Als pdf herunterladen
Als pdf herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 13
Amtsblatt Deutschen Amtes fiir MaB und Gewicht- (Amtsbl. d. DAMG) Fortfiihrung des ,,Amtsblattes der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt‘ Verkiindungsblatt ftir die Eichverwaltung in der Deutschen Demokratischen Republik Jahrgang 1950 Berlin, den 1. Mai 1950 Net INHALT Sete sete \Verordnung aber die Verbesserung der Qualitit der Bekgantmachung ber die Einheit der Warme- Produktion | : a Verordnung aber Register fir Gatevorschrften un Bekanntmachong dber die Bezcichaung der auf ch oat aa fac eeche | Leuchedichte des “Schwarzen Korpers beruhe die Errichtung von Oberwachungsstellen far tech- i nische Normen (Erste Durchfihrungsbestimmung den Einbeit der Licktotirie severe 1S. zur Verordnung ‘aber die Verbesserung det Bekanntmachung aber 2, Erginzung der Bekann Quatiet der’ Produktion) aachung dber die Beglabigung clektrischer Pri Verordnung der das Material- und Warenpri- ES eee ead fungswesen (Zweite Durchfdnrangsbestimmung zur’ Verordnung ober die Verbesserung der Quatitdt der Produktion) ...-s-ce--esee-oee die Physikalisch Technische Reichsanstalt und der zugehdrigen Erlauterungen . Einstweilige Eichordnung far Meeinrichtungen ‘zum Bestimmen des Wassergehalts von Getreide Verordnung fiber das Gatezeichen der Deutschen (Getreidefeuchtemesser) === ce, af Demokratischen Republik (Dritte Durchfah- Unmittelbare Beaufsichtigung der Elektrischen rungsbestimmang zur Verordnung aber die ‘ProfamtsuuBenstellen durch die Eichdirektionen Verbesserung der Qualitit der Produktion)... 9 baw. das Deutsche Amt fir MaB und Gewicht 18 Bekaantmachung ber die gesetaliche Temperatur- ekanatmachungen Sber die Eichung vou Elek- 1B ‘wizitatemesigeraten kale wees mer Verordnung liber die Verbesserung der Qualitat der Produktion Vom 24. November 1949 Der Zweijahrplan fiir die Wiederherstellung und Entwicklung der deutschen Friedens- wirtschaft ist das grofe Gesetz fiir die wirtschaftliche Arbeit im Gebiet der Deutschen De- mokratischen Republik. Er sichert die systematische Planung des Wirtschaftsablaufes und die Verwirklichung der in diesem Plan festgelegten wirtschaftlichen Ziele. Die Hauptaufgabe des Zweijahrplanes und damit der Wirtschaftspolitik in der Deutschen Demokratischen Repu- lik ist die Erhhung der Arbeitsproduktivitit als die entscheidende Voraussetzung fir, die kontinuierliche Verbesserung des Lebensstandards der Bevélkerung und fir die Entwicklung einer fortschrittlichen Friedenswirtschaft. Der entscheidende Schritt zur Exhdhung der Arbeitsproduktivitat war die Inangrift- nahme der Verwirklichung der im SMAD-Befehl Nr. 934/1947 gegebenen Richtlinien zur Uber- windung des verhingnisvollen Kreislaufes zwischen den Schwierigkeiten der durch den faschi- stischen Raubkrieg und seine Folgen geschaffenen Lage einerseits und der Notwendigkeit einer schnellen Erhéhung der Produktion andererseits. Unter der Losung ,,Mehr produ- zieren, um besser leben zu kénnen wurde die grofe Initiative der werktitigen Massen ge- weekt’ und in einer heroischen Anstrengung aller Krafte der Ausgangspunkt fiir eine schnelle Aufwartsentwicklung der Wirtschaft geschaffen. Es hat sich als richtig erwiesen, da zunichst das Schwergewicht auf die Entwicklung der Grundstoffindustrie und des Maschinenbaues ge- legt wurde als Grumdbedingung fir den Aufschwung in allen anderen Zweigen der Wirtschaft. Die im Wirtschaftsaufbau und bei der Verbesserung der Versorgung der Werktitigen mit Lebensmitteln und Gebrauchsgiitern erzielten Erfolge sind das Ergebnis der sozialen Umge- staltungen und der in der Aktivistenbewegung zum Ausdruck gekommenen gesteigerten Ak- tivitit der Arbeiterklasse. 1 _ Diese durch Verwirklichung der im SMAD-Befehl Nr. 2384/1947 gegebenen Richtlinien miglich gewordene Erhohung der industriellen und landwirtschaftlichen Erzeugung__beginnt jetzt, ihre Friichte 2u tragen. Die von der Regierung der Deutschen: Demokratischen Republik beschlossene Verbesserung der Versorgung der Bevélkerung mit Lebensmitteln und industriellen Gebrauchsgiitern zeigt als erste grofle zusammenfassende MaGnahme, daB nunmehr die Zeit der Erfolge nach jahrelangen schwierigsten Aufbauarbeiten gekommen’ ist, Diese Tatsache darf jedoch nicht zu der Auffassung verfahren, daB kinftig ein Nachlassen der Anstrengungen ver- fretbar wire. Auch kiinftighin ist das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung abhangig vor allem yon der Erhohung der Produktion in der Stablindustrie, im Kohlenbergbau und im Maschinenbau. Die beschlossenen Verbesserungen der Lebenshaltung der Werktatigen kénnen nur realisiert werden, wenn in noch starkerer Weise als bisher der Wille zur Leistungssteigerung in allen Zweigen der Wirtschaft wichst und sich daraus eine weitere Erhohung der Produktion ergibt. Die Verwirklichung der beschlossenen Verbesserungen ist abhingig von einer standigen Er- hdhung der Arbeitsproduktivitat in den Betrieben, von einer Senkung der Selbstkosten und damit einer Verbilligung der Produktion und insbesondere von einer Verstirkung des Ex- portes industrieller Qualitatswaren, welche erhéhte Einfuhren von Lebensmitteln und Rohstof- fen erméglicht. Die Versorgung der Bevélkerung mit besseren Industriewaren und die Erhohung des Fertigwarenexportes sind im gegenwartigen Zeitpunkt die entscheidenden Aufgaben, die