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Abhandlungen Über Die Sprache Und Schri
Abhandlungen Über Die Sprache Und Schri
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ABHANDLUNG
ÜBER
DER
UIGUREN.
Uguren der Byzantiner und den Jugoren und Jugritschen der Russi
Lande zwischen dem Uralischen Gebirge, dem Oby und der Synja
zu; das ihn vielleicht von dem Ostiakischen Wurzelworte ogor oder
wird man auch nicht mehr die Hunnen für Uiguren oder Türken
UGORISCHE MUNDARTEN
VERGLICHEN.
UCORISCH
DEUTSCH. FINNISCH. TÜRKISCH-TATARISCH.
WOGULISCH. ASS-JACH.
jaghmur.
mus.
ildrim.
UGORISCH
DEUTSCH. FINNISCH. TÜRKISCH-TATARISCH.
WOGULISCH. ASS-JACH.
daria.
aus Brabant, ward ums Jahr 1253 von dem Französischen Könige
(l) « Among the Jugures is the original and roote of the Turkish and Comanian
» languages. » Rubruquis, bey Purchas. Pilgrims, Vol. III, S. 22. — Parmi les Jugures
est la source et l'origine du langage Türe et Coman. — Bei Bergeron , cap. xxvm ,
S. 58.
( 4 )
beweisen auch die Namen der Thiere der zwölf cyclischen Zeichen
cruJy ^jjX <Z^^X \j ^-L j>j tXJü^^.L l^ß y>j y4Z>£r die Astronomen
in jwölf Theile , von denen ein jeder Tschagh genannt wird. Jeder
A
Schaaf kui vy.
(1) Epocha; celebriores Chataiorum ect. ex traditione UIug-Beigi , ed. Joh. Gravius.
Londini, 1650, 4.°, pag. 6.
(2) Diese Colonne mit den Chinesischen Buchstaben und Worten setze ich hinzu ;
sie rindet sich nicht bei Ulug-Beg.
(.5 )
kisch-Tatarisch sind (i). Das Factum, dass die Uiguren zum Türki-
um's Jahr 1 49^), bis auf unsere Zeiten bestehe; obgleich der grosse
(1) Ulug-Beg. ed. Gravii, pag. 87. — Auch im co^f Ayin Akbari, oder der, auf
Befehl des Kaisers Akbar verfassten, Beschreibung von Indien ( Th. I, S. 277 der En
glischen Ubersetzung), finden sich die Ighurischen Monate [jyut ^U»U] aber von Schreib
und Druckfehlern entstellt , und in verwirrter Ordnung. Der zwölfte Monat heisst dort
oIjLä». Hhoksabat, beim Ulug-Beg iLUia. Tschakschabath , und im Uigurischen Vocabular
-\n 0 1 y r. i r Tschakschabut.
(2) Auch sind hundert Exemplare davon besonders abgezogen worden.
2
( 6 )
Chun,
yue.
Ngai.
LUNA INTERCALAR1S.
ren Werth giebt ist der Umstand , dass es aus dem kaiserlichen
Institut eine andere Verfassung und ward unter die Aufsicht der
nesische Reichsgeographie. Peking, 1744. Band I, S. 14 verso. Dieses Werk ward auf
Befehl des Kaisers Khidn-lüng von einer Commission unter der Oberaufsicht des Choschöi-
verfasst. Es ist die vollständigste Beschreibung von China, und aljer den Mandshu
unterworfenen Länder, die wir besitzen, und besteht aus 356 Abschnitten. Jede der
neunzehn Provinzen in die jezt China getheilt ist , hat ihren besonderen Ti^ei in alten
Characteren, auf welchem eine Generalcharte und mehren Speziakharten der einzelnen
Districte folgen. Die musterhafte Beschreibung ist gewöhnlich unter folgende Abschnitte
gebracht,
Von diesem wichtigen Werke, das aus hundert und acht Bänden in gross Octav besteht,
ist im Jahre 1778, ein ganz magerer und skeletartiger Auszug in Russischer Sprache,
in einem Oclavbande, zu S.1- Petersburg erschienen, der den Titel führt : Kpanreaömee
onncaiüe ropo^aJib , ^oxo^asib, n npomieMy KnrnaäcKaro rocy^apcrriBa , a npn moivib h bcSm!»
rocy^apcniBaMb , KopoJ\eBcmBaMl> h KHAacecmBaMb , koh KnrnaHjjaMb cbI^omm. Bbi6pamioe nab
KumaHCKOH rocyaapcrnBeHHoä reorpa<j>iH , hör HaneiamaHa bT> KnmaficKOMb H3wk13 npn iibm'BuiHeMl}
Xaab KÄHb-AyH*. Cenpemapeub Aeonmieebmb. Dieser elende Auszug findet sich Deutsch
in Büsching s Magazin , und hat einigen Gelehrten, die ihn für eine vollständige Uber
setzung des Chinesischen Originals hielten , Gelegenheit gegeben eine sehr geringe
Meynung von der Wichtigkeit des letzteren zu hegen.
(8)
am Eismeere, wiederfinden.
Soviel ich weiss befinden sich in Europa nur zwei Exemplare dieses Werkes, wovon
das eine in der Bibliothek der kaiserlichen Academie der Wissenschaften zu S.l-Peters-
burg ( unter Nr. 121 des neuen von Herrn Kamenski verfassten Catalogs ) aufbewahrt
wird ; das andere aber von den Jesuitischen Missionarien nach Paris geschikt wurde, und
jezt mein Eigenthum ist. Nach neueren Nachrichten aus China ist im Jahre 1790 eine
neue sehr vermehrte Ausgabe davon zu Peking erschienen.
UIGURISCHES
WÖRTERVERZEICHNIS
VERGLICHEN.
I. Vom Himmel.
. -j^iW Möndur. Hagel. — Tat. bei Kus- kel ; Tür. jAülj» karanglu, dunkel.
nezk mendür; Kangatzisch mündur; .ff} Ä^irä tschichdy. Die Sonne ist auf-
Teleutsch mendür; Mong. yrfr^n^ gegangen. —Tatar. tP^i»- Oy
möndur. tschikady od. Aün jikady , die Sonne
. $\\ih\ Chiracho (chirao). Reif.— Tat. Jj> geht auf.
'e>l Kün batdy. Die Sonne ist unter-
kiraw od. kraw; Tür. jc[>9 kyraghu.
^ gegangen - Tat. ,J^>U ujf kün
m Lb.iBQ)iv Schiguderin ( scheüderin ). Thau . —
bathysch ; Untergang der Sonne :
Tat. ^a. ^'ä ; Türk, jj*» tffA/A.
^jLL kün batady , die Sonne
•• f1-1-^ Manan. Nebel. — Mong. j-t-t-^ ist untergegangen.
manan, Dünste. ,. \yxLaj^i bj Yel teberatdy. Der "Wind wehet.
•• H 1 fc^ Yulach. Regenbogen.
Yachmuryachdy. Es regnet.—Tür.
•• Tutun. Rauch. —Tat. yjiji tutun ; yaghmur, der Regen und j^i-j
Türk, oyj* dütün. yaghmak regnen ; Tat. lS^J**
.. \>a^aiAn^j Tutuldy. Verfinsterung. — Tatar. yamghur yawady, es regnet.
tL?V tutuluw ; Türk. ^«Jjjl» </b- .. \Jsj^& | ^■■r'n b°My- ^er ^in(I weht sanft.
tulmassi. .. j 1 ii im1(x> Burach an ( burän ). Sturmwind. —,
■jw^wr.^j Kun-tutuldy. Sonnenfinsterniss. Tatar. oL>j* buran; Nogai'sch borän;
Tatar. in Tobolsk o^Lü* buraghan;
\>r< _rH
n n b l Ay-tutuldy.
' ^ Mondfinsterniss. in der Barabinzischen Steppe buran;
.yÄ^jiyj jPaZ/f boldy. Der Himmel ist be bei den Jakuten am Eismeere und
wölkt (wörtlich Wolken sind).— Im am der Lena burchän ; bei den Bu-
Tatar. heisst die "Wolke i>Jy buluth rätten , einem Mongolischen Stam
(Türk. <s>Jji bulut) und ijoiji boldy me am Baikalsee boroghon.
ist die dritte Person des Singular in „jll^i >-xle> Kük chalik. Die blauen Stellen des
der vergangenen Zeit, vom Verbo Himmels.—Im Tat. bedeutet tA^"
O^ji bulamen, ich bin. kük, blau.
Atschildy boldy. Es ist hell oder •• j 1 T^j l!j Yaruk und yaschuk. Gfanz.—Tat.
heiter geworden. —Tat. und Türk, •• i3J->^ yaruk > Glanz ; bei den Sibi
j^a-t atchuk, heiter, atchilmak, rischen Tat. yarak, yarik, tscharyk,
heiter werden, sich aufheiteren. ar'iak, yaaruk, u. s. w.
' \ Churchak boldy. Er ist trocken ge .. yo^nr Tschulban. Der Morgenstern. —
worden. — Tatar. jU^» kurugat, Tat. o^j?- tschulban oder julban;
trocken ( vomWetter) . kuru , tro Mong. jnj^nr tscholmon.
cken ; Türk, j^y kuru und (3 fjj—» jVj|^U Telim yuldus. Das Sternenheer. —
kurak, trocken. 'Im Türk, bedeutet *J> delim, viel,
.V^ö-^^la. i)[ boldy. Er ist feucht. Bei den welches dem Chinesis. dschüng (1)
Tataren am Jenisei und um Kus- entspricht, wodurch das Uigurische
nezk ul ; Jakutisch el, feucht. "Wort ^ \j h telim erklärt wird.
..;-pjio. Ugher. Name eines Gestirnes. —
« Tang atdy. Es tagt. — Tatar.*<iib
Chines. Dsuön-mao (2).
lang, der Morgen, die Helle.
p0-^) Altun chasuch. Der Polarstern. —
.?\>ä^] Surgut boldy. 'Eristtr'übe geworden. ••l-LaY-kJ*'Mongoi. s^S^Xs. j A fci ^ altan-cha-
V
»
( )
•• ^i^l Y'ir. Land, Erde. — Tatar. und ^JK ^/V. Dorf. — Tat. Jjf a«7, Dorf
Türk, yer. und Jjlyl, Flecken.
., } i i vjft-b Tubrach. Erde. —Tatarisch .. j^BLjl^ Schiltken. Flecken.
tufrak ; Türk. $y)» toprak ; Tatar.
.. yj^i Tasch. Stein. — Tatar. jiU' tasch ;
am Jenisei tobrak ; Teleutsch to
prak ; bei Kusnezk toprak. Türk. J&thasch.
- |-W> Tach. Berg. —'Tatar. ^.b tagh und ..v «t.jU Umang. Graben. — Tatarisch bei
JLi taw ; Türk. , so wie in allen Ta Kusnezk in Sibirien, oimak, eine
tarischen Dialecten ^U» tagh. Grube.
•• o^-v Ssuw. Wasser. — Tatarisch .. (Ibl^ ^/j. Hoch.
suw oder ^ suw ; Türk. j-> /a.
