R01 T10 F03 Holz-Glas-Fassaden 1999

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INFORMATIONSDIENST HOLZ

Holz-Glas-Fassaden

Folge 3
Teil 10
Reihe 1
holzbau handbuch
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Inhalt

1 Grundlagen zu Holz-Glas- 1.3.5 Ankerschienen 10 3 Ausblick auf neue


Fassaden 3 1.3.6 Ankerplatten 11 Technologien 19
1.1 Einleitung/Charakterisierung 1.3.7 Dübel 11 3.1 Tageslichtlenkung bei
von Holz-Glas-Fassaden 3 Fassaden 19
1.2 Zusammenhänge der Bauphysik 2 Konstruktion von Holz-Glas- 3.2 Grundkonzepte der
in Außenwandbauteilen 4 Fassaden 11 Gebäudetechnik 19
1.2.1 Technische Regelwerke 4 2.1 Füllelemente 11
1.2.2 Winterlicher Warmeschutz und 2.1.1 Glas 11 3.3 Integration von Bussystemen in
Feuchteschutz 4 2.1.2 Paneele 11 Fenster- und Fassadenbauteile 20
1.2.3 Sommerlicher Wärmeschutz 5 2.2 Verglasungssysteme 14 3.4 Funktionselemente zur
1.2.4 Hinweise zum Schallschutz 6 2.2.1 Verglasung mit außenliegenden Solarenergienutzung 21
1.2.5 Hinweise zum Brandschutz 6 Preßleisten 14 3.4.1 Solarthermie 21
1.3 Tragwerksplanung bei Holz- 2.2.2 Structural Glazing System 3.4.2 Transparente Wärme-
Glas-Konstruktionen 7 (Geklebte Verglasung) 15 dämmung (TWD) 21
1.3.1 Werkstoffe 8 2.3 Grundsätze zur Anschluß- 3.4.3 Photovoltaik (PV-Module) 21
1.3.2 Lastannahmen 8 ausbildung 14 3.4.4 Luftkollektoren 22
1.3.3 Statische Grundsysteme bei 2.3.1 Anschlußsituationen und
Fassaden 8 Einwirkungen 16 4 Hinweis auf zitierte
1.3.4 Befestigungssysteme in 2.3.2 Fugenausbildung bei Normen 22
Fassaden 9 Baukörperanschlußfugen 17
1.3.4.1 Befestigungselemente zwischen 2.3.3 Abdichtungssysteme 18 5 Literaturverzeichnis 23
Pfosten- und Riegelbauteilen 9 2.3.4 Fugenausbildung bei
1.3.4.2 Befestigung zwischen Bau- Bewegungsfugen in der
körper und Fassadenbauteilen 9 Konstruktion 18

Impressum

Herausgeber: Dr. Robert Spengler Die technischen Informationen dieser


Absatzförderungsfonds der deutschen TU München – Fachgebiet Holzbau Schrift entsprechen zum Zeitpunkt der
Forst- und Holzwirtschaft Drucklegung den anerkannten Regeln
– HOLZABSATZFONDS – Dipl. Phys. Ingolf Kotthoff der Technik. Eine Haftung für den Inhalt
Anstalt des öffentlichen Rechts MFPA-Leipzig e.V, Baulicher Brandschutz kann trotz sorgfältigster Bearbeitung
Godesberger Allee 142–148 und Korrektur nicht übernommen
D-53175 Bonn Fotonachweis: werden.
HOLZABSATZFONDS
und Deutsche Gesellschaft für In dieser Broschüre sind Ergebnisse
Holzforschung e.V aus zahlreichen Forschungsprojekten
DGfH Innovations- und Service GmbH Fachverband Holzwintergarten e.V. eingeflossen. Für deren Förderung
Postfach 31 01 31 danken wir der Arbeitsgemeinschaft
D-80102 München Technische Anfragen an: industrieller Forschungsvereinigungen
[email protected] Infoline: 0 18 02-46 59 00 (AiF), der Arbeitsgemeinschaft
www.dgfh.de (0,06 Euro/Gespräch) Bauforschung (ARGE BAU), den Forst-
[email protected] und Wirtschaftsministerien des Bundes
www.informationsdienst-holz.de und der Länder und der Holzwirtschaft.

Hinweise zu Änderungen, Ergänzun-


Bearbeitung: gen und Errata unter: Erschienen: 12/1999
Prof. Dipl.-lng. Josef Schmid www.informationsdienst-holz.de
Dipl.-lng. Peter Niedermaier ISSN-Nr. 0466-2114
Dipl.-lng. (FH) Christopher Hoeckel
Institut für Fenstertechnik e.V., holzbau handbuch
Rosenheim Reihe 1: Entwurf und Konstruktion
Teil 10: Fassaden und
Prof. Dr. Bernhard Schwarz Außenwandkonstruktionen
Fachhochschule Rosenheim Folge 3: Holz-Glas-Fassaden

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

1 Grundlagen zu Holz-Glas- unterschieden (Abb. 3 und Abb. 4). me bei Fassaden wird in Kapitel 1.3.3
Fassaden Auf die üblichen statischen Grundsyste- eingegangen.

1.1 Einleitung/Charakterisierung von


Holz-Glas-Fassaden

Die betrachteten Fassadensysteme be-


stehen aus Pfosten-Riegel-Konstruktionen
aus Holz, die mit Glaselementen aus-
gefacht werden. Als Material für diese
Glaselemente wird im allgemeinen Mehr-
scheiben-lsolierglas verwendet. Die Be-
festigung der Verglasung an der Kon-
struktion erfolgt meist mitAluminium-
Preßleisten, die mit dem Tragwerk durch
Verschrauben mechanisch verbunden
werden. Als äußere Abdeckung der
Preßleisten kommen sowohl Holz- als
auch Aluminiumleisten zum Einsatz.
Ein praxisübliches Scheibenraster ist
1,2 m bis 1,8 m. Die Pfosten und Riegel
sind in der Regel zwischen 50 mm und
80 mm breit (Standardbreite 60 mm).

Glas erfüllt in seiner Anwendung bei Ver-


glasungssystemen die unterschiedlichsten Abb. 1 Untergliederung der Anforderungen an Holz-Glas-Fassaden in Detailpunkte
Aufgaben. Die Wahl der richtigen Ver-
glasung wird beeinflußt durch den
Anwendungsbereich des Glasproduktes
und durch das Rahmensystem, in welches
das Glas eingesetzt wird. Dabei unter-
gliedern sich die Anforderungen an eine
Holz-Glas-Fassadenkonstruktion in die in
Abb. 1 dargestellten Detailpunkte.

In Abb. 2 ist zu erkennen, in welcher


Form Gebäudeansichten bzw. Fassaden
innovativ gestaltet werden können. Dabei
gilt es
• Funktionalität,
• Ästhetik,
• Witterungsresistenz,
• Gebrauchstauglichkeit usw.
optimal zu vereinen.
Abb. 3 Aufbau und bauphysikalische Wirkweisen von Fassaden
Bei der Bauweise von Fassaden wird
unter anderem zwischen verschiedenen
Wirkungsweisen und Montagefolgen

Abb. 2 Beispiel einer innovativen Fassade Abb. 4 Schematische Unterteilung der Fassadenbauweise nach der Montagefolge der Konstruktionskomponenten

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Tabelle 1 Verglasungsarten und deren Eigenschaften 1.2 Zusammenhänge der Bauphysik


Verglasungsart Verglasungsart in Außenwandbauteilen
Eigenschaften und Merkmale
„Fassade“ „Fenster“
Verglasungssystem mit Glashalteleisten 1.2.1 Technische Regelwerke
• Witterungsbeständigkeit beeinflußbar durch die
Wahl geeigneter Anstriche, Anwendung bei gerin- In den technischen Regelwerken
gen Beanspruchungen in der lotrechten Ebene,
• günstiger Isothermenverlauf, • DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“,
• Diffusion nur beeinflußt durch den Anstrich,
• bei Festverglasungen Problem der Falzraumentlüf- • DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“,
tung, • VDI-Richtlinie 2719 „Schalldämmung
• Verglasung von der Raumseite üblich,
• Überwiegend beschränkt auf Fenster und Fenster- von Fenstern und deren Zusatz-
wände kleiner Flächengröße. einrichtungen“,
• Wärmeschutzverordnung
werden Anforderungen an die Aus-
Verglasung mit Profilsystemen führung von Bauteilen formuliert, um den
• Abhängig von der Dichtheit des Systems und der Wärme- und Feuchtehaushalt des Bau-
Profilentwässerung; geeignet für alle Anwendungs-
fälle, werks zu regeln und den Innenraum vor
• mögliche Wärmeverluste über die Glasabstandhal- Außenlärm zu schützen.
ter,
• mit geeigneter Hinterlüftung bzw. Profilgebung,
keine Behinderung der Diffusion,
• Verglasung von außen, 1.2.2 Winterlicher Wärmeschutz und
• eine diffusionsgeschlossene Konstruktion ist in der Feuchteschutz
Weise auszubilden, daß die 10°-lsotherme außer-
halb der Holzbauteile verläuft. In Räumen mit hoher
Luftfeuchte (z. B. Schwimmhallen) sind Maßnah- Die Betrachtung des wärme- und feuchte-
men zu treffen, die gewährleisten, daß der Tau-
punkt außerhalb der Holzteile liegt.
technischen Verhaltens von Bauteilen
• liegt die 10°-lsotherme innerhalb des Holzbauteils,
so ist eine ausreichend diffusionsoffene Konstruk-
tion zu wählen.

Structural-Glazing-System
• keine Beanspruchung der Tragkonstruktion durch
Feuchtigkeit von außen,
• Isothermenverlauf ungünstiger, da größere Wärme-
verluste über die Glasabstandhalter auftreten,
• Diffusion wird durch die Metallauflage der
Adapterkonstruktion behindert,
• bauaufsichtliche Genehmigung wird vorausgesetzt.

Verglasung mit Ganzglassystemen


• keine Beanspruchung der Tragkonstruktion durch
Feuchtigkeit von außen,
• Isothermenverlauf ungünstiger, da größere Wärme- Abb. 5 Baukörperanschluß einer Fassade im
verluste über die Glasabstandhalter auftreten, Eckbereich mit Darstellung des Bodenaufbaus und
• Diffusion nur durch Anstriche beeinflußt. Ansonsten Wärmedämmung
günstige Konstruktionsweise, da die für Wasser-
dampf undurchlässigen Bauteile über punktuelle
Halterungen auf die Holztragkonstruktion ange-
koppelt sind,
• Verglasungssysteme bedürfen im Regelfall einer in-
dividuellen Bemessung. Hierbei werden vor allem
besondere Anforderungen an die Glasauflager ge-
stellt. Gegebenenfalls ist eine bauaufsichtliche Zu-
lassung zu erbringen, insbesondere bei Verglasun-
gen im Überkopfbereich oder mit absturzsichernder
Wirkung.

