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S teuerungen
1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Impressum

An dieser Qualifizierungseinheit haben mitgewirkt

Herausgeber:

IHK fr Oberfranken
Bahnhofstr. 23-27
95444 Bayreuth

Inhaltliche Konzeption:

ets GmbH, Halblech


ihk.online&medien.gmbh, Bayreuth

Produktion/ Umsetzung:

ihk.online&medien.gmbh, Bayreuth

Redaktionelle Betreuung:

Andrea Nssel, ihk.online&medien.gmbh


Claudia Hohdorf, ets Halblech

Rechte:

Copyright ets GmbH, Halblech.


Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm
oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder un-
ter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfltigt oder verbreitet werden. Auch die
Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fernsehen sind vorbehalten.
Text, Abbildungen und Programme wurden mit grter Sorgfalt erarbeitet. Herausgeber, Programmie-
rer und Autoren knnen jedoch fr eventuell verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder
eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung bernehmen.

Namensschutz:

Die meisten in dieser Einheit erwhnten Soft- und Hardwarebezeichnungen sind auch eingetragene
Marken und unterliegen als solche den gesetzlichen Bestimmungen.
Microsoft, Windows und andere Namen von Produkten der Firma Microsoft, die in dieser Qualifizie-
rungseinheit erwhnt werden, sind eingetragene Warenzeichen der Microsoft Corporation.

Inhaltliche Verantwortung:

Diese Qualifizierungseinheit enthlt Verweise (sogenannte Hyperlinks) auf Seiten im World Wide Web.
Wir mchten darauf hin weisen, dass wir keinen Einfluss auf die Gestaltung sowie die Inhalte der ge-
linkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrcklich von allen Inhalten der Seiten,
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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Impressum ....................................................................................................................................2
Firmenvorstellung ..........................................................................................................................5
Leitfragen ......................................................................................................................................6
1.0 Kapitelbersicht........................................................................................................................7
1.1 Aufbau und Funktion einer SPS.....................................................................................8
1.1.0 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung ................................................. 11
1.1.1 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (2) ............................................ 12
1.1.2 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (3) ............................................ 13
1.3 Modulare SPS mit verschiedenen Baugruppen............................................................. 16
1.4 Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe ............................................................................... 17
1.5 Zyklische Programmbearbeitung.................................................................................. 21
1.6 Lineare und strukturierte Programmierung.................................................................... 22
2.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 24
2.1.0 Signalarten in der Steuerungstechnik ........................................................................ 25
2.1.1 Signalarten in der Steuerungstechnik (2) ................................................................... 26
2.1.2 Signalarten in der Steuerungstechnik (3) ................................................................... 27
2.2 Datentypen zur Adressierung ...................................................................................... 28
2.3 Bit- und Byte-Adressen ............................................................................................... 29
2.4 Symbolische Adressierung .......................................................................................... 30
2.5 Adressierung nach IEC 61131-3 und STEP 7 ............................................................... 31
3.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 32
3.1 bersicht Programmiersprachen.................................................................................. 33
3.2 Kontaktplan KOP ........................................................................................................ 34
3.3 Funktionsplan FUP ..................................................................................................... 35
3.4 Anweisungsliste AWL ................................................................................................. 36
4.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 38
4.1.0 Programmierung von ffnern und Schlieern ............................................................ 39
4.1.1 UND- Programmierung von ffnern und Schlieern................................................... 41
Programmdarstellung in KOP und in FUP .......................................................................... 42
4.1.2 ODER- Programmierung von ffnern und Schlieern................................................. 44
Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP ................................................................. 45
4.2.0 Fllstandssteuerung - Problematik ............................................................................ 47
4.2.1 Fllstandssteuerung - Zuordnungsliste...................................................................... 49
Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP ................................................................. 50
4.3 Abfrage von Ausgngen .............................................................................................. 53
Abfrage von Ausgngen AWL und FUP ............................................................................. 55
4.4 UND-vor-ODER-Verknpfung ...................................................................................... 57
Programmdarstellung in KOP und in FUP .......................................................................... 58
4.5 ODER-vor-UND-Verknpfung ...................................................................................... 60
4.6 Verwendung von Merkern ........................................................................................... 61
Programmdarstellung in KOP und in FUP .......................................................................... 63
4.7 Garagentorsteuerung .................................................................................................. 67
Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP ................................................................. 68
5.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 70
5.1 Ausgang mit Selbsthaltung .......................................................................................... 71
5.2.0 RS-Speicherfunktion mit vorrangigem Rcksetzen ..................................................... 77
5.2.1 RS-Speicherfunktion mit vorrangigem Setzen ............................................................ 79
5.3 Sammelbecken........................................................................................................... 82
6.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 85
6.1 Darstellung von Zeitablufen ....................................................................................... 86
6.2 Einschaltverzgerung SE ............................................................................................ 87
6.3 Ausschaltverzgerung SA ........................................................................................... 89
6.4 Zeit als Impuls SI........................................................................................................ 91
6.5 Toiletten-Licht-Lfter-Steuerung .................................................................................. 93
7.0 Kapitelbersicht...................................................................................................................... 94
7.1 Darstellung von Zhlerfunktionen ............................................................................................ 95
7.2 Ein- und Ausgnge eines Zhlers bei STEP 7 .......................................................................... 96
7.3 Beispiel.................................................................................................................................. 98
7.4 Parkplatzberwachung ........................................................................................................... 99

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.0 Kapitelbersicht.................................................................................................................... 105


8.1 Sicherheit von Steuerungen ...................................................................................... 106
8.2 Drahtbruchsicherheit................................................................................................. 107
8.3 Erdschlusssicherheit ................................................................................................. 108
8.4 Elektromechanische Verriegelungen.......................................................................... 109
8.5.0 NOT-Halt-Bestimmungen ....................................................................................... 110
8.5.1 NOT-HALT-Schaltung ............................................................................................ 111
Bearbeitung der Fallstudie .......................................................................................................... 114

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Firmenvorstellung
Einleitung

Firmenchronik:

Die Firma Automatico ist eine traditionsreiche Firma mit langjhriger Erfah-
rung auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik.

Sie entstand aus einem Familienbetrieb, der sich mit Maschinen fr die
Blechumformung befasste. Anfang 1995 wurde auf die stark wachsende
Automatisierungstechnik mit der Suche nach Vertriebspartnern reagiert.

Heute beschftigt die Firma Automatico 60 Mitarbeiter, die fr viele metall-


verarbeitende Branchen Automatisierungsmglichkeiten konstruieren und
umsetzen.

Produktgeschichte:

Von einem reinen Maschinenbauunternehmen entwickelte sich die Automatico in den 90er Jahren zu
einer mittelstndischen Automatisierungsfirma, was auch zur Umbenennung in den jetzigen Namen
fhrte. Nicht zuletzt bescherte der Wunsch nach mehr Automatisierung der Firma eine groe Anzahl
neuer Kunden. Schon bei der ersten Herstellung von Blechbearbeitungsmaschinen lag der Firmen-
schwerpunkt auf der Automatisierung von Fertigungsablufen der Blechbearbeitung.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Leitfragen
Einleitung

Die hier zusammen gestellten Leitfragen sollen Ihnen den Einstieg in die Qualifizierungseinheit ermg-
lichen. Nehmen Sie sich die Zeit und notieren Sie jetzt bitte ganz spontan, was Ihnen als Antworten
einfllt.

Im Laufe der weiteren Bearbeitung werden Sie mehrmals auf Ihre Notizen zurckgreifen. Bitte ver-
wenden Sie daher einfach ein Blatt Papier fr Ihre Antworten.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.0 Kapitelbersicht
1 Grundwissen zur SPS

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Wie sieht der Aufbau und die Funktion einer Sps aus?

