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1.

Anamnestische Daten

1.1 Name:Herr H
Alter: 59
Wohnort: in einem Dorf in Sachsen
Familienstand: ledig
Konfession: evangelisch

1.2 Diagnose: Paranoide Schizophrenie F20, Anpassungsstörung F43.2

1.3 Zusatzerkrankung: Störung des Magnesiumsstoffwechsel (durch Medikation erzeugt) E83.4


Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak; Abhängigkeitssyndrom F17.2
leichte kognitive Störungen F06.7

1.4 Therapien: Ergotherapie, Medikamentöse Therapie

Ergotherapie:

Montag Motomed 10.30-11.15 Uhr


Kegeln 15-16 Uhr
Dienstag Einzeltherapie( kreatives 10-10.45 Uhr
Gestalten)
Mittwoch -
Donnerstag Massage 13 Uhr
PC Training 10.45 - 11.30 Uhr
Freitag -

Medikamentöse Therapie:

Medikamente Anwendung Dosierung Nebenwirkungen


Abilify 15mg verringert Spannungen, 1 mal täglich Diabetes mellitus
Wahn, Halluzination, 1-0-0-0 (Zuckerkrankheit)
Denkstörungen und - Schlaflosigkeit
Ich-Störungen - Angst
- Unruhe
- motorischen Unruhe
- Störung im
Bewegungsablauf
- Zittern
Aponal 5mg dient der Behandlung 0-0-0-1 Schwindel
von Depressionen und - Benommenheit
Angststörungen. Es - Müdigkeit
unterdrückt - Zittern
Unruhezustände, hilft - Missempfindungen
bei Schlafstörungen - Nervosität
Clozapin 50mg wird angewendet zur 0-0-0-1 - Krampfanfälle
Behandlung von - Muskelzuckungen
therapieresistenter - Zittern
Schizophrenie und - Muskelkrämpfe
schizophrenen - Kopfschmerzen
Patienten - übermäßiger
Speichelfluss
Ergenyl Chrono ist ein Mittel zur 2-0-0-2 - Übelkeit
Behandlung von  - Durchfälle
Anfallsleiden  - Bauchschmerzen
(Antiepileptikum) und - Vermehrter -
ein Mittel zur Speichelfluss
Behandlung von
Manien (krankhaft
gehobener Stimmung
mit vermehrter
Aktivität
Ziprasidon Pfizer Dient der Behandlung 1-0-0-1 - Übelkeit
80mg von Psychosen. Wird - Kopfschmerzen
gegen Schizophrenie - Schwindelgefühl
eingesetzt - Muskelkrämpfe
- Zuckungen

Bei ihm treten motorische Unruhe, erhöhter Speichelfluss und Bauchschmerzen auf, es ist nicht
nachgewiesen, dass es von den Medikamenten kommt.
1.5 Anamnestische Daten:

1. Sozialanamnese

Herr H. absolvierte erfolgreich seine 10-Klassen Schulbildung und schloss erfolgreich seine
Berufsausbildung 1978 zum Installateur ab.
Anfang des Jahres 1984 traten bei Ihm erstmals psychotische Symptome auf, sodass er in die
Nervenklinik zur Behandlung eingewiesen wurde.
Am 02.03.2017 wurde Herr H . in den geschlossenen Bereich für chronisch psychisch kranke
Menschen verlegt, da sich sein Gesundheitszustand sowie sein Krankheitsbild sich
verschlechtert hatten.
Herr H. ist ein akzeptiertes Mitglied und tritt mit seiner offenen Art schnell in Kontakt zu
Anderen.
Am allgemeinen Gruppenleben nimmt Herr H, teil und ist offen für verschiedene Aktivitäten des
Wohnbereiches, benötigt dafür jedoch die Motivation der Mitarbeiter um aktiv zu werden.
Die gemeinschaftlich nutzbaren Bereiche der Einrichtung nutzt Herr H. zumeist zur Einnahme
der Mahlzeiten oder bei gemeinsamen Aktivitäten der Gruppe und zieht sich ansonsten in seinen
privaten Bereich zurück.
Gemeinsam mit seinem Mitbewohner verbringt er einen Großteil entweder beim Musik hören
bzw. fernsehen im Zimmer.
Herr H hat zurzeit die Ausgangsstufe 2, dies Bedeutet, dass er sich nur mit Begleitung außerhalb
des Gebäudes aufhalten darf.
Bei Herr H wird allerdings Situationsbedingt entschieden, sodass er bei gutem Verhalten
individuellen Ausgang bekommt, d,h wenn er sich an die Hausordnung hält, sich nicht unerlaubt
vom Gebäude entfernt und keine eigen oder Fremdgefährdung vorliegt.
Sein vorrangiges Ziel ist hierbei die Cafeteria in der er meist beim Verzehr von Speisen und
Getränken seine Zeit verbringt.
Zu seinen Interessen gehören ebenfalls Nordic Walking, Tischtennis und der regelmäßige
Besuch in dem Gottesdienst.
Sein größtes Interesse widmet er allerdings der Rauchware und des Taschengeldes, welches er
von seiner Mutter bekommt.
Durch das stetige stereotype wiederholen seiner Forderungen, zieht es den Unmut seiner
Mitbewohner auf sich, wodurch es zu Konfliktsituationen kommt.
Herr H. hat seit kurzem eine Freundin, die er aber nur in der Therapie sieht. Er bringt dadurch
viel Unruhe in den Beschäftigungszeiten.
Weitere soziale Beziehungen außerhalb der Einrichtung hat Herr H. zu seiner Familie, wobei
seine Mutter, welche gleichzeitig seine gesetzliche Betreuerin ist, für ihn eine zentrale Rolle
einnimmt.
Er ruft sie einmal in der Woche an und sie kommt aller 2 Wochen zu Besuch.
Die Ausflüge bieten Herrn H. die Möglichkeit den geschlossenen Bereich für einen begrenzten
Zeitraum zu verlassen.
Meistens gehen sie im Aldi einkaufen oder machen Spaziergänge.
Mit stolz erzählt er auch immer: „ den Schal hat meine Mutti gemacht“oder“ die Jacke ist schön
warm, war aber 100 Euro“.
Weitere Kontakte bestehen telefonisch zur Tante und einigen alten Arbeitskollegen.
Seine Schwester sieht er nur noch 2 mal im Jahr, zu Weihnachten und zum Geburtstag, da die
Entfernung zu groß sei.
2. Krankheitsanamnese

