgeber vorzulegen, der sie whrend der Dauer der Beschftigung verwahren muss. Nach Beendigung des Arbeitsverhltnisses
muss der Arbeitgeber sie herausgeben. Er haftet bei schuldhaftem Verlust.
Arbeitstage
Die Tage, an denen der Arbeitnehmer seiner Verpflichtung zur Arbeitsleistung
nachkommen muss. Sie sind nicht identisch mit dem Begriff Werktage. Welche
Tage als Arbeitstage gelten, ergeben sich aus dem Arbeitsvertrag.
Arbeitsunfhigkeit
Eine Erkrankung des Arbeitnehmers, die ihn an der Ausbung seiner Ttigkeit hindert. Sie fhrt zur Entgeltfortzahlung und bei lngerer Dauer (mehr als 6 Wochen)
zur Krankengeldzahlung durch die Krankenkasse.
Arbeitsvertrag
Dienstvertrag ber eine unselbststndige Arbeitsleistung. Parteien sind der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.
Arbeitszeit
Sie ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag oder kann vom Arbeitgeber einseitig festgelegt werden. Ein Betriebsrat hat dazu ein Mitbestimmungsrecht.
176
Glossar
Aufbewahrungsfristen
Buchfhrungsunterlagen mssen innerhalb bestimmter Fristen aufbewahrt werden
(lt. 257 HGB). 10 Jahre mssen aufbewahrt werden: Handelsbcher (Inventare,
Erffnungsbilanzen, Jahresabschlsse), Lageberichte, Konzernabschlsse und Konzernlageberichte. 6 Jahre mssen aufbewahrt werden: empfangene Handelsbriefe,
Kopien der abgesandten Handelsbriefe und Buchungsbelege.
Auerordentliche Ertrge
Diese Ertrge fallen auerhalb der gewhnlichen Geschftsttigkeit an. Sie beruhen
auf Ereignissen, die ungewhnlich in der Art sind und selten vorkommen. Dazu
gehren u.a.: Ertrge aus dem Verkauf von Betriebsteilen, Ertrge aus dem Verkauf
von Beteiligungen, einmalige Zuschsse der ffentlichen Hand.
Bankeinzugsverfahren
Zahlungsweise, bei der der Glubiger (Lieferant) den flligen Betrag direkt vom
Konto des Schuldners (Kunden) abbuchen lsst. Natrlich muss der Kontoinhaber
damit einverstanden sein. Er kann dieser Abbuchung innerhalb von 6 Wochen
nach Abbuchung widersprechen.
Beitragsbemessungsgrenzen
Arbeitsentgelte die die Beitragsbemessungsgrenze, die jhrlich neu angepasst wird,
bersteigen, werden bei der Beitragsermittlung zu den Sozialversicherungen nicht
mitbercksichtigt.
Beleg
Schriftstck, das dem zu buchenden Geschftsvorfall zugrunde liegt und dieses
belegt. Eine Regel aus den Grundstzen ordnungsmiger Buchfhrung ist: Keine
Buchung ohne Beleg.
Beschaffung
Die Ttigkeiten des Unternehmens zur Deckung der durch die Unternehmensttigkeit entstehenden materiellen Bedrfnisse. Die Beschaffung von Waren (Rohstoffen
177
Glossar
Eine kritische Untersuchung eines Betriebs sowohl intern als auch extern. Ziel ist
eine verbesserte Organisation (intern) und ein besseres Erscheinungsbild des Unternehmens (extern).
Betriebsergebnis
Das Betriebsergebnis ergibt sich aus der Gewinn- oder Verlustrechnung. Es kann
nach dem Gesamtkostenverfahren oder nach dem Umsatzkostenverfahren ermittelt
werden.
Betriebsprfung
Die ordnungsmige Einbehaltung der Lohnsteuer wird vom Finanzamt in regelmigen Abstnden in Rahmen einer Lohnsteuer-Auenprfung geprft. Der Arbeitgeber hat eine Mitwirkungspflicht bei der Prfung. Die Sozialversicherungsbeitrge
werden von den Rentenversicherungstrgern (seit 1996) geprft. Diese Prfungen
finden mindestens alle vier Jahre statt.
