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Business Intelligence | Anwendung

und Historie Whitepaper 1/6

HINTERGRUND
In der heutigen Zeit stehen mittelständische Unter- Angesichts steigender Datenvolumen und Systemkomplex-
nehmen vor größeren Herausforderungen denn je: ität ist es umso wichtiger den verschiedenen Unternehmens-
globale Grenzen werden zunehmend obsolet, die Unter- einheiten einen konsistenten, einheitlichen Informations-
nehmensorganisation wird fortwährend schlanker und stand zur Verfügung zu stellen. Genau das ist die Aufgabe
Entscheidungen sind nicht mehr allein dem klassischen von Business Intelligence und PST-BI*. Denn BI ist das
Management vorbehalten. Zudem muss die Unternehmens- vielleicht einzige integrierte Informationssystem, mit einem
führung einer nie dagewesenen Dynamik der Märkte begeg- ganzheitlichen Ansatz zur Managementunterstützung und
nen und der wachsende Zeitdruck fordert umso schneller zur Steuerung Ihres Unternehmens. Vorausgesetzt, die
richtiges Handeln. Diese Situation macht eine umfassende jeweilige BI-Lösung passt sich anwenderfreundlich den
Bereitstellung und Auswertung von Daten und Informationen Anforderungen Ihres Unternehmens an. Es soll ermöglichen,
und ihre schnelle, unkomplizierte Nutzung zu einem ent- was für die Unternehmensführung entscheidend sein kann:
scheidenden Faktor für den Unternehmenserfolg. einen schnellen, einfachen Zugang zur richtigen Information.

* PST-BI ist die individuelle Business Intelligence Lösung von PST.

1. Der Begriff
„Business Intelligence“
In den letzten Jahren hat sich der Begriff „Business Intelli- tion von BI lediglich unternehmensspezifisch realisiert
gence“ am Markt etabliert. BI ist heute ein fester Bestandteil werden.[KeMU06] Als Grundlage für die Realisierung in der
der IT- und Managementterminologie, jedoch existieren ver- Praxis dient folgende Begriffsbestimmung von Business
schiedene Auffassungen, wie der Begriff interpretiert werden Intelligence:
kann. Klare Abgrenzungen oder eine einheitliche Definition
des Begriffs gibt es nicht. Dabei hat bereits im Jahre 1958 „Business Intelligence ist die entscheidungsorientierte
Hans Peter Luhn, deutscher Computerwissenschaftler bei Sammlung, Aufbereitung und Darstellung geschäftsrelevan-
IBM, in der Oktober-Ausgabe des IBM Journals im Artikel ter Informationen.“[Schr06]
„A Business Intelligence System“ eine Methode beschrie-
ben, um unstrukturierte Informationen in Form von internen Diese Definition beinhaltet folgende Aspekte:
und externen Dokumenten aufzubereiten, die dann als Basis • Entscheidungsorientierung
für schnellere und genauere Entscheidungen genutzt und Hierbei geht es um die Konzentration auf Informationen, die
auf mehrere Mitarbeiter verteilt werden können.[Luhn58] eine gewisse Entscheidungsrelevanz aufweisen. Das mini-
Erstmals definiert wurde der Begriff „Business Intelligence“ miert den Aufwand zur Sammlung und Speicherung der Da-
Anfang der 1990er Jahre von Howard Dresner, Analyst des ten und verbessert die Grundlage der Entscheidungsfindung.
Gartner Konzerns:
• Datensammlung
„Business Intelligence is the process of transforming data Die Sammlung von Daten steht im Mittelpunkt und beinhal-
into information and, through discovery into knowledge.“ tet die Anbindung an Datenbanken und Drittsysteme.
[Behm96]
• Datenaufbereitung
Im klassischen Ansatz sind damit alle Systeme und Prozesse Um Entscheidungen zur Unternehmenssteuerung treffen zu
zur systematischen Analyse von verteilten und inhomogenen können, müssen aus den zur Verfügung stehenden Rohdaten
Unternehmens-, Markt- und Wettbewerbsdaten gemeint. werthaltige Informationen für das Unternehmen generiert
Als integrierter, IT-basierter Gesamtansatz kann die Defini- werden.
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• Informationsdarstellung Die Unterschiede zwischen den Systemen und Konzepten,


