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DIN 30646:2006-12

Vorwort
Dieses Dokument wurde vom Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG), Arbeitsausschuss
NA 152-06-03 AA „Schilder“ im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. erarbeitet.

Änderungen

Gegenüber DIN 30646:1993-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) da die ablösbaren Klebstoffe (A) nach einer rückstandsfreien Ablösung wieder verklebbar sind, entfällt die
Unterteilung der repositionierbaren Klebstoffe (R);

b) die Feststellung der Lichtechtheit entfällt, da die Farben im Rahmen der Prüfung der Wetterbeständigkeit
bewertet werden;

c) die Klebstoffarten und -eigenschaften wurden genauer definiert;

d) die Klebkraftstufen wurden erweitert;

e) die Prüfungen der Klimabeanspruchung, der Beständigkeit gegen Prüfflüssigkeiten und der Wetter-
beständigkeit wurden geändert;

f) die Anforderungen an Prüfplatten und Probekörper wurden geändert;

g) die Bezeichnung wurde geändert.

Frühere Ausgaben

DIN 30646-1: 1973-03, 1987-08, 1989-08


DIN 30646-2: 1974-04
DIN 30646: 1993-11

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DIN 30646:2006-12

1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt technische Lieferbedingungen für alle Arten von Schildern mit selbstklebender Beschichtung
fest, die durch ein geeignetes Papier oder eine geeignete Folie, im Folgenden Schutzpapier genannt,
geschützt ist.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN EN 60296 (VDE 0370-1), Flüssigkeiten für elektrotechnische Anwendungen — Neue Isolieröle für
Transformatoren und Schaltgeräte (IEC 60296:2003)

DIN 825, Schilder — Maße

DIN 30642, Schilder — Begriffe

DIN 30643, Schilder — Wisch- und Abriebfestigkeit von Beschriftungen auf Schildern — Anforderungen und
Prüfung

DIN 50014, Klimate und ihre technische Anwendung — Normalklimate

DIN 50021, Sprühnebelprüfungen mit verschiedenen Natriumchlorid-Lösungen

DIN 51632-1, Testbenzine — Teil 1: Normalware; Anforderungen und Prüfung

DIN EN 573-3, Aluminium und Aluminiumlegierungen — Chemische Zusammensetzung und Form von
Halbzeug — Teil 3: Chemische Zusammensetzung

DIN EN 590, Kraftstoffe für Kraftfahrzeuge — Dieselkraftstoff — Anforderungen und Prüfverfahren

DIN EN ISO 2409, Lacke und Anstrichstoffe — Gitterschnittprüfung

FINAT, Testmethoden, 6. Ausgabe 20011)

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die in DIN 30642 angegebenen Begriffe.

4 Anforderungen

4.1 Werkstoff

4.1.1 Allgemeines

Für alle Werkstoffe gilt: Einfärbungen und Beschichtungen jeglicher Art dürfen die Wetterbeständigkeit (siehe
4.12) nicht negativ beeinflussen.

1) FINAT: (fr) Fédération Internationale des Fabricants et Transformateurs d'adhésifs et thermocollants sur papiers et
autres support; Internetadresse für Download: www.finat.com/download/thduits.pdf

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DIN 30646:2006-12

4.1.2 Kunstofffolien (KU)

Kunststofffolien (elastisch-plastisch), die gegebenenfalls aus mehreren Schichten bestehen dürfen, werden
z. B. aus Mischpolymerisat auf Vinylbasis, Polyester, Polyacrylat oder Polyurethan hergestellt. Der Werkstoff
muss homogen, porenarm und frei von Blasen, Knicken und anderen Fehlern sein.

In den Folien dürfen auch witterungsbeständige Farbstoffe, Pigmente sowie Metallpulver (z. B. Aluminium-
Bronzepulver) eingearbeitet sein. Bei in den Werkstoff eingearbeitetem Metallpulver oder bei aufgedampfter
Metallbeschichtung muss der elektrische Oberflächenwiderstand, bezogen auf den vorgesehenen
Verwendungszweck, so groß sein, dass eine elektrische Brückenbildung ausgeschlossen ist. Weichmacher
und andere Stoffe dürfen nicht auswandern oder ausschwitzen und den jeweiligen Verwendungszweck
beeinträchtigen. Es dürfen keine Stoffe enthalten sein, die bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der
Schilder gesundheitsschädliche Wirkung haben.

