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Legistische Änderungen in Der Österr. Arbeitsmarktpolitik 1998-2020
Legistische Änderungen in Der Österr. Arbeitsmarktpolitik 1998-2020
terreichischen Arbeitsmarktpolitik
1998-2020
Dokumentation - Stand: 1. Oktober 2020
Impressum
Im Falle von Zitierungen im Zuge von wissenschaftlichen Arbeiten sind als Quellenangabe
„BMAFJ“ sowie der Titel der Publikation und das Erscheinungsjahr anzugeben.
Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbei
tung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des BMAFJ und der Autorin/des Autors ausge
schlossen ist. Rechtausführungen stellen die unverbindliche Meinung der Autorin/des Autors
dar und können der Rechtsprechung der unabhängigen Gerichte keinesfalls vorgreifen.
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Inhalt
Impressum ........................................................................................................... 2
Vorwort................................................................................................................ 9
1 ÄNDERUNGEN DES ARBEITSLOSENVERSICHERUNGSGESETZ 1977 (ALVG).. 14
1.1 Weiterbildungsgeld.............................................................................................. 14
1.2 Bildungsteilzeit .................................................................................................... 20
1.3 Umschulungsgeld ................................................................................................ 22
1.4 Rehabilitationsgeld .............................................................................................. 23
1.5 Überbrückungsgeld für arbeitslose Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen ................ 26
1.6 Pflegekarenz/Pflegeteilzeit/Pflegekarenzgeld ..................................................... 27
1.7 Erleichterung vorübergehender Beschäftigung für Arbeitslose ............................ 29
1.8 Erleichterung von Rehabilitationsmaßnahmen .................................................... 30
1.9 Altersteilzeitgeld.................................................................................................. 30
1.10 Teilpension .......................................................................................................... 34
1.11 Bemessungsgrundlagenschutz für bestimmte Gruppen von Arbeitslosen ........... 35
1.12 Beschäftigungsfördernde Änderungen der Versicherungszugehörigkeit und der
Voraussetzungen für den Bezug von Leistungen aus der AlV ............................... 36
1.13 Integrationsauftrag .............................................................................................. 41
1.14 Verlängerung der Bezugsdauer bei Schulungen ................................................... 41
1.15 Generelle Änderungen hinsichtlich Arbeitsstiftungen .......................................... 42
1.16 Ausnahmen von Anrechnungen/Abschaffung des Partnereinkommens auf die
Notstandshilfe ..................................................................................................... 43
1.17 Verfügbarkeit und Feststellung der Arbeitsfähigkeit............................................ 43
1.18 Veränderungen der Höhe und Dauer sowie bei Unterbrechung der Leistung....... 47
1.19 Erweiterung des Versichertenkreises in die AlV (auch bezüglich der Definition der
Arbeitslosigkeit), Meldepflicht für in die AlV neu einbezogene Versicherten ....... 54
1.20 Rahmenfristerstreckung ...................................................................................... 56
1.21 Anwartschaft ....................................................................................................... 61
1.22 Bereinigung des Leistungskatalogs ...................................................................... 63
1.23 Pensionsversicherung .......................................................................................... 63
1.24 Krankenversicherung ........................................................................................... 68
1.25 Kranken- und Pensionsversicherung bei Familienhospizkarenz, Pflegekarenz und
Pflegeteilzeit ........................................................................................................ 72
1.26 Übergangsleistungen ........................................................................................... 73
Die vorliegende Dokumentation bietet einen Überblick über die legistischen Änderungen in
der österreichischen Arbeitsmarktpolitik im Zeitraum 1998 bis einschließlich 1. Oktober 2020.
Diese Änderungen erfolgten in Umsetzung der im jeweiligen Regierungsprogramm festgeleg
ten gesetzlichen Vorhaben.
Ursprünglich nur für den internen Gebrauch gedacht, steht diese Dokumentation durch die
Veröffentlichung auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit
und Konsumentenschutz einem breiteren Publikum zur Verfügung.
Die mit diesem Update vorgenommenen Änderungen in den jeweiligen Gesetzen sind im Do
kument durch ein rotes Schriftbild hervorgehoben und beziehen sich auf die nachstehend an
geführten Gesetzesänderungen (September 2019 bis 1. Oktober 2020):
• Mit BGBl. II Nr. 263/2019 wurde mit Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Sozia
les, Gesundheit und Konsumentenschutz die Ausländerbeschäftigungsverordnung ge
ändert– siehe auf Seite 264.
• Mit BGBl. I. Nr. 94/2019 wurde das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz (AMPFG)
dahingehend geändert, dass in den Jahren 2019 und 2020 zusammen bis zu einer Ober
grenze von € 50 Mio. die zusätzlichen Mittel für Beihilfen, Maßnahmen und Beschäfti
gungsprojekte von über 50-jährigen Arbeitslosen insbesondere Langzeitbeschäftigungs
losen (Zielgruppe der Aktion 20.000) festgesetzt wurde – siehe auf Seite 106.
• Mit BGBl. II. Nr. 407/2019 wurde mit Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Sozia
les, Gesundheit und Konsumentenschutz für den Wirtschaftszweig Tourismus und Land-
und Forstwirtschaft für das Jahr 2020 für die befristete Beschäftigung von ausländischen
Arbeitskräften ein Kontingent für ganz Österreich in der Höhe von 1.263 (Tourismus),
3.046 (Land- und Forstwirtschaft) und in der Höhe von 119 (Landwirtschaft/Erntehelferin
nen und Erntehelfer) festgelegt – siehe auf Seite 250.
• Mit BGBl. II Nr. 420/2019 wurde mit Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Sozia
les, Gesundheit und Konsumentenschutz die Zulassung von Besonders Hochqualifizier
ten für das Jahr 2020 in einigen Berufen (z.B. Diplomingenieure/Diplomingenieurinnen für
Maschinenbau, Starkstromtechnik, Datenverarbeitung, Schwachstrom- und Nachrichten
technik, Wirtschaftswesen, Ärzte/Ärztinnen, etc.) mit einer erforderlichen Mindestpunk
teanzahl von 65 zugelassen – siehe auf Seite 243.
• Mit BGBl. II Nr. 421/2019 wurden mit Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Sozia
les, Gesundheit und Konsumentenschutz (Fachkräfteverordnung 2020) Mangelberufe für
die Beschäftigung von ausländischen Fachkräften für das Jahr 2020 im gesamten Bundes
gebiet und für ausländische Fachkräfte bei einem Arbeitgeber mit Betriebssitz in den Bun
desländern Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und
Vorarlberg festgelegt – siehe auf Seite 241.
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• Mit BGBl. I Nr. 12/2020 wurden im Rahmn des COVID-19-Gesetz folgende Änderungen
vorgenommen:
− Im AMPFG wurde die Festsetzung der Obergrenze für die Kurzarbeitsbeihilfe bis zu
€ 400 Mio. befristet bis zum 30. September 2020 gesetzlich verankert - siehe auf
Seite 106.
− Im AMSG wurde gesetzlich verankert, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten als Aus
wirkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus als vorübergehende nicht sai
sonbedingte wirtschaftliche Schwierigkeiten gelten. Die Bundesrichtlinie des Arbeits
marktservice zur KUA kann für diese Fälle abweichend von Abs. 3 höhere Pauschals
ätze vorsehen und abweichend von Abs. 3 erhöht sich die Beihilfe ab dem vierten Mo
nat um die auf Grund der besonderen Beitragsgrundlage erhöhten Aufwendungen des
Dienstgebers für die Beiträge der Sozialversicherung – siehe auf Seite 118.