Die werthaltigen Informationen müssen den Anwendern in die im Laufe der Zeit weiterentwickelt oder komplett neu
entsprechender Form zur Verfügung gestellt werden. geschaffen wurden, sind heute sehr unscharf.[ChGl06] Die
Systeme lassen sich aber chronologisch grob abgrenzen:
• geschäftsrelevante Informationen
Der Fokus liegt hier auf der Sicherstellung der Qualität, der
als Grundlage dienenden Daten, sowie der Datenauswahl. 2.1 Management Information System
Zu viele Daten erhöhen die Komplexität und beanspruchen
zu viele Kapazitäten, zu wenige Daten liefern wiederum nur Als Grundstein für die IT-basierte Unterstützung des Mana-
unvollständige oder keine Ergebnisse. gements entwickelten sich Anfang der 1960 Jahre die so
genannten Management Informations Systeme (MIS).
Das Ziel von Business Intelligence ist das Generieren von Diese Systeme dienten der automatischen Verwaltung und
erfolgswirtschaftlichem Wissen über Status, Potential und Auswertung von großen Datenmengen und stellten diese
Perspektiven des eigenen Unternehmens und des kommer- den Entscheidungsträgern auf den unterschiedlichen
ziellen Umfelds. Wissen also, das den Entscheidungsträgern Hierarchiestufen zur Verfügung. Dieser zentrale Ansatz ver-
auf den unterschiedlichen Ebenen zum richtigen Zeitpunkt suchte damals schon die relevanten Daten aus den opera-
in adäquater Form zur Verfügung stehen muss. Vormals tiven Systemen in ein einziges zu Grunde liegendes Daten-
unstrukturiertes, dezentrales Reporting wird mit BI zu einem modell zusammenzuführen und für die Analyse zu verdichten.
effektiven Informationsmanagement. Die operative und stra- Das Management erhielt dann in periodischen Abständen
tegische Entscheidungsfindung wird beschleunigt und in- Berichte in Form umfangreicher tabellarischer Reihen aus
haltlich vertieft, wodurch sich neue Potentiale für die Wett- Zahlen. Die Generierung dieser Berichte für das Manage-
bewerbspositionierung, Risikobeherrschung und Kosten- ment erfolgte durch technische Mitarbeiter und geschah in
situation eines Unternehmens erschließen. Abhängigkeit von der Datenstruktur des Unternehmens. Die
Anforderungen und Erwartungen, die an MIS gestellt wur-
den, wie z. B. Dialogmöglichkeit und Interaktivität, konnten
2. Die historische Entwicklung jedoch nicht befriedigt werden. Denn die damaligen techni-
schen Umsetzungsmöglichkeiten waren zu beschränkt und
Die Geschichte der IT-basierten Management-Unterstützung verstärkten das hohe Datenaufkommen in den Unternehmen
reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Damals wie heute nur, was zur Ablehnung dieser Systeme führte.[GlGC08]
werden die operativen Aufgaben des Managements durch
Administrations- und Dispositionssysteme abgedeckt, wäh-
rend Führungssysteme die Prozesse der strategischen 2.2 Decision Support System
Unternehmensführung unterstützen. Zielsetzung ist es, den
sachbezogenen und zeitkritischen Informationsbedarf des Eine Dekade später etablierten sich in den Unternehmen
Führungspersonals abzudecken und gleichzeitig die Infor- Decision Support Systeme (DSS) als Nachfolger der ge-
mationen als Produktionsfaktor über die operativen Bereiche scheiterten Management Informations Systeme. Die starren
des Unternehmens auszudehnen. Informationen können so Berichtssysteme entwickelten sich weiter zu einer ersten,
zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor werden.[Lass06] interaktiven Entscheidungsunterstützung, bei der die Lösung
auf den einzelnen Anwender ausgerichtet war. Doch das
Handling war so kompliziert, dass die Auswertung der Da-
ten nur Spezialisten vorbehalten war[Wink05], schließlich
lag diesen Systemen keine einheitliche und zentrale Daten-
grundlage und -verarbeitung zu Grunde, was ihm wenig
Akzeptanz bei den Top-Entscheidern entgegen brachte.