Themen:

1.0 Kapitelbersicht
1.1 Aufbau und Funktion einer SPS
1.1.0 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung
1.1.1 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (2)
1.1.2 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (3)
1.2 Kompaktsteuerungen und Steuerungen in Modulbauweise
1.3 Modulare SPS mit verschiedenen Baugruppen
1.4 Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe
1.5 Zyklische Programmbearbeitung
1.6 Lineare und strukturierte Programmierung

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.1 Aufbau und Funktion einer SPS


1 Grundwissen zur SPS

Eine Speicherprogrammierbare Steuerung hat die Struktur eines Rechners, deren Funktion in einem
Programm gespeichert ist. Sie werden vorzugsweise in kommerziellen und industriellen Anwendungen
eingesetzt.

Eine SPS berwacht Eingabegerte, trifft Entscheidungen auf Grund ihres Programms und steuert
ber ihre Ausgnge Maschinen und automatisierte Prozesse. In dieser Lerneinheit werden Sie grund-
legende Informationen ber den Aufbau und die Funktionsweise einer SPS erhalten.

Taster, Schalter

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Sensoren

Meldungen

Motorstarter

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Motoren

Schtze

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.1.0 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren


Steuerung
1 Grundwissen zur SPS

Verbindungsprogrammierte Steuerung

In der herkmmlichen Schtztechnik wird das Steuerprogramm durch eine feste Verdrahtung von
Schaltern, Tastern, Schtzen usw. bestimmt. Man spricht deshalb von einer verbindungsprogrammier-
ten Steuerung. Den Ablauf des Steuerungsprogramms verndern oder die Hinzufgung zustzlicher
Funktionen erfordert meistens umfangreiche nderungen in der Hardware und zeitaufwendiges Um-
bzw. Neuverdrahten.

Speicherprogrammierbare Steuerung

Bei einer SPS erfolgt die Verdrahtung der Gerte und Schaltglieder in einem Programm. Der Ar-
beitsaufwand in konventioneller Technik wird wesentlich reduziert und beschrnkt sich hauptschlich
auf den Hauptstromkreis elektrischer Steuerungen. Programmerstellung und nderungen sowie Be-
seitigung von Fehlern sind schneller mglich.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.1.1 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren


Steuerung (2)
1 Grundwissen zur SPS

Im Folgenden sind einige Vorteile einer Lsung mit SPS gegenber einer verbindungspro-
grammierten Steuerung (VPS)

geringerer Platzbedarf als bei einer Lsung in Schtztechnik

eine SPS arbeitet schneller und ist weniger strungsanfllig

leichter und schnellere nderungen im Steuerungsprogramm mglich

weiterfhrende Verknpfungsoperationen wie Zhlen, Vergleichen, arithmetische Operationen


usw.

eine SPS hat Fehlerdiagnose- und berwachungsfunktionen bereits integriert

Anwendungen knnen ohne zustzlichen Aufwand dokumentiert werden

bereits vorhandene Lsungen lassen sich problemlos in neuen Anwendungen einbinden

VPS:

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.1.2 Vorteile einer Speicherprogrammierbaren


Steuerung (3)
1 Grundwissen zur SPS

Bereits an dieser einfachen Steuerungsaufgabe ist zu erkennen, wie beim Einsatz einer SPS Verdrah-
tungsaufwand verringert wird und Einsparungen bei der Hardware, hier das Zeitrelais K4T, mglich
sind. Diese Vorteile gewinnen bei zunehmender Komplexitt der Steuerung an Gewicht.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1 Grundwissen zur SPS 1.2 Kompaktsteuerungen und Steuerungen in


Modulbauweise

Man unterscheidet grundstzlich zwischen Steuerungen in Kompaktbauweise und modular aufgebau-


ten Steuerungen.

Kompaktsteuerung Fr kleinere Steuerungsaufgaben werden kompakt aufgebaute Steuer-


gerte angeboten. Sie stellen in sich geschlossene Einheiten dar mit
einer fest vorgegebenen Anzahl von Ein- und Ausgngen. Ihr Einsatz
rentiert sich schon bei einfachen Aufgabenstellungen.

Die Programmierung kann auch ohne PC direkt ber am Gert befind-


liche Bedientasten und einem integrierten Display erfolgen.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Modulare Steuerung Grere Steuergerte werden aus einzelnen Baugruppen in Modul-


bauweise, deren Anzahl und Kombination in weiten Grenzen vom An-
wender bestimmt werden kann. Der besondere Vorteil liegt in der prob-
lemlosen Anpassung an erweiterte Aufgabenstellungen.

Die einzelnen Baugruppen werden meist auf einer Profilschiene ange-


ordnet und ber einen Hinterwandbus miteinander verbunden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.3 Modulare SPS mit verschiedenen Baugrup-


pen
1 Grundwissen zur SPS

Fahren Sie mit der Maus in die verschiedenen Bereiche der SPS fr mehr Informationen.

Baugruppe 1: Stromversorgung (Netzteil)

Baugruppe 2: Zentraleinheit (CPU)

Baugruppe 3: Digitale Eingangsbaugruppen

Baugruppe 5: Digitale Ausgangsbaugruppen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.4 Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe


1 Grundwissen zur SPS

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1 Grundwissen zur SPS 1.4 Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe

Eine SPS besteht grundstzlich aus einer Eingabebaugruppe, einer Verarbeitungsbaugruppe oder
Zentraleinheit und einer Ausgabebaugruppe. Dazu gehren als Peripheriegerte noch ein Program-
miergert und eventuell eine Bedieneinheit.

Eingabebaugruppe Die SPS nimmt ber die Eingabebaugruppe eine Vielzahl digitaler und
analoger Signale auf, die z.B. von Tastern, Endschaltern und Sensoren
aus der zu steuernden Anlage kommen.

Oftmals mssen diese fr die SPS systemfremden Signale in einer


Anpassungsschaltung auf das Niveau des Verarbeitungsteiles (
0V....5V) gebracht werden. Eine galvanische Trennung zwischen Sig-
naleingabe und Signalverarbeitung kann hier ebenfalls erfolgen.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Verarbeitungsbaugruppe Die Zentraleinheit bzw. CPU bildet das Gehirn des Automatisierungs-
gertes. Die von der Eingabebaugruppe aufgenommenen und aufbe-
reiteten Signale werden in der Zentraleinheit entsprechend dem Steue-
rungsprogramm logisch verknpft.

Je nach gewnschter Leistungsfhigkeit und Rechengeschwindigkeit


werden unterschiedliche Prozessoren eingesetzt.

Ausgabebaugruppe ber die Ausgabebaugruppe greift die SPS in den Steuerungsprozess


ein. Ebenso werden die Signale aus dem Verarbeitungsteil so aufberei-
tet, dass Stellglieder wie z.B. Schtze und Magnetventile und Aktoren
wie z.B. Meldeeinrichtungen damit angesteuert werden knnen.

Digitale Ausgnge werden in der Regel als Transistor- oder Relaisaus-


gnge ausgefhrt.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmiergert Ein Programmiergert wird bentigt, um die Konfigurationsdaten fr die


SPS-Hardware sowie das Anwenderprogramm in die CPU der Zentral-
baugruppe zu bertragen.

Als Erstellsysteme werden PCs oder Handprogrammiergerte verwen-


det.

Bedieneinheit Eine Bedieneinheit ermglicht die Darstellung von Prozessinformatio-


nen sowie die Eingabe neuer Steuerungsparameter durch das Perso-
nal.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.5 Zyklische Programmbearbeitung


1 Grundwissen zur SPS

Bei der Programmbearbeitung werden durch die CPU die Adressen der Speicherzellen
nacheinander abgearbeitet. Ein Programmdurchlauf wird als Arbeitszyklus bezeichnet. Die fr einen
Programmdurchlauf bentigte Zeit wird Zykluszeit genannt. Diese Zeit wird stndig berwacht. ber-
schreitet sie einen Maximalwert, wird die Steuerung unverzglich in den STOPP-Zustand gebracht. Die
durchschnittliche Zykluszeit betrgt etwa 2.....30 ms. Auf Grund dieser Arbeitsweise ergeben sich fr
die Erstellung von SPS-Programmen wichtige Gesichtspunkte, die bercksichtigt werden mssen:
Whrend der Programmbearbeitung werden nderungen der Eingangssignale nicht berck-
sichtigt, und es werden auch keine neuen Ausgangssignale ausgegeben.