Aus den Akten ist zu entnehmen, dass Herr H. im Herbst 1983 in den Wehrdienst der NVA
einzog.
Dort erkrankte er 1984 und wurde nach langwierigen medizinischen Behandlungen mit der
Diagnose Schizophrenie aus der Militärklinik entlassen.
Infolge dieser Erkrankung schied er im Sommer 1984 aus der Armee aus.
Nach einer vierteljährigen Rehabilitation nahm er bei der LPG Pflanzenproduktion eine
Tätigkeit als Schlosser auf.
Zum Jahresende 1990 erhielt er die Kündigung wegen Umstrukturierung.
Im März 1991 bewarb er sich bei einer Zeitarbeitsfirma und arbeitete in seinem erlernten Beruf.
Bei einer Heimfahrt im Januar 1992 kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem er an
die Leitplanke fuhr und sich mit dem Auto überschlug.
Nach längerem Krankenhausaufenthalten erhielt er im Mai 1992 die Kündigung.
Anschließend war er arbeitslos und bekam 1993 die Erwerbsunfähigkeitsrente.
Der Betreuungs- und Pflegeaufwand stieg kontinuierlich, sodass er ab
1998 in der Sozialtherapeutischen Wohnstätte lebte, die sich um Vermögen,Gesundheit und
Betreuung kümmert.
Ab Herbst 2015 häuften sich seine dysphorischen und verbal aggressiven Verhaltensweisen und
er zeigte zunehmend tätliche Übergriffe auf blonde Frauen.
2017 bat die Mutter von Herrn H. um einen Situationsbericht in dem geschrieben steht, dass
das Verhalten von Herrn H. bedenklich ist. Er ist zunehmend aggressiv gegenüber
Mitbewohnern und Personal, was vermehrt zu Vorstellungen beim behandelnden Psychiater
führte.
Er ist nicht mehr in der Lage einfache Erledigungen, wie Körperpflege und Ernährung zu
bewältigen. Es ist eine ständige verbale Anleitung, Motivation und Beaufsichtigung nötig. Ohne
diese, würde Herr H. keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Sehr kritisch ist die zunehmende
Aggressivität gegenüber Mitbewohnern und den Mitarbeitern. Sie wurden von Herr H.
geschubst, es benötigte nicht einmal einen Anlass. Auch zeigte er einen deutlichen Abbau seiner
sozialen Kompetenzen. Ein ausgeprägtes Suchtverhalten nach Rauchwaren trat auf.
Herr H. verlies die Einrichtung ziellos und war dabei nicht witterungsgerecht gekleidet. Dies
stellte einen selbst gefährdenden Moment dar.
Aus diesem Grund wurde Herr H. notfallmäßig wegen zunehmender Aggressivität und
Fehlhandlungen im Heimbereich aufgenommen. Während des aktuellen stationären Aufenthaltes
wurde die geschlossene Heimunterbringung beschlossen. Die Entlassung erfolgte am 02.03.2017
in das Heim in einer Stadt in Sachsen. Zum Verlegungszeitpunkt lagen bei dem Betroffenen
schwere formale Denkstörungen mit stetigen Gedanken, Satzabbrüchen und vorbeireden an
gestellte Fragen vor. Durch die Umstellung der neuroleptischen Medikation konnte eine
Verbesserung seiner Gedankengänge erreicht werden. Sodass er Inhalte wieder besser versteht
und ein strukturiertes Gespräch möglich ist. In den Nachtstunden gab Herr H. an das ein leicht
erhöhter Speichelfluss auftrat. In den Sprechstunden wurde dokumentiert, dass bei den
Betroffenen weiterhin Erregungszustände auftraten, wobei aber die Intensität und das Ausmaß
dieser Erregungszustände besser händelbar wurden. Wenn Herr H. wieder solche Ausfälle hat,
kommt als Verhaltensregulierende Maßnahme die Anwendung des Krisenraums bei offener Tür
zur Anwendung. Der Betroffene nimmt diese Maßnahme gut an und kann sich dadurch gut
herunterregulieren. Es ist aber häufig die Gabe von Bedarfsmedikation notwendig. In den Akten
ist weiterhin dokumentiert, dass Herr H. am 06.05.2017 sich bei einen Erregungszustand durch
Hinschmeißen auf den Boden sich eine Schädelprellung mit einer Kopfplatzwunde zuzog,
sodass er in der Notfallambulanz vorgestellt wurde. Es bestand jedoch keine Notwendigkeit für
eine stationäre Aufnahme. Am 12.01.2018 gab der Mitarbeiter der sozialtherapeutischen
Wohnstätte an, dass Herr H. insgesamt eine positive Entwicklung genommen hat. Seine
schwersten Verhaltensstörungen haben sich gebessert, sind aber nicht vollständig abgeklungen.
Ihm fällt es aber viel leichter wieder aus diesem Zustand raus zu kommen, da er freiwillig
angegeben hat, in das offene Krisenzimmer zu gehen, was ihm hilft zur Ruhe zu finden. Herr H.
übt auch keine tätlichen Übergriffe mehr auf dritte aus, insbesondere auch keine Übergriffe auf
blonde Frauen.

3. Vorschul-/ Schul -und Berufsanamnese


in den Akten ist zu entnehmen,dass Herr H.:
1966-1974 in die allgemeine polytechnische Grundschule ging
1974- 1976 die Mittelschule besuchte
1976-1978 den Beruf eines Installateurs Gas/Wasser abschloss
1983 Wehrdienst
1988-1990 Schlosser lernte
Herr H konnte mir die genauen Zeitangaben nicht nennen

4. Eigen und Fremdanamnese

Eigenanamnese
Herr H. hatte den Auftrag von mir bekommen, einen Lebenslauf über sich zu schreiben, in
diesem steht:“ Ich bin in einem Dorf in Sachsen geboren. Habe den Beruf eines Klempners
erlernt. Bei der Armee im Krankenhaus in einer Stadt in Sachsen spritzen bekommen.Wir sind in
eine Kleinstadt in Sachsen gezogen. Mutti hat dann eine Garage gekauft und unser Auto ein
Renault Clio für 15000 Euro. Meine Schwester ist Reiseleiterin. Mein Vater ist vor
Weihnachten gestorben, im Jahr 2003. Meine Nichte Elisabeth ist in einer Stadt in Sachsen
geboren. Hatte einen schweren Autounfall. Kurzschlaf im Auto Lada 1200“.
Er hat mir dann noch erzählt, dass er in der Zeitarbeitsfirma Kraftfahrer und Schlosser
ausgeübt hat und es bei der nach hause fahrt zum Unfall gekommen ist. Oft sagt er:“ wäre ich nur
am Bodensee geblieben“
Er erzählte mir noch, dass seine Eltern eine Altbauwohnung geerbt haben und eine Miete von
400 Euro haben, einen Balkon und einen Elektrorasenmäher besitzen und die Küche 5.000
Euro kostete. Dort hatte er 4 Kaninchen und einen Mittelschnauzer der Coco hieß. Er erzählte
mir, dass er 13 Jahre in der Sozialtherapeutischen Wohnstätte war und dort ein Einzelzimmer
hatte. Als ich ihn fragte, wie es ihm hier gefällt sagte er:“ die unterdrücken mich, hier gibt es kein
Taschengeld, manchmal könnte man sich das Leben nehmen“. Dann meinte er noch: „ die Leute
sind biestrig, hier ist es langweilig wie Sau, hier gibt es keine Kneipen“.
Warum die hier keine gescheiten Kaufhallen bauen, wie im Westen“, beschwerte sich Herr H.
Als ich ihn fragte, ob er sich an was positives erinnern kann, sagte er, dass er im Altvatergebirge
in Tschechien gezeltet hat. Balaton aber sein schönster Urlaub war, da dort 1974 die
Weltmeisterschaft war und es dort schönes warmes Wasser war. Auch erzählte er mir, dass er
früher gerne Surfen war und angeln.
Zu seinen Hobbys zählten weiterhin Volleyball spielen, Ski und Rad fahren.
Fremdanamnese
Der Mitarbeiter aus der geschlossenen Wohneinrichtung für chronisch psychisch kranke
Menschen erzählte mir, dass Herr H. ein akzeptiertes Mitglied in der Wohngruppe ist.
Er tritt mit seiner grundsätzlich offenen sowie positives Art und Weise immer wieder schnell in
Kontakt mit seinem Mitbewohnern. Welche im bewusstseinsklaren Zustand keinerlei Probleme
aufweist, sich in ein bestehendes Gruppengefüge zu integrieren. Sobald Herr H. jedoch in seine
psychisch stark getriebene Zustände verfällt, ist jegliche Kommunikation bzw. Kontaktaufnahme
nicht mehr möglich. Das Verhalten ist in dieser Verfassung deutlich gegensätzlich zu seinem
sonstigen Auftreten im Wohnbereich. Er ist nun mehr lediglich auf die Erfüllung seiner
Forderung fixiert, welche überwiegend der Erhalt von Rauchwaren darstellt. Dabei nimmt er
kaum noch Rücksicht auf seine Mitbewohner, drängt diese teilweise körperlich zur Seite oder
treibt sie verbal unangemessen an. Durch das stetige stereotype wiederholen seiner Forderungen,
zieht es den Unmut seiner Mitbewohner auf sich.
Bei akut psychotischen Symptomen, zeichnet sich sein Erscheinungsbild dadurch aus, dass er
Schweißperlen auf der Stirn hat und einen Starren Blick. In dieser Situation bringt es nichts auf
ihn einzureden, da er abweisend ist und in motorische Unruhe verfällt.
Aktuell leben 5 weitere Bewohner mit Herrn H auf dieser Etage, von denen einer seit dem
09.05.2018 sein neuer Mitbewohner ist. Mit der aktuellen Zimmerkonstellation, hat sich Herr H.
angefreundet und kann sich gut mit seinem Zimmernachbarn arrangieren
Es ist jedoch schon vorgekommen, dass Herr H. einfach das Bett von seinem Bewohner blockiert
und auch nicht auf die Forderung reagiert, dass er Platz machen soll und deshalb zu
Streitsituationen kommt.
Herr H. besitzt in seinem Zimmer nur eine überschaubare Anzahl an persönlichen Gegenständen,
wodurch es ihm gelingt eine gewisse Grundordnung der Räumlichkeit aufrecht zu erhalten. Wenn
dies nicht der Fall ist, kommt er hinweisen des Personals zur Einhaltung dieser Grundordnung
unverzüglich nach.
Seinen Küchendienst erledigt Herr H. meist widerwillig sowie unter stetiger verbaler Anleitung
durch die Mitarbeiter. Sein Handeln zeigt sich dabei meist unstrukturiert sowie das Ziel die
ungeliebte Tätigkeit schnell abzuschließen. Die Zubereitung von einfachen Zwischenmahlzeiten
ist ebenfalls nur unter Anleitung möglich, da er sich auf diesem Gebiet eher unbeholfen zeigt und
auch der Umgang mit den Küchengeräten wenig routiniert ist.
In psychisch auffälliger Verfassung erhöht die Aufforderung von Anleitung sein Potenzial zu
verbalen Beschimpfungen und körperlichen Übergriffen auf die Anleitende Person.
An die wöchentlich einmal stattfindende Wäschepflege muss Herr H ebenfalls durch die
Mitarbeiter erinnert werden, wirkt bei der Ausführung stets überfordert und benötigt wöchentlich
selbige Verbale Anleitung des Personals. Auch das zusammenlegen oder ordnungsgemäße
Einräumen seiner Bekleidung in den Schrank gestaltet sich immer wieder problembehaftet.
Eine fortlaufende verbale Anleitung sowie Motivation zeigt sich von Nöten.