vor der Industrie der Deutschen Demokratischen Republik stehen. Die Vermehrung des Exportes macht die Verbesserung der Qualitat der Industrieerzeugnisse zur. gebieterischen Notwendi keit. Gleichzeitig mit der mengenmafigen Erfullung und Ubererfillung der Produktionspline mud die Qualitat der Industrieerzeugnisse erheblich verbessert werden. ‘Dementsprechend hat der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes Richt- linien festgelegt, wonach die Betriebsleiter und die Gewerkschaften ihr besonderes Augenmerk darauf richten sollen, dai Aktivisten der Qualitatsarbeit entwickelt und herausgestellt werden, tum eine allgemeine Bewegung zur Verbesserung der Qualitit unserer Industrieerzeugnisse in FluB zu bringen ‘Um die Verbesserung der Qualitét der Produktion schneller als bisher 2u erreichen, ordnet die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die Durchfihrung folgender MaBnah- ‘men an: §1 In allen volkseigenen Betrieben der Deutschen Demokratischen Republik sind die gemiS der Anordnung iiber die Durchfahrung der Gitekontrolle in den volkseigenen Industriebetrie- ben vom 21. September 1949 (ZVOBI. I S. 737) vorgeschenen MaBnahmen zur Einrichtung von technischen Kontrollorganisationen und zur Organisation der Giitekontrolle bis zum 31. Marz 1950 durchzufthren. Das Ministerium fiir Industrie hat MaSnahmen zu treffen, um die Ver- wirklichung der Giitekontrolle in der festgesetzten Frist zu gewahrleisten. §2 (2) Die in der Anordnung aber die Durchféhrung der Gitekontrolle in den volkseigenen Industriebetrieben vom 21. September 1949 (ZVOBI. I S. 787) im § 8 angeordnete Herausgabe von allgemeinen und spezillen Gutevorschriften ist zu beschleunigen, die vorhandenen Giiteyor- Schriften sind kurzfristig zu dberpriifen und alle Normen der Kriegszeit zu beseitigen. Eine laufende Oberwachung tnd Erginaung der Giitévorschriften ist festzulegen. (2) Bis zum 31. Marz 1950 sind die im § 8 derselben Anordnung vorgesehenen Register der Gitevorschriften durch das Ministerium fir Industrie zu erstellen und vom Ministerium far Industrie im Einvernehmen mit dem Ministerium fir Planung fiir verbindlich zu erlelaren. (8) Die Gitevorschriften und technischen Normen gelten fir die gesamte Industrie §3 Um die Méglichkeit zu schaffen, daB neben der Quantitat auch die Qualitit der Produktion bei der Berichterstattung aber die Planerfiillung zum Ausdruck gebracht werden kann, ist in den neu zu erstellenden Giitevorschriften eine Einteilung in Giteklassen vorzusehen, denen un- terschiedliche Preise entsprechen. Es sind damit die Voraussetzungen zu schaffen, dail neben der auf Mengen abgestimmten Produktionsberichterstattung fir die wichtigsten Erzeugnisse eine Berichterstattung uber die Entwicklung der Qualitat eingefihrt werden kann. Die Form und der Ablauf dieser Berichterstattung sind vom Ministerium far Planung festzulegen $4 (1) In Durchfithrung der Anordnung fiber die Giitekontrolle in den volkseigenen Indu- striebetrieben ist festzulegen, da in Zukunft alle Waren, bevor sie die Produktionsstatte ver: lassen, einer Giteprifung unterzogen werden und in geeigneter Form hinsichtlich ihrer Qualitat 2 zu kennzeichnen sind. Alle industriellen Erzeugnisse miissen im ibrigen entsprechend der An- ordnung vor 27. April 1949 (ZVOBI. I S. 304) gekennzeichnet werden. (2) Fir Waren, die besonderen Anspriichen hinsichtlich ihrer Qualitit geniigen und die insbesondere geeignet sind, fiir die Steigerung des Exportes an hochwertigen Waren zu die- nen, ist ein besonderes Giitezeichen 2u schaffen. Die Bedingungen fir die Verwendung dieses Gitezeichens sind in Ausfithrungsvorschriften zu dieser Verordnung. festzulegen. (3) Waren, die den Mindestbestimmungen diber Qualitit nicht entsprechen, sind von der planmagigen Produktion und Verteilung auszuschlieBen. $5 (1) Um die Waren- und Materialpriifung auf dem Gebiete der industriellen Fertigung einheitlich zu entwickeln, ist das Material- und Warenpriifungswesen neu zu ordnen. Fur die vorhandenen oder neu zu schaffenden Institutionen der Material- und Warenpriifung ist zum 31. Dezember 1949 ein einheitliches System zu schaffen, wobei die Einrichtung von Gut achterausschiissen fiir die verschiedenen Material- und Warenarten vorzusehen ist. Verantwort- lich hierfdr ist das Ministerium fir Planung, das die notwendigen MaBnahmen in Abstimmung mit dem Ministerium fir Industrie durchfihrt. (2) Die bereits durch Anordnung vom: 13. Juli 1949 (ZVOBI. I S. 529) vorgesehene lau- fende Priifung aller Normale und MeBwerkzeuge durch das Deutsche Amt fir MaB und Ge- wicht ist in kiirzester Frist durchzufahren. §6 Die Zuteilung von Roh- und Hilfsstoffen soll bevorzugt fiir die Herstellung derjenigen Waren und Materialien erfolgen, die den besonderen Giitevorschriften nach § 4 entsprechen. $7 Die staatlichen Handelsorgane haben in alle Kauf- und Liefervertrage Bestimmungen diber die Qualitét der zu liefernden Waren aufzunehmen tind die Abnahme von Waren, die diesen vereinbarten oder gesetzlich festgelegten Giitebedingungen nicht entsprechen, abzulehnen. a8 (1) Durch ein System differenzierter Preise ist ein Anreiz zur Erhdhung der Qualitat der Produktion 2u schaffen. (2) Das Ministerium der Finanzen hat in Ubereistimmung mit dem Ministerium fiir In- dustrie bei der Festlegung von Verkaufspreisen anerkannte Qualititsunterschiede zu bertick- sichtigen. $9 Infolge