• Mit BGBl. I Nr. 16/2020 wurden im Rahmen des 2. COVID-Gesetzes folgende Änderun
gen vorgenommen:
− Im AlVG wurde bezüglich der COVID-19-Krise gesetzlich verankert, dass Beschäftigte,
die sich in Altersteilzeit befinden und ihr Dienstverhältnis zwischen dem 15. März 2020
bis höchstens 30. September 2020 unterbrechen, danach ihre Altersteilzeit (Teilpen
sion) wiederaufnehmen können. Das Höchstausmaß der Altersteilzeit erhöht sich
dadurch nicht – siehe auf Seite 33.
− Im AMPFG wurde die Obergrenze für die Kurzarbeitsbeihilfe befristet für das Jahr
2020 bis zu € 400 Mio. festgesetzt – siehe auf Seite 106.
− Im AMSG wurde festgelegt, dass durch die Beihilfe auch die auf Grund der besonderen
Beitragsgrundlage erhöhten Aufwendungen des Dienstgebers für die Beiträge zur So
zialversicherung abzugelten sind – siehe auf Seite 119.
• Mit BGBl. I Nr. 18/2020 (BAG-Novelle) wurde die Ermöglichung von Kurzarbeit von
Lehrlingen im Lehrbetrieb gem. § 37b des AMSG, festgelegt – siehe auf Seite 119.
• Mit BGBl. I Nr. 23/2020 wurde im Rahmen des 3. COVID-19-Gesetzes folgende Änderun
gen vorgenommen:
− im AMPFG wurde die Obergrenze für das Jahr 2020 bis zu € 1 Mrd. sowie die Ermäch
tigung zur Erlassung einer Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Familie und
Jugend zur Anpassung der Mittel für die Kurzarbeitsbeihilfe gesetzlich verankert –
siehe auf Seite 106.
− im AuslBG wurde eine Übergangsbestimmung zur COVID-Krisensituation hinsicht
lich der Bewilligung von Beschäftigungsbewilligungen im Wirtschaftszweig Land-
und Forstwirtschaft verankert – siehe auf Seite 229.
• Mit BGBl. II Nr. 132/2020 (ist mit 7. April 2020 in Kraft getreten) wurde per Verordnung
der Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, die Obergrenze für die Bedeckung
von Beihilfen bei Kurzarbeit (COVID-19-KUA) für das Jahr 2020 mit € 3 Mrd. festgesetzt
– sie auf Seite 106.
An dieser Stelle möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilungen III/B/1 und
III/B/7 für die immer sehr hilfreiche Unterstützung bei den jährlichen Updates danken.
Ingrid Nagl
Die angeführten Maßnahmen geben die Rechtslage zum Zeitpunkt des jeweiligen In-Kraft-
Tretens wieder; spätere Änderungen sind bei der Darstellung der jeweiligen Novelle be
rücksichtigt.
1.1 Weiterbildungsgeld
1. Einführung eines Weiterbildungsgeldes
BGBl. I Nr. 139/1997, In Kraft getreten mit 1. 1. 1998
• bei Bildungskarenz
§ 26 Abs. 1 Z 1 AlVG
• Praktische Ausbildung
Aufgrund der Erfahrungen der Praxis sollen nunmehr praktische Ausbildungen nicht beim
karenzierenden Arbeitgeber/bei der karenzierenden Arbeitgeberin stattfinden. Eine Aus
nahme bildet, wenn diese praktische Ausbildung nicht in einem anderen Betrieb erfolgen
kann.
• Dauer des Weiterbildungsgeldes
Das Weiterbildungsgeld kann maximal ein Jahr innerhalb von vier Jahren bezogen werden.
Bei einer Stückelung der Weiterbildungsmaßnahme kann das Weiterbildungsgeld inner
halb einer Rahmenfrist von vier Jahren fortbezogen werden.
• Voraussetzungen und Dauer der Bildungskarenz
− Nunmehr muss ein Dienstnehmer/ eine Dienstnehmerin nur mindestens ein Jahr bei
einem Dienstgeber/ einer Dienstgeberin beschäftigt sein, um eine Bildungskarenz zu
beantragen.
− Die Dauer der Bildungskarenz beträgt maximal ein Jahr innerhalb einer Rahmenfrist
von vier Jahren. Eine Stückelung der Bildungskarenz ist möglich – jeder Teil muss min
destens drei Monate dauern.
− Eine Bildungskarenz kann neuerlich nach Ablauf der Rahmenfrist von vier Jahren be
antragt werden (ab Antritt des ersten Teils der letzten Bildungskarenz).
• Sonderregelung für befristet Beschäftigte in Saisonbetrieben
Hier muss eine Mindestbeschäftigungsdauer beim gleichen Dienstgeber/bei der gleichen
Dienstgeberin vorliegen und zwar:
− eine ununterbrochene dreimonatige Beschäftigung beim Dienstgeber/bei der Dienst
geberin und
− insgesamt mindestens ein Jahr Beschäftigung beim Dienstgeber/Dienstgeberin in den
letzten vier Jahren.
Die Mindestdauer für eine Bildungskarenz kann nun zwischen zwei Monaten und ei
nem Jahr (bisher zwischen drei Monaten und einem Jahr) beantragt werden. Voraus
setzung für die Inanspruchnahme der Bildungskarenz ist ein Beschäftigungsverhältnis
von einem halben Jahr (bisher mussten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein
Jahr beschäftigt gewesen sein, um sie beantragen zu können).
Die Neuregelung trat mit 1. 8 2009 in Kraft und gilt für Vereinbarungen ab 1. August
2009 bis 31. 12 2011. Für Vereinbarungen ab 2012 soll wieder die alte Regelung gelten.
Im Rahmen dieser Novelle wurde der ursprünglich bis 31. Dezember 2011 befristete
erleichterte Zugang zur Bildungskarenz durch Änderung im § 19 Abs.1 Ziffer 22
AVRAG ins Dauerrecht übernommen.
Mit diesem Bundesgesetz wurden parallel zur Verlängerung der Rahmenfrist und
höchstmöglichen Dauer der Bildungskarenz oder Bildungsteilzeit im § 81 AlVG die ent
1.2 Bildungsteilzeit
Im Rahmen des Sozialrechts-Änderungsgesetz 2013, BGBl. I Nr. 67/2013, wurden im Ar
beitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz im § 11 Abs. 3a und § 11a AVRAG arbeitsrechtliche
Voraussetzungen für die Bildungsteilzeit verankert:
Voraussetzung für die Vereinbarung der Bildungsteilzeit ist, dass das Arbeitsverhältnis bereits
ununterbrochen sechs Monate gedauert hat. Die Vereinbarung über die Bildungsteilzeit muss
zwischen Arbeitgeberin/Arbeitgeber und Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer schriftlich vereinbart
werden (Beginn und Dauer der Bildungsteilzeit, Ausmaß und die Lage der Arbeitszeit sollen
darin beinhaltet sein). Die Dauer der Bildungsteilzeit darf vier Monate nicht unter- und zwei
Jahre nicht überschreiten.
Die Bildungsteilzeit kann auch in Teilen innerhalb einer Rahmenfrist von vier Jahren, die mit
dem Antritt des ersten Teils der Bildungsteilzeit zu laufen beginnt, vereinbart werden.
Ein einmaliger Wechsel von Bildungskarenz zu Bildungsteilzeit ist möglich, wenn der höchst
zulässige Rahmen nicht ausgeschöpft ist. Gleiches gilt für den Wechsel von Bildungsteilzeit zu
Bildungskarenz. Für den Wechsel zwischen Bildungskarenz und Bildungsteilzeit gilt ein Um
rechnungsschlüssel im Verhältnis 1:2.