Die Möglichkeit des Selbstversorgungseinkaufs nutzt Herr intensiv und gern für sich.
Wobei das Hauptaugenmerk sich auf der Autofahrt zum Supermarkt bzw. der generellen
Möglichkeit des Einkaufes mit hoher Produktvielfalt liegt. Die für den Gruppeneinkauf erstellte
Liste arbeitet Herr H. dabei mit Unterstützung eines Mitarbeiters ab, benötigt hierfür jedoch
wiederkehrend Hinweise zu Preisvergleichen.
Um seine finanziellen Möglichkeiten besser überblicken zu können bzw. zu verhindern, dass
Herr H. sein gesamtes Taschengeld noch am Auszahlungstag ausgibt, wurde eine tägliche
Auszahlung von Kleinbeträgen vereinbart.

1.6 Therapiebeginn am 02.03.2017


2. Krankheitsbild

1. Paranoide Schizophrenie
Im Mittelpunkt stehen hier Wahnvorstellungen, Störungen des Ich-Bewusstseins und
Halluzinationen

1.1 Ursachen:
Die genauen Ursachen der paranoiden Schizophrenie sind unbekannt. Bei der Erkrankung
spielen genetische, biochemische, psychosoziale und somatische Faktoren eine Rolle.
Hohe Sensibilität, belastende Situationen, Stress, gestörter Botenstoffwechsel im Gehirn (evtl.
Drogen als Auslöser) können zur Schizophrenie beitragen.

2.1 Symptome:
Man unterscheidet zwischen Positiv-Symptomen oder auch Plussymptomen genannt,
darunter zählen :
Halluzinationen,es handelt sich um Sinnestäuschungen, bei denen Dinge gehört, gesehen
oder auch gerochen werden, die nicht existieren.
Auch gehören Wahnvorstellungen zu den Symptomen, diese können ganz unterschiedlich
ausfallen. Häufig leiden paranoide Schizophrenie-Patienten unter Verfolgungswahn oder
Beziehungswahn, Größenwahn.
Charakteristische Positivsymptome sind inhaltliche Denkstörungen, Ich-Störungen,
Sinnestäuschungen und innere Unruhe. Paranoide Patienten sind häufig streitsüchtig und
werden in seltenen Fällen Gewalttätig.

Zu den Negativsymptomen oder auch Minussymptomen zählen:


sozialer Rückzug, abnehmende Interessen, Sprachstörungen, Spracharmut motorische
Störungen, Emotionslosigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, Nervosität,
Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit und mangelnde Körperhygiene

3.1 Diagnostik:
Die Diagnose Schizophrenie wird in einem ausführlichen Gespräch mit dem Betroffenen
gestellt. Dafür gibt es festgelegte Kriterien und spezielle klinische Fragebögen.
Die Erkrankung taucht häufig erst bei Menschen im mittleren Lebensalter auf.
folgende Kriterien für die Diagnose „Paranoide Schizophrenie“ müssen zutreffen:

• Die Betroffenen haben Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.


• Unpassende Emotionen oder Ausdruckslosigkeit (flacher Affekt) treten nicht oder nur
schwach auf.
• mindestens eines der Hauptsymptome über einen Zeitraum von einem Monat, Ausschluss
anderer Ursachen.
• Es muss ausgeschlossen werden, dass nicht andere Ursachen für die Symptome zuständig
sind, deshalb gehören neurologische und körperliche Untersuchungen bei Verdacht auf eine
Schizophrenie zum Diagnosestandard.
4.1 Verlauf
Die Schizophrenie verläuft in Schüben. Vor Ausbruch der eigentlichen Schizophrenie kann
es zu einer Vorphase mit "Frühwarnzeichen" kommen. Diese sind jedoch zu unspezifisch, um
als Vorzeichen einer Schizophrenie erkennbar zu sein, z.B. depressive Stimmungen oder
sozialer Rückzug.
 
In der akuten Phase stehen die Positiv-Symptome (Halluzinationen, Wahnvorstellungen) im
Vordergrund. Diese können wieder vollständig verschwinden. Es können auch Restsymptome
als chronische Phase bestehen bleiben. Die chronische Phase ist durch Negativ-Symptome
gekennzeichnet. In sehr seltenen Fällen bleiben die akuten Krankheitszeichen dauerhaft
bestehen.
 
Nach akuten schizophrenen Schüben können depressive Verstimmungen und
Erschöpfungszustände auftreten. Diese können nach einiger Zeit wieder abklingen.

5.1 Therapien:
- Medikamentöse Behandlung
- Psycho- und Soziotherapie
- Kognitive Rehabilitation
- Ergotherapie
- Arbeitstherapie
- Musiktherapie
- Tanztherapie
- Sporttherapie

6.1 Prognose
Schizophrenie mit überwiegend positiv Symptomen beginnen oft plötzlich, und oft gibt es
vorher keine nach außen auffallenden Merkmale. Der Krankheitsverlauf ist hierbei eher
günstiger.
Die Negativsymptome lassen sich nur schwer medikamentös behandeln, wodurch die
Patienten vor allem unter diesen schwer zu leiden haben.
Neuroleptika oder Antipsychotika wirken in vielen Fällen gut. Vor allem bei frühzeitiger
Behandlung können die Wahnvorstellungen und Halluzinationen schnell gestoppt werden.
Zusätzlich sollte zur medikamentösen Behandlung eine Psychotherapie in Anspruch
genommen werden.
2.Anpassungsstörung

1.1 Ursachen:
Auslöser der Anpassungsstörung sind keine schwer traumatischen Erlebnisse, sondern Krisen
und belastende Lebensveränderungen. Dazu zählen zum Beispiel Schwierigkeiten in der
Arbeit, Trennung vom Partner, der Übergang in den Ruhestand, aber auch körperliche
Erkrankungen. Bei Kindern und Jugendlichen tritt die Anpassungsstörung häufig in
Zusammenhang mit schulischen Problemen auf.
Verschiedene Faktoren wirken zur Entstehung zusammen. Die individuelle Anfälligkeit spielt
eine wichtige Rolle.
Menschen mit einer ängstlichen Tendenz erleben Situationen schnell als Bedrohung und
fühlen sich eher überfordert.
Welche Anteile die Gene und biologische Faktoren an der Entstehung der Anpassungsstörung
haben, ist noch unklar.

2.1 Symptome:
Depressive Verstimmungen, Trauer, Sorge, Ängste und Verlust von Freude sind typische
Anzeichen einer Anpassungsstörung. In einem gewissen Ausmaß sind solche Symptome eine
normale Reaktion auf belastende Ereignisse. Sind sie jedoch stark ausgeprägt oder halten
längere Zeit an, beeinträchtigen sie das Leben des Betroffenen. Sie fühlen sich überfordert
und entwickeln häufig Anzeichen von Depressionen und Angststörungen. Eine
Anpassungsstörung kann sich auch auf den Körper auswirken. Bauchschmerzen,
Konzentrationsschwierigkeiten, Verspannungen oder Herz-Kreislauf-Probleme können
auftreten. Viele Betroffene ziehen sich zudem aus dem sozialen Leben zurück.