Die verschiedenen Fassadenarten bzw. In Tabelle 1 werden die verschiedenen


ihre Wirkprinzipen können in unterschied- Verglasungssysteme dargestellt und ihre
lichster Weise mit der Montagefolge spezifischen Eigenschaften und Merkmale
kombiniert werden. Zur Erreichung einer aufgezeigt.
hohen Wirtschaftlichkeit wird ein
Optimum zwischen einer rationellen Bei der Verglasung mit Profilsystemen wird
Montage und einem hohen Vorfertigungs- noch in verschiedene Systemaufbauten
grad angestrebt. Bei der Verglasung von unterschieden. Tabelle 2 zeigt marktübli-
Holz-Glas-Fassaden werden verschiedene che Profilsysteme mit verschiedenen Abb. 6 Baukörperanschluß eines Holzfensters im
Verglasungssysteme unterschieden. Systemaufbauten. Eckbereich mit Isothermenverlauf (10 °C-lsotherme)

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Tabelle 2 Marktübliche Profilvarianten für die Verglasung mit Profilsystemen Findet eine weitere Abkühlung der Luft
(Bezeichung der Bauteilgruppen vgl. Abb. 23)
oder der Berührungsflächen statt, so
Verglasung mit Preßleistensystem Beschreibung der Unterschiede kommt es zu Tauwasserausfall, da die
Luft das Wasser nicht mehr aufnehmen
System mit diffusionsoffener Basisdichtung und zusätzlichen
Glasauflagern kann. Weitere Zahlenwerte für die
• Verglasung von der Außenseite, Taupunkttemperatur können DIN 4108-5
• Lastabtragung des Glasgewichtes über nachträglich ange- [12] Tabelle 1 entnommen werden.
brachte Glasauflager (z. B. verbolzte Polyamidklötze),
• diffusionsoffenes System,
• Dichtungsebene vorwiegend auf der Außenseite. Auf raumseitigen Oberflächen, an denen
die Taupunkttemperatur unterschritten
System mit diffusionsoffener Basisdichtung und im Holzquer- wird, ist dafür zu sorgen, daß die
schnitt profilierten Glasauflagern
Tauwasserbildung zu keiner Schädigung
• Verglasung von der Außenseite,
• Lastabtragung des Glasgewichtes über Holzsteg, der angrenzenden Bauteile führt. Das
• diffusionsoffenes System, Tauwasser muß sicher abdiffundieren
• Dichtungsebene vorwiegend auf der Außenseite.
oder abgeleitet werden können.

System mit diffusionsgeschlossener Basisdichtung und zusätzli-


Um Feuchtigkeitsschäden im Anschluß-
chen Glasauflagern bereich zu vermeiden, müssen Fassade-
• Verglasung von der Außenseite, Fuge-Wand als Gesamtsystem gesehen
• Lastabtragung des Glasgewichtes über nachträglich ange-
brachte Glasauflager (z.B. Polyamidklötze),
werden. Das Gesamtsystem muß in
• diffusionsgeschlossenes System, Bezug auf die Wasserdampf-Diffusion
• Dichtungsebene vorwiegend auf der Innenseite. nach dem Prinzip „innen dichter als
außen“ ausgeführt werden.
System mit diffusionsgeschlossenem Basisprofil und Aufnahme
für Glasauflager
• Verglasung von der Außenseite, 1.2.3 Sommerlicher Wärmeschutz
• Lastabtragung des Glasgewichts über nachträglich angebrachte
Glasauflager auf dem Aluminiumsteg des Basisprofils,
• diffusionsgeschlossenes System, Beim Einsatz großflächiger Verglasungen
• Dichtungsebene primär auf der Innenseite, im Fassadenbereich müssen ab bestimm-
• System auch mit thermischer Trennung ausführbar.
ten Glasflächenanteilen mit entsprechen-
der Gebäudeausrichtung erhebliche
Energiemengen eingesetzt werden, um
die Gebäude zu kühlen.
erfolgt in der Regel einheitlich unter den
klimatischen Randbedingungen nach Unter bauklimatischen Gesichtspunkten
DIN 4108-3 [10]: ist der Hauptzweck des sommerlichen
Wärmeschutzes der Schutz vor Überhit-
Innenraumtemperatur 20 °C, relative
zung des Gebäudes. Das Temperaturver-
Luftfeuchte 50 %,
halten des Gebäudes wird von vielen
Außentemperatur –15 °C.
Faktoren beeinflußt [44]. In DIN 4108-2
Das Wärme- und Feuchteverhalten der [12] sowie in der zukünftigen DIN 4108-6
Fassade, insbesondere der Baukörper- wird eine Empfehlung für den sommer-
anschlußfuge, wird vom Raum- und lichen Wärmeschutz für Gebäude ausge-
Außenklima sowie dem Aufbau des sprochen. Ebenso wird in der zukünftigen
Baukörpers bestimmt. Energieeinsparverordnung 2000 (EnEV)
der sommerliche Wärmeschutz stärker
Die Temperaturverläufe bei komplexeren
berücksichtigt werden. Aus den zuvor
Detailpunkten wie z. B. beim Anschluß-
genannten Gründen empfiehlt es sich,
bereich von Holzfenstern und -fassaden
den sommerlichen Wärmeschutz bei der
können durch die übliche Darstellung nur
Planung und Entscheidung als wichtiges
unvollständig beschrieben werden.
Abb. 7 Taupunktkurve zur Bestimmung der Kriterium zu berücksichtigen.
Es bietet sich daher die Isothermen- Taupunkttemperatur
darstellung an.
Durch den Einsatz von Sonnenschutz-
ist, die ursprüngliche Menge Wasser zu
Die zur Beurteilung eines Anschlusses Verglasungen kann der Sonnenenergie-
speichern. Die Temperatur, bei der dieser
relevante Isotherme für ein Raumklima Eintrag reduziert werden. Zusätzlich sind
Effekt eintritt, wird als Taupunkttem-
mit 20 °C und 50 % rLF ist die 10 °C- drei Anordnungsebenen für Sonnenschutz-
peratur bzw. Taupunkt bezeichnet.
Isotherme. Sie ergibt sich aus der Tau- maßnahmen möglich:
punktkurve (Abb. 7), die beim üblichen
Findet z. B. eine Abkühlung von zu 50 % • außen vor der Verglasungsebene.
Raumklima einen Taupunkt von 9,3 °C
gesättigter und 20 °C warmer Luft auf Hier ist im Regelfall eine ausreichende
ergibt.
9,3 °C statt, so steigt die relative Belüftung sichergestellt.
Tauwasser entsteht dann, wenn die Luft Luftfeuchtigkeit auf 100% an, d. h. die • im Scheibenzwischenraum (SZR); bei
durch Abkühlung nicht mehr in der Lage Luft ist mit Wasser gesättigt. Mehrscheiben-lsolierglas werden

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

insbesondere an Wohnungstrennwände
und -decken.
Im Rahmen von Ausschreibungen ist es
übliche Praxis, daß Schallschutzklassen
nach der VDI-Richtlinie 2719 [49] gefor-
dert werden, obwohl die VDI-Richtlinie
2719 nicht bauaufsichtlich eingeführt ist.
Im Gegensatz zu DIN 4109, die konkrete
Schalldämmwerte für Fenster und
Fassaden fordert, wird in der VDI-Richtlinie
Abb. 8 Grundsätzliche Anordnungsebenen für Sonnenschutzmaßnahmen
2719 innerhalb der Schallschutzklassen
eine Bandbreite von Schalldämmwerten
definiert.
Sonnenschutzfolien bzw. auch Jalousien wirkt sich jedoch die Belastung durch
Weitergehende Informationenen zum
im SZR als Sonnenschutzmaßnahmen Wind und Wetter aus. Durch Witterungs-
Schallschutz kann auch der einschlägigen
angeordnet. einflüsse werden außenliegende Systeme
Literatur [41] [48] entnommen werden.
• innen hinter der Verglasungsebene auf verschmutzt und mitunter auch beschä-
der Rauminnenseite. Hierbei ist auf eine digt. Hier bietet der integrierte Sonnen-
ausreichende Belüftung bzw. Kühlung schutz eine gute Alternative. Durch die 1.2.5 Hinweise zum Brandschutz [38]
zu achten. Integration des Sonnenschutzes in der [51] [46]
Konstruktion können ähnliche g-Werte
Im allgemeinen ist festzustellen, daß ein
wie bei einem außenliegenden System Über das Baurecht trifft der Staat im zivil-
außenliegendes Sonnenschutzsystem
erzielt werden. Durch die Integration im rechtlichen Bereich Vorsorge, um die
einen besseren sommerlichen Wärme-
Scheibenzwischenraum ist die Konstruk- Entstehung eines Brandes durch vorbeu-
schutz als ein innenliegendes System
tion jedoch vor Wind und Wetter ge- gende bauliche Maßnahmen zu erschwe-
bietet, da die solare Einstrahlung nicht in
schützt. Bei der Planung von integrierten ren und gleichzeitig die Ausdehnung eines
das Rauminnere gelangt.
Sonnenschutzsystemen sollte beachtet Brandes zu begrenzen. Der Schwerpunkt
Bei außenliegenden Sonnenschutzsyste-
werden, daß sich durch eine ungünstgige liegt dabei auf dem Schutz von Personen.
Auswahl der Komponenten das Bruch- In der Musterbauordnung der Bundes-
risiko durch Wärmeentwicklung erhöhen republik Deutschland (MBO), an der sich
kann. Werden Mehrscheiben-lsoliergläser in der Regel die Bauordnungen der
mit einem integrierten Sonnenschutzsys- einzelnen Bundesländer orientieren, sind
tem gasgefüllt, so sind die entsprechen- die allgemeinen baurechtlichen
den Nachweise [4] (2.1.1) zu erbringen. Schutzziele für den vorbeugenden bau-
lichen Brandschutz niedergelegt.
1.2.4 Hinweise zum Schallschutz Eine Vorhangfassade aus Pfosten und
Riegeln, deren Segmente mit Glas ausge-
Fassaden werden immer häufiger ge- facht werden, ist im Sinne des Baurechts
schoßübergreifend, aber auch trennwand- eine nichttragende Außenwand, da sie
übergreifend ausgeführt, so daß bei unter Normalbedingungen nur den Raum-
diesen Gewerken neben der Luftschall- abschluß zur Umgebung gewährleistet.
dämmung (gegen Außenlärm) die Längs- Nach § 26 „Außenwände“ der
schalldämmung von Bedeutung ist. Musterbauordnung (MBO) sind nichttra-
Standardanforderungen können nachfol- gende Außenwände, außer bei Gebäuden
gender Norm bzw. den zugehörigen geringer Höhe, aus nichtbrennbaren
Beiblättern entnommen werden: Baustoffen oder mindestens feuerhem-
mend herzustellen. Nach DIN 4102-4,
• DIN 4109 Schallschutz im Hochbau, Abschnitt 2.3.2., ist Holz als normalent-
Anforderungen und Nachweise flammbarer Baustoff, Baustoffklasse B 2,
• Beiblatt 1 Ausführungsbeispiele und eingestuft. Die brandschutztechnische
Rechenverfahren Klassifizierung von nichttragenden
• Beiblatt 2 Hinweise; erhöhter Schall- Außenwänden erfolgt durch Brand-
schutz; eigener Wohn- und Arbeits- prüfungen nach DIN 4102-3. Bei einer
bereich den Bedingungen eines Vollbrandes nach-
Abb. 9 Ausführungsbeispiel für außenliegenden vollzogenen Brandbeanspruchung der
Zu den Standardanforderungen können
Sonnenschutz (Rollfolie) Fassade muß der Raumabschluß über eine
darüberhinaus vertragliche Zusatzan-
men werden somit niedrigere Gesamt- definierte Prüfzeit gewahrt bleiben; der
forderungen vereinbart werden.
energiedurchlaßgrade (g-Werte) als bei Prüfling darf nicht zusammenbrechen; der
innenliegenden Systemen erreicht. In der Landesbauordnung werden nur Wärmedurchgang zur feuerabgekehrten
Nachteilig bei der Anordnung eines allgemeine Forderungen an den „ent- Seite muß begrenzt sein, am Ende der
Sonnenschutzsystems auf der Außenseite sprechenden Schallschutz“ gestellt, Prüfzeit muß eine gewisse Restfestigkeit