•• v>ä1^ 2?ä*/y. Tief.
.. ^-aji Chum. Sand. — Tatar. ^ Äa/n ;
.. j ' üoJ Yirach. Entfernt. — Tatarisch ^U»
Türk, m* küm.
yerak; Türk, ^[jl t'raÄ.
m j-otlaoy Murän. FJuss. — Dieses Wort
„ Ü ü j.1 Yachin. Nahe. —Tat. jjyy yak'in ;
hat sich nur noch im Mongolis
chen j i A>nj>j. marän erhalten, das Türk, ebenfalls ^siu yakin.
einen grossen Strohm ( Chinesisch .. M^lMa ,• ^"■r unc* tema/. Staub. —Tatarisch
kiäng) (1), bezeichnet. yfjy tusan; Türk, jjyf fttr oder jji»
•• t±V Kul. See. — Tat. Jjfkül; Türk. aiitf.
«Vg°l- .. jj^fc Taban. Ein Bergrücken über den
•• ^«t** y^/ö/'. Meer. — Dieses alt -Tatar. ein Weg führet. —Mong. ^ fj-^JM»
Wort hat sich im Mongol. to^ag^a ; Mandshulsch ^ > ; 1 ^x^.
talai erhalten ; Tatar. am Tschulim
dafaij bei Kusnezk talai; Teleut. iij Kulmak. Teich, Weiher.
talai , u. s. w.
.. jl^ ifj«. Grabmal. — Türk. ^ ssin.
-^M- Ukus. Kleiner FIuss.
.. |ln^vg> .. '^3 Bach und burluch. Garten. — Tat.
iinr*n 1 Chuduch. Brunnen. — Tat. &j5j»
und Türk. £1 bagh.
kuduk; Mong. ^Am chuduk.
.. ^1^9 Basar. Markt. — Tatar. und Türk.
•• IV. Weg. — Tat. und Türk. J^i
jfjL basar.
yol.
- }' 'J V Aimach. Stamm , Geschlecht. —
•• j i 1 fcffl Bulach. Quell. — In allen Tata DiesesWort hat sich in den mehrsten
rischen Dialecten ^V^j bulak. Tatarischen Dialecten so wie auch
•• \^±>& 2fo/«-A.EinemitMauren umgebene im Mongolischen | »>jtt* y, aimak,
Stadt. — Dschagat. und alt-Tatar. und in Mandshuischen ^ »jvn \. <h-
balik. Die Mongolen haben mjn, Stamm, Horde, erhalten.
davon das Wort ' " h9 balga- .. Abich. Zaun , Umzäunung.
sun, Stadt, abgeleitet; welches dem .. ^>A 1b Tarich yir. Acker. — Tatar. t&fy-*
Chines. tschhing (2) entspricht.
terik , lebendig ; jj yer, Land.
.. j n^n £//bj. Horde , Herrschaft , König .. ;;pA \tyA Yasi yir. Wüste.
reich. — Ist im Mongol. | n^n^
.. ojjsie) Kodki. Hohes Land.
a/«jj, Horde, Reich, aufbehalten.
..^jsl p^A ^ Chidith yir. Gränze. ~—Yar be
deutet Land und chidich ist vielleicht
mit dem Türk. &y>f kuduk, Spalte ,
W V- Ritze , verwandt.
{ J 2 ')
•• «-i-b Dam. Mauer. ■— Im Tatarischen > vil^ H^-M TitfA ning achis. Pass in Gebirge.
heisst t)tjt duan, ein Wall. — Diese Phrase ist rein Tatarisch
.. i il Achar suw. Fliessendes Wasser. — zusammengesetzt von ^l—i" tagh ,
Türkisch yjilakarsu. Berg, csUjü ning Postposition die
i \)£tyi^ pjj. yJ/ax .r/jv/y. Das Eis schmilzt. — denGenitif, bildet, und jL) aghis ,
Im Türk, jy* mus oder das Mund, Mündung.
Eis ; und sismtk, rinnen , ab-
fliessen.
" y& I'iw. Frühling. —Tat. jlj jaj". „^jsl^ v-JcLr^ Ktdscherk boldy. Es ist Nacht ge
worden. (Scheint fehlerhaft zu seyn.)
.. Yai. Sommer. -—Tat. isU yai.
| Suyuch tungdy. Frieren, fest frieren.
.. j-Ly Küs, Herbst. —Tat. j£ küs.
— Tatarisch suwok , Frost,
•• Chysch. Winter. — Tatarisch J*~* und tjoXlij^ dungdy , es ist gefro
kysch. ren, vom Verbo ^IXLijJ dungamen,
.. t& Yil. Jahr. — Tat J^» yil. ich friere.
Üt. Zeit. ., vjÄuxo-y, Churudy. Es hat getrocknet.—Tat.
„ jausaiei Kundus. Tag. — Tat. jj&jf" kün- jj» kuru, trocken ; ^Lfj^i' kuru-
lanamen , trocken werden.
dus, oder kün.
••\HiJJ^) Burun_chi oder arte-ghi. Alt, eher
•• y^t Ketscha. Abend. — Tatarisch ••UJ j^^jmahjjg, — Tatar. Ojjy burun, ehe-
ki^a (kitscha).
mahlig ; j" ky oder j ky ist eine
Yilang boldy. Das Wetter hat sich Ableitungssylbe. «J>»f i'rtfA, früh,
abgekühlt.—Vom Tatarischen »\ vormahlig.
ilan, angenehm und ^jjJj—j boldy ,
•• 0-<i O-0^ Amdy-chi. Jeztig.
der dritten Person des Singulars in
der vergangenen Zeit des Verbums .. jly ^ Z?a Aä». Heute ( d. i. diesen Tag).
O^Jyi bulamen, ich bin. — Tat. o^ji bu gün.
•• j^e> J^SJ-*-1-*) Tangda kün. Morgen.—Tatarisch.
0-0-^9 v_*iyi. Jssik boldy. Es ist heiss geworden.
tangla, morgen.
— Tatarisch issigh, heiss und
iSölji boldy, es ist geworden. .. ^ Bu yil. Dieses Jahr. — Eben so
zusammengesetzt wie Jj jj buyil,
•• Arte. Früh. — Tat. *i>>f irteh.
im Tatarischen.
•• Ketscha. Abends. —Tatarisch
..£^1 j-Kjij-b Tangda yil. Kommendes Jahr. —
kiia. Siehe tangda kün , morgen.
.>^}XA Yanghi. Neu. — Tatarisch l£=ül> •■ £^ >\y-^ Yanghi yil. Das neue Jahr. — Tat.
yangha. yanga yil.
••AH< Äski. Alt [antiquus]. — Tat. jCJi ■• tr^ Äski yil. Die vergangenen Jahre
issky. [die alten Jahre],—Tat. L^-\ issky,
- ,0 n'tCP 1 Julian boldy. Es ist warm ge alt, und Jj^/V, Jahr.
worden. Burättisch bula, Hitze. •• Kelirghi yil. Das kommende Jahr.
, sys^ jlAl^ Suyuch boldy. Es ist kalt geworden. — Tatarisch kilämen , ich
— Tatar. und Türkisch soük , komme.
kalt. £^1 ojjuaö^ Boldurghi yil. Das vergangene
.. jüj; Ketscha charangchu. Die Nacht Jahr. — Tatarisch JL» j^o^L^-j £*7-
dunkelt. — Tat. ^/£<2, Abend ; durghi yil, oder Jj Jjjo-Jyf boldur
karanghu , dunkel. ghi yil.
■
( >3 )
•• \K Aram ay. Der erste Monat. wenigstens im Tatarischen der ein
••\XO-öAA Ik'mdy ay. Der zweite Monat. und zwanzigte Monat heissen.
(3) $y W
«
( '5
)
, >_ Ii iV^. Linchoua. Nymphaca nelumbo. — . fjjJ$f. Abinus. Ebenholz. — Türk.
Chinesisch lian-chuä (1). Abenos.
.. j milr Tschintan. Aloeholz. — Chines.
., $ ■ " Bacham. Brasilienholz. — Tür. ^
tschin-than (2).
bäkkem.
•• > v i i ^ v n ^ Churslang. Cardamom.
»aü i Chding. Birke. — Tatarisch vj-jU jin^b ju. Or Arzeneykräuter. — Tür.
ojt or, Kraut.
J-f-^i Chula. Schweissfuchs. — Tat. *iy .. Ala bars. Ein gefleckter Tyger. —
W kulah-ath. (Ath, Pferd. ^ Tat. <j»;L *Jt ala-bars.
.. jj-y, Chan. König. — Ein altes Tatari ,. su^il Yikit, Jung. — Türkisch und Ta
sches Wort, t)l=* chan und-ü'-'^ tarisch o-C yikit, ein Jüngling; Ta
chakan. tarisch bei Kusnezk tschiit ; bei Je-
, Tuschimal. Minister , Vasall. — niseisk yeet.
Hat sich noch im Mongolischen ..>- J-m. Acha. Alterer Bruder. — Tat. Ul
^'j^lpn^ tusimal ( Mandshuisch agha.
*\{.*& chafan ), Regierungsbeam
ter, erhalten. .. Int. Jüngerer Bruder. — Tat. <J^}
im.
.. jäv Vater.—Tat. bl ata.
•• oüjj^ Abukeng. Grossvater.
., n Ochly. Sohn. — Tat. J^-cjl o^/i
und ^öjf o^/tf. „ jj-n-t°- Uluch-ata. Der ältere Bruder des
Vaters. — Nach den Worten , die
JEr. Mann. — Tat. jj\ ir.
ganz Tatarisch sind grosser Vater.
>• Abetschi. Frau.'—Tatarisch in To-
- •— 'p-QK Abuka. Der jüngere Bruder des
bolsk und Kasan bija oder blrt
Vaters.
( bitscha ) ; Kirgisisch bitsche ; bei
den Kangazischen Tataren iptschi. •• J-m. Ana. Mutter. — Tat. ana.
•• >'n Ln Uluch. Erwachsen. — Tatar. g^Jt ,.\>rjA-y_ Chacha maktschi. Vaterschwester.
ulugh, erwachsen, gross. Yingkessi. Frau des älteren Bruders
( '7 )
.. Maktschi. Ältere Schwester. <A) Kim. "Wer ! — Tat. ^ kem.
.jj-ily Singhi. Jüngere Schwester.—Tat .. \yt-lin. Uchri. Dieb. — Türk, und Tatar.
c*>j' ughrl.
.. pnü ,^ Nachatschi. Frauenschwester. .. \>rlliv,i_^ Charachtschi. Räuber. — Tatar.
.. ii n Uchul (uul). Söhne. — Siehe oben cj#L>k' karaktschi ( karak^i).
0 1_" " Sohn.
I Uruch, taw^. Blutsverwandtschaft,
..^Ly, Ch'is. Tochter. — Tatarisch Stamm. — Tatar. £yjf urugh, und
kys.