3.1 Diagnostik:
Die richtige Diagnose ist die entscheidende Voraussetzung für eine adäquate Therapie. Eine
vollständige psychiatrische Diagnostik setzt sich aus dem Untersuchungs-Gespräch, der
körperlichen Untersuchung und aus verschiedenen, zusätzlichen Maßnahmen (z.B. Labor,
apparative Verfahren, Tests) zusammen. Das direkte Gespräch zwischen Arzt und Patient
stellt das Kernstück einer psychiatrischen Untersuchung dar und ist für die Diagnosestellung
unerlässlich.
Nach der ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen müssen folgende Symptome für die
Diagnose der Anpassungsstörung vorliegen:

1. Die Symptome müssen innerhalb eines Monats nach dem Erlebnis auftreten.
2. Die Betroffenen haben Symptome und Verhaltensstörungen, wie sie auch bei affektiven
Störungen (zum Beispiel Depression), bei neurotischen Störungen, bei Belastungsstörungen,
bei Störungen des Sozialverhaltens oder somatoformen Störungen (körperliche Beschwerden
ohne erkennbare physische Ursache) vorkommen. Die Symptome variieren in Art und
Schwere.
3. Die Anpassungsstörung wird nur bis zu einer Dauer von sechs Monaten nach dem Erlebnis
vergeben.
4.1 Therapien:
- Medikamentöse Behandlung
- Verhaltenstherapie
- Gesprächstherapie
- Psychotherapie
- Soziotherapie
- Ergotherapie

5.1 Prognose
Einen Einfluss haben auch Intensität und Dauer des Ereignisses sowie das Umfeld. Die
Unterstützung durch Freunde und Familie leistet einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt einer
gesunden Psyche und Wohlbefinden.
In vielen Fällen verschwinden die Symptome einer Anpassungsstörung nach einiger Zeit
entweder von alleine oder durch eine therapeutische Behandlung. Im Kinder- und Jugendalter
dauert eine Anpassungsstörung länger an und hat eine schlechtere Prognose. Betroffene
Kinder und Jugendliche zeigen oft starke Verhaltensauffälligkeiten. Der Verlauf der
Anpassungsstörung hängt jedoch auch vom Ausmaß der Belastung und der sozialen
Unterstützung ab. 
3. Ergotherapeutische Befundaufnahme

3.1 Erscheinungsbild

Herr H. ist 59 Jahre 1.80m groß und 74,9 kg.


Er hat somit ein BMI von 23,11 was zum Normalgewicht gehört
Er hat einen schlanken Körperbau sowie lange Arme und Beine, er gehört zum Konstitutionstyp
Ektomorph
Herr H. ist beim gehen leicht nach vorne geneigt und hat dabei den Kopf meist nach unten.
Herr H. hat einen ovalen Kopf, der von dunkelbraunen Haaren bedeckt ist.
Seine Haare sind kurz und man kann durch seine hohe Stirn die Geheimratsecken sehr gut
erkennen.
Seine Ohren sind anliegend und groß.
Seine Haut ist rosig, er hat 2 kleine Verletzungen die durchs rasieren am Hals und am Kinn
entstanden sind.
Er trägt auf seiner geraden, breiten Nase eine runde dunkelbraune Brille die nach unten ins weiß
verläuft.
Herr H. hat kleine ovale Augen die, die Farbe blau-grau haben und von kurzen schwarzen
Wimpern umgeben sind.
Darüber hat er dunkle, buschige Augenbrauen, die von einer Stirnfalte gezeichnet ist.
Seine Oberlippe ist geschwungen und kleiner als die Unterlippe, seine Mundwinkel zeigen dabei
nach unten und sich von Lachfalten umgeben.
Er trägt Jahreszeit gemäße Kleidung, die meist sportlich ist.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Blaue Jacke an, darunter ein Hellgraues T-Shirt und eine
dunkelblaue Jeans an.

3.2 psychosozialer Befund

Ausdrucksverhalten: Mimik und Gestik ist angepasst zu dem Gesagten, er kann seine Interessen
und Wünsche für sich erkennen und ausdrücken. Herr H hat eine deutliche Aussprache und kann
in vollständigen Sätzen sprechen, es kann jedoch zu sprunghaften Themenwechsel mitten im
Satz kommen. Oft ist Herr H auf das wichtigste bezogen und gibt keine detaillierteren Antworten
auf gestellte Fragen. Es kommt auch immer wieder zu stereotypen Fragen z.B „rauchst du“, „du
bist nicht meine Freundin“. Wird Herr H. kritisiert, setzt er sich durch eher „flapsiger“
Ausdrucksweise zur wehr z.B „ diese hässliche Kuh“ „das sind gehässige Menschen“.

Stimmungslage: abhängig von der Tagesform und dem Suchtverhalten, bei trüben
Wetterverhältnissen, kann es des Öfteren vorkommen, dass er in psychisch instabile Phasen
gelangt. Im Normalzustand ist er freundlich und grüßt jeden, den er auf der Straße trifft.

Kritikfähigkeit: - Herr H ist nicht kritikfähig wenn es um eine Wunschverweigerung geht. Oft
wird er verbal aggressiv und verfällt in motorische Unruhe, er läuft dann von einem Zimmer ins
nächste Als er gesagt bekam, es gibt erst eine Zigarette, wenn er nicht mehr drängelt, wurde er
laut und hat seine Hände zur Faust geformt. Er hat die Tür geschmissen und gesagt „ diese
hässliche Kuh“ „immer wird man unterdrückt“ „die steht mir zu“ „so eine scheiße mache ich
nicht mit“. Wenn er bei Aufgabe korrigiert wird, die er falsch gerechnet hat, sieht er dies ein und
berichtigt diese.
Aus Konfliktsituationen innerhalb seiner Wohngruppe hält sich Herr H überwiegend heraus und
zieht sich in seinen privaten Bereich zurück.
Kontakt und Kommunikationsfähigkeit: - Herr H tritt schnell in Kontakt mit anderen. Er
kann in klaren Sätzen antworten ist aber thematisch eingeschränkt, sodass er sich immer wieder
auf seine Berufstätigkeiten oder den Konsum von Rauchwaren konzentriert. Er beginnt von
selbst Gespräche und hat einen großen Redebedarf. Auf der Straße spricht er fremde Leute an
und sagt „ Hallo, grüß dich“ „ was hast du denn da schönes gekauft“ „heute ist es glatt“.
Fällt Herr H in seinen psychisch stark getriebenen Zustand, ist jegliche Kommunikation und
Kontaktaufnahme schwer möglich.

Selbstwertgefühl: o.B Habe ihn gefragt ob er zufrieden mit sich ist oder ob er was ändern
würde, ihm ist nichts eingefallen das er als negativ betrachten würde. Er hat gesagt, dass er sich
anziehend findet, konnte mir jedoch nicht erklären was er damit meinte.

Selbstbewusstsein: o.B Herr H ist selbstbewusst. Er redet viel und laut und auch zu fremden
Menschen ist er offen. Er sagt wenn ihm etwas nicht passt und versucht dies auch auf seine Art
durchzusetzen. Er hält Augenkontakt bei der Kommunikation.

Motivation: Herr H ist meist motiviert, wenn es um ein für ihn bekanntes Spiel geht oder um
Ausflüge mit dem PKW. Bei Matheaufgaben oder für ihn komplexere Aufgaben verliert er
schnell an Motivation und will diese am liebsten gleich beenden, oft kommt von ihm der
Kommentar: „ hören wir auf, was“ „ kann ich nicht““ ich bin Klempner und kein Papierfalter“,
kotzt mich an ey“. Er muss immer wieder motiviert werden um an der Aufgabe zu bleiben, da
Herr H bereits schon nach kurzer Zeit die Lust an der Therapie verloren hat und missmutig wird.
In der Wohnstätte braucht er immer wieder Motivation von den Mitarbeitern und verbale
Anleitungen, dass er an die Wäschepflege sowie an den Küchendienst denkt.

