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Atelier 5

Atelier 5 Auftraggeber: Siedlung Halen


Eigentümergesellschaft Siedlung Halen 1955 - 1961
Architekten: Atelier 5 Architekten und Planer AG
Architekten und Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Amt für Kultur, Auftraggeber: Göhner AG, Zürich
Planer AG Denkmalpflege
Sandrainstrasse 3 Bauliche Richtlinien
Postfach 5263 für den Umgang mit Materialien und Formen
CH 3001 Bern im Inneren und am Äusseren der Siedlung
bei Sanierungen und Umbauten
T +41 31 327 52 52
F +41 31 327 52 50

www.atelier5.ch
[email protected]

Blum
Borter
Breil
Chini
Genuise
Lünstedt Verabschiedet und für sich in Kraft gesetzt am 30. Oktober 2012
durch die Arbeitsgruppe Bauliche Richtlinien Siedlung Halen:
Müller - Kantonale Denkmalpflege
- Verwaltung Eigentümerggesellschaft Siedlung Halen /
Petterino Einfache Gesellschaft Sanierung Halenhäuser
BSA SIA SWB - Atelier 5
Beschluss der Eigentümergesellschaft Siedlung Halen am 16.01.2013:
Die Richtlinien werden bei Bauvorhaben als Empfehlung angewendet
um Erfahrungen zu sammeln.
Erler
5. April 2013_ Atelier 5
Müller
Mutzke
Sauter
Inhalt

Atelier 5 Vorwort 4 3. Wegleitung


3.1 Nordfassade, Küchenfenster 110
Einleitung 5
4. Energietechnische
Rechtliche Grundlagen 8 Massnahmen
Projektdaten 4.1 Substanzerhaltung und 114
Baubeschrieb Sanierung der Gebäudehülle
der Siedlung Halen
Allgemeine Grundlagen 11
Begriffe, ihre Bedeutung und 13
Verbindlichkeit

Bauliche Richtlinien

1. Strukturen 14
2. Gebäudehüllen, Fassaden 29
3. Gebäudeinneres 51
4. Technik und Energie 71
5. Umgebung 77
6. Musterhaus 82

Anhang

1. Grundlagepläne
1.1 Lageplan (Geometer) 85
1.2 Situation 86
1.3 Haustypen 87
1.4 Querschnitt 92
2. Ausführungspläne
2.1 Typ 12 93
2.2 Typ 380 97
2.3 Studios 101
2.4 Ateliers 104
2.5 Spezielle Räume 108
2 (Gemeinschaftsräume)
Bauliche Richtlinien

Atelier 5 Strukturierung 1. Strukturen 2.4.3 Ost- und Westfassaden 45 4. Technik und Energie
Kapitel 1 umfasst die konstrukti- 1.1 Reihenhaustypologie 2.5 Materialisierung 4.1 Gemeinsame Anlagen
ven und organisatorischen Struk- 1.1.1 Haus Typ 12 und 380 15 2.5.1 Beton, Sichtbeton 46 4.1.1 Heizungsanlagen 72
turen der Siedlung Halen, die Ty- 1.1.2 Studios 16 2.5.2 Verputztes Mauerwerk 47 4.1.2 Warmwasser- und 73
pologie des Reihenhauses, die 1.1.3 Gewerberäume, Ateliers 17 2.5.3 Metallbauteile 48 Stromerzeugung
Schottenbauweise und die über 1.2 Brandmauern, Hof- und 2.5.4 Holzwerkstoffe 49 4.2 Private Anlagen
den gesamten Hausreihen liegen- Gartentrennwände 2.5.5 Beleuchtung 50 4.2.1 Heizungsanlagen 74
den Dächer. Im Weiteren beinhal- 1.2.1 Haus Typ 12 und 380 18 4.2.2 Warmwasser- und 75
tet es die privaten Aussenräume. 1.2.2 Studios 19 3. Gebäudeinneres Stromerzeugung
1.2.3 Gewerberäume, Ateliers 20 3.1 Haus Typ 12 und 380 4.2.3 Übermittlungsanlagen 76
Kapitel 2 befasst sich mit der Hülle 1.3 Dächer 3.1.1 Innere Erschliessung 52
der Reihenhäuser, mit den die Ge- 1.3.1 Hauptdächer Typ 12, 380 21 3.1.2 Wohn- und Schlafräume 53 5. Umgebung
bäude umschliessenden Fassaden 1.3.2 Dächer Reihen 2a, 3a 23 3.1.3 Küchen 54 5.1 Strassen, Gassen, Plätze 78
und den vorgesetzten Loggien 1.3.3 Nebendächer 24 3.1.4 Nassräume 56 5.2 Schwimmbad, Sportplatz 79
und mit dem Umgang mit dem 1.4 private Aussenräume 3.1.5 Abstellräume 58 5.3 Gemeinschaftsräume
Sichtbeton und Aussenputz. 1.4.1 Hof 25 3.2 Studios und Gemeinschaftsanlagen 80
1.4.2 Loggia 26 3.2.1 Innere Erschliessung 59 5.4 Freiflächen, Wald 81
Kapitel 3 behandelt die innere Or- 1.4.3 Garten, Gartensitzplatz 27 3.2.2 Wohn- und Schlafräume 60
ganisation des Reihenhauses. 1.4.4 Solarium 28 3.2.3 Küchen 61 6. Musterhaus
3.2.4 Nassräume, 62 6.1 Musterhaus 83
In Kapitel 4 geht es um den Um- 2. Gebäudehülle, Fassaden Abstellräume
gang mit Energieerzeugungsanla- 2.1 Haus Typ 12 3.3 Gewerberäume, Ateliers
gen, insbesondere um die Stand- 2.1.1 Südfassaden 30 3.3.1 Innere Erschliessung 63
orte von Solarenergieanlagen. 2.1.2 Nordfassaden 32 3.3.2 Arbeitsräume 64
2.1.3 Ost- und Westfassaden 35 3.3.3 Küchen 65
Kapitel 5 befasst sich mit den Ge- 2.2 Haus Typ 380 3.3.4 Nassräume 66
meinschaftseinrichtungen und der 2.2.1 Südfassaden 37 3.3.5 Abstellräume
nahen Umgebung der Siedlung. 2.2.2 Nordfassaden 38 3.4 Materialisierung
In Kapitel 6 wird das Thema Mus- 2.2.3 Ost- und Westfassaden 39 3.4.1 Wände, Decken 67
terhaus behandelt. 2.3 Studios 3.4.2 Bodenbeläge 68
2.3.1 Südfassaden 41 3.4.3 Einbauten 69
2.3.2 Ost- und Westfassaden 42 3.4.4 Sanitäre Einrichtungen 70
2.4 Gewerberäume, Ateliers
2.4.1 Südfassaden 43
3 2.4.2 Nordfassaden 44
Vorwort

Atelier 5 Die Siedlung Halen (1955-1961), ist geführten Brüstungen bei Sola- Bewohner jeden Alters. Gleichzei- der Eigentümergesellschaft, noch
nicht zufällig ein prägendes Bau- rien sind beispielhaft elegant und tig ist sie Vorbild einer zeitlosen Ar- aus der Sicht der Energie- und
werk der klassischen Moderne ge- zweckmässig detailliert. Die Fenster chitektur, die weltweit anerkannt ist. Klima-Erfordernisse eine Chance
worden. Halen ist ein Kind der Nach- von Atelier- und Gewerberäumen Atelier 5 haben, von allen Partnern akzep-
kriegszeit, die in ihrer euphorischen sind nicht wie bei den Reihenhäu- tiert zu werden. Eine Übereinkunft
Aufbruchstimmung die jungen Ar- sern in Holz, sondern in verzinktem Für die Eigentümer und Bewohner im Sinne eines Kompromisses war
chitekten stimuliert hat. Das Alte, Stahl gebaut. Die filigranen Profile ist die Siedlung Halen in erster Li- deshalb notwendig. Besonders
die Tradition wurde belächelt. Man sind mit dem Putz flächenbün- nie ein einzigartiges Zuhause. Als deutlich zeigt sich dies bei der Wär-
wusste es besser, hatte bessere dig eingebaut und unterstreichen solches soll sie erhalten bleiben medämmung der Nordfassaden.
Baumethoden zur Verfügung und die flache Fassade der Gewerbe- und sich den wechselnden Be- Rein denkmalpflegerisch sollte die
suchte sich eine andere Form der sockel. Das Innere der Wohnbau- dürfnissen der Bewohner anpas- Fassade in ihrer heutigen Ausge-
Gesellschaft. ten ist auf das Wesentliche redu- sen können. Nach einem halben staltung beibehalten werden. Aus
ziert. Die in Backstein gemauerten Jahrhundert steht das Bauwerk vor energetisch-klimapolitischer Sicht
Die Siedlung zeichnet sich aus doppelschaligen und daher auch bedeutenden Herausforderungen. wäre eine Dämmung von 20-25 cm
durch Reihenhäuser, von Lauben noch den heutigen Anforderun- Immer häufiger auftretende aktute erforderlich. Geeinigt hat man sich
begleitet, welche reduziert sind gen an den Schallschutz gerech- Schäden und die beschränkten fi- auf 8 cm, womit die Bauschaden-
auf ein stützenfreies Vordach mit ten Brandmauern und die inneren nanziellen Möglichkeiten erfordern freiheit garantiert werden kann (s.
abschliessendem Unterzug aus Be- Raumtrennwände sind mit demsel- Prioritäten. Am dringlichsten ist die Anhang).
ton. Diese Einfachheit findet man in ben weiss gestrichenen Putz über- kostspielige Sanierung der Abwas- Eigentümergesellschaft Siedlung Halen
der ganzen Siedlung wieder. So sind zogen wie die Fassaden. Die Zim- serleitungen. Für die Eigentümer
die zum öffentlichen Raum hin ori- mer sind in ihrer Grösse bescheiden, haben ferner die je nach Haus erfor-
entierten Fassaden aus einem ein- jedoch mit Schrankräumen ergänzt derlichen Anpassungen vor allem
fachen Dämmstein mit Putz gemau- und somit von unnötigem Mobiliar im Gebäudeinneren eine grosse Be-
ert. Die zu öffnenden Fenster aus entlastet. Küchen und Bäder sind deutung. Gemäss Sanierungs- und
Holz sind innen angeschlagen, die dem damaligen Standard entspre- Energiekonzept folgt sodann die Sa-
grossflächigen Treppenhausvergla- chend zweckmässig eingerichtet. nierung der Gebäudehülle. Erst an
sungen hingegen aussen direkt in Bauteile aus Holzwerkstoff sind letzterer Stelle soll die bestehende
das Mauerwerk eingekittet. Das ab- hellgrau gestrichen. Ölheizung gegen Ende dieses Jahr-
schliessende Dachrandelement bil- zents durch die Nutzung erneuerba-
det die Abgrenzung der intensiven Noch heute strahlt die Siedlung rer Energien ersetzt werden.
Dachbegrünung und schützt gleich- Halen die 50er- und 60er Jahre aus. Der Prozess der Erarbeitung der
zeitig den als Notüberlauf ausge- Sie bleibt dank ihrer klaren archi- Richtlinien und das Ergebnis der
bildeten Dachrandabschluss. Die tektonischen Haltung ein wertvol- Vernehmlassung zeigen deutlich,
Übergänge von verputztem Mau- ler, heute durchaus noch brauch- dass Maximalforderungen weder
4 erwerk zu den in Sichtbeton aus- barer Wohn- und Lebensraum für von der Denkmalpflege noch von
Einleitung