Treten in einem Programm gleichlautende Befehl auf, hat derjenige Vorrang, der als letzter
kommt, da er im PAA gespeichert wird.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1.6 Lineare und strukturierte Programmierung


1 Grundwissen zur SPS

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

1 Grundwissen zur SPS 1.6 Lineare und strukturierte Programmierung

Bei der Strukturierung des Programmcodes gibt es zwei grundstzliche Mglichkeiten, die von der Art
der Programmierung abhngen.

Lineare Programmierung Das gesamte Programm befindet sich im zyklisch bearbeiteten Organi-
sationsbaustein OB1. Die CPU arbeitet die Anweisungen der Reihe
nach ab und beginnt dann wieder von vorne.

Diese Art der Programmierung wird aber nur fr einfache, nicht zu


umfangreiche Steuerungsaufgaben verwendet.

Strukturierte Programmie- Ein strukturiertes Programm besteht im Prinzip aus einem Hauptpro-
rung gramm und mehrfach aufrufbaren Unterprogrammen. Diese Unterpro-
gramme werden bei speicherprogrammierbaren Steuerungen z.B. als
Funktionen und Funktionsbausteine bezeichnet.

Die Reihenfolge der Bausteinbearbeitung wird im Organisationsbau-


stein OB1 festgelegt. Dies hat den Vorteil, Programmteile einzeln aus-
testen zu knnen, bevor sie zu einem Gesamtprogramm zusammenge-
fgt werden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.0 Kapitelbersicht
2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Was versteht man unter Symbolische Adressierung?

Themen:

2.0 Kapitelbersicht
2.1.0 Signalarten in der Steuerungstechnik
2.1.1 Signalarten in der Steuerungstechnik (2)
2.1.2 Signalarten in der Steuerungstechnik (3)
2.2 Datentypen zur Adressierung
2.3 Bit- und Byte-Adressen
2.4 Symbolische Adressierung
2.5 Adressierung nach IEC 61131-3 und STEP 7

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.1.0 Signalarten in der Steuerungstechnik


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Die an den Ein- und Ausgngen einer SPS anstehenden elektrischen Signale knnen grundstzlich in
zwei verschiedene Gruppen unterteilt werden:

Binre Signale

Klicken Sie mit der linken Maustaste auf die Hand!

Drucktaster, Umschalter, Grenz- und Nherungsschalter usw. liefern Signale, die nur zwei Signalzu-
stnde annehmen knnen. In der Steuerungstechnik wird hufig eine Gleichspannung von +24V als
Steuerspannung verwendet, was in diesem Fall den Signalzustand 1 am Eingang der SPS bedeuten
wrde. Da aber unter realen Bedingungen nur selten exakt +24V bzw. 0V an den Eingngen anliegen,
wurde herstellerseitig ein Toleranzbereich festgelegt.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.1.1 Signalarten in der Steuerungstechnik (2)


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Digitale Signale

Mehrere Binre Signale zusammenge-


fasst ergeben ein digitales Signal, dessen
Bedeutung durch eine Codierung festge-
legt ist.

So lassen sich z.B. die Dezimalziffern 0


bis 9 mit einem 4-stelligen Dualcode dar-
stellen.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.1.2 Signalarten in der Steuerungstechnik (3)


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Analoge Signale

Analoge Signale knnen innerhalb eines bestimmten Bereichs jeden beliebigen Wert annehmen. Ty-
pische analoge Eingangssignale in der Automatisierungstechnik sind z.B. bei elektrischen Strmen
0.......20 mA und 4.......20 mA. Elektrische Spannungspegel sind in der Regel in den Bereichen
0.......+10 V und 10.......+10 V anzutreffen. Da eine SPS intern keine analogen Werte verarbeiten
kann, mssen die eingelesenen Spannungs- und Stromwerte in eine digitale Information umgewandelt
werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Analog-Digital-Wandlung.

Im folgenden Beispiel berwacht eine SPS die Fllstandshhe eines Tankinhaltes. Der Messfhler
liefert an die SPS eine analoge Eingangsgre.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.2 Datentypen zur Adressierung


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Zur eindeutigen Adressierung von Ein- und Ausgngen werden bei Automatisierungsgerten folgende
Datentypen verwendet:

Fahren Sie mit der Maus ber die dargestellten Datentypen, um nhere Informationen zu erhal-
ten.

Bit: Unter einem Bit versteht man die kleinste binre Informationseinheit. Diese kann den Signalzu-
stand 0 oder 1 annehmen.

Byte: Fr eine Einheit von 8 Binrzeichen steht der begriff Byte. Ein Byte hat demnach die Gre von
8 Bit.

Wort: Ein Wort setzt sich aus 2 Byte oder 16 Bits zusammen. Mit Worten lassen sich Dualzahlen,
Buchstaben digital-codierte Analogwerte usw. darstellen.

Doppelwort: Beim Doppelwort entspricht die Wortlnge einer Anzahl von 32 Binrzeichen. Ein Dop-
pelwort besitzt demnach die Gre von 2 Worten, 4 Byte oder 32 Bit.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.3 Bit- und Byte-Adressen


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Um die einzelnen Bits einer digitalen Eingangs - oder Ausgangsbaugruppe ansprechen zu knnen,
wird jedem einzelnen Bit innerhalb eines Bytes eine Ziffer, die Bitadresse zugeordnet. Bei der darge-
stellten SIMATIC-Baugruppe hat das jeweils oberste Bit die Adresse 0.

Auch die einzelnen Bytes erhalten Nummern, die Byteadressen. Jedes Eingangsbyte (EB) und jedes
Ausgangsbyte (AB) erhlt eine Adresse abhngig vom Steckplatz der jeweiligen Baugruppe. Somit ist
jedes Bit eindeutig durch die Kombination von Bit- und Byteadresse bestimmt.

Hier finden Sie ein Beispiel.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.4 Symbolische Adressierung


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Die symbolische Adressierung ermglicht es, an Stelle von absoluten Adressen (z.B. E 4.1) mit Sym-
bolen (z.B. Motor_Ein) zu arbeiten. Damit wird eine bessere Verstndlichkeit und Lesbarkeit des
Programmcodes erreicht. Jeder symbolische Name darf nur einmal im Programm vergeben werden.

Die Symbole fr Eingnge, Ausgnge, Merker, Zeiten, Zhler usw. werden in einer Symboltabelle
hinterlegt.

Beispiel einer Symboltabelle:

Symbol Adresse Datentyp Kommentar

S0 E 4.0 BOOL Taster Motor Aus

S1 E 4.1 BOOL Taster Motor Ein

F2 E 4.2 BOOL Motorschutzkontakt

K1 A 5.1 BOOL Netzschtz

K2 A 5.2 BOOL Sternschtz

K3 A 5.3 BOOL Dreieckschtz

Anlauf T1 S5TIME Y-? -Anlaufzeit

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

2.5 Adressierung nach IEC 61131-3 und STEP 7


2 Adressierung von Ein- und Ausgngen

Bis zur Verabschiedung eines einheitlichen Standard fr die Programmierung von Automatisierungs-
gerten waren Steuerungsprogramme unterschiedlicher Hersteller praktisch nicht austauschbar. Die
IEC 61131 Norm fr Speicherprogrammierbare Steuerung ist als deutsche Norm DIN EN 61131 ber-
nommen worden. Sie hat die Zielsetzung, neue herstellerunabhngige Programmierwerkzeuge zu
entwickeln, die auf herkmmlichen PCs einsetzbar sind und fr nahezu jede SPS einen entsprechen-
den Maschinencode erzeugen.

Die in diesem Lehrgang dargestellten Programme wurden auf der Grundlage der Programmiersoft-
ware STEP 7 von der Firma Siemens erstellt deren Befehlsvorrat auf der Norm IEC 61131 beruht.