Die Arbeitszeit muss um mindestens ein Viertel und darf höchstens um die Hälfte der bisheri
gen wöchentlichen Normalarbeitszeit reduziert werden (die wöchentliche Normalarbeitszeit
darf nicht unter 10 Stunden sinken).
1.3 Umschulungsgeld
Einführung des Umschulungsgeldes
§§ 39b und § 83 Abs. 5 AlVG, BGBl. I Nr. 3/2013 im Rahmen des SRÄG 2012, In Kraft getreten
mit 1. 1. 2014
1.4 Rehabilitationsgeld
Im Rahmen des Sozialrechts-Änderungsgesetz 2012, BGBl. I Nr. 3/2013, wurden im Allge
meinen Sozialversicherungsgesetz arbeitsrechtliche Voraussetzungen für das Rehabilita
tionsgeld (§ 143a) verankert; In Kraft getreten mit 1. 1. 2014
• Arbeitslose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Baubranche, die das 58. Lebens-
jahr vollendet haben und im Anschluss an das Überbrückungsgeld Anspruch auf eine Al-
ters-, Korridor- oder Schwerarbeitspension haben, können einmalig unter folgenden Vo
raussetzungen Überbrückungsgeld beziehen, wenn sie nach dem 40. Lebensjahr mindes
tens zehn Jahre am Bau beschäftigt gewesen sind und mindestens 30 Beschäftigungswo
chen in den letzten zwei Jahren vorweisen können sowie darf es kein Erwerbseinkommen
während des Bezuges von Überbrückungsgeld (auch nicht außerhalb des BUAG) geben.
• Ab 1. Jänner 2017 gilt auch als Voraussetzung die Beendigung einer Rehabilitations-maß
nahme innerhalb der letzten zwei Jahre.
• Das Überbrückungsgeld kann nur beantragt werden, wenn der Bauarbeiter krankheits-be
dingt seine Arbeit nicht mehr ausüben kann. Das Überbrückungsgeld wird in einem ersten
Schritt für 12 Monate gewährt.
• Auf Antrag der Kollektivvertragspartner kann durch Verordnung des Bundesministers/der
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz das Überbrü
ckungsgeld auf maximal 24 Monate ausgedehnt werden.
• Die Höhe des Überbrückungsgeldes beträgt 169,5 KV-Stundenlöhne laut letzter Einstu-
fung.
1.6 Pflegekarenz/Pflegeteilzeit/Pflegekarenzgeld
Im Rahmen des Arbeitsrechts-Änderungsgesetz 2013, ÄRAG 2013, BGBl. I Nr. 138/2013,
wurden im Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (§§ 14c und 14d AVRAG) und im Bun
despflegegeldgesetz (§ 21c, 21e und 21f) arbeitsrechtliche Bestimmungen verankert; In
Kraft getreten mit 1. 1. 2014
Zur besseren Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Verpflichtungen wurden die Instru
mente der Pflegekarenz und Pflegeteilzeit eingeführt.
• Pflegekarenz
Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wurde die Möglichkeit geschaffen, mit dem/der
jeweiligen Arbeitgeber/Arbeitgeberin eine Pflegekarenz für eine Dauer von einem bis drei
Monaten zu vereinbaren.
Damit wird insbesondere im Falle eines plötzlich auftretenden Pflegebedarfs einer/eines
nahen Angehörigen oder zur Entlastung einer pflegenden Person für eine bestimmte Zeit,
den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Möglichkeit eingeräumt, die
Pflegesituation (neu) zu organisieren.
• Pflegekarenzgeld
Voraussetzungen:
Bei Vereinbarung einer Pflegekarenz oder einer Pflegeteilzeit muss das Arbeitsverhältnis un
unterbrochen drei Monate gedauert haben. Um eine Pflegekarenz antreten zu können, muss
eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber/Arbeitgeberin und Arbeitnehmer/Arbeit
nehmerin abgeschlossen sein.
Die Pflegekarenz kann zur Pflege und/oder Betreuung von nahen Angehörigen, denen zum
Zeitpunkt des Antritts der Pflegekarenz Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 nach dem Bundes-
pflegegeldgesetz (BPGG) mit Bescheid zuerkannt wurde, vereinbart werden. Für die Pflege
Für eine zu pflegende/betreuende Person können auch mehrere Arbeitnehmerinnen und Ar
beitnehmer jeweils Pflegekarenz vereinbaren. So können z.B. zwei Geschwister für denselben
Elternteil für unterschiedliche Zeiträume jeweils eine Pflegekarenz in er Dauer von drei Mona
ten, also insgesamt für sechs Monate, vereinbaren und die im Bundespflegegesetz festgelegte
Höchstdauer des Bezugs von Pflegekarenzgeld ausschöpfen.
1.9 Altersteilzeitgeld
1. Einführung eines Altersteilzeitgeldes
§ 27 AlVG, BGBl. I Nr. 179/1999 und 15/2000, In Kraft getreten mit 1. 1. 2000
Diese neue gesetzliche Leistung ersetzt dem Arbeitgeber die durch den Lohnausgleich für
ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihre Arbeitszeit vermindern, entstehen
den Mehraufwendungen.
• Diese Leistung setzt die Einstellung einer Ersatzarbeitskraft voraus und gebührt längstens
fünf Jahre für Frauen ab 50 und Männer ab 55, die innerhalb der letzten fünf Jahre mindes
tens 150 Wochen über der Geringfügigkeitsgrenze versicherungspflichtig beschäftigt wa
ren, wobei Zeiten des Bezuges von Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung Beschäf
tigungszeiten gleichstehen.
• Die Normalarbeitszeit muss auf die Hälfte verringert werden und das Arbeitsentgelt min
destens 75 % des vollen Arbeitsentgeltes betragen.
• Die Beiträge zur Sozialversicherung sind auf der Grundlage des vollen Arbeitsentgeltes zu
entrichten.
• Die Abfertigung muss auf der Grundlage der ungekürzten Arbeitszeit berechnet werden.
• Binnen drei Monaten nach dem Beginn der Altersteilzeitarbeit muss ein beim Arbeits
marktservice arbeitslos gemeldete(r) Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer über der Geringfü
gigkeitsgrenze versicherungspflichtig beschäftigt oder ein Lehrling eingestellt werden.
• Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Anspruch auf eine vorzeitige Alterspension
haben, steht kein Altersteilzeitgeld zu.
• Bei Erfüllung der Voraussetzungen besteht ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeitgeld.
• Der Zugang zu dieser neuen Leistung ist bis längstens 31. Dezember 2001 möglich.
2. Verbesserte Bedingungen beim Altersteilzeitgeld
§ 27 AlVG, BGBl. I Nr. 101/2000, In Kraft getreten mit 1. 10. 2000
• Verzicht auf die verpflichtende Ersatzkraftstellung;
• Ausdehnung der höchstmöglichen Bezugsdauer von fünf auf sechseinhalb Jahre;
1.10 Teilpension
Entsprechend dem Regierungsprogramm wurde eine Teilpension eingeführt. Diese soll bewir
ken, dass Personen mit einem Anspruch auf eine Korridorpension nicht vorzeitig aus dem Ar
beitsleben ausscheiden, sondern im Rahmen einer reduzierten Arbeitszeitverpflichtung bis zur
Regelpension weiterarbeiten. Die Teilpension wurde geschlechtsneutral konzipiert. Das Regel
pensionsalter für Frauen beträgt aber derzeit 60 Jahre und liegt daher vor dem Mindestalter
für die Korridorpension (62 Jahre). Die Teilpension kommt daher in einem Übergangszeitraum
bis zur Anhebung des Regelpensionsalters für Frauen auf mehr als 62 Jahre, nur für Männer in
Frage.