.. •\$Mj Schabt. Schüler. — Findet sich „ v-iLi^c^L^ Äilukung. Der jüngste der Familie.
im Mongolischen K\$Mf schabt, und
.. £Mi Chul kischi. Knecht. — Tat. J—>
im Mandshuischen -\&>-i) schabt ,
kul, Knecht, und ^ So kischi,
wieder.
Mensch. «
Tanghi. Anhänger der Secte Tao
.. j ■ " ■ ^ Chachan. Kaiser.—Tat. und Türk.
( 1 ) ; gewöhnlich Taö-s^ü ( 2 ) ge
. (jUlä. chakan.
nannt.
.. vyioiÄJ^la- Usatunghi. Die Majestät des Kai
.. y\ o b Tuin. Buddhapriester.
sers.
.. oLjly-ol^ Niwasiki. Guter Genius. \
.. sxxi-Ui Charatschu. Minister.
.. \o1 Ussit. Böser Dämon.
•> <JJ^ Intschke. Lehre der Confucius. .. Bochdas. Ein Heiliger. — Daher
das Mongolische o°^"g) ^ogv/o ,
.. v-jls Sek. Statthalter, Fürst. — Tat. ^
heilig.
bi; Türk. esl> beg.
sypj^ Arsi. Ein Unsterblicher. — Chi
•• " Tscherlk. Heerführer , Krieger. —
nesisch Siän-shin (4).
Tat. dL>ja. tscherik.
.. v>rail_L=dx. Tschidachutschi. Der da kann [ po-
•• Chari. Greis. — Tat. op kart.
tens].
•• -=<A^ Yikit. Jüngling.—Türk, und Tat.
.. y)ao " i " n Uchachutschi. Ein Gelehrter.
o-Xj yikit.
"O-v-0-1- /<t«7. Der Herr des Hauses. —
•• j-4-^ Men. Ich. — Tat. ^ men.
Tat. <j"L£j' igassy.
•• j-H Sen. Du. — Tat. «m. •• j r ' " \. Achatscha. Der erste eines Orts ,
..\>M. Er. — Tatarisch anlar, Bürgermeister, Schulze.
sie. .. prn »Uife Tarichutschi. Landmann.
(1) (2)
5
'»
( )
.. \jr ['Am ^ Sadichtschi. Kaufmann. — Tatar. jl^ij j)n 11 ^ Nachatschu kelin, Die Frau des
«^jL ssawdä, Handel; j^l— ssaduw, Schwagers.
Verkauf. •• Batscha. Der Mann der Frauen
schwester. — Tat. *>Lf badsha.
.. j i nj n Umoch. Herr, Wirth.
•• \>v*>aäI1*> Kundckusi. Eidam. — Türk. jJ^/"
„ jjjsiy Kudan. Gast.
,.\$ej£. Htschi. Gesandter. — Tatarisch •• |A9 i?i.r /ar. Wir. — Tatar. und Türk.
' jiji bislär.
t/f^l ity (iltschi).
.. » v \\ ; i ^ Sening. Dein. — Tatar. <Ax?x~ se-
„ ^ loa Utlitschi, Wohlthäter.
nyng, dein.
\>j^> |n-^ln4> Zujan kischi. Ein guter Mensch. •• :J ' f Ular. Sie. — Im Tatarischen sollte
\>y-ii-Ll Yachschi kischi. Dn guter Mensch. jVjt ular, der reguläre Plural von
— Ist ganz Tatar. <j^. yachschi Jj! ul, er , seyn , so aber ist er \
kUfhi. anlar. Die Tataren in der Steppe
Baraba sagen auch ular , und die
.. ji j i1 Yaman kischi. Ein böser Mensch.
Nogay und Tataren von Jeniseisk
—Ebenfalls Tat. (j^oW. yaman ki
und Kusnezk olar.
schi.
„ \» . n\ i± Kidat kischi. Ein'Chinese ; von Ki-
„ aqj leIn Utschayit. Ein roher Mensch. dat, China ( daher unser Kitay ) und
.. o^P1-0^ Murki. Narr, kischi, Mensch.
^ H j Taschchari kischi. Ein Ausländer.
u prli Li ^ Sanachtschi. "Wahrsager.
— In Türk, bedeutet •jiSo thaschre,
,. ^rmn Ot'tschi. Arzt, von jül öf', Kraut. ausserhalb; ,ßf kischi, Mensch.
— Ist ganz Tatarisch.
„ ^rn 11 1 Baschlachutschi. Ein Aufseher. —
. 'y>V II kün. Volk. — Tat. t i/i. Vom Tatar. hasch , Kopf.
,. ^> kj. f/j kischi. Künstler. — Türk, jojt " jj n ■ b Teümu. Oberhaupt. — Vom Chi
aj, Verstand, und Tat. J^s kischi, nesischen thcü-mü (1).
Mensch. .. ^»'.ij.«^ Mongchol. Ein Mongole.
^ Ü'J^^I Alintschuki abukem. Ältervatef. .. j.jxn^r,^ Mussurman. Mohhammedaner.
•• jy-\9 Bäsch. Kopf. — Tatarisch ji'L-J « ^js^jlgj Küksum. Brust. — Tatarisch <j»f^"
basch. kuksse.
.. \j jlft) JTäxr/. Auge. — Tat. j^" küs. •• 0*-*^ rar;'. Haut. — Tat. ^>( fm.
.. jnsp Burun. Nase. — Tat. üjjy burun. Et. Fleisch. — Tat. oot it.
(3)
™
( )
.. LLti^Mj Chasnach. Schatz, Casse. — Tat. kibit. Daher das Russische kh 6iuni;n
*ÄJr=* chasinah. (Daher das Russische als Wohnung der Kalmücken.
Ka3Ha. ) •• o\ h"-yK Asch/ich ew. Küche. — Tatarisch
.. v\9-i-y, Chapi. Thür, Pforte. — Türkisch und Türkisch jit asch-chanah
vjsj» kapi und j>? kapu ; Tatar. aäjIj (wo chanah Persisch, für jl ew,
kapka, Thorweg.
Haus steht ). Eigentlich sollte man
..n_jlo^Lq4j Tungluk. Fenster.
sagen jf jfcl aschtw, oder Jj-s-l—*t
•• ' 'ig> Buchar. Tempel. jt aschlik - ew , wie im Uiguri -
.. j Ii i vi Chachu. Herd. sehen.
.. > vnvjlo Kübruck. Brücke. — Tatar. jjtjf' .. jji Yam-cha. Poststation. — Tata
kübiir und kobur. risch und Türkisch p^J yam ; daher
.. o oudfe Tirki. Säule. — Türkisch <Jj-J* das Russische hmT) und hmhhk1>.
direk. i ioiejjL Metschit buchar. Eine Moschee.
6
»
( )
> i \\ A Tschins. Eine Chinesischee Metze Tabingu. Schabracke.
ii
— Das Wort ist auch Chinesisch y- Lungaka. Flasche.—Mong. $i+yjt^_
sching (1J , eine Metze. lungku. Ist Chines. Ursprunges.
Kurl Ein Scheffel. — Tatar. tSjLj Sachu. Ein rundes und langes höl
fori. zernes Gefäss.
•• j 'j"^9 Batman. Eine Wage.
Nama. Sache.
.. Yingna. Nähenadel. — Tatar. *Jl Turiluk, Ein Stück.
in« ; Türk. *x£=»l ighne.
.■als iji uo-ilc Tschini thabchao. Ein Porcellan-
'V1 Chubing. Weingefüss. — Ist Chi gefäss.
nesischen Ursprungs.
„ ,. v ilnu Chading. Ein grossesWeingeschirr.
\>^$j^> Tabschi. Ein kleines Trinkge
Abtschama. Trinkgeschirr. — Ist
schirr.
Persischen Ursprungs ton ab ,
.. cid Itsch'itsch. Kochgeschirr. und dsham.
..oj^ar- Tschiiki. Chinesische Essstäbe. " On Chubur. Ein Hackebrett das mit
.. v iXax. Tschung. Eine Glocke. — Vom den Fingern gespielt wird.
Chinesischen tchüng (2). Altun abtschama. Ein goldenes
Fläschchen.
- >-.y.g>vlg) Kürbuk. Trommel.
Chasch abtschama. Ein Fläschchen
..^t»L /dlfr. Sattel. — Tat. jt^-jt (yar. von Jade.
(3)
^
( )
f±*> Tana. Perl aus dem östlichen ||
Yakut tasch. Rubin , Hyazinth. —
Ocean. — Mongolisch ^. ; Tatarisch oyl>juA'«r, Rubin; ,/U
Mandshuisch /-i-M». tana. tasch , Stein.
XIII. LlTTERATÜH.
Eidin. Unten. — Türk. csH alt, , |-M>ij-1 (A>H/ »$■Mif yangach. Die acht Seiten.
• ouk-Jt altinde, unter. ( Siehe Wange.)
h clo. Utsch. Drey. — Tat. ^jt uWfA. .. |n. j n li n b Tochus on. Neunzig, d. i. neun
mal zehn.
Tür/. Vier. — Tat. ojy-> ^orf.
.. fjA Yus. Hundert. — Tat. jyj yus.
Bisch. Fünf. — Tat. jjij bisch,
(1) Da die Bedeutungen vieler Wörter in diesem Abschnitte ziemlich unbestimmt sind, so habe ich es für dienlich gehalten in den
Vergleichungen nicht zu weit zu gehen.
( 26
)
..wjj^-s. Amkc. Schmerz. - 1 ^ i il^9 Bis'cha'inlab. Falsch.
„ ^n^n Ulur. Das Sitzen. — Tat. o"*Ur4j' •• As. "Wenig. — Tat. und Tür. jf as.
ulturamen, ich sitze. •• Berke. Schwer , schwierig. —Türk,
.. -äxI y^/. Das Liegen. — Tatar. ^Ij'L» dji berk ; Tat. <&>ji berik , fest.
yatamtn, ich liege. „ \x>io- Ungäi. Leicht.—Tat. l5^j' ungal.
. . o i (_n>^io- Übkelab. Das Zürnen. — Türk. „ . nMn Utschib. Vorstellung an den Kaiser.
*5^l öäjV, Zorn.
,.v_|Jc Immer.
.> t_''j ^ Yamanlab. Etwas entsetzliches. —
..v-vnrMg Baduk. Gross. —Tat. csL^j
Tat. yaman , böse , schlecht.
•• £*e> JTä/. Das Lachen. — Tat. .. -. *1r\j Kitschik. Klein. — Tatarisch und
Türk. <j£ ki^k (kitschik).
külämen, ich lache.
nt ^;;ni| Sichtab, yich/ab. Das weinen. — .. oubu^j Taring. Tief.—Tatar. ol*-1' »'
Tat. o"t*,^»Ti yeglaimin, ich weine. Türk, ■> denn.
„ \ >v>m1q) Kürub. Das Sehen. — Tat. o^U**" „ s_ ^iai Yucha, Dünn. — Tat. yucha.
küramen, ich sehe.
.. jj-yA. £/x«n. Lang. — Tat. ^xii/r.
