Biedermeier + Junges Deutschland Fertig-Bea (2) Kon
Biedermeier + Junges Deutschland Fertig-Bea (2) Kon
Biedermeier + Junges Deutschland Fertig-Bea (2) Kon
Diese literarische Strömung lässt sich zwischen dem Wiener Kongress (1815) und der
bürgerlichen Revolution von 1848 verorten.
Zu dieser Zeit gab es innerhalb des Deutschen Bunds zwei Strömungen: zum einen die Fürsten,
die sich für die Restauration einsetzten, d.h. sie wollten den Zustand vor dem Wiener Kongress
wieder herstellen und die Monarchie wieder einsetzen.
Auf der anderen Seite gab es junge Studenten, die sich für eine politische Veränderung und die
Revolution einsetzten.
Die allgemeine Restaurationspolitik führte dazu, dass das alltägliche Leben sehr viel politischer
beeinflusst wurde als zuvor. Die Menschen zogen sich ins Private zurück und genossen das
häusliche Familienleben.
Parallel zum konservativen Biedermeier bildeten sich die Strömungen des sehr liberalen Jungen
Deutschlands und die radikal-demokratische des Vormärz heraus.
Den Begriff Biedermeier dachten sich der Jurist und Schriftsteller Ludwig Eichrodt und
der Arzt Adolf Kussmaul aus.
o Jener Begriff war aus zwei Gedichten entstanden, die Josef Victor von Scheffel in den
Münchner „Fliegenden Blättern“ im Jahre 1848 veröffentlichen ließ.
o Es handelte sich um die Gedichte „Biedermanns Abendgemütlichkeit“ und „Bummelsmaiers
Klage“. Die Namen Biedermann und Bummelmaier wurden zu dem Namen Biedermaier
verschmolzen.
o Diese Gedichte hießen mit einem Namen Gedichte des schwäbischen Schullehrers Gottlieb
Biedermaier und seines Freundes Horatius Treuherz, in denen er das Spießertum seiner Zeit
verspottete.
o Sie erfanden die Figur des treuherzigen , einem schwäbischen
Dorfschullehrer.
o Herr Biedermaier der Inbegriff der Biederkeit, der sich nicht für das politische Treiben
interessierte und kleingeistig war. Man verspottete die einfältige Mentalität des
Kleinbürgers aus der Zeit der Revolution und sein konservatives Denken.
Demnach war der Begriff ursprünglich negativ belegt und stand stellvertretend für den
kleingeistigen Bürger. Der Begriff bezeichnete jemanden der dümmlich-brav und folgsam war.
Ursprünglich eine Spottbezeichnung, aber nach 19 Jh. kommt es zu einer durchaus positiven
Bewertung dieses Begriffes. Es kommt zu einer Renaissance im Kunsthandwerk. Mit diesem
Namen wird der damals vorherrschende Restaurationsstil bezeichnet, aber auch ein
Wunschbild des „bürgerlichen Daseins“.
Nach dieser Bezeichnung für Innenarchitektur und Bildhauerkunst wird der Begriff
Biedermayer etwa seit 1930 auch in die Literatur übertragen und zwar auf den resignierten
unpolitischen restaurativen Teil der Literatur.
Der Begriff Biedermayer ist demnächst Bezeichnung für einen charakteristischen
kulturgeschichtlichen Komplexes vor allem in Österreich, aber auch in Deutschland. Und
dieser Komplex umfasste die Lebensform und die allgemeine kulturelle Befindlichkeit in der
Zeit zwischen der Romantik und Realismus.
Biedermaier ist ein sprechender Name. Ein Komposita aus zwei Wörtern.
Bieder hatte eine positive Konotation im 18 Jh und bedeutete ehrlich, zuverlässig,
geradsinnig.
Mayer ist der bekannte deutsche Familienname mit verschiedenen Schreibweisen – Meier,
Maier, Mayer.... und deswegen benutzt man auch diesen Familiennamen, weil es in
Deutschland weitverbreitet ist.
Biedermeier ist ein ganzes Wertystem des konservativen Kleinbürgertums und eine
konservative Tendenz.