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

vorhanden sein. Betrachtet man diese Fassade darf Rauch und Feuer nicht in Glas-Fassaden an Gebäuden, an denen
Prüfkriterien und die geforderte brand- darüberliegende bzw. angrenzende auch nichtbrennbare Glasfassaden einge-
schutztechnische Qualität, so wird klar, Räume dringen. setzt werden dürfen. Fassadenbereiche
daß für Holz-Glas-Fassaden mit einer nor- • Ein Schadensfeuer darf vom Brandraum mit erhöhten Brandschutzanforderungen
malen Verglasung (keine Brandschutz- nicht durch Eigenbrennen von Teilen bleiben davon ausgenommen.
verglasung G oder F) die Einstufung in der Fassade bzw. durch deren Kon-
eine Feuerwiderstandsklasse F 30 nicht struktion in die zweite Etage oberhalb Eine Holz-Glas-Fassade ist im Brandfalle
möglich ist. des Brandgeschosses oder in angren nicht nur so gut oder so schlecht wie die
zende Räume weitergeleitet werden. Materialkennwerte der zu ihrer
Diese baurechtlich verordnete An- (Kein Zündschnureffekt an der Ober- Errichtung verwendeten Baustoffe, son-
wendungsbegrenzung stellt für die Holz- fläche der Pfosten bzw. Riegel; keine dern kann als Bauart unter Ausnutzung
Glas-Fassaden eine ungerechtfertigte Flammenweiterleitung in Spalten, der konstruktiven Möglichkeiten bei sorg-
Härte dar, die vom Gesetzgeber in dieser Hohlräumen bzw. Fugen). fältiger Brandschutzplanung eine weitaus
Form nicht beabsichtigt sein kann. • Die Fassade darf nicht großflächig größere brandschutztechnische
Da das baurechtliche Schutzziel nicht abstürzen bzw. abfallen, d.h., die Leistungsfähigkeit erreichen. Es kann
explizit in der Bauordnung formuliert ist, Verankerung der Fassade muß brand- davon ausgegangen werden, daß dieser
kann es nur durch den Rückschluß auf schutztechnisch geschoßweise ausrei- Umstand bei der Novellierung der
baurechtlich zulässige Konstruktionen, chend für Vertikal- und Horizontallast Musterbauordnung Beachtung finden
wie z. B. nichtbrennbare Aluminium- dimensioniert sein. wird. (Eine genaue Beschreibung des
Glas-Fassaden, abgeleitet werden. Versuchsablaufs mit Darstellung der
Betrachtet man die bei einem Schadens- Zur Überprüfung, ob Holz-Glas-Fassaden Ergebnisse kann aus der Literatur [46]
feuer im angrenzenden Raum durch diesen Forderungen gerecht werden kön- entnommen werden).
Außenwandöffnungen bzw. durch ge- nen, wurde mit Unterstützung führender
borstene Verglasungen austretenden Fassadenhersteller ein originalmaßstäb-
Flammen, die vor der Fassade in der licher Brandversuch in dreietagiger An- 1.3 Tragwerksplanung bei Holz-Glas-
Vollbrandphase durchaus Längen von ordnung durchgeführt. Die Brandbean- Konstruktionen
3 bis 4 m erreichen können, so kann spruchung erfolgte mit Dieselbrennern in
davon ausgegangen werden, daß das Anlehnung an die ETK nach DIN 4102-2 Die zivilrechtliche Tragweite bzw. Bedeu-
baurechtliche Schutzziel für nichttragen- unter Ansatz eines mit nichtbrennbaren tung für die Planung von Tragwerken ist
de Außenwände nicht in der Verhinde- strahlungsdurchlässigen Bauteilen ge- in der Musterbauordnung Abschnitt 2:
rung des Brandüberschlages in das über schlossenen Raumes. Bei diesem Versuch Allgemeine Anforderungen an die
dem Brandherd befindliche Geschoß wurde bis zur 30. Prüfminute weder ein Bauausführung (§15 Standsicherheit)
besteht. Das Verbot der Verwendung Rauchdurchtritt durch den Decken- zum Ausdruck gebracht. Darin lautet es:
brennbarer Baustoffe in einer Fassade soll anschluß noch eine Brandausbreitung an
(1) Jede bauliche Anlage muß im
offensichtlich lediglich die Voraussetzung den Holzteilen über den Brandraum hin-
Ganzen und in ihren einzelnen Teilen für
schaffen, daß keine zusätzliche Brandlast aus festgestellt. Während der folgenden
sich allein standsicher sein. Die Stand-
in die Fassade eingetragen und der Brand 30 Minuten Brandbeanspruchung ver-
Sicherheit anderer baulicher Anlagen und
nicht durch ein schnelles Fortschreiten an brannten die Pfosten und Riegel im
die Tragfähigkeit des Baugrundes des
brennbaren Oberflächen beschleunigt Brandraum. Nach 60 Minuten wurde der
Nachbargrundstücks dürfen nicht gefähr-
wird. Ergänzt man diese Schutzziele Brandversuch beendet. Die Fassade in
det werden.
durch die spezifischen Brandeigen- den beiden darüberliegenden Geschossen
schaften von Glasfassaden und berück- behielt ihre Stabilität. Rauch trat in die Diese Forderung wird entsprechend von
sichtigt gleichzeitig weitere indirekt angrenzenden bzw. darüberliegenden den Landesbauordnungen übernommen
abzuleitende Anforderungen der Räume durch die Fassadenanschlüsse und ist eine vom Tragwerksplaner einzu-
Fassadenanschlüsse an den tragenden nicht ein. Das selbständige Weiterbren- haltende Regelung. Das bedeutet für
Baukörper (Decken und Wände), so nen der Holzteile blieb lokal beschränkt Fassaden größerer Dimensionen eine
ergeben sich folgende Forderungen, und erreichte nicht die nächste Etage. sorgfältige Abstimmung der verwendeten
die z. Z. bedauerlicherweise nur im Baustoffe. Holz-Glas-Fassaden werden
Rückschluß aus dem bauaufsichtlichen Vergleicht man diese Versuchsergebnisse zwar als nichttragende Außenwände ein-
Regelwerk abzuleiten sind: mit den erhobenen B ran d seh utzf orde- gestuft, haben aber nur auf den ersten
rungen, so kommt man zu dem Schluß, Blick keine tragende Funktion. Durch die
• Der Anschluß der Glasfassaden an die daß die geprüfte repräsentative Holz- Funktion der Lastabtragung infolge von
angrenzenden Bauteile (Decken und Glas-Fassade diesen Forderungen bei Beanspruchungen aus den eingesetzten
Wände) muß bis zu Temperaturen von einer Vollbrandbeanspruchung in Füllelementen über die Skelettrag-
200 °C rauchdicht sein. Die Anschlüsse Anlehnung an DIN 4102-2 über eine konstruktion werden diese Bauteile zu
müssen bis zur Glasebene der Fassade Dauer von 60 Minuten genügt. Eine tragenden Elementen in der Fassaden-
aus nichtbrennbaren Baustoffen beste Holz-Glas-Fassade kann damit durchaus konstruktion. Durch die Aufgabe einer
hen, deren Schmelzpunkt oberhalb von als gleichwertig mit einer nichtbrennba- tragenden Funktion ist auf die Verträg-
600 °C liegt, oder sie müssen minde- ren Aluminium-Glas-Fassade betrachtet lichkeit der verschiedenen Baustoffe
stens über eine Dauer von 30 Minuten werden. Aus Sicht des baulichen untereinander zu achten, für welche
den Durchtritt des Brandes verhindern. Brandschutzes bestehen prinzipiell keine neben mechanischen Aufgaben ebenso
Vor dem Versagen der Verglasung der Bedenken gegen den Einsatz von Holz- bauphysikalische Anforderungen zu

