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Einführung in die

Betriebswirtschaftslehre

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Lernziel gemäß Modulbeschreibung

• Die Studierenden erwerben in der ersten Unit


des Moduls Kenntnisse zum Gegenstand, zu
den Grundbegriffen und zur wissenschaftlichen
Struktur der Betriebswirtschaftslehre sowie
Kenntnisse, Methodenwissen und Konzepte zu
den Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre.
• In der zweiten Unit erwerben die Studierenden
Kenntnisse, Methodenwissen und Konzepte zur
betriebswirtschaftlichen Organisationslehre und
zum betriebswirtschaftlichen Personalwesen.
• Die erworbenen Fachkompetenzen sind: (1)
Fachkompetenz zu den konzeptionellen und
methodischen Grundlagen zur Analyse, Planung
und Umsetzung von Personal- und
Organisationsmaßnahmen.

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Übersicht

1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

2. Rechtliche Rahmenbedingungen

3. Unternehmung

4. Management

5. Entrepreneurship

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Übersicht

1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

2. Rechtliche Rahmenbedingungen

3. Unternehmung

4. Management

5. Entrepreneurship

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Literaturempfehlungen
Beschorner, D./ Peemöller, V. (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.
Herne/ Berlin. Verlag Neue Wirtschafts-Briefe

Korndörfer, W. (2003): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 13. Auflage.


Gabler.

Olfert, K./ Rahn, H.-J. (2005): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 8.


Auflage. Kiehl Verlag

Schierenbeck, H. (2003): Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 16. Auflage.


Oldenbourg.

Wöhe, G. (2005): Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 22.


Auflage. Vahlen.

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Gegenstand / Abgrenzung der BWL


• Historie
–Bereits in vorgeschichtlicher Zeit tauschten Menschen Waren, die sie gefunden oder gesammelt
hatten, aus.
–Später begann die systematische Herstellung von Produkten mit dem Ziel, diese gegen andere
Waren einzutauschen
–Es entwickelte sich ein Produktions- und Handelswesen, das wir als „Wirtschaft“ bezeichnen

• Abgrenzung
–Die Erklärung und Beschreibung der wirtschaftlichen Vorgänge ist die Aufgabe der
Wirtschaftswissenschaften

–Sie unterteilt sich in die beiden Disziplinen „Volkswirtschaftslehre“ und „Betriebswirtschaftslehre“

–Volkswirtschaftslehre (=Nationalökonomie):
• Befasst sich mit den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen, d.h. mit den
Verflechtungen zwischen den aggregierten Sektoren Betriebe, Haushalte, Staat und
Ausland.

–Betriebswirtschaftslehre
• Befasst sich mit dem Wirtschaften in Betrieben.
• Betriebe: spezielle Wirtschaftseinheiten innerhalb der Gesamtwirtschaft, die Güter für
fremden Bedarf produzieren Erkenntnisobjekt der BWL
• Wirtschaften: zentraler Begriff (Disposition über knappe Güter)
• Lehre: Wissenschaft (selbständige wirtschaftswissenschaftliche Disziplin)

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Historie
Antike:
- „Ökonomische Schriften“ von Xenophon aus dem 4. Jhdt
v. Chr. : Fragen landwirtschaftlicher Betriebe
- Schriften über Handels- und Bankbetriebe aus dem
römischen Reich
- Keine umfassende Darstellung der
„Wirtschaftswissenschaften“

Spätes Mittelalter/ frühe Neuzeit


- „Summa de Arithmetica“ von Luca Pacioli: erste
grundsätzliche Regeln der doppelten Buchführung

Neuzeit
- Gründung der Handelshochschulen in Leipzig,
St. Gallen, Aachen und Wien im Jahre 1898
- Wegbereiter der modernen Betriebswirtschaftslehre
- Eugen Schmalenbach (1873-1955): BWL als
Kunstlehre; Idee der Wirtschaftlichkeit; prägte den
Begriff Betriebswirtschaftslehre
- Wilhelm Rieger (1878-1971): BWL als theoretische
Wissenschaft; Idee der Rentabilität
- Heinrich Nicklisch (1876-1946): BWL als ethisch-
normative Wissenschaft; Idee der Betriebsgemeinschaft

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Wissenschaft
Meta- Real- Formal-
wissenschaften wissenschaften wissenschaften

Philosophie Geistes- Natur- Logik


Theologie wissenschaften wissenschaften Mathematik

Rechts- Physik
wissenschaft Chemie
Psychologie Biologie
Soziologie
Politologie
Geschichte
Volkswirt-
schaftslehre
Betriebswirt-
schaftslehre

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Funktionen der BWL


Rechtsordnung – Staat - Gesellschaft
Rahmenbedingungen Steuern

Unternehmen - Rechtsformen
Betrieb

Leitung
Leitung
Planung
Planung –– Organisation
Organisation -- Kontrolle
Kontrolle
Beschaf- Absatz-
fungs- Betriebsmittel Marketing
Einkauf Lager markt:
markt: Werksstoffe & - Kunden
Produkte
- Lieferer Vertrieb - Endver-
Informationen
braucher
Leistungs
-prozess

Arbeits-
markt Personal IT Rechnungs- Controlling Finanzen
Arbeitskräfte wesen Zahlungen

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Zielsetzung der BWL

Beschreibungsaufgabe

Beschreibung der betrieblichen Sachverhalte

Erklärungsaufgabe

Erklärung des Zusammenwirkens der Produktions-


faktoren

Entscheidungsaufgabe

Aufzeigen der Handlungsmöglichkeiten & Abgabe von


Gestaltungsempfehlungen
Quelle: Beschorner, D./ Peemöller, V. 2006, S.8

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Aufgaben der BWL


• Welche Ziele verfolgen Betriebe?