Atelier 5 Warum und wie entstanden Stockwerkeigentum. lung entspricht nicht den heutigen Die KDP ersuchte deshalb die Eid-
diese Richtlinien? Erfordernissen und gesetzlichen genössische Kommission für Denk-
In den letzten fünfzig Jahren wur- Vorgaben. Die originale Bausubs- malpflege (EKD), ein Gutachten zum
Die Siedlung Halen wurde in einer den die Häuser der Siedlung viel- tanz weist nach einem halben Jahr- grundsätzlichen denkmalpflege-
Zeit gebaut, in der es noch keine fach verändert und den Bedürfnis- hundert intensivem Gebrauch ins- rischen Umgang mit der Siedlung
anwendbaren Rechtsgrundlagen sen der einzelnen Bewohner und gesamt grössere Schäden auf. zu erstellen. Das Gutachten der
über das Stockwerkeigentum gab. Bewohnerinnen angepasst (dies EKD vom 20. November 2010 be-
Deshalb hat sich die Siedlung selbst auch im Sinne der Erbauer, die ein Um eine gemeinsame Sanierung schränkt sich im Wesentlichen auf
eine spezielle Grundlage gegeben: klares städtebauliches Konzept und der Gebäudehülle vorzunehmen, allgemeine Grundsätze. Es fordert
Das Gemeinschaftseigentum wird eine möglichst grosse Freiheit bei wurde von der EG Halen 2010 ein unter anderem eine umfassende
von einem Verein, der Eigentümer- späteren Umbauten anstrebten). So Energie- und Sanierungskonzept Erhebung des heutigen Bauzu-
gesellschaft Siedlung Halen (EG Ha- wurden in den meisten Häusern im erarbeitet, eine Einfache Gesell- stands der einzelnen Häuser der
len) verwaltet, während über die Innern und am Äussern zahlreiche schaft gegründet und eine Baukom- Siedlung mit der Aufnahme der
Privathäuser (inkl. deren Dächer) bauliche Veränderungen vorge- mission gewählt. Damit diese han- Veränderungen der vergangenen
ausschliesslich die jeweiligen Ei- nommen, z.B. Küchen und Nass- deln kann, müssen möglichst alle 50 Jahre. Auf dieser Grundlage sei
gentümerinnen und Eigentümer zellen umgebaut, vergrössert oder Eigentümerinnen und Eigentümer die Siedlung zu beurteilen, und es
entscheiden. Eine Änderung dieser neu erstellt, Zimmer zusammenge- zustimmen. Daneben müssen die seien nachfolgend Richtlinien zum
Regelung würde die Zustimmung al- legt, einzelne Höfe überbaut, Ost- Gesuche für anstehende Umbauten konkreten Umgang mit der Bausub-
ler 83 Mitglieder der EG vorausset- und Westfassaden unterschied- privater Häuser behandelt werden. stanz zu erarbeiten.
zen, was zumindest in absehbarer lich stark wärmegedämmt und mit Diese mussten bisher sowohl bei Die KDP und die EG Halen haben
Zeit nicht zu erwarten ist. Aufgrund neuen Fenstern und Eingängen kleinen und unbedeutenden Bau- 2011 dem Atelier 5 den Auftrag er-
dieser speziellen rechtlichen Situa- versehen. vorhaben wie auch bei grundsätz- teilt, die originalen Plangrundlagen
tion sind Mehrheitsentscheide (ge- lichen Fragestellungen fallweise (Archivpläne) aufzuarbeiten und
mäss Statuten der EG) nur für das Da die einzelnen Häuser abparzel- mit der Kantonalen Denkmalpflege bereitzustellen, eine bewertende
Gemeinschaftseigentum möglich, liert sind, wurde bisher keine Ge- (KDP) diskutiert werden. Insbeson- Beschreibung und Beurteilung der
während beispielsweise für eine samtsanierung vorgenommen; alle dere im Zusammenhang mit der originalen Strukturen, Bauteile und
Dachsanierung der Privathäuser die haben ihr Haus nach eigenem Gut- umfassenden Sanierung sind aber Elemente der Siedlung vorzuneh-
Zustimmung aller Eigentümerschaf- dünken unterhalten. Nach über grundsätzliche Verhaltensregeln im men und bauliche Richtlinien für
ten zumindest einer Reihe erforder- fünfzig Jahren steht eine Gesamt- Umgang mit der Bausubstanz erfor- den künftigen Umgang mit Mate-
lich ist. Deshalb ist es wesentlich sanierung der Anlage an: Die Flach- derlich. Zu definieren ist eine kon- rialien und Formen im Innern und
schwieriger, gleichzeitig denkmal- dächer, die bautechnisch eine Ein- sistente Haltung der Behörden, na- am Äussern der Siedlung zu erar-
pflegerische und energiepolitische heit bilden, verursachen immer mentlich der Denkmalpflege, und es beiten. Aus Zeit-, Kosten-, Praktika-
Anliegen in der Siedlung Halen zu häufiger Wasserschäden und sind sind siedlungsübergreifende Ant- bilitäts- und rechtlichen Gründen
realisieren als bei schützenswer- zu sanieren. Der energetische und worten zu den Sanierungs- und musste auf eine umfassende, wis-
5 ten Einzelobjekten im Allein- oder bauphysikalische Zustand der Sied- Veränderungsfragen zu formulieren. senschaftliche Erhebung des heuti-
Atelier 5 gen Zustands der Siedlung mit allen aller Mitglieder der EG (68), die sich gewährleistet. Die Eigentümergesellschaft Sied-
bisher durchgeführten Veränderun- in der Vernehmlassung nicht äu- Die vorliegende Version der Richt- lung Halen hat an ihrer a.o. General-
gen verzichtet werden. sserte, scheint die Richtlinien (Roh- linien ist aber noch nicht ganz voll- versammlung vom 16.01.2013 be-
fassung) akzeptieren zu können. ständig; auch können sich aufgrund schlossen, die Richtlinien im Sinne
Die Erarbeitung der Richtlinien Von Seiten der Hochschulen und der Erfahrungen bei ihrer Anwen- einer Empfehlung bei Bauvorha-
durch das Atelier 5 wurde von ei- der Denkmalpflege wurde demge- dung Anpassungen aufdrängen. Im ben betreffend das Gemeinschafts-
ner Arbeitsgruppe “Bauliche Richt- genüber moniert, dass die konser- Anhang fehlen insbesondere Mus- eigentum anzuwenden um so Er-
linien Halen“ mit Vertretern der KDP, vatorischen und städtebaulichen terelemente wie zum Beispiel Mus- fahrungen sammeln zu können; sie
der EG Halen und der Einfachen Ge- Aspekte in den Richtlinien nament- terfenster, welche erst im Zusam- empfiehlt ihren Mitgliedern, dies für
sellschaft Sanierung Halenhäuser lich auch in Bezug auf die Dämm- menhang mit einer Baueingabe ihre eigenen Bauprojekte ebenfalls
begleitet (vgl. Projektorganisation). problematik zu wenig berücksich- definiert werden können. Ferner zu tun. Auch die "Einfache Gesell-
Eine Rohfassung der Richtlinien tigt würden. Die öffentlichen Stellen ist der rechtliche Status der Richtli- schaft Sanierung Halenhäuser" wird
wurde am 2. Mai 2012 den Mitglie- sehen eher die Notwendigkeit ei- nien von der Gemeinde noch nicht sich an diesen Entscheid halten.
dern der EG Halen vorgestellt; an- ner Anpassung der Überbauungs- festgelegt worden und ein Bei-
schliessend fand eine Vernehmlas- ordnung, die nicht dem heutigen trag der KDP zum Vorwort ist noch
sung bei den Mitgliedern der EG gebauten Zustand entspricht. Die ausstehend.
sowie bei den betroffenen öffentli- Stellungnahmen wurden in der Ar- Die wesentlichen Elemente sind je-
chen, denkmalpflegerisch und wis- beitsgruppe diskutiert und zum Teil doch definiert; die Richtlinien sind
senschaftlich interessierten Stel- in den Richtlinien übernommen. anwendbar. Sie sollen deshalb bei
len statt (Amt für Gemeinden und allen künftigen Bauvorhaben ein-
Raumordung des Kantons Bern Die Richtlinien sollen zu Rechtssi- gehalten werden. Die Verwaltung
AGR und Regierungsstatthalteramt cherheit und einer effizienten und der EG Halen, die Einfache Gesell-
Bern-Mittelland sowie Gemeinde raschen Abwicklung der Baugesu- schaft Sanierung Halenhäuser und
Kirchlindach, EKD, Fachkommis- che führen. Bauvorhaben, die mit die Kantonale Denkmalpflege wer-
sion für Denkmalpflege des Kantons den Richtlinien übereinstimmen, den dies tun; den Mitgliedern der
Bern FKD, ETH-Z, EPF-L). Die einge- werden von der Denkmalpflege Eigentümergesellschaft Halen wird
gangenen 15 Stellungnahmen der rasch und unkompliziert der Ge- dies ebenfalls empfohlen.
Mitglieder der EG Halen forderten meinde zur Bewilligung empfohlen. In diesem Sinne hat die Arbeits-
im Wesentlichen mehr Freiheit bei Grundsätzliche Fragestellungen gruppe „Bauliche Richtlinien Halen“
Bauprojekten vor allem im Innern zu Bauvorhaben und die Antwor- die Richtlinien in der vorliegenden
der Häuser, aber auch bei den nö- ten dazu sind durch die Richtlinien Form an ihrer Sitzung vom 30. Okto-
tigen energetischen und bauphysi- zu einem grossen Teil geklärt; eine ber 2012 verabschiedet und in Kraft
kalischen Sanierungen von Dächern einheitliche Behandlung identischer gesetzt.
und Fassaden. Die grosse Mehrheit Projekte ist auch bei wechselnden
6 personellen Zusammensetzungen
Atelier 5 Projektorganisation Begleitgruppe:
Auftraggeber und Mitwirkende: Roger Schneider, Bauphysiker, Ver-
waltung Siedlung Halen, Ressort
Eigentümergesellschaft Siedlung Bau
Halen, vertreten durch:
Hans Luzius Schmid, dipl. Ing. chem.
ETH, Dr. sc. techn.
Renate Haueter, dipl. Architektin
ETH SIA SWB

Erziehungsdirektion des Kantons


Bern, Amt für Kultur, Denkmal-
pflege, vertreten durch:
Michael Gerber, Kantonaler Denk-
malpfleger und Brigitte Müller, Bau-
beratung und Ortsbildpflege
(bis 31. 08. 2012)

Verfasser:
Atelier 5 Architekten und Planer AG,
vertreten durch:
Peter Breil, Architekt BSA SIA SWB
Heinz Müller, Architekt BSA SIA
Zuzana Ondruskova, Architektin

Kerngruppe Struktur:
Brigitte Müller, KDP
Heinz Müller, Atelier 5
Urs Heimberg, Raumplaner FSU
SWB, als Vertreter der "Einfa-
chen Gesellschaft Sanierung
Halenhäuser"

7
Rechtliche Grundlagen

Atelier 5 Finanzhilfen für die Erhal- Denkmalpflegerische Unter-


tung und Restaurierung von schutzstellung
Baudenkmälern Die denkmalpflegerische Unter-
schutzstellung dient einerseits der
Wann sind Beiträge an Res- längerfristigen Erhaltung und Nutz-
taurierungen von Inventarob- barkeit von Inventarobjekten bzw.
jekten bzw. Baudenkmälern Baudenkmälern, andererseits der
möglich? Sicherung der Zweckbestimmung
Die Denkmalpflege unterstützt Re- von finanziellen Beiträgen der öf-
staurierungen von Inventarobjek- fentlichen Hand. Geschützte Ob-
ten und koordiniert die möglichen jekte dürfen grundsätzlich nur mit
Finanzhilfen (Budgetmittel der Er- der Zustimmung der Denkmalpflege
ziehungsdirektion, Mittel des kan- verändert werden. Der konkrete
tonalen Lotteriefonds, Beiträge des Schutzumfang ist Gegenstand des
Bundesamtes für Kultur sowie von Vertrags, der zwischen dem Kan-
Seiten Dritter). Die finanzielle Un- ton und der Eigentümerschaft ab-
terstützung der Eigentümerschaf- geschlossen wird.
ten wird in der Regel prozentual zu
den Kosten von beitragsberechtig-
ten substanz- und werterhalten-
den, aber nicht komfort- und wert-
vermehrenden Baumassnahmen
berechnet; Dämmmassnahmen
sind komfortvermehrend und nicht
beitragsberechtigt.
Substanz- und werterhaltende Bau-
massnahmen können in nicht ab-
schliessender Auflistung folgende
sein:
1. Dachsanierung (mit Wieder-
herstellung der Dichtigkeit)
2. Fassadensanierung (Beton,
Putz u.a.)
3. Instandstellung originaler Fens-
8 ter, u. A. auch Fensterersatz
Atelier 5 Baubewilligungspflicht in der zieht für den Entscheid die kanto- aufgrund dieser Richtlinien rück-
Siedlung Halen nale Denkmalpflege bei. gängig gemacht oder sonst irgend-
wie angepasst werden müssen.
Baubewilligungspflicht: Hinweis rechtlicher Status:
Nach Art. 7 Abs. 2 des Dekrets über Zur Zeit liegen noch Varianten vor.
das Baubewilligungsverfahren vom Die endgültige Regelung ist zu ei-
22.03.1994 (BewD) sind Bauvorha- nem späteren Zeitpunkt gemein-
ben, welche ein Baudenkmal oder sam mit der Denkmalpflege zu
dessen Umgebung und das ent- bestimmen.
sprechende Schutzinteresse be-
treffen, baubewilligungspflichtig. Bauverwaltung Kirchlindach,
Die Siedlung Halen ist im Bauinven- 13.03.2012:
tar der Gemeinde Kirchlindach als Die Richtlinien sind den Gremien
schützenswert eingetragen. Nach der Gemeinde Kirchlindach vorzu-
Art. 10b des Baugesetzes vom legen. Diese haben über den recht-
09.06.1985 (BauG) dürfen schüt- lichen Status zu entscheiden. Aus
zenswerte Baudenkmäler nicht ab- Sicht der Bauverwaltung bestehen
gebrochen werden. Innere Bauteile, folgende Möglichkeiten:
Raumstrukturen und feste Ausstat- Geringfügige Änderung der UeO-
tungen sind ihrer Bedeutung ent- Vorschriften mit einem Hinweis auf
sprechend zu erhalten. Die Bau- die Richtlinien.
bewilligungspflicht muss demnach Richtlinien gelten als Grund-
unter Umständen bereits bei Ver- lage für eine Anpassung der
änderungen von inneren Bauteilen UeO-Vorschriften.
bejaht werden. Keine UeO-Anpassung, die Richt-
linien haben hinweisenden
Für die Klärung der Baubewilli- Charakter.
gungspflicht muss festgestellt wer-
den, ob das Schutzinteresse des Besitzstandsgarantie
Baudenkmals betroffen ist. Bauvor- Für die ganze Halensiedlung gilt die
haben, auch im Rauminnern, sind Besitzstandsgarantie, d.h. es kann
dazu vorgängig der Bauverwaltung nicht verlangt werden, dass bauli-
Kirchlindach zur Beurteilung der chen Veränderungen, welche vor
Baubewilligungspflicht mitzuteilen. Inkraftsetzung dieser Richtlinien
9 Die Bauverwaltung Kirchlindach rechtsgültig vorgenommen wurden,
Atelier 5 Ursprünglicher,
baubewilligter
Plan, nicht konse-
quent umgesetzt.

Grundbuchplan
No. C8, 10
mit Legende zu:
Wohnbauten (rot),
offene Loggien
(rot schraffiert)
und Depenenzen
(weiss).