4.1.3 Aluminiumfolien (AL)

Aluminiumlegierung nach DIN EN 573-3. Der Werkstoff muss homogen, porenarm und frei von Blasen und
Knicken sein.

Die Oberfläche der Schilder muss vor dem Bedrucken (Beschriften) mit einem Korrosionsschutz (z. B.
Klarlack) ausgerüstet sein. Die Dicke des Werkstoffes ist gegebenenfalls zu vereinbaren.

4.1.4 Papier (PA)

Gestrichenes und ungestrichenes Papier, in das auch Farbstoffe eingearbeitet sein können.
Oberflächenveredelungen, wie z. B. Lackierungen, Bedampfungen und Laminierungen, sind zulässig. Das
Papier muss gleichmäßig zusammengesetzt sein und frei sein von z. B. Knicken, Falten, Rissen und
Einschlüssen.

4.2 Klebstoffe

4.2.1 Allgemeines

Der aufgebrachte Klebstoff muss ohne Aktivierungsmittel (z. B. Lösemittel oder Wärme) auf allen geeigneten,
festen, glatten, sauberen, fett- und silikonfreien Oberflächen fest kleben, ohne dass der Werkstoff Falten bildet,
sich aufrollt, reißt oder sich löst. Für Silikonoberflächen ist Silikonklebstoff zu verwenden.

4.2.2 Klebstoffarten

Klebstoffarten werden nach Tabelle 1 unterschieden.

Tabelle 1 — Klassifikation von Klebstoffarten

Kennzeichen Klebstoffart
KK Kautschukklebstoff
KAW Acrylatklebstoff auf Wasserbasis
KAL Acrylatklebstoff auf Lösemittelbasis
KAH Acrylatklebstoff auf Heißschmelzbasis
KAS Acrylatklebstoff, strahlungsgehärtet
KS Silikonklebstoff

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4.2.3 Klebstoffeigenschaften

Die Klebstoffarten nach Tabelle 1 werden weiter unterteilt nach ihren Eigenschaften, wobei auch Kombi-
nationen möglich sind.

4.2.3.1 Permanenter Klebstoff (PK)

Mit diesem Klebstoff ausgerüstete Schilder müssen eine unverrückbare und dauerhafte Verbindung mit dem
Untergrund eingehen.

4.2.3.2 Ablösbarer Klebstoff (AK)

Mit diesem Klebstoff ausgerüstete Schilder müssen eine unverrückbare Verbindung mit dem Untergrund
eingehen, jedoch müssen sie sich innerhalb einer Verklebedauer von 2 Jahren rückstandsfrei und ohne
Zerstörung des Untergrundes von diesem entfernen lassen.

Der Untergrund muss für diesen Klebstoff ausreichend geeignet sein, d. h. die Kohäsion des Untergrundes
muss größer sein als die Adhäsion des Klebstoffes.

4.2.3.3 Gleitklebstoff (GK)

Mit diesem Klebstoff ausgerüstete Schilder müssen nach Abzug des Schutzpapiers auf dem zu beklebenden
Untergrund frei gleiten können. Der so selbstklebend ausgerüstete Werkstoff soll damit ohne Hilfsmittel exakt
in die gewünschte Position gebracht werden können, bevor der Gleitklebstoff durch Andruck haftaktiv wird.

4.2.3.4 Sonderklebstoff (SK)

Mit diesem Klebstoff ausgerüstete Schilder müssen — je nach Art des Sonderklebstoffs — auf spezifischen
Untergründen, wie z. B. rauen, apolaren, ölbehafteten oder niedrigenergetischen Untergründen kleben.

4.2.4 Verklebungstemperatur

Raumtemperatur-Klebstoffe (RT) müssen sich bei Untergrundtemperaturen von ! + 15 °C verkleben lassen.