Betriebsstoffe
Gter, die im betrieblichen Produktionsprozess verbraucht werden und dabei nicht
Bestandteil des erzeugten Produkts werden (Heizl, l fr Maschinen, Bromaterial
und so weiter).
Bilanz
Gegenberstellung von Vermgen (Aktiva) und Kapital (Passiva) eines Unternehmens an einem bestimmten Tag (Stichtag) in Form eines Kontos. Anders als beim
Inventar sind nur die Gesamtwerte der Vermgensteile und Schulden aufgefhrt.
Die Bilanz ist Bestandteil des Jahresabschlusses (zusammen mit der Gewinn- und
Verlustrechnung und des Lageberichts). Die Bilanz wird in der Form eines T-Kontos
ausgefhrt. Die linke Seite heit Aktiva und enthlt das Vermgen, die rechte Seite
heit Passiva und enthlt die Schulden. Man sagt auch: Die Passivseite zeigt die
Mittelherkunft, die Aktivseite die Mittelverwendung an.
Break-Even-Point
179
180
Glossar
Einfhrungsrabatt
Wird bei der Einfhrung eines neuen Produkts dem Handel gewhrt, um verstrkte
Verkaufsaktivitten anzuregen.
Einnahmen-berschussrechnung
Wenn nicht aufgrund gesetzlicher Vorschriften die Verpflichtung besteht, Bcher
zu fhren und regelmig Abschlsse zu machen, so kann die Einnahmen-berschussrechnung zur Gewinnermittlung nach 4 Abs. 3 EStG angewandt werden.
Einzelhandel
Der Einzelhndler bezieht seine Waren vom Grohndler oder Hersteller und verkauft Sie an private Haushalte (Endverbraucher). Einzelhandelsgeschfte gibt es in
vielen Facetten: das Fachhandelsgeschft, Supermrkte, Kaufhuser. Eine besondere Form des Einzelhandels ist der Versandhandel.
Entnahmen
Wirtschaftsgter, die der Steuerpflichtige dem Betrieb entnimmt (Barmittel, Waren
oder Leistungen), zhlen zu den Entnahmen und mssen als Einknfte versteuert
werden (EStG 4 Abs.1).
Erfolgskonten
Die Aufwendungen und Ertrge werden im Laufe des Geschftsjahres auf den Aufwands- und Ertragskonten den sog. Erfolgskonten gebucht. In der Gewinn- und
Verlustrechnung werden die Salden dieser Konten als Aufwendungen und Ertrge
des Geschftsjahres einander gegenbergestellt.
Ersatzkassen
Zu den gesetzlichen Krankenkassen gehren neben den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Betriebs- und Innungskrankenkassen, Seekrankenkassen, landwirtschaftlichen Krankenkassen und der Bundesknappschaft die Ersatzkassen. Sie fhren die Krankenversicherung nach den gleichen Rechtsvorschriften.
181
Glossar
Wird dem Wiederverkufer am Ende eines Jahres auf den Gesamtumsatz gewhrt.
Oft mit der Erreichung eines Mindestumsatzzieles verbunden.
Gewerbe
Jede auf Dauer angelegte selbststndige wirtschaftliche Ttigkeit mit der Absicht,
Gewinn zu erzielen.
Gewinn
Die positive Differenz zwischen Umsatz (Erls) und Kosten. In einer differenzierteren Betrachtung wird vom Umsatz zunchst der Wareneinsatz abgezogen (das
heit, die Produkte, die zuvor selbst eingekauft wurden. Bei einem Industriebetrieb
sind es die Herstellungskosten). Dann sind die sonstigen betrieblichen Kosten (einschlielich der Personalkosten) zu subtrahieren. Was bleibt, ist der Gewinn.
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist eine Gegenberstellung der Aufwendungen
und Ertrge eines Geschftsjahres. Sie bildet zusammen mit der Bilanz den Jahresabschluss.
Gratifikation
Sonderzuwendungen des Arbeitgebers zu bestimmten Anlssen (z.B. Jubilen) die
zustzlich zum Arbeitsentgelt gewhrt werden.