\tyjijJ Yachschi. Schön. — Tatar. ^jii
it .. yt i ;i y1 ^ Chis'chach. Kurz. —Tatarisch *ä-j
* v n 1 it_V)i^ Yingillab. Schlechte und unhöfliche .. > nw»n Udub kel. Jemanden kommen las
Behandlung. sen.
„OJäk-^-ö-mp- Usad bardy. Abgehen.
.. pnihv ^ Ariyady. Verachtung.
jV'."^| Taorach barkin. Schnell abgehen,
„OLaa^ji^ 'Kengkeschduk. Beratschlagung.
entheiien. — Tatarisch j—*—* tis ;
•• Assich tüssu. Gewinn, Nutzen. — oder (jjfjj-fr» tisrak, schnell; Jaku
Tatar. f>y>y tuschum ; Mongolisch tisch turgän.
j-yj-to. tusa; Mandsh. /AV°Jw tusa- . UllW Taorach kclkin. Schnell kommen.
UIGURISCHE SCHREIBEN
AN DIE
CHINESISCHEN KAISER
Erstes Schreiben.
( »9 )
Zweytes Schreiben.
II / II '
> nlrln v>^ $ v, *< t] i v 5 > ntii.Vnlciy OUa. $ "'intl il w <k"v f ' '
11 ii ••
jnll l'ngi.b ja. |x^i j>jn 1 b 0*=. S ' n'VJ"^ '^-f^ "-*-HH0
*»
Erstes Schreiben.
Der von der Fläche (Wange ) des Landes Chamul gekommene (l). Gesandte Baba-ke
und die übrigen (2).
Beugen vor dem erhabenen Kaiser den Kopf bis zur Erde nieder. Das Land dieser
Sclaven wird vom Winde erkältet , der Boden ist frostig und erzeugt keine seltene Dinge.
Der abgeordnete Gesandte und Diener bringt daher nur als Tribut acht Stück (3) der Ar-
chumach genannten Pferde, und dreyssig Gemsenhörner (4).
Der himmlische und erhabene Kaiser wird er dieses gnadenvoll (5) aufnehmen?
(1) Hier ist das Chinesische Wort j^/ . * tchay , welches gesendet bedeutet, beybehaken worden; so dass im
Uigurischen ' n ■ [\j \>L£- der gesendet gekommene Gesandte steht.
(2) Das Uigurische Wort }^-t^9 baschlich entspricht dem Chinesischen — •" ting, welches Rang, Ordnung,
Art, gleiche Gattung, die übrigen derselben Gattung, bezeichnet. Es ist nicht mit dem Türkisch -Tatarischen
^JUL baschlyk, Oberhaupt, zu verwechseln; aber wohl mit ■üläL baschka ( anderes ), verwandt.
(3) Hier ist wieder das Chinesische Wort phy beybehalten , als Zählwort, von Pferden und anderem
Lastvieh. Ii
(4) Das Chinesische Zählwort tchy ( Ruthe), das bei langen Sachen, wie Kerzen, Pinseln, Rudern,
u. s. w. gebraucht wird, ist hier ins Uigurische durch fr*\p^r tschibich ( Ruthe ) übersetzt.
(5) Hier ist der Chinesische Ausdruck ^[*j>t| '1^5^- Liän-mm ( j-'-fc: lan-min ), gnadenvoll , beybe
halten.
( 3o )
Zweytes Schreiben.
Der von der Fläche ( Wange ) des Landes Chamul abgeordnete Gesandte Baba-ke be
zeigt seine Ehrfurcht, und erhebt sein Antlitz zu dein überströhrrtenden Glücke Ew.
Majestät. Dieser Sclave ist zur Residenz (2) gekommen um Tribut zu bringen, und
wünscht sehr zurück zu kehren. Er bittet um Stoffe zu Brustlätzen und kurzen Kleidern ,
um Stücke von blauem, grünem und rothem baumwollenem Zeuge und andere ähn
liche Dinge ; und übergiebt solcher Wohlthat wegen diese Bittschrift.
Der heilige Befehl « es sey befohlen » .
Drittes Schreiben.
Sachara, der König (3) Von Chötscho (4), stellt dieses dem Kaiser vor. Seit einigen
Jahren war unser Land nicht ruhig, weshalb keine Gesandschaft zur Residenz geschickt
werden konnte, um Ew. Majestät Tribut zu bringen. Jetzt da die Ruhe im Lande wieder
hergestellt ist, erhebe ich mein Haupt mit Zutrauen zu Ew. Majestät überströhmenden
Glücke, welches die Völker des Weltalls in Frieden erhält ; und ich Sachara sende sechs
Stück Pferde, und ein Stück des Steines Chasch (5), welches fünf Pfunde wiegt, durch
den jetzt abgeschickten Gesandten dem Teumu (6), der beauftragt ist den für die Gegen
wart des Kaisers bestimmten Tribut zur Residenz zu bringen; welches ich hiermit anzeige.
Der heilige Befehl « es sey befohlen » .
Ich gehe nun auf das historische was wir über die Uiguren
wissen über , und fange mit folgender Stelle an , die ich aus :
(1) Chinesisch ^j^f dschy-tao , ich weis» es , ich bin unterrichtet ; Uigurisch r^n-fc^$ } ^ \? t.\ yarlich
b'dur , es sey befohlen , sind die Worte mit welchen der Kaiser befehligt und bestättiget ; wie das Russische 6bimb
no ceaiy, es sey also.
- » -
(2) Das Chinesische King, Residenz, ist hier ebenfalls gebraucht; >—^-iij & \>yoA> kingschy u hing.
(3) Im Uigurischen - vin Ung, König, stammt vom Chinesischen ~f~ Wang ab ; daher Umcan [ Ung-chanJ',
beym Marco Polo und anderen Reisenden des Mittelalters.
(4) Im Chinesischen jJ^^Chb-dscheü ,- Name einer ehemaligen Stadt, 1070 Ly in Weiten von Chamul.
* (S-^J^J*^ t^M?
(l) Diese Stelle fehlt in beyden Ubersetzungen von Abulghasi's Buche. — Im Tür
kischen haben sich noch die Zeitwörter ^jU^jj joghurlamak , und <ir>»jj joghurtmak, er
halten, die vom Zusammenlaufen der Milch gebraucht werden ; und oder
( 33 )
» Seite jehn Flüsse (i), und auf der anderen neun, die alle sehr
» und waren hundert und zwanzig Familien (2) stark ; aber nie-
» müsste mit dem Tode bestraft werden, und Habe und Gut
» den On- Uigur hiessen Il-Iltar, die bei den Tokus- Uigur aber
joghurd, bedeutet dort und in anderen Dialecten saure Milch, woraus Busbek Jugurtha
gemacht hat.
(1) Im Original fast beständig, nach einer Dialekt -Verschiedenheit, csL say, für
t^U. tschay.
(2) jjjyl Uruk ist mit dem Türkischen <*jU> Thäifa gleichbedeutend. Im Kasanisch-
Tatarischen wird dieses "Wort £jjjf Urugh oder jjjl Uruw geschrieben.
9
( 34 )
» und noch ein anderer sich an den FIuss Irtisch begab. Ein
» Haufe des letzteren wandte sich nach der Stadt Bisch (2) und
>3 trieb Ackerbau. Ein anderer hielt Pferde (3) und Schaafe , und
33 Wieder ein anderer setze sich unten am Irtisch fest, und hatte
33 die FeHe aber brauchten sie zur Kleidung, denn sie hatten
x> hie einen gewebten Stoff gesehen. Die Mütter, wenn sie ihre
33 ihm, und feistete güte Dienste. — Unter dem Volke der Uigur
5> gut zu brauchen sind. Zur Zeit der Urenkel des Tschingis-chan,
(2) Hier im Texte j^a jui Bisch-scheher , und weiter unten Bisch-balik , welches
dasselbe bedeutet, Bisch-balik War eine Stadt in Turkestan , deren Naser-eddin und Ulug-
beg erwähnen.
(3) ji» Yelki ist bey den Sibirischen Tataren das gewöhnliche Wort für Pferd, und
wird eben so häufig als J»l ath gebraucht. Die Tschatzkischen Tataren sagen Dshilgy ,
und die Jakuten am Eismeere Sylgy.
» Ogodai-chan. »
(l) Ich habe nicht nöthig zu bemerken dass alle diese Stetten, sowohl in der Fran
zösischen Ubersetzung von Abulghasi's Werk, als auch in der Deutschen von Messer
schmidt, ganz verstellt und unvollständig wiedergegeben sind.
(36)
33 und ergriffen den Saum des Oghus-chan und leisteten ihm die
Was Abulghasi über die Uiguren sagt, ist nichts als ein etwas
(J-Z^j y»!»^ J^M *r^*~^ <^t*t^->c^* ^su-l^ cJ1? tX^"t» O^0^ (J-^J^
lyLijl c-cu*, JtXj j CX1J tXl J^ai^ (^-^ O^Af' J1*^ ^^L^f^J"?
10
( 38 )
0 cX ^1 ^-JL ^^vj
(39)
» leisten bedeutet. Dieser Name ging endlich auf ihr ganzes Ge-
» leiten ist, und als solche gehört ihre Geschichte in die der
(l) Herr L. Langles hat in einer anderen Stelle des Raschid- eddin, die im zweiten
Bande der Recherches asiatiques ( S. 63 in der Note ), abdruckt ist, für ck—^-j
gelesen; welches einen unrichtigen Sinn giebt, wie er denn auch übersetzt : « celui
» qui nous ecrit et qui nous porte secours et attachemeht. » Statt « qui nous soutient » , &c.
. ( 40 \
55 werden ; hier aber will ich nur im Kurzen etwas über ihre
55 Abstammung beibringen.
55 mit zehn und eine andere mit neun Flüssen. In den frühsten
(1) In der Handschrift steht nur fj&s man kann also Tigrim und Tengrim lesen.
(2) In einer anderen Handschrift steht oj»j' Ugun, welches aber fehlerhaft ist, da
hier offenbar vom Flusse ) 1 1 1 * n 1 Orgon die Rede, an dessen Linken nach meinen Unter
suchungen Qara-Qprum lag, da wo er den Bach aiin'i'r* Gorocho aufnimmt.
(3) In der einen Handschrift steht JsLol, welches nicht zu lesen ist, und in der an
deren JCu», was, wie ich glaube, Bischkil oder Nischkil gelesen werden muss.
( 4. )
» ein hoher Rath eingesetzt, der wie bei uns der König die
» Alangutai führte und aus dem Stamme Bischkil war, und gaben
» man sie deutlich erzählt und erklärt. In der Sprache der Uigur
» der so mächtig ward , dass er die Hand der Tyrannei über den
» Idi-qut, und über die Fürsten und das Volk der Uigur er-
» bekannt wurde , und sich der Ruf von dessen Macht und
(1) In der einen Handschrift x>^' und in der anderen j^xdU ; man kann das Wort
also lesen wie man will.