§ 6 Abs. 1 Z 6a, §§ 27 Abs. 3 und 27a AlVG, BGBl. I Nr. 106/2015, tritt mit 1. Jänner 2016 in
Kraft
Nach der unter § 6 Abs. 1 Z 6 erfassten Altersteilzeit wurde die Teilpension – erweiterte Alters
teilzeit – in den Leistungskatalog des AlVG 1977 aufgenommen.
Die Einführung der Teilpension erforderte eine Abgrenzung der Personen, für die Altersteil
zeitgeld bezogen werden kann, von Personen, deren Pensionsbezug oder Pensionsanspruch
der Leistung von Altersteilzeit entgegensteht.
Die Teilpension ist ähnlich konzipiert wie die Altersteilzeit. Wer die Voraussetzungen für eine
Korridorpension erfüllt und in den letzten 25 Jahren mindestens 15 Jahre beschäftigt war, kann
seine Arbeitszeit zwischen 40% und 60% reduzieren und erhält dafür einen Lohnausgleich vom
Arbeitgeber/von der Arbeitgeberin im Ausmaß von 50% seiner Gehaltseinbußen. Die obere
Die Teilpension gilt als Leistung der Arbeitslosenversicherung nur für Personen in einem
Dienstverhältnis als Arbeiter, Angestellte oder Vertragsbedienstete, nicht jedoch für Beamte.
1.13 Integrationsauftrag
Integrationsauftrag des Arbeitsmarktservice
Zur Gewährleistung einer möglichst raschen und erfolgreichen Integration von Personen, die
Probleme bei der (Wieder-)Erlangung eines Arbeitsplatzes haben, muss das Arbeitsmarktser
vice besondere Vermittlungsanstrengungen unternehmen und die Beschäftigungschancen
durch ein flexibles Angebot an Ausbildungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen unterstüt
zen. Die Förderung der Beschäftigungsaufnahme von Frauen, die während des Bezuges von
Kinderbetreuungsgeld oder nach einer Unterbrechung der Berufstätigkeit wegen der Kinder
betreuung einen neuen Arbeitsplatz anstreben, soll einen besonderen Schwerpunkt bilden. Ist
seit 2005 aus systematischen Gründen nur mehr im § 38a AMSG geregelt.
Bis 30.6.2003 galt, dass Arbeitslose (nach Vollendung des 45.Lebensjahres) eine Verlängerung
der Bezugsdauer des ALG um die Dauer einer vom AMS beauftragten Schulungsmaßnahme
erhalten. Seit 1. 7. 2003 verlängert sich die Bezugsdauer des ALG unabhängig vom Lebensalter
um die Dauer der vom AMS beauftragten Schulungsmaßnahme. Das heißt, dass für die Ge
samtdauer des Kursbesuches ein gesicherter Rechtsanspruch auf ALG besteht, ohne dass
Darüber hinaus wird ein Bildungsbonus in Höhe von 4 Euro täglich eingeführt. Der Bil
dungsbonus wird zusätzlich zum täglichen Arbeitslosengeld und zum Zusatzbetrag gem.
§ 20 Abs. 6 AlVG in der Höhe von € 4 täglich gewährt und soll arbeitslosen Personen zu
Gute kommen, die im Auftrag des AMS an Schulungsmaßnahmen teilnehmen, die im Zeit
raum ab 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2021 beginnen und mindestens vier Monate
dauern.
1.21 Anwartschaft
1. Berücksichtigung von Zeiten in anderen EU-/EWR-Staaten bei der Anwartschaftser
mittlung (Budgetbegleitgesetz 2003)
Seit 1. 7. 2003 werden Beschäftigungszeiten in anderen EU-/EWR-Staaten nur noch auf die
Anwartschaft in Österreich angerechnet, wenn vor der Antragstellung in Österreich we
nigstens ein Tag arbeitslosenversicherungspflichtige Beschäftigung in Österreich nachge
wiesen werden kann. Bis zum 30.6.2003 war diese Voraussetzung unter bestimmten Vo
raussetzungen nicht erforderlich. Weiterhin nicht erforderlich ist das Vorliegen dieser Ein
tagesbeschäftigung in Österreich für "echte" und "unechte" Grenzgängerinnen und Grenz
gänger.
2. Entfall der (beitragslosen) Anrechnung auf die Anwartschaft bei gleichzeitiger Inan
spruchnahme von Leistungen aus der ALV (Arbeitsmarktreformgesetz)
§ 14 Abs.4 AlVG, BGBl. I Nr. 77/2004, In Kraft getreten mit 1. 8. 2004
Die Anrechnung eines auf das Ende des Dienstverhältnisses eines Arbeiters bzw. einer Ar
beiterin folgenden Samstag oder Sonntag (an denen Arbeitslosengeld bezogen werden
kann) auf die nächste Anwartschaft entfällt.
3. Gleichbehandlung aller Versicherungszeiten durch Beseitigung der geringeren Anre
chenbarkeit der versicherungspflichtigen Zeiträume von Strafgefangenen, die ihrer
Arbeitspflicht nachkommen (Arbeitsmarktreformgesetz)
§ 66a Abs.2 AlVG, BGBl. I Nr. 77/2004, In Kraft getreten mit 1. 8. 2004
Die Vollziehung wird durch die unverminderte Anrechnung der versicherungspflichtigen
Zeiträume auf die Anwartschaft von Strafgefangenen, die ihrer Arbeitspflicht nachkom
men, vereinfacht und gleichzeitig der verfassungsrechtlich gebotenen Gleichbehandlung
aller Versicherungszeiten entsprochen.
4. Entfall der Parallelitätsprüfung und Neufassung der Regelung für Werkstuden
ten/Werksstudentinnen
§ 12 Abs. 4 und § 83 Abs. 3 AlVG, BGBl. I Nr. 104/2007, In Kraft getreten mit 1. 1. 2008
• Die verwaltungsaufwendige Überprüfung der Parallelität von Arbeit und Ausbildung ent
fällt und wurde durch eine qualifizierte Anwartschaftsregelung ersetzt. Diese stellt sicher,
dass ein Anspruch auf Arbeitslosengeld während einer länger dauernden Ausbildung nur
im Falle längerer arbeitslosenversicherungspflichtiger Beschäftigungen und nicht bereits
durch die Aneinanderreihung von Ferialbeschäftigungen erworben werden kann. Bei Aus
Entfall des § 39 AlVG, BGBl. I Nr. 103/2001, In Kraft getreten mit 1. 1. 2002
1.23 Pensionsversicherung
1. Sicherung der Ersatzzeiten in der Pensionsversicherung
§ 34 AlVG, BGBl. I Nr. 101/2000, In Kraft getreten mit 1. 10. 2000
1.24 Krankenversicherung
1. Neuregelung der Krankenversicherungsbeiträge
§ 42 AlVG, BGBl. I Nr. 103/2001, In Kraft getreten mit 1. 1. 2002
Wie für das Kinderbetreuungsgeld nach dem Kinderbetreuungsgeldgesetz muss auch für
Leistungen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz der Krankenversicherungsbeitrag
in der Höhe des für Sachleistungen vorgesehenen Beitragssatzes geleistet werden. Der
Aufwand der Krankenversicherungsträger für Geldleistungen wird auf der Grundlage einer
Kostenrechnung abgegolten. Dadurch wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bei
trags und Leistungsaufwand sichergestellt. Für die Jahre 2002 bis 2004 wurde ein Pau
schalbetrag festgesetzt für Leistungen der Krankenversicherung nach dem Arbeitslosen
versicherungsgesetz jeweils in der Höhe der Summe der im Jahr 2001 für Bezieherinnen
und Bezieher von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Weiterbildungsgeld entrichteten
Krankenversicherungsbeiträge.