der stindigen Veranderung und Verbesserung des technologischen Zustandes der Betriebe ist cur ununterbrochenen Steigerung der Arbeitsproduktivitit die laufende Uberpri- fung der technischen Arbeitsnormen und ihre Anpassung an die verdnderten technalogischen Bedingungen notwendig. Dabei sind nicht nur die mengenmaBige Arbeitsleistung, sondern auch die Qualitat der Erzeugnisse, die Menge des verbrauchten Materials sowie die pflegliche Be- handlung der Maschinen, Werkzeuge usw. zu beriicksichtigen. Zu diesem Zivecke ist die Ein- fiihrung und Entwicklung der Produktionsberatungen in den Betriebsabteilungen zu fordern, vrobei der Qualitit der Produktion die ihr zukoramende entscheidende Bedeutung beigelegt wer- len mul § 10 Die Festsetung und Gewahrung dés Leistungslohnes und der Leistungsprimien muB kiinftig unter Beriicksichtigung der Qualitit der Leistung und der erzeugten Produkte erfolgen. gu Fiir besonders gute Qualititsarbeit haben die volkseigenen Betriebe in Zukunit ebenso wie far die mengenmaBige Ubererfiillung der Plane Geld- und Sachpramien sowie freie Urlaubs- reisen zu gewahren mit der MaBgabe, daB die Anordnung iiber die Pramiengewahrung in den volkseigenen Betrieben (Zweite Durchfiihrungsanordnung vom 12. August 1949 zur Verord- nung dher die Erhaltung und die Entwicklung der deutschen Wissenschaft und Kultur vom 31. Marz 1949, ZVOBI. I'S. 630) sinngemad auch fiir besondere Leistungen zur Erhohung der Qualitit Anwendung findet. 8 In Vereinbarung mit den Gewerkschaiten sind in die Bestimmungen fiir die Auszeich- nung und Anerkennung von Aktivisten Bedingungen uber die Qualitit der Produktion auf- zunehmen Tn Zukunft sollen Aktivisten der quantitativen Leistung zugleich Aktivisten der Qualitatsarbeit sein 3 $13 (1) Die Organisation und Durchfithrung der Wettbewerbe ist grundlegend zu indern. Wettbewerbe sind vor allem auf innerbetrieblicher Grundlage zu entwickeln, ‘Die zwischenbe- trieblichen Wettbewerbe sind auf der Grundlage der innerbetrieblichen zu organisieren. (2) Besonderes Augenmerk ist auf die Entwicklung von Qualititswettbewerben za richten. Derartige Qualitatswettbewerbe sind zwischen den einzelnen Arbeitern, von Abteilung zu Ab- tellung und von Betrieb zu Betrieb des glgichen Produktionszweiges durchzuftthren. Qualitits- brigaden und Qualititsaktivs sind systematisch zu entwickeln. gis (1) Die Verbesserung der Qualitat der Produktion darf nicht zu eisfer Erhohung des Selbstkostenpreises der Produktion fahren. Es ist notwendig, feste Materialverbrauchsnor- men fiir die Produktion der einzelnen Waren festzulegen. {@ Die Binkattung der festgelegten technoloischen Prozesse bei der Produktion ist not- wendig. §15 (1) Bei der Beurteilung und Verwendung von Neukonstruktionen und Verbesserungen ist insbesondere zu beriicksichtigen: die Qualitét der zur Fertigung vorgeschlagenen neukonstru- jerten und verbesserten Betriebsmittel und der durch die verbesserten Betriebsmittel zu erzeu- genden Waren, Die Einfihrung von Neskonstrukionen, die eine standige Minderung der Qua- itat der Erzeugnisse mit sich bringen, ist dnzulassig. (2) Konstrukteure und Techniker, die an der Entwicklung von Neukonstruktionen und Verbesserungen beteiligt sind, durch welche eine Verbesserung der Qualitat der Erzeugnisse und insbesondere eine Eignung der erzeugten Waren fir den Export gewahrleistet wird, sind mit Primien auszuzeichnen. § 16 (1) Durch das Ministerium fiir Arbeit und Gesundheitswesen sind gemeinsam mit den Ge- werkschaften bis zum 31, Dezember 1949 Richtlinien zu erlassen, durch die gewahrleistet wird, dab in die Betriebsvertrage und Tarifvertrage verbindliche Bestimmungen liber die Qualitat der Produktion aufgenommen werden. (2) Die Gewerkschaftsleitungen in den Betrieben werden ersucht, Mifstinde in bezug auf die Qualitat der Produktion nicht nur ihrer Industriegewerkschaftsleitung, sondern auch der zustindigen Vereinigung der volkseigenen Betriebe mitzuteilen giv (1) In den Vereinigungen volkseigener Betriebe und in, allen volk sofort MaBinahmen zur sortimentsmaBigen Planung der Fertigung, zur mungen aber die Normung der Produktion und zur Entwicklung einhei durchzufthren. ‘ (2) Zur Verbesserung der Quialitit ist in, allen volkseigenen Betrieben der beiriebliche Er- fahrungsaustausch unverziglich 2u organisieren, Neben der Behandlung der Qualitatsfragen in den Produktionsberatungen ist es notwendig, besonders qualifzierte Techniker, Werkmeister und Arbeiter als Instrukteure fir Qualititsfragen zu verwenden. § 18 _ (2) Ausstellungen von Qualititserzeugnissen sind moglichst oft und umfanglich 24 organi- sieren. (2) Presse, Rundfunk und Film werden aufgefordert, die Arbeitserfahrungen von Spitzen- betrieben und deren Arbeitsaktivisten bei der Steigerung der Qualitatsproduktion in weite- stem Umfange zu popularisieren. §19 (2) Die Ausfihrungsbestimmungen zu dieser Verordnung erlait das Ministerium fir In- dustrie im Zusammenwirken mit dem Ministerium far Planung. (2) Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkiindung in Krait ‘nhaltung der Bestim- cher Fertigungstypen Berlin, den 2. November 1949 Die Provisorische Regierung Ministerium fiir Industrie der Deutschen Demokratischen Republik ‘Selburaiin Grotewoht ‘Minister. Ministerprasident. Verordnung aber Register far Gitevorschriten und die Errichtung von Oberwachungsstelen fir technische jormen (Erste