10
Allgemeine Grundlagen

Atelier 5 Projektdaten Objektname: Projekterläuterung möglicht durch den Beitrag eines je-
Siedlung Halen "In einer Waldlichtung in der Nähe den. Das ist ,Halen'."
Grundstückfläche: der Stadt Bern bauen wir unsere
24'720 m2, davon 6'155 m2 Wald, Koordinaten: erste Siedlung. Die Wohneinheiten Atelier 5, Projektbeschriebe von
mittleres Gefälle 16% Halen 1 - 77 werden mit äusserster Disziplin und 1986
Wohnfläche brutto: 3037 Herrenschwanden BE Systematik in grosser Dichte auf
13'454 m2 (inklusive äussere Gar- dem Grundstück zusammengefügt.
tenwände, Dachterrassen, Abstell- Auftragsjahr: 1955 Die einzelnen Häuser (2 Typen, 4 und
räume, jedoch ohne Keller und Fertigstellung: November 1961 5 Meter breit, beide dreigeschossig)
Loggien) werden so einfach und ökonomisch
Wohnflächen je Haus: Auftraggeber: Ernst Göhner AG, wie möglich konstruiert.
120 – 170 m2 Zürich Alles wird unternommen, um die
Garage, Heizzentrale, Waschkü- privaten Innen- und Aussenräume
che: vor Einblicken zu schützen und je-
1'956 m2 (70 Parkplätze innen, des Haus vom anderen akustisch
26 PP im Freien) einwandfrei zu isolieren.
Ausnützungsziffer: Die Autos werden in einer grossen
0,54 (13'454: 24'720) Einstellhalle untergebracht, die
Wege in der ganzen Siedlung sind
Wohneinheiten, Ateliers: verkehrsfrei. Einzig in der zentralen
33 Reihenhäuser vom Typ 12 (5m Strasse gibt es einen beschränkten
breit) Zubringerdienst. Zentrales Thema,
41 Reihenäuser vom Typ 380 (4m neben der ökonomischen Wohnein-
breit), davon 5 Häuser mit Ate- heit, sind die Gemeinschaftseinrich-
lier tungen. Jeder erwirbt zusammen
5 Ateliers unter den Gärten von mit seinem Haus im Miteigentum
Reihe 3, 4 Studios unter den Gär- einen 79stel der gesamten öffent-
ten von Reihe 2. lichen Anlagen und Einrichtungen.
Ökonomischer Umgang mit dem
insgesamt 79 Einheiten (74 Reihen- Bauland, organisierte, fast städ-
häuser und 5 Ateliers) tische Gesamtanlage, einfachste Die Siedlung ist einzigartig, weil sie
Wohneinheiten, absoluter Schutz ein aus Urbanität, Architektur und
der privaten Bereiche, Unver- Umwelt bestehendes und aufeinan-
brauchbarkeit auf Dauer, reichliche der abgestimmtes Ganzes bildet.
11 Anlagen für die Gemeinschaft, er-
Atelier 5 Baubeschrieb Die Brandmauern bestehen aus Innenausbau:
Konstruktionsprinzip: zweimal 12 cm Backstein und ei- Um die spätere individuelle Möblie-
Die Siedlung Halen wurde in völlig nem Zwischenraum von 8 cm. In rung in keiner Weise zu präjudizie-
konventioneller Bauweise erstellt, diesem Zwischenraum wurden an ren, ist der gesamte Innenausbau in
obwohl gerade diese Konzeption den gefährdeten Stellen 2 cm starke Bezug auf Materialwahl und Farb-
sich für die Vorfabrikation des Roh- Polystirol-Platten aufgezogen, um gebung möglichst neutral gehalten.
baus denkbar gut geeignet hätte. das Entstehen von Schallbrücken Trotz verdichteter Bauweise kann
Die Frage wude 1956/57 während während dem Bau zu verhindern. Atelier 5, Baubeschrieb von 1962 niemand dem Nachbarn ins Zimmer
der Planung mit der Unternehmer- Es wurde konsequent darauf ge- schauen.
schaft gründlich untersucht. Eine achtet, dass durch keine konstruk-
rationelle Fertigbauweise, die den tiven Elemente, wie z.B. Leitungen,
gestellten Ansprüchen genügt, war solche Schallbrücken entstehen
damals nicht möglich. können.
Die konstruktive Durchbildung al-
ler Wohnbauten ist in erster Linie Leitungssystem:
darauf ausgerichtet, dem einzel- Ein unterirdischer, begehbarer,
nen Eigentümer einen maximalen mannshoher Leitungskanal verbin-
Komfort in Bezug auf gegenseitige det alle Bauten mit der Zentrale. Je-
Schallisolierung und maximale Frei- des einzelne Haus ist in diesem Ka-
heit für eventuelle spätere Umbau- nal an den grossen Ringleitungen
ten im Rahmen der Bauordnung zu angeschlossen. Hier befinden sich
gewährleisten. auch die individuellen Abstellhah-
nen und die Kontrollschächte der
Konstruktion und Wärmeisolation: Kanalisation. Der Leitungskanal ist
Alle Aussenmauern sind mit Duri- durch die Zentrale zugänglich.
solsteinen gemauert, Beton wurde
nur dort verwendet, wo eine ein- Vorgefertigte Bauteile:
deutige statische Funktion zu erfül- In den verschiedenen Betonwa-
len war. Alle übrigen Konstruktio- renfabriken wurden kleinere Bau-
steile sind in Backstein gemauert. teile wie Treppen, Brüstungen, Sitz-
bänke, Dachrandelemente u.a.m.
Akustische Isolationen: angefertigt und auf der Baustelle
Die einzelnen Wohnhäuer wurden versetzt.
vollkommen getrennt errichtet, nur
12 die Fundamente sind gemeinsam.
Begriffe, ihre Bedeutung und
Verbindlichkeit

Atelier 5 Geltungsbereich Pläne


Der Geltungsbereich definiert, Die Pläne sind Originalpläne aus
um welchen Bauteil es sich han- dem Archiv Atelier 5. Sie wur-
delt. Er ist in Hauptgruppen unter- den eingescannt und nach Bedarf
teilt, welche die Einordnung und vectorisiert.
Auffindbarkeit des Bauteils in der Auf Massaufnahmen vor Ort ist
Siedlung ermöglichen. grundsätzlich verzichtet worden.
Bedeutung, Originalzustand Fotografen
Die Bauteile werden hier in ihrem Croci & du Fresne
Originalzustand beschrieben. Zu- Leonardo Bezzola
sätzlich wird die Bedeutung des Balthasar Burkhard
Bauteils in sich und zum Ganzen Albert Winkler
in einen Zusammenhang gestellt. Archiv Atelier 5
Festlegung
Die Festlegung beschreibt behör-
denverbindliche Handlungsspiel-
räume für bauliche oder organisa-
torische Veränderungen.
Empfehlung Gliederung der
Reihe 2 Reihe 3a Siedlung in ein-
Die Empfehlung liefert Handlungs- Ateliers zelne, durch-
nummerierte
hinweise, wie eine Festlegung Reihen. Die Reihe
2 beinhaltet die
umgesetzt werden soll. Sie hat Studios Reihe 2a mit Club-
richtungsweisenden, nicht zwin- raum und Laden,
Reihe 3 die Ateliers in
genden Charakter. Reihe 1 der Reihe 3 oben
sind mit Reihe 3a
Ateliers bezeichnet.
Reihe 2a und Gewerberäume

Reihe 5

Reihe 4

13
1. Strukturen

Atelier 5

14
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1. Strukturen Die Zusammenfassung von ein- Das Reihenhaus in seiner Dreige- 1.1.1
1.1 Reihenhaustypologie zelnen, in der Breite identischen schossigkeit ist als solches zu er-
1.1.1 Haus Typ 12 und 380 Reihenhäusern in Gebäudereihen, halten. Dasselbe gilt für die Wah-
die ihrerseits so gruppiert sind, rung der privaten Innen- und
dass sie durch ihre Stellung Stra- Aussenräume als vor Einblicken
ssen, Gassen und Plätze bilden, ist geschützte Bereiche.
die grundsätzliche städtebauliche
Aussage der Siedlung Halen.
Die einzelnen Häuser vom Typ
12 (die Bezeichnung bezieht sich
auf die Länge des Reihenhauses,
welche ohne Loggia 12,18 m be-
trägt) und dem Typ 380 (die Typen-
bezeichnung ist von der lichten
Breite von 3,80 m des Reihen-
hauses abgeleitet. Die Länge des
Grundrisses beträgt ohne Loggia
11,73 m, 45 cm kürzer als Haus Typ
12), beide dreigeschossig, wurden
so einfach und ökonomisch wie
möglich konstruiert.
Alles wurde unternommen, um
die privaten Innen- und Aussen-
räume vor Einblicken zu schützen
und jedes Haus vom anderen aku-
stisch einwandfrei zu isolieren.

15
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.1 Reihenhaustypologie Die Studios unter den Gärten Die Studios, eingeschossig, über Die Studios bilden eine der weni- 1.1.2
1.1.2 Studios der Reihe 2 übernehmen mit ei- einen privaten Aussenraum er- gen Abweichungen von den bei-
ner Ausnahme die darüber lie- schlossen, sind als solche zu er- den Grundtypen. Ein Rückbau der
gende Schottenbauweise vom Typ halten. Türbreite Durchbrüche und zusammengelegten drei Studios
12. Das westlich liegende Studio vertikale Schlitze zwischen zwei wäre wünschenswert.
nimmt zwei Module in Anspruch. oder mehreren Studios sind er-
laubt. Ein Rückbau muss jederzeit
möglich sein.

Grundriss der Studios der Reihe 2a

16
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.1 Reihenhaustypologie Die Ateliers auf der Nordseite der Die Ateliers der Reihe 3a sind als 1.1.3
1.1.3 Gewerberäume, Ateliers Reihe 3 bilden die logische Fort- Einheiten innerhalb ihrer Schotten
Reihe 3a setzung der Reihenhaustypolo- zu erhalten.
gie der südlich liegenden Häuser Die Verbindungsbrücken zum Vor-
von Typ 380. Sie sind im Gale- derhaus im Galeriegeschoss sind
rie- respektive im Obergeschoss auch bei rechtlich getrennten Ein-
mittels einer Brücke miteinander heiten zu erhalten. Ein Wiederver-
verbunden. binden des Ateliers mit seinem
Heute als eigenständige Wohnate- "Mutterhaus" muss jederzeit mög-
liers vom ursprünglichen "Mutter- lich sein.
haus" getrennt, können sie jedoch
ohne weiteres wieder als Einheit
zusammengelegt werden.

Ateliers der Reihe 3a - Obergeschoss

17
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.2 Brandmauern, Hof- und Garten- Die Struktur aneinander gereihter Die Brandmauern, Hof- und Gar- 1.2.1
trennwände Wohnhäuser ist eine charakteris- tentrennwände sind in ihrer origi-
1.2.1 Haus Typ 12 und 380 tische Qualität der Siedlung Halen. nalen, nicht durchbrochenen Form
Sie definiert nicht nur die Hausty- und Dimensionierung als Schotten
pen, sondern prägt auch den ur- zu erhalten. Dasselbe gilt für die
banen Massstab der gesamten Stirnfassaden (Ost- und Westfas-
Anlage. saden) der einzelnen Reihen.
Die Schotten ziehen sich inklusive
der Ost- und Westfassaden der ein-
zelnen Reihen vom Eingangshof im
Strassengeschoss bis zum gedeck-
ten Sitzplatz im Gartengeschoss.

Die Schottenbauweise zieht sich vom Hof über das eigentliche Haus
bis und mit Garten und Gartensitzplatz hin.

18
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.2 Brandmauern, Hof- und Garten- Die Studios, als eingeschossige Türbreite Durchbrüche und verti- 1.2.2
trennwände Einheiten geplant, befinden sich kale Schlitze zwischen zwei oder
1.2.2 Studios unter den Gärten der Reihe 2. Sie mehreren Studios sind erlaubt.
sind durch zweischalige Brand- Ein Rückbau muss jederzeit mög-
wände voneinander getrennt. lich sein.

Die drei einzelnen Studios sind mit


türbreiten Durchstichen durch die
Brandmauern in den 90er Jahren
zu einer Wohneinheit verbunden
worden. Ebenso sind die einzel-
nen Höfe durch Öffnungen in den
Gartentrennwänden zusammen-
geschlossen worden.

Grundriss der Studios der Reihe 2a

19
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.2 Brandmauern, Hof- und Garten- Die Struktur aneinander gereihter Ein Zusammenlegen von meh- 1.2.3
trennwände Wohnhäuser ist eine charakteris- reren Einheiten,falls dies für die
1.2.3 Gewerberäume, Ateliers tische Qualität der Siedlung Halen. Nutzung als Gewerbe- und Ate-
Sie definiert nicht nur die Hausty- lierraum nachvollziehbar ist, ist
pen, sondern prägt auch den ur- zugelassen.
banen Massstab der gesamten Ein Rückbau muss jederzeit mög-
Anlage. lich sein.
Die Räume unter den Gärten der
Reihe 3, ursprünglich als offene
Halle geplant, wurden als Atelier-
und Gewerberäume ausgebaut,
die teilweise Gebäude übergrei-
fend sind.

Gewerberäume und Ateliers der Reihe 3; unten Strassengeschoss,


oben Obergeschoss (Planauschnitt Archiv Atelier 5)
Umbau/Veränderung

20
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.3 Dächer Die Dächer, bestehend aus ge- Die Dächer bilden eine dem ein- Die Dächer und Oberlichter sollten 1.3.1
1.3.1 Hauptdächer Typ 12, 380 trennten Ortbetondecken über zelnen Reihenhaus übergela- innerhalb einer Reihe gemeinsam
den einzelnen Reihenhäusern und gerte, durchgehende Fläche. Sie saniert und energetisch verbes-
einem durchgehenden Dachauf- ist in ihrem konstruktiven Prinzip sert werden.
bau bilden ein auf die jeweilige zu erhalten und natürlich zu be-
Reihe bezogene, durchgehende grünen (eine Mischung von Kies/
Konstruktion. Die Dachentwäs- Sand, leicht mit Humus durch-
serung erfolgt über mehrere in- mischt, genügt für eine natürliche
nen liegende Dachwasserabläufe. Begrünung).
Der Dachrand ist auf seine ganze Der Dachrand aus vorgefertigten
Länge als Notüberlauf ausgebildet. Sichtbetonelementen ist in seiner
Das Dach als solches ist dem ein- Funktion und Erscheinung zu er-
zelnen Reihenhaus übergeord- halten. Ist ein Ersatz unumgäng-
net. Obwohl rechtlich im Privatei- lich, sind die neuen Elemente in ih-
gentum, bildet es technisch eine rer ursprünglichen Einteilung und
Einheit. in ihrem Ausdruck nachzubauen.
Die Hauptdächer sind mit in Sicht- Die Dachoberlichter sind zu erhal-
beton vorgefertigten Dachrand- ten. Ist ein Ersatz unumgänglich,
elementen abgeschlossen. Diese ist das neue Oberlicht detailgetreu
Elemente sind nicht auf die Aus- gemäss dem Original in Materiali-
masse des einzelnen Hauses sierung, Profilierung und Erschei-
ausgelegt, sondern übergeord- nungsbild (Einscheiben-Stufenglas,
net auf den gesamten Dachrand keine Versprossung) auszuführen,
abgestimmt. stets unter Berücksichtigung der
Die einheitliche Dachform beider technischen Weiterentwicklung.
Haustypen ist von Oberlichtern Zusätzliche Oberlichter sind dann
über den Treppen von Typ 380 erlaubt, wenn in einem Oberge-
und über den Nordzimmern bei- schoss ein neues Badezimmer
der Haustypen durchbrochen. An- eingebaut oder ein bestehendes
Die Hauptdächer
dere Aufbauten gibt es nicht. umgebaut wird und dieses nicht
mit einem Nordfenster belichtet
werden kann.
Aufstockungen sind nicht
zugelassen.
21
Atelier 5

Oberlichter Haus
Typ 380 über
Treppe und beim
Nordzimmer

Oberlicht über der Treppen Typ 380

Oberlicht Nord-
zimmer Haus
Typ 12

Oberlicht Nordzimmer Haus Typ 12

22
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.3 Dächer Die Dächer der Reihen 2a (über Die Dächer sind der ursprüngli- Die Dächer sollten innerhalb ei- 1.3.2
1.3.2 Dächer Reihen 2a, 3a Clubraum / Laden und Kindergar- chen Bauweise entsprechend zu ner Reihe gemeinsam saniert und
ten) und 3a unterscheiden sich erhalten oder bei Sanierungen energetisch verbessert werden.
von den Hauptdächern von Haus mit Blechabdeckungen in - ge-
Typ 12 und 380 dadurch, dass genüber der originalen Abdeckung
die Dachränder in konventionel- - analogem Mass und Erschei-
ler Bauweise mit Abdeckungen in nungsbild zu versehen. Bei einer
Zinkblech ausgeführt wurden. Sie Dachsanierung sind die Dachflä-
waren ursprünglich ebenfalls in- chen natürlich zu begrünen.
tensiv begrünt.