Niedrigtemperatur-Klebstoffe (NT) müssen sich bei Untergrundtemperaturen von ! + 4 °C verkleben lassen.

4.3 Klebkraft
Die Klebkraftstufe ist nach Tabelle 2 zu vereinbaren.

Tabelle 2 — Klebkraft

Klebkraftstufe T U V W X Y Z
N je 25 mm Breite ! 25 ! 18 ! 13 ! 10 !7 !4 !1

4.4 Schutzpapier
Das Schutzpapier muss

 den Klebstoff gegen Verschmutzung und unbeabsichtigtes Verkleben schützen;

 vom fertigen Schild leicht entfernbar sein, ohne dass dazu Vorbehandlungen nötig sind;

 eine einwandfreie Verarbeitung des Schildes sicherstellen.


Das Schutzpapier darf sich bei Lagerung der Schilder in der Originalverpackung und bei Normalklima
DIN 50014-23/50-2 innerhalb von 2 Jahren nicht von selbst ablösen und auch nicht so fest haften, dass der
Klebstoff sich nicht ablöst und/oder dass das Schild beim Abziehen beschädigt wird.

Für besondere Klimabeanspruchungen können mit Lacken oder Folien beschichtete Schutzpapiere eingesetzt
werden.

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DIN 30646:2006-12

4.5 Maße und Ausführung

Die Schilder müssen in Größe und Ausführung den der Bestellung beigefügten Zeichnungsunterlagen oder
Reproduktionsvorlagen entsprechen.

Für die Größe der Schilder sind vorzugsweise die Maße nach DIN 825 anzuwenden.

4.6 Beschriftung

Unter Beschriftung werden in dieser Norm Schriftzeichen, Symbole und Ähnliches verstanden. Zur
Beschriftung sind alle Verfahren zulässig, die randscharfe und vollflächig ausgeführte Konturen liefern. Linien
müssen gleichmäßig sein. Abweichungen hiervon, die bei Betrachtung aus einem dem Anwendungszweck
der Schilder entsprechenden Abstand nicht mehr erkennbar sind, sind zulässig. Schilder, die für eine
nachträgliche Beschriftung vorgesehen sind, müssen an der Oberfläche entsprechend ausgestattet sein.

Die Haltbarkeit der aufgebrachten Farben darf die des Werkstoffes nicht unterschreiten. Die Beschriftung
kann gegebenenfalls durch entsprechende Beschichtung zusätzlich geschützt werden.

4.7 Haftfestigkeit der Beschriftung

Im Anlieferungszustand muss der Gitterschnittwert " Gt 1 nach DIN EN ISO 2409 erfüllt sein. Bei Bean-
spruchung nach Tabelle 5 und Tabelle 6 darf die Beschriftung nicht abblättern oder sonstige Veränderungen
aufweisen, die die Leserlichkeit beeinträchtigen.

4.8 Wischfestigkeit der Beschriftung

Nach einer Beanspruchung nach 5.3 darf die Beschriftung keine Veränderungen aufweisen, die die Leser-
lichkeit beeinträchtigen.

4.9 Beständigkeit gegen Klimabeanspruchungen

Nach einer Klimabeanspruchung nach 5.4 (Tabelle 5) dürfen die auf den jeweiligen Untergrund aufgeklebten
Schilder keine Ablöse- oder Kreidungserscheinungen, keine Blasenbildung, keine Farbveränderungen, keine
Veränderungen der Klebkraftstufe und kein Abblättern der Bedruckung oder Beschriftung aufweisen.

4.10 Schrumpfung

Die Schrumpfung von aufgeklebten Schildern nach einer Klimabeanspruchung nach Tabelle 5 darf höchstens
die Werte nach Tabelle 3 erreichen. Der zulässige Wert ist zu vereinbaren.