Durchfabrungsbestimmung zar Verordaung aber die Verbesserung der Qualitit der Produktion). Vom 10. Februar 1950 Auf Grund des § 19 der Verordnung vom 24. November 1949 iiber die Yerbesserang, der Qualitit der Produktion (GBI. S. 73) wird zur Durchfohrung der Bestimmungen des § 2 der Verordnung, betreffend die Verbindlichkeitserklarung von Gitevorschriften in Verbindung mit der Schaffung von Registern fir diese, sowie in Vorbereitung der gem § 3 der gleichen Ver- ordnung vorgeschriebenen Giteberichterstattung folgendes bestimmt: §1 (1) Die Fihrung der Register der Giitevorschriften gem § 2 Abs. 2 der Verordaung vom 24. November 1949 bei den Hauptabteilungen des Ministeriums fir Industrie, in deren Fach- bereich die betreffenden Vorschriften fallen, erfolgt jeweils durch eine Karte. (2) Auler den im Abs. 1 genannten Karteien ist aber simtliche fiir verbindlich erklarte Giitevorschriften ein urkundliches Zentralregister beim Ministerium far Planung, Hauptabtei- lung Wissenschaft und Technik, nach dessen besonderer Anweisung zu fihren. g2 (1) Das gemaB § 2 Abs. 2 der Verordnung vom 24. November 1949 erforderliche Einver- nehmen des Ministeriums fir Planung mit der Verbindlichkeitserklérung gilt mit der vollzoge- nen Eintragung der Bestimmung in das Zentralregister gemaB § 1 Abs. 2 dieser Durchfahrungs- bestimmung als zum Ausdruck gebracht. (2) Die Rechtswirkung der Verbindlichkeitserklérung tritt mit einer Verktindung des Mini- steriums fiir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, im Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik aber die erfolgte Eintragung in das Zentralregister ein. §3 (1) Insoweit es sich bei den gem&B § 2 Abs. 2 der Verordnung vom 24. November 1949 in Verbindung mit § 2 Abs. 2 dieser Durchfihrungsbestimmung fir verbindlich erklarten Gite- vorschriften um technische Normen sowie elektrotechnische Sicherheitsvorschriiten handelt, sind die Betriebe, gegen die die Verbindlichkeitserklarung wirkt, verpflichtet, alsbald nach erfolgter Ver- 6ffentlichung uber die Verbindlichkeitserklarung im Gesetzblatt zu priifen, welche Auswirkungen die Verbindlichkeit auf die bei ihnen laufende oder in Angriff zu nehmende Fertigung nimmt. (2) Bestehen Bedenken wegen technischer Nichtausfikhrbarkeit, so sind die Betriebe ver- pflichtet, Einspruch gegen die Verbindlichkeitserklarung einzulegen, und zwar spatestens inner- halb von drei Monaten nach, deren Verkiindung. (8) Bestehen Bedenken wegen Nichtausfiihrbarkeit aus betrieblichen Griinden, so kénnen zeitlich begrenzte Ausnahmegenehmigungen beantragt werden. (4) Einspriiche nach Abs. 2 und Ausnahmeantrage nach Abs. § sind mit schriftlicher Be- riindung in, doppelter Ausfertigung beim Ministerium fir Industrie in Berlin W 1, Leiptiger trae 5/7, einzureichen. Das Ministerium fiir Industrie leitet eine der beiden Ausfertigungen unverziiglich dem Ministerium fir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, zu. a4 Uber Einspriiche und Ausnahmegenchmigungen gemaB § 3 dieser Verordnung entscheidet as Ministerium fiir Planung in Abstimmung mit dem Ministerium fir Industrie endgiltig. Beschliisse sind schriftlich auszufertigen. §5 (1) Das Ministerium fiir Planung bildet _gemeinsam mit dem Ministerium fiir Industrie ‘Uberwachungsstellen, die das Einhalten der fiir verbindlich erklarten technischen Normen sowie elektrotechnischen Sicherheitsvorschriften bei der gewerblichen Fertigung in Kontrolle halten und die Betriebe in Angelegenheiten der Fertigung nach diesen beraten. (2) Solche Uberwachungsstellen sind der Organisation der Deutschen Demokratischen Re- publik zur Material- und Warenprifung anzuschlieBen und in deren Haushalt aufcunehmen. (8) Die mit der Herstellung und dem Vertrieb gewerblicher Produktionsgiiter sich befas- senden Betriebe sind_verpflichtet, den Beauftragten der gemi Abs. 1 zu schaffenden Uber- wachungsstellen die Priiung ihrer Lager, Betriebsstitten sowie auch der Fertigungsunterlagen 2a gestatten und alle in Erfillung ihrer Aufgaben erforderlichen Auskiinfte 2u erteilen. 5 $6 __Nahere Anweisungen zu dieser Verordnung erlait das Ministerium fiir Planung nach -Ab- stimmung mit dem Ministeriuth fir Industrie. gt _ VerstéBe gegen die aus dieser Verordnung sich ergebenden Pflichten werden nach § 9 der Wirtschaftsstrafverordnung vom 23. September 1948 (ZVOBI. S. 439) bestraft, sofern nicht nach anderen Bestimmungen eine hohere Strafe verwirkt ist 58 Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkiindung in Kraft. Berlin, den 10. Februar 1950 Ministerium fiir Planung sterium fiir Industrie Rau Selbmann Minister. Minister. Ministerium fiir Finanzen Dr. Loch ‘Minister. Verordnung fiber das Material- und Warenprifungswesen (Zweite Durchfahrungsbestimmang zur Verordnung aber die Verbesserung der Qualitit der Produktion). Vom 16. Februar 1950 Zur Ordnung des Material- und Warenpriifungswesens in der Deutschen Demokratischen Republik wird in Durchfiihrung’ der mit Verordnung vom 24, November 1949 fiber die Ver- besserung der Qualitét der Produktion (GBI. S. 73) gegebenen Anordnungen folgendes be- stimmt: gl (2) Zur-einheitlichen Entwicklung der Material- und Warenpriifung sowie zur Sicherung der Gitte der gewerblichen Produktion wird das ,,Deutsche Amt fir Material- und Warenpri- fung" mit Sitz in Berlin gegriindet. (2) Das Deutsche Amt fiir Material- und Warenpriifung ist