Dächer Reihen 2a, 3a

23
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.3 Dächer Folgende Dächer werden als Ne- Die in Sichtbeton gebauten Ne- 1.3.3
1.3.3 Nebendächer bendächer bezeichnet: bendächer sind zu erhalten. Dies
Dächer der Laubengänge, Abstell- gilt ebenfalls für die Entwässerung
räume und gedeckte Zugänge im über Wasserspeier und der Begrü-
Hof. nung der Dächer.
Dächer der gedeckten Der weisse Anstrich der Unter-
Gartensitzplätze. sichten der Dächer der Lauben-
Vordächer der Solarien und der gänge und der Gartensitzplätze ist
Höfe bei den Ateliers der Reihe 3a. beizubehalten.
Dach der Tankstelle.

Die Nebendächer sind mit Aus-


nahme der Vordächer auf den So-
larien, bei den Ateliers und bei der
Tankstelle dem einzelnen Reihen-
haus übergeordnet. Sie sind im
Verbund über die ganzen Reihen
gebaut.
Die Nebendächer sind - mit Aus- Nebendächer:
Dächer der
nahme der Vordächer der Sola- Laubengänge, Ab-
stellräume und ge-
rien und den Balkondächer der deckten Zugänge
im Hof; Dächer
Ateliers der Reihe 3a - natürlich der gedeckten
begrünt. Sitzplätze; Vordä-
cher der Solarien
Sie werden über Wasserspeier und der Höfe bei
den Ateliers der
entwässert. Reihe 3a; Dach der
Tankstelle

Dächer über dem Laubengang und dem


Zugang zum Haus

24
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.4 Private Aussenräume Die Höfe bilden den Filter zwischen Der Hof ist in seiner ursprünglichen Die neue Verglasung mit Draht- 1.4.1
1.4.1 Hof öffentlichem und privatem Aussen- Form und Materialisierung als nicht spiegelglas des Hofs von Haus 44
raum. Sie stellen eines der wich- überdeckter, nicht überbauter In- ist ein gutes Beispiel für die Sanie-
tigsten strukturellen und typologi- nenhof zusammen mit dem Abstell- rung der Hofverglasungen.
schen Elemente der Aussenräume raum zu erhalten (vgl. Festlegung
der Siedlung Halen dar. Art. 2.1.2 und Art. 2.2.2).
Ebenso bildet der Abstellraum Die Hofumfassung in Drahtglas der
zwischen Laubengang und Hof ei- Häuser 44-52 ist zu erhalten.
nen entsprechenden Filter.
Eine Ausnahme bilden die Höfe der
Häuser 44 - 52 der Reihe 3: Da sie
am gedeckten Durchgang gegen-
über den Ateliers liegen, haben sie
keine Abstellräume. Zudem sind
sie mit einem lichtdurchlässigen
Drahtglas zum Laubengang und
den Nachbarn abgeschlossen.
Solarium
Hof

Solarium

oben:
Solarium im Atelier
Solarium

unten:
Gesamtschnitt mit

Gartensitzplatz
Solarium Nord im
Hof

Atelier 46a
Hof

Solarium
Garten

Gartensitzplatz
Umbau/Veränderung

Hof

Garten
Loggia

25

Loggia
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.4 Private Aussenräume Die Loggien bilden den südlichen Die Loggien sind in ihrer Funk- Im Gegensatz zu den Gartensitz- 1.4.2
1.4.2 Loggia Abschluss der Wohneinheiten. tion und Konstruktion in ihrer ori- plätzen, deren Deckenuntersicht
In Sichtbeton über alle drei Ge- ginalen Materialisierung und in ih- schon ursprünglich weiss gestri-
schosse der einzelnen Reihenhäu- rem Erscheinungsbild zu erhalten. chen waren, sind die Loggiende-
ser gebaut, treten sie als äusse- Änderungen wie z.B. Einhausun- cken roh belassen worden. Es
res, die Siedlung gliederndes und gen, auch unbeheizt, sind nicht empfielt sich daher, diese Unter-
prägendes Element sowohl aus zugelassen. sichten unbehandelt zu belassen.
Distanz als auch aus der Siedlung
selbst in Erscheinung. Sie bieten
geschützten Aussenraum, aber
auch Wetterschutz und Filter ge-
gen Einsicht aus den nachbarli-
chen Gärten.
Sie sind die "Stütze" der Siedlung.

Schnitt durch die Loggia von Typ 380

26
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.4 Private Aussenräume Die Gärten von Haus Typ 12 und Der Gartensitzplatz als solcher Es empfiehlt sich eine feingliedrige 1.4.3
1.4.3 Garten, Gartensitzplatz 380 unterscheiden sich nur in ih- wie auch die raumabschliessende Glas-Metallkonstruktion.
rer Breite und Länge. Besonde- Sitzbank mit Pflanzentrog aus Be-
res Merkmal sind die 2 Meter ho- ton sind zu erhalten.
hen Gartenmauern aus Splittbeton Eine Einhausung, unbeheizt, mit
zwischen den einzelnen Reihen- einer Einfachverglasung ist zuge-
häusern und die gedeckten Sitz- lassen, wenn sie die Untersicht
plätze am äusseren Ende der des gedeckten Sitzplatzes res-
Gärten, die mit Sitzbank und Pflan- pektive die südseitige Rundung
zentrog aus Beton den äusseren des Dachs nicht überschreitet (vgl.
Abschluss bilden. Skizze unten).
Über dem offenen Gartenteil, auf Ein Rückbau muss jederzeit mög-
den seitlichen Gartenwänden auf- lich sein.
liegend, bildet ein teilweise unter-
brochenes, horizontales Rohrge-
rüst eine Kletterhilfe für Pflanzen.
Abgesehen von einem schmalen
Weg aus gegossenem Ortbeton
mit rauer Oberfläche, der von der
Loggia zum gedeckten Sitzplatz
führt, können die Gärten individu-
ell gestaltet werden.

Ausbaulimitie-
rung gedeckter
Gartensitzplatz

Garten mit gedecktem Gartensitzplatz von


Haus Typ 12
27
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 1.4 Private Aussenräume Die Solarien unterbrechen mit we- Die Solarien sind in ihrer ursprüng- Wird der Storenstoff ersetzt, ist 1.4.4
1.4.4 Solarium nigen Ausnahmen die Silhouette lichen Form und Funktion als of- ein unifarbener Stoff in einem zu-
der Reihenhäuser in regelmässi- fene, nicht gedeckte Dachterras- rückhaltenden, in der Siedlung üb-
gen Abständen. Ausnahmsweise sen zu erhalten. lichen Farbton wie Sand, Grau,
gibt es auch zwei nebeneinander Wintergartenartige Ausbau- Beige oder Orange vorzuziehen.
liegende Solarien (Haus 44 und 46). ten oder Erweiterungen des In-
Die Solarien, seitlich abgeschlos- nenraums, sei es auch nur bis
sen mit Sichtbetonwänden oder unter das Vordach, sind nicht
mit den verputzten und weiss zugelassen.
gestrichenen Hauswänden der
Nachbarhäuser, schliessen südlich
mit einer Aussichtskanzel, einer
Sitzbank und einem Pflanzentrog
ab. Die Fensterfront des Zimmers
wird durch ein Vordach aus Beton
geschützt, das mit einer Sonnen-
store ergänzt ist.

Solarium Typ 380 (Foto: Albert Winkler)

28
2. Gebäudehülle, Fassaden

Atelier 5

29
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2. Gebäudehülle, Fassaden Die Fensterfronten in Holz, aussen Die bestehenden Fenster sind zu 2.1.1
2.1 Haus Typ 12 angeschlagen und weiss gestri- erhalten und zu reparieren, wenn
2.1.1 Südfassaden chen, sind der Funktion der inne- nötig nachzurüsten.
ren Räume entsprechend gestal- Ist ein Ersatz unumgänglich, ist
tet: raumbreite Schiebefenster im das neue Fenster detailgetreu ge-
Wohn- und Esszimmer; Fenster- mäss dem Original in Materiali-
türen mit darüber liegendem Lüf- sierung (Holz), Profilierung und
tungsflügel kombiniert mit gross- Erscheinungsbild (scharfkan-
flächigen Festverglasungen im tig, weiss gestrichen) auszufüh-
Gartengeschoss mit zwei Kinder- ren, stets unter Berücksichtigung
zimmern; Fensterflügel und, wo der technischen Weiterentwick-
ein Austritt möglich ist, Fenstertür lung. Für die verschiedenen Fens-
mit Lüftungsflügel im Rahmenbe- tertypen sind Musterfenster zu
reich kombiniert mit fest verglas- entwickeln (vgl. Detailskizzen im
ten Teilen im Obergeschoss mit Anhang).
zwei Kinderzimmern. Das System Schiebefenster in den
Die Schiebefenster im Wohnzimmer Strassengeschossen und Sola-
entsprechen in der Höhe denjeni- riumzimmern ist zu erhalten. Im
gen von Haus Typ 380. Die grössere Gartengeschoss und im Oberge-
Raumhöhe ist mit einer rahmenlo- schoss (exkl. Solarium) kann die
sen Festverglasung ergänzt. Einteilung dem Zweck des/der da-
Die Fensterfront beim Haus mit So- hinter liegenden Raums/Räume
larium ist (mit dem Wohnzimmer- angepasst werden. Die Einteilung
fenster identisch) mit einem Schie- der Fenster hat sich jedoch inner-
befenster versehen. halb der ursprünglichen Typologie
Im Gartengeschoss mit einem zu halten.
Raum über die gesamte Hausbreite
besteht die ursprüngliche Fenster-
front aus Fenstertür mit darüber
Südfassade von Haus Typ 12
liegendem Lüftungsflügel und ei-
ner Festverglasung der restlichen
Fläche oder einem raumbreiten
Schiebefenster.

30
Atelier 5 2.1 Haus Typ 12 2.1.1
2.1.1 Südfassaden

Festverglaster Oberlichtteil über dem


Standardschiebefenster
Grundtyp 12 Variante Gartengeschoss Typ 12 Typ 12 SO (Solarium)
Module der Fensterfronten: Module der Fensterfronten: Module der Fensterfronten:
Gartengeschoss mit 2 Kinderzim- Gartengeschoss mit Schiebefens- Fest verglaste Front mit Fenstertür
mer mit je 1 Fenstertür und 1 fest ter als bestehende Variante. im Gartengeschoss, Schiebefens-
verglaster Teil. ter im Wohngeschoss und zum
Obergeschoss mit 2 Kinderzim- Solariumzimmer, wobei die Raum-
mer mit je 1 Fensterflügel, bzw. höhe im Wohngeschoss mit einer
Fenstertür und fest verglas- rahmenlosen Oberlichtverglasung
ten, horizontalen und vertikalen kompensiert wird.
Elementen.

Schiebefenster

Feste Verglasung

Fenstertür/
Fensterflügel

31
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.1 Haus Typ 12 Bei der Planung der Siedlung Eine Veränderung der Fassade im 2.1.2
2.1.2 Nordfassaden wurde alles unternommen, um Bereich des ursprünglichen Kü-
die privaten Innen- und Aussen- chenfensters und dessen Brüstung
räume vor Einblicken zu schützen. ist möglich. Der Sturz über dem Kü-
Insbesondere galt diese Regel den chenfenster ist zu erhalten.
Nordfassaden: Die im Strassenge- Der zwischen Küchenfenster und
schoss liegende Fassade, beste- Eingangstür gemauerte Teil ist zu
hend aus Hauseingangstür, WC-, erhalten. Ein Zumauern des WC-
und Küchenfenster und dem im Fensters ist zugelassen.
Obergeschoss liegenden Fenster Die Hauseingangstür ist transpa-
vom Nordzimmer. rent zu verglasen und weist ein Mit-
Das Fenster der Küche ist in der telfries auf der Höhe des Schlosses
Höhe mit dem Fenster von Typ auf.
380 identisch. Die grössere Raum- Eine Auskragung in Form eines kas-
höhe wird mit einem Sturz kom- tenförmigen, in die Leibung einge-
pensiert, was deutlich auf die Ab- schobenen Fensters wird auf eine
sicht einer "Lochfassade" und Bautiefe von maximal 0,90 m ab ur-
eine Vereinheitlichung der beiden sprünglicher Fassade erlaubt (vgl.
Haustypen hinweist. Festlegung 1.4.1).
Die rahmenlose, vollflächige Ver- Neue Fensterfronten sind als Holz-
glasung des Treppenhauses fenster, weiss gestrichen, zwingend
weicht von der Regel der vor Ein- gemäss Musterfenster und Detail-
blick geschützten Befensterung plan auszuführen (vgl. Detailskizze
ab, da sich das Fenster nicht auf im Anhang). Das Fenster des Trep-
einen "Wohnraum" orientiert und penhauses ist in seiner Grösse als
zudem in der Regel mit einem Vor- festverglastes Element zu erhal-
hang geschlossen werden kann. ten. Das Zimmerfenster im Ober-
Wesentlich ist die mit Klarglas ver- geschoss ist in seiner Grösse und
sehene Hauseingangstür, die im Konstruktion zu erhalten.
Gegensatz zur Hoftür Einblick er-
laubt. Hingegen ist das Fenster der
Küche bereichsweise transluzid
verglast.

32
Atelier 5 2.1.2

1.04m
1.34m 4.56m

3.64m 0.90m

3.97m

1.90m

3.14m 2.74m

Mögliche Auskra-
gung - kastenför-
miges Fenster

33
Atelier 5 2.1 Haus Typ 12 2.1.2
2.1.2 Nordfassaden

Ursprüngliche Befensterung der Mögliche Variante des Küchenfens- Schiebefenster


Nordfassade bestehend aus: ters mit Fenstertür und Fensterflü-
Eingangstür mit festverglastem gel über Brüstung mit Füllelement, Feste Verglasung
Element. darüber festverglastes Element.
WC - Fenster, zum Öffnen. Unverändertes Bild im OG. Fenstertür/
Fensterflügel
Küchenfenster über massiver Brüs-
tung mit 1 Öffnungsflügel und ho- Mögliche Auskra-
gung - kastenför-
rizontal sowie vertikal, teils trans- miges Fenster
luziden, fest verglasten Elementen.
Im Obergeschoss rahmenlose Fest-
verglasung im Treppenraum und
Öffnungsflügel im Nordzimmer.