Verantwortung: o.B Kommt regelmäßig zu den Therapien, bringt immer das Therapieheft mit, in
psychisch stabilen Phasen denkt er an seine Medikamente und übernimmt für sein äußeres
Erscheinungsbild Verantwortung

Anpassung: Er kann sich auf kurzfristige Therapie Änderungen einlassen, ist jedoch in der
Gruppe nicht Anpassungsfähig, da er durch sein ständiges Reinreden die Bewohner ablenkt. Im
Wohnbereich fällt es ihm schwer sich hinten anzustellen wenn es Zigaretten gibt, drängt und
schubst daher seine Mitbewohner. Mich hat er gut angenommen und hatte keine Probleme, dass
ich mit ihm die Therapien durchführe.

Durchsetzungs-/Entscheidungsfähigkeit: Herr H. ist bekannt, dass er Ausgangsstufe 2 hat, geht


dennoch ohne sich abzumelden in die Cafeteria. Wenn Herr H die Therapie zulange dauert,
bearbeitet er den Text nicht mehr weiter oder schließt den Hefter. Er will sich auch gegenüber
den anderen Bewohnern durchsetzen, ihm als erstes Platz zu machen um an die Rauchwaren zu
kommen.

Affekte: Treten bei ihm mehrmals die Woche auf. Er hat immer wieder schnell umschlagende
psychische Verfassungen.

Denkstörungen: Herr H. hat auch oft Gedankenabbrüche z.B er singt:“ Oberlausitz geliebtes
Heimatland“ und plötzlich kommt er auf das Gedicht, „der Herr ist mein Hirte“.
Aggressionsverhalten: In seinen psychisch stark getriebenen Zuständen, nimmt Herr H kaum
noch Rücksicht auf seine Mitbewohner, drängt diese teilweise zur Seite oder treibt sie verbal
unangemessen an. Selbst eine deutliche Beschränkung durch die Mitarbeiter akzeptiert Herr H in
diesem Moment selten, drängt stattdessen massiv körperlich in den Außenbereich der
Einrichtung oder äußert sich verbal aggressiver Art. Auch kommt es zu körperlichen Übergriffen
gegenüber dem weiblichen Betreuungspersonal. In seinen psychisch getriebenen Zuständen ist
Herr H motorisch unruhig, sodass es zu unkontrolliertem auf den Boden oder Bett schmeißen
kommt. Er nimmt in diesen Situationen gerne den Kriseninterventionsrum an, indem er zur Ruhe
findet.

stereotype Verhaltensweisen: Fragt immer wieder nach den gleichen Themen, „wann gibt es was
zu rauchen, rauchst du, ich möchte Taschengeld“. Gibt immer wieder gleiche Aussagen:“ wäre
ich nur am Bodensee geblieben“ oder „Vieh muss man sofort töten“. Herr H wiederholt sich
auch oft z.B „nicht Raucher, nicht Raucher.“Wenn er nervös ist hustet er mehrmals.

Sozialverhalten: Herr H. hat Schwierigkeiten bezüglich eines angemessenen Nähe - Distanz-


Verhältnisses. Gerade bei weiblichen Mitarbeiterinnen vernachlässigt Herr H gelegentlich
respektvolle Umgangsformen oder die angemessene körperliche Distanz.

3.3 kognitiver Befund

Orientierung:
persönlich: o.B. - er wusste seinen Namen und wie alt er ist
zeitlich: o.B. – er konnte mir sagen, dass wir den 16.1.2019 haben und er hat mich auch immer
wieder auf die Zeit aufmerksam gemacht, er konnte mir die Jahreszeit und den Wochentag
nennen
örtlich: o.B. - er konnte mir sagen, dass wir uns in einem Dorf in Sachsen befinden und konnte
seine Hausnummer nennen. Wenn er die Therapie beendigt hat, findet er sich in den
Wohnbereich zurück.
Situativ: o.B – er weiß, dass ich die Befragung für die Schule mache

Konzentration: Herr H. hat eine schlechte Konzentration. Er kann sich maximal 4 min
hintereinander einer Aufgabe widmen und legt kleine Pausen in der Einzeltherapie ein. Oft fängt
HB mit einem anderen Thema an oder er sagt, er hat keine Lust mehr z.B beim rechnen oder
beim Fehler finden (Anlage 2)
Oft braucht er dann einen Wechsel in den Aufgaben, da er mit zunehmender Zeit immer mehr
Fehler einbaut oder er sagt, er kann das nicht mehr obwohl er den Tag davor in einem höheren
Zahlenbereich rechnen konnte.
Herr H. Konzentration ist auch stark Zeiten abhängig, wenn es um 15 Uhr Zigaretten gibt,
erinnert er mich 14 Uhr schon daran und sagt:“ um 3 gehe ich da gibt es Zigaretten“.
Wenn andere Bewohner noch mit im Raum sind ist die Konzentration von Herr H. noch
eingeschränkter, er muss immer wieder daran erinnert werden, dass er weiter arbeiten soll und
die anderen nicht ablenken soll.

Ausdauer: Die Ausdauer von Herr H ist situativ Abhängig.


Wenn Herr H sich in einer größeren Gruppe befindet, lenkt er sich und andere ab, sodass es nicht
möglich ist, dass er ausdauernd arbeitet, wenn er ein Gespräch anfängt vergisst er seine Arbeit.
In der Einzeltherapie kann er sich länger auf seine Aufgaben konzentrieren, schweift jedoch
immer wieder mit seinen Gedanken ab. Nach einem Arbeitsblatt sagte er mir, er kann nicht mehr.
Er muss immer wieder an seine Arbeit erinnert werden. Nach 2 h Befundung ist Herr H. an
seine Grenzen gekommen er sagte“ich komme an die Grenzen meines Gedächtnisses, wie lange
noch, kotzt mich an“. Er ist dann auch stur, macht den Hefter zu und sagt „ ich gehe jetzt“.
Durch Motivation konnte Herr H an seine Aufgabe gehalten werden.

Aufmerksamkeit : Kann sich für kurze Zeit den gestellten Aufgaben widmen, lenkt sich und
andere immer wieder ab. Seine Aufmerksamkeit ist Zeiten und Tagesformabhängig. Wenn es
später Nachmittag ist, lässt seine Aufmerksamkeit nach und drängelt immer wieder Therapie zu
beenden, beim schlechtem Wetter ist er ebenfalls weniger motiviert Aufgaben zu erledigen. In
instabilen psychischen Phasen , wird Herr H motorisch unruhig und zunehmend aggressiv,
wodurch es schwer möglich ist ihn an seiner Aufgabe zu halten.

Merkfähigkeit:
UKG: o.B. Konnte der Anweisung folgen sich für ein Stift zu entscheiden. Konnte mir bei der
Befragung antworten und sich die genannten Begriffe Hund, Maus, Glas nach 1 sek. merken.
KZG: Ich habe ihm ein Satz vorgelesen und er sollte diesen gleich im Anschluss auf das
Blatt schreiben. Herr H hat mich immer wieder gefragt was er schreiben soll, es musste nach
jedem Wort eine Wiederholung folgen. Die genannten Begriffe; Baum, Hase, Nuss konnte er
nach 20 sek. nicht alle wiedergeben, Baum ist ihm noch eingefallen
LZG: Er konnte mir Antworten aus der Vergangenheit geben, hatte jedoch Probleme bei der
Zeitangabe und konnte zum Teil nur kurze Antworten geben. z.B wie war das Verhältnis zum
Vater „Kameradschaftlich“ oder was muss man beim Küchendienst machen „abwischen“.

Handlungsplanung: o.B. Habe ihn gefragt, was er benötigt wenn er essen will, er nannte
mir:Teller,Besteck,Brötchen.Beim Kreis zeichnen nannte er: Zirkel, Papier
Er hat auch eine geregelte Tagesstruktur, er steht um 6 auf, weiß das es12 Uhr Mittagessen, 14.30
Kaffeetrinken und 18 Uhr Abendessen gibt, er ist zu diesen Zeiten immer pünktlich da.

Auffassungsvermögen: Er brauchte mehrmals Anleitung beim nachfalten und auch beim


erklären hatte er Schwierigkeiten es umzusetzen. Sollte Traumfänger basteln und hat immer
wieder Fehler eingebaut z.B über 2 Starken drüber oder 2 mal um die gleiche Starke, konnte sich
auch nach mehrmaligem erklären das Muster nicht merken. Beim Kurztext hatte er ebenfalls
Schwierigkeiten die Aufgaben richtig zu lösen (Anlage 12). Beim Vorlesen einer Geschichte
sollte mir Herr H. den Inhalt erzählen, er konnte mir nur sagen, dass es um ein Gänseblümchen
geht. Was aber die Aussage von der Geschichte war oder nähere Details wusste er nicht. Die
Geschichte im Traumland hat sechs Sätze, diese habe ich hintereinander vorgelesen und er
sollte möglichst viel von dieser Geschichte aufs Bild malen. Er konnte sich an nur 3 Motive
erinnern (Anlage 10).