dem Ministerium fir Pla- nung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, unterstelt. g2 (1) Dem Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung werden die in der Deutschen Demokratischen Republik vorhandenen, mit der Material- und Warenpriifung auf dem Gebiete der industriellen Fertigung sich befassenden und fiir die ffentliche Inanspruchnahme zur Ver- fiigung stehenden Institutionen (Amter, Priifstellen, Untersuchungsstellen, Versuchsanstalten usw.) unterstellt, die in der Anlage*) verzeichnet sind. Das Deutsche Amt fir Material- und Warenpriifung Kann diese Institutionen durch Vereinbarungen mit ihren Tragern tbernehmen. (2) Die Einbeziehung weiterer als der in der Anlage genannten Institutionen, die Einbe- riehung privat betriebener Priifanstalten in das Priifstellensystem des Deutschen’ Amtes fir Material- und Warenpritfung, die Griindung neuer oder die SchlieBung bestehender Priifstel- len bediirfen der Bestatigung des Ministeriums fir Planung. §3 (2) Ausgenommen von einer Unterstellung gemaB § 2 dieser Verordnung sind Institutio- nen, die bei tiberwiegend wissenschaftlicher Tatigkeit als Forschungsinstitute oder Lehranstalten @ffentlich anerkannt sind, Solchen Priifstellen kann das Deutsche Amt fir Material- und Wa- renpriifung im Einvernehmen mit dem Ministerium fiir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, Priifaufgaben iibertragen. Im Rahmen der Erledigung solcher Aufgaben steht dem Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung Weisungsbefugnis und, insoweit es sich um die Ubertragung stindiger Aufgaben handelt, auch das Recht der Dienstaufsicht zu. (2) Das Deutsche Amt fir Material- und Warenpriifung ist befugt, sich Priffstellen, die bei den im Abs. 1 genannten Forschungs- und Lehrinstituten schon bestehen, zu unterstellen “)Wird hier nicht abgedruckt, Die Aniage kann bef der zustindigen Hauptabteilung Wirtschaftsplanung der Landesregierungen eingesehen werden. 6 ‘oder mit Einverstiindnis des Ministeriums fiir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und ‘Technik, solche Dienststellen new zu griinden. §4 (1) Fir die Ausstellung von amtlichen oder sonstigen Priifbefunden mit Anspruch auf affentlichen Glauben auf dem Gebiete der Material- und Warenpriifung ist das Deutsche Amt fir Material- und Warenpriifung letzte Instanz. (2) Zur Regelung des Sachverstindigen- und Gutachterwesens auf dem Gebiete der Ma- terial und Warenprifung erléBt das Ministerium fir Planung besondere Durchfihrungs- bestimmungen. gs (21) Aufgabe des Deutschen Amtes fiir Material- und Warenpriifung ist es: a) die Einhaltung der auf Grund der Verordnung vom 24. November 1949 iiber die Ver- besserung der Qualitit der Produktion zu schaffenden Giitevorschriften sowohl durch technische PriifmaBnahmen als auch durch Beschau, beginnend mit der Aufnahme einer Fertigung, zu aberwachen, b) die unter a) genannten Giitevorschriften ihrerseits auf ihre sachliche Richtigkeit und Angemessenheit hin laufend zu dberpriifen sowie an deren Verbesserung und Ergin- zung mitzuarbeiten, ©) durch Gestaltung der Priifbefunde und entsprechende Archivfiinrung nach Anweisung des Ministeriums fir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, die Voraus- setzungen zur Durchfihrung einer Berichterstattung aber die Entwicklung der Qua- litdt zu schaffen, 4) auf Grund der Priifbefunde die Fertigungskreise zu beraten, ¢) amtliche Gutachten auf Grund von Auftragen zu erteilen. (2) Aufgabe des Amtes ist es weiterhin: a) in Zusammenhang mit dem Prifdienst stehende Entwicklung gaben zu bearbeiten, ) an der Herausarbeitung im Zuge der Priifungen sich ergebender Themen fiir For- schungs- und Entwicklungsauftrage teilzunehmen, ©) im Rahmen der durch diese Verordnung gegebenen Zustindigkeiten sowie auf Grund besonderer Auftrige Dienstaufsicht 2u fahren, 4) sich an der Schulung von Priifpersonal der seinen PriifmaSnahmen unterliegenden Be- triebe zu beteiligen. 86 Um dem Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung die Durchfiihrung seiner Auf- gaben zu erméglichen, sind alle seinen PriifmaBnahmen unterliegenden Betriebe verpflichtet, 1. die vom Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung fir den Priifzweck ange- forderten Proben weisungsgemia und unentgeltlich zur Verfigung zu stellen, 2. die Uberwachung der betriebseigenen_Priifungslaboratorien sowie auch der Fertigungs- stétten auf die Einhaltung der auf Grund von § 2 der Verordnung iiber die Verbes- serung der Qualitit der Produktion fiir verbindlich erklarten Gutevorschriften zu gestatten und, soweit die Produktion nach vom Deutschen Amt fiir Material- und Wa- Fenpriifung zu genehmigenden Mustern erfolgt, die mustergetreue Fertigung kontrol- lieren zu lassen, 3. alle vom Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung fir die Durchfihrung sei- ner Auigaben geforderten Unterlagen 2ur Einsichtnahnie zur Verfugung zu stellen und geforderte Auskiinfte zu erteilen. 