2. Schließung einer Lücke von einer Woche im Krankenversicherungsschutz (Arbeits
marktreformgesetz)
§§ 40 Abs.3 und 43a Abs. 1 AlVG, BGBl. I Nr. 77/2004, In Kraft getreten mit 1. 1. 2005
2. Ausdehnung des Zeitraumes zur Begleitung schwersterkrankter Kinder auf bis zu neun
Monate (Familienhospizkarenz)
§ 32 Abs. 1 AlVG, BGBl. I Nr. 36/2006 vom März 2006, rückwirkend mit 1. 1. 2006 in
Kraft getreten
Die Höchstdauer der Familienhospizkarenz von Arbeitslosen (diese müssen sich schriftlich
bei der zuständigen regionalen Geschäftsstelle vom Bezug des AlG oder der NH abmelden
und sind dann für diese Zeit kranken- und pensionsversichert) bei Begleitung eines
schwersterkrankten Kindes wurde von bisher sechs Monaten auf neun Monate erhöht. Die
übrigen Voraussetzungen bleiben gleich.
3. Anpassung von Bestimmungen der Krankenversicherung an den Bezug von Pflegeka
renzgeld
Abschnitt 2a AlVG, BGBl. I Nr. 138/2013 im Rahmen des ARÄG 2013, In Kraft getreten
mit 1. 1. 2014
1.26 Übergangsleistungen
1. Einführung neuer Leistungen in der Arbeitslosenversicherung zur materiellen Absiche
rung für ältere ArbeitnehmerInnen (Budgetbegleitgesetz 2003)
BGBl. I Nr. 71/2003, In Kraft getreten mit 1. 1. 2004
• Übergangsgeld nach Altersteilzeit - § 39 AlVG
Diese neue Leistung gilt ab 1. 1. 2004. Sie wurde als Auffangnetz für jene Arbeitsuchenden
geschaffen, die wegen der Anhebung des Pensionsalters nach Ende der vereinbarten Al
tersteilzeitregelung die Pension nicht wie geplant antreten können und denen auch eine
Verlängerung der Altersteilzeit nicht offensteht. Anspruch darauf haben jene Personen,
Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, BGBl. II Nr. 408/2006,
In Kraft getreten mit 1. 1. 2007
Mit dieser Verordnung wurde für die Jahre 2007 bis 2009 vom Bundesminister für Wirt
schaft und Arbeit aufgrund des § 39a Abs. 7 des AlVG der Zugang zu dieser Leistung
verlängert.
2. Anspruch auf Übergangsgeld nur bis zum Erreichen des Regelpensionsalters (Arbeits
marktreformgesetz 2004)
§ 33 Abs. 1 und 4 AlVG, BGBl. I Nr. 77/2004, In Kraft getreten mit 1. 8. 2004
Es erfolgte eine Klarstellung, dass der Anspruch auf Übergangsgeld spätestens nach Errei
chen des Regelpensionsalters endet. Sofern in Einzelfällen zum Zeitpunkt der Erreichung
des Regelpensionsalters noch kein Pensionsanspruch vorliegt, wird bei Notlage eine sozi
ale Absicherung durch die Notstandshilfe möglich sein.
3. Ausdehnung der Zugangsregelung für das Übergangsgeld auf die Jahre 2007 bis 2009
1.27 Zumutbarkeit
1. Modernisierung der Zumutbarkeitsbestimmungen (Arbeitsmarktreformgesetz)
1.28 Geltendmachung
1. Modernisierung der Antragstellungs- und Geltendmachungsregelungen zur Förde
rung einer frühzeitigen Meldung der Arbeitslosigkeit (Arbeitsmarktreformgesetz)
§§ 17 und 46 Abs. 1 und 5 bis 7 AlVG, BGBl. I Nr. 77/2004, In Kraft getreten mit 1. 1. 2005
Die Regelungen über die Geltendmachung des Anspruches auf ALG wurden modernisiert.
Es wurden die erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um eine elektronische Meldung und
Antragsübermittlung zu ermöglichen. Am Erfordernis der persönlichen Geltendmachung
beim AMS wird aber weiterhin festgehalten, da zumindest eine persönliche Vorsprache
zur Klärung der Anspruchsvoraussetzungen unverzichtbar ist. Bei der Antragsabgabe und
der Wiedermeldung nach einer kurzen Leistungsunterbrechung kann die Regionale Ge
schäftsstelle von einer persönlichen Vorsprache absehen.
2. Ermöglichung einer Ermächtigung der LGS an die zuständige regionale Geschäftsstelle
im Zusammenhang mit der Zuerkennung von ALG und NH
§ 17 Abs. 3 – neu AlVG, BGBl. I Nr. 104/2007, In Kraft getreten mit 1. 1. 2008
Mit Abs. 3 wurde die Möglichkeit geschaffen, dass die zuständige Landesgeschäftsstelle
die zuständige regionale Geschäftsstelle ermächtigen kann, das Arbeitslosengeld oder –
auf Grund des Verweises im § 38 AlVG – auch die Notstandshilfe rückwirkend anzuerken
nen, wenn auf Grund bestimmter Tatsachen ein Amtshaftungsanspruch gerechtfertigt er
scheint. Aufwendige Amtshaftungsverfahren sollen damit auf strittige Fälle beschränkt
bleiben. Voraussetzung für eine Verfügung der Landesgeschäftsstelle muss ein nachvoll
ziehbares und schlüssig dokumentiertes fehlerhaftes Verhalten von AMS-Mitarbeiter/in
nen sein, aufgrund dessen eine (zeitgerechte) Antragsausgabe oder Wiedermeldung im
Sinne des § 46 Abs. 5 AlVG unterblieben ist.
3. Elektronische Geltendmachung von Ansprüchen
§ 17 AlVG sowie § 46 AlVG, BGBl. I Nr. 5/2010, In Kraft getreten mit 1. 7. 2010 und BGBl.
I Nr. 63/2010, In Kraft getreten mit 1. 8. 2010
Die neuen Regelungen dienen der Vereinfachung und Klarstellung.
• § 24 Abs. 2 und § 25 Abs. 6 AlVG, ist mit 1. Mai 2017 in Kraft getreten und gilt nur für
nach dem Ablauf des 30. April 2017 gestellte Anträge auf Berichtigung oder Nachzah
lung:
Für länger zurückliegende Ansprüche auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung gilt
nun eine generelle Verjährungsfrist von drei Jahren, nach deren Ablauf eine Änderung
nicht mehr möglich ist, weder zu Gunsten noch zu Lasten der Leistungsbezieherin
nen/bzw. -bezieher. Bei Anträgen von Leistungsbeziehenden gilt die Verjährungsfrist für
Zeiträume, die länger als drei Jahre vor dem Zeitpunkt der Antragstellung liegen und da
mit, unabhängig von der Erledigungsdauer gelten. Bei Nichtvorlage erforderlicher Nach
weise durch die arbeitslose Person ist eine Verlängerung der Frist für den Widerruf bzw.
die Rückforderung erforderlich, damit ein Widerruf oder eine allfällige Rückforderung
nicht durch Verzögerung der Vorlage von Nachweisen (z.B. Steuerbescheide), die das Ar
beitsmarktservice zur Prüfung der Rechtmäßigkeit des Anspruches benötigt, vereitelt
werden kann. Ebenso wird die Frist verlängert, wenn eine Vorlage von Nachweisen nicht
früher möglich ist, etwa, weil der maßgebliche Steuerbescheid noch nicht erlassen wurde.