Grohandel
Dienstleistungsbetrieb und eine dem Einzelhandel vorgeschaltete Handelsstufe. Der
Grohandel kauft von Herstellern und Produzenten groe Warenmengen und gibt
sie in kleineren Einheiten an Wiederverkufer (Einzelhandelsbetriebe) ab.
Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung
Das Handelsgesetzbuch schreibt vor (HGB 238), dass die kaufmnnische Buchfhrung nach den Grundstzen ordnungsmiger Buchfhrung (GoB) zu fhren ist.
Wichtige Grundstze sind:
183
Glossar
Dient der Herstellung (Produktion) von Gtern. In der Grundstoffindustrie werden
Gter fr ihr nachfolgende Produktionsstufen hergestellt. In der Investitionsgterindustrie werden Maschinen, Fahrzeuge, Schiffe und andere hergestellt, also Gter, die in der Konsumgterindustrie zur Fertigung von Verbrauchsgtern bentigt
werden.
Inventur/Inventar
Zu Beginn des Handelsgewerbes und zum Schluss eines jeden Geschftsjahres hat
jeder Kaufmann sein Vermgen und seine Schulden genau zu verzeichnen. Den
Vorgang nennt man Inventur, die tabellarische Auflistung das Inventar. Es bildet
die Grundlage fr die Bilanz.
Investition
Langfristige Verwendung von Kapital zur Beschaffung von Sachanlagevermgen.
Jahresabschluss
Zu Beginn des Handelsgewerbes und zum Schluss eines jeden Geschftsjahres muss
ein das Verhltnis des Vermgens und der Schulden darstellender Abschluss angefertigt werden. Dieser besteht aus der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, in manchen Fllen aus einem zustzlichen Anhang und Lagebericht.
Kalkulation
Preisfindung fr einen Artikel. Dem Einstandspreis werden verschiedene interne
Kostenfaktoren und eine Gewinnspanne zugerechnet. Bercksichtigt werden sollten
auch Zahlungsvorteile, die den Kunden gewhrt werden, etwa Skonti.
Konditionen
Bedingungen, zu denen ein Geschft zwischen Kaufleuten abgeschlossen wird.
Konkurs
Gerichtliches Verfahren zur zwangsweisen Aufteilung des gesamten Vermgens
eines zahlungsunfhigen Schuldners an seine Glubiger.
185
Kontenrahmen
Ein Kontenrahmen ist ein Organisations- und Gliederungsplan fr das Rechnungswesen. Diese Kontenrahmen liegen heute in standardisierten Formen vor (z.B. Industriekontenrahmen IKR, Kontenrahmen der DATEN SKR 01, 02, 03, 04).
Konto
Zweiseitige Aufstellung, auf der in der doppelten Buchfhrung die einzelnen Geschftsvorflle gebucht werden. Die linke Seite wird als Sollseite, die rechte Seite
als Habenseite bezeichnet. Zu- und Abgnge werden immer auf verschiedenen Seiten dargestellt.
Kosten
Die fr die betriebliche Leistungserstellung (Beschaffung, Produktion, Absatz) notwendigen und in Geld bewerteten Aufwendungen.
Krankengeld
Arbeitnehmer bekommen ab dem Zeitpunkt, ab dem die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers entfllt Krankengeld von ihrer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse, wenn eine Krankheit vorliegt oder eine Rehabilitationsmanahme durchgefhrt
wird.
Kreditoren
Unter dem Begriff Kreditoren werden alle kreditgewhrenden Glubiger zusammengefasst. Den grten Teil machen in einem Unternehmen die kreditgewhrenden (Waren-) Lieferanten aus. Sie werden in der sog. Kreditorenbuchfhrung
verwaltet.
Lagerbuchhaltung
Nebenbuchhaltung, die eine bersicht ber (Waren-) Bestnde und deren Vernderung fhrt.
186
Glossar
Lagerhaltung
Vorbergehende Lagerung materieller Gter. Industriebetriebe lagern Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe, sowie die fertigen Erzeugnisse vor dem Abverkauf an Grohndler und Verbraucher. Der Handel lagert Fertigprodukte zur Abgabe an andere
Hndler oder Verbraucher.
