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Urteil LG Essen 44 O 40/19 (4. Kammer Für Handelssachen) - Landgericht Essen
Urteil LG Essen 44 O 40/19 (4. Kammer Für Handelssachen) - Landgericht Essen
2020
Keil, Justizbeschäftigte
als ·urkundsbeamti n der
Geschäftsstelle -
Landgericht Essen
Urteil
In
dem Rechtsstreit
45141 Essen,
Klägers,
Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte ITB
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH , T orgauer
Str. 233, 04347 leipzig ,
gegen
Karlsruhe,
Beklagten,
Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte STS Schulz Sozien,
Zweigertstr. 28-30, 45130 Essen,
Tatbestand
Der Kläger macht mit der Klage Ansprüche aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
des Beklagten geltend .
Der Kläger vertreibt u.a. bei eBay unter dem Namen umfangreich
sicherheitstechnische Produkte aus dem Bereich Feuer- und Brandprävention, die
sowohl im gewerblichen Bereich, wie auch im privaten Bereich eingesetzt werden
können. Der Beklagte ist ebenfalls gewerblicher Verkäufer unter anderem auf der
Verkaufsplattform eBay unter dem Benutzernamen und bietet dort
gleichartige Produkte zum Verkauf an.
deutscher Sprache mitgeliefert habe. Der Verstoß sei wegen der Sicherheitsrelevanz
des angebotenen Produkts besonders gravierend und vom Beklagten sogar
vorsätzlich begangen. Weiter folge ein Auskunfts- bzw. Schadensersatzanspruch aus
§ 9 UWG i.V.m. § 242 BGB.
Der Beklagte ist der Ansicht, es liege keiri Verstoß gegen das
Produktsicherheitsgesetz vor, weil -was zwischen den Parteien streitig ist- mit E-Mail
vom 05.03.2019 einen Link zu einer deutschen Anleitung bereitgestellt worden sei.
Diese Anleitung habe sich auf ein „praktisch identisches" Gerät bezogen . Nur die
Batterie sei von der Batterie des im Testkauf gekauften· Gerätes abgewichen, was
jedoch keinen sicherheitsrelevanten Unterschied darstelle. Eine Betriebsanleitung sei
schon gar nicht notwendig, da es keine Einstellungsmöglichkeiten an dem Gerät
gegeben habe und dieses selbsterklärend gewesen sei. Der Beklagte erhebt die
Einrede der Verjährung . Weiter macht er geltend, die Abmahnung des Klägers sei
rechtsmissbräuchlich, weil es sich um eine sogenannte „Rache-Abmahnung" handele.
Der Beklagte habe den Kläger. erfolgreich vor dem Landgericht Essen verklagt (Az. 43
0 17/19). Aus dem E-Mail-Verkehr zwischen den Parteien (Anl. 6 und 7) ergebe sich ,
dass die Motive des Klägers sachfremd und vielmehr emotional seien. Ein weiteres
Indiz für den Rechtsmissbrauch sei, dass der Kläger ein großer Händler-zudem auch ·
mit anderen Produkten - und der Beklagte nur ein kleiner Händler sei und trotzdem
eine Abmahnung ausgesprochen werde.
Der Beklagte ist weiter der Auffassung , der von Klägerseite angenommene Streitwert·
sei zu hoch bemessen. Es werde ein Streitwertbegünstigungsantrag nach § 12 Abs. 4
UWG gestellt, den Streitwert maximal mit 7.500
€festzusetzen.
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Entscheidungsgründe
Der Kläger hat gegen den Beklagten einen Anspruch auf die begehrte Unterlassung
aus§§ 8 Abs. 1 und 3, 3a UWG iVm. § 3 Abs. 4 UWG.
Auch der Einwand der Verjährung, den der Beklagte erhebt, ist nicht zielführend.
Maßgeblich für den Beginn der Verjährungsfrist ist nach eigenem Vortrag des
Beklagten der Tag der Zustellung des verkauften Produkts, also der 7.3.2019. Die Frist
. des§§ 11 Abs. 1 UWG von sechs Monaten war also am 05.09.2019, an dem die Klage
bei Gericht eingegangen ist, noch nicht abgelaufen.