Denken: Kann begrenzt logisch denken. Bei der Mathe Aufgabe springen an der Zahlenreihe,
konnte er sich die erste Aufgabe mit den 2er Schritten lösen, die restlichen waren ihm zu schwer
(Anlage 3). Beim zusammen puzzeln von 5 Teilen konnte er die unteren 2 selbständig legen, bei
den anderen 3 benötigte er Hilfe (Anlage 4). Beim legen von den Nikitin Würfeln hatte er
allerdings keine Probleme das dargestellte Bild umzusetzen. Bei einer vorgegebenen Reihenfolge
an Mustern, konnte er das Bild richtig vervollständigen (Anlage 5). Herr H hatte eine
vorgegebene Faltanleitung. Er hatte schon Probleme ein Qudrat zu schneiden, sodass er es
freihändig gemacht hat, die ersten 4 Schritte konnte er richtig ausführen brauchte aber bei den
letzten 2 Hilfestellung ( Anlage 6 ).
Abstraktionsvermögen/Kreativität Er hatte keine Idee als er die Aufgabenstellung bekam, dass
er sich selbst überlegen kann, was er malen möchte. Herr H setzte dies um mit einem Haus
ohne Dach, das eintönig grau ist ( Anlage 3). Bei vorgegebenen Bildern wird sein Bild
farbenfroher und kann sich schnell entscheiden welche Stifte er nimmt (Anlage 8). Beim
vorlesen einer Geschichte, sollte er darstellen was in der Geschichte vorkam. Ich habe nach
jedem Satz eine Pause gemacht, damit er Zeit hat dies umzusetzen. Trotz verschiedene
Buntstiften, hat er sein komplettes Bild mit Fineliner gemalt (Anlage 9).

Entscheidungsfähigkeit: o.B. Herr H. konnte sich schnell zwischen 3 Aufgaben entscheiden,


welche er zuerst bearbeiten wollte. Auch bei der Farbwahl seiner Bilder war er sich schnell
einig. Er konnte sich auch entscheiden als ich ihn fragte, ob er erst noch Sport machen möchte
oder in das Therapiegebäude gehen will. Er hat sich für Sport entschieden.

Wertvorstellungen: o.B. Er hat gesagt, dass es ihm wichtig ist vom anderen das Eigentum nicht
zu stehlen und nicht zu töten. HB kennt den Wert seines Geldes, er weiß auch immer ganz genau
wie viel seine Kleidung gekostet hat und beschwert sich, dass 2,50 Euro am Tag zu wenig sind.

Sprache/ Sprachverständnis: o.B. Herr H. hat eine tiefe Stimme, ihm sind Wortbedeutungen
bekannt und er kann auf Fragen Antworten geben.

Kulturtechniken: Herr H. kann zügig und mit Betonung lesen. Er kann schnell schreiben und hat
nur wenige Rechtschreibfehler in seinem Text (Anlage 11). Herr H kann im 100 Bereich rechnen
wobei er 30 min für 15 Aufgaben braucht und es ihm sichtlich anstrengt. Er selbst sagt, dass er
Plusaufgaben lieber hat als Minusaufgaben.

3.4 perzeptiver Befund

1. Taktile Wahrnehmung
Temperatur : o.B. Herr H. hat gesagt, dass es kalt ist und ob ich das Fenster schließen kann
Schmerzen: o.B. – er konnte mir sagen, dass er Bauchschmerzen hat
Druck: o.B. sollte Augen schließen und mir sagen, wo ich ihn berühre z.B. Finger, Knie,
Schienbein und konnte dies richtig beantworten
Materialeigenschaften erkennen: o.B. – wusste das der Tisch glatt ist, Kapuze weich und Regal
hart
2.Propriozeptive Wahrnehmung
a) Eigenwahrnehmung : o.B. - er wusste, dass sich seine Ohren an der Seite befinden, die Haare
auf seinem Kopf und das er auf einem Stuhl sitzt. Herr H sollte seine Augen schließen, dabei
Habe ich seine linke Hand an den Hinterkopf gelegt, welche er mit der rechten Seite nachmachen
konnte. Auch beim Überkreuzen der linken Hand auf den rechten Oberschenkel hatte er
keine Probleme.
b) Stereognosie: o.B.- hat mit geschlossenen Augen den Radiergummi erkannt und den Buntstift
c) Körperschema: o.B.- konnte auf Anweisung den rechten, linken Arm hochheben, Kopf
schütteln und linkes Bein hoch heben
d) Körperimago: - er hat gesagt, er findet sich anziehend
f) Körperbegriff: o.B. - konnte auf die oben genannten Begriffe reagieren

3.Vestibuläre Wahrnehmung
a) Sitzen/Stehen: o.B. - kann gerade und sicher sitzen ohne Seitenlehne ,steht sicher
b) dynamisches Gleichgewicht: - geht spazieren, kann jedoch nur 8 sek. auf dem Linken Bein
stehen und auf dem Rechten 3 sek.
Bei den Kaffeebohnenschritten hatte er Probleme auf der Vorgegebenen Linie zu laufen und ist
immer wieder aus dem Gleichgewicht geraten.

4.Visuelle Wahrnehmung
a) Objektverfolgung: o.B. - konnte dem Stift folgen
b) Figur – Grundwahrnehmung: o.B. - konnte aus einem Durcheinander, von 4 verschiedenen
Motiven, den Regenschirm und die Ente nach zeichnen (Anlage 1)
c) Differenzierung von Größen, Formen, Mengen: o.B. - konnte mir sagen welcher Stift der
größte ist und konnte mir 3 orangene und 2 grüne Stifte raus suchen, konnte mir den
Radiergummi und den Kleber aus meinem Schieferkästchen raus geben
d) Wahrnehmungskonstanz: o.B.- konnte aus unterschiedlicher Entfernung die Kerze, den
Beutel und den Hefter erkennen
e) Wahrnehmung der Raumlage: o.B. er wusste, dass rechts neben ihm ein Stuhl steht, vor ihm
sich ein Tisch befindet und links vor ihm ein Regal steht

5. Gustatorische Wahrnehmung : o.B. – er weiß, dass Chili scharf, Zucker süß und Salz salzig
schmeckt

6. Olfaktorische Wahrnehmung : o.B. – er hat gesagt hier riecht es stickig und hat Plätzchen
Geruch richtig erkannt

7. Auditive Wahrnehmung
a) Differenzierung von Geräuschen: o.B. - Herr H.hat mit geschlossenem Auge Regen, sowie den
Schlüsselbund klappern und Stampfen richtig erkannt
b) Verbal - akustische Differenzierungen: hat mich angesehen als ich gesprochen habe, bzw. ein
anderer Mitarbeiter oder Bewohner

3.5 motorisch - funktioneller Befund

Haut: - hat am Hals und am Kinn kleine rote Verletzungen, die durchs rasieren entstanden sind
- an der liken Hand am Mittelfinger eine kleine Wunde, wo Herr H nicht weiß wie diese
entstanden ist
Ödeme: o.B
Narben: - hat am Kopf eine größere quer verlaufende Narbe die durch den Verkehrsunfall
entstanden ist
Schmerzbeobachtung:- er hatte zu diesem Zeitpunkt Bauchschmerzen, er gab dies mit der
Schmerzstufe 8 an
Kraftdosierung: o.B – kann verschiedene Gegenstände hochheben z.B Glas, Flasche,Stift, konnte
auf Anweisung kräftig zudrücken
Grobmotorik :o.B – kann sich bewegen, klatschen, denn Stuhl rann stellen und die Türklinke
betätigen
Feinmotorik:o.B – kann malen, winken, falten
Greifqualitäten: o.B – kann Spitzgriff, Faustschluss, Sphärengriff, Interdigitallgriff,
Schlüsselgriff, Hakengriff an beiden Händen durch vorzeigen ausführen
Seitendominanz: Rechtshändler
Koordination Hand /Hand: o.B - kann Papier festhalten und gleichzeitig ausschneiden, kann
schreiben und falten
Koordination Hand /Auge: o.B - konnte Schlüsselbund fangen, kann gezielt ausmalen, schreiben
Ausweichbewegungen: o.B
Tonusverhältnisse: normoton
Deformitäten: o.B
Verbände: o.B
Hilfsmittel: Brille
allgemeine physische Belastbarkeit : kommt beim Treppensteigen bis zur 3. Etage, danach ist er
aus der Puste und fragt:“ wie viele Stufen noch „.
Nach 6 min auf dem MOTOMED sagte er , dass er nicht mehr kann obwohl er nur langsam
getreten hat. Herr H konnte durch Motivation 18 min durchhalten, ist aber nur 4 km gefahren.