Lieferbedingungen
Konditionen, die Einzelheiten der Vertragsabwicklung zwischen den Vertragsparteien festlegen. Sie regeln insbesondere die Art und Weise der Lieferung einer Ware.
Liquiditt
Die Zahlungsfhigkeit eines Unternehmens.
Lohn
Der Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmer eine Leistungsvergtung zu zahlen den
Lohn. Dieser Begriff wird allerdings in der Regel fr die Vergtung an Arbeiter
benutzt. Fr Angestellte wird der Begriff Gehalt verwendet.
Lohnkonto
Hauptbestandteil der Lohnunterlagen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, fr jeden
Arbeitnehmer ein Lohnkonto zu fhren. Zu verstehen ist darunter eine Aufstellung
der persnlichen Daten des Arbeitnehmers im Zusammenhang mit seiner Arbeitsttigkeit und der dafr gezahlten Arbeitsvergtung.
Lohnsteuer
Einkommensteuer, die bei Einknften aus nichtselbststndiger Arbeit durch direkten Abzug vom Arbeitslohn erhoben wird.
Lohnsteueranmeldung
Nach 41 a EStG muss der Arbeitgeber regelmig die einbehaltene oder pauschalierte Lohnsteuer beim zustndigen Finanzamt anmelden und abfhren.
187
Lohnsteuerkarte
Wird von der Wohnsitzgemeinde des Arbeitnehmers bis Ende Oktober des laufenden Jahres fr das Folgejahr ausgestellt und zugesandt. Sie enthlt die wesentlichen
Merkmale fr die Lohnversteuerung (Lohnsteuerklasse, Familienstand, Kinderzahl,
Religionsgemeinschaft) und ist beim Arbeitgeber vorzulegen.
Mngelrge
Anzeige des Kufers an den Verkufer, dass die gelieferte Ware einen Mangel hat.
Markenartikel
Gter, die mit einem Markenzeichen (Firmenname, Logo) ausgestattet sind und in
gleich bleibender Aufmachung und Qualitt ber einen lngeren Zeitraum verkauft
werden.
Marktanteil
Der Anteil am gesamten Volumen eines Marktes, den eine Firma mit ihren Produkten hat.
Mutterschutz
Fr Arbeitnehmerinnen gewhrt das Mutterschutzgesetz einen besonderen arbeitsrechtlichen Schutz fr die Zeit vor und nach der Geburt. Es muss vom Arbeitgeber
an geeigneter Stelle im Betrieb zur Aussicht ausliegen.
Nachfrage
Menge an Gtern, die der Kufer bei unterschiedlichen Preisen bereit und in der
Lage ist, zu erwerben.
Nettoumsatz
Umsatz abzglich aller Nachlsse und Erlsschmlerungen. Dieser bereinigte
Umsatz wird auch als Reinumsatz bezeichnet.
188
Glossar
Neutrale Aufwendungen
Die neutralen Aufwendungen dienen nicht dem eigentlichen Betriebszweck. Zu
diesen Aufwendungen gehren: betriebsfremde, kreditgewhrende und auergewhnliche Aufwendungen.
Neutrale Ertrge
Entstehen nicht durch den eigentlichen Betriebszweck. Darunter fallen u.a. Steuererstattung aus dem Vorjahre (periodenfremd), Ertrge aus Beteiligungen (betriebsfremd), Gewinn aus dem Verkauf eines Anlagegutes (auerordentlich). Sie sind das
Gegenstck zu den neutralen Aufwendungen.
Passivierung
Buchung auf der Habenseite eines passiven Bestandskontos und der Ansatz eines
Passivpostens in der Bilanz bezeichnet man als Passivierung.
Passivkonto
Bestandskonto in der Finanzbuchhaltung. Ein Passivkonto ist ein Schuldenkonto.
Es wird ber die Schlussbilanz abgeschlossen.
Preis
gibt den Wert eines Gutes in Geld an. Die Preisfindung ist eine der wichtigsten
Aufgaben eines Unternehmers.
Privatentnahme
Eine Privatentnahme liegt vor, wenn der Unternehmer Wirtschaftsgter aus dem
betrieblichen in den privaten Bereich berfhrt.