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Der Verstoß des Beklagten sowie sein prozessuales.Verhalt~n begründen die Gefahr
einer Wiederholung.
Der Anspruch auf Feststellungen der Verpflichtung zum Ersatz aller durch die
wettbewerbswidrige Handlung entstandenen vergangenen und zukünftigen Schäden
folgt aus § 9 UWG. Der Beklagte hat schuldhaft gehand~lt, weil ihm die rechtlichen
Voraussetzungen nach dem eigenen Vortrag bekannt waren und er sich in Kenntnis ·
dessen darüber hinweggesetzt hat.
Der Streitwert wird unter Berücksichtigung der durch das OLG Hamm aufgestellten
Maßstäbe auf 32.500 € (25.000 €für den Antrag zu 1., 2.500 €für den Antrag zu 2.
·und 5.000 €für den Antrag zu 3.) festgesetzt. Der Streitwertbegünstigungsantrag des
Beklagten nach§ 12 Abs. 4 UWG wird zurückgewiesen, weil die Voraussetzungen von
der Norm nach Auffassung der Kammer nicht vorliegen. Eine Streitwertbegünstigung
soll die gebotene Rechtsverteidigung einer wirtschaftlich gefährdeten Partei
·ermöglichen, nicht aber das leichtfertige Prozessieren erleichtern
(Köhler/Bornkamm/Feddersen, UWG, 37. Auflage 2019, § 12, Rn . 5.22). Hierbei kann
das vorprozessuale Verhalten gewürdigt werden. Vorliegend hat der Beklagte auch
noch auf die berechtigte Abmahnung nicht reagiert, sondern die Umstände des
. Testkaufs geleugnet und die Anspruchserfüllung verweigert. Es handelte sich bei der
Rechtsverteidigung daher n·icht um eine gebotene Vorgehensweise des Beklagten.
Keil,
Essen
...
Prozesskostenhilfe am Landgericht Essen im
Wettbewerbsprozess mit Streitwert von 32500 Euro gegen
Bafög-Empfänger (Student) wurde zwei Monate nach der
Klageverteidigung mit Beschluss vom 10.12.2019
abgelehnt ... zuvor geprüft, ob die finanziellen
Voraussetzungen vorliegen, jedoch ohne Auswirkungen
auf die Entscheidungen!
Landgericht Essen
Beschluss
In
n dem Rechtsstreit
wird dem Beklagten aufgegeben, binnen zwei Wochen seine Angaben zu seinen
persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen in ·dem Punkt seiner Einnahmen aus
selbständiger Arbeit glaubhaft zu machen. Der Umfang seiner gewerblichen Tätigkeit
beim Verkauf über den Benutzernamen- nd die Zusammensetzung der ·
Einnahmen in Höhe von - € monatlichen sind zu belegen. Die bloße
Bezugnahme auf den vorgelegten Bescheid über die Ausbildungsförderung reicht
hierzu nicht.
Bokler
VR'inLG
Beglaubigt
Barnick
Justizbeschäftigter
44 2 40/19
Landgericht Essen
Beschluss
dem Rechtsstreit
Klägers, . .
. 'P rozessbevoll mächtigte:
Es.sen, Rechtsanwälte ITB
Rechtsanwaltsges~llschaft mbH, Torgauer
Str. 233, 04347. L~ipzig,
gegen
Herrn Karlsruhe,
Beklagten,
Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte SlS Schulz Sozien,
· Zweigert~tr. 2a-·30, 45130 ·Essen,
wird der Antrag des Beklagten auf Beyvilli~ y.ng von Prozesskostenhilfe vom
11.10.2019 zurückgewiesen. ,
Gründe
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Auch de·r Einwand der Verjährung, den der Beklagte erhebt, ist" nicht
zielführend . Maßgeb1ich für den Beginn der Verjährungsfrist ist nach eigenem
Vortrag der des Beklagten der Tag der Zustellung des .verkauften Produkts,
also der 7.3.2019. Die Frist des §§ 11 Abs. 1 UWG von sechs Monaten war
also am 05.09.2019, an dem die Klage bei Gericht eingegangen ist, noch nicht
abgelaufen . .
Begla ~ bi~.t .
..
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Keil, Justizbeschäftigte•
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