87 Das Deuitsche Amt fiir Material und Warenpriifung ist berechtigt, die Laboratorien sei- ner Dienststellen den Betrieben der gewerblichen Wirtschaft fiir die Beiriedigung innerbetrieb- licher Priifbediirfnisse zur Verfagung zu stellen. §8 (1) Fair die verschiedenen Material- und Warenarten bildet das Deutsche Amt fiir Ma~ terial und Warenpriifung Gutachterausschiisse. Den Gutachterausschiissen kénnen, insofern auf |Grund der Verteilung der Industrie die Notwendigkeit ergibt, Unterausschisse ange- gliedert werden (2) Die Geschaftsfithrung dieser Gutachterausschiisse ist hauptamtlich titig und steht auf den mit Einsatz technischer Priifmittel bearbeiteten Gebieten in Personalunion mit dem fach- Nich austindigen Bearbeiter des Amtes. Die sonstigen Mitglieder dieser Ausschisse sind ehren- amtlich titi - und Forschungsauf- (3) Die ehrenamtlichen Mitglieder der Gutachteraussghiisse gemaB Abs. 1. tben eine be- ratende Tatigkeit aus. Thre Bestallung erfolgt durch das Deutsche Amt fiir Material- und ‘Warenpriifung jeweils fiir das laufende Kalenderjahr. Uber die Zusammensetzung der Gutachter- ausschiisse sowie fir deren Tatigkeit im einzelnen eclaBt das Ministerium fir Planung An- ‘weisungen. §9 (1) Die gemaB den §§ 2 und 3 dieser Verordnung dem Deutschen Amt fiir Material- und Warenpriifung unterstellten Prijfstellen sind in ihm fachlich 2u Abteilungen zusammenzufassen. Den Leitern solcher Fachabteilungen steht ein Beirat zur Seite, der aus den Leitern der in der Abteilung zusammengefaBten Prifstellen besteht und der durch weitere, vor Ministerium fir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, einzusetzende sowie von dieser auf Vor~ schlag der fachlich zustandigen Hauptabteilungen des Ministeriums fir Industrie 2u berufende chrenamtliche Mitarbeiter zu erganzen ist. (2) In der Reihe der zu Fachabteilungen zusammengefafiten Priifstellen werden jeweils durch die Lage der zu betrevenden Industrie sich bestimmende Schwerpunkte far die einzel- nen Sonderzweige eines Fachgebietes gebildet (Hauptpriifstellen). Diese Hauptprifstellen bil- Gen gleichzeitig den Site der gemaB § 8 Abs. 1 2u bildenden Gutachterausschtsse, (3) Die an den Hauptpriifstellen in Gemeinschaft mit den Gutachterausschiissen fir den Priifbetrieb getroffenen EntschlieBungen sind fur die weiteren, auf dem gleichen Gebiet arbei- tenden Priifstellen verbindlich (4) Die Verwaltung der Prifstellen ist regional zu untergliedern, Den regionalen Ver- waltungsstellen obliegt die Bearbeitung von Personal-, Haushalt- und Beschaffungsangelegenheiten sowie die Handhabung des Rechnungs- und Kassenwesens. § 10 (A) In der Leitung des Deutschen Amtes fiir Material- und Warenpriifung sind einer- seits ‘die fachlichen Abteilungen unter dem wissenschaftlichen Leiter und andererseits die regio- nalen Verwaltangen unter dem organisatorischen Leiter zusammengefatt, Der wissenschaftliche Leiter fahrt die Amtsbezeichnung Prasident, der Leiter der Organisation die Bezeichnung Vize- prisident. Prasident und Vizeprasident vertreten sich in der Wahrnehmung der Amtsgeschafte wechselseitig. (2) Der Leitung des Amtes steht ein Kuratorium zur Seite. Uber die Bildung des Kurato- riums erlaBt das Ministerium fiir Planung besondere Anweisungen. gu (1) Das Deutsche Amt fiir Material- und Warenpriifung berechnet seine Tatigkeit_nach MaBgabe ciner vom Ministerium fir Planung herauszugebenden und vom Minister fir Finan- zen zu bestitigenden Gebiihrenordnung. (2) Bis zur Herausgabe dieser Gebihrenordnung erfolgt die Vergiitung fir die Tatigkeit nach MaBgabe der bisher im einzelnen giltigen Regelungen, Mit Genehmigung des Ministe- tums far Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, ist das Deutsche Amt fir Ma- terial- und Warenpriifung berechtigt, Abschlage von den Ansatzen z. Z. in Kraft befindlicher Gebihrenordnungen zu gewahren, (8) Insoweit die im Abs. 2 Satz 2 genannten Gebithrenordnungen keine festen Ansitze fiir die PrifmaBnahmen enthalten, kann das Ministerium fiir Planung, Hauptabteilung Wissen- Schaft und Technik, zur Vermeidung der Anwendung allgemeiner Berechnungsgrundsatze dieser Gebihrenordnungen nach Abstimmung mit dem Ministerium fir Industrie die Berechnung durch ‘Umilage vornehmen. (4) In Fallen der Inanspruchnahme des Amtes auf Grund von § 7 dieser Verordnung er- folgt die Berechnung nach Vereinbarung, fir die die Zustimmung des Ministeriums fiir Pla- nung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, erforderlich ist. g12 Nahere Anweisungen zu dieser Verordnung erliBt, sovieit im einzelnen nichts anderes_be- stimmt ist, das Ministerium far Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, im Fin- vernehmen mit dem Ministerium fiir Industrie. Die innere Organisation des Deutschen Amtes fir Material und Warenpriifung betreffende Dienstanweisungen erlaSt dieses im Einver- nehmen mit dem Ministerium far Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, selbst. 13 Verstife gegen diese Verordnung werden nach § 9 der Wirtschaftsstrafverordnung vom 23. September 1918 (ZVOBI. S. 439) bestraft, sofern nicht nach anderen Bestimmungen eine hohere Strafe verwirkt ist. 8 git Mit dem Inkrafttreten dieser Verordaung werden eiitgegenstehende Anordnungen sowie Sonderregelungen der Lander aufgehoben, §15 Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkiindung in Kraft. Berlin, den 16. Februar 1950 Ministerium fir Planung Ministerium fiir Industrie Raw Selbmann Minister. Minister. Verordnung fiber das Giitezeichen der Deutschen Demokratischen Republik (Dritte Durchfihrungsbestimmung zur Verordnung iber die Verbesserung der Qualitit der Produktion). ‘Vom 21. Februar 1950 Auf Grund des § 19 in Verbindung mit § 4 Abs. 1 und 2 der Verordnung vom 2. No- vember 1949 iiber die Verbesserung der Qualitit der Produktion (GBI. S. 