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

erfüllen sind. D. h. es sind ebenfalls 1.3.2 Lastannahmen


Feuchte- und Temperaturschwankungen
von den verwendeten Baustoffen schad- Grundsätzlich wird bei Lasten unterschie-
frei für den Zeitraum der Gebrauchsdauer den in:
aufzunehmen.
• ständige Lasten,
• Verkehrslasten.
Zu den ständigen Lasten zählen die Eigen-
lasten der tragenden Bauteile sowie die
1.3.1 Werkstoffe Eigenlasten der Ausfachungselemente wie
Paneele, Mehrscheiben-lsoliergläser,
Bezüglich der zu verwendenden Werk- Sonnenschutzvorrichtungen, offenbare
stoffe im Holzfassadenbau sind die in Elemente u. a., kurz alle unveränderlichen
DIN 1052 [2] bzw. EC 5 [6] zugelassenen Bauteile einer Konstruktion.
Holzarten maßgebend. In den entspre-
chenden Tabellen sind für die verschiede- Als bemessungsrelevant werden die
nen Holzarten die Materialkennwerte Lastfallkombinationen angesehen, welche
gegeben, welche dem Tragwerksplaner im Bauteil die maßgebende bzw. größte
ein sicheres Konstruieren ermöglichen. Beanspruchung hervorrufen. Im weiteren
Für den Einsatz von Bauteilen mit tragen- wird auf DIN 1055 [3] bzw. auf EC1 [5]
der Wirkung, wie z. B. Pfosten und verwiesen. In diesen Normen sind die
Riegel, ist auf die entsprechende Eignung Eigenlasten der gängigsten Bauprodukte
für diese Anwendung zu achten. Der sowie Wind- und Schneelasten geregelt.
Fassadenplaner bzw. Tragwerksplaner hat
Die anzusetzenden Windlasten an
damit bei Auswahl der Werkstoffe
Gebäuden und damit auch an Fassaden
zwischen Bauteilen mit tragender bzw.
sind im wesentlichen abhängig von:
nichttragender Funktion zu unterscheiden.
Beschreibung
Zur letzteren Kategorie sind u. a. • Gebäudegrundrißform,
Fensterelemente zu zählen, welche als • Gebäudehöhe, A Einfeldträgersystem zwischen den Ge-
schoßdecken (stehend und hängend
Füllelemente in die Skelettkonstruktion • Windangriffsrichtung relativ zum
ausführbar). Die maximale Biegebeanspruchung
der Fassade eingesetzt werden und keine Gebäude, ist in Feldmitte des Einzelträgers.
Tragfunktion übernehmen. Im Falle der • Seitenverhältnis von Höhe zu Breite. B Durchlaufträgersystem über die
Anwendung von Holz im Außenwand- Geschoßdecken hinweg (stehend aber auch
Die Druckbeiwerte für den Nachweis ein- hängend ausführbar). Die Durchlaufwirkung des
bereich ist des weiteren auf deren
zelner Tragglieder (z.B. Pfostenbauteile Systems wirkt reduzierend auf das
Eignung hinsichtlich der Feuchteresistenz Biegemoment in Feldmitte. Je nach Stützweite
einer Fassade) sind nach DIN 1052 um
zu achten. Allein aus den oben ge- und Beanspruchungssituation kann ebenfalls das
25 % zu erhöhen, da die angegebenen Stützmoment bemessungsrelevant werden.
schilderten Zusammenhängen wird bei
Druck- und Sogbeiwerte gemittelte Werte
Fassaden- bzw. Tragwerksplanern eine Abb. 11 Prinzipdarstellung der statischen Systeme
der entsprechenden Bereiche darstellen.
breite Werkstoffkenntnis vorausgesetzt, für stehend gelagerte Vorhangfassaden mit
um eine insgesamt funktionstaugliche Beschreibung der Systemeigenschaft
Konstruktion zu erhalten. 1.3.3 Statische Grundsysteme bei
Fassaden
Neben gewachsenen Vollholzquer-
schnitten bzw. lamellierten Vollhölzern Bei Fassaden erfolgt die Lastabtragung einem Punkt des Geschosses, unabhängig
setzen sich im Fassadenbau immer stärker zum Baukörper im wesentlichen in der davon, ob es sich um eine Pfosten-Riegel-
Werkstoffe in Mehrschichtbauweise Achse der Pfostenprofile jeweils nur an fassade oder Elementfassade handelt.
durch. Auch hierfür sind in den Normen
Berechnungswerte für verschiedene
Holzwerkstoffe angegeben.

Werden Holzwerkstoffe als tragende


Bauteile zur Anwendung gebracht, die
nicht in Normen geregelt sind, so ist
deren Brauchbarkeit z. B. über eine
Zustimmung im Einzelfall oder eine
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
nachzuweisen. Um einen vollständigen
Überblick über derzeit marktübliche
Holzwerkstoffe in Mehrschichtbauweise
zu bekommen, wird in diesem Zusam-
menhang auf einschlägige Literatur [39] Abb. 10 Schnitt durch einen Fassadenriegel zur Beschreibung der exzentrischen Belastungssituation infolge
verwiesen. des Glasgewichtes

8
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Die Krafteinleitung durch das Eigenge- Anforderungen an das Primärtragwerk Der Kraftfluß des Scheibengewichts
wicht der Ausfachungselemente aber gestellt, die in der Entwurfs- und erfolgt dabei nach den in Abb. 13 dar-
auch infolge der äußeren Lasteinwirkun- Bemessungsphase vom Planer abzustim- gestellten Wegen:
gen auf die Ausfachungselemente erfolgt men sind. Grundsätzlich kann bei der
aufgrund der Anschlußsituation im Bemessung von Fassadenbauteilen auf Glasgewicht – Glasauflager – Koppel-
Regelfall exzentrisch (vgl. Abb. 10). die anwendungsspezifischen Normen element zum Riegel – Riegelbauteil –
(DIN 1052 bzw. EC 5) verwiesen werden. Verbindungsmittel zum Pfostenbauteil –
Übliche statische Systeme von Fassaden Weitere Hinweise zum EC 5 vgl. [30]. Pfostenbauteil – Verbindungsmittel zum
sind: Bauwerk oder Baugrund.
Glasgewicht – Glasauflager – Stahlkreuz
• Stehend gelagerte (auf Druck bean- 1.3.4 Befestigungssysteme in Fassaden in Verglasungsebene – Stahlquerschnitt –
spruchte Bauteile) bzw. Pfostenbaueil – Verbindungsmittel zum
hängend gelagerte Profile oder 1.3.4.1 Befestigungselemente zwischen Bauwerk oder Baugrund.
• Elemente (auf Zug beanspruchte Pfosten- und Riegelbauteilen
Bauteile), Der Vorteil von Variante 1 gegenüber der
• Einfeld- bzw. Mehrfeldsysteme. Je nach Ausführung des Knotenpunktes Variante 2 ist, daß kein zusätzliches
eines Pfosten-Riegel-Stoßes sind verschie- Verbindungsmittel für die Lastabtragung
Bei den stehend gelagerten Profilen oder den hohe Beanspruchungen bzw. des Glasgewichtes benötigt wird. Jedoch
Elementen erfolgt die Lastabtragung am Beanspruchungsarten in einem Knoten- werden bei Variante 1 besondere
unteren Punkt des jeweiligen Elementes. punkt zu erwarten. Dabei gibt es zwei Anforderungen an die mechanischen
Die Festpunkte werden in der Regel mit grundsätzliche Varianten, das Eigenge- Eigenschaften des Verbindungsmittels zur
Auflagern ausgeführt, die sich in dreidi- wicht der Ausfachungselemente, welche Sicherstellung der Tragfähigkeit und
mensionaler Richtung einstellen lassen. im Regelfall auf den Riegel aufgelagert Gebrauchstauglichkeit einer Fassaden-
An den Lospunkten werden die Bauteile sind, in die Pfostenbauteile und danach konstruktion gestellt. Zur Ermittlung der
dann senkrecht zur Fassadenebene be- in den Baugrund abzuleiten. Nachweis- und Verformungswerte für das
festigt und lassen eine unbehinderte Verbindungsmittel darf in diesem
Dilatation der Fassadenhülle zu. Wichtig Zusammenhang auf die Prüfnorm [20]
bei der Dimensionierung stehend ge- hingewiesen werden. Das Verbindungs-
lagerter Tragwerkssysteme von Fassaden mittel ist in der Weise zu konzipieren und
ist die Knickstabilität. Durch die einzusetzen, daß unter Gebrauchslasten
Anordnung von Querriegeln und Stahl- stets die Beanspruchung im elastischen
zugbändern, aber auch durch die kon- Bereich bleibt.
struktive Durchbildung von biegesteifen
Pfosten-Riegel-Knotenpunkten, lassen Die Wahl und Eignung des jeweiligen
sich die Tragsysteme wesentlich stabilisie- Verbindungsmittels hängt ab von der
ren und die Knicklängen der tragenden Grundkonstruktion der Fassade und dem
Teile in eine günstige Richtung beeinflus- abzutragenden Glasgewicht und ist im
sen. Einzelfall abzustimmen bzw. nachzuwei-
sen.
Alternativ kann die Sicherheit gegen
Knicken der Fassadenbauteile durch eine
hängend gelagerte Fassadenbauweise
erhöht werden, da hierbei im wesentli- 1.3.4.2 Befestigung zwischen Baukörper
chen zugbeanspruchte Tragglieder zu und Fassadenbauteilen
dimensionieren sind. Bei dieser Kon-
struktionsweise werden jedoch besondere Abb. 13 Kraftfluß im Pfosten-Riegel-Knotenpunkt Bei hängend gelagerten Bauteilen erfolgt
die Lastabtragung am oberen Punkt
der Profile oder Elemente. Ebenso wie
bei stehend gelagerten Fassaden werden
an den Lospunkten die tragenden
Bauteile senkrecht zur Fassadenebene
befestigt.

Bei der Konstruktion und Montage ist


darauf zu achten, daß eine zwängungs-
freie Ausdehnungsmöglichkeit der einzel-
nen Profile und Elemente gegeben ist.
Dazu sind die Festpunkte und insbeson-
dere die Lospunkte entsprechend den
konstruktionstechnischen Detailvorgaben
Abb. 12 Beispiel einer Holz-Glas-Fassade mit außenliegender Seilabspannung für ein Rankgerüst und zur Sicherstellung der Bewegungs-
Darstellung des zugehörigen statischen Systems der Fassadenkonstruktion möglichkeiten auszuführen.

9
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Sonderkonstruktionen bei Fassadenauf-


lagern sind möglich, sofern die gestellten
mechanischen Anforderungen erfüllt und
nachgewiesen werden können.

Abb. 17 Ausführungsbeispiel für die Abstützung


von Fassadenpfosten im Treppenhausbereich mit
zugehörigem statischen System

1. Dübelverbindungen mit eingeleimten Buchenholzdübeln (Anwendung von Klebstoffen ohne


Kriechwirkung unter Dauerbeanspruchung), 1.3.5 Ankerschienen
2. Exzenterverbindungen,
3. Schwalbenschwanzverbindungen,
4. Spannankerverbindungen. Bei Ankerschienen können Kräfte in der
Abb. 14 Gängige Verbindungsmittel für Pfosten-Riegel-Knotenpunkte im Fassadenbau
Regel nur in einer Halbebene übertragen
werden. In Richtung der Schiene sind die
Die Befestigung im Fassadenbau erfolgt übertragbaren Kräfte beschränkt und
mechanisch. Beim Einsatz von Stützkon- abhängig vom Anzugsmoment. Werden
struktionen sind diese ausreichend für die Ankerschienen für die Befestigung von
zu erwartenden Wind- und Verkehrs- Fassadenbauteilen eingesetzt, sind
lasten zu bemessen. Für Verbindungen systemgebundene Verbindungsmittel in
und Befestigungen dürfen nur korrosions- der vorgeschriebenen Werkstoffklasse
beständige Stoffe verwendet werden. Sie einzusetzen.
sind des weiteren in der Weise auszu-
führen, daß sie die Bewegungen an den Es ist auf eine ausreichende Schrauben-
Bauteilen und dem Bauwerk geräuscharm länge und auf eine Anbindung zu achten,
aufnehmen können. Beim Zusammenbau bei welcher die Schrauben nicht wesent-
von Bauteilen verschiedener Stoffe ist lich auf Biegung beansprucht werden.
Kontaktkorrosion auszuschließen. Diese Dübelverankerungen dürfen nur ein-
Forderungen können z.B. durch entspre- gesetzt werden, wenn ihre Gebrauchs-
chende Beschichtungssysteme oder von tauglichkeit nachgewiesen ist (z.B. durch
Abb. 15 Festlager mit Verstellmöglichkeit beim A4-Edelstahl-Konstruktionen erfüllt wer- eine allgemeine bauaufsichtliche
Montagevorgang den. Außerdem sind Schraubverbindun- Zulassung).
gen gegen selbständiges Lösen zu sichern.
Die Auswahl des Befestigungssystems ist
von den folgenden Gegebenheiten
abhängig:
• dem Wandsystem,
• der Bausituation,
• dem Rahmenwerkstoff,
• der Höhe der Belastung.
Im Fassadenbau werden zur Befestigung
in der Regel nachfolgend dargestellte
Befestigungssysteme eingesetzt:
• Ankerschienen mit Ankerschrauben,
Abb. 16 Loslager mit Verstellmöglichkeit beim • Ankerplatten,
Montagevorgang • Dübel mit bauaufsichtlicher Zulassung. Abb. 18 Kraftübertragung bei Ankerschienen