2.3 Executive Information System

In den 1980er Jahren folgte dann die Weiterentwicklung der


MIS zu Executive Informations Systemen (EIS), im deutsch-
Abb. 1: Historische Entwicklung [HUWi05]

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Business Intelligence | Anwendung und Historie Whitepaper 3/6

sprachigen Raum als Führungsinformationssystem (FIS) 3. Business Intelligence


bezeichnet. Die verbesserten technologischen Grundlagen
von EIS ermöglichten direkten Zugriff auf die operativen
im Unternehmen
Systeme. EIS verfügte über eine intuitiv zu bedienende und
individuelle Benutzeroberfläche und ermöglichten neue Business Intelligence ist längst nicht mehr nur den großen
Techniken wie Drill-Down (das schrittweise verfeinern der Unternehmen vorbehalten und hat als Individualentwicklung
Informationen) und Exception Reporting (die Unter- bzw. bereits den Mittelstand erreicht. In diesem Kapitel geht es,
Überschreitung zuvor festgelegter Grenzwerte). Obwohl EIS neben den Anforderugen, die mittelständische Firmen an BI
das Datenaufkommen und die damit verbundene Flut ver- stellen, auch um die Notwendigkeit einer effektiven und effi-
alteter und redundanter Informationen in den Unternehmen zienten Informationsbereitstellung.
erstmals deutlich einschränkte, konnte sich das System
nicht durchsetzen. Denn Antworten auf die wirklich wich-
tigen Fragen im Unternehmen konnte EIS nicht bieten. 3.1 Einordnung im Unternehmen

Business Intelligence setzt als analytisches Informations-


2.4 Data Warehouse System system auf den operativen Systemen im Unternehmen auf
und stellt das logische Komplement zu diesen dar.[ChGl06]
Das 1990 entwickelte Konzept und der damit verbundene Wie in der Abbildung 2 zu sehen ist, erstreckt sich der Ein-
Begriff Data Warehouse stammen von William H. Inmon. satzbereich eines umfassenden BI-Anwendungssystems
[NABD05] Die Haltung der Daten erfolgt in einer zentralen über die gesamte Führungsebene eines Unternehmens und
Datenbank. Hierdurch steht eine skalierbare Datenbasis erreicht die Mitarbeiter aller drei Managementebenen.
zur Verfügung, die es ermöglicht, alle unternehmensweit
gespeicherten Informationen interaktiv zu analysieren und
die Ergebnisse zur Entscheidungsfindung für das Unterneh-
men heran zu ziehen.[Baue04] Diese Systeme wurden für
die Planung durch das Controlling verwendet und beinhal-
teten zeitraumbezogene Daten. Entgegen der von Inmon
1996 ausformulierten Definitionen* von Data Warehouse
umfassten bereits damalige DWHs monatsaktuelle Daten,
angelehnt an das Standardberichtswesen im Unternehmen.
[KeMU06]

2.5 Business Intelligence System

Der Begriff Business Intelligence wurde von der Gartner


Group geprägt und bezeichnet seit Mitte der 1990er Jahre
alle Systeme, die in einem Unternehmen zur Entscheidungs-
findung herangezogen werden. So auch alle Technologien
und Anwendungen, die unternehmensrelevante Informatio-
nen sammeln, aufbereiten und zur Unternehmenssteuerung
Abb. 2: Einsatzfeld von Business Intelligence [KeMU06]
darstellen.[HuWi05] Als Fundament des Systems gilt das
Data Warehouse, das als zentrale „Datenverwaltung“ die
Konsistenz sämtlicher digitaler Informationen gewährleistet. • Top-Management
Top-Management bezeichnet die oberste Führungsebene
eines Unternehmens (Zum Beispiel: Geschäftsführung,
Vorstand.). Primär beschäftigt sich die Unternehmensleitung
mit strategischen Entscheidungen und der Aufstellung von
* „Ein Data Warehouse ist eine thmenorientierte, integrierte, chronologische
und persitente Sammlung von Daten, um das Management bei seinen Unternehmenszielen.
Entscheidungs-prozessen zu unterstützen.“[Inmon 96]