Die bekanntesten Verserzählungen stammen von Nikolaus Lenau. Es sind Die Albigenser und
Don Juan
Annette von Droste-Hülshoff schrieb Das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard und Die Schlacht
im Loener Bruch.
Die Tragödie gilt immer noch als die wichtigste Gattung. Der Treffpunkt war das Burgtheater in
Wien aber auch das Theater in der Leopoldstadt und Josephstadt.
DAS WIENER VOLKSSTÜCK enthält Elemente des Jesuitendramas, der barocken Oper.
Die Vertreter - es ist nicht eindeutig zu welcher Strömung die Vertreter eindeutig gehören.
Johann Peter Hebel ist der Vorläufer des Biedermeiers. Er schrieb unterhaltsam –
erbauliche Kalendergeschichten. Seine bekanntesten Werke sind :
Nikolaus Lenau
Eduard Mörike
Seine Vorbilder sind : Goethe, Eichendorf und E.T.A Hoffmann.
Seine Lyrik umfasst : Balladen, Sonette, Elegien, Volks- und Kirchenlieder, Idyllen..
Er wurde bekannt dank der Idylle Der alte Turmhahn
Sein Roman Maler Nolten ist ein Künstler und Bildungsroman, Jugendroman.
Es gibt viele Gedichte in diesem Roman, die später allein in einer Sammlung Die Gedichte
veröffentlicht wurden. Der Zyklus, der im Roman erscheint, heißt Der Peregrina.
Er schrieb ein Dinggedicht Auf eine Lampe
Mozart auf der Reise nach Prag gilt als Meisterwerk von M. Das ist eine Novelle.
war Dramatiker, Lyriker, Erzähler, Essayist und Tagebuchschreiber.
In seinen Dramen ist der grüblerische Weltschmerz des beginnenden 19. Jahrhunderts ein
Grundmotiv
Seine bekanntesten Dramen sind :
o das Trauerspiel Die Ahnfrau. Das ist ein Schicksalsdrama.
o König Ottokars Glück und Ende – Geschichtsdrama
o Das Lustspiel Weh' dem, der lügt!
o Sappho wurde im Blankvers geschrieben - die klassische Künstlertragödie
Seine bekanntesten Märchen- und Mythendramas sind :
- Der Traum ein Leben
- Libussa, Die Jüdin von Toledo
- Ein Bruderzwist in Habsburg ist eine historische Tragödie, ( Habsburger Drama)
- Das goldene Vließ ist eine Triologie (Drama in drei Teilen)
- Des Meeres und der Liebe Wellen eine klassische Liebestragödie
Er schrieb nur 2 Prosawerke
Adalbert Stifter
Er schrieb „sanfter Gesetz“ Das sind die Grundlagen seiner poetischen Weltsicht.
Sein Erzählwerk umfasst sechs Novellenbände, unter anderem Studien (darin Der Hochwald
Brigitte), und Bunte Steine ( darin Bergkristall )
Bildungs-, Liebes-, Familien- und Erziehungsroman "Der Nachsommer"
Der historische Roman W i t i ko
Weitere Vertreter des Biedermeiers sind Johann Nepomuk Nestroy, Ferdinand Raimund,
Karl Leberecht Immermann und Jeremias Gotthelf
Junges Deutschland
Als Junges Deutschland wird eine literarische Bewegung der jungen Dichter in der Zeit des
Vormärzes bezeichnet. Diese Dichter waren ab etwa 1830 publizistisch aktiv und danach
wurden ihre Schriften 1835 auf Beschluss des damaligen Deutschen Bundestag der Fürsten
verboten.
Die Vertreter nennt man „die Jungdeutschen“ und ihre Werke „die junge Literatur“.
Die Bezeichnung Junges Deutschland wird erstmals von Heinrich Laube, einem deutschen
Schriftsteller , gebraucht, wird aber erst durch den Schriftsteller Ludolf Wienbarg populär
und zur Bezeichnung der Strömung.
Wienbarg leitete seine Ästhetischen Feldzüge.Dem jungen Deutschland
gewidmet (1834), eine Sammlung aus 22 Vorlesungen, mit den folgenden Worten ein:
Dir, junges Deutschland, widme ich diese Reden, nicht dem alten […]
Die wichtigsten Vorbilder sind Ludwig Börne UND Heinrich Heine (war kein junger
Deutscher sondern nur ihr Vorbild). Die beiden haben zu dieser Zeit in Paris, im Exil gelebt.