10
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

1.3.6 Ankerplatten 2 Konstruktion von Holz-Glas- • Objektschutz


Fassaden
An Ankerplatten werden die Bauteile in Je nach Schutzerwartung kommen an-
der Regel direkt angeschweißt. Die 2.1 Füllelemente griffhemmende Verglasungen (Verbund-
Schweißnähte dürfen nur durch geeigne- sicherheitsgläser) der Widerstandsklassen
tes Personal mit einem Schweißbefähi- 2.1.1 Glas nach DIN 52290 zur Anwendung. Der
gungsnachweis ausgeführt werden. Einbau der Verglasung muß konform der
Weiter ist auf einen richtigen Einsatz der Bedingt durch die gesetzlichen Wärme- Widerstandsklassen der Verglasung sein.
Schweißmaterialien zu achten. Bei technischen Anforderungen werden die Bei versicherungsrelevanten Objekten
Schweißnähten ist ein ausreichender Ausfachungen mit Glas bei Fenstern und sind die VDS-Vorschriften zu beachten.
Korrosionsschutz [26] vorzusehen. Fassaden heutzutage in der Regel mit Verbundsicherheitsgläser bestehen aus
Mehrscheiben-lsolierglas (Abb. 21) vor- mehreren Glasschichten, verbunden mit
genommen. Der Aufbau des Mehr- Folien, Gießharz oder Polycarbonat.
scheiben-lsolierglases setzt sich je nach Die Dicke und Anzahl der Floatglas-
Anforderung meist aus Floatglasscheiben scheibe im Verbund kann Farbänderun-
[1], Einscheibensicherheitsglas [7], Ver- gen bei dicken Verbundscheibenpaketen
bundsicherheitsglas [16] oder auch aus hervorrufen. Deshalb wird bei solchen
Gießharzverbunden zusammen. Aufbauten in Abhängigkeit der Nutzung
(z. B. Schaufensterverglasung, Vitrinen
etc.) auch Weißglas verwendet.

• Wärmeschutz

Die Wärmeschutzeigenschaften von


Abb. 19 Fassadenbefestigung mit Ankerplatte Mehrscheiben-lsoliergläsern werden
durch den Wärmedurchgangskoeffizien-
ten (Uv-Wert) charakterisiert. Die Ermitt-
lung des offiziellen Rechenwertes des
1.3.7 Dübel Wärmedurchgangskoeffizienten erfolgt
durch Messung nach DIN 52619-3 [25]
Im Gegensatz zu den Ankerschienen sowie nach dem in der Bauregelliste
(Kraftübertragung nur in Halbebene) Anlage 11.1 beschriebenen Verfahren.
übertragen Dübel Kräfte in alle Richtun- Abb. 21 Beispiel eines Mehrscheiben-lsolierglases Nach der Wärmeschutzverordnung 1995
gen. Bei einer Befestigung mit Dübeln müssen die so ermittelten Werte im
dürfen diese nur mit einer bauaufsicht- Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
lichen Zulassung eingesetzt werden. Durch die Kombination unterschiedlicher
Es sind dabei die in der Zulassung vor- Glasprodukte, Beschichtungen, Gas- Die solaren Energiegewinne durch die
geschriebenen Mindestrandabstände zu füllungen und Variationen der Scheiben- Verglasung hindurch werden durch den
den tragenden Bauteilen und die zu- zwischenraumbreite kann eine Vielzahl Gesamtenergiedurchlaßgrad (g-Wert)
lässigen Abstände untereinander ein- von Sondergläsern z. B. mit Wärme- charakterisiert. Die Ermittlung des
zuhalten. Weiter ist darauf zu achten, schutz-, Sonnenschutz-, Schallschutz- g-Wertes erfolgt nach DIN 67507 [27]
daß eine Belastung der Schrauben auf öder Brandschutzfunktion hergestellt sowie dem in der Bauregelliste
Biegung untergeordnet bleibt. werden. Anlage 11.1 beschriebenen Verfahren.
Ebenso wie der Wärmedurchgangsko-
Nachfolgend sind beispielhaft Mehr- effizient UV ist der Gesamtenergiedurch-
scheiben-lso.liergläser für spezielle laßgrad g der Verglasung im Bundes-
Anwendungsbereiche genannt: anzeiger veröffentlicht.

• Brandschutzgläser In der Bauregelliste [29] sind gasgefüllte


und/oder beschichtete Mehrscheiben-
Die „G-Verglasungen“ und „F-Vergla- Isoliergläser als Bauprodukt mit dem
sungen“ nach DIN 4102-13 [8] müssen Nachweis ÜZ (Übereinstimmungszertifi-
einschließlich ihrer Halterung, Befesti- kat) eingestuft. Dies bedeutet für den
gung und Fugen beim Brandversuch als Isolierglasproduzenten:
Raumabschluß wirksam bleiben.
• eine Erstprüfung des Bauproduktes
Darüber hinaus müssen „F-Verglasun- Mehrscheiben-lsolierglas durch eine
gen“ neben der Rauch- und Flamm- anerkannte PÜZ-Stelle,
dichtigkeit auch eine Übertragung der • den Aufbau und Nachweis einer werks-
Hitzestrahlung des Brandherdes eigenen Produktionskontrolle sowie
(thermischer Hitzeschild) während des • die Überwachung durch eine aner-
Abb. 20 Fassadenbefestigung mit Schwerlastanker geforderten Zeitraumes unterbinden. kannte Überwachungsstelle.

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

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2.1.2 Paneele 1. Konstruktionsebene/Tragsystem


2. Innere Dichtebene gegen Eintritt von warmer
Nichttransparente Füllungen werden nach Raumluft in den Glasfalzraum und Feuchtigkeit vom
Glasfalzraum in die Tragkonstruktion
dem Sprachgebrauch der DIN 4108-2 [9]
3. Entlastungsnut zum Dampfdruckausgleich (Die
auch als opake Ausfachungen bezeichnet. Notwendigkeit der Entlastungsnut ist abhängig von
Sandwichbauteile, Paneele, Panels oder der Ausbildung der Systemgeometrie und des
Verbundelemente sind andere Begriffe für Fassadengesamtkonzeptes)
diese Bauteile. Sie werden meist im 4. Inneres Verglasungssystem (inneres
Brüstungsbereich oder im Stirndecken- Verglasungsprofil) als Tragsystem für die
Ausfachungselemente
bereich als Wärme- bzw. Sichtschutz oder
5. Verglasungsebene/Ausfachungsebene
als aktives Funktionselement eingesetzt. 6. Thermische Trennung
7. Äußere Dichtebene gegen Wassereintritt von außen
Praxisübliche Systeme für nichttranspa- in den Glasfalzbereich
rente Ausfachungen sind z.B.: 8. Äußeres Verglasungssystem (Haltefunktion der Dicht-
und Verglasungsebene)
– Wärmegedämmte Paneele, 9. Abdeckleisten zur Erfüllung der ästhetischen
– Mehrscheiben-lsolierglas mit blick Anforderungen an eine Fassadenkonstrukion
dichten Scheiben, Abb. 23 Komponenten einer Fassadenverglasung für ein Aluminium-Holz-System
– Photovoltaikelemente (siehe auch
3.4.3),
problemlos und ohne Folgeschäden für Stahlkonstruktion. Das bedeutet, daß für
– Luftkollektoren (siehe auch 3.4.4).
die Konstruktion in den Baukörper alle drei Werkstoffgruppen eine ähnliche
ableiten. Um die Problematik des Dampf- Querschnittsausbildung in der Ver-
druckausgleichs und der Diffusions- glasungsebene erfolgt. Besondere Auf-
behinderung bei Holzkonstruktionen zu merksamkeit ist bei Anwendung von
berücksichtigen, muß das Verglasungs- Holzbauteilen auf die Temperaturver-
system eine Glasfalzentwässerung und teilung im Querschnitt zu legen, welche
den Dampfdruckausgleich ermöglichen. in direktem Zusammenhang mit dem
Feuchtehaushalt steht. Eine längerfristige
Auffeuchtung im Holzquerschnitt kann
2.2.1 Verglasung mit außenliegenden zu dauerhaften Schäden in der Konstruk-
Preßleisten tion führen, so daß die Forderung der
Gebrauchstauglichkeit nicht mehr ein-
Zur eindeutigen Zuordnung der Aufga- zuhalten ist.
ben der einzelnen Verglasungskompo-
Verglasungssysteme von Fassadenkon-
nenten eines Fassadensystems werden
struktionen müssen so konzipiert sein,
die in Abb. 23 gezeigten Baugruppen
daß neben dem ungehinderten Dampf-
von Fassaden definiert.
druckausgleich auch die kontrollierte
Entwässerung der Konstruktion sicher-
gestellt ist. Die Entwässerung und der
Dampfdruckausgleich des Falzraumes
dürfen nicht durch die Verklotzung ein-
geschränkt werden. Gegebenenfalls
Abb. 22 Ausführungsbeispiele für Paneele können Klotzbrücken bzw. U-Profile
Verwendung finden.
Je nach Einsatz können sich die Anfor- An den Übergängen von Pfosten und
derungen an nichttransparente Riegeln muß die raumseitige Dichtebene
Füllelemente ändern. Befinden sich nicht- geschlossen sein. Die wasserführenden
transparente Ausfachungen der Fenster- Ebenen sind an den Kreuzungspunkten
öder Fassadenelemente z. B. vor einem in der Weise überzuführen, daß eine
Heizkörper [35]. so verändern sich die kontrollierte Wasserableitung gegeben
Anforderungsbedingungen nach ist. Es darf kein Kondensat oder ein-
DIN 4108-2 [9]. gedrungenes Regenwasser zur Raumseite
durchdringen. Die Entwässerung der
Konstruktion kann auf zwei Arten vor-
2.2 Verglasungssysteme genommen werden. Neben der feld-
Abb. 24 Ausführungsbeispiel eines Verglasungs- weisen Entwässerung (Einzelfeldsystem,
Verglasungssysteme in Fassaden haben systems möglich bei Vertikalfassaden, Abb. 25)
die Aufgabe der dichten Einbindung der kann die Wasserableitung auch über die
Ausfachungselemente in eine Fassaden- Es besteht in der Regel kein wesentlicher Pfosten geschehen (Mehrfidsystem, mög-
hülle. Die Befestigung der Ausfachungs- Unterschied in der Verglasungsebene lich bei Vertikalfassaden und Lichtdächern,
elemente muß die äußeren Einwirkungen zwischen einer Holz-, Aluminium- bzw. Abb. 26).