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• Middle-Management zende Funktionen. Sie dienen der Unterstützung konven-


In der mittleren Führungsebene werden Unternehmensent- tioneller und moderne Verfahren, wie beispielsweise die
scheidungen des Top-Managements konkretisiert und die Kosten- und Leistungsrechung, Balanced-Scorecard,
Einhaltung der erarbeiteten Vorgaben kontrolliert. Das Risiko-Management oder Konsolidierung.
Middle-Management trägt die Verantwortung für die Erfül-
lung dieser Maßnahmen. (Zum Beispiel: Abteilungs-, Werks- Nun ist die Realisierung einer BI-Lösung zur Unterstützung
leiter.) der Steuerung kein einmaliges Projekt. Business Intelligence
versteht sich als fortwährender Zyklus in einem Unterneh-
• Lower-Management men. Folgende Abbildung veranschaulicht den BI-Zyklus
Das Lower-Management ist die unterste Führungsebene mit seinen fünf Phasen:
und bildet die Schnittstelle zu den operativen Einheiten der
Wertschöpfungskette des Unternehmens. Zu den Manage-
mentfunktionen auf dieser Ebene zählen die Planung, Orga- Quantifizierung und
nisation und Kontrolle, sowie die maßgebliche Beteiligung Qualifizierung
der Informationen
an der Ausführung der operativen Einheiten der Organisa-
tion. (Zum Beispiel: Gruppenleiter.)

Die Komplexität des Führungssystems erfordert, neben dem


Umsetzung
eigentlichen Management, verschiedene weitere Organisa- der konkreten Business Intelligence
Ableitung
von Erkenntnissen
Maßnahmen
tionseinheiten zur Unterstützung der Prozesse und zur
Vorbereitung der Entscheidungen im Unternehmen. Haupt-
aufgabe des Controllings ist hierbei beispielsweise die In-
formationsversorgung sowie die Koordination von Planung
und Kontrolle.
Bewertung
der Erkenntnis

Eine ganzheitliche Business Intelligence Lösung unterstützt


die verschiedenen Kernfunktionen zur Unternehmenssteue-
rung in den einzelnen Unternehmensbereichen.[Lass06] Das Abb. 3: Business Intelligence Zyklus [ViLM02]

Fundament von BI ist ein funktionales Data Warehouse, in


dem alle relevanten Daten des Unternehmens zur Informa- Der Zyklus beginnt mit der Quantifizieung und Qualifizierung
tionsgenerierung gespeichert werden. Das Zusammenwirken der geschäftsrelevanten Informationen im Unternehmen, die
der dabei unterstützten Funktionen in einzelnen Unterneh- gesammelten Daten. Diese werden hierbei durch mathema-
mensbereichen ermöglicht die Analyse und Auswertung der tische Verfahren und implementierte Regeln analysiert. Im
Geschäftsprozesse und bewirkt ein tiefgehendes Verständnis nächsten Schritt des Kreislaufes erfolgt die Ableitung von
aller im Unternehmen relevanten Wirkungszusammenhänge. Erkenntnissen, welche die geschäftlichen Vorgänge unter-
stützen. Diese Erkenntnisse werden anschließend nach den
Generell basiert die Unterstützung des Reportings durch Zielsetzungen des Unternehmens bewertet. Im letzten
Business Intelligence auf der OLAP-Technologie. Dies er- Schritt gilt es, die relevanten Ergebnisse in konkrete Maß-
möglicht die sofortige Verfügbarkeit der Daten für das Be- nahmen umzusetzen. Diese Umsetzungen liefern wiederum
richtswesen und die Erstellung von Ad-Hoc- und individu- die Eingangsinformationen für den nächsten Durchlauf –
ellen Berichten. Durch die gleichzeitige Darstellung von an dieser Stelle läßt sich auch der Erfolg der umgesetzten
mehreren Dimensionen können diese auch zur Analyse mit- Maßnahmen messen. Die neu gewonnenen Erkenntnisse
einander kombiniert werden. In der Regel unterstützt BI die und das transparente Wissen ermöglichen eine Verbesse-
Planung auf den gleichen Strukturen wie das Reporting, da rung und Weiterentwicklung der existierenden Modelle.
beim Reporting die zeitliche und sachliche Verteilung der
Werte erfolgt. Die entsprechende Basis für die Planung wird
dann durch Simulations-, Kopier- und Hochrechnungsfunk-
tionen geschaffen. Bezogen auf die betriebswirtschaftlichen
Methoden zur Unternehmenssteuerung gibt es dazu, je
nach BI-Anbieter und den gestellten Anforderungen, ergän-