Weitere Einflüße sind : die Jungdeutschen bestimmten liberale Ideen der Aufklärung die sie
aufnahmen, wie die Frage der Religionskritik .Die Vernunft war wichtig für diese Diskussion um
die neuen Ideen durchzusetzen.
Neben der Aufklärung vermittelte der Sozialismus einen entscheidenden Impuls des Franzosen
Henri de Saint Simon (Erst materielle Gleichheit macht persönliche Freiheit möglich. )
Ideen der Frühromantik (Frauenemazipation)
Es war keine Gruppe und kein Bund, die Autoren hatten sehr lose Beziehungen oder kaum
Kontakte. Das war keine festgefügte Dichtergruppe.
Erst der politische Angriff – das Publikationsverbot des deutschen Bundes in Frankfurt von
1835 machte diese Autoren als Gruppe tätig.
Das Publikationsverbot erfolgte für die Jungdeutschen weil ihre Schriften für staatsgefährdend
erklärt wurden.
Den Anlass für das Verbot lieferte Wolfgang Menzel mit einer Rezension von Gutzkows
Roman Wally, die Zweiflerin 1835. Menzel griff die vermeintliche Pornographie in diesem
Roman an und warf ihm Unmoral vor.
Im Verbot wurden liberale Schriftsteller erwähnt :
Heine
Carl Gutzkow
Heinrich Laube
Ludolf Wienwarg
Theodor Mundt
Heine wurde als geheimer Rädelsführer und Wortführer der Gruppe verdächtigt.
Später haben die Vertreter Menzel in ihren Werken kritisiert:
Gutzkow : Menzel als ein schamloser und ingnovanter Autor
Heine : Über den Denunzianten
Börne: Menzel, ein Franzosenfresser (Artikel)
Es gab andere Namen in der Gruppe, die die selben Ideen hatten, befanden sich aber nicht auf
der Liste. Das waren Ludwig Börne und Ernst Willkomm
Durch dieses Verbot war eine gesamte Literaturrichtung zum
erstenmal unter Zensur gestellt.
Nach 1840 fanden sie Unterkommen als Staatsbeamte (Gutzkaw- Dramaturg, Laube-
Burgtheaterintendant)
Gemeinsame politische Ideen
LITERATUR
In der Literatur war ihnen gemeinsam das Ablehnen des klassisch-romantischen, auch
literarisch und kulturell.
Goethes Tod bezeichnete das Ende der klassisch-romantischen Periode. Goethe hielten sie für
einen
Lakai des Systems, Fürstendiener, Stabilitätsdiener.
Es kommt zur Überwindung der Romantik, besonders bei Heine, der in seiner Schrift Die
Romantische Schule darüber spricht.
Sie strebten eine politische Breitenwirkung an, deshalb verstanden sie sich nicht als Dichter
sondern als Schriftsteller . Sie haben bewusst gesellschaftliche Tabus verletzt.
Themen :
bürgerliche Freiheit, Emanzipation der Juden und Frauen,
Weltbürgertum, Aufhebung der Standesunterschiede,
Religionsfreiheit.
Wally, die Zweiflerin – Das Werk hat auch einen Anhang mit dem Titel Geständnisse über Religion und
Christentum. Das Grundthema sind erotische Bedürfnisse und religiöse Zweifel.
Er schrieb auch die mehrbändigen Romane Die Ritter, Der Zauberer von Rom
Heinrich Laube
Er schrieb den Roman Junges Europa, konzentriert sich auf die Zeit und Gesellschaftskritik
Drama Die Karlsschüler, Schiller war der Schüler – ein ‚Schillerdrama’ daher.
Rezeption:
Die Literatur der 30’ger Jahre hatte große Bedeutung für die Herausbildung eines liberalen
Bewusstseins. Aber ihre Werke haben heutzutage nur noch einen historischen Wert.
Das heutige Urteil über sie schwankt zwischen ästhetischer Kritik und politischer Hochschätzung.