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Der Dampfdruckausgleich (Abb. 27) – Die Eigenlast der Glaselemente muß


sowie die Entwässerung der Fassade über mechanische Halter abgetragen
(Abb. 25 und Abb. 26) sind konstruktiv werden. Damit wird die Klebung mit
nicht nur in der Fassadenkonstruktion den Scherlasten aus dem Eigen-
sicherzustellen, sondern müssen auch im gewicht nur minimal belastet.
Anschlußbereich der Fassade an Kopf- – Alle von außen auf das Bauteil ein-
und Fußpunkt weitergeführt werden. wirkenden Lasten müssen mit aus-
reichender Sicherheit dauerhaft
aufgenommen werden.
2.2.2 Structural Glazing System
(Geklebte Verglasung) – Geklebte Verglasungen müssen
gegenüber physikalischen, chemischen
Die grundlegende Idee von Structural und biologischen Einflüssen wie
Glazing beruht auf dem Kleben des Wasser, Sonneneinstrahlung,
Glases - sowohl als Einfachglas als auch Temperatur, Mikroorganismen und
als Mehrscheiben-lsolierglas - an einen Umwelteinflüssen ausreichend dauer-
Adapterrahmen, der meistens aus haft sein.
Aluminium besteht. Zu öffnende – Bei Versagen der Klebung muß das
Abb. 25 Feldweise Entwässerung einer
Elemente (Klapp-, Kipp- oder Drehkipp- SG-Element durch mechanische
Fassadenkonstruktion flügel) - können neben den Festver- Sicherungen gehalten werden. Diese
glasungen Bestandteile eines Structural Forderung gilt in Deutschland für
Glazing Systems sein. Einbaulagen über 8 m Traufhöhe.
– Die äußere Glasscheibe darf im
Anforderungen für die Klebung von SG-
Brandfall nicht im Ganzen herabfallen.
Elementen:
– Die tragende Klebung darf nur unter
– Die Klebung wird planmäßig zur definierten und kontrollierten
Übertragung nicht ständig wirkender Fertigungsbedingungen ausgeführt
Lasten herangezogen. werden.

Abb. 26 Entwässerung über die Pfosten

Der Stoß der Dichtungen ist dicht auszu-


führen (z.B. mit einem Dicht- bzw. Kleb-
stoff oder durch gestauchte Dichtungen).
In Abb. 27 ist eine mögliche Dichtungs-
führung der inneren Dichtbänder ab-
gebildet, um die beschriebenen Anfor-
derungen zu erreichen.

Das äußere Dichtungssystem hat die Auf-


gabe, die Konstruktion vor eindringen-
dem Wasser abzudichten. Für die äußere
Dichtungsebene sollten im Regelfall die
Dichtungen des Pfostens durchlaufend
verlegt werden. Grundsätzlich sind
Dichtungen mit leichtem Übermaß am
Knotenpunkt einzupassen, damit keine
Fugen durch den Schrumpf der Dichtun-
gen entstehen. Abb. 27 Beispiele für die konstruktive Ausbildung der inneren Dichtebene am Pfosten-Riegel-Knotenpunkt

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Belastungen ergeben und die in der


Fassadenkonstruktion und im Anschluß-
bereich in technische Eigenschaften
umzusetzen sind, in zwei Funktions-
ebenen und in einem Funktionsbereich
zusammengefaßt.

Diese Ebenen und der dazwischen


liegende Funktionsbereich müssen in der
Konstruktion erkennbar sein. Die in
Tabelle 3 genannten Anforderungen sind
dabei von den einzelnen Bereichen zu
erfüllen.

Die Auffächerung der Ebene des Wetter-


schutzes (Abb. 30) ist den bewährten
Grundelementen der Dacheindeckung
nachempfunden.

2.3.1 Anschlußsituationen und


Einwirkungen

Bei der Anbindung von Fassaden an


Gebäude gilt es, die speziellen Eigen-
schaften, Aufgaben und Anforderungen
der Fassadenkonstruktion und des
Baukörpers ineinander überzuführen und
zu kombinieren. Die Faktoren, die es bei
der Konstruktion eines gebrauchs-
tauglichen Baukörperanschlusses zu
berücksichtigen gilt, sind dabei:
• die Bauphysik (Wärmeschutz,
Feuchteschutz und Schallschutz),
• die Statik (Lastabtragung,
Verformungen),
• die Beanspruchung (Abmessungen,
Bewitterung),
• Technische Aspekte (Werkstoffe,
Bauablauf, Toleranzen),
• Gesetzliche Auflagen
(Brandschutzanforderungen,
Schwellenhöhen),
Abb. 28 Schema eines Fassadenanschlusses mit konstruktiver Öffnung zum Dampfdruckausgleich auf der
Außenseite • Gestalterische, ökologische und
finanzielle Aspekte.
2.3 Grundsätze zur Anschluß-
ausbildung Die baulichen Gegebenheiten bei mehr-
geschossigen Holzfassaden sind häufig
Bauteile, die in Außenwandsysteme inte- geprägt durch:
griert sind, werden verschiedenen bau- • große Abmessungen und daraus
physikalischen Einflüssen ausgesetzt. resultierend große Toleranzen des
Zum Verständnis wurde das Modell in Baukörpers und der Fassade,
Abb. 30 entwickelt, in dem die Außen-
• verschiedene Anschlußsituationen an
wand bzw. deren Komponenten
einem Bauvorhaben (Fußpunkt,
entsprechend ihrer bauphysikalischen
Decken-, Wand- und Trennwandan-
Funktion und der zu erwartenden
schlüsse, Anschluß an die Dach-
Wetterbeanspruchung aufgeteilt werden.
konstruktion ...),
Abb. 29 Structural Glazing System
(Stufenisolierglas mit Bolzen auf geklebten In dem Modell werden die Anforderun- • erhöhte Anforderungen an den Schall-
Blechstreifen) gen, die sich aus den klimatischen und Brandschutz,

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Eine optimale Ausbildung des Baukörper-


anschlusses erfüllt die beschriebenen
Anforderungen und berücksichtigt die
speziellen Randbedingungen unter
Beachtung der Kostensituation und
Wirtschaftlichkeit.

Die Darstellung in Tabelle 3 soll die ver-


schiedenen Anschlußsituationen einer
Pfosten-Riegel-Konstruktion in üblicher
Bauweise aufzeigen.

Die unterschiedlichen Beanspruchungen


und daraus resultierenden Aufgaben
eines Baukörperanschlusses hängen im
wesentlichen vom Anschlußpunkt ab.

Vorwiegend werden die Anschlüsse


belastet durch
• Feuchtigkeit von innen,
• Regen und Oberflächenwasser,
• Bewegung von Fassade und Baukörper,
• und zum Teil von Schmelz- und
Spritzwasser.

Diese Einwirkungen sind in Normen und


Richtlinien erfaßt, die bei der Auslegung
des Anschlusses zugrunde gelegt werden
müssen. Die wichtigsten Normen,
Richtlinien und technischen Regelwerke
können der folgenden Literatur entnom-
men werden: [3], [5], [9], [10], [13], [14],
[17], [18], [19], [36], [37], [40].

2.3.2 Fugenausbildung bei


Baukörperanschlußfugen

Es gibt keine allgemeingültige Lösung,


wie eine Anschlußfuge gestaltet werden
Abb. 30 Ebenen und Funktionsbereich als Modell zur Beurteilung einer Einbausituation bei Holzfassaden
muß, um allen Anforderungen gerecht zu
werden. Das wäre – schon bedingt durch
die unterschiedlichen Außenwandsysteme
– nicht sinnvoll.
• unterschiedlich starke Einwirkungen • Zwänge aus dem Bauablauf,
sowohl von der Raum- als auch von • spezielle Konstruktionen, die projekt- Die Abdichtung von Fassade und Bau-
der Außenseite an einem Bau- bezogen einmalig angewendet körper kann grundsätzlich ein- oder
vorhaben, werden. zweistufig erfolgen. Regen und Wind
werden bei der einstufigen Fugenaus-
bildung in einer Ebene abgewiesen
Tabelle 3 Anforderungen an die Funktionsebenen (Abb. 32).

Ebene (1) Trennung von


Ebene (3) Wetterschutz Ebene (2) Funktionsbereich
Raum- und Außenklima
Bei der zweistufigen Fugenausbildung
werden Regen und Wind in räumlich
Die Ebene des Wetterschutzes In diesem Bereich müssen ins- Die Trennebene von Raum- und
muß von der Außenseite den Ein- besondere die Eigenschaften Außenklima muß über die gesamte
getrennten Ebenen abgewiesen. Als
tritt von Regenwasser weitgehend Wärme- und Schallschutz über Fläche der Bauteile und der Außen- wesentliches Merkmal der zweistufigen
verhindern und eingedrungenes einen angemessenen Zeitraum wand erkennbar sein und darf nicht Fugenausbildung ist eine kontrollierte
Regenwasser kontrolliert nach sichergestellt werden. Allgemein unterbrochen werden. Ihre Tempera- Wasserabführung nach der ersten Stufe
außen abführen. Zugleich muß formuliert heißt dies, der Funk- tur muß über der Taupunkttempera-
die Feuchte aus dem Funktions- tionsbereich muß „trocken tur der Raumluft liegen. Die Kon- zu nennen.
bereich nach außen entweichen bleiben“ und vom Raumklima struktion muß raumseitig
können. getrennt sein. ausreichend luft- und dampfdicht Beim Einsatz von Pfosten-Riegel-Kon-
sein.
struktionen mit Abdeck- und Ver-

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

gangsbereiche (meist in der Ecke des


Raumes) luftdicht ausgebildet werden.

Bei der Verarbeitung der Dichtsysteme


sind generell die Verarbeitungshinweise
der Hersteller zu beachten.