34
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.1 Haus Typ 12 Entsprechend der Schottenbau- Die Ost- und Westfassaden 2.1.3
2.1.3 Ost- und Westfassaden weise sind auch die Ost- und sind als geschlossene Fassaden
Westfassaden mit wenigen Aus- (Brandmauern) zu erhalten.
nahmen klare, geschlossene
Brandmauern. Eine Differenzie-
rung von Eckhäusern gegenüber
den dazwischenliegenden Reihen-
häusern gibt es nicht.
Ausnahmen sind Fenster, die auf-
grund der möglichen Besonnung
eines Nordzimmers auf die West-
oder Ostfassade verlegt wurden.
Diesbezüglich ist auch der Fens-
tertyp anders gewählt worden. So
ist das West- oder Ostfenster mit
einem Rohmass von 1,25 x 2,0m
(Nordfenster 0,75 x 1,0m) mit z. T.
einer undurchsichtigen Verglasung
festverglasten Teile und einem Beispiel Haus Typ
12 - Fenster von
durchsichtig verglasten Öffnungs- der Nordfassade
auf die Westfas-
flügel versehen. sade gesetzt.

35
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.2 Haus Typ 380 Wie bei Haus Typ 12 sind die Fens- Die bestehenden Fenster sind zu 2.2.1
2.2.1 Südfassaden terfronten der Südfassade beim erhalten und zu reparieren, wenn
Wohnzimmer und Solariumzim- nötig nachzurüsten.
mer mit raumbreiten und raumho- Ist ein Ersatz unumgänglich, ist
hen Schiebefenstern bestückt, wo- das neue Fenster detailgetreu ge-
bei nur eine Hälfte schiebbar, die mäss dem Original in Materiali-
andere fest verglast ist. Das haus- sierung (Holz), Profilierung und
breite Zimmer im Gartengschoss Erscheinungsbild (scharfkan-
verfügt über eine Fenstertür mit da- tig, weiss gestrichen) auszufüh-
rüberliegendem Lüftungsflügel und ren, stets unter Berücksichtigung
einer festverglasten Front mit zwei der technischen Weiterentwick-
zusammengestossenen Gläsern. lung. Für die verschiedenen Fens-
Je nach Haustyp sind im Oberge- tertypen sind Musterfenster zu
schoss oder im Gartengeschoss entwickeln (vgl. Detailskizze in
Kinderzimmer angeordnet, die mit Anhang).
Fenstertüren im ersteren und Öff- Das System Schiebefenster in den
nungsflügeln im zweiteren, kombi- Strassengeschossen und Sola-
niert mit Festverglasungen, verse- riumzimmern ist zu erhalten. Im
hen sind. Als ebenfalls bei einzelnen Gartengeschoss und im Oberge-
Häusern vorkommende Variante im schoss (exkl. Solarium) kann die
Gartengeschoss wurde auch ein Einteilung dem Zweck des/der da-
Schiebefenster eingesetzt. hinter liegenden Raums/Räume
angepasst werden. Die Einteilung
der Fenster hat sich jedoch inner-
halb der ursprünglichen Typologie
zu halten.

36
Atelier 5 2.2 Haus Typ 380
2.2.1 Südfassaden

Typ 380 Typ 380, Variante Typ 380 SO (Solarium)


Module der Fensterfronten: Module der Fensterfronten: Module der Fensterfronten:
Gartengeschoss mit Schiebe- Strassen- und Obergeschoss iden- Solariumzimmer mit Schiebefens-
fenster zum grossen Arbeitszim- tisch mit Fassade links. Garten- ter analog Strassengeschoss. Va-
mer. Schiebefenster im Strassen- geschoss mit Einteilung für 2 Kin- riante Gartengeschoss mit einer
geschoss und Obergeschoss mit derzimmer mit je einer Fenstertür Fenstertür und einer Festvergla-
Fassadierung zu den beiden Kin- und einem fest verglasten Teil. sung über die restliche Fassaden-
derzimmern: fest verglaste, opake breite (das Glas ursprünglich aus
Brüstungsverglasung mit darüber zwei mittels H-Profil zusammen-
liegendem Öffnungsflügel und fes- gebauten Einfachgläsern).
tem Teil je Zimmer.
Fensterfront Gartengeschoss mit einer Fenstertür und fest verglas- Schiebefenster
tem Teil (Haus 58)
Feste Verglasung

Fenstertür/
Fensterflügel

37
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.2 Haus Typ 380 Bei der Planung der Siedlung Eine Veränderung der Fassade im Die Vergrösserung der Küche in 2.2.2
2.2.2 Nordfassaden wurde alles unternommen, um Bereich des ursprünglichen Kü- den Bereich des ursprünglichen
die privaten Innen- und Aussen- chen-, Badezimmer- und Reduit- Badezimmers in Form eines zur
räume vor Einblicken zu schützen. fensters und deren Brüstungen ist Küche gehörenden Reduits oder
Insbesondere galt diese Regel den möglich. die Küche als solche ist gegen-
Nordfassaden: die im Strassenge- Der zwischen Küchenfenster und über einer Erweiterung in den Hof
schoss liegende Fassade, beste- Eingangstür gemauerte Teil ist zu vorzuziehen.
hend aus Hauseingangstür und erhalten. Bei einem Ersatz wird ein Fenster
Küchen- und Badezimmerfenster Die Hauseingangstür ist transpa- mit möglichst tiefer Wärmeleit-
und dem Fenster vom Nordzim- rent zu verglasen und weist ein Mit- zahl empfohlen (U-Wert Glas ≤ 0,7
mer im Obergeschoss. telfries auf der Höhe des Schlosses W/m2.K).
Wesentlich ist die mit Klarglas ver- auf.
sehenen Hauseingangstür, die im Eine Auskragung in Form eines kas-
Gegensatz zur Hoftür Einblick in tenförmigen, in die Leibung einge-
das Wohngeschoss erlaubt. Hin- schobenen Fensters wird auf eine
gegen ist das Fenster von Küche Bautiefe von maximal 0,90 m ab ur-
und Bad bereichsweise transluzid sprünglicher Fassade erlaubt (vgl.
verglast. Festlegung 1.4.1).
Neue Fensterfronten sind als Holz-
fenster, weiss gestrichen, zwingend
0.90m

1.14m 3.96m
gemäss Musterfenster und Detail-
plan auszuführen (vgl. Detailskizze
im Anhang).
3.06m 0.90m
Das Zimmerfenster im Oberge-
schoss ist in seiner Grösse und
Konstruktion zu erhalten. Bei einem
3.16m

2.68m

Ausbau eines Badezimmers ist der


Einbau eines zusätzlichen Fensters
oder Oberlichts möglich.

1.28m 2.69m

38
Atelier 5 2.2 Haus Typ 380
2.2.2 Nordfassaden

Variante Badezimmer Nord, Ober- Ursprüngliche Befensterung der Mögliche Variante des Küchenfens-
geschoss: ein hochliegendes Fens- Nordfassade bestehend aus: ters mit Fenstertür und Fensterflü-
ter dient der Belichtung und Be- Eingangstür. gel über Brüstung mit Füllelement,
lüftung. Das üblicherweise in der Küchenfenster über massiver Brüs- darüber festverglastes Element.
Nordfassade liegende Fenster des tung mit 1 Öffnungsflügel und hori- Unverändertes Bild im OG.
Nordzimmers ist auf die Ostfassade zontal und vertikal teils transluziden,
gesetzt worden (diese Lösung gibt fest verglasten Elementen. Schiebefenster
es ursprünglich nur an den Stirnfas- Nassraumbereich mit transluzi-
saden liegenden Häusern wie z.B. dem, festverglasten Teil und darü- Feste Verglasung
bei Haus 70). ber liegendem Lüftungsflügel sowie
Abluftventilator. Fenstertür/
Fensterflügel
Im Obergeschoss 1 Öffnungsflügel
im Nordzimmer. Mögliche Auskra-
gung - kastenför-
miges Fenster

39
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.2 Haus Typ 380 Entsprechend der Schottenbau- Die Ost- und Westfassaden 2.2.3
2.2.3 Ost- und Westfassaden weise sind auch die Ost- und sind als geschlossene Fassaden
Westfassaden mit wenigen Aus- (Brandmauern) zu erhalten.
nahmen klare, geschlossene
Brandmauern. Eine Differenzie-
rung von Eckhäusern gegenüber
den dazwischen liegenden Rei-
henhäusern gibt es nicht.
Ausnahmen sind Fenster, die auf-
grund der möglichen Besonnung
eines Nordzimmers auf die West-
oder Ostfassade verlegt wurden.
Diesbezüglich ist auch der Fens-
tertyp anders gewählt worden. So
ist das West- oder Ostfenster mit
einem Rohmass von 1,25 x 2,0 m
(Nordfenster 0,75 x 1,0 m) mit z. T.
einer undurchsichtigen Verglasung
fest verglasten Teile und einem Beispiel Haus Typ
380 - Fenster von
durchsichtig verglasten Öffnungs- der Nordfassade
auf die Ostfas-
flügel versehen. sade gesetzt.
Hingegen hat das
Badezimmer Nord
ein hochliegendes
Kippfenster zur
Belichtung und
Belüftung (Beispiel
Haus 70, Reihe 3).

40
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.3 Studios Die Befensterung der Südfassa- Die Fenster und Fenstertüren aus 2.3.1
2.3.1 Südfassaden den der Studios sind von den Holz sind zu erhalten. Neue Fens-
darüber liegenden Reihenhäusern ter (gemäss Musterfenster) sind
des Typs 12 abgeleitet: Fenstertür möglich. Sie können mit einer Iso-
transparent verglast für die Woh- lierverglasung und einem Hebe/
nungseingangstür, raumbreites Schiebemechanismus versehen
Schiebefenster aus Holz für den werden.
Wohnraum.

41
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.3 Studios Entsprechend der Schottenbau- Die Ost- und Westfassaden 2.3.2
2.3.2 Ost- und Westfassaden weise sind auch die Ost- und sind als geschlossene Fassaden
Westfassaden mit wenigen Aus- (Brandmauern) zu erhalten.
nahmen klare, geschlossene
Brandmauern. Eine Differenzie-
rung von Eckstudios gegenüber
den dazwischenliegenden Studios
gibt es nicht.
Eine Ausnahme bildet das west-
liche Studio, dessen Eingang und
Küchenfenster auf der Westfas-
sade liegt und entsprechend zu
erhalten ist.

Grundriss der Stu-


dios der Reihe 2a

42
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.4 Gewerberäume, Ateliers Die Gewerberäume und Ateliers Die bestehenden Fassaden sind Es empfiehlt sich, die transluzi- 2.4.1
2.4.1 Südfassaden von Reihe 3 sind im Anschluss zu erhalten und zu reparieren, den Verglasungen mit Thermolux
an die Technikzentrale und die wenn nötig nachzurüsten. Ist ein Kombi auszuführen (1.5 mm Glas-
Waschküche unter den Gärten der Ersatz unumgänglich, ist die Fas- gespinst zwischen zwei Schei-
darüber liegenden Reihenhäuser sade durch eine dem Original ent- ben in Kombination mit einem
angesiedelt. Ursprünglich als of- sprechende, gleich dimensionierte Zellenglas).
fene Halle zum Hängen der Wä- und profilierte Stahl-Glaskonstruk-
sche oder als gedeckter Spielplatz tion zu ersetzen.
für die Kinder gedacht, wurde die- Die Fassaden sind je Baufeld ver-
ser Bereich als Gewerbe- und Ate- tikal in vier gleichbreite Felder
lierräume ausgebaut. Diese sind zu teilen. Die Konstruktionsstär-
teils mit den darüber liegenden ken sind den ursprünglichen Pro-
Gärten über eine Treppe verbun- filebreiten entsprechend aus-
den (Haus 58 und 64). zuführen (siehe nachfolgende
Die Fassaden dieser Ateliers wur- Seite). Die Verglasung ist bis auf
den in einer filigranen Stahl-Glas- die Öffnungsflügel mit transluzi-
konstruktion mit weitgehend un- dem Glas auszufachen. Die Anzahl
durchsichtigem Glas (nur die der transparenten Öffnungsflügel
Öffnungsflügel der Fenster sind kann der Nutzung entsprechend
transparent verglast) gebaut. angepasst werden.
Die Atelierfassaden wurden spe-
Ansicht Fassaden Ateliers Reihe 3 - Originalzustand ziell für eine spezifische Nutzung
konzipiert und stellen ein bedeu-
Originalfassade Gewerberäume Reihe 3
tendes Element der Siedlung Ha-
len dar. Südfassade -
Gewerberäume
Reihe 3

43

Ansicht Fassaden Ateliers Reihe 3


Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.4 Gewerberäume, Ateliers Nordfassaden der Ateliers der Die Fassaden sind in der ur- 2.4.2
2.4.2 Nordfassaden Reihe 3a sind von unten nach sprünglichen Konstruktion zu er-
oben in drei Teile gegliedert: das halten, wenn nötig nachzurüsten.
wie bei Haus Typ 380 typische, Wenn ein Ersatz unumgänglich ist,
raumbreite Schiebefenster aus dann ist die Fassade detailgetreu
Holz, das darüber liegende rah- durch eine dem Original entspre-
menlose Fenster, das die Über- chende, gleich dimensionierte und
höhe des Atelierraums kompen- profilierte Stahl- Glaskonstruktion
siert, und die im Schlafgeschoss zu ersetzen.
befensterten Nassräume und Gar-
deroben aus einer Stahl-Glaskons-
truktion, die in derselben Sprache
wie die Südfassaden der Ateliers
gehalten sind.

Schiebefenster

Feste Verglasung

Fenstertür/
Fensterflügel

Nordfassaden Ate-
liers Reihe 3a

44
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.4 Gewerberäume, Ateliers Die Ost- und Westfassaden sind Ein zukünftiger Ersatz der bereits 2.4.3
2.4.3 Ost- und Westfassaden der Nutzung entsprechend gebaut veränderten Fassaden ist in ei-
worden. So ist das Obergeschoss ner dem Original entsprechenden,
des auf der Ostseite liegende Ate- gleich dimensionierten, profilier-
liers der Reihe 3a über eine au- ten und materialisierten Konstruk-
ssen geführte Treppe erschlossen. tion auszuführen.
Das ursprünglich in Sichtbeton mit
Innendämmung gebauten Trep-
penhaus ist nachträglich aussen
gedämmt worden.
Das Atelier der Reihe 3, das ur-
sprünglich als Studio mit Galerie
genutzt wurde, weist eine Fens-
terfront auf, die den Eingang und
die darüber liegende Galerie als
einheitliche Front ähnlich der Süd-
seite zusammenfasst. Ursprüng-
Ostfassade - Ateliers Reihe 3a
lich in derselben Glas-Metallkonst-
ruktion gebaut, wurde auch dieses
Studio in den 80er Jahren mit einer
neuen Konstruktion versehen.