73) wird iiber die Erteilung der Berechtigung zum Kennzeichnen von Erzeugnissen der industrielien oder einer ihr gleichzusetzenden handwerklichen Produktion folgendes bestimmt: §1 (1) Zur Kennzeichnung qualitativ hochwertiger Waren der industriellen oder einer ihr gleichzusetzenden handwerklichen Produktion im éffentlichen Verkehr dient das Giitezeichen der Deutschen Demokratischen Republik. Dieses Giitezeichen weist die aus der Anlage 1 zu die- ser Verordnung ersichtliche Gestalt auf, (2) Alle Erzeugnisse, die unter dem Hinweis auf die Berechtigung, das Gitezeichen ver- wenden zu diirfen, in den éffentlicher Verkehr gebracht werden, sind in verkehrsiblicher Weise mit dem Zeichen 2u versehen. Die Verwendung des Zeichens ist, abhngig von den Abmessungen des Erzeugnisses, nur in den Gréfen nach DIN 323 Reihe R 5 zwischen 4 und 100mm Kreisdurchmesser in einfarbiger Darstellung auf ebenfalls einfarbigem Grunde und in Verbindung mit der Registernummer (§ 4 Abs. 1) auléssig. Nur bei Kleinstdarstellung mit weniger als 10mm Kreisdurchmesser darf der Bestandteil ,,DDR" entiallen, wenn er bei der Darstellungstechnik in der Verkleinerung nicht mehr klar, zum Ausdruck kommt; die Registernummer ist in diesem Fale jedoch in lesericher Be 2u halten. 32 (2) Die Berechtigung zur Verwendung des Giitezeichens im Sinne des § 1 Abs. 2 dieser Verordnung kann nur fur solche Erzeugnisse erteilt werden, di nach amtlicher Feststellung in die Klasse der Besterzeugnisse der nach § 3 der Verordnung iiber die Verbesserung der Qualitat der Produktion vorgesehenen Giitevorschriften fallen. (2) Fiir amtliche Priffung sind ausschlieBlich befugt: a) die. Dienststellen des Deutschen Amtes fiir Material- und Warenpriifung, sofern es sich nicht um die unter b) erwahnten Erzeugnisse handelt, b) die Dienstsiciten des Deutschen Amtes fir MaB und Gewicht, wenn es sich um Mae und MeBgerite im Sinne der Anordnung dber die Kontrolle der MaBe und MeSgerate in der sowjetischen Besatzungszone vom 13. Juli 1949 (ZVOBI. I S. 529) handelt. (3), Fir die Fachgebiete, die nach der im Abs. 2 unter b) genannten Anordnung dem Priif- dienst des Deutschen Amtes fir MaB und Gewicht’ vorbehalten sind, bildet dieses Gutachter- ausschiisse (vgl. § 8 der Zweiten Durchfihrungsbestimmung vom 16. Februar 1850 zur Verord- nung fiber die Verbesserung der Qualitit der Produktion — GBI. S. 136). 83 , (1) Die Berechtigung zum Verwenden des Giitezeichens nach § 1 dieser Verordnung erteilt aut Antrag des Herstellers das nach § 2 Abs. 2 dieser Verordnung zustindige Amt nach An- 9 horen des entsprechenden Gutachterausschusses, Fir diese Antrige ist ein Formblatt nach An- lage 2 au verwenden, Fiir jeden Artikel ist ein gesonderter Antrag notwendig. (2) Die Berechtigung nach Abs. 1 gilt fiir die Dauer eines Jahres. Dieses Jahr beginnt mit dem Quartal zu laufen, welches dem Quartal folgt, in dem die Berechtigung erteilt worden iat Nach Ablaut'des ersten Jahres iat die Genehtniging auf Antrag jewells Fer cin. weiteres i 2ulassig. g4 (Q) Jedes der beiden nach § 2 Abs. 2 fiir die Erteilung der Befugnis 2um Verwenden des Giitezeichens berechtigten Amter fiihrt iiber die erteilten Berechtigungen ein urkundliches Re- gister im Rahmen einer vom Ministerium fiir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Tech- nik, festzusetzenden Nummernfolge. (2) Uber die erteilten Berechtigungen sowie iiber Verlingerungen der Benutzungsdauer haben die im Abs. 1 genannten Amter dem Ministerium fir Planung, Hauptabteilung Wissen- schaft und Technik, monatlich in geschlossenen Ubersichten nach besonderer Anweisung Bericht zu erstatten. (@) Die erteilten Berechtigungen sowie Verlingerungen der Benutzungsdauer verdffentlicht das Ministerium fir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik, im Ministerialblatt der Deutschen Demokratischen Republik. (4) Ablehnende Beschliisse der die Benutzungsbefugnis erteilenden Amter sind schriftlich zu begriinden und den Antragstellern zuzustellen. §5 (2) Gegen ablehnende Beschliisse nach § 4 Abs. 4 Monats Berufung zuldssig. Die Berufung ist schriftlich au begrinden and erheben, das den’ ablehnenden Beschlu® erlassen hat. (2) Die Entscheidung iber eine Berufung trifft eine beim Ministerium fir Planung zu bildende Kommission. Auber dem Vertreter des genannten Ministeriums sind Mitglieder der Kommission ein Vertreter des Ministeriums fiir Industrie, sowie je nach Art des Failes, ein Vertreter des Ministeriums fiir Handel und Versorgung oder des Ministeriums fir Innerdeut- sehen Handel, Audenhandel und Materialversorgung. Entscheidungen dieser Kommission sind nach Mitteilung ihrer schriftlichen Begriindung endgiiltig. 