IEC 61131-3 STEP 7

Eingangs-Bit IX 4.0......4.7 E 4.0.......4.7

Ausgangs-Bit QX 2.0......2.7 A 2.0.......2.7

Eingangs-Byte IB 3 EB 3

AusgangsByte IQB 5 AB 5

Eingangs-Wort IW 2 EW 2

Ausgangs-Wort QW 8 AW 8

Eingangs-Doppelwort ID 10 ED 10

Ausgangs-Doppelwort QD 14 AD 14

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

3.0 Kapitelbersicht
3 Programmiersprachen nach IEC 61131-3 in
STEP 7

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Haben Sie eine bersicht der Programmiersprachen?

Themen:

3.0 Kapitelbersicht
3.1 bersicht Programmiersprachen
3.2 Kontaktplan KOP
3.3 Funktionsplan FUP
3.4 Anweisungsliste AWL

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

3.1 bersicht Programmiersprachen


3 Programmiersprachen nach IEC 61131-3 in
STEP 7

Fahren Sie mit der Maus ber die einzelnen Bereiche der Grafik, um nhrere Informationen zu
erhalten.

Ablaufsprachen: Die Ablaufsprache orientiert sich an der Darstellung von Ablaufsteuerungen in Form
von Schritten und Weiterschaltbedingungen. Sie wird im Laufe dieser Qualifizierungseinheit nicht be-
nutzt.

Kontaktplan: Der Kontaktplan ist die grafische Darstellung eines Steuerungsprogramms mit Symbolen
nach DIN 19 239, wie sie auch in den USA blich sind.

Funktionsplan: Der Funktionsplan ist die grafische Darstellung eines Steuerungsprogramms mit Sym-
bolen der Digitaltechnik nach DIN 40 700.

Anweisungsliste: In der Anweisungsliste werden die einzelnen Programmzeilen untereinander ge-


schrieben. Sie kann den gesamten Befehlsvorrat einer SPS ausnutzen.

Strukturierter Text: Der Strukturierte Text ist eine hhere Programmiersprache geeignet fr komplexe
Rechenaufgaben, vergleichbar mit PASCAL oder C++. Sie wird im Laufe dieser Qualifizierungseinheit
nicht benutzt.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

3.2 Kontaktplan KOP


3 Programmiersprachen nach IEC 61131-3 in
STEP 7

Der Kontaktplan gleicht einem Stromlaufplan in aufgelster Darstellung. KOP-Anweisungen bestehen


aus Elementen und Boxen, die grafisch zu Netzwerken verbunden werden. Ausgangsgren werden
als Spulen dargestellt.

Der Signalzustand an Ausgang A 4.0 ist 1, wenn:

am Eingang E 0.0 der Signalzustand 1 ODER am Eingang E 0.2 der Signalzustand 0 ist

UND am Eingang E 0.1 der Signalzustand 1 ist.

Mglichkeiten des Signalflusses

Kann Strom ber den Stromkreis bis zur Spule flieen, so wird die Spule stromfhrend.

Kann der Strom nicht ber den gesamten Stromkreis bis zur Spule flieen, so wird die Spule
nicht stromfhrend.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

3.3 Funktionsplan FUP


3 Programmiersprachen nach IEC 61131-3 in
STEP 7

Die Programmiersprache FUP beruht auf der zweiwertigen Logik der Booleschen Algebra, in der Vari-
ablen die Werte wahr (1) oder falsch (0) annehmen knnen. FUP -Anweisungen bestehen aus Ele-
menten und Boxen, die graphisch zu Netzwerken verbunden werden.Die Eingnge befinden sich auf
der linken, die Ausgnge auf der rechten Seite der Box. Beispiel:

Der Signalzustand an Ausgang A 4.0 ist 1, wenn:

am Eingang E 0.0 der Signalzustand 1 ODER am Eingang E 0.2 der Signalzustand 0 ist

UND am Eingang E 0.1 der Signalzustand 1 ist.

Mglichkeiten des Signalflusses:

Sind die Bedingungen der FUPVerknpfungen erfllt, so ist der Signalzustand an der Aus-
gangsBox 1.

Sind die Bedingungen der FUPVerknpfungen nicht alle erfllt, so ist der Signalzustand
an der AusgangsBox 0.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

3.4 Anweisungsliste AWL


3 Programmiersprachen nach IEC 61131-3 in
STEP 7

Abhngig von ihrem Aufbau werden Anweisungen in eine der beiden folgenden Hauptgruppen einge-
ordnet:

Anweisungen, die nur aus der Operation bestehen.

Beispiele: NOT

CLR

Anweisungen, die aus einer Operation und einem Operanden bestehen.

Beispiele: U E 0.2

O A 4.1


Hier sehen Sie ein Beispiel.

Der Signalzustand an Ausgang A 4.0 ist 1, wenn:

am Eingang E 0.0 der Signalzustand 1 ODER am Eingang E 0.2 der Signalzustand


0 ist

UND am Eingang E 0.1 der Signalzustand 1 ist.

Mglichkeiten des Signalflusses:

Dem Ausgang A 4.0 wird das Verknpfungsergebnis 1 zugewiesen,


wenn alle AWL-Verknpfungen erfllt sind.

Dem Ausgang A 4.0 wird das Verknpfungsergebnis 0 zugewiesen,


wenn nicht alle AWL-Verknpfungen erfllt sind.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 37 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.0 Kapitelbersicht
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Was ist die Schtzschaltung?

Themen:

4.0 Kapitelbersicht
4.1.0 Programmierung von ffnern und Schlieern
4.2.0 Fllstandssteuerung - Problematik
4.3 Abfrage von Ausgngen
4.4 UND-vor-ODER-Verknpfung
4.5 ODER-vor-UND-Verknpfung
4.6 Verwendung von Merkern
4.7 Garagentorsteuerung
4.7.0 Garagentorsteuerung (2)
4.7.1 Garagentorsteuerung (3)

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.1.0 Programmierung von ffnern und Schlie-


ern
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Bei der Erstellung eines SPS-Programms, unabhngig davon, ob es als Funktionsplan, Anweisungs-
liste oder Kontaktplan dargestellt wird, ist die Ausfhrung der Geber zu beachten. Es muss vor der
Programmerstellung bekannt sein, ob der verwendete Geber ein ffner oder ein Schlieer ist.

Merksatz:
Ist ein an einem Eingang angeschlossener Geber ein Schlieer, fhrt der Eingang bei Bettigung Sig-
nalzustand 1. Ist der Geber ein ffner, so fhrt der Eingang bei Bettigung den Signalzustand 0.

Das Automatisierungsgert hat keine Mglichkeit festzustellen, ob ein Eingang mit einem Schlieer
oder einem ffner belegt ist. Es kann nur den Signalzustand 1 oder den Signalzustand 0 erkennen.

Siehe hierzu die Tabelle der Signalzustnde.

Eine Kurzbersicht der digitalen Grundfunktionen knnen Sie sich mit diesem Dokument ausdru-
cken lassen.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 39 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Digitale Grundfunktionen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 40 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.1.1 UND- Programmierung von ffnern und


Schlieern
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Das Schtz K1 soll anziehen, wenn der Taster S1 bettigt und der Taster S2 nicht bettigt ist.

Der Taster S1 ist ein bettigter Schlieer


und wird auf 1 abgefragt.

Der Taster S2 ist ein nicht bettigter


Schlieer und wird auf 0 abgefragt.

Beide SPS-Operanden werden mit UND


verknpft

Beispiel AWL

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der UND- Programmierung von ffner und Schlieer in der
Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 41 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP und vergleichen Sie Ihre Auf-
zeichnung mit der UND- Programmierung von ffner und Schlieer in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 42 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

UND- Programmierung von ffner und Schlieer

gsps01q01 28.03.2003 Seite 43 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.1.2 ODER- Programmierung von ffnern und


Schlieern
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Das Schtz K1 soll anziehen, wenn der Taster S1 bettigt oder der Taster S2 nicht bettigt ist.

Der Taster S1 ist ein bettigter Schlieer


und wird auf 1 abgefragt.