(2) Gur-chan oder Kur-chan war der Titel der Könige von Kara- Chatai die im XII
Jahrhundert in "der kleinen und grossen Bucharei herschten. Ihre Hauptstadt war
Kaschgar oder Ordu-kend. Auch Timur führte den Titel Gur-chan, und man liest ihn auf
seinen Münzen.
11
(4*)
55 den Omr-ogul und den Tatari als Gesandte an ihn ab. Tschin-
55 durch einen hohen Befehl in die Zahl seiner Vasallen auf, be-
>5 Nissus und dem Aufseher der Weideplätze , dahin wo sich der
55 Kaiser befand.
» vironne de ce côté-là. »
>5 Roi.
x> vers le Midi : de là est venu que ceux de Aîoal se sont for-
53 les Nestoriens ont pris leurs lettres et leur langue. APRÈS EUX
53 montagnes (3). »
Schon vor der Zeit der Geburt Christi wohnte ein Theil des
Volkes der Uigur in der Gegend von Turfan, südlich und nörd
Fürsten von denen einer der vordere, und der andere der hintere
Zur Zeit des Kaisers Yuän-ty aus der Dynastie Chan, also
etwa vierzig Jahre vor der Geburt Christi , hatten die Chinesen
deren Uigur. Ihr Name ist Chinesisch, und sie erhielten ihn
• (1) Der erste der beiden Buchstaben aus denen dieses Wort besteht, kann
Tsche und Klü ausgesprochen werden. Deguignes und Visdelou haben diese Aussprache
angenommen , und nennen die Uigur Tsche-sü und Tsche-sse. Da aber ihr Name
auch mit dem Buchstaben |_£>^ Ku geschrieben wird, dessen Lesart keinem Zweifel
unterworfen ist, so muss man die Aussprache Kiü-s^ii vorziehen. Es kommt bei dieser
Gelegenheit nicht auf die Bedeutung des Wortes an , weil die Chinesischen Charactere
nur den Laut eines fremden Wortes wiedergeben sollen.
( 45 )
Kaö - tschäng auf, ward aber von dem Statthalter der , für die
den Khän-pe-dscheü zum König, und dieses ist der erste König im
Das Land der hinteren Uiguren lag westlicher. Der Sitz ihrer
Könige war unter den Chan an dem Orte , der zur Zeit der Thäng
Nach Südost bis Y-dscheü in der Nachbarschaft des jetzigen ChamiJ. 970. 32 j
Nach Osten bis Sy-dscheü oder Turfan 500. 16 —
Nach Südwest bis Yän-khy-dsehm 1100. 36 f
Nach Norden bis zum Hauptlager der Kiän-kuen 4000. 133 f
Nach Westen bis Suy-ye 2220. 74.
Nach Nordost bis zu dem Hauptlager der Chuy-ku, oder der nach-
mahligen Stadt Kara-korum am oberen Orchon , da wo er den Bach
Gorocho in seine Linke aufnimmt 3000. 100.
12
( 46 ! ,
terhin ward das Land der Uigur von den Sy-fän oder deaTübe-
tern verwüstet. #-
Unter der Dynastie Süng , also nach dem Jahre 960 kam der
welches die einzige Art ist wie man mit Chinesischen Buch
einen Daruchuatschi dort hin, der über die Gegend der jetzigen
Erst unter den Aling kam der Name Turfan oder Turufan
Cho-dscheü war zur Zeit der Chan der Gränzort des vorderen
östlich davon lag die, mit einer Mauer umgebene, Stadt Lieü-
Cho-dscheü. Die Stadt ist viereckig und jede Seite zwei Ly lang.
Das Klima ist gesund und sehr warm. Er regnet und schneit dort
sehr wenig. Die Erde bringt Hanf und Getraide hervor. Von
( 47 )
mehr als 200 Ly in Norden davon, erhebt sich das Gebirge Bokdo ,
Ein anderer Berg Namens J_/ ffif* Ling-schän liegt von der
Salzsee.
den Titel Ssulthan an, und bemeisterte sich der Städte Chb-dscheü
und Lieü-tschin.
mit in die Gränze des Reichs gezogen. Der Tribut und die Ge
Turfan nach *)\\ jjV Kuä-dscheü ( 39° 43' N. Breite , 93° 54'
vieh.
Der Sitz des Königes der vorderen Uigur war zur Zeit der
betrug 8i5o Ly /und die von dem damaligen Sitz des Chinesis
Die Residenz des Königes der hinteren Uigur war in dem Thale
man 8960 Ly. In Südosten war der Sitz des Chinesischen Gränz
des ( 1 ) lag. Unter der Dynastie der letzen Chan im Jahre y3,
während der Kriege die man im Norden mit den Chiüng-nü führte,
Name stimmt, wie man sieht, mit Igur oder Uigur überein. Nach
Jahre 13i ward in der Gegend von -0* 'f^* Y-gu , ein befes
Unter der Dynastie der Guey (von 219 bis 265) gab es eine
unter den Dsin eine Statthalterschaft von Y-gu, unter der alle
(l) Die "Wüste Gobi besteht grössentheils aus solchen Steinfeldern , welche Chi
ment yffcj Ngän-sy ; und zwar, wenn man Kvon China nach
liche Y-dscheü angelegt, die aber nach zwei Jahren nur Y-dscheü
genannt ward. Im Jahre 742 ward dort ein Fürstenthum von Igur
hatte drei Chidn, oder Städte vom dritten Range , unter sich ,
haber aus der Familie Tschin, die sich im Jahre 713 dieser
13
_ (5o)
hinzu :
Yuan, ward ein Prinz aus ihrem Geblüte Namens Nachori (oder
erhielt, abgelöset.
Unter den Ming, i4.o4, ward das Land mit in die Gränze
und unter ihm noch andere Beamten als Aufseher ernannt. Der
(2) Ein vom Kaiser ertheiltes Pettschaft, und dessen Annahme, sowie die des Chi
nesischen Calenders , ist Zeichen der Vasallenschaft.
( 5. )
» bachtet. »
dort abgeschafft, und der Fürst nur als Vasall des Reiches ange
setzt worden, von denen der, welchen zur Zeit des Krieges der
nicht mehr.
Die £fo |HJ Chuy-kü , ein Türk isches Volk , dessen Namen
(l) Siehe über die Übereinstimmung der Tataren und Mongolen meine Asia Polyghtta
(Paris, 1823, in-j.."), S. 202 bis 209.
( «o
da wo Raschid-eddin..das alte Vaterland der Uiguren hinsetzt.
kömmt noch, dass die Chuy-kü in der Mitte der zehnten Jahr
hunderts das Land der Uigur von Turfan und Chamil besetz
Je- Ghus genannt wird. Mit diesem Namen stimmt auch sehr
denn von den Chinesen wird die erste Sylbe eher Gu als Ku ausges
prochen , und man kann daher das ganze Wort, nach der bei ihnen
in n
110 10 do
i 4
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-
( 53 )
VON DER
UIGURISCHEN SCHRIFT.
alter die grosse Tatarei besuchten, und aus den Nachrichten des
sehen wird.
Estranghelo.. ^| \ ^ S 4 ) ^
Syrisch...... ^
- Nestorianisch. ^ 6 3 ^ R ^ > V\ G
(l) Der Gelehrte TA. S. Bayer bemerkte schon diese Ähnlichkeit , indem er inden
Actis Eruditorum von 1732, S. 309, sagt : « Litterarum Mongohcarum cum Syriacis conve-
» nientia tanta quanta potest esse maxima. »
14
(54)
und dient noch jetzt den Türkischen Bewohnern der kleinen Bu-
ben ; wie dieses die Handschriften des Aliradsch und des Teskeret-
aj « j ! «t /nvo^ OV •• *Q*iir-\ /^±r Sd-S> /~^^ /J fc*^. /-\ ^9 v> \>Mo- • /.joVy
, vpj^ \>Mt A-j-j-Ll^ ^mjJjlo^jäIj^ O.^1"^ - AJtA'O />f"?J "u. -9±ÄJ-to- •• A9j-H/ A>i? O2"^ ^9 /-J^-S.
^t^naig. e>o /^-o-v. , ^.j<yiA o-\. Lu^. ^Mo- -AOJ ' /^cr OM. ^9 /"'»Pb. ^.J^f'^ \>fS>
to- •• /i'C?'Vv ^ <^ V*unu, ^AMs. O^-^ /*±^ /"y0\> ^ /*VV \>V^-L^
Der Beherrscher der Naiman Tay-yang-chan hatte einen Mann aus dem Lande
der Uy-u [ Uigur ] , Namens Tata-tung-o, als geschätzten Lehrer, dem er ein goldenes
Siegel und die Aufsicht über die Proviantmagazine gegeben. — Ais Taidsu Temu-
dshin (2) das Reich der Naiman zerstörte , verbarg Tata-tung-o dieses goldene Siegel
in seinen Kleidern , und suchte damit zu entfliehen. Aber einige Krieger aus dem Heere
des Tai-dsu Temudshin ergriffen ihn, und brachten ihn von ihre Herrn, der zu ihm sagte:
Gehören nicht mir die Orte, das Land und die Unterthanen des Tay-yang-chan , war
um bist du also mit den Siegel entwichen ? — Tata-tung-o antwortete : « Mir war es
» anvertraut, um es bis an meinen Tod zu bewahren, darum wollte ich es seinem alten
» Herrn wieder einhändigen. » Darauf sagte Tai-dsu Temudshin : « Du bist ein recht-
» schaffener und braver Mann ; » — Er erkundigte sich nachher, wozu das Siegel
gebraucht würde. — Tata-tung-o antwortete : Um die Magazine und Proviantvorräthe
zu eröffnen und zu schliessen , rechtlichen Männern Aufträge zu geben, und alle Angele
genheiten genau und deutlich abzumachen. — Taidsu Temudshin lobte darauf den Tata-
tung-o, nahm ihn in sein Gefolge auf, und beauftragte ihn , von der Zeit an allen Befehlen
das Siegel beizudrücken. — Taidsu Temudshin sagte ferner : Kennst du die Schrift und
die Gesetze deines Vaterlandes? Tata-tung-o antwortete, dass er sie anfs genaueste
kenne, worauf ihm Tai-dsu Temudshin befahl, alle Taidsi [Fürsten] und Wang [Prinzen
vom Geblüt j in der Schrift, der Sprache und den Gesetzen des Landes Uy-u zu unter
richten.
der Mongolischen Dynastie der Yuan enthält, giebt (Buch XXVIII, Blatt 2 ), eine kurze
Uy-gü-shin, einen Uiguren, und sagt, dass er sehr verständig und beredet gewesen, auch
die Schrift seines Vaterlandes sehr gut gekannt habe. Darauf erzählt es die Geschichte
mit dem Siegel des Thay-yang-chan , und die Unterredung Thd~thd-thüng-d's mit Tschingis-
chan und setzt ebenfalls hinzu : der letztere habe befohlen alle Taidsi und Wang in
der Uigurischen Schrift ( —'j— J\ rf 'p^' ) zu unterrichten. Auch unter Ogodai war
cc Die Schrift der Afogul welche die Schrift der Uiguren ist.»