Privatkonto
189
AbZeit
Abdie-
Rendite
Der Ertrag aus dem angelegten Kapital, in Prozentstzen ausgedrckt.
Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung gehrt neben der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zu den Sozialversicherungen. Versicherungspflichtig sind
grundstzlich alle, die gegen Arbeitsentgelt oder zu ihrer Berufsausbildung beschftigt sind. Auch die freiwillige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung ist unter bestimmten Voraussetzungen mglich.
Rcklagen
190
Glossar
Rcklagen wurden bei Kapitalgesellschaften aus rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grnden zur Deckung noch nicht entstandener Verbindlichkeiten gebildet.
Sie sind Bestandteil des Eigenkapitals und steuerlich nicht abzugsfhig.
Rckstellungen
Durch die Bildung von Rckstellungen werden Ausgaben und Verluste, die wirtschaftlich das abgelaufene Jahr betreffen, periodengerecht abgegrenzt. Es erfolgt
keine endgltige Gewinnkorrektur, sondern lediglich eine Gewinnverlagerung auf
das Jahr, das wirtschaftlich mit diesem Aufwand belastet werden soll.
Sachbezge
Das sind Lohnbestandteile, die nicht in Geld, sondern in Naturalien gewhrt werden. Sie sind steuer- und sozialabgabenpflichtig.
Skonto
Fr die Zahlung einer Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist wird oftmals ein
Abzug gewhrt, der Skonto genannt wird. Damit soll ein Anreiz zur frhzeitigen
Zahlung gegeben werden.
Sonstige Forderungen
Bei den Sonstigen Forderungen erfolgt der Ertrag im alten Jahr, whrend die Einnahme erst im neuen Jahr erfolgt.
Sonstige Verbindlichkeiten
Bei den Sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich um Aufwendungen, die im
alten Jahr entstanden sind und deren Zahlungen erst im neuen Jahr erfolgen.
Sortiment
Warenangebot und auswahl eines Unternehmens. Das Sortiment eines Hndlers
umfasst alle von ihm angebotenen Waren.
191
192
Glossar
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten sind Schulden Dritten gegenber. Es wird zwischen langfristigen
(z.B. Darlehnsverbindlichkeiten) und kurzfristigen Verbindlichkeiten (Lieferantenverbindlichkeiten) unterschieden.
Zahlungsbedingungen
Konditionen, die die Art und Weise der Zahlungsabwicklung zuwischen Kufer und
Verkufer regeln. Dazu gehren vor allem die Vereinbarungen ber die Flligkeit
der Zahlungen.
Zeitlohn
Der Arbeitnehmer wird rein nach der geleisteten Arbeitszeit bezahlt.
Grundstcke
0400
0520
PKW
1100
Fertigerzeugnisse
1200
Forderungen
1220
Sonstige Forderungen
1230
1401
Anrechenbare Vorsteuer 7 %
1405
Anrechenbare Vorsteuer 16 %
1600
Kasse
1800
Bank
193
Aktive Rechnungsabgrenzung
2000
Festkapital (Eigenkapital)
2100
Privatkonto
2130
Eigenverbrauch
2180
Privateinlagen
3070
Sonstige Rckstellungen
3310
Verbindlichkeiten
3350
3801
Umsatzsteuer 7 %
3805
Umsatzsteuer 16 %
4000
Umsatzerlse
4600
Eigenverbrauch
4700
Erlsschmlerungen
4740
Gewhrte Boni
4800
Bestandsvernderungen Fertigerzeugnisse
4820
4830
Sonstige Ertrge
4846
5100
5200
Wareneinkauf
5720
Nachlsse
5730
Erhaltene Skonti
5740
Erhaltene Boni
5800
Anschaffungsnebenkosten
6110
6220
6570
KfZ-Steuer
6710
Verpackungsmaterial
194
Glossar
6855
7100
7340
Diskontaufwendungen
7400
Auerordentliche Ertrge
7500
Auerordentliche Aufwendungen
7685
Kfz-Steuer
195
196
Index
Index
A
Abgabenordnung ............................................................................... 21, 33, 51, 153
Abgrenzung ...........................................................................................................
25
Absatzleistungen .................................................................................................