Tabelle 3 — Schrumpfung

Kennzahl Schrumpfung
%

02 " 0,2

05 " 0,5

10 " 1,0

20 " 2,0

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4.11 Beständigkeit gegen Flüssigkeiten

Nach einer Beanspruchung nach 5.6 (Tabelle 6) dürfen sich keine Veränderungen, wie z. B. Blasen oder
Ablöseerscheinungen an den eingetauchten Probekörpern zeigen.

4.12 Beständigkeit gegen Salzsprühnebel

Nach einer Beanspruchung nach 5.7 dürfen sich Folie und Druckfarbe nicht auf- oder ablösen, noch dürfen
Risse, Blasen, Abblätterung oder sonstige Veränderungen erkennbar sein.

Diese Anforderung gilt nicht für Schilder aus Papier.

4.13 Wetterbeständigkeit

Nach einer Beanspruchung nach 5.8 dürfen sich keine Veränderungen, wie Blasen, Ablösungs- oder
Kreidungserscheinungen zeigen. Die Verklebung muss unverändert sein. Geringe Verfärbungen oder
Vergilbungen der Schilder sind zulässig, wenn dadurch die Leserlichkeit der Schilder nicht beeinträchtigt wird.

Diese Anforderung gilt nicht für Schilder aus Papier.

5 Prüfungen

5.1 Probenahme

Für alle Prüfungen sind mindestens 3 Probekörper zu verwenden.


Für die folgenden Prüfungen werden die Probekörper auf Prüfplatten nach Tabelle 4 aufgeklebt:

 Klebkraft,

 Schrumpfung,

 Beständigkeit gegen Flüssigkeiten,

 Salzsprühnebel und

 Wetterbeständigkeit.
Die Prüfplatten sind mit einem geeigneten Lösemittel sorgfältig zu reinigen. Spuren von Klebstoff, Fett, Silikon
oder Feuchtigkeit dürfen nicht zurückbleiben. Die Prüfplatten werden z. B. 2 h in Ethanol gelagert und
anschließend 2 h gelüftet.

Tabelle 4 — Prüfplatten und Zuschnitte der Probekörper

Prüfung Prüfplatten Probekörper


Klebkraft 100 mm × 200 mm nach FINAT 25 mm × 200 mm
aus Glas oder rostfreiem Stahl (Für Rollenmaterial: 25 mm in
Querrichtung)
Schrumpfung 150 mm × 150 mm aus AIMg3 100 mm × 100 mm
nach DIN EN 573-3
Beständigkeit gegen 75 mm × 150 mm aus AIMg3 60 mm × 90 mm
Flüssigkeiten nach DIN EN 573-3
Beständigkeit gegen
Salzsprühnebel
Wetterbeständigkeit

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DIN 30646:2006-12

5.2 Prüfung der Haftfestigkeit der Beschriftung

Prüfung der Haftfestigkeit der Beschriftung mit Gitterschnitt-Test nach DIN EN ISO 2409. Eine Bean-
spruchung nach Tabelle 5 und nach Tabelle 6 kann vereinbart werden.

5.3 Prüfung der Wischfestigkeit der Beschriftung

Die Prüfung der Wischfestigkeit der Beschriftung ist nach DIN 30643 zu vereinbaren.

5.4 Prüfung der Beständigkeit gegen Klimabeanspruchungen

Die Prüfung der Beständigkeit gegen Klimabeanspruchung ist nach Tabelle 5 zu vereinbaren.

Für den Werkstoff Papier sind die Klimabeanspruchungen nach Kennzahlen 2 und 8 nicht geeignet.

Tabelle 5 — Klimabeanspruchung

Nach Lagerung von 168 h bei


Kennzahl
Temperatur Relative Luftfeuchte
°C %

1 + 23 ± 1 50 ± 3

2 + 40 ± 2 98 ± 2

3 – 40 ± 3 –

4 + 80 ± 2 –

5 + 120 ± 3 –

6 – 55 ± 3 –
+0
7 – 196 − 4 –

Nach Wechsellagerung von 168 h bei täglich

4h

+ 90 ± 2 –
8
16 h

+ 40 ± 2 98 ± 2

4h

– 40 ± 3 –

8
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5.5 Prüfung der Schrumpfung

Die Probekörper werden auf Prüfplatten nach Tabelle 4 aufgeklebt. Es erfolgt die nach 5.4 vereinbarte
Klimabeanspruchung. Messungen werden an je 2 Stellen in Längs- und Querrichtung vor und nach der
Beanspruchung vorgenommen.