55 mens Uigur, die als Schrift der Mongolen bekannt ist. Man
» die ähnliche Aussprache haben, wie bei be und fe, bei se, ssin
» und %ad, und bei te , dal und tha. Mit dieser verfassen sie ihre
(l) Dschagatai ist der Name eines Türkischen Stammes, aus dem Timur oder Ta-
merlan entsprossen sein soll. Nach demselben wird das reine Türkische, das in-Chiwa
und anderen benachbarten Gegenden gebräuchlich ist, Dschagatm genannt.
( 57 )
» und was auf ihre Landesgesetze Bezug hat, so wie auch die
» geht nicht zu Grunde, denn sie ist der Schlüssel zum Ge-
richtig , und wird von einem Werke über den Ursprung dieser
a na ba cha ga ma la ra ssa da ta )a la sa wa
i J? & J Ä A
i ni bi ki gl mi Ii ri ssi di ti V si wi
1 ■ *> *>
$ 4 %
n b ck g m l r SS d t ) s w
und man hat neue Zeichen dazu erfunden, wie bei den Mon
und Sprache bei seinem Volke einführte, und die Fürsten seines
eine Türkische Mundart ist , so war das sehr weise von ihm
(l) Brilwa Ssaadsha-Bandida jän gargaksen Mongol Üssük d. i. von der durch Ssaadsha-,
Bandida erfundenen Mongolischen Schreibkunst. Es erschien im Jahre 1730 und enthält
20 Blätter in Querfolio.
15
( 58 )
den. Durch seine Züge nach Westen, ward auch die Uigu-
und liessen sogar eine Seite ihrer Münzen Uigurisch und die
Auf der einen Seite haben sie eine Uigurische Aufschrift, auf
ein Kreutz in einem Zirkel. Auch von JVlangu-chan habe ich ein
Unter der Regierung des Tschingis-chan , und seiner drei ersten Nachfolger Ogodä-chan ,
Guiyu-chan und Mönggu-chan , wurde nicht in Mongolischer Sprache geschrieben , sondern
Uigurisch. Erst unter dem Stifter der Mongoiisch-Chinesischen Dynastie Yuan, Namens
Chubilä-Za'ien-chan (dem Kublai der Mohhammedanischen, und dem Yuan-schy-dsh der Chi
nesischen Geschichtschreiber (von 1259 bis 1294 ), ward der Grund dazu gelegt. Zwei
Brüder dieses Kaisers, liessen den Ssaadsha-Bandida (l), einen Enkel (2) des ehedem von
h \)"j 'jv> O^M. • 0 j-U-'MJ ^M0nAaflo- « Der vom Sohne gebohrene Sohn wird Atschi genannt. » — Auch wird
es Mandshuisch durch 0 |_nJ ^ omolo , Enkel, übersetzt.
(1) Die Chinesischen Annalen , welche den Titel : Thüng-kian-käng-mü führen , nennen diesen Oberpriester
iu der Mandshuischen Ubersetzung Passpa, und erzählen folgendermassen :
. /^o*fc> ^ni^- •• f i ' yj 83 i ix ^9 /-^yAJ 0 /^H* \>^v^ • O^i* ^9 /"S^-y ^ ^ ' /uyjL^ / " 1 a ^
$ai^ o ^jniinr • ^A " " > o'' n r" v /-»^a. \>L^j-o \yy~cü$ . ^/^jaö Ala o /-iiA>t?^-
Im ^weiten Monate ward im Reiche der Munggu ein neue Schrift gemacht , und der Lama Passpa aus
den westlichen Gegenden erhielt dafür den Ehrentitel Ta-pao-fa-wang.
Der Befehl dazu lautete also : « Unser Reich hat seinen Anfang in den nördlichen Gegenden genommen, und
«wir bedienten uns im Schreiben der Chinesischen Schrift, oder der Buchstaben des Reiches Uy-u, um unsere
Der Nachfolger des Chuhila'-Zä'ien-chan , Namens Olsotä-chan, beauftragte den Zords/ii-
Odslr (l) , einen Verwandten des Ssaadsha-Bandida , die Tübätischen Religionsbücher
in's Mongolische zu übersetzen , und sich dabei der von Pakba eingerichteten Qua
dratschrift zu bedienen. Zords/ii-Odsir bemühte sich vergeblich, diesem Befehle Folge
zu leisten, weil jene Schrift gar nicht in Gebrauch gekommen war, und sich jedermann
der Uigurischen bediente. Er suchte daher die von Ssaadsha-Baudida für die Mongolen
eingerichtete Schrift hervor, und vermehrte sie nach Bedürfniss, so dass sie zur Uber
setzung des grossen Tübätischen Werkes Bangscha-Raktscha dienen konnte.
Der Mangel einer vollständigen Mongolischen Schrift dauerte bis auf Chaissun-Küllük
(dem Dshenessek-chan der Mohammedanischen Schriftsteller; von 1307 bis 1311 ) fort,
der selbst ein Gelehrter war , und auf dessen Antrieb und unter eigener Aufsicht
Zordshi-Odsir die Buchstaben zur Vollkommenheit brachte ; indem er zu der , von Saa-
dscha-Baudida nach der Uigurischen gebildeten Schrift, die noch fehlenden Vocaie o,
u, ö und « hinzu setzte, so wie auch die Consonanten scha, sa, dsi und pu, und die
Zeichen für die durch n, p, k, m , l , r, t, i, u und ng geschlossenen Sylben. So dass
nun ein Weitläufiges und vollständiges Syllabar entstand , mit dem man alle Mongo
lischen Wörter vollkommen ausdrücken konnte. Als Zahlzeichen behielt er die Tübä
tischen bei, die von den Indischen abstammen.
Schliesslich mag hier noch die Bemerkung folgen, dass Wort V*A&^o. Depter im
Mongolischen, und /^Oiw Deptelin im Mandshuischen, welches Buch, volumen be
deutet, Chaldaischen Ursprungs ist ; denn im Chaldaischen heisst vrwsn Diptherd, eine
Schreibtafel, oder ein Rechnungsbuch ; und im Arabischen und Persischen jü* Defter,
das Heft eines Buches, Diplom, Buch und Band. Im Grieschischen ist AicpSepcL, eine
Haut, worauf man schreibt, Pergament. Das Persische Wort Defterdar , Rech
nungsführer, ist davon abgeleitet.
» Muttersprache auszudrücken. Wir sehen aber, dass die Liao und das goldene Reich, so wie alle entferntere
j> Königreiche ihre eigene Schrift haben. Jetzt, beider VortrefHichkeit unseres Staates, und dem Fortschreiten
■» seiner Bildung, ist es nöthig dass wir eigene Buchstaben erhalten. Daher ist der Lehrer des Reichs Passpa be-
a> auftragt worden, den ursprünglichen Munggu [ Mongolen] neue Lettern zu bilden, die in allen Provinzen
» verbreitet worden sind. Sie sind zu allen Arten von Ubersetzungen eingerichtet, und dienen zur genauen Be
zeichnung der Wörter. Darum erhält nun Passpa den Ehrentitel Ta-pao-fa-wang. » — Dieser Buchstaben
waren tausend, und sie dienten vorzüglich um den Laut auszudrücken.
Die Mandshuisch geschriebene Geschichte der Yuan, nennt den Lama Passba und enthält diesen Befehl mit
anderen Worten. Sie fügt hinzu, dass seine Schrift aus einundvierzig Grundbuchstaben bestand, aus welchen
Zusammensetzungen von zwei, drei, vier und fünf Buchstaben gebildet würben. — Dies ist ein neuer Beweis,
dass hier die von Pakba eingeführte Tübätische Quadratschrift Gdschab gemeint sey, die für die Mongolische'
Sprache eingerichtet, aus 22 Consonanten, 10 Vocalen, 8 Endsylben und einem Anfangstrich, also zusammen
aus 41 Zeichen bestand, welche, wie die jetzigen Tübätischen Buchstaben zwei-, drei-, vier- und fünffach
gruppirt wurden. — Vergleiche A. Rhnusat, Recherches sur les Langues Tartares, tom. I.", p. 345.
(1) Zordshi ist ebenfalls eine hohe geistliche Würde.
\
NACHSCHRIFT.
Mb ine erste Abhandlung über die Uiguren ward schon 1811 im zweiten Bande der
Fundgruben des Orients abgedruckt, und im folgenden Jahre erschien sie verbessert
und vermehrt als Anhang zu meiner Reise in den Kaukasus. Mehrere Jahre nachher
liess Herr J. J. Schmidt zu S.VPetersburg , Kassenführer der Russischen Bibelgeseil
schaft und Kommissionair des Herrnhutergemeinde von Sarepta , ein gründlicher
Kenner der Kalmükischen und Mongolischen Sprache , eine gegen mich gerichtete Ab
handlung in den VI Band der Fundgruben abdrucken , die den Titel führt Einwürfe
gegen die Hypothesen des Herrn Klaproth über die Sprache und Schrift der Uiguren.
Der Zweck des Herrn Schmidt ist zu beweisen :
1. Dass die von mir gelieferte Uigurische Schrift- und Wörterprobe meine eigene
Schöpfung sei.
2. Dass die jetzige Mongolische Schrift nicht von der des Türkischen Volkes des
Uigur abgeleitet, sondern von den Mongolen selbst erfunden worden sei.
3. Das Uigur und Tangut dasselbe Volk und Land seien, und also die Uigur nicht
Türken sein können.
Die Gründe zu diesen drei Beweispunkten schöpft Herr Schmidt besonders aus der
im Jahre 1730 , auf 20 Blättern in Querfolio gedruckten Mongolischen Geschichte der
von Saadscha Bandida erfundenen Mongolischen Schrift, und auf die Auctorität einer
Geschichte der Mongolischen Chane, die bis auf die ersten Zeiten der jetzt in China herr
schenden Mandshuischen Dynastie fortgeführt ist, also höchstens aus der Mitte der XVII
Jahrhunderts sein kann. Was dieses letzte Werk betrifft, so habe ich den Werth dessel
ben schon in meinem Examen des extraits d'une Histoire des Khans Mongols , inse're's par
M. Schmidt dans le VI.' volume des Mines de VOrient, beleuchtet, welches im II. Bande
des Journal asiatique, S. 193 u. f. abgedruckt, und auch besonders unter eben dem
Titel erschienen ist. Die Geschichte der Mongolischen Schrifterfindiing kennt man
aus den von Pallas , von mir (l) und von Herrn Schmidt gegeben Auszügen, welche,
(1) Während meines zweimaligen Aufenthaltes in Irkuzk, in den Jahren 1805 und 1806, war ich besonders
bemüht authentische Nachrichten über die Mongolischen Völkerschaften einzuziehen, und in ihrer. Sprache ver-
fasste Werke zu erhalten. Der Erfolg entsprach meinen Wünschen nicht so sehr als ich gehofft hatte; dennoch
erhielt ich mehreres Brauchbare, und besonders einige Russische und Deutsche Ubersetzungen von Fragmenten
Mongolischer Bücher; die ich theils der Güte des würdigen Herrn Staatsrathes von Krarv^, theils den Bemühungen
des dortigen Kaiserlichen DoIImetschers für die Chinesische und Mandshuische Sprache, Herrn Alexei Pan
tschen? verdanke. Ich kenne weder den Namen des Russischen noch den des Deutschen Ubersetzers. Die Deu
16
( 62 )
besonders da sie ein sehr neues Machwerk ist, wenig für ihre Glaubwürdigkeit
sprechen.