141
ADV ......................................................................................................................
51
AfA .............................................................................................................. 155, 156
AG ............................................................................................................... 121, 169
Aktiva ................................................................................................ 40, 44, 76, 179
Aktivierung ................................................................................................. 119, 174
Anfangsbestand ....................................................................................... 55, 85, 144
Anlagenbuchfhrung ...........................................................................................
174
Anlagevermgen ........................................................................................... 41, 175
Anschaffungskosten ............................................................................................
175
Anschaffungsnebenkosten .................................................................... 62, 121, 123
AO ..................................................................................................... 22, 33, 51, 153
Arbeitsentgelt ......................................................................................................
175
Arbeitskosten ......................................................................................................
140
Arbeitslosenversicherung .............................................................................. 89, 176
Arbeitsunfhigkeit ...............................................................................................
176
Arbeitsvertrag .....................................................................................................
176
Arbeitszeit ...........................................................................................................
176
Aufbewahrungsfrist ................................................................................. 47, 53, 177
Auftrag ..................................................................................................................
98
Auftragsbearbeitung .................................................................................. 10, 15, 16
Aufwand ........................................................................................ 76, 121, 125, 157
Aufwandsteuern .......................................................................................... 120, 121
Aufzeichnungen ............................................................ 19, 24, 30, 47, 52, 149, 151
B
Barlohn ................................................................................................................
182
Beitragsbemessungsgrenze .................................................................................
177
Beleg ................................................................................................. 15, 49, 51, 177
Belegart .................................................................................................................
50
Belegnummer ............................................................................................ 29, 50, 53
Bestand .......................................................................................... 34, 35, 68, 82, 85
Bestandsaufnahme .................................................................................... 30, 33, 34
Bestandsvernderungen .......................................... 27, 62, 141, 144, 145, 178, 194
Bestellmenge .......................................................................................................
178
Beteiligungen .................................................................................................. 41, 64
197
C
CD .......................................................................................................................
Controlling ............................................................................................................
114
27
D
Dauerfristverlngerung .........................................................................................
Debitorenbuchhaltung ...........................................................................................
Direktversicherung ..............................................................................................
Dokumentation ................................................................................................ 52,
doppelte Buchhaltung ...........................................................................................
durchlaufende Posten ..........................................................................................
99
30
180
53
25
147
E
EDV-Buchfhrung .......................................................................................... 50,
Eigenkapital ...................................................................................... 36, 39, 42,
Eigenleistungen ........................................................................................... 141,
Eigenverbrauch ............................................................................................. 62,
einfache Buchfhrung ...........................................................................................
Einfuhrumsatzsteuer .............................................................................................
Einkommensteuergesetz ....................................................................... 38, 147,
Einkreissystem ....................................................................................................
198
53
137
145
137
26
96
159
142
Index
Einnahme-berschussrechnung .................................... 26, 147, 149, 150, 152,
Einstandspreis ................................................................................................. 82,
Einzelhandel .......................................................................................... 56, 138,
Elster ...................................................................................................................
Elster-Modul .......................................................................................................
Endbestand ...................................................................................................... 55,
Erfolgskonto ..........................................................................................................
Erfolgsrechnung .............................................................................................. 27,
Erls ........................................................................................ 22, 76, 141, 161,
Ertrag .....................................................................................................................
EStG ........................................................................ 21, 38, 147, 148, 158, 160,
153
83
181
101
101
85
77
38
192
76
167
F
Finanzanlagen .......................................................................................................
Firmensitz im Ausland ..........................................................................................
Forderungen .............................................................. 37, 42, 98, 119, 182, 191,
Freiberuer .............................................................................................. 12, 22,
freie Rcklage .....................................................................................................
41
95
193
152
169
G
Gehalt ....................................................................................................................
Gehaltsabrechnung ................................................................................................
Geldwerter Vorteil ...............................................................................................
Geringwertige Wirtschaftsgter ..........................................................................
Gesamtkostenverfahren ............................................................................... 141,
Geschftsjahr ....................................................... 24, 26, 33, 34, 161, 162, 164,
Geschftskunden ...................................................................................................