Für vor dem Inkrafttreten der neuen Bestimmungen gestellte Anträge auf Berichtigung o
der Nachzahlung gilt weiterhin die bisherige Rechtslage.
• § 39b Abs. 1 und 2 AlVG, rückwirkend mit 1. 1. 2017 in Kraft getreten:
Die Regelung über den Anspruch auf Umschulungsgeld nach dem AlVG wurde an die
neuen Bestimmungen über den Rechtsanspruch auf berufliche Rehabilitation bei (drohen
der) Invalidität oder Berufsunfähigkeit angepasst.
• § 47 Abs. 1 AlVG, mit 1. 5. 2017 in Kraft getreten und gilt nur für Ansprüche, die nach
Ablauf des 30. 4. 2017 mit Bescheid oder Mitteilung erledigt werden:
Nunmehr müssen alle Mitteilungen über die Zuerkennung einer Leistung aus der Arbeits
losenversicherung einen Hinweis enthalten, dass die bezugs-berechtigten Personen, wenn
sie mit der zuerkannten Leistung nicht einverstanden sind, binnen drei Monaten nach Zu
stellung der Mitteilung einen Bescheid über den Leistungsanspruch verlangen können.
1.32 Bezeichnungsänderungen
1. Änderung im Zusammenhang mit der Bezeichnungsänderung von „Insolvenz-Ausfall
gelt“ auf „Insolvenz-Entgelt“
§ 16 Abs. 2 AlVG, BGBl. I Nr. 82/2008, In Kraft getreten mit 1. 7. 2008
Im Abs. 2 wird der Ausdruck „Insolvenz-Ausfallgeld“ durch den Ausdruck „Insolvenz-Ent
gelt“ und der Ausdruck „Insolvenz-Ausfallgeld-Fonds“ durch den Ausdruck „Insolvenz-Ent
gelt-Fonds“ ersetzt.
2. Änderungen im Zusammenhang mit der Strukturreform der Sozialversicherung – Or
ganisatorische Änderungen in der Sozialversicherung
• § 3 Abs. 3,5,6 und 8 letzter Satz AlVG, § 21 Abs. 1 AlVG, § 23 Abs. 7 AlVG, § 29 Abs. 5
AlVG, § 32 Abs.5 AlVG, § § 40 Abs. 1 AlVG, § 44 Abs.2 AlVG, § 51 Abs. 4 AlVG, § 66a Abs.
6 erster Satz AlVG, § 69 Abs. 1 zweiter Satz und § 79 Abs. 164 AlVG, BGBl. I. Nr.
100/2018 im Rahmen des Sozialversicherungs-Organisationsgesetzes (SV-OG), In
Kraft getreten mit 1. 1. 2020
1.33 Anpassungen des AlVG aufgrund der Schaffung des neuen Ein
getragene Partnerschaft-Gesetz (EPG)
Anpassungen des AlVG aufgrund der Schaffung des Rechtsinstituts von eingetragenen
Partnerschaften durch das Eingetragene Partnerschaft-Gesetz (EPG)
§ 12 Abs. 3. lit. d, § 12 Abs. 6 lit. d, § 20 Abs. 3, § 34, § 36 Abs. 2, § 36 Abs. 3 lit. B, § 36 Abs.
3 lit. b lit. a und § 36 Abs. 3 lit. b, lit. d, BGBl. I Nr. 135/2009, In Kraft getreten mit 1. 1. 2010
Durch die Schaffung des Rechtsinstituts von eingetragenen Partnerschaften durch das EPG
mit 1. Jänner 2010 wurden im AlVG in den obgenannten Paragrafen entsprechende Anpassun
gen vorgenommen. In der Arbeitslosenversicherung sind daher künftig jene Normen, die an
die Ehe anknüpfen, auch für eingetragene Partnerschaften entsprechend anzuwenden.
• Bei der strittigen Frage im Sinne des § 13 AlVG, ob eine Arbeitslosigkeit die Folge eines
durch Streik oder Aussperrung verursachten Betriebsstillstandes ist, entscheidet nunmehr
die Landesgeschäftsstelle des Arbeitsmarktservice (§ 48 AlVG). Der Ausschluss einer Be
rufungsmöglichkeit gegen diese diesbezügliche Entscheidung, entfällt. Damit wird eine
Überprüfungsmöglichkeit durch Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht möglich.
• Wie bisher entscheidet die regionale Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice über An
sprüche auf Leistungen. Die Landesgeschäftsstelle entscheidet über die Anerkennung von
Maßnahmen gem. § 18 Abs. 6 (§ 56 Abs. 1 AlVG). Künftig kann eine Beschwerde gegen
einen Bescheid, mit dem die Anerkennung einer Maßnahme im Rahmen einer „Arbeits
stiftung“ verweigert wird, an das Bundesverwaltungsgericht möglich sein.
§ 13a, § 15 Abs.1 und § 19 Abs.1 AVRAG, BGBl. I Nr. 30/2017, In Kraft getreten mit 1. 7. 2017
Für Menschen, die in Beschäftigung stehen und für längere Zeit physisch oder psychisch er
krankt sind, wurde damit ein arbeits- und sozialrechtliches Modell normiert, welches ihnen un
ter Einbindung von fit2work ermöglicht, ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu sechs Mona
ten zu reduzieren und damit schrittweise in den Arbeitsprozess zurück zu kehren.
Neben dem entsprechend der Arbeitszeitreduktion aliquot zustehenden Entgelt aus der Teil
zeitbeschäftigung gebührt dem/der Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin ein Wiedereingliederungs
geld (dieses besteht aus einem anteiligen Krankengeld aus Mitteln der Krankenversicherung).
Die Regelung hinsichtlich der Behandlung der Zeiträume während des Bezuges des Wiederein
gliederungsgeldbezugs siehe unter AlVG auf Seite 72.
§ 13a Abs. 1 AVRAG, BGBl. I Nr. 54/2018, In Kraft getreten mit 1. Juli 2018
• Bei der Umsetzung der Regelungen über die Wiedereingliedersteilzeit (WIETZ) hatten sich
Zweifelsfragen zur Frage des Zeitpunkts des Antritts der WIETZ ergeben. Mit dieser No
velle wurde diese für die Praxis äußerst relevante Frage geklärt. Die WIETZ kann daher bis
zum Ende eines Monats nach der zumindest sechswöchigen Arbeitsunfähigkeit auf Basis
Mit der Einfügung des Abschnittes 3a wurde das von der Verordnung (EU) Nr. 589/2016
geforderte System für die Zulassung von Einrichtungen als EURES-Mitglieder oder-Part
ner eingerichtet sowie auch der Betrieb der erforderlichen technischen Infrastruktur ge
währleistet.
Die Verordnung (EU) 589/2016 beabsichtigt eine verstärkte Integration des europäischen
Arbeitsmarktes und eine Erhöhung der Mobilität der Arbeitskräfte. Dafür bedarf es einer
intensivierten Zusammenarbeit der nationalen Arbeitsmarktverwaltungen sowie privater
Anbieter von Arbeitsmarktdienstleistungen. Zur Erreichung dieses Zieles wird das Europä
ische Netz für die Vermittlung von Arbeitsuchenden und die Besetzung von Arbeitsstellen
neugestaltet. Das EURES-Netz soll auch Angebote von Unterstützungsleistungen für mo
bile Arbeitsuchende enthalten. Als nationales Koordinationsbüro (Art. 9) wurde der EK das
AMS Österreich genannt.