Der Taster S2 ist ein nicht bettigter ff-


ner und wird ebenfalls auf 1 abgefragt.

Beide SPS-Operanden werden mit ODER


verknpft

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der ODER- Programmierung von ffner und Schlieer
in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 44 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP und vergleichen Sie Ihre
Aufzeichnung mit der ODER- Programmierung von ffner und Schlieer in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 45 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

ODER- Programmierung von ffner und Schlieer

gsps01q01 28.03.2003 Seite 46 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.2.0 Fllstandssteuerung - Problematik


4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Die Fllstnde von 3 Behltern in einer Tankanlage sollen mit einer SPS kontrolliert und gesteuert
werden. Sprechen jeweils nur die unteren Sensoren B1, B3 und B5 (alles Schlieer) an, ffnen die
Ventile entsprechenden Ventile. Melden die Sensoren B2, B4 oder B6 (alles Schlieer), dass die
Tanks voll sind, werden die zugehrigen Ventile geschlossen. Die Ventile knnen nur geffnet wer-
den, wenn die Anlage durch den Schalter S0 eingeschaltet wurde. Die Auslassventile der drei Behl-
ter werden per Hand bettigt.

Bitte klicken Sie orangemarkierten Griffe!

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 48 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.2.1 Fllstandssteuerung - Zuordnungsliste


4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Bevor man sich ber die eigentliche Programmierung der Steuerung macht, ist im Sinne einer guten
Dokumentation eine Zuordnungsliste zu erstellen, in der den Sensoren bzw. Aktoren die entsprechen-
den Ein- und Ausgnge der SPS zugewiesen werden. Kommentare erhhen die Verstndlichkeit fr
andere Personen die das Programm nicht selbst erstellt haben.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Fllstandssteuerung AWL, KOP und FUP in der
Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 49 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP und vergleichen Sie Ihre
Aufzeichnung mit der Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 50 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP

gsps01q01 28.03.2003 Seite 51 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 52 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.3 Abfrage von Ausgngen


4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Ausgnge knnen wie Eingnge vom SPS-Programm abgefragt werden. In der vorliegen Schtzschal-
tung kann das Schtz K2 nur dann eingeschaltet werden, wenn das Schtz K1 nicht eingeschaltet ist.
Die Leuchtmelder H1 und H2 zeigen den jeweiligen Schaltzustand der Schtze an.

Hier sehen Sie die Schtzschaltung mit weiteren Erklrungen hinter den orangemarkierten Begriffen.

An der Beschaltung der SPS ist zu erkennen, dass der ffner von K1 im Strompfad 2 und die Schlieer
von K1 und K2 in den Strompfaden 3 und 4 nicht mehr als wirkliche Kontakte existieren. Deren Aufgabe
wird im SPS-Programm mit logischen Verknpfungen nachgebildet.

Wie lsst sich die Schtzschaltung mit einer SPS-Steuerung realisieren und welche Programmierregeln
sind dabei zu beachten?

SPS-Programm in der Darstellung KOP

gsps01q01 28.03.2003 Seite 53 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Netzwerk 1:Damit der Ausgang A 4.1 Signalzustand 1 fhrt, muss der Schlieer S1 bettigt werden. Ein
bettigter Schlieer gibt ein 1-Signal an die SPS, der Eingang E 0.1 wird deshalb auf 1 abgefragt.

Netzwerk 2: Damit der Ausgang A 4.2 Signalzustand 1 fhrt, muss der Schlieer S2 bettigt werden.
Der Eingang E 0.2 wird deshalb auf 1 abgefragt. Zustzlich muss der Ausgang A 4.1 0 fhren, bzw. das
Schtz K1 darf nicht angezogen haben. Der Ausgang A 4.1 wird deshalb auf 0 abgefragt.

Netzwerk 3: Der Ausgang A 4.3 fr den Melder H1 fhrt dann 1-Signal, wenn der Ausgang A 4.1 1-
Signal fhrt, bzw. das Schtz K1 angezogen hat. Der Ausgang A 4.1 wird deshalb auf 1 abgefragt.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in FUP auf einem Blatt Papier und ver-
gleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Abfrage von Ausgngen AWL und FUP in der Dokumenten-
box.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 54 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Abfrage von Ausgngen AWL und FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in FUP auf einem Blatt Papier und ve r-
gleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Abfrage von Ausgngen AWL und FUP in der Dokumenten-
box.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 55 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Abfrage von Ausgngen AWL und FUP

gsps01q01 28.03.2003 Seite 56 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.4 UND-vor-ODER-Verknpfung
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Bei der UND-vor-ODER-Verknpfung handelt es sich um eine Parallelschaltung mehrerer in Reihe


geschalteter Signalgeber.

Hier sehen Sie die Schtzschaltung mit weiteren Erklrungen hinter den orangemarkierten Begriffen.

In der IEC 61131-3 ist definiert, dass zuerst die UND-Verknpfungen bearbeitet werden. Danach er-
folgt die ODER-Verknpfung der Ergebnisse der UND-Verknpfungen. Die Programmierung der An-
weisungsliste in STEP 7 entspricht dieser Norm.

SPS-Programm in der Darstellung AWL

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der UND- vor ODER Verknpfung KOP und FUP in der Do-
kumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 57 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP und vergleichen Sie Ihre Auf-
zeichnung mit der UND- vor ODER Verknpfung KOP und FUP in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 58 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

UND- vor ODER Verknpfung KOP und FUP

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.5 ODER-vor-UND-Verknpfung
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Bei der ODER-vor-UND-Verknpfung handelt es sich um eine Reihenschaltung mehrerer parallel


geschalteter Signalgeber.

Hier sehen Sie die Schtzschaltung mit weiteren Erklrungen hinter den orangemarkierten Begriffen.

Merksatz
Damit die ODER-Verknpfungen Vorrang vor der UND-Verknpfung haben, mssen sie durch Klam-
mern zusammengefasst werden.

SPS-Programm in der Darstellung AWL

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der ODER-vor-UND Verknpfung in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 60 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.6 Verwendung von Merkern


4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Mit Merkern lassen sich Zwischenergebnisse bei der Programmbearbeitung speichern. Sie werden
wie Ausgnge programmiert, knnen aber nur innerhalb der SPS benutzt werden. Ein Beispiel soll die
Verwendung von Merkern veranschaulichen:

Hier sehen Sie die Schtzschaltung mit weiteren Erklrungen hinter den orangemarkierten Begriffen.

SPS-Programm in der Darstellung KOP

gsps01q01 28.03.2003 Seite 61 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in FUP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Verwendung von Merkern in der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 62 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in FUP und vergleichen Sie Ihre Auf-
zeichnung mit der Verwendung von Merkern in der Dokumentenbox.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 64 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

4.7 Garagentorsteuerung
4 Programmbeispiele ohne Speicherverhalten

Ein Garagentor lsst sich ber einen Motor M1 mit Rechts- und Linkslauf ffnen bzw. schlieen. Zwei
Endschalter sorgen dafr, dass der Motor ausgeschaltet wird, wenn das Tor vollstndig geffnet oder
geschlossen ist.

Das Garagentor kann im Tippbetrieb von auen und von innen bedient werden. Von auen ist zustz-
lich ein Schlsselschalter notwendig, da unbefugte keinen Zutritt haben sollen. Klicken sie auf den
Begriff Schtzsteuerung um sie anzeigen zu lassen. An der Beschaltung der SPS ist zu erkennen,
dass bei Automatisierungsgerten Schtzverriegelungen zustzlich verbindungsprogrammiert ausge-
fhrt werden mssen.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Garagentorsteuerung in der Dokumentbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 67 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP und vergleichen Sie Ihre
Aufzeichnung mit der Garagentorsteuerung in der Dokumentbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 68 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5.0 Kapitelbersicht
5 Programme mit Speicherverhalten

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Knnen Sie den Begriff Sammelbecken erklren?