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3.2 Wertverlust von Informationen in Form von geänderten Preisregulierungen zur Absatzstei-
gerung an. In der Praxis können bis zu zwei oder drei
Im Rahmen des Management- oder Gesamtführungssystems Wochen vergehen, bis die aktuellen Monatszahlen dem
eines Unternehmens bildet das Controlling das wichtigste Controlling vorliegen (Datenlatenz) und die entsprechenden
Teilsystem. Zu den Aufgaben des Controlling zählen seine monatlichen Reports (Analyselatenz) generiert wurden. Bis
zentrale Funktion bei der Unterstützung der Unternehmens- nach dem Reporting die entsprechenden Entscheidungen
führung, die Versorgung mit den entsprechenden Informa- gefällt werden, können wiederum Tage vergehen (Entschei-
tionen sowie Planung und Kontrolle.[Stei03] Der entschei- dungslatenz), ebenso bei der darauf folgenden Umsetzung
dende Vorteil, den ein BI-System bietet, ist der enorme dieser Entscheidungen (Umsetzungslatenz). Sollten durch
Zeitgewinn. Das schafft nicht nur Freiräume für den Con- diese Verzögerungen entsprechende Maßnahmen zur Ge-
troller selbst, die Entscheidungsqualität auf Führungsebene gensteuerung erst am Ende des Monats M2 durchgeführt
erhöht sich ebenso. Denn mit einzelnen Transaktionen in werden, so fällt neben dem Monat M1 auch der gesamte
taktisch und operativ ausgerichteten Anwendungsfeldern Monat M2 zur Unzufriedenheit aus. In so einem Fall bietet
kann das Controlling schon früh die Auswirkungen von Business Intelligence genau die zeitnahen Informationen,
Unternehmensentscheidungen beeinflussen. So wird mit BI mit denen Geschäftsprozesse so flexibel, transparent und
die zeitliche Spanne von der Generierung der Daten bis zur schnell wie nötig ablaufen können.
Umsetzung der entsprechenden Maßnahme drastisch ge-
kürzt, was den Wertverlust der Information während der lau-
fenden Unternehmensprozesse deutlich senken kann. 3.3 Erhöhung der Entscheidungsqualität
Dieser positive Effekt wirkt sich vorteilhaft auf die Zielerrei-
chung des gesamten Unternehmens aus und wird als kriti- Um unternehmerische Entscheidungen fundiert treffen zu
sche Größe betrachtet.[KeMU06] können, ist eine zeitnahe Beschaffung und aussagefähige
Die Abbildung erläutert schematisch den Kurvenverlauf des Auswertung der Informationen nötig. Nur die Unterstützung
Wertverlusts, dem die Informationen beim Durchlaufen der mit aktuellen und aussagefähigen betriebswirtschaftlichen
verschiedenen Verarbeitungsschritte unterliegen. Kennzahlen bildet die Grundlage angemessener unterneh-

Abb. 4: Wertverlust der Informationen [KeMu06]