Geschftsvorflle .............................................. 21, 24, 26, 29, 52, 53, 77, 143,
gesetzlichen Rcklage .........................................................................................
Gestaltungsspielraum ............................................................................................
Gewerbebetrieb ....................................................................................... 22, 82,
Gewerbesteuergesetz .............................................................................................
Gewinn ...................................................... 38, 49, 77, 147, 148, 153, 167, 168,
Gewinn- und Verlustrechnung .............................. 24, 26, 56, 77, 86, 121, 155,
GoB ............................................................................................................... 25,
GoS .......................................................................................................................
Grundbuch .............................................................................................................
Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung ................................................... 23,
Gutschrift ............................................................................................................
GWG ...................................................................................................................
89
30
182
182
182
167
12
170
169
44
153
21
183
183
183
51
29
49
126
160
H
199
183
184
55
184
139
167
I
Idea ......................................................................................................................
164
Immaterielle Vermgensgegenstnde ...................................................................
41
Industriebetrieb ........................................................................................... 140, 184
Industriekontenrahmen ............................................................................... 141, 186
innergemeinschaftlicher Erwerb ...........................................................................
96
J
Jahresabschluss ......................................................... 19, 25, 46, 123, 155, 165, 185
Journal ............................................................................................... 29, 55, 87, 151
K
Kalkulation ................................................................................................ 27, 83, 84
Kapitalkonto ............................................................................ 77, 86, 121, 167, 169
Kassengeschft .............................................................................................. 65, 139
KG .........................................................................................................................
12
Kontenklasse ................................................................................................... 56, 59
Kontenrahmen ............................................................................... 56, 138, 171, 186
Kontokorrent .........................................................................................................
31
Krperschaftssteuer .............................................................................................
120
Krpersteuergesetz ................................................................................................
21
Kosten ......................................................................................................... 123, 140
Kosten- und Leistungsrechnung .........................................................................
140
Kostenarten ................................................................................................. 140, 143
Kostenstellen ........................................................................................... 27, 82, 143
Kostenstellenrechnung .................................................................................. 82, 143
Kostentrger ..........................................................................................................
27
Kostentrger-Stckrechnung ................................................................... 28, 84, 143
Kostentrger-Zeitrechnung .................................................................................
143
Kostentrgerrechnung ..................................................................................... 27, 84
Krankengeld ........................................................................................................
186
Krankenkasse .............................................................................................. 176, 186
Krankheit .............................................................................................................
186
KStG .....................................................................................................................
21
Kunde .............................................................................................. 49, 86, 125, 131
200
Index
L
Lagerbestand .......................................................................................................
Lagerbuchhaltung ......................................................................................... 30,
Lagerhaltung ............................................................................................... 178,
Lagerleistungen ...................................................................................................
Leistungsrechnung ........................................................................................ 27,
Lieferant ................................................................................................ 87, 126,
Lieferungen ..................................................................................................... 85,
Lieferungen und sonstige Leistungen ...................................................................
Lohn- und Gehaltsabrechnung ..............................................................................
Lohnbestandteile .................................................................................................
Lohnkonto ...........................................................................................................
Lohnsteuer ...........................................................................................................
Lohnsteuerkarte ...................................................................................................
Lohnsteuerprfung ..............................................................................................
178
186
187
144
142
136
98
98
91
191
187
187
188
164
M
Mahnung ...............................................................................................................
Mehrbestand ........................................................................................................
Mehrwertsteuer ..................................................................................... 93, 116,
Minderbestand .....................................................................................................
Monatsabschluss ...................................................................................................
Mutterschutz .......................................................................................................
15
144
160
144
71
188
N
Nettopreis .................................................................................................... 116, 124
Nettoverfahren ....................................................................................................
118
Niederstwertprinzip .............................................................................................
167
O
offene Posten .........................................................................................................
30
OHG .............................................................................................................. 67, 167
P
PASSIVA ...............................................................................................................
Passiva ............................................................................................. 40, 76, 137,
Passivierung ........................................................................................ 118, 164,
Personensteuern .......................................................................................... 120,
Planungsrechnung .................................................................................................
Positionen ........................................................................................................ 30,
Preisauszeichnungsverordnung ...........................................................................