3.6 ADL-lebenspraktischer Bereich

Selbstversorgung/ Betreuung
- er sucht sich seine Kleidung selbst raus und zieht diese an
- HB denkt selbst an seine Körperpflege und rasiert sich eigenständig
- er muss an die wöchentlich einmal stattfindende Wäschepflege erinnert werden
- benötigt Motivation beim zusammenlegen und ordnungsgemäßem Einräumen
- Herr H hält gewisse Grundordnung selbständig ein
- HB hat aller 5 Tage Küchendienst, den er unter stetiger verbaler Anleitung nach kommt
- dazu gehören :Tisch decken, abwischen, Geschirr einräumen und den Fußboden wischen
- benötigt Anleitung beim Zubereiten von Zwischenmahlzeiten
- erstellt eine Einkaufsliste mithilfe der Mitarbeiter
- beim Kaffeetrinken muss er erinnert werden, dass er die anderen nicht drängeln soll
- dies geschieht, da er sehr Zigaretten fixiert ist und weiß, dass es nach dem Kaffeetrinken eine
gibt
- seine Mutti kauft mit ihm Kleidung ein und kümmert sich um Behördengänge
- wenn er eingeteilt ist, geht er mit den Mitarbeitern einkaufen und hilft beim abarbeiten der
Einkaufsliste
- Herr H kommt der Einnahme von den Medikamenten in psychisch stabilen Phasen selbständig
nach
- die 2,50 Euro Taschengeld die er täglich bekommt, gibt er für Lebensmittel aus z.B. Bockwurst
oder Pfannkuchen
- er konnte mir auch vorrechnen wie viel Geld er in seinem Portmonaie hat und wie ein 5
Euroschein aussieht
- geregelter Tag – Nacht - Rhythmus

Teilhabe/Freizeit
- er nimmt einmal im Monat am Angebot schwimmen Teil
- in die Disko geht er gelegentlich, wenn noch genug Taschengeld übrig hat
- Herr H nimmt auch gerne einmal im Monat am Backtraining teil
- ist bei Spielen zu begeistern z.B Rommé, Mühle
- geht gerne und selbständig jeden Sonntag in den Gottesdienst
- nimmt beim Kegeln aller 2 Wochen teil und spielt im Sommer Tischtennis
3.7 Instrumentelle Fähigkeiten

Schul- und Arbeitsfähigkeiten: Herr H. hat als Klempner und Schlosser gearbeitet, zurzeit ist er
nicht arbeitsfähig aufgrund der Erkrankung.

Handwerklich-technisches Verständnis: o.B Herr H. hat innerhalb der Therapie nur mit der
Schere gearbeitet nutzt aber diese sinngemäß ein. In seinem Beruf hat er nach eigener Aussage,
mit dem Schraubstock, Propangasbrenner, Schraubenzieher, Wasserpumpenzange,Rohrzange ect.
Gearbeitet.

Umgang mit Maschinen: ist nicht bekannt

Logisch-analytisches Verständnis: Herr H. konnte die Zahlenreihenfolge nicht vervollständigen


( Anlage 8). Ihm fällt es schwer neue Aufgaben zu lösen z.B. Ergebnis ist vorgegeben und er soll
daraus die richtige Zahl ermitteln. Er konnte jedoch ein Vorgegebenes Muster vervollständigen.

Arbeitsqualität: Herr H. hat Probleme den geforderten Leistungen gerecht zu werden, er faltet,
malt und klebt ungenau. Beim zusammengesetzten Bild ist eine größere Lücke sowie
Leimflecken auf dem Blatt, er arbeitet nicht sorgfältig.

Arbeitstempo: Herr H. arbeitet schnell ist dabei allerdings nicht genau. z.B. beim Kurztext ließt
er sich die Aufgaben durch kreuzt dabei allerdings wahllos Fragen an, im Bestreben endlich
fertig zu sein.

Pünktlichkeit: Im Normalzustand ist HB immer pünktlich, meist 10 vor der Zeit und hält seine
Pausenzeiten ein. Es kam aber schon vor, dass die Therapie abgesagt wurde, da er in seinen
getriebenen Zustand verfallen ist.

Berufsspezifische Fähigkeiten sind:


Herr H braucht zum Dachrinnen löten, schweißen von Stahl und Wasserleitungen legen
Genauigkeit, Sorgfalt, Belastbarkeit, Handlungsplanung, Konzentration sowie Handwerklich-
technisches Verständnis.
Einige Fähigkeiten besitzt Herr H nicht mehr oder nur noch gering, wie Genauigkeit, Sorgfalt,
Belastbarkeit und Konzentration, welche zukünftig trainiert werden, da es im kreativem
Gestalten notwendig ist.
3.8. Ergotherapeutische Befundbewertung

Aus der Befunderhebung geht hervor, das Herr H Probleme im psychosozialem Bereich hat. Seine
meisten Probleme liegen dabei in Kritikfähigkeit, Motivation, Anpassung und
Aggressionsverhalten. Herr H wird schnell aggressiv, wenn es um eine Wunschverweigerung geht,
er ist lediglich auf die Erfüllung seiner Forderungen fixiert, welche überwiegend der Erhalt von
Rauchwaren darstellt. HB besitzt nur geringe Defizite in Kontakt und Kommunikationsfähigkeit.
Im bewusstseinsklarem Zustand, ist er eine aufgeschlossene, freundliche Person, welche keine
Probleme aufweist, sich in ein bestehendes Gruppengefüge zu integrieren. Verfällt er allerdings in
seine stark getriebenen Zustände, erscheint jegliche Kommunikation mit ihm kaum noch möglich.
Herr H ist in der Ergotherapie sowie in der Wohnstätte wenig motiviert und benötigt immer wieder
verbale Anleitung. Er gibt bereits schon nach 5 min von sich, dass er keine Lust mehr hat, dass ihm
die Aufgaben nerven. Im Elementaren Bereich bestehen Defizite bei der Arbeitsqualität,
Auffassungsvermögen und Konzentration, sodass er immer wieder an der Aufgabe gehalten werden
muss und ein Wechsel zwischen den Arbeiten notwendig ist. Hingegen benötigt er keine Hilfe, bei
der Orientierung, Kulturtechniken und Entscheidungsfähigkeit.

4. Spezieller ergotherapeutischer Behandlungsplan

4.1 Therapeutische Haltung und Richtlinien:


- Therapeut soll bestimmend und ein sicheres auftreten haben
- klare Anweisungen geben, freundlich bleiben
- Aufgabe verbal anleiten und HB soll dies größtenteils selbständig erfüllen
- wenn nötig Hilfestellung anbieten und auf Fehler hinweisen
- Patient erst selber überlegen lasse, bevor es zur Verzweiflung Hilfestellung geben
- motivierenden Zuspruch und Lob geben, wenn Ausführung ordentlich war
- auf Signale achten Schwindel, Übelkeit
- Therapeut muss auf richtige Sitzhaltung des Beschäftigten achten
- auf Augenhöhe kommunizieren
- flexibel sein, Plan ändern können
- auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, aktives zuhören
- immer wieder beobachten wie es dem Bewohner mit den Aufgaben ergeht
- Respekt gegenüber dem Klienten zeigen
- optimistisch sein, wenn Ziel zu groß ist anpassen
- herstellen einer Vertrauensbasis
- Empathie zeigen
- Therapeuten übernehmen Verantwortung
- Therapeuten betrachten und reflektieren sich
- Therapeuten sind verpflichtet auch Menschen mit unterschiedlichen Ethnien zu
behandeln/keine Diskriminierung
- rücksichtsvolle Zusammenarbeit
- angemessene Raumtemperatur 21-23 Grad
- wenn möglich verstellbare Tische und Stühle
4.2 Behandlungsziele:
Rehaziel: Verbesserung im psycho-sozialem Bereich
Richtziel: Steigerung Von Konzentration und Merkfähigkeit.
Grobziel: 1. soll sich möglichst lange in der Therapie konzentrieren
2. soll sich an möglichst viel aus seinen Berufszeiten erinnern, durch Fragen
Feinziel: 1. er soll sich mindestens 6 min einer Aufgabe widmen ohne Aufgabenwechsel
1.2 Konzentration soll verbessert werden durch den Umgang mit Ton und
Entspannungsmusik
3. er soll mir mind. 3 Werkzeuge aus Ton formen, an die er sich erinnern kann