Bei der Anwendung von Dichtsystemen


ist der bauphysikalische Grundsatz
„innen dichter als außen“ in Bezug auf
die Wasserdampfdiffusionswiderstände
zu berücksichtigen. Dies kann mit einer
entsprechenden Auswahl des Dicht-
systemes geschehen. Sind nahezu gleich
dichte Abdichtungssysteme raumseitig
und außen vorgesehen, so ist durch eine
geeignete konstrukive Maßnahme der
Dampfdruckausgleich nach außen sicher-
zustellen.
Abb. 31 Anschlußbereiche bei mehrgeschossigen Fassadenkonstruktionen

2.3.4 Fugenausbildung bei Bewe-


maligen Setzungen des Mauerwerks bis gungsfugen in der Konstruktion
hin zu Wärmedehnungen der Werkstoffe.
Eine allgemeingültige Aussage über die Bewegungsfugen können mehrere Auf-
an jeder Anschlußsituation tatsächlich gaben erfüllen. Sie können bei einer
vorhandenen Bewegungen ist somit nicht Elementfassadenbauweise dazu dienen,
möglich. die einzelnen Elemente miteinander zu
verbinden oder Bewegungen (Längen-
Ein Abdichtungssystem zwischen Fassade änderungen) in gewissen Toleranzen auf-
und Baukörper muß diese Bewegungen zunehmen. Die Wahl der Fugenposition
ausgleichen können. Dafür kommen prin- wird im wesentlichen durch deren
zipiell in Frage: Aufgabe und Funktionsweise sowie durch
die Gestaltung der Fassade bestimmt.
• Dichtstoffe mit geschlossenzelligem
und nicht wassersaugendem
Hinterfüllmaterial,
• Imprägnierte und vorkomprimierte
Schaumkunststoffbänder,
• Bauabdichtungsfolien und Butylbänder.

Die Wahl des Abdichtungssystemes rich-


tet sich nach der Bausituation (Toleran-
zen, Baufolge), den Voraussetzungen an
Abb. 32 Einstufige und zweistufige der Konstruktion (Geometrie an der Stelle
Fugenausbildung der Abdichtung) und technischen
Gesichtspunkten (ehem. Verträglichkeit
glasungsprofilsystemen erfolgt die regen-
zu angrenzenden Baustoffen). Beeinflußt
dichte Anbindung an den Baukörper
wird die Wahl zudem durch wirtschaft-
häufig über das Verglasungsprofil.
liche Überlegungen.
Die Fugenabdichtung zum Baukörper
funktioniert bei Holzfassaden also zumeist Durch die speziellen Einwirkungen auf
nach dem zweistufigen Prinzip. eine geschoßübergreifende Fassaden-
konstruktion, z.B. die Kriechverformung
von Betondecken, Verformungen durch
2.3.3 Abdichtungssysteme Wind, kommen normalerweise nur Bau- Abb. 33 Bewegungsfugen bei Fassaden in
Elementbauweise
abdichtungsfolien in Frage. In Bereichen,
Bei der Anbindung von Fassadenelemen- an denen die Verformungen geringer
ten an den Baukörper liegen Bewegungs- ausfallen, z.B. an Trennwänden, können Bei der Anwendung von Bewegungs-
fugen vor. Dies sind Fugen, bei denen auch Dichtstoffugen und Dichtbänder fugen sind die bauphysikalischen
Änderungen der Fugenbreite während der zum Einsatz kommen. Findet ein Wechsel Anforderungen wie die Vermeidung von
Nutzung auftreten. Die Ursachen dieser des Dichtsystems auf der Raumseite statt, Wärmebrücken und der Einsatz von
Maßänderungen sind vielfältig – von ein- so muß sichergestellt sein, daß die Über- Dampfsperren zu berücksichtigen.

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Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

3. Ausblick auf neue


Technologien

3.1 Tageslichtlenkung bei Fassaden

Tageslicht in Innenräume zu bekommen,


ist die unmittelbarste Form der Solar-
energienutzung. Neben Energieein-
sparung und visuellem Komfort sprechen
vor allem die physiologischen Vorteile für
eine gezielte Tageslichtnutzung.

Zur Umsetzung der Tageslichtnutzung bei


Fassaden gibt es zahlreiche Möglich-
keiten. Die einfachste Art und Weise ist
Abb. 34 Bewegungsausgleich im Fassadenpfosten (schematisch)
die Verwendung eines gewöhnlichen
Fensters. Allerdings ist es damit nicht
Auch hier muß die bauphysikalische möglich, einen Raum in der Tiefe gleich-
Forderung „innen dichter als außen“ mäßig auszuleuchten.
beachtet werden.
Die Aufgabe eines Lichtlenkelementes ist
Um heutigen architektonischen Forderun- es, für eine gleichmäßige Verteilung des
gen nach schlanken Querschnitten vorhandenen Tageslichtes zu sorgen (vgl.
Rechnung zu tragen, kommen bei der Abb. 35).
Ausbildung der Bewegungsfugen im
Pfosten im Regelfall drei Konstruktions- Je nach geographischer Ausrichtung,
prinzipien für den Fugenverlauf in Klimaregion, Jahres- und Tageszeit er-
Betracht: geben sich unterschiedliche Formen der
Solarstrahlung. Nach diesem Angebot
• eine Bewegungsfuge zentriert in der richtet sich auch das zu verwendende
Schmalfläche, System. Tageslichtsysteme lassen sich
• zwei Bewegungsfugen im Eckbereich prinzipiell in drei unterschiedliche
der Schmalfläche, Verwendungsarten unterteilen:
• keine Bewegungsfuge im Sichtbereich.
• Diffuslichtumlenkung,
Um bei Holzfassaden die Elemente über • Sonnenschutz mit Diffuslichtdurchlaß,
mehrere Geschosse zu führen, sind meist • Sonnenlichtlenkung (Umlenkung ohne
Elementstöße in der Länge der Pfosten Sonnenschutz).
notwendig. Auch bei den Elementstößen
in der Länge muß das bereits erwähnte Zur Realisierung der Tageslichtlenkung
Abdichtungsprinzip gewahrt werden. nutzt man optische Effekte wie Reflexion,
Totalreflexion, Beugung, Lichtstreuung
usw. Die Nutzung dieser Effekte erfolgt
beispielsweise durch Lamellensysteme.
Typische Vertreter von Lamellensystemen
sind:

• Hochreflektierende Lamellensysteme,
prismatische Systeme aus Glas oder
Kunststoffen,
• lichtbeugende Systeme wie z.B.
holographische Elemente,
• transluzente (lichtstreuende) Systeme.

In Abb. 36 sind vier prinzipielle Systeme


dargestellt.

19
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

paket „Heizung ein“, aber nur die Teil-


nehmer mit passender Adressierung
führen die Befehle aus (z.B. Heizung an,
Lüftung aus bzw. Fenster zu).

Jedes Gerät besitzt seine eigene „Intel-


ligenz“. Somit können die einzelnen
Geräte ohne die Einschaltung der
Zentrale miteinander kommunizieren.
Abb. 35 Beleuchtungsstärkeverlauf in Abhängigkeit von der Raumtiefe für ein Zimmer ohne (linke Abb.) und Dies ermöglicht einen strukturierten
mit Tageslichtlenkung (rechte Abb.)
Aufbau nach Gebäuden, Stockwerken,
Räumen und Gewerken. Vorteile dieser
Technik sind ein übersichtlicher Aufbau
der Installation und komplexe oder autar-
ke Funktionen.

Die „dezentrale Intelligenz“ eines


Bussystems hat ebenso im Hinblick auf
die Betriebssicherheit einige Vorteile, da
kein Zentralrechner „abstürzen" kann
und dadurch das gesamte System zum
Stillstand kommen würde.

3.3 Integration von Bussystemen in


Fenster- und Fassadenbauteile

Abb. 36 Schematische Darstellung von Systemen zur Lichtlenkung Eine interne Vernetzung wird mit dem
Ziel verfolgt, ein Wohnumfeld mit mehr
Sicherheit, höherer Energieeinsparung
und größerem Komfort zu schaffen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen elektri-
schen Steuerungen werden bei Bus-
Systemen Fenster und Fassadenteile nicht
nur z.B. geöffnet und geschlossen,
sondern es kann eine ganzheitliche
Steuerung und Verwaltung der Gebäude-
funktionen erfolgen. Durch ein abge-
stimmtes Zusammenwirken einzelner
Funktionen kann eine optimale Nutzung
erreicht werden. Bussysteme können z. B.
in Abhängigkeit der Raumluftqualität
Abb. 37 Veränderung der Raumausleuchtung durch den Einsatz von lichtlenkenden Elementen bzw. der vorgegebenen Temperatur die
Lüftung, Heizung und den Sonnenschutz
aufeinander abstimmen und somit einen
wirtschaftlichen Nutzen zwischen Frisch-
luftzufuhr und Heiz- bzw. Kühlenergie
3.2 Grundkonzepte der Über den Installationsbus können Funk- erzielen. Auch komplexe Steuerungsauf-
Gebäudetechnik tionen wie Lüftung, Heizung, Verschat- gaben, welche z. B. zur Querlüftung
tung, Alarmmeldungen und andere benötigt werden, können einfach reali-
Während bei der herkömmlichen Elektro- Aktionen verwaltet und gesteuert wer- siert werden.
installationstechnik jede Funktion eine den. Jeder Busteilnehmer besitzt eine
eigene Leitung zur Steuerung benötigt, eigene Adresse zur Identifikation. Im Ebenso ist eine Regelung der Lichtver-
lassen sich bei Bussystemen Funktionen geräteinternen Mikrochip sind die einzel- hältnisse in Räumen möglich. Die
und Abläufe an einer Glasfassade über nen Befehlsverknüpfungen zur Kommuni- Beleuchtungsstärke wird gemessen; der
eine gemeinsame Leitung verwalten. kation mit anderen Busteilnehmern hin- natürliche Lichteinfall wird mit dem
Die Busteilnehmer werden mit einer terlegt. Es wird von allen Teilnehmern die Sonnenschutzsystem bzw. mit künstli-
Busleitung zum Datenaustausch verbun- gleiche Busleitung verwendet; durch die chem Licht begrenzt bzw. verstärkt.
den. Die zur Ansteuerung benötigten Adressierung wird die richtige Daten-
Aktoren arbeiten mit einer Leistungsver- zuweisung sichergestellt. Wird zum Mit einem Bussystem sind auch Sicher-
sorgung von 230 Volt oder 24 Volt Beispiel der Heizungsschalter betätigt, heitsfunktionen möglich. Offenstehende
Netzleitung. bekommen alle Busteilnehmer das Daten- Fenster und Türen sowie Glasbruch oder

20
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

sind Sonnenkollektoren unterschiedlich-


ster Bauart (z. B. Flachkollektor, Röhren-
kollektor) zur direkten Warmwasser-
bereitung. Des weiteren kann die erzeug-
te Wärme zum Betrieb von solarthermi-
schen Kälteanlagen, die z.B. nach dem
Adsorptionsprinzip funktionieren, benutzt
werden. Der Vorteil solcher Kühlkonzepte
liegt in der Verfügbarkeit eines hohen
Strahlungsangebotes genau zu dem
Zeitpunkt, zu dem ein „hoher“ Energie-
bedarf für Kühlzwecke benötigt wird.

3.4.2 Transparente Wärmedämmung


(TWD)

Unter Transparenter Wärmedämmung


versteht man im allgemeinen strahlungs-
durchlässige, transparente Materialien mit
guten wärmedämmenden Eigenschaften.
In Pfosten-Riegel-Konstruktionen werden
TWD-Elemente in der Regel als Paneele
ausgeführt. Zur zeitverzögernden
Nutzung der Sonnenergie werden die
TWD-Elemente auch oft vor einem
Mauerwerk angeordnet. Die einfallende
Solarstrahlung wird dann durch die TWD
auf eine dunkel gestrichene Absorber-
wand geleitet, die sich erwärmt und die
entstehende Wärme zeitverzögert an die
dahinter liegenden Räume abgibt.