Die beiden ersten von Herrn Schmidt aufgestellten Punkte sind theils zu lächerlich,
theils verrathen sie eine so grosse Unbekanntschaft mit alle dem was früher, nicht nur
über die .Uiguren , sondern über die ganze Geschichte der mittleren Asiens vorhanden
ist, als dass ich mich bei ihrer Widerlegung aufzuhalten brauchte. Sie sind auch be
reits durch Herr Remnsat's vortreffliche Recherches sur les Langues Tartans, durch das
Uigurische Vocabular der Königlichen Bibliothek zu Paris, von dem sich nun auch eine
aus Peking gekommene Abschrift zu S.'-Petersburg, in den Händen des Herrn Baron
Schilling von Canstadt befindet , und schliesslich durch diese meine Abhandlung über
die Uiguren widerlegt. Er bleibt mir also nur übrig den Herausgebern der Fundgruben
des Orients mein aufrichtiges Beileid zu bezeigen , wenn ich die unschuldige Ursache ge
wesen bin, dass sie, die als so tiefe Kenner der Asiatischen Geschichte und Litteratur
im Occidente und im Oriente bekannt sind, ihrer Zeitschrift durch Herrn Schmidt 's
Einwürfe einigen Makel beigebracht haben. Herr von Hümmer hat jedoch <hese Scharte
glücklich wieder ausgewetzt ; durch die Einrückung eines lithographisch nachgesto
chenen und übersetzen Uigurischen Diplomes von Timur Kutlugh , das wahrscheinlich
weder von Herrn Schmidt, noch von sonst jemand als meine Schöpfung angesehen
werden wird.
Mein einziger Zweck ist also hier nur der, zu zeigen in wiefern die Namen Tangut
und Uigur als identisch gelten können.
Der Name Tangut, kommt von einem Stamme im östlichen Tübet her, den die Chine
sischen Schriftsteller >^L-/ Tang-chidng nennen. Nach Ma-tüön-lin (l) waren dieses
die Nachkommen der jig ~. San-miao, oder der alten Ureinwohnen von China,
welche von den aus Nordwesten angekommenen Chinesen in die Tübetischen Gebirge
und |^ Pe-ldng, hielten sich auch die Tang-chidng für Abkömmlinge einer
grossen Affenart (2). Sie wohnten ehemals westlich von der, in der Provinz Käti-sü
tschen Stücke stammten aus dem Nachlasse des bekannten Laxmanns her, und ich erhielt durch Herrn von
Krani die Erlaubniss sie zu copiren. Aus denselben ist vorzüglich das geschöpft, was ich im ersten Bande meiner
Reise in den Kaukasus ( von Seite 163 bis 256 ) , über die Lamaischen Religionsgebräuche gesagt habe. Unter
diesen Papieren befand sich auch die Geschichte der Mongolischen Schrifterfindung, aus einem Mongolischem Ori
ginale, wie es scheint auszugsweise, übersetzt; aber in einem so fürchterlichen Deutsch geschrieben, dass ich
genöthigt war sie ganz umzuarbeiten , um sie nur einigermassen verstandlich zu machen. Da ich das Original
nicht mit der Ubersetzung vergleichen konnte, so kann ich auch nicht für ihre Treue stehen, und die mir deshalb
von Herrn Schmidt gemachten Verwürfe fallen von selbst zusammen.
(1) Wen-chiän-thüng-khab , CCCXXXIV, Blatt 8.
(2) Nach dem aus dem Indischen übersetzten Religionswerke Mani-Gomho , sollen allen Tübeter von dem
grossen Affen Sarr -Aletschin und der Affin Raktscha abstammen. Sie selbst rühmen sich dieses Ursprunges, und
halten sich für älter als andere Menschengeschlechter. Jahrig, der viele Jahre unter den Mongolen an der Rus
sich-Chinesischen Gränze gelebt hat, behauptet dass in den Gesichtszügen der Tübeter, die Ähnlichkeit mit
den Affen unverkennbar sei; besonders hervorstechend schien sie ihm bei den Greisen, die als Glaubensgesandte
mit offenen Schreiben des Dalai-Lama und Bogdo Bansin in der Mongolei umherreisen. Diese brüsteten sich
sogar mit ihrer Verwandschaft mit den Affen, und hielten ihre Bildung für volkommener, als die anderer Völ
kerschaften. Noch jetzt wird das mittlere Tübet das Land der Affen genannt.
( 63 )
gegenen, Stadt Un-tha6 , in dem '^^P Sy-dschy genannten Lande, oder der gan
zen Gegend, welche der gelbe Fluss von seinem Eintritt in China in verschiedenen
Krümmungen durchströmt. Als im III und IV Jahrhunderte die Chinesischen Dynastien
Guey und Dsitt die Macht der Khiäng (l) gebrochen , und die Dscheü im VI.ten
ihnen die Tang-chidng mächtig. Bald darauf entstand das grosse Reich der -Z^v g-fc
Thu-po oder Tübeter, dessen Könige schon im Anfange des VIII Jarhunderts Chotian ,
Kaschgar, Aksu und Charaschar besassen. Nun verbreiteten sich auch die nomadischen
Tang-chidng oder Tangut weiter nach Norden und Nordosten, und dadurch erhielt das
ganze Land , zwischen dem hohen Gebirge Bajan-chara , dem Chuang-cho oder gelben
Flusse, bis da wo er sich über dem jetzigen Lande der Ordos nach Osten, und dann ge
rade nach Süden wendet, dem Himmelsgebirge in Norden der Städte Chamil [Hami]
und Turfan, und dem See Gasch-noor , im östlichen Theile der sogenannten kleinen Bu-
charei, den Namen Tangut. Es stammt dieser Name besonders von dem Theile des
Volkes der Tang-chidng her , der zur Zeit der Dynastie Liaö ( 916 bis 1121 n.
Chr. Geb.) -jijp Thäng-ku, genannt ward , und von dem die Mandshuisch
verfasste Geschichte dieser Dynastie vier Horden kennt. Drei derselben , nämlich die
€> ^jj-(o. ^ \K I-£i Tang-gu, e> ^j-Mö. ^ oal Cho-la Tang-gu (schwarze Tangut!) und
die nördlichen Tang-gu, wohnten innerhalb der mitternächtlichen Provinzen des Reiches
der Liaö ; die südlichen Tang-gu aber, ausserhalb seiner Gränze (2).
Die Chinesen geben dem Lande Tangut den Namen yPj Chö-sy, das ist
"Westen des (gelben ) Flusses , weil es gegen Abend von dessen oberen Hälfte gelegen
ist. Das Chinesisch-Uigurische Vocabular (S. 19) übersetzt \f^zf yPj durch ^n o) ■ ■ b
beide davon Tübet, Chinesisch -^pj-^ \ft*J Sy-fdn, indem das erste es durch ^e^b
Tübot, und das andere durch o*j Tübet umschreibt. Eines stärkeren Beweises bedarf es
kaum um die Nicht-Ubereinstimmung von Tübet und Tangut zu bestättigen.
Der genaue Marco Polo hat uns die besten Nachrichten über das Land Tangut und
dessen damalige Ausbreitung hinterlassen. Ich gebe deshalb hier die darauf Bezug
habenden Stellen aus dem Italiänischen Texte des Ramusio :
Qiiando s'e caualcato queste trenta giornate, pe'I deserto, si truoua vna cittä detta
Sachion, laqual'e del gran Can, & la prouincia si chiama Tanguth , & adorano
(1) Dieses ist der alte Chinesische Name für die östlichen Tübeter, welche mit China gränzten.
(2) Siehe W^AS 0 jaUtv»;^ ( Peking, 1646 ), Vol. VIII , Blatt 20 und 21.
( 64 )
gi' Idoli, & vi sono Turchi, & alcuni pochi Christian! Nestorini, & ancho Saraceni :
ma quelli , che adorano gli Idoli hanno linguaggio da per se.
Sachion, ist j/^j V^P* Schä-dscheü, eine zur Zeit der Mongolen sehr bevölkerte
• Stadt, südlich von der Sand- und Steinwüste, und westlich von der Chine
sischen Provinz Kän-sü belegen. Sie ward damals von dem Türkischen Volke
der Chuy-kü bewohnt , die Stammverwandte der Uiguren waren. Die Man-
dshuische Geschichte der Liaò setzt dort hin &■ 0^ \> &± Chuy-ku von
Scha-dscheu.
Chamul è vna prouincia posta fra la gran prouincia di Tanguth soggetta al gran
Can, & sono in quella molte città, & castella, deiiequali la città maestra è detta si
milmente Chamul.
Chamul ist die, von den Chinesen Jgg> ri Chä-my, Uigurisch tnl ' Chamul,
von den Mongolen t?±* Chamil und Chamul, und von den Dsunga-
rischen Olöt Chami genannte Stadt. Sie und Turfan , waren ehemals der
Hauptsitz der Uiguren.
Partendosi dalla prouincia predettaci và per dieci giornate fra Greco, & Leuante,
& in quel cammino vi sono poche habitationi , ne cose degne di raccontarle & in
capo di dieci giornate, si truoua vna prouincia chiamata Succura, nellaqual sono
molte città, & castella, & la principal città è ancor lei nominata Succum. Le cui gente
adorano gl'Idoli, & sono anchora in quella alcuni Chrìstiani. Sono sottoposti alla si
gnoria del gran Can. & la gran prouincia generale, nellaqual si contiene questa pro
uincia, & altre due prouincie subsequenti , si chiama Tanguth & per tutti li suoi
monti, si troua Reubarbaro perfettissimo, in grandissima quantità, & i mercanti, che
iui Io cargano, lo portano per tutt'il mondo.
Succuir ist ohne Zweifel jj^j Sü-dscheü, in der Provinz Kän-sü, éin noch
Campion è una città, che è capo della prouincia di Tanguth. La città è molto
grande, & nobile, & signoreggia a tutta la prouincia.
Partendosi da questa città di Campion , & caualcando per dodici giornate , si truoua
vna città nominata Ezina in capo del deserto dell'arena, verso Tramontana, & con
( 63 )
tiensi softo la prouihcia di Tanguth. ....... Et quando s'e caualcato per questo de-
serto 40 giornate, si truoua vna cittä verso Tramontana detta Carachoran. Et tutte
le prouincie sopradette , fr cittä, cioe : Sachion, Chamul, Chinchitalas , Succuir,
Campion, fr Ezina sono pertinenti alla gran prouincia di Tanguth.
entsteht aus mehreren Bächen, die auf der Nordseite des hohen Schneegebirges
Amuni-eku, nordwestlich vom See Chuchu-noor, entspringen. Er fliesst vor Sü-dsche«
vorbei nach Nordost, nimmt, nachdem er China verlassen hat, den aus Süd
osten von Kän-dscheü kommenden FIuss .IL Che-schuy (l) auf, und
führt, vor und nach der Verbindung mit demselben, den Namen Edsine.