Die Verordnung (EU) 589/2016 verlangt die Umsetzung eines nationalen Zulassungsver
fahrens für EURES-Mitglieder oder EURES-Partner, die am EURES-Portal teilnehmen
möchten und auch die Bereitstellung und den Betrieb der technischen Infrastruktur für das
EURES-Portal. Das AMS Österreich übernimmt auch die Verpflichtungen des Dienstes des
koordinierten zentralen Kanals im Sinne des Durchführungsbeschlusses (EU) Nr.
2017/1257 der EK.
• Zuständigkeit (§ 10 AMFG)
- Die Zulassung als EURES-Mitglieder oder EURES-Partner wird durch eine bei der Wirt
schaftskammer Österreich (WKÖ) eingerichtete Zulassungsstelle erfolgen.
- Die WKÖ übernimmt diese Aufgabe unentgeltlich.
- Die Zulassungsstelle ist bei der Besorgung ihrer Aufgaben an die Weisungen der Bun
desministerin für Arbeit, Familie und Jugend gebunden. Weisungen ergehen an den
Leiter der Zulassungsstelle.
- Die Zulassungsstelle muss der Bundesministerin für Arbeit, Jugend und Familie einen
Jahresbericht über die Erfüllung der Aufgaben entsprechend den rechtlichen Vorga
ben übermitteln.
- Sämtliche Informationen und Daten über Zulassungen, etc. müssen von der Zulas
sungsstelle dem AMS Österreich zeitgerecht übermittelt werden. Diese Regelung ist
erforderlich, weil dem Nationalen Koordinationsbüro auch Informationspflichten über
Widerrufe oder Verweigerungen von Zulassungen einschließlich deren Gründen oblie
gen.
• Zulassungsverfahren (§ 11 AMFG)
• Verwaltungsstrafen (§ 48 AMFG)
- Das Unterlassen der gesetzlich gebotenen Änderungsmeldung (§ 11 Abs.3 AMFG) so
wie die Verweigerung von Auskunftspflichten bzw. der Einsicht in Geschäftsunterla
gen (§ 12 Abs.4 AMFG) bilden Verwaltungsstraftatbestände. Änderungsmeldungen
und Auskunftspflichten sowie die Einsicht in Geschäftsunterlagen sind zwingend er
forderlich, damit die Zulassungsstelle ihrer Verpflichtung zur Durchführung und Kon
trolle der Einhaltung der Verordnung (EU) Nr. 589/2016 nachkommen kann.
- Diese Verwaltungsübertretung wird mit einer Geldstrafe bis zu € 2.500 und im Wieder
holungsfall bis zu € 5.000 geahndet.
- Die Eingänge aus den verhängten Geldstrafen fließen dem AMS zu.
• durch die Möglichkeit des Wechsels von Kurzarbeit zu Kurzarbeit mit Qualifizierung,
• durch die Möglichkeit der Verlängerung von Beihilfen, die vor Ende 2013 gewährt werden,
auf bis zu 24 Monate.
• Bei Kurzarbeit ab dem fünften Monat und bei Kurzarbeit mit Qualifizierung von Beginn an
erfolgt eine Abgeltung des Mehraufwands an Sozialversicherungsbeiträgen an den/die
Dienstgeber/Dienstgeberin.
Diese Regelungen treten mit Ablauf des 31. 12. 2015 wieder außer Kraft.
16. Neuregelung - Erleichterungen bei der Kurzarbeit bzw. Kurzarbeit mit Qualifizierung
§ 37b Abs.3 und Abs. 4 und § 37c Abs. 4 und Abs. 6 und § 78 Abs. 34 AMSG, BGBl. I. Nr.
31/2017, In Kraft getreten mit 1. 1. 2017
Die Änderungen der gesetzlichen Grundlagen der Kurzarbeitsregelungen sollen im Hin
blick auf zu erwartende nachteiligen Folgen insbesondere im Zusammenhang mit dem
„BREXIT“ bei Bedarf großzügigere Abgeltungen der Aufwendungen bei Kurzarbeit, wel
che sich bereits im Zuge der Bewältigung der Folgen der Finanzkrise bewährt haben, er
möglichen. Die Änderungen im § 37b und im § 37c AMSG beinhalten jene gesetzlichen Re
gelungen, die bereits von 2013 bis 2015 gegolten haben und gem. § 79 Abs. 3 mit Ablauf
des 31. Dezember 2015 außer Kraft getreten sind. Die Änderungen im § 37b AMSG betref
fen die Beihilfen bei Kurzarbeit (ohne Qualifizierung) und die Änderungen im § 37c AMSG
betreffen die Beihilfen bei Kurzarbeit mit Qualifizierung.
• Im § 37b Abs. 3 und im § 37c Abs. 4 AMSG wird durch den eingefügten Satz jeweils die
Abgeltung der zusätzlichen Aufwendungen für die Beiträge zur Sozialversicherung bei der
Kurzarbeitshilfe ab dem fünften Monat und bei der Qualifizierungsbeihilfe von Anfang an
vorgesehen.
• Im § 37b Abs. 4 und im § 37c Abs. 6 AMSG wird eine Verlängerung der Beihilfengewährung
bis zu einer Gesamtdauer von 24 statt nur 18 Monaten ermöglicht.
• § 79 Abs. 3 AMSG (Außerkrafttreten der ab 2013 geltenden Sonderregelung mit Ende
2015) wurde aus dem Rechtsbestand entfernt.
• Die nunmehrige Neuregelung gilt für alle neu eingebrachten Beihilfenbegehren ab 2017.
17. Änderung der Anforderungen für die Gewährung der COVID-19-Kurzarbeit
§ 37b Abs. 7 AMSG, BGBl. I Nr. 12/2020 im Rahmen des COVID-19-Gesetzes, rückwir
kend mit 1. 3. 2020 in Kraft getreten
• Es wurde gesetzlich verankert, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten als Auswirkungen im
Zusammenhang mit dem Corona-Virus als vorübergehende nicht saisonbedingte wirt
schaftliche Schwierigkeiten gelten.
• Die Bundesrichtlinie des Arbeitsmarktservice zur COVID-19-KUA kann für diese Fälle ab
weichend von Abs. 3 höhere Pauschalsätze vorsehen und abweichend von Abs.3 erhöht
18. Klarstellung
§ 37b Abs. 7 AMSG, BGBl. I Nr. 16/2020 im Rahmen des 2. COVID-Gesetzes, tritt rück
wirkend mit 1. 3. 2020 in Kraft und mit Ablauf des Jahres 2020 außer Kraft
Abweichend von Abs. 3 sind durch die Beihilfe auch die auf Grund der besonderen Bei
tragsgrundlage erhöhten Aufwendungen des Dienstgebers für die Beiträge zur Sozialver
sicherung abzugelten.
19. Erleichterung und Vereinfachung der Lohnabrechnung bei der COVID-19-Kurzarbeit,
§ 37b Abs. 2, 5 und 6 AMSG, BGBl. I Nr. 51/2020, tritt rückwirkend mit 1. 3. 2020 in Kraft
und ist auch auf bestehende KUA-Anträge anzuwenden
• Diese Änderung soll die Lohnabrechnung der infolge der COVID-19-Kriste gestellten ho
hen Anzahl von Kurzarbeitsanträgen vereinfachen und erleichtern.
• Ob und wie das Gesamtentgelt der Lohnverrechnung aufgeteilt wird (Bruttoentgelt für
Teil-Arbeitsleistung, Kurzarbeitsunterstützung für Ausfallstunden), hat auf die Beihilfen
höhe keinen Einfluss.