Abb. 38 Anbindungsbereiche einer Holz-Glas-Fassade an ein System mit intelligenter Gebäudetechnik

andere Manipulationen an der Gebäude- Durch zunehmende Automatisierung in


außenhülle werden durch das System der Gebäudetechnik und durch sensible-
erkannt. Es kann eine Meldung an die ren Umgang mit Brand-, Einbruch und
Polizei oder Feuerwehr erfolgen, oder die Ökologieaspekten wird sich der Einsatz
Alarmsirene kann ausgelöst werden. von Bussystemen in Zukunft immer stär-
ker ausweiten.
Bei Bedarf können Wächterfunktionen Abb. 39 Schematische Darstellung der Wirkweise
implementiert werden. Bei Regen, Sturm, einer transparenten Wärmedämmung
3.4 Funktionselemente zur
Wasserschäden sowie Störungen an der
Solarenergienutzung
Heizung kann das System automatisch
Gebäudeteile schließen, Sonnenschutz 3.4.3 Photovoltaik (PV-Module)
Passive und aktive Systeme nutzen die
einfahren oder telefonisch Hilfe anfor-
Solarstrahlung zur Wandlung der
dern. Photovoltaische Systeme wie Solarzellen
Solarenergie in Wärme und Elektrizität,
wandeln auf direktem Wege die Sonnen-
die anschließend im Gebäude für die
Mit einem Bussystem lassen sich die in energie in Elektrizität um. Der Wirkungs-
unterschiedlichsten Anwendungen zur
einem Gebäude eingesetzten Leitungen grad solcher Solarzellen ist heutzutage
Verfügung stehen.[43]
zur Ansteuerung der geplanten Gebäude- noch recht bescheiden und liegt, je nach
technik im Vergleich zur herkömmlichen System, maximal bei ca. 15 bis 20 %.
Installationstechnik reduzieren. Dies wirkt 3.4.1 Solarthermie Aus diesem Grund wird sich in Zukunft
sich bei einem Brandfall positiv aus, da die Entwicklung hauptsächlich mit Frage-
durch den geringeren Anteil an Installa- Unter Solarthermie versteht man die stellungen zur Erhöhung des Wirkungs-
tionskabeln eine geringere Brandlast direkte Erzeugung von Wärme aus der grades sowie einer kostengünstigen
gegeben ist. Solarenergie. Typische bekannte Systeme Massenproduktion beschäftigen.

21
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

Um die Gesamtkosten einer Photo- 4 Hinweis auf zitierte Normen [16] DIN EN ISO 12543-2 : 1998-09
Glas im Bauwesen; Verbundglas und
voltaikanlage zu reduzieren, müssen die
Verbundsicherheitsglas – Teil 2: Verbund-
PV-Module neben der Erzeugung von (Nachfolgend aufgeführte Normen sind erhält-
Sicherheitsglas.
lich beim Beuth Verlag GmbH, Berlin)
Elektrizität noch andere Aufgaben wie
[17] DIN 18024-1 :1998-01
z. B. Steuerung und Regulierung der Barrierefreies Bauen – Teil 1: Straßen, Plätze,
Sonnen-einstrahlung erfüllen. Ebenso Wege, öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen
[1] DIN EN 572-2 : 1995-01 sowie Spielplätze; Planungsgrundlagen.
spart man sich bei der Integration von
Basiserzeugnisse aus Kalk-Natronglas – Teil 2:
PV-Modulen in die Fassade Kosten durch Floatglas. [18] DIN 18025-1 :1992-12
die Substitution anderer Verblendungen. Barrierefreie Wohnungen – Teil 1: Wohnungen
[2] DIN 1052-2 : 1988-04 für Rollstuhlbenutzer; Planungsgrundlagen.
Holzbauwerke -Teil 2: Berechnung und
Ausführung. [19] DIN 18195-9 : 1983-08
3.4.4 Luftkollektoren Bauwerksabdichtungen – Teil 9:
[3] DIN 1055-4 : 1986-08 Durchdringungen; Übergänge; Abschlüsse.
Lastannahmen für Bauten – Teil 4:
Eine weitere aktive Nutzung von Aus- [20] DIN EN 26891 : 1991-07
Verkehrslasten, Windlasten bei nicht schwin- Holzbauwerke; Verbindungen mit mechani-
fachungen ist auch durch sogenannte gungsanfälligen Bauwerken. schen Verbindungsmittlen;
Luftkollektoren möglich. Bei Luftkollek- Allgemeine Grundsätze für die Ermittlung der
[4] DIN 1286-2 : 1988-03
toren wird kalte Außenluft durch eine Mehrscheiben-lsolierglas gasgefüllt – Teil 2:
Tragfähigkeit und des Verformungsverhaltens.
Öffnung zum Außenklima angesaugt und [21] DIN 52290-2 : 1988-11
Zeitstandsverhalten, Grenzabweichung des
durch ein Röhrensystem (Abb. 40) gelei- Angriffhemmende Verglasungen – Teil 2:
Gasvolumenanteils.
tet. Beim Durchströmen des Röhren- Prüfung auf durchschußhemmende
[5] DIN V ENV 1991-2-4 : 1996-12 Eigenschaft und Klasseneinteilung.
Systems wird die kalte Außenluft durch
Eurocode 1 – Grundlagen der
die Sonnenenergie vorgewärmt und dann Tragwerksplanung und Einwirkung auf
[22] DIN 52290-3 : 1984-06
durch eine Öffnung zur Raumseite in das Angriffhemmende Verglasungen – Teil 3:
Tragwerke – Teil 2–4: Einwirkungen auf
Prüfung auf durchbruchhemmende
Rauminnere geführt. Alternativ kann Tragwerke; Windlasten.
Eigenschaft gegen Angriff mit schneidfähigem
ebenfalls Raumluft im Umluftverfahren [6] DIN V ENV 1995-1-1 : 1994-06 Schlagwerkzeug und Klasseneinteilung.
erwärmt werden. Eurocode 5 – Entwurf, Berechnung und
[23] DIN 52290-4: 1988-11
Bemessung von Holzbauwerken – Teil 1:
Angriffhemmende Verglasungen – Teil 4:
Allgemeine Bemessungsregeln,
Prüfung auf durchwurfhemmende Eigenschaft
Bemessungsregeln für Hochbau.
und Klasseneinteilung.
[7] DIN 1249-12 : 1990-09
[24] DIN 52290-5 : 1987-12
Flachglas im Bauwesen – Teil 12: Einscheiben-
Angriffhemmende Verglasungen – Teil 5:
Sicherheitsglas; Begriffe, Maße, Bearbeitung,
Prüfung auf sprengwirkungshemmende
Anforderung.
Eigenschaft und Klasseneinteilung.
[8] DIN 4102-13 : 1990-05 [25] DIN 52619-3 : 1985-02
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen Wärmeschutztechnische Prüfungen;
– Teil 13: Brandschutzverglasung; Begriffe; Bestimmung des Wärmedurchlaßwiderstandes
Anforderung und Prüfung. und Wärmedurchgangskoeffizienten von
Fenstern – Teil 3: Messung an Rahmen.
[9] E DIN 4108-2 : 1995-11
Wärmeschutz im Hochbau – Teil 2: [26] DIN 55928-4 : 1991-05
Wärmedämmung und Wärmespeicherung; Korrosionsschutz von Stahlbauten durch
Anforderungen und Hinweise für Planung und Beschichtung und Überzüge – Teil 4:
Ausführung. Vorbereitung und Prüfung der Oberflächen.

[10] DIN 4108-3 : 1981-08 [27] DIN 67507 : 1980-06


Wärmeschutz im Hochbau – Teil 3: Lichttransmissionsgrade,
Abb. 40 Schnittdarstellung eines Luftkollektors als
Klimabedingter Feuchteschutz; Anforderungen Stahlungstransmissionsgrade und Gesamt-
Ausfachungselement in einer Pfosten-Riegel
und Hinweise für Planung und Ausführung. energiedurchlaßgrade von Verglasungen.
Konstruktion
[11] DIN V 4108-4 : 1998-10
Wärmeschutz und Energie-Einsparung in
Gebäuden – Teil 4: Wärme- und feuchte-
schutztechnische Kennwerte.

[12] DIN 4108-5 : 1981-08


Wärmeschutz im Hochbau – Teil 5:
Durch die Aufnahme der solaren Energie Berechnungsverfahren.

der Photovoltaiksysteme werden diese in [13] DIN V 4108-7 : 1996-11


der Regel stark erwärmt. Da bei der Wärmeschutz im Hochbau – Teil 7:
Erwärmung von Photovoltaiksystemen Luftdichtheit von Bauteilen und Anschlüssen;
Planungs- und Ausführungsempfehlungen
der Wirkungsgrad sinkt, werden diese zur sowie -beispiele.
Kühlung mit Luftkollektoren kombiniert.
[14] E DIN 4108-21 : 1995-11
Somit wird durch die Abwärme des
Wärmeschutz im Hochbau -Teil 21:
Photovoltaiksystems die kalte Außenluft, Außenwände von Gebäuden;
die durch das Röhrensystems der Luft- Luftdurchlässigkeit; Prüverfahren.
kollektoren fließt, vorgewärmt und die
[15] DIN 4109 : 1989-11
Photovoltaiksysteme werden gleichzeitig Schallschutz im Hochbau; Anforderungen und
gekühlt. Nachweise.

22
Holz-Glas-Fassaden holzbau handbuch Reihe 1, Teil 10, Folge 3

5 Literaturverzeichnis

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Füllungen für Fensterelemente und bis 6
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Rosenheim 1994 Schalldämmung von Fenstern und deren
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Dichtstoffe in der Anschlußfuge für Fenster und
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Düsseldorf: HS Public Relations Verlag und den Wärmeschutz bei Gebäuden
Werbung GmbH 1997 (Wärmeschutzverordnung - WärmeschutzV)
vom 16. August 1994
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Brandschutz, Folge 2 Feuerhemmende holzbau handbuch, Reihe 3 Bauphysik, Teil 4
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Entwicklungsgemeinschaft Holzbau in der EGH in der DGfH, München, August 1996
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holzbau handbuch, Reihe 4 Baustoffe, Teil 4
Holzwerkstoffe, Folge 1
Konstruktive Holzwerkstoffe.
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf,
Oktober 1997.

23
Außenansicht einer Holz-Glas-Fassade Innenansicht einer Holz-Glas-Fassade

Versuchsaufbau 30. Prüfminute im Brandversuch Zustand des Brandkörpers nach einer Brandbelastung

Positive Ergebnisse: Originalbrandprüfung an einer Holz-Glas-Fassade in dreietagiger Anordnung (siehe Kapitel 1.2.5)

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