Themen:

5.0 Kapitelbersicht
5.1 Ausgang mit Selbsthaltung
5.2.0 RS-Speicherfunktion
5.2.1 RS-Speciherfunktion (2)
5.3 Sammelbecken

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5.1 Ausgang mit Selbsthaltung


5 Programme mit Speicherverhalten

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Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5 Programme mit Speicherverhalten 5.1 Ausgang mit Selbsthaltung

Die in Schtzsteuerungen bliche Schaltung fr eine Speicherfunktion ist die Selbsthalteschaltung.


Fr das Ausschalten des Schtzes sind 2 Varianten mglich, je nachdem, ob der Einschaltbefehl oder
der Ausschaltbefehl vorrangig ist.

Vorrangiges Ausschalten Bei gleichzeitiger Bettigung des Ein- und des Austasters ist das
Schtz ausgeschaltet.

Wird der Kontaktplan KOP als Programmiersprache verwendet, lsst


sich die Selbsthalteschaltung direkt in ein SPS-Programm umsetzen.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in FUP


auf einem Blatt Papier und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der
Selbsthaltung in AWL und FUP aus der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 72 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Selbsthaltung Vorrang AUS in AWL und FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und FUP und vergleichen Sie Ihre Auf-
zeichnung mit der Selbsthaltung in AWL und FUP aus der Dokumentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 73 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Vorrangiges Einschalten Bei gleichzeitiger Bettigung des Ein- und des Austasters ist das
Schtz eingeschaltet.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in


FUP auf einem Blatt Papier und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung
mit der Programmdarstellung in AWL, KOP und FUP in der Doku-
mentenbox.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 74 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Programmdarstellung in AWL, KOP und FUP in der
Dokumentenbox..

gsps01q01 28.03.2003 Seite 75 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 76 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5.2.0 RS-Speicherfunktion mit vorrangigem


Rcksetzen
5 Programme mit Speicherverhalten

Kurzzeitiger Signalzustand 1 am Setzeingang (S) setzt den Ausgang Q auf 1. Kurzzeitiger Signal-
zustand 1 am Rcksetzeingang (R) setzt den Ausgang Q auf 0 zurck. Liegt an beiden Eingngen
der Signalzustand 1 an, fhrt der Ausgang Q bei rcksetzdominanten S R-Speicher 0-Signal. Der
Setz- und der Rcksetzeingang kann mit einem 0-Signal belegt werden.

Betrachten sie sich die Funktion des SR-Speichers durch abwechselndes Bettigen der Schalter. Pr-
gen Sie sich die Programmierung fr AWL, KOP und FUP ein, indem Sie auf die Begriffe klicken.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5.2.1 RS-Speicherfunktion mit vorrangigem


Setzen
5 Programme mit Speicherverhalten

Kurzzeitiger Signalzustand 1 am Setzeingang (S) setzt den Ausgang Q auf 1. Kurzzeitiger Signal-
zustand 1 am Rcksetzeingang (R) setzt den Ausgang Q auf 0 zurck. Liegt an beiden Eingngen
der Signalzustand 1 an, so fhrt der Ausgang Q bei einem setzdominanten RS -Speicher 1-Signal.
Setz- und Rcksetzeingang kann mit einem 0-Signal (Werden sowohl der Setz- als auch der Rck-
setzeingang mit einem 0-Signal belegt, behlt der Ausgang Q seinen aktuellen Wert bei.) belegt
werden. (Werden sowohl der Setz- als auch der Rcksetzeingang mit einem 0-Signal belegt, behlt
der Ausgang Q seinen aktuellen Wert bei.)
Betrachten sie sich die Funktion des RS-Speichers durch abwechselndes Bettigen der Schalter.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit dem vorrangigen Setzen von AWL, KOP und FUP.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit dem vorrangigen Setzen von AWL, KOP und FUP in der
Dokumentenbox.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 81 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

5.3 Sammelbecken
5 Programme mit Speicherverhalten

Der Inhalt eines Abwasser-Sammelbeckens wird mit zwei Schwimmschaltern berwacht. bersteigt
der Fllstand eine bestimmte Hhe, so meldet der obere Schalter B2 1-Signal und das Becken wird
ber das Ablassventil Y vollstndig entleert. Ist das Becken leer, so meldet der untere Schalter B1 0-
Signal.

Klicken Sie mit der linken Maustaste in das Netzwerk, um nhere Erluterungen zum Programm zu
erhalten. Hier sehen Sie die Anweisungsliste.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit Abwasser-Sammelbecken KOP und FUP in der Dokumen-
tenbox.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Abwasser-Sammelbecken KOP und FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in KOP und in FUP auf einem Blatt Papier und ver-
gleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit Abwasser-Sammelbecken KOP und FUP in der Dokumentenbox.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

gsps01q01 28.03.2003 Seite 84 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.0 Kapitelbersicht
6 Zeitfunktionen

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Wie funktioniert eine Toiletten-Licht-Lfter-Steuerung?

Themen:

6.0 Kapitelbersicht
6.1 Darstellung von Zeitablufen
6.2 Einschaltverzgerung SE
6.3 Ausschaltverzgerung SA
6.4 Zeit als Impuls SI
6.5 Toiletten-Licht-Lfter-Steuerung

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.1 Darstellung von Zeitablufen


6 Zeitfunktionen

In der Steuerungstechnik werden hufig Zeitablufe wie z.B. Einschalt- oder Ausschaltverzgerungen
bentigt. Die Zeitfunktionen sind in der Zentralbaugruppe des Automatisierungsgerts integriert. Die
Einstellung der gewnschten Zeit und das Starten der Zeitfunktion erfolgt ber das Anwenderpro-
gramm.

Die Programmiersprache STEP 7 stellt fnf verschiedene Zeittypen zur Verfgung:

Impuls SI

Verlngerter Impuls SV

Einschaltverzgerung S E

Speichernde Einschaltverzgerung SS

Ausschaltverzgerung SA

Drei dieser Zeitfunktionen, der Impuls SI, die Einschaltverzgerung SE und die Ausschaltverzgerung
SA finden sich auch in der Norm IEC 61131-3 wieder und sollen im Folgenden nher untersucht wer-
den.

gsps01q01 28.03.2003 Seite 86 / 129


1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.2 Einschaltverzgerung SE
6 Zeitfunktionen

Wechselt das Signal von 0 nach 1 am Starteingang der Zeitfunktion Einschaltverzgerung, wird
die Zeit T gestartet. Der Ausgang fhrt erst dann 1-Signal, wenn die programmierte Zeit abgelaufen
ist und am Starteingang immer noch 1-Signal anliegt. Der Ausgang wird ausgeschaltet, wenn das
Eingangssignal 0 wird. Eingangssignale, die krzer als die eingestellte Zeit sind, haben am Ausgang
keine Wirkung.

Klicken Sie auf die Begriffe AWL, KOP und FUP, um Einzelheiten ber die Programmierung der Ein-
schaltverzgerung SE zu erfahren.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.3 Ausschaltverzgerung SA
6 Zeitfunktionen

Wechselt das Signal von 0 nach 1 am Starteingang der Zeitfunktion Ausschaltverzgerung, schal-
tet der Ausgang unverzgert ein. Erst wenn am Starteingang das Signal wieder von 1 nach 0
wechselt, luft die programmierte Zeit T ab. Nach Ablauf der eingestellten Zeit wird auch der Aus-
gang auf Signal 0 geschaltet.

Klicken Sie mit der Maus auf die Begriffe AWL, KOP und FUP, um Einzelheiten ber die Programmie-
rung der Ausschaltverzgerung SA zu erfahren.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.4 Zeit als Impuls SI


6 Zeitfunktionen

Wechselt das Signal von 0 nach 1 am Starteingang der Zeitfunktion Impuls, schaltet der Ausgang
unverzgert ein und die programmierte Zeit luft ab. Die Dauer des Impulses entspricht der eingestell-
ten Zeit T. Tritt whrend der Laufzeit des Timers am Starteingang ein Signalwechsel von 1 nach 0
auf, wird der Impuls vorzeitig beendet. Hierin unterscheidet sich die Impulspunktion unter STEP 7 zur
Norm IEC 61131-3.
Klicken Sie mit der Maus auf die Begriffe AWL, KOP und FUP, um Einzelheiten ber Zeit als Impuls
SI zu erfahren.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

6.5 Toiletten-Licht-Lfter-Steuerung
6 Zeitfunktionen

Wird der Schalter zum Einschalten der Beleuchtung in einer Toilette bettigt, so geht das Licht sofort
an. 10 Sekunden spter soll der Motor fr die Toilettenbelftung anlaufen. Nach dem Ausschalten der
Beleuchtung soll die Belftung noch fr weitere 15 Sekunden in Betrieb sein.