Er hat seinen Abfluss in die beiden Seen Sobo und Sogo ; von denen der letzte
See von Idsina genannt ward. An diesem Flusse standen zur Zeit der Mongo
lischen Herrschaft mehre bedeutende Orte, zu denen auch Ejina des Marco-
Polo gehörte, das von Kän-dscheü fast gerade in Norden iag.
Aus Marco-Polo's Angabe sieht man also deutlich die Ausbreitung von Tangut
nach Osten und Norden, und die Nothwendigkeit es von Tübet ganz zu trennen.
Wie überhaupt in Mittelasien, wohnten auch in Tangut Horden der verschieden
sten Stammvölker neben einander, und folgten mit ihnen Heerden den Flüssen und
dem "Wiesenwuchse. Den grössten Theil der Bewohner machten Türkische Stämme
aus, und zwar Uiguren, Chinesisch j-jjljy Käö-tschäng, oder yjßjy Chuy-khu.
Nach der angeführten Geschichte der Liaö wohnten dort ™it $<x Kao-tschang, & 0^
Chuy-ku, e> /-"-t-n^M. Asalan Chuy-ku, &■ O2^ 0 ^ /-et Chuy-ku von Kan-dscheu,
e> 0^ o ^ /-v Chuy-ku von Scha-dscheu , 0 0^ 0 Chuy-ku von Cho-dscheu.
( S. oben S. 30, Anmerkung 4.) Alles das stimmt vortrefflich mit Marco -Polo. Den
noch weidete dprt auch die Horde ^' '^v ^-m> vJ^^ o /^A9 oder der Tang-chiang vom
Westen des gelben Flusses , das ist die eigentlichen Tangut, die wie wir wissen Tübetischen
Ursprungs waren.
Die Chuy-ku, welche ein Volk mit den Uigur ausmachten, hatten im Mittelalter
ein mächtiges Reich im östlichen Theile des inneren Asiens gestiftet, das aber ums Jahr
848 unserer Zeitrechnung vernichtet ward ; Worauf sich ihre Horden zerstreuten und
westlich nach Tangut zogen.
Hier wurden sie in der Gegend von Kän-dscheü und Schä-dscheü mächtig, und ge
gen 1000 hatte sich ihre Herrschaft über die ganze kleine Bucharei, bis zu den Quellen
des Oxus verbreitet. Es ist also gar nicht unnatürlich, dass bei den Mongolen zur Zeit
Tschingis-chan's und seiner Nachfolger die Benennungen Uigur und Tangut gleichbe-
(1) Dieser FIuss ist auf d'Anville's Charten, durch einen Irrthum Etschine, und Et^tne genannt worden, ob
gleich dieser Name ihm nicht zukömmt.
17
( 66 )
deutend waren ; weil dieses Land vorzüglich von Uigurisch -Türkischen Nationen be
wohnt ward.
Folgende von Herrn Schmidt gegen mich, angeführte Mongolische Stelle erklärt sich also
Von Selbst : 0J-t© j-H/O^j-O V)n""nt 0 ftnLn' J*>-i\>"-b. J-^- fl"^! \jni ütoj
« Was das Uigur Volk betrifft, so wurde das Volk von Tangut zu der Zeit Uigur ge-
» nannt. »
Die Chinesen nenen das eigentliche Tübet jfimt Ktä Sj~lPn$> d. das west-
liehe Zdng, und den östlichen nach China zu gelegenen Theil tW( X^J «frfr
U-sy-iäng, d. i. Schwari-Tübet. Diese Benennung besteht seit der Zeit der Mongolischen
Dynastie Yuan, und stimmt vollkommen mit der von Chara-Tübet oder Schwari-Tübet ,
in Herrn Schmidts Mongolischer Geschichte, überein. Sie bezieht sich besonders auf
den Theil des Landes nordöstlich vom Flusse Dsatschu , bis gegen den See Chuchu-
tioor hin und namentlich gehört die ganze Gegend am den Flüssen Jj '^&\t Jeke
Tschi'idam und >j '^"f Bachan Tschi'idam , oder wie sie auf den Mandshuischen
Charten heissen )j Tschaidam , dazu. In Norden wird Chara-Tübet dort von dem
Schneegebirge j t f ^bj^J Nan-schän begränzt, das südlich von Schä-dscheü liegt, und
In der Gegend des Flusses Tschi'idam lag, zur Zeit der Yuan und der Mtng, die be
von jf*]*] "~^J^ Kän-dscheü. Die Yuan gabert dem Buyan-Timur , der aus kaiserlichem
Geblüte stammte, den Bezirk dieser Stadt als Lehn, und ertheilten ihm den Titel eines
( «7 )
p_ F*1. Ning-wang. Der ursprüngliche Name des Landes war Sari-Uigur, und
es gränzte an den Theil von Tübet , dessen Bewohner nicht in Städten , sondern
in beweglichen Filzhütten wohnen , und ein nomadisches Leben führen. Die Pro
dukte des Landes sind Kamele , Pferde , Ochsen und Schaafe. Nach der Vertreibung
der Mongolen aus China , forderte im Jahre 1374 der Stifter der Dynastie Ming den
Buyan-Timur auf sich zu unterwerfen; der auch vier Jahre später den Anführer seiner
Leibgarde Namens Madar als Gesandten nach Peking abfertigte , und Panzer , Säbel
und andere Dinge als Tribut schickte. Der Kaiser war damit sehr zufrieden , be
schenkte den Gesandten , und den Fürsten der ihn abgeschickt hatte , und sendete
dem letzteren ein Insiegel , auf dem die Namen der vier unter ihm stehenden Horden
AJuan, Adschen, Josiän und Tili eingegraben waren. Alle diese Horden wohnten im
Lande Sari-Uigur. Im ersten Monate des folgendes Jahres 1375 schickte derselbe
Fürst eine zweite Gesandtschaft unter der Anführung des Buyan-buchua mit Geschen
ken an den Chinesischen Kaiser, die ihm am Laternenfeste vorgestellt wurde, und
bei dieser Gelegenheit ein Diplom in goldenen und silbernen Buchstaben erhielt,
durch welches dem Buyan-Timur der Königliche Titel Ngän-ti'ng-wdng beigelegt, und er
als Lehnsträger und Statthalter der Gränzörter Ngän-ting und Aduan bestättigt wurde.
Schara und andere seiner Untergebenen erhielten den Rang als Obristen. Im Jahre
1376 schickte der Kaiser eine Gesandtschaft an den neuen König, die ihm und den Sei
nigen köstliche Stoffe überbrachte. Im folgenden Jahre ward Buyan-Timur vom Schara
gedödtet , und bald darauf auch der Thronfolger Bantscha-schiri ; wodurch sehr grosse
Unruhen im Lande entstanden. Dordschiba Anführer einer Tübetischen Parthei ,
kam, auf seiner Flucht nach der Sandwüste Gobi, durch Ngän-ting, plünderte diesen
Ort, und nahm das Königliche Siegel mit sich. Die innere Zerrütung des Landes
dauerte noch einige Zeit lang fort, und von Seiten der Chinesischen Kaiser, als
Lehnsherrn , wurden dort verschiedene Veränderungen gemacht. Die Fürsten von Sari-
Uigur oder Ngän-ting beaupteten sich bis zum Ende des XV.1" Jahrhunderts, bis in
den Jahren • |- Dschtng-te ( 1506 bis 1522) die Mongolischen Horden unter
Ybura-Ordos das Land um den See Chuchu-noor einnahmen , und sich bis nach Ngän-ting
verbreiteten (l). ■
Es ist nun wohl keinem Zweifel unterworfen , das V^aiUa*. y^. Sira-Uigur in
Herrn Schmidts Mongolischer Geschichte, und Schari-Uigur der Chinesischen Schrift
steller derselbe Name sind, und beide in Chara-Tübet oder Schwari-Tübet zu finden
waren. Wie wir sehen kamen im Aufange der XVI Jahrhundert die, es bewohnenden
gröstentheils Türkischen Horden , welche Überbleibsel der Chuy-kü , eines Uigurischen
Volkes waren (2) , unter die Bothmässigkeit Mongolischer Fürsten. Es ist also leicht
f1) J^* Mmg-szu, oder Geschichte der Dynastie Ming, Buch CCCXXX, Blatt 12 bis 16.
(2) In jenen Gegenden hausten selbst früher Uigurische Stämme, neben anderen Bewohnern verschiedener
Abkunft. Die ehemahlige Stadt Jpjjj^ " jpg* Y-gü-chian , d. i. die Uiguren Stadt, lag von JVgän-
s^-wey, in Norden, also in der Nähe der Flusses Bulunggir. Sie ward unter der Dynastie Dsln ( 265 bis 419
nach Christi Geburt) angelegt, und in den Mitte des VI. Jahrhundertf , unter den letzten Guey zerstöhrt. —
S. Thay-zing-y-thiing-dschy , Buch CLXX, Blatt 8 verso.
( 68 )
zu begreifen , dass 1573 Altan-Chagan dort Schira-Uigur (l) fand, deren Häupter Mön-
golisch-Tübetische Namen hatten, und die der Lamaischen Religion zugethan waren ;
so wie sich auch Tübetische Priester bei ihnen aufhielten.
Abdallah Beidhawi, kannte ebenfalls den Unterschied der Uigur und eigentlichen Tan
guten wenn er sagt : ojjfj^y» _>ajU_j Ijjt jyytj oj*£j j j cvy'j jt&fj oj* ^!yf *i" o^-H 3?*^
« Schigemuni- Burchan den die Völker von Indien, Kaschmir, Tübet, Chatai [China],
» Tangut und Ighur für einen Gesandten Gottes erkennen. (3) »
(1) Diese Sari-Uigur oder gelben Uigur, sind wahrscheinlich dasselbe Volk welches von den Chinesen auch
jQ| jj~f ^j" —^^j-* Chuäng-theu Chuy-kü, das ist, Gelb-köpfige Chuy-kü genannt wird, und das in
Tangut, auf dem Wege von Chotian nach dem nordwestlichen China wohnte, — Vergleiche Abel-Rhnusat ,
Histoire de Ia Ville de Khotan, tiree des Annales de la Chine; Paris, 1820, in-8.', S. 95.
(2) Siehe Herrn Sa'mt-Martin's , Memoires sur l'Armenie, t. II, p. 275. — Rapport sur les archives de Genes,
par M. Ie Baron Silvestre de Sacy , in den Memoires de l'Institut, tom. III, p. 114.
(3) Historia Sinensis, «d. And. MuIIero; Jenae, 1689, in-j..', S. 28 des Persischen Textes.
ENDE.