• Welche Mittel werden eingesetzt, um diese Ziele zu erreichen?

• Nach welchen Gesichtspunkten erfolgt der Aufbau von Betrieben?

• Welche Gesetzmäßigkeiten bestimmen die Leistungserstellung?

• Welche Überlegungen werden für Vertrieb & Marketing angestellt?

• Welche Beziehungen bestehen zwischen Betrieben einerseits und


Betrieben, Haushalten und dem Staat andererseits und wie lassen sie sich
gestalten?

• Welche rechtlichen Probleme bringen diese Beziehungen mit sich und wie
können diese gelöst werden?

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Betrieb
Als Betrieb bezeichnet man eine planvoll organisierte Wirtschaftseinheit,
in der Produktionsfaktoren kombiniert werden, um Güter und
Dienstleistungen herzustellen und abzusetzen.

Aufgaben:
• Leistungserstellung (Produktion)
• Leistungsverwertung (Absatz)

Quelle: Wöhe, G. 2005, S.45

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Betrieb und Haushalt


Haushalte
Im Gegensatz zu den Betrieben stehen die Haushalte, die nicht produktiv
tätig sind, sondern überwiegend Güter verbrauchen (konsumieren)

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Notwendigkeit des Wirtschaftens

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Notwendigkeit des Wirtschaftens


Bedürfnis Persönliches Mangelempfinden, verbunden mit dem
Wunsch den Mangel zu beheben.

Bedarf Teil der Bedürfnisse, der durch den Einsatz


persönlicher Mittel befriedigt werden kann

Nachfrage Teil des Bedarfs, der am Markt wirksam wird

Markt Ausgleich der Knappheit durch Angebot und


Nachfrage

Angebot Angebot an Gütern durch den Betrieb

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Notwendigkeit des Wirtschaftens


Einteilung der Güter

*)

Gegenstand des Wirtschaftens sind „nur“ knappe Güter = Wirtschaftsgüter

*) Geld bzw. Geldanlagen

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Wirtschaftlich (knappe) Güter


Dienstleistungen Sachgüter/-leistungen Rechte

Konsumgüter Produktionsgüter

Gebrauchsgüter: Gebrauchsgüter:
z.B. DVD Player, Investitionsgüter,
Kühlschrank Maschinen,
Werkzeuge
Verbrauchsgüter:
z.B. Lebens- und Verbrauchsgüter:
Genussmittel Werkstoffe,
Rohstoffe,
Halbteile

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Ökonomische Prinzipien
Ein Wirtschaftssubjekt handelt nach dem Rationalprinzip, wenn es sich
bei der Wahl zwischen zwei Alternativen für die bessere Lösung
entscheidet.
Ein Homo oeconomicus ist ein fiktives Wirtschaftssubjekt, das
rational handelt und seinen materiellen Nutzen maximieren möchte.

Das ökonomische Prinzip verlangt, das Verhältnis aus


Produktionsergebnis (Output, Ertrag) und Produktionseinsatz (Input,
Aufwand) zu optimieren.

Aus ökonomischer Sicht haben alle betrieblichen Entscheidungen dem


ökonomischen Prinzip zu gehorchen. Erst so wird der Betrieb zur
planvoll organisierten Wirtschaftseinheit.

Quelle: Wöhe, G. 2005, S.49, S.56

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Ökonomische Prinzipien

Das ökonomische Prinzip umfasst 3 Ausprägungen


- Maximum-Prinzip:

- bei gegebenem Mitteleinsatz (Aufwand) möglichst hohen Ertrag erzielen Effektivität


- Minimum-Prinzip:
- Mit minimales Mitteleinsatz (möglichst geringen Aufwand) soll ein bestimmtes Ergebnis
erreicht werden Effizienz
- Extremum-Prinzip (Optimumprinzip):
- Es soll ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Mitteleinsatz und Ergebnis realisiert
werden.

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Ökonomische Prinzipien

Betriebswirtschaftliche Denkweise
- Bei allen Entscheidungen spielt Kosten-Nutzen Abgleich eine wichtige Rolle
- Kosten, die durch eine Entscheidung entstehen, sollen stets durch den entstehenden
Nutzen gerechtfertigt sein.
- Betriebswirtschaftliche Denkweise gilt für alle Teilbereiche eines Unternehmens, d.h.
einzelne Produkte müssen sich ebenso „rechnen“ wie Beschaffungen und Investitionen
oder organisatorische Maßnahmen.
- Dabei dürfen jedoch nicht die unternehmerische Vision und die aktive Marktorientierung
des Unternehmens aus den Augen verloren werden.

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Magisches Dreieck der BWL


Ökonomisches Prinzip: - Maximalprinzip
- Minimalprinzip

Humanitätsprinzip Umweltschonungsprinzip

Wirtschaft
= Inbegriff aller planvollen menschlichen Tätigkeiten, die unter Beachtung des
ökonomischen Prinzips mit dem Zweck erfolgen, die – an den Bedürfnissen der
Menschen gemessen – bestehende Knappheit der Güter zu verringern.
Quelle: Wöhe, G. 2005, S.1ff./ Olfert, K. 2005, S. 22

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1. Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Aufgabe: Magisches Dreieck der BWL


1) Welche Folgen können sich ergeben, wenn das Humanitätsprinzip zu
Lasten der übrigen Prinzipien stärker betont wird?

2) Worin können die Folgen bestehen, wenn das Prinzip der


Umweltschonung im Unternehmen vorrangige Bedeutung aufweist?

3) Erläutern Sie die Folgen, die denkbar sind, wenn dem Prinzip der
Wirtschaftlichkeit gegenüber den beiden anderen Prinzipien Vorrang
eingeräumt wird!

Ökonomisches Prinzip

Humanitätsprinzip Umweltschonungsprinzip

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