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL und in KOP auf einem Blatt Papier und
vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Toiletten-Licht-Lfter-Steuerung in FUP in der Dokumen-
tenbox.

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7.0 Kapitelbersi cht


7 Zhlfunktionen

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Kennen Sie die Darstellung von Zhlerfunktionen?

Themen:

7.0 Kapitelbersicht
7.1 Darstellung von Zhlerfunktionen
7.2 Ein- und Ausgnge eines Zhlers bei STEP 7
7.3 Beispiel
7.4 Parkplatzberwachung

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

7.1 Darstellung von Zhlerfunktionen


7 Zhlfunktionen

Um z.B. Stckzahlen zu erfassen, enthalten Automatisierungsgerte Zhlfunktionen. Bei der SIMATIC


S7 sind diese in der Zentraleinheit integriert. Der Bereich eines Zhlers liegt zwischen 000 und 999.
Die Anzahl der zur Verfgung gestellten Zhler ist von der gewhlten CPU abhngig.

Die Programmiersprache STEP 7 stellt wie die IEC 61131-3 drei verschiedene Zhlertypen zur Verf-
gung:

Vorwrtszhler

Rckwrtszhler

Vor-Rckwrtszhler

Der Zhlerstand ergibt sich aus der Anzahl der positiven Signalflanken an den Eingngen fr das Vor-
und Rckwrtszhlen. Der Zhlwert kann auf einen bestimmten Anfangswert eingestellt oder auf den
Wert 0 zurckgesetzt werden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

7.2 Ein- und Ausgnge eines Zhlers bei STEP


7
7 Zhlfunktionen

In der Darstellung FUP sind nachfolgend alle Ein- und Ausgangsparameter der Zhlerfunktion in
STEP 7 dargestellt.

Beispiele in AWL: U Z1; O Z1; UN Z1

Bei einem Zustandswechsel von 0 nach 1 am Vorwrtszhleingang ZV wird der Zhlwert ums eins
erhht. Erreicht der Zhlwert die obere Grenze von 999, wird er nicht mehr erhht.

Bei einem Zustandswechsel von 0 nach 1 am Rckwrtszhleingang ZR wird der Zhlwert um eins
verringert. Erreicht der Zhlwert die untere Grenze von 0, wird er nicht weiter verringert. Ein Zhlen
mit negativen Zhlwerten findet nicht statt.

Mit einer positiven Flanke am Eingang S wird die Zhlfunktion auf einen Anfangswert gesetzt.

Wird ein Zhler gesetzt, so wird der Inhalt des Akkumulators 1 als Zhlwert geladen. Man hat die Mg-
lichkeit, den Zhlwert entweder binr-codiert oder BCD-codiert einzuladen. Wird der Vorgabewert als
Konstante angegeben, so kann der Wert mit C# in Verbindung mit drei Dezimalziffern geschrieben
werden.

Beispiel Vorgabewert 120: L C#120 ber den Rcksetzeingang R wird die Zhlerfunktion bei Signal-
zustand 1 auf den Zhlwert 0 zurckgesetzt. Bei erfllter Rcksetzbedingung kann weder gesetzt
noch gezhlt werden.

Beispiel Vorgabewert 120: L C#120 ber Ladebefehle kann der Zhlerstand abgefragt werden. Der im
Zhler stehende Wert kann als Dualzahl in den Akku geladen und von dort in andere Operandenbe-
reiche transferiert werden.

Beispiel in AWL: L Z1 ber Ladebefehle kann der Zhlerstand abgefragt werden. Der im Zhler ste-
hende Wert kann als BCD-Zahll in den Akku geladen und von dort in andere Operandenbereiche
transferiert werden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Beispiel in AWL: LC Z1 Der Ausgang Q ist ein binrer Ausgang. Er hat 1-Signal, wenn der Zhlerstand
ungleich 0 ist. Nur bei Zhlerstand 0 fhrt der Ausgang Q auch 0-Signal. Diese Signalzustnde kn-
nen wie gewohnt mit den binren Operationen verknpft werden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

7.3 Beispiel
7 Zhlfunktionen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

7.4 Parkplatzberwachung
7 Zhlfunktionen

Ein- und Ausfahrt: Der Zugang zum Parkplatz wird ber einen Magnetkartenleser kontrolliert. Ist die
Karte gltig, wird der Kontakt S2 kurzzeitig geschlossen. Ein ausfahrendes Fahrzeug schliet den
Kontakt S1 ber eine im Boden eingelassene Induktionsschleife. Durch eine Anzeigetafel soll bereits
in der Zufahrt signalisiert werden, ob noch Parkpltze zur Verfgung stehen. Liegt am Schtz K2
Spannung an, zeigt die Tafel Besetzt, andernfalls Frei.

Zhlung der Fahrzeuge: Ein- und ausfahrende Fahrzeuge werden mit einem Vor-Rckwrtszhler
gezhlt. Die maximale Anzahl der parkenden Fahrzeuge kann am Zhler ber den Setzeingang S5
vorgegeben werden. Ist Parkraum vorhanden, wird die Einfahrt freigegeben. Um einen Ausgangszu-
stand herstellen zu knnen, kann ber den Schlsselschalter S4 der Zhler auf 0 zurckgesetzt
werden.

Manueller Betrieb: Der Pfrtner hat ber den Taster S3 jederzeit die Mglichkeit, die Schranke K1
zu ffnen, unabhngig davon, ob der Parkplatz besetzt ist oder nicht.

Anmerkung: Verzgerungszeiten, damit die Fahrzeuge die offene Schranke passieren knnen, wer-
den in diesem Beispiel nicht bercksichtigt.

Funktionsschema :

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Parkplatzberwachung in AWL, KOP und FUP in der
Dokumentenbox.

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Ausbildung zum Mechatroniker


Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Parkplatzberwachung in AWL, KOP und FUP

Name:

Vorname:

Klasse/Kurs:

Datum:

berlegen Sie sich bitte die Programmdarstellung in AWL, KOP und in FUP auf einem Blatt Papier
und vergleichen Sie Ihre Aufzeichnung mit der Parkplatzberwachung in AWL, KOP und FUP in der
Dokumentenbox.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.0 Kapitelbersicht
8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Kapitelbezogene Eingangsfragen:

Knnen Sie die NOT-HALT-Schaltung erklren?

Themen:

8.0 Kapitelbersicht
8.1 Sicherheit von Steuerungen
8.2 Drahtbruchsicherheit
8.3 Erdschlusssicherheit
8.4 Elektromechanische Verriegelungen
8.5.0 NOT-Halt-Bestimmungen
8.5.1 NOT-HALT-Schaltung

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.1 Sicherheit von Steuerungen


8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Eine SPS-Steuerung muss ebenso wie jede konventionelle Verbindungsprogrammierte Steuerung die
Sicherheit von Personen und Anlagen gewhrleisten. Hierzu gibt es eindeutige Sicherheitsbestim-
mungen nach deutscher und europischer Norm, die unbedingt zu beachten sind.

Aus diesen Bestimmungen lassen sich folgende Sicherheitsmanahmen ableiten:

Durch Leiterbruch, Erdschluss oder Fehler in den Geberstromkreisen darf das Abschalten ei-
ner Steuerung nicht blockiert oder verhindert werden.

Schtze, die widersprchliche Einschaltbefehle erhalten, mssen hardwaremig gegenein-


ander verriegelt werden.

Bei Spannungswiederkehr nach einem Spannungsausfall drfen Maschinen nicht selbstttig


anlaufen knnen.