Ostfassade - Gewerberäume Reihe 3 Ostfassaden Ateliers Reihe 3a und Gewer-


beräume Reihe 3

45
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.5 Materialisierung Von einer Siedlung aus Sichtbe- Betoninstandsetzungsarbeiten und Es empfielt sich, grossflächige Sa- 2.5.1
2.5.1 Beton, Sichtbeton ton kann in Bezug auf Halen nicht Methoden zur Verhinderung von nierungen von Sichtbetonflächen
die Rede sein. Der Sichtbeton von Betonschäden an den Haustypen zu bemustern. Ebenso ist es sinn-
Halen beschränkt sich auf die aus 12 und 380, an den Ateliers, Studios voll, neue Massnahmen und Me-
statischen Gründen notwendi- und Gemeinschaftsanlagen sind in thoden von Betonsanierungen
gen Bauteile wie Kellerwände, De- Absprache mit Fachpersonen der mit heute bekannten Mitteln zu
cken, Dächer, Vordächer, Loggien Bauphysik, Statik und den Spezia- vergleichen.
u.a.m. Sie wurden - vielleicht mit listen für Betonsanierung sowie der
Ausnahme der Loggien - mit einer Denkmalpflege auszuführen.
normalen Schalung ohne beson- Das sichtbare Überspachteln der
ders hohe Ansprüche betoniert. Sichtbetonflächen und das Anbrin-
Ein bestimmtes Schalungsmuster gen von Kunststoff- oder anderen,
gibt es ebenfalls nicht. deckenden Anstrichen ist nicht
Die im Kontrast zu den aussen erlaubt.
weiss verputzten Wänden stehen-
den Sichtbetonteile sind als mar-
kante Elemente erkennbar und
nicht wegzudenken. Sie bilden ei-
nen wesentlichen Beitrag zur Aus-
drucksform der Siedlung.

Loggia Haus Typ 12 in Sichtbeton

46
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.5 Materialisierung Die Nord-, Ost- und Westfassa- Die mit einem Dämmstein gemau- Nach Möglichkeit sollten bei einer 2.5.2
2.5.2 verputztes Mauerwerk den der einzelnen Reihen wurden erten und weiss verputzten Nord-, Erstsanierung der Nordfassaden
mit einem Dämmstein (Durisol, Ost- und Westfassaden sind in ih- die einzelnen Reihen gesamthaft
ein zementgebundener Stein aus rem Erscheinungsbild und in ih- saniert werden, damit das Gesamt-
Holzfasern, im Kern armiert und rer Materialisierung (verputzte Flä- bild einheitlich bleibt.
mit Beton ausgegossen) gemauert che) in Bezug auf den Dachrand zu Vor dem Ersatz der bestehenden
und mit einem massiven, weiss erhalten. Ölheizung sollten alle Nord-, Ost-
gestrichenen Putz überzogen. Anlässlich der Dachsanierung und Westfassaden saniert sein.
Diese weiss verputzten, ca. 5 cm 2012ff. wird festgelegt, dass eine
über das Kellergeschoss hinaus- Dämmstärke von 60 mm zur Ein-
ragenden Flächen binden die Rei- haltung der Bauschadenfreiheit
henhäuser zusammen. Die Wir- plus konvetioneller Putz oder ma-
kung ist einheitlich und städtisch. ximal 80 mm Dämmung plus ca. 5
mm Deckputz auf die ursprüngliche,
verputzte Fläche bei jeder Fassa-
densanierung einzuhalten ist.
Ziel ist die Erhaltung des eigent-
lichen Gesamterscheinungsbilds.
Deshalb ist bei der ersten Sanie-
rung einer Nordfassade einer Reihe
zwingend vorgängig abzuklären, ob
eine Sanierung gemeinsam ausge-
führt werden kann.
Verputzte und weiss gestrichene Fassaden
aus Durisol-Dämmstein Der Anschluss zur Betontropfnase
der schräg betonierten Brüstung
von den an Ost- und Westfassa-
den liegenden Solarien ist bei der
ersten Sanierung detailliert abzuklä-
ren und im Anhang mit Skizze zu
auskragende Brüstung eines Solariums auf
hinterlegen. der Westseite (Haus 1).
Die ursprüngliche Ebene der Fens-
ter in der Fassade ist auch bei deren
Ersatz oder Sanierung beizuhalten.

47
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.5 Materialisierung Sämtliche Metallbauteile wie z.B. Die nebenstehend erwähnten Me- 2.5.3
2.5.3 Metallbauteile die Handläufe der Stufenwege und tallbauteile sind zu erhalten. Zu er-
Treppen, Geländer und Absturzsi- setzende oder ergänzende Bau-
cherungen, Gartentüren usw. sind teile aus Metall sind verzinkt und
ursprünglich in verzinktem Stahl in dem Original entsprechender
ausgeführt worden. Sie fügen sich Dimensionierung und Profilierung
harmonisch in die schlichte Mate- auszuführen.
rialisierung der Siedlung ein und
bilden einen "roten Faden".

Verzinkte Rohre als Kletterhilfe in den


Gärten

Geländer der inneren Treppen

48
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.5 Materialisierung Der Holzwerkstoff ist in der Sied- Die Hoftüren dürfen frei nach Eine individuelle farbliche Gestal- 2.5.4
2.5.4 Holzwerkstoffe lung auf die Hoftüren beschränkt. Wunsch der Hauseigentümer ge- tung des eigenen Hauses nach au-
Eine Ausnahme bilden die Hoftü- strichen werden. ssen sollte sich auf die Hoftüren
ren von Haus 42 bis 50 der Reihe und Briefkästen beschränken.
3. Diese sind aus Metall, deckend
lackiert.
Die Hoftüren wurden als bis heute
fast einziges Bauteil von den Be-
wohnern individuell gestrichen.

individuell farbig gestrichene Hoftüre

49
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 2.5 Materialisierung Die öffentliche Beleuchtung der Die Aussenbeleuchtung der Sied- Bei einem Ersatz sollen möglichst 2.5.5
2.5.5 Beleuchtung Siedlung Halen ist in zwei Kate- lung ist dem ursprünglichen Kon- energieeffiziente Geräte eingebaut
gorien geteilt: Die erste Katego- zept entsprechend zu erhalten. werden.
rie beinhaltet die dem damali- Sparleuchtmittel können einge-
gen Standard entsprechenden setzt werden.
Strassenleuchten, die sich - be- Ist aus technischen Gründen eine
ginnend mit der Zufahrt bis zur Erneuerung der Beleuchtung un-
Einstellhalle - auf die fahrbaren umgänglich, ist zusammen mit der
Strassen und Plätze und auf die Denkmalpflege ein Gesamtkonzept
Stufenwege entlang der Ost- und für die Siedlung zu erarbeiten.
Westfassaden beschränkt. Auf dem Vorplatz, auf dem Sied-
Die zweite Kategorie betrifft die lungsplatz, auf den Hauptgängen
Beleuchtung entlang der Lau- und auf den gemeinsamen Spiel-
bengänge: Sie beschränkt sich flächen kann die Beleuchtung auf
auf eine dimmbare Leuchte am der Grundlage eines Konzepts ver-
Briefkasten. bessert werden, wenn dies z. B. aus
Gesamthaft betrachtet beschränkt Sicherheitsgründen erforderlich ist.
sich die öffentliche Beleuchtung
der Siedlung auf ein Minimum.
Das Besondere daran und der tief-
ere Grund dafür liegen in der Tat-
sache, dass so Tag und Nacht
klar voneinander unterschieden
werden.

einheitliche Leuchte über dem Briefkasten

50
3. Gebäudeinneres

Atelier 5

perspektivischer
Schnitt durch das
Haus Typ 380

51
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3. Gebäudeinneres Die Raumstruktur der einzelnen Innen- und Aussentreppen beider Innentreppen: 3.1.1
3.1 Haus Typ 12 und 380 Häuser zeichnet sich durch die Haustypen sind in ihrer Position, Die Treppentritte aus Kunststein
3.1.1 Innere Erschliessung klare Aufteilung zwischen Wohn- Substanz und Materialisierung zu können, wenn dies aus Sicher-
und Diensträumen aus. Diese Un- erhalten. heits- und Komfortgründen als
terscheidung wird im Haus baulich notwendig erachtet wird, mit ei-
durch die vertikale und horizon- nem textilen oder anderen geeig-
tale Erschliessung umgesetzt. neten Belag versehen werden.
Die Innentreppen der beiden
Haustypen sind aus vorfabri-
zierten Betonwangen mit offe-
nen Kunststeinstufen und kunst-
stoffummanteltem Handlauf aus
Flachstahl ausgeführt.
Die Sambatreppe aus vorgefertig-
ten Sichtbetonelementen von der
Loggia zum Garten, ebenfalls mit
Handlauf aus verzinktem Flach-
stahl, ist ein wesentliches, archi-
tektonisches Element.

Treppenhaus Haus Typ 12 (Haus 55)

52
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.1 Haus Typ 12 und 380 Die Raumstruktur der einzelnen Die Querwände mit statischer 3.1.2
3.1.2 Wohn- und Schlafräume Häuser zeichnet sich durch die Funktion zur Nordseite sind im
klare Aufteilung zwischen Wohn- Garten- und Obergeschoss zu
und Diensträumen aus. erhalten.
Die bei Haus Typ 380 parallel zur
Treppe liegende Zimmertrenn-
wand im Strassengeschoss ist
mindestens als Brüstung zu erhal-
ten. Ein Durchgang auf beiden Sei-
ten der Treppe ist möglich, wobei
dies statisch geprüft werden muss
(in Abhängigkeit der unmittelba-
ren Nachbarhäuser).
Zimmertrennwände und begeh-
bare Schränke können entfernt
werden.

Einzelne Häuser wurden auf Wunsch der Besitzer mit einer Brüstung
zur Treppe anstelle einer raumhohen Zimmertrennwand erstellt

53
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.1 Haus Typ 12 und 380 Bei beiden Haustypen liegt die Kü- Der Standort der Küchen von bei- 3.1.3
3.1.3 Küchen che direkt am Erschliessungshof, den Haustypen ist vorgegeben
hat Bezug nach aussen und bil- und beizubehalten. Eine Erweite-
det einen weiteren Filter zwischen rung der Küche anstelle der beste-
den Tagesräumen im Strassenge- henden Nassräume und/oder Re-
schoss und dem öffentlichen Raum. duits ist möglich.
Sie sind als "Laborküchen" auf klei- Bei Veränderungen noch vor-
nem Raum gebaut. Gegessen wird handener, ganz oder zu einem
im Wohn-Esszimmer auf der Süd- grossen Teil original erhaltener Kü-
seite des Hauses. chen mit ihren Einbauten und den
Einerseits sind Küchen generell dazugehörigen Garderoben sind
Räume, welche oft noch die For- zusammen mit der Denkmalpflege
mensprache der Bauzeit bewahrt die Möglichkeiten ihrer Erhaltung
haben. Andererseits sind Küchen zu prüfen.
auch Orte, wo vieles immer wieder Wird in einem Haushalt beispiel-
verändert wurde und wird: Öffnung weise ein Geschoss oder Raum als
oder Entfernung von Trennwänden, eigenständige Wohnung genutzt,
Umgenutztes WC zu Gunsten Frühstücksnische (Haus 55)
Ersatz der Einrichtung, zusätzliche kann diese mit einer Küchenkom-
Einrichtungen entsprechend den bination ausgerüstet werden.
veränderten Ansprüchen an den
Wohnkomfort, aber auch andere
Formen von Küchen wie beispiels-
weise die Wohnküche, wo Kochen
und Essen in demselben Raum
erfolgt.

Umgebaute Küche und Fensterfront zum Hof (Haus 55)

54
Atelier 5

Bereiche für die


Vergrösserung
der Küchen beider
Haustypen

Haus Typ 12 Haus Typ 380

55
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.1 Haus Typ 12 und 380 Die Nassräume beider Hausty- Der Standort der Nassräume ist Es empfiehlt sich eine schlichte 3.1.4
3.1.4 Nassräume pen sind dem Standard der Bau- möglichst beizubehalten. Ein voll- Einrichtung entsprechend dem ur-
zeit entsprechend den jeweili- ständiger Neuausbau derselben sprünglichen Charakter.
gen Wohnräumen zugeordnet. ist erlaubt. Sind zusätzliche Nass-
Sie sind einfach und funktionell räume erwünscht, sind die Vor-
eingerichtet. gaben gemäss Schema der fol-
Die Grundtypen weisen im Stras- genden Seiten anzuwenden.
sengeschoss ein separates WC
auf. Bei Haus Typ 380 sind auch
das Badezimmer oder die Dusche
aus rationellen Gründen im An-
schluss an die Küche angeordet.
Weitere Varianten sind die Bade-
zimmer im Gartengeschoss und/
oder Obergeschoss. In der Vor-
zone zu den Kinderzimmern bil-
den ein Lavabo mit Spiegelschrank
die einzige sanitäre Installation.

56
Atelier 5

Obergeschoss Typ 12 Obergeschoss Typ 380

Nutzbare Bereiche
für Bäder oder
Abstellräume /
Reduits

57
Gartengeschoss Typ 12 Gartengeschoss Typ 380
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.1 Haus Typ 12 und 380 Ein besonderes Augenmerk gilt Der Standort der Abstellräume 3.1.5
3.1.5 Abstellräume den Abstellräumen. Sie sind (Schöpfli) von beiden Haustypen
grundsätzlich dort vorhanden, wo ist vorgegeben und beizubehalten.
sie ihrem Zweck dienen: Platz im Eine vollständige Erneuerung der
Haus und in den Zimmern schaf- festen Einrichtungen derselben ist
fen. Angefangen mit dem Abstell- erlaubt.
raum (Schöpfli) im Hof nimmt die- Der Umbau eines Schrankraums
ser alles auf, das nur indirekt im oder Reduits in ein Badezimmer
Haus benötigt wird (Sportaus- ist erlaubt.
rüstungen, Kinderwagen, Fahrrä-
der, Gartenwerkzeug, Winterreifen
usw). Es ist auch der einzige Ab-
stellraum ausserhalb der eigentli-
chen Wohnung.
Weiter sind zur Entlastung der
Wohnräume und der Küche die
Garderoben und Reduits der Kü-
che im Eingangsbereich aufzufin-
den. Schliesslich werden die Zim-
mer im Garten- und Obergeschoss
mittels Keller- und Abstellräumen
entlastet.