5.6 Prüfung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten

Die Probekörper werden auf Prüfplatten nach Tabelle 4 aufgeklebt und in die nach Tabelle 6 zu
vereinbarende Prüfflüssigkeit so eingetaucht, dass sie zur Hälfte von der Prüfflüssigkeit bedeckt sind. Andere
Prüfflüssigkeiten sind zulässig und ebenfalls zu vereinbaren. Es ist der Zustand des Schildmaterials, des
Klebstoffs und des Aufdrucks zu bewerten.

Für den Werkstoff Papier ist nur die Prüfflüssigkeit nach Kennzeichen FW2 geeignet.

Tabelle 6 — Prüfflüssigkeiten

Prüftemperatur Eintauchzeit
Kennzeichen Prüfflüssigkeit
°C h
±2

FW1 Destilliertes Wasser + 65 8

FW2 Destilliertes Wasser + 23 1

FL Waschlauge a + 23 8

FK Kaltreiniger a + 23 8

FT Transformatoröl nach + 23 24
DIN EN 60296 (VDE 0370-1)

FB Testbenzin nach + 23 1
DIN 51632-1

FF Frostschutzmittel a, + 23 24
Ethylenglykol

FD Dieselkraftstoff nach + 23 24
DIN EN 590
a
Zusammensetzungen und Konzentration von Waschlauge, Kaltreiniger und Frostschutzmittel nach Hersteller-
angaben.

5.7 Prüfung der Beständigkeit gegen Salzsprühnebel

Die Probekörper werden auf Prüfplatten nach Tabelle 4 aufgeklebt. Die Prüfung erfolgt nach DIN 50021-SS,
Temperatur im Prüfraum + 35 (± 2) °C, Prüfdauer 120 h.

Diese Prüfung ist nicht für Schilder aus Papier geeignet.

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5.8 Prüfung der Wetterbeständigkeit

Die Probekörper werden im Freien auf einem geeigneten Gestell, das nach Süden gerichtet ist, so befestigt,
dass sie in einem Winkel von 60° zur Horizontalen stehen. Es ist darauf zu achten, dass kein Schatten auf die
Probekörper fällt. Eine Abdeckung jeglicher Art ist nicht zulässig. Nach der Bewitterung von 2 Jahren werden
die Probekörper mit Wasser gespült und beurteilt. Die Klimazone der Testdurchführung ist anzugeben (z. B.
Mitteleuropa).

Diese Prüfung ist nicht für Schilder aus Papier geeignet.

ANMERKUNG Schnellbewitterungen können mit diversen Geräten durchgeführt werden, um tendenziell die Möglichkeit
einer Langzeitanwendung von Schildern aufzuzeigen. Diese Tests finden besonders bei Einführung von neuen Materialien
Anwendung. Die Ergebnisse sind mit Ergebnissen von Freiluftbewitterung zu ergänzen (z. B. Xenonbogen-Test nach
DIN EN ISO 4892-2).

5.9 Prüfung der Klebkraft

Die Prüfung der Klebkraft (Schälwiderstand) wird nach FINAT-Methode FTM-1 durchgeführt. Sollten beim
Test Materialrisse auftreten, können die Probekörper mit einer selbstklebenden Polyesterfolie verstärkt
werden.

6 Bezeichnung
Die Bezeichnung besteht aus den folgenden Angaben in der vorgegebenen Reihenfolge:

a) Benennung „Schild“;

b) Nummer dieser Norm (d. h. „DIN 30646“);

c) Werkstoff des Schildes (siehe 4.1);

d) Klebstoffart (siehe Tabelle 1);

e) Klebstoffeigenschaften (siehe 4.2.3);

f) Verklebungstemperatur (siehe 4.2.4);

g) Klebkraftstufe (siehe Tabelle 2);

h) Schrumpfung (siehe Tabelle 3);

i) Klimabeanspruchung (siehe Tabelle 5);

j) Prüfflüssigkeit (siehe Tabelle 6).