Bei Strungen im Automatisierungsgert mssen Befehle von NOT-HALT und Endschaltern


unbedingt wirksam bleiben.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.2 Drahtbruchsicherheit
8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Wenn die Steuerleitung zwischen einem Geber (Tas- Schaltungsbeispiel


ter, Sensor usw.) und dem Eingang der SPS unter-
brochen ist, liegt ein Drahtbruch vor.

An den Eingang der SPS gelangt dann keine Span-


nung mehr, der Eingang fhrt 0-Signal.

Wie wird dieses 0-Signal verarbeitet und welche


Auswirkunen ergeben sich fr den betrieb der Anla-
ge?

Merksatz: Drahtbruchsicherheit fordert, dass Einschaltbefehle durch Schlieer und Ausschaltbefehle


durch ffner erfolgen.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.3 Erdschlusssicherheit
8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Erdschlsse knnen zu unterschiedlichen Fehlern Schaltungsbeispiel


fhren. Zunchst hnelt der Erdschluss dem Draht -
bruch, da auch bei Erdschluss 0-Signal an den je-
weiligen Eingang der SPS gelangt.

Weiter Fehler knnen auftreten, wenn es in einem


Steuerstromkreis gleich zu zwei Erdschlssen kommt.
Dadurch kann die Steuerung ungewollt eingeschaltet
werden.

Merksatz: Erdschlsse in Steuerstromkreisen drfen weder zum unbeabsichtigten Anlaufen einer


Maschine fhren, noch deren beabsichtigtes Stillsetzen verhindern.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.4 Elektromechanische Verriegelungen


8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Schaltungsbeispiel
Ein Beispiel fr eine notwendige Verriegelung ist die
gegenseitige Schtzverriegelung durch ffner z.B.
bei einer Schaltung zur Drehrichtungsumkehr von
Elektromotoren. Auf Grund der hohen Verarbeitungs-
geschwindigkeit eines SPS werden die SPS-
Ausgnge schneller umgeschaltet als die entspre-
chenden Schtze. Dadurch knnte es zu einem Kurz-
schluss im Leistungsteil kommen.

Im Gegensatz zur elektromechanischen Verriegelung


der Schtze ist eine mechanische Verriegelung der
EIN-Taster fr Rechts- und Linkslauf nicht unbedingt
erforderlich. Diese kann allein ber das SPS-
Programm erfolgen.

Merksatz:
Bei Steuerungen mit Automatisierungsgerten ist eine
zustzliche elektromechanische Verriegelung von
sich widersprechenden Ausgangsbefehlen zwingend
vorgeschrieben.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

8.5.0 NOT-Halt-Bestimmungen
8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Bei Gefahr mssen durch NOT-HALT-Einrichtungen gefhrliche Teile einer Anlage stillgesetzt werden.
Bei Bettigung des NOT-AUS-Schalters darf weder das Bedienpersonal noch die Maschine gefhrdet
werden. Folgende Bestimmungen sind deshalb zu beachten:

NOT-HALT-Funktionen dfen nicht ausschlielich durch eine SPS programmiert werden.

NOT-HALT-Einrichtungen und Sicherheitsgrenzschalter mssen auch bei einem Fehler oder


einem Ausfall des Automatisierungsgertes wirksam bleiben.

Stellglieder wie z.B. Schtze und Ventile mssen bei Gefahr unabhngig von der SPS in ei-
nen sicheren Zustand schalten knnen.

berlastschutzeinrichtungen mssen unter Umgehung der SPS auf die entsprechenden Anla-
genteile wirken.

Hilfseinrichtungen, die im Notfall weiterarbeiten mssen, drfen nicht abgeschaltet werden.

Das Rckstellen der NOT-Halt-Einrichtung darf nicht zum automatischen Wiederanlauf der
Maschine fhren.

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8.5.1 NOT-HALT-Schaltung
8 Sicherheit von Steuerungen mit Automatisie-
rungsgerten

Erkunden Sie die Aufgabe und Funktion der Sicherheitsbeschaltung, nachdem Sie auf die Grafik ge-
klickt haben.

Der NOT-AUS -Schalter S0 muss gut sichtbar und leicht erreichbar sein. Nach Bettigung muss er sich
arretieren und darf nur an Ort und Stelle nach Lsen der Entriegelung wieder einschaltbar sein.

Das Freigabeschtz K1A fllt bei Bettigung des NOT-AUS-Schalters ab. Die Spannungsversorgung
der Ausgnge A 4.0 bis A 4.3 wird dadurch unterbrochen, das Ventil und die Lastschtze fallen ab.
Der Schlieerkontakt von K1A ist in Reihe zum Austaster S1 am Eingang der SPS mit angeschlossen.
Dadurch hat eine Abfall von K1A die gleiche Wirkung auf das SPS-Programm wie eine Bettigung des
Austasters.

Die Sicherheitsgrenztaster B1 und B2 haben nur Einfluss auf das Steuerungsprogramm. Dagegen
wirken B3 und B4 direkt auf den NOT-HALT-Kreis auerhalb der SPS.

Die Ausgnge der Schtze fr Rechts- und Linkslauf mssen durch ffnerkontakte hardwaremig
gegenseitig verriegelt werden.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Die ffner der Motorschutzrelais F5 und F6 werden vor den jeweiligen Schtzspulen angeordnet. Bei
berlast wird die Schtzspule unter Umgehung der SPS direkt ber die Verdrahtung abgeschaltet.

Die Ausgnge A 4.4 bis A 4.7 der SPS haben Meldefunktionen und mssen auch bei einem Auslsen
der NOT-HALT-Einrichtung angesteuert werden knnen. Deshalb werden sie ber eine vom NOT-
HALT-Kreis getrennte Leitung mit Spannung versorgt.

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Abschluss Lerneinheit Fallstudie

Fallstudie zu diese Qualifizierungseinheit

Sprecher: Herr Huber, Ausbilder in der Firma Automatico kommt von einem Lehrgang
zurck und trifft sich mit seinem Auszubildenden.

Huber: Na, und, was habt Ihr whrend meiner Abwesenheit getan?

Wolf: Nicht viel....

Huber: Ich habe es befrchtet. Also?

Wolf: ...war ja nur ein kleiner Scherz! Wir haben uns die Pressensteuerung im Kel-
ler genau angesehen und erklren lassen.

Huber: Wunderbar. Habt Ihr auch ber speicherprogrammierte Steuerungen gespro-


chen?

Wolf: ..hm, nein. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern.

Huber: Na, gut, dann passt mal schn auf....

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Bearbeitung der Fallstudie


Abschluss Lerneinheit

Bitte bearbeiten Sie zur Fallstudie folgende Aufgabe:

Die Steuerung einer Zerkleinerungsanlage fr Steingut ist in herkmmlicher Schtztechnik aufgebaut.


Da die Anlage um eine zustzliche Mglichkeit zum Abtransport des Schttgutes erweitert werden
soll, wurde von der Betriebsleitung beschlossen, die Steuerung mit einer SPS auszursten, um damit
auch gleichzeitig eine Option zu haben, zuknftige zustzliche Funktionen ohne grere Eingriffe in
die hardwaremige Verdrahtung zu ermglichen.

Sie erhalten den Auftrag das dafr notwendige SPS-Programm zu erstellen.

Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen. Sie finden das Ant-
wortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Anlagen

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LEITFRAGEN

Hinweis:
Anhand dieser Leitfragen werden Sie die Qualifizierungseinheit erarbeiten. Notieren Sie die Antworten
zu den Fragen, die Ihnen spontan einfallen.
Speichern Sie diese Datei anschlieend in einem Ordner, auf den Sie stets zugreifen knnen und
ergnzen jeweils diese Fragen um das erlernte Wissen.
Am Ende der Qualifizierungseinheit sollten Sie die Antworten komplett berarbeitet haben.

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

Trainingsaufgabe 5
Trainingsaufgaben

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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1 - Grundlagen Speicherprogrammierbarer Steuerungen

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