4.3 Auswahl der Therapie :


Herr H wird verbal schnell aggressiv und motorisch unruhig. Deswegen habe ich mir die Arbeit
mit Ton in der Verbindung mit Entspannungsmusik überlegt. Mein Ziel ist es, das er dadurch
ruhiger wird und sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren kann. Herr H thematisiert sich
gerne auf sein Berufsleben, dadurch wird er möglicherweise motivierter an der Aufgabe
mitarbeiten, was sich positiv auf die Therapie auswirkt. Seine Merkfähigkeit soll durch das Quiz
und durch die Fragen über sein Berufsbild verbessert werden, da Herr H besonders Defizite im
KZG aufweist.

Vorbereitung einer Therapiestunde

Raum: Ergotherapiegebäude
Ort: Großschweidnitz
Datum: 25.01.2019
Zeit: 45 min

4.4 Behandlungsverfahren

Beim psychosozialen Behandlungsverfahren werden vor allem Menschen mit psychotischen,


neurotischen, psychosomatischen Störungen und Suchterkrankungen ergotherapeutisch
behandelt. Psychiatrische Erkrankungen weisen in der Regel komplexe Störungen der
sozialen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten auf. Der Ergotherapeut will aus diesem Grund
diese wecken und aufbauen. Damit soll dem Patient eine größtmögliche Selbstständigkeit
erlangen, eine gute Orientierung, ein normaler Antrieb usw..
Es bestehen 3 Behandlungsgrundsätze:
Ausdruckszentrierte Methode
Interaktionelle Methode
Kompetenzzentrierte Methode

Behandlungsmethode:
Kompetenzzentrierte Methode wird mit dem Ziel eingesetzt, verloren gegangene oder von
Anfang an nicht vorhandene Fähigkeiten zu erwerben. Bestehende Fertigkeiten zu trainieren.
Soll lernen einen Bezug zur Realität herzustellen durch alltagsorientierte Methoden.

Therapiestunde: Steigerung und Festigung


genutzte Sozialform:Einzeltherapie um auf den Bewohner besser eingehen zu können, direkte
und ungestörte Kontaktaufnahme, auf Schwierigkeiten kann sofort reagiert werden. Größere
Aufmerksamkeit sowie Konzentration kann erreicht werden.

4.5 Arbeitsplatzgestaltung
- Ton sowie Materialien und Werkzeuge liegen auf dem Tisch
- Materialien in greifnähe
- gerader Tisch der stabil ist
- Stuhl der sicher steht

Materialien/Werkzeuge/Hilfsmittel: Ton, Schlicker, Schrauben, Messer, Abschneidedraht,


Nudelrolle, verschiedene Werkzeuge, Modelierholz, abwischbare Unterlage, Schürze, Tuch,
Waschlappen, Zeitung, Schraubbrett, Wasser

Unfallschutz: Ton sowie Wasser was auf den Boden gelangt sofort wegwischen, Stolperfallen
entfernen. Mit den Werkzeugen sachgemäß arbeiten. Arbeitsmittel sicher verwahren. Langen
Schmuck ablegen. Haare zusammen binden. Essen und trinken im Umgang mit Ton ist verboten.
Staub von Ton ist ungesund deshalb feucht halten. Werkzeugen nicht an der Tischkante ablegen.

4.6 Steigerungsmöglichkeiten
- er soll die 10 min konzentriert und ohne Aufgabenwechsel arbeiten arbeiten
- Leitungsrohr ohne Hilfe zusammenschrauben
- er soll selbst Möglichkeiten finden in einer Stresssituation umzugehen ohne verbal angreifend
zu werden
– selbst Collage oder Quiz über den Beruf erstellen
4.8 Eigene Therapien
- gleich-führende Muster geübt, bei dem er sich konzentrieren muss z.B Traumfänger
- mehrere aufgaben durchgeführt, wo Auffassungsvermögen trainiert wird z.B
Entspannungsgeschichte, wo er gesagtes auf das Blatt malen soll
- Entspannungsgeschichten im Snoezelraum vorgelesen, um zur Ruhe zu kommen
- Motomed Training
- Tonarbeit, herstellen eines Aschenbechers

4.9 Prognose
- es ist angedacht, dass Herr H weiterhin in der Unterbringung bis 2020 bleibt.
5. Quellenangabe
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/APONAL-5-ueberzogene-
Tabletten-2475032.html
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/ABILIFY-15-mg-Tabletten-
11876706.html
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/CLOZAPIN-50-1A-Pharma-
Tabletten-1663955.html
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/ERGENYL-Chrono-300-
Retardtabletten-6305798.html
https://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Ziprasidon/nebenwirkungen-medikament-10.html
https://www.netdoktor.de/krankheiten/schizophrenie/paranoide-schizophrenie/
https://flexikon.doccheck.com/de/Paranoide_Schizophrenie#Ursachen
https://www.leben-mit-schizophrenie.com/de/Schizophrenie-Symptome.php
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-
psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/schizophrenie-und-schizophrene-
psychosen/verlaufprognose/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/anpassungsstoerung/
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-
psychotherapie/diagnostik/diagnosen/
Hefter Grundlagenergotherapie
Hefter psychosozial
6.Selbständigkeitserklärung

Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Hilfe Dritter angefertigt
habe.Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen als Hilfsmittel benutzt und Zitate
kenntlich gemacht .

Die Zustimmung der Praktikumseinrichtung zur Verwendung betrieblicher Unterlagen habe ich
eingeholt .

W&N lebensräume Großschweidnitz


Max-Krell-Park 12
Abgabe:7.November.2018

Ort, Abgabetermin: Unterschrift:


Praktikumsbericht
Psychiatrie

Fachbereich: Ergotherapie

Einrichtung:
W&N lebensräume Großschweidnitz
Max-Krell-Park 12

Zeitraum:
15. Oktober- 25.Januar 2019

Praxisanleiter:
Frau Wiese

Zusammengefasst:
Hempel, Jasmin
Klasse E17

Erstellungsort:
W&N lebensräume Großschweidnitz
Max-Krell-Park 12
Abgabe: 23. Januar 2019

Sichtstunde am:
25. Januar 2019
um
10 Uhr
im
W&N lebensräume Großschweidnitz
Max-Krell-Park 12
im Therapiegebäude

Abgabe: 23. Januar 2019


Inhaltsverzeichnis

Seite
1. Anamnestische Daten
1.1 Daten des Patienten
1.2 Diagnose 5
1.3 Zusatzerkrankung
1.4 Therapien

1.5 Sozialanamnese

2. Krankheitsanamnese 5
3. Berufsanamnese
4. Eigenanamnese
4. Fremdanamnese
1.6 Therapiebeginn

2. Krankheitsbild
2.1 Mittelgradige Intelligenzminderung
2.2 Depression

3. Ergotherapeutische Befundaufnahme
3.1 Erscheinungsbild
3.2 motorisch-funktioneller Befund

1.4 Krankheitsanamnese 4
2.4 Schul- und Berufsanamnese
3.4 Eigen- und Fremdanamnese

1.5 Fremdanamnese 5

1.6 Krankheitsbild Mittelgradige Intelligenzminderung 6

1.7 Verhaltensstörung 7

1.8 Erscheinungsbild
2.8 motorisch-funktioneller Befund 8

1.9 perzeptiver Befund 9


1.10 kognitiver Befund 10

1.11 psychosoziale Befund 11

1.12 ADL-lebenspraktischer Bereich 12

1.13 Ergotherapeutische Befundbewertung 13


2.13 Spezieller ergotherapeutischer Behandlungsplan

1.14 Spezieller Ergotherapeutischer Behandlungsplan 14

1.15 geplanter Verlauf 15

1.16 eigene Therapien 16

1.17 Quellenangabe 17

1.18 Selbständigkeitserklärung 18

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