BEISPIEL 1 Schild aus Aluminiumfolie (AL), mit Acrylatklebstoff auf Wasserbasis (KAW), permanenten Klebstoff-
eigenschaften (PK), für Verklebungstemperaturen ! + 4 °C (NT), mit einer Klebkraft ! 13 N/25 mm (V), einer maximalen
Schrumpfung von 0,2 % (02), einer Klimabeständigkeit von + 23 °C und 50 % rel. Luftfeuchte (1), einer Beständigkeit
gegen Dieselkraftstoff (FD) und Waschlauge (FL):

Schild DIN 30646 – AL – KAW – PK – NT – V – 02 – 1 – FD, FL

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DIN 30646:2006-12

BEISPIEL 2 Schild aus Kunststofffolie (KU), mit Silikonklebstoff (KS), ablösbaren Klebstoffeigenschaften (AK), für Ver-
klebungstemperaturen ! + 15 °C (RT), mit einer Klebkraft ! 4 N/25 mm (Y), einer maximalen Schrumpfung von 2,0 % (20),
einer Klimabeständigkeit von – 40 °C (3) und + 120 °C (5), einer Beständigkeit gegen Transformatorenöl (FT), Testbenzin
(FB) und Frostschutzmittel (FF):

Schild DIN 30646 – KU – KS – AK – RT – Y – 20 – 3, 5 – FT, FB, FF

BEISPIEL 3 Schild aus Papier (PA), mit Kautschukklebstoff (KK), permanenten Klebstoffeigenschaften (PK), für Ver-
klebungstemperaturen ! + 4 °C (NT), mit einer Klebkraft ! 10 N/25 mm (W), einer maximalen Schrumpfung von 0,2 % (02),
einer Klimabeständigkeit von + 80 °C (4), einer Beständigkeit gegen destilliertes Wasser + 23 °C (FW2):

Schild DIN 30646 – PA – KK – PK – NT – W – 02 – 4 – FW2

7 Einzelheiten, die einer besonderen Vereinbarung unterliegen


Zusätzlich zur Bezeichnung nach Abschnitt 6 sind gegebenenfalls folgende Einzelheiten in den Bestell-
unterlagen gesondert anzugeben:

a) Dicke der Aluminiumfolie (siehe 4.1.3);

b) Größe und Ausführung der Schilder (siehe 4.5);

c) Beanspruchung bei Prüfung der Haftfestigkeit der Beschriftung (siehe 5.2);

d) Prüfung der Wischfestigkeit der Beschriftung (siehe 5.3);

e) Prüfung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten, falls andere Flüssigkeiten als in Tabelle 6 (siehe 5.6);

f) Besonderheiten bei Lieferung in Rollenform (siehe Abschnitt 8).

8 Lieferform und Verpackung


Die Lieferform kann sowohl als Einzelschild, Bogen oder Rolle erfolgen. Bei Schildern, die auf einem
Trägerwerkstoff in Rollenform geliefert werden, sind folgende Besonderheiten bei Bestellung zu vereinbaren:

 Rollenaußendurchmesser;

 Kerndurchmesser;

 Innenwicklung/Außenwicklung;

 Laufrichtung der Schildanordnung.

Die Schilder sind werkstoffgerecht zu verpacken.

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DIN 30646:2006-12

Literaturhinweise

DIN 1450, Schriften — Leserlichkeit

DIN 30645-1, Technische Lieferbedingungen für Schilder — Teil 1: Anodisch oxidierte Schilder
(Eloxalverfahren)

DIN 30645-2, Technische Lieferbedingungen für Schilder — Teil 2: Geätzte Schilder

DIN EN ISO 4892-2, Kunststoffe — Künstliches Bewittern oder Bestrahlen in Geräten — Teil 2: Gefilterte
Xenonbogenstrahlung

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