Schöpfli zum Hof Typ 380 (Bild: L. Bezzola)

58
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.2 Studios Die Studios sind Geschosswoh- Erschliessungstreppe und Zugang 3.2.1
3.2.1 Innere Erschliessung nungen. Ihre Erschliessung be- zum Studio sind zu erhalten. Wer-
findet sich im privaten, vorgela- den zwei oder mehrere Studios
gerten Aussenraum über eine als eine Einheit zusammengelegt,
Differenztreppe vom Zugang auf sind die nicht genutzten Zugänge
die ein halbes Geschoss höher ge- und inneren Erschliessungen zu
legene Ebene. Die Erschliessung erhalten.
liegt direkt gegenüber dem Woh-
nungseingang, der durch eine als
Filter wirkende, fest installierte
Garderobe ergänzt wird.

Gartenhof Studio: gedeckter Zugang, teilweiser Ausbau Sitzplatz Gartenhof Studio: Blick aus dem Wohnraum zum ausgebauten, ge-
(Foto: Archiv Atelier 5) deckten Sitzplatz (Foto: Archiv Atelier 5)

59
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.2 Studios Der für Studios typische, offene Die vorgegebene Raumstruktur 3.2.2
3.2.2 Wohn- und Schlafräume Wohn- und Schlafraum ist ein ist zu erhalten. Werden zwei oder
grosser Raum, der Wohnen, Schla- mehrere Studios zu einer Woh-
fen und Essen ohne weitere räum- nung zusammengelegt, sind tür-
liche Trennung einbezieht. Ein Fil- grosse Öffnungen oder verti-
ter zwischen Eingang und Studio kale Schlitze in den Brandmauern
bildet die fest eingebaute Garde- erlaubt.
robe. Der Abstellraum und die da-
hinter liegende Küche sind die
einzigen mit Wänden und Tür um-
schlossenen Räume.

Studios Reihe 2 zu
einer Wohneinheit
zusammengelegt.

Abbruch
60 Umbau (neu)
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.2 Studios Der für Studios typische, offene Ein Verlegen der Küche inner- 3.2.3
3.2.3 Küchen Wohn- und Schlafraum ist ein halb des Bereichs von Abstell-
grosser Raum, der Wohnen, Schla- raum, Bad, Küche und Essnische
fen und Essen ohne weitere räum- ist erlaubt.
liche Trennung einbezieht. Ein Fil- Bei Veränderungen noch vor-
ter zwischen Eingang und Studio handener, ganz oder zu einem
bildet die fest eingebaute Garde- grossen Teil original erhaltener Kü-
robe. Der Abstellraum und die da- chen mit Ihren Einbauten und den
hinter liegende Küche sind die dazugehörigen Garderoben sind
einzigen mit Wänden und Tür um- zusammen mit der Denkmalpflege
schlossenen Räume. die Möglichkeiten ihrer Erhaltung
zu prüfen.

61
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.2 Studios Der für Studios typische, offene Ein Umnutzen oder Verlegen des 3.2.4
3.2.4 Nassräume, Wohn- und Schlafraum ist ein Nassraums innerhalb des Be-
Abstellräume grosser Raum, der Wohnen, Schla- reichs von Abstellraum, Bad, Kü-
fen und Essen ohne weitere räum- che und Essnische ist erlaubt.
liche Trennung einbezieht. Ein Fil-
ter zwischen Eingang und Studio
bildet die fest eingebaute Garde-
robe. Der Abstellraum und die da-
hinter liegende Küche sind die
einzigen mit Wänden und Tür um-
schlossenen Räume.

62
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.3 Gewerberäume, Ateliers Die Ateliers der Reihe 3a werden Die innern Erschliessungstreppen 3.3.1
3.3.1 Innere Erschliessung mit Ausnahme des östlichen Ate- und Verbindungsbrücken im Hof
liers, dessen Schlafgeschoss über zum Vorderhaus sind zu erhalten.
eine an der Fassade liegende ge-
rade Treppe erschlossen wird,
über Sambatreppen von der Kü-
che ins Atelier und auf die Galerie
bis ins Schlafgeschoss erschlos-
sen. Im Weiteren verfügen alle
Ateliers über eine Verbindungs-
brücke zu den davor gelegenen
Häusern von Typ 380.

Ateliers Reihe 3a -
1. Obergeschoss

Sambatreppe (Atelier 46a)

63
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.3 Gewerberäume, Ateliers Die Räume sind der Nutzung ent- Die ursprüngliche, offene Raum- 3.3.2
3.3.2 Arbeits- und Schlafräume sprechend gebaut. Der eigent- folge von Atelierraum und Galerie
liche Atelier- oder Arbeitsraum ist zu erhalten. Die Anordnung der
ist direkt mit einer offenen Gale- Schlafräume ist zu erhalten.
rie über dem Eingang / Küche ver-
bunden. Beide Räume bilden mit
der fliessenden Decke eine Raum-
folge. Küche und Eingang liegen
ein halbes Geschoss tiefer als der
Atelierraum.
Das Schlafgeschoss, abwechs-
lungsweise mit einem Solarium
oder einem Balkon auf der Süd-
seite, ist durch die Position der Er-
schliessungstreppe klar von den
Arbeitsräumen getrennt und bie-
tet somit Rückzugsmöglichkeit.

Ateliers Reihe 3a -
2. Obergeschoss

64
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.3 Gewerberäume, Ateliers Die Küchen der Ateliers der Reihe Der Standort der ursprünglichen Es empfiehlt sich eine dem ur- 3.3.3
3.3.3 Küchen 3a befinden sich auf dem Ein- Küche ist beizubehalten. Eine Er- sprünglichen Charakter entspre-
gangsgeschoss. Sie sind der Nut- weiterung der Einrichtungen im chende schlichte Einrichtung.
zung der Ateliers entsprechend Bereich des raumtrennenden Ele-
auf kleinstem Raum unterge- mentes ist erlaubt.
bracht, haben jedoch einen di- Bei Veränderungen noch vor-
rekten Zugang zu dem unter dem handener, ganz oder zu einem
Atelier liegenden Keller und ver- grossen Teil original erhaltener Kü-
fügen über eine Durchreiche zum chen mit Ihren Einbauten und den
Hauptraum. dazugehörigen Garderoben sind
zusammen mit der Denkmalpflege
die Möglichkeiten ihrer Erhaltung
zu prüfen.

Ateliers Reihe 3a
- Strassengeschoss

65
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.3 Gewerberäume, Ateliers Die Ateliers der Reihe 3a verfügen Die ursprünglichen Abstellräume 3.3.4
3.3.4 Abstellräume über grosszügige Keller unter dem und Keller sind zu erhalten. Feste
Hauptraum und der Küche. Die Einrichtungen dürfen ersetzt
Nassräume haben einen vorgela- werden.
gerten Garderobenraum, der die
Schlafzimmer entlastet.

66
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.4 Materialisierung Um die spätere individuelle Mö- Die verputzten, weiss gestriche- 3.4.1
3.4.1 Wände, Decken blierung in keiner Weise zu prä- nen Wände sind zu erhalten.
judizieren, wurde der gesamte Die ursprünglich unverputzten,
Innenausbau in Bezug auf Ma- weiss gestrichenen Betondecken
terialauswahl und Farbgebung sind zu erhalten.
möglichst neutral gehalten. Käu- Ein Ersatz der ursprünglichen Ba-
fer, die ihr Haus vor oder während dezimmerfliesen ist erlaubt.
der Bauzeit erwarben, hatten die
Möglichkeit, innerhalb der kons-
truktiven und organisatorischen
Gegebenheiten individuelle Wün-
sche anzubringen.
Konstruktionsbeschrieb, Septem-
ber 1962

67
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.4 Materialisierung Ursprünglich stand eine redu- Sofern die originalen Bodenbe- 3.4.2
3.4.2 Bodenbeläge zierte Auswahl von Bodenbelägen läge noch vorhanden sind, ist zu-
zur Auswahl: ein Parkettmosaik sammen mit der Denkmalpflege
für Wohn- und Schlafräume, das zu prüfen, ob und wie sie erhalten
von der Göhner AG speziell für Ha- werden können.
len fabriziert wurde, und eine flie-
senartige, quadratische Platte aus
gepressem Karton mit einer De-
kor-Schutzschicht für Wohn- und
Schlafräume, Nassräume.

68
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.4 Materialisierung Die Einbauten (Garderoben, Bei Veränderungen noch vor- 3.4.3
3.4.3 Einbauten Schränke, Türen, Schiebetüren handener, ganz oder zu einem
der Kinderzimmer usw.) sind aus grossen Teil original erhaltener
Holzwerkstoff gestrichen oder mit Einbauten sind zusammen mit der
Kunstharz belegt (Schranktablare, Denkmalpflege die Möglichkeiten
Küchenabdeckungen). Alle Einbau- ihrer Erhaltung zu prüfen.
ten, inklusive den Zimmertüren,
wurden in hellem Grau gehalten.

69
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 3.4 Materialisierung Sämtliche sanitären Einrichtun- Ein Ersetzen der bestehenden Ap- Es empfiehlt sich eine zurückhal- 3.4.4
3.4.4 Sanitäre Einrichtungen gen und Apparate wurden ent- parate und Einrichtungen ist in al- tende Farbgebung entsprechend
sprechend dem Standard der Bau- len Nassräumen erlaubt. dem Standard der Bauzeit.
zeit ausgestattet. Die sanitären
Apparate wurden standardmässig
weiss ausgeführt.

70
4. Technik und Energie

Atelier 5

71
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 4. Technik und Energie Die Siedlung verfügt über eine Die Heizungsanlage ist eine ge- 4.1.1
4.1 Gemeinsame Anlagen Zentralheizung mit Ölbrenner, Öl- meinsame Anlage. Individuelle
4.1.1 Heizungsanlagen tank und Kamin. Die Heizleitungen Heizungen mit Ausnahme von
mit Vor- und Rücklauf sind in den Cheminées und Cheminéeöfen
begehbaren Installationskanälen sind nicht erlaubt.
im Rücken der Gartengeschosse
installiert.

Heizzentrale
Foto: A. Winkler

72
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 4.1 Gemeinsame Anlagen Die Siedlung verfügt über eine 4.1.2
4.1.2 Warmwasser- und Warmwasseraufbereitungsanlage
Stromerzeugung in der Heizzentrale. Die Warmwas-
serleitungen sind in den begehba-
ren Installationskanälen im Rücken
der Gartengeschosse installiert.

73
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 4.2 Private Anlagen Einzelne, individuelle Heizungen, 4.2.1


4.2.1 Heizungsanlagen mit Ausnahme von Cheminées
und Cheminéeöfen, sind nicht
erlaubt.
Die Kamine von individuellen Che-
minées und Cheminéeöfen sind
im Hausinneren aufzuführen.

74
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 4.2 Private Anlagen Individuelle Solarenergie-Anlagen 4.2.2


4.2.2 Warmwasser- und für die Warmwasser- und Stromer-
Stromerzeugung zeugung sind nicht erlaubt.

75
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 4.2 Private Anlagen Die Siedlung verfügt über ein eige- Private Antennen und ähnliche, Individueller Empfang von Fern- 4.2.3
4.2.3 Übermittlungsanlagen nes Netz für Kabelfernsehen. sichtbare Installationen sind nicht sehsendern können über das In-
erlaubt. ternet oder den Telefonanschluss
installiert werden.

76
5. Umgebung

Atelier 5

77
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 Die Siedlung wird über ein Netz Die Aussenräume tragen mit ih- 5.1
5. Umgebung von Strassen, Gassen und Plät- ren konstituierenden Elementen
5.1 Strassen, Gassen, Plätze zen sowie über die Zickzacktreppe wie z. B. den Strassen, Gassen
zur darunter liegenden Strasse er- und Plätzen und ihren Gestal-
schlossen. Sie sind in ihrer Art öf- tungselementen (Baumreihe, Be-
fentlicher Aussenraum und wir- läge, Aussenbeleuchtung) zum
ken städtisch. Die im öffentlichen Gesamterscheinungsbild der Sied-
Raum verwendeten Materialien lung bei. Sie dienen den Bewoh-
beschränken sich auf ausgewa- nern als Erschliessungs- und
schene Ortbetonwege und -stu- Aufenthaltsraum.
fenwege und asphaltierte, befahr- Anpassungen und Änderungen
bare Strassen und Plätze. der Aussenräume erfordern ein
Wesentliches Merkmal ist die Gesamt- oder Teilkonzept, das zu-
Baumreihe entlang der Reihe 4 sammen mit der Denkmalpflege
und deren Fortsetzung bis auf den zu erstellen ist.
zentralen Siedlungsplatz.

Der "Dorfplatz" mit seinen Platanen Die Position der Platanen auf dem "Dorfplatz" geben auch den Ab- Zick-Zack-Treppe
stand der Bäume entlang der Haupterschliessungsstrasse vor

78
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 5.2 Schwimmbad, Sportplatz Schwimmbad und Sportplatz sind Das Schwimmbad ist in seiner Art 5.2
wesentliche Anlagen der Sied- und Materialisierung zu erhalten,
lung, ohne die ein grosser Teil der gegebenenfalls zu sanieren.
Lebensqualität verloren gehen Der Sportplatz ist als freier, unver-
würde. bauter, innerhalb der Siedlung öf-
fentlicher Freizeitraum zu erhalten.

Schwimmbad Schwimmbad und


Sportplatz
Sportplatz

Schwimmbad

79
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 5.3 Gemeinschaftsräume und Die Gemeinschaftsräume respek- Die Bauten der gemeinschaftli- Die Qualität eines Neuausbaus 5.3
Gemeinschaftsanlagen tive die Gemeinschaftsanlagen chen Einrichtungen und Anlagen des Gemeinschaftsraums oder
sind folgende: sind in ihrer Konstruktion, Mate- dessen Einrichtung und Dekora-
Garage (auf die Besitzer eines rialisierung und in ihrem Erschei- tion sollten mittels eines Wettb-
Garageparkplatzes beschränkt) nungsbild zu erhalten. werbs gesichert werden.
mit Reparaturwerkstätte (heute
mehrheitlich Autowaschplatz), Der Ausbau der jeweiligen Räume
Tankstelle. kann den Ansprüchen einer aktu-
Gemeinschaftsraum und Laden, ellen Nutzung entsprechend ange-
Kindergarten und Wohnung über passt werden.
Laden (beide heute mit anderer
Nutzung).
Heizzentrale und Waschküche.
Schwimmbad.