55
179
189
121
27
75
116
201
189
137
137
189
71
R
Rabatt ..................................................................................................................
Rabattkonten .......................................................................................................
Rechnung ........................................................................................ 10, 87, 147,
Rechnungsabgrenzung ................................................................................ 162,
Rechnungswesen ...................................................................................................
Religionsgemeinschaft ........................................................................................
Rentenversicherung .............................................................................................
Rohertrag ...............................................................................................................
Rckbuchung ......................................................................................................
Rcklage ............................................................................................... 42, 169,
Rcklastschrift ....................................................................................................
Rckstellung ....................................................................................... 155, 163,
181
127
149
190
26
188
190
86
129
190
129
191
S
Sachanlagen ................................................................................................ 155, 174
Sachentnahme .....................................................................................................
150
Saldo ........................................................................................... 40, 68, 77, 85, 118
Saldovortrag ..........................................................................................................
85
Schtzung ...................................................................................................... 25, 153
Scheck ...................................................................................................................
88
Semesterferien .......................................................................................................
12
Skonto ........................................................................................................... 87, 191
SOLL .....................................................................................................................
31
Soll ............................................................................................................ 55, 67, 87
Soll-Versteuerung ..................................................................................................
23
Sonderabschreibung ............................................................................................
156
sonstige Leistungen ....................................................................................... 98, 137
Sozialversicherungsausweis ........................................................................ 176, 192
Stammdaten .........................................................................................................
143
steuerkarte ...........................................................................................................
188
Steuersatz ............................................................................................................
116
Stoffkosten ..........................................................................................................
140
Substanzverringerung .........................................................................................
147
U
202
Index
berschussrechnung ................................................... 22, 26, 31, 46, 147, 149,
Umlaufvermgen .................................................................................. 39, 161,
Umsatzkostenverfahren ............................................................................... 141,
Umsatzsteuer .......................................................................................................
Umsatzsteuererklrung .......................................................................................
Umsatzsteuergesetz ......................................................................................... 21,
Umsatzsteuerkonto ..............................................................................................
Umsatzsteuervoranmeldung ............................................................................ 93,
Unfallversicherung ................................................................................................
Unternehmer ................................................................................................... 19,
unternehmer ........................................................................................................
UStDV ...................................................................................................................
UStG .....................................................................................................................
181
166
192
192
101
95
117
99
89
47
137
95
95
V
Verbindlichkeiten .................................................... 43, 61, 74, 82, 85, 98, 191,
Verbrauchssteuer ...................................................................................................
verkauf ................................................................................................................
Verlust ............................................................................................... 26, 49, 77,
Vermgenssteuer .................................................................................................
vermgenswirksame Leistungen .........................................................................
Voranmeldungszeitraum ............................................................................... 98,
Vorgang ...............................................................................................................
Vorgnge ................................................................................... 26, 49, 84, 126,
vorgnge ................................................................................................................
Vorrte ...................................................................................................................
Vorratsvermgen ............................................................................................. 34,
Vorschuss ..............................................................................................................
Vorsteuer ......................................................................................................... 94,
Vorsteuerabzug ...................................................................................... 49, 135,
Vorsteuerkonto ....................................................................................................
193
94
125
155
120
176
118
161
137
76
60
83
90
98
150
117
W
Warenbestand ............................................................................................ 34, 82, 86
Warenbestandsmehrung ........................................................................................
85
Warenbestandsminderung .....................................................................................
85
Warenbewegungen ................................................................................................
82
Warenbezugskosten .............................................................................................
123
Wareneingang .............................................................................................. 124, 139
Wareneingangskonto ............................................................................... 85, 86, 126
Wareneinkauf ........................................................................................ 86, 125, 126
Wareneinsatz ................................................................................................. 86, 183
203
Z
Zahlungen ...........................................................................................................
zahlungen ............................................................................................................
Zahlungsbedingungen ........................................................................... 13, 116,
Zahlungsziel .................................................................................................... 12,
Zeugen ...................................................................................................................
Zuschlag ..............................................................................................................
Zuschlge ..............................................................................................................
Zweikreissystem .................................................................................................
204
193
173
193
87
49
143
83
142