Da Relevanz und relative Anteile der Latenzzeit von Fall zu


Fall unterschiedlich sind, ist diese Grafik nur als allgemeines
Muster zu verstehen. Es gilt die Erfordernisse und Notwen-
digkeit der zeitlichen Optimierung des Informationsmanage-
ments schon frühzeitig zu identifizieren.[Krcm05]

Hier ein Beispiel aus der Praxis:


Ein Unternehmen wendet im Monat M1 eine neue Strategie Abb. 5: Unternehmensübergreifende 360°-Ansicht durch BI

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© PST Software & Consulting GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben können sich ohne Vorankündigung ändern. 03/2010
merischer Entscheidungen und macht eine erfolgreiche [Prei07] Preißler P.: Controlling, Lehrbuch und Intensivkurs,
Unternehmenssteuerung möglich.[Prei07] Hierfür werden 13. Auflage, Oldenburg, München Wien (2007)
Kennzahlen benötigt, die aussagefähige Informationen aller [Schr06] Schrödl H.: Business Intelligence – Mit Microsoft
Teilbereiche eines Unternehmens liefern und dabei über SQL Server 2005, Carl Hanser Verlag, München Wien (2006)
klassische monetäre Erfolgsgrößen hinausgehen. Wie [Stei03] Steinle C.: Entwicklung, Ansätze und Grundver-
Business Intelligence einen unternehmensübergreifenden ständnis des Controllings, in: Controlling – Kompendium für
360°-Blickwinkel ermöglichen wird in Abbildung 5 darge- Ausbilder und Praxis, 3. Auflage, Bruch H. (Hrsg.), Schäffer-
stellt. Poeschl, Stutgart (2003)
[ViLM02] Vitt E., Luckewitz M., Misner S.: Business Intelli-
gence, Geschäftszahlen intelligent bewerten, Microsoft
Autor: Press, Redmond, Washington (2002)
Andreas Raaz | Consultant | [email protected] [Wink05] Winkelmann P.: Vertriebskonzeption und Vertriebs-
PST Software & Consulting GmbH steuerung, Die Instrumente des integrierten Kundenmana-
gements (CRM), 3. Auflage, Vahlen, München (2005)

Literatur- und Quellverzeichnis

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Warehouse, John Wiley & Son, New York (1996)
[Behm96] Behme W.: Data Warehouse Konzepte,
Architektur – Datenmodell – Anwendungen, 1. Auflage,
Gabler, Wiesbaden (1996)
[ChGl06] Chamoni P, Gluchowski P.: Analytische Informa-
tionssysteme, Business Intelligence Technologien und
Anwendungen, 3. Auflage, Springer, Berlin Heidelberg (2006)
[GlGC08] Gluchowski P., Gabriel R., Carsten D.: Manage-
ment Support Systeme und Business Intelligence,
Computergestützte Informationssysteme für Fach- und
Führungskräfte, 2. Auflage, Springer, Berlin (2008)
[HuWi05] Humm B., Wietek F.: Architektur von Data
Warehouses und Business Intelligence Systemen, in: Infor-
matik Spektrum, Band 28, Heft 1, Berlin Heidelberg (2005)
[KeMU06] Kempfer H.-G., Mehanna W., Unger C.: Business
Intelligence – Grundlagen und praktische Anwendungen, 2.
Auflage, Vieweg, Wiesbaden (2006)
[Krcm05] Kresmar H.: Informationsmanagement, 4. Auflage,
Springer, Berlin (2005)
[NABD05] Neumann B., Avevedo P., Brosiuos G., Dehnert
S., Scheerer B.: Business Intelligence und Reporting mit
Microsoft SQL Server 2005, Microsoft Press, Unterschleiß-
heim (2005)
[Lass06] Lassmann W.: Wirtschaftsinformatik, Nachschlage-
werk für Studium und Praxis, 1. Auflage, Gabler, Wiesbaden
(2006)
[Luhn58] Luhn H.P.: A Business Intelligence System, in:
IBM Journal of Research and Development, 2. Jahrgang,
Nr. 4 (1958)

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