Halenladen, ca. 1963


Foto: Albert Winkler
Gemeinschafts-
räume
Schwimmbad

Tankstelle Clubraum & Heizzentrale & Waschküche


Laden
Garage

Gemeinschaftsraum, 2005
Foto: Nikolaus Schletterer

80
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 5.4 Freiflächen, Wald Mit der in einer ursprünglich für Umgebungsgestaltungsplan: 5.4
die Landwirtschaft genutzten
Waldlichtung liegenden Siedlung Für die Aussenanlagen wurden
wurde eine einmalige, unverbau- 2005 Richtlinien zur Nutzung der
bare Situation geschaffen, die da- allgemeinen Aussenräume in Ab-
durch besonders bemerkenswert stimmung mit den Bestimmungen
ist und ein Privileg von grösstem des Zivilgesetzbuches ZGB über
Wert darstellt. das Miteigentum, des allgemei-
Der Umschwung um die Siedlung nen Dienstbarkeitsvertrags vom
Halen, im Wesentlichen Wald, ge- 17.8.1962 und den Statuten der Ei-
hört zum grössten Teil der Eigen- gentümergemeinschaft aufgelegt
tümergemeinschaft. Er ist Nah- (vgl. Text Richtlinien zu den ge-
erholungsgebiet und gleichzeitig meinschaftlichen Aussenräumen
Schutz. Mai 2005 im Anhang).

Eigentümergesellschaft Siedlung Halen

Konzept zum siedlungsinternen Umgang mit den gemeinschaftlichen Aussenräumen


2. Entwurf, 20. Mai 2005, HE
Umgebungsgestal-
tungsplan

Legende

Waldbereiche

Wald mit vorwiegend ökologischem Charakter H K


Wald mit parkähnlichem Charakter
Waldpflege auf fremdem Terrain
4 Sektoren gemäss Waldpflegeplan
K Kompostanlagen K
H Sammelplatz für Häckselgut
L Laubdeponie für Abwart

Unbefestigte Aussenräume

Spiel und Aufenthaltsbereiche


Vorlandbereiche

Befestigte Aussenräume

Lauben
Gassen

Das Konzept und die Richtlinien wurden öffentlich diskutiert


am .................................................
und
am .................................................
und beschlossen an der ordentlichen Generalversammlung vom .........................................

Der Präsident Der Sekretär


K
H
Emil Breu Urs Heimberg

Einverstanden, soweit betroffen


Waldabteilung 7 Seeland

81
6. Musterhaus

Atelier 5

82
Gestaltungsbereich Bedeutung, Originalzustand Festlegung Empfehlung

Atelier 5 6. Musterhaus Musterhaus 6.1


6.1 Musterhaus Als Musterhaus kann ein Gebäude
bezeichnet werden, das zum heu-
tigen Zeitpunkt in weitestgehend
originalem Zustand erhalten ist
und mit der bestehenden Nut-
zung auch in Zukunft möglichst in-
takt erhalten bleiben soll. Selbst-
verständlich können Massnahmen
zur Erhaltung von Substanz und
Wert des Baudenkmals in Abspra-
che mit der Denkmalpflege ausge-
führt werden. Zur Erhaltung die-
ses grösstmöglichen Anteils an
Originalsubstanz können spezi-
elle finanzielle Beiträge an die Re-
staurierung eines Musterhauses
Wohn-, Esszimmer Strassengeschoss, Haus Typ 380
gewährt werden. Die Bezeichnung
eines oder mehrerer Musterhäu-
ser bzw. -ateliers und -studios in
der Siedlung Halen bedingt einen
Unterschutzstellungsvertrag.

Die spezielle Auszeichnung ei-


nes solchen Musterhauses entbin-
det alle anderen Eigentümerschaf-
ten der Siedlung Halen in keiner
Art von der Sorgfaltspflicht im Um-
gang mit ihren Häusern.
Kinderzimmer Obergeschoss, Haus Typ 380

83
Anhang

Atelier 5

Tischgespräche zwischen kulinari-


schen Resten fortzusetzen, ist keine
ernst zu nehmende Option.

84
Atelier 5 1. Grundlagepläne 3540232

1.1 Lageplan Geometer Halewald


Ha 3540234
len
str
as
se

3540164

3540165

782
3540241

3540166

1006
3540221

1007
3540233

1008
1212
1744
40 42
84

3540216
36 38 3540242
34
52a

1011
50a
3540230 48a

1012
46a

1013
44a

1014
1015
Halensiedlung 3540229 60 62 64 66
68
70
3540167
56 58
52 54
50

997
46 48

998
1001

999
44

1002
3540089

1004
1005
1016

1084
1076
1017

1176
1018

1009
1010
1019
30 32 42a
28 40a
24 26 34a 38a
22

1054
1021
18 20
1720

1022
1000

1023
14 16

1024
12

1025
10

1026

1003
1027
8

1037
6

1038
2 4

1039
3540217

1040
70a

1041
68a

1042
1043
64a

1044
60a 3540168
1045
58a
1046

82
36a
3540228
3540090

3540218

80a
1047 71 73 75 77
Siedlung Halen 59 61 63 65 67 69

55 57
787 3540219
3540227
81

3540082

958
959
3540222

960
961
962
53

963
51

964
47 49

965
45

966
41 43

967
39

968
969
35 37
31 33
27 29
23 25
19 21
17 3540170
7 9 11 13 15 3540169
3 5 3540171
1
3540172

970
85

971
972
973
974
975
976
977
978
979
980
981
982
983
984
985
992

986

3540220
987
988
989

3540160
990
991

3540223
993
994
995

3540226 aktuelle Situation


(Geometer)
3540224 3540225

3540592 2
860
3540203

861
se
stras
ligen
3540597
Uett

854

85
Atelier 5 1. Grundlagepläne
1.2 Situation

86
Atelier 5 1. Grundlagepläne
1.3 Haustypen

87
Atelier 5

88
Atelier 5

89
Atelier 5

90
Atelier 5

91
Atelier 5 1. Grundlagepläne
1.4. Querschnitt

Querschnitt durch die gesamte Siedlung,


obere Reihe mit Ateliers

92
Atelier 5 2. Ausführungspläne
2.1 Haus Typ 12

Grundriss Strassengeschoss Haus Typ 12


(Archiv Atelier 5)

93
Atelier 5

Grundriss Obergeschoss Haus Typ 12 (Ar-


chiv Atelier 5)

94
Atelier 5

Grundriss Gartengeschoss Haus Typ 12


(Archiv Atelier 5)

95
Atelier 5

Längsschnitt Haus Typ 12 (Archiv Atelier 5)

96
Atelier 5 2. Ausführungspläne
2.2 Haus Typ 380

Grundriss Strassengeschoss Haus Typ 380


(Archiv Atelier 5)

97
Atelier 5

Grundriss Obergeschoss Haus Typ 380


(Archiv Atelier 5)

98
Atelier 5

Grundriss Gartengeschoss Haus Typ 380


(Archiv Atelier 5)

99
Atelier 5

Längsschnitt Haus Typ 380 (Archiv Atelier 5)

100
Atelier 5 2. Ausführungspläne
2.3 Studios

Grundriss Studio Typ 1 (Archiv Atelier 5)

101
Atelier 5

Längs- und Quer-


schnitt Studios
(Archiv Atelier 5)

102
Atelier 5

Grundriss
Studio 1D
(Archiv Atelier 5)

103
Atelier 5 2. Ausführungspläne
2.4 Ateliers

Grundriss Stra-
ssengeschoss
Ateliers (Archiv
Atelier 5)

104
Atelier 5

Grundriss 1. Ober-
geschoss Ateliers
(Archiv Atelier 5)

105
Atelier 5

Grundriss 2. Ober-
geschoss Ateliers
(Archiv Atelier 5)

106
Atelier 5

Längsschnitt
Ateliers (Archiv
Atelier 5)

Längsschnitte Atelier 44a, 48a (Archiv


Atelier 5)

107
Atelier 5 2. Ausführungspläne
2.5 spezielle Räume,
Gemeinschaftsanlagen

ursprüngliche-
Wohnung zu La-
den und Clubraum
sowie Spielraum
Kinderhort
(Archiv Atelier 5)

108
Atelier 5

Laden und
Clubraum
(Archiv Atelier 5)

109
Atelier 5 3. Wegleitung Fallbeispiele unterschiedlicher Ver-
3.1 Nordfassaden, änderungen der Fensterfront der
Küchenfenster Küchen (und bei Haus Typ 380 des
Bad- oder Abstellraums) sind anali-
siert worden und dienten als Grund-
lage für die Festlegung der Richtli-
nien in Bezug der Nordfassaden der
beiden Haustypen 12 und 380.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei
und insbesondere beim Haus Typ
380 die räumliche Trennung von
Wohn- und Esszimmer. Es kann als
für Halen typisch betrachtet wer- Essplatz Haus 46
(Foto: Archiv Ate-
den, dass Wohn- und Esszimmer lier 5)
auf der Südseite in einem Raum zu-
sammengefasst sind. Bei Haus Typ
12 ist die Anbindung des Essplat-
zes an die Küche mit einer Durch-
reiche gewährt, hingegen wird beim
Typ 380 der direkte Kontakt von Ess-
platz zur Küche durch die quer lie-
gende Treppe verhindert. Kompen-
siert wird dies teilweise mittels
eines Buffetartigen Turms am Es-
stisch (Haus 46) oder mit einem
Geschirrschrank an der Wand zur
Treppe (Haus 58).

Essplatz Haus
58 (Foto: Archiv
Atelier 5)

110
A: Küche mit integrierter bestehender Struktur

Atelier 5
Erker 0.75 m

Erschliessung 11.2 qm

Wohnen 17qm

Essen 7.2 qm

Kochen ink. Frühstückstisch 10.7 qm

Erker 0.75 m

Erschliessung 11.2 qm

Wohnen 17qm

Essen 7.2 qm

Kochen ink. Frühstückstisch 9.5 qm

Erker 0.75 m

Erschliessung 11.2 qm

Wohnen 17 qm

Essen 7.2 qm

Kochen ink. Frühstückstisch 6.6 qm

Erker 0.75 m

Erschliessung 11.2 qm

Wohnen 17 qm

Essen 7.2 qm

Kochen ink. Frühstückstisch 6.6 qm

111
B: Durchgängige Küche

Atelier 5

Erker 0.75 m

Erschliessung 11 qm

Wohnen 17 qm

Essen 6.4 + 7.2 qm

Kochen 5 qm

Erker 0.75 m

Erschliessung 10.2 qm

Wohnen 17 qm

Essen 7.2 qm

Kochen ink. Frühstückstisch 11.9 qm

112
C: Geschlossene Küche

Atelier 5
Erker 0.75 m

Erschliessung 12.5 qm

Wohnen 14 qm

Essen 6.4 + 7.2 qm

Kochen 6.6 qm

Erker 0.75 m

Erschliessung 12.6 qm

Wohnen 14 qm

Essen 7.3 + 7.2 qm

Kochen 5.4 qm

113
Atelier 5 4. Energietechnische Ausgangslage U-Wert von 1.2 W/m2K sowie die destens einem Meter auszubilden.
Massnahmen Die Aussenwände (Nord-, West- Wärmebrücken führen dazu, dass Planerisch und vor allem ausfüh-
4.1 Substanzerhaltung und und Ostfassaden) in der Siedlung sich raumseitig die Oberflächen rungstechnisch werden höchste
Sanierung der Gebäudehülle Halen bestehen aus einem ausbe- sehr stark abkühlen (ca. 8º C). Dies Anforderungen an alle Beteiligten
der Siedlung Halen tonierten Durisolmauerwerk mit kann selbst bei optimalen Nutzer- gestellt. In der Praxis sind leider im-
einem U-Wert von 1.2 W/m2K (ein verhalten raumseitig zu Kondensat mer wieder unerfreuliche Bauschä-
50-60 cm dickes Bruchsteinmau- und Schimmelbildung führen. So- den festzustellen.
erwerk weist im Vergleich einen U- mit besteht ein erhebliches Baus- Aussenwärmedämmung
Wert von ca. 0.9 W/m2K auf). schadenrisiko. Die Behaglichkeit ist Die Dämmebenen fügen sich bau-
Grundlagen nicht gewährleistet (dies betrifft im physikalisch und konstruktiv naht-
Das Kantonale Energiegesetz speziellen die Eckhäuser mit den los ineinander (Dach, Wände). Die
(KEnG) sowie die Kantonale Ener- Längsfassaden). Wärmebrücken können dauerhaft
gieverordnung (KEnV) und SIA- Massnahmen und nachhaltig gelöst werden; der
Norm 180 Wärme- und Feuchte- Innenwärmedämmung: Die Raum- Wohnraum wird in seiner Abmes-
schutz im Hochbau ist im Umgang verhältnisse in der Siedlung Halen sung und Nutzung nicht beeinträch-
mit Bauten verbindlich. Als Min- sind sehr eng (Nordzimmer im 1. tigt. Um die Bauschadenfreiheit mit
destanforderung wird darin der U- Obergeschoss ca. 9.0 m2). Dies be- einem U-Wert von 0.4 W/m2K zu er-
Wert 0.4 W/m2K definiert (heutige deutet, dass mit dünnen Hightech- reichen, sind mindestens 8 cm mi-
Anforderung für Umbauten KEnV für Produkten wie z. B. Vakuum-Däm- neralische Wärmedämmung erfor-
opake Bauteile: 0.25 W/m2K). Damit mung gearbeitet werden müsste, derlich. Dies ermöglicht auch den
ist die Bauschadenfreiheit und so- welche ökologisch problematisch Einsatz von nachhaltigen, ökologi-
mit die Erhaltung der Lebensdauer sind und keine nachhaltige Bau- schen Produkten.
des Bauteils sichergestellt. Zugleich weise ermöglichen. Eine Innen- Fazit
sind die Anforderungen an die Be- wärmedämmung führt durch die Damit die bauliche Weiterentwick-
haglichkeit erfüllt. Taupunktverschiebung an den an- lung und Substanzerhaltung in der
Beurteilung grenzenden raumseitigen Bautei- Siedlung Halen auch in Zukunft zu
Die Bauweise der 50er und 60er len zu neuen zusätzlichen bau- gewährleisten ist, wird eine ange-
Jahre mit der Anwendung von in- physikalischen Problemen und zu messene Aussendämmung der Ge-
dustriell optimierten Baumateri- einem erhöhten Bauschadenrisiko. bäudehülle angestrebt. Nur diese
alien weist im Vergleich zu alten Bei wechselnder Dämmebene (In- ermöglicht die bauphysikalischen
Massivbauten eine wesentlich kür- nen- und Aussendämmung) sind Probleme langfristig, nach den Re-
zere Lebensdauer mit sehr geringen an den angrenzenden Bauteilen geln der Baukunst, für zukünftige
bauphysikalischen Toleranzen auf. (Wände, Decken) Überlappungen Generationen zu lösen.
Die Siedlung Halen ist ein typisches der Wärmedämmung im Bereich Siedlung Halen, Ressort Bau, August 2012
114 Beispiel dieser Zeit. Der schlechte der neuen Wärmebrücken von min-

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