56 (1) Die Zuerkennung einer Berechtigung nach § 3 dieser Verordnung ist mit der Siege- lung ‘des der Priifung zugrunde liegenden Musters verbunden. Insofern Musterfahigkeit nicht besteht, treten an die Stelle des Musters Konstruktionszeichnungen und Beschreibung, beide, soweit sie fir die Kenntlichmachung der Merkmale notwendig sind, die fiir die Zuerkennung der Berechtigung den Ausschlag gegeben haben. (2) Diese Unterlagen sind beim Antragsteller in. pfeglicher Aufbewahrung zu halten. Dis- gesitionen bey sie sind erst nach, Abschlufl der Fertigung auf Grund eines von dem nach § 2 Abs. 2 dieser, Verordnung austindigen Amt genehmigten besonderen Freigabeantrages zulassig. §7 Die Kennzeichnung der den gesiegelten Unterlagen nach § 6 Abs. 1 dieser Verordnung entsprechenden Erzeugnisse hat der Hersteller in eigener Verantwortung durchzufithren. Bei den von den erteilenden Dienststellen vorzunehmenden Kontrollen hat er die sorgsame Be gung dieser Pflicht nachzuweisen. ieser Verordnung ist innerhalb eines dem Arht zu §8 (1) Der Antrag auf Erteilung der Benutzungsbefugnis nach § 8 Abs. 1 sowie die Be- rufung gegen einen ZurickweisungsbeschluB nach § 5 Abs. 1 dieser Verordnung sind gegeniiber dem nach § 2 Abs. 2 bew. § 5 Abs. 1 zustindigen Amt kostenpfiichtig. Es werden folgende Ge- biihren-erhoben: a) fir den Antrag auf Erteilung ciner Benutzungsbefugnis nach § 3 Abs. 1 100—DM, b) fir den Antrag auf Verlingerung der Benutzungsdauer nach § 3 Abs. 2 50—DM. (2) Neben den im Abs. 1 genannten Gebiihren sind die fiir die Tatigkeit der in Anspruch genommenen Amter auerhalb des Dienstgebiudes sowie sonstige in Wahrung der Belange des Antragstelles mit dessen Einverstindnis amticherseits aufgewendeten Kosten vom Antrag- steller zu erstatten, 39 Nahere Anweisungen zur Abwicklung der Dienstgeschafte in Ubereinstimmung mit dieser Verordnung erlaft das Ministerium fir Planung, Hauptabteilung Wissenschaft und Technik. 10 Sofern solche Anweisungen die Aufgaben anderer Ministerien der Deutschen Demokratischen Republik berihren, erlat sie das Ministerium far Planung nach Abstimmung mit diesem. 8 io YVerstéfe gegen Vorschriften dieser Verordnung fahren zum sofortigen Verlust der Be- rechtigung schlechthin, das Gitezeichen weiter zu verwenden. AuBerdem werden sie auf Grund der Wirtschaftsstrafverordnung vor 23. September 1948 (ZVOBI. S. 439) bestraft, sofern nicht nach anderen Bestimmungen eine hohere Strafe verwirkt ist. In gleicher Weise wird jegliche uunberechtigte Verwendung des Zeichens verfolgt. gu Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnung werden entgegenstehende Bestimmungen sowie Sonderregelungen der Lander aufgehoben §12 Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkiindung in Kraft Berlin, den 21. Februar 1950 Ministerium fiir Planung Ministerium fir Industrie Rau Selbmann Minister. ‘Minister. Anlage 1 zu § id Abs. 1 vorstehender ‘Verordnung. Grdfen und Mafle des Gitezeichens Das Giitezdichen kann in acht verschiedenen, in nachstehender Tabelle festgelegten GréBen verwendet werden Dem Aufbau des Giitezeichens liegen folgende dezimal-geometrische Reihen mit dem Stufensprung Hauptwert 1,6 nach DIN 323 zu.Grunde: | ato [R410] Gea etny [REG-:190] Reae im |einguao| ae eo 4 7A 4 2 | « entialt 1 z 16 28 16 112 16 25 12 12 Zar Gewahrleistung einer leichten Lesbarkeit kommen unter Einhaltung der Reihe R 20/4 (7A... 180) fiir die thahe des Zeichens einschl. der Registernummer bei den GroBen 4 und 6 die Buchstaben ,DDR" und ,,Reg-Nr.” in Fortfall, wahrend die Hohe der Registernum- mer bei den Grifen 4 und 10 auf 1mm, bei der GréBe 6 auf 1,6mm festgelegt ist. Die Gesamt- breite der fiinfstelligen Registernummer ist bei den Gréfen 4 und 6 gleich dem auBeren Kreis- durchmesser. Bei auergewohnlicher Kleinheit des 2u kennzeichnenden Objektes kann auf Antrag die Abweichung von der vorgeschenen MindestgréBe sowie Vereinfachung und gegebenentalls Fortfall einzelner Teile des Giitezeichens gestattet werden. Die Urbilder der acht GréBen des Giitezeichens sind im Gesetzblatt der DDR 1949 Nr. 10 abgedruckt. rt Anlage 2 ‘Abs. 1 vorstehender ‘Verordnung: Vorderseite ms Ant auf Berechtigung zor Verwendung des Gitezeichens der Deutschen Demokratischen Republik igemaB der Dritten ‘Durchfidhrangsbestimmung yom 21, Februar 1950 zur Verordnudg aber die Verbesserung der Qualitit der Produktion (GBI. S. 157) Betriebs-Nr. Bezeichnung des : Antragstellers: Schliissel-Nr. der Eigentumsform rece Ort: Kreis: StraSe und Hausnummer: —————____ Genaue Bezeichnung des Erzeugnisses, fir das die Berechtiguag zur Verwendung des Gite- zeichens beantragt wird: Nr. der Planposition: Bezeichnung der Planposition —__ (our ausuftlen, wena Warea-Ne. des Erzeugaioes fo der jScblisseliste rum Produitionsplan 1980° eiaer Plaaposiion rugeordoct bt) ‘Warenart: _ Waren-Nr.: nach dem Allgemeinen Warenverzeichais Beabsichtigte Jabresproduktion © Mengeneinheit - Mengen Wert in vollen tausend DM des Erzeugnisses: _ Wird der Antrag erstmalig gestellt (Nevaatrag)? Oder wurde bereits ein Antrag abgelebat? Dienststelle, Aktenzeichen und Datum des Ablehoungsbescheides; ————_____ Oder wurde eine bereits erteilte Berechtiguag entzogen?, Dienststelle, Aktenzeichen und Datum des Entzugsbescheid: Bemerkungen: Das Erzougnis wurde in unserem/meinem Betrieb iberpriit, Die gesamte Produktion, fir welche die Berechtigung beantragt wird, entspricht dem zur amtlichen Prifung bereitgestellten Muster. Als Gebihr wurden DMam auf Postscheckkonto-Nr.____/ Bank —___ eingezahit. (Bezeichauog des Postscheckcames oder der Baak) On SR Unterschrift Firmenstempel und Unterschrift der Betriebsgewerkschaftsleitung: Riickseite Noinsder Prt fdiesstatelis anecnelten: Das Erzeugnis wurde nach TGL (Technische Gite- und Lieferbedinguagen) Nr dberpriift. Der Antrag wurde genehmigt — abgelehnt. Das Giitezeichen erhielt die Reg.-Nr. Aatragsgebithr in Héhe von ______ DM eingegangen. Begriindung fiir Genemigung baw. Ablehnung des Antrages _ Reg-Nr. (Dienststempel) (nterschrift) 12 Gesetebiatt — Jahrgang 1950 REG.NR.00001

Das könnte Ihnen auch gefallen