• Die Umrechnung der Nettoentgeltgarantie in Bruttobeträge soll analog zu den jeweils gel
tenden AMS-Pauschalsatztabellen erfolgen. Die Ermittlung der Beträge wird zukünftig in
5-Euro-Schritten (unter Bezugnahme auf das arithmetische Mittel der jeweiligen Stufe) er
folgen. Die Kurzarbeits-Mindestbruttoentgelt-Tabelle ist von der Bundesministerin für Ar
beit, Familie und Jugend auf der Homepage des BMAFJ kundzumachen.
• Im Hinblick darauf, dass die Sonderregelung des § 37b Abs. 7 gem. § 78 Abs. 79 mit 31.
Dezember 2020 außer Kraft tritt, sind die bisher auf die Abs. 5 und 6 aufgeteilten Abgaben
betreffenden Regelungen im neuen Abs. 5 zusammengefasst und die Regelungen betref
fend die Umsetzung der Vereinbarung gem. § 37b Abs. 1 Z 3 im neuen Abs. 6 getroffen
worden.
20. Mehr Transparenz im Hinblick auf die verpflichtende Kundmachung von rechtsgestal
tenden Richtlinien im Bereich der ALV
§ 1 Abs. 4 AMSG, BGBl. I Nr. 90/2009, In Kraft getreten mit 1. 8. 2009
Mit dieser Änderung wurde geregelt, dass Richtlinien, die rechtsgestaltende Wirkung im
Bereich der Arbeitslosenversicherung haben, im Internet entsprechend kundzumachen
1. Karenzgeld
§§ 2 bis 12 KGG, BGBl. I Nr. 153/1999, In Kraft getreten mit 1. 1. 2000 - gilt für Geburten
nach dem 31. 12. 1999
• Die Anspruchsvoraussetzungen für das Karenzgeld wurden vereinheitlicht. Anspruch auf
Karenzgeld besteht nun auch, wenn binnen zwölf Wochen nach dem Ende des Bezuges
von Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung ein Wochengeldanspruch erworben o
der ein Adoptiv- oder Pflegekind übernommen wurde. Die Anspruchsvoraussetzungen für
Männer wurden jenen für Frauen angeglichen, wobei bei Männern die fiktive Erfüllung der
Voraussetzungen für das Wochengeld maßgebend ist.
• Wenn das Einkommen die Geringfügigkeitsgrenze in einem Monat durch die Zusammen
rechnung eines geringfügigen Einkommens während des Karenzgeldbezuges mit einem
nach Ende des Karenzgeldbezuges erzielten Einkommen überschreitet, tritt kein rückwir
kender Anspruchsverlust ein (Klarstellung).
• Ein mehrmaliger Wechsel des Karenzgeldbezuges zwischen den Eltern und der gleichzei
tige Karenzgeldbezug von längstens 31 Tagen ist möglich.
• Der Karenzgeldanspruch wird in Tagen berechnet und abgebucht (Kontoprinzip).
• Bei Karenzgeldbezug bei Teilzeitbeschäftigung werden halbe Tage abgebucht, wodurch
sich eine doppelt so lange Bezugsdauer ergibt. Dadurch wird der Wechsel zwischen vollem
Karenzgeldbezug und Karenzgeldbezug bei Teilzeitbeschäftigung ohne komplizierte Be
rechnung der Anspruchsdauer ermöglicht.
• Ein Teil des Karenzgeldanspruches (höchstens 183 Tage) kann für einen späteren Bedarf
(etwa bei Eintritt des Kindes in den Kindergarten oder in die Schule, während der Kinder
garten oder Schulferien) aufgehoben und bei Vorliegen eines Karenzurlaubes oder Leis
tungsanspruches aus der Arbeitslosenversicherung in Anspruch genommen werden. Dies
ist bis zum Ablauf des 7. Lebensjahres des Kindes und darüber hinaus bis drei Monate nach
Schuleintritt möglich.
• Aufgehobene Karenzgeldansprüche gehen durch einen neuen Karenzgeldanspruch für ein
weiteres Kind nicht verloren.
• Bei Übernahme eines Adoptiv- oder Pflegekindes nach dem 2.Lebensjahr kann sechs Mo
nate lang Karenzgeld bezogen werden (neu: keine Aufsparmöglichkeit).
• Bei Karenzgeldbezug bei Teilzeitbeschäftigung gebührt einheitlich das halbe Karenzgeld
(bisher je nach Arbeitszeitreduktion 40 bis 50 %).
§ 13 und 15 APflG, BGBl. I. Nr. 32/2018, ist mit 25. 5. 2018 in Kraft getreten
§ 5 Abs.2, § 13 Abs.2 und § 21 Abs.6 APflG, BGBl. I Nr. 100/2018 im Rahmen des Sozialver
sicherungs-Organisationsgesetzes (SV-OG), tritt mit 1. 1. 2020 in Kraft
Dieses Gesetz regelt die Ansprüche und Verpflichtungen aus Arbeitsverhältnissen, die von ar
beitsberechtigten Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen mit natürlichen Personen zur Erbrin
gung von einfachen haushaltstypischen Dienstleistungen in deren Privathaushalten auf längs
tens einen Monat befristet für die Dauer des jeweiligen Arbeitseinsatzes abgeschlossen wer
den, sofern die Entlohnung beim/bei der einzelnen Arbeitgeber/Arbeitgeberin nicht über der
monatlichen Geringfügigkeitsgrenze liegt.
Insbesondere werden zusätzliche Maßnahmen zur Ausweitung der Ausbildung im Bereich der
Gesundheits- und Pflegeberufe, Förderung der Lehrausbildung („Blum-Bonus“), Förderung
des beruflichen (Wieder-)Einstiegs in den Arbeitsmarkt, Förderung arbeitsmarktnaher Qualifi
zierungen (Qualifizierungsoffensive) sowie ein Maßnahmenprogramm für Frauen über 25
Jahre (Sonderprogramm für Frauen) und der bedarfsgerechte Ausbau von Implacementstif
tungen umgesetzt.
Zu diesem Zweck werden zusätzliche Geldmittel im Umfang von € 285 Mio. für die aktive Ar
beitsmarktpolitik zur Verfügung gestellt. Die Abwicklung und Organisation der Maßnahmen
erfolgt durch das Arbeitsmarktservice.
Dieses neue Bundesgesetz hat zum zentralen Ziel den Erhalt und die nachhaltige Verbesserung
der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Erwerbstätigen und arbeitslosen Personen sowie
die Verhinderung von krankheitsbedingtem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben.
Ziele sind: Die Senkung von Krankenstands- bzw. Steigerung von Beschäftigungstagen, Re
duktion der Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Invalidität, Sensibilisierung bei Betrieben
und Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmern hinsichtlich einer „Gesunden Arbeitswelt“, Kostener
sparnisse im Bereich der Kranken-, Pensions-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung durch die
längere Erwerbskarriere Älterer gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwick
lung, Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen durch koordinierten Mitteleinsatz in der Gesund
heitsförderung zum Erhalt von Arbeitsfähigkeit.
Die für die Projektumsetzung zuständigen Partner sind: BMASK, BMF, BMG, BMWJF, AMS,
BSB, KV, AUVA, PV, AI.
Die Finanzierung des mit diesem Bundesgesetz geschaffenen Informations-, Beratungs- und
Unterstützungsangebots erfolgt anteilig durch die Träger der Sozialversicherung, durch
den/die Bundesminister/Bundesministerin für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zu
Lasten der Gebarung Arbeitsmarktpolitik und durch das Bundessozialamt.
• Ziel und Zweck dieses Bundesgesetzes ist es, arbeitsfähigen Asylberechtigten und sub
sidiär Schutzberechtigten, die nach dem 31. Dezember 2014 dieser Status zuerkannt
wurde sowie Asylwerberinnen und Asylwerber, die nach dem 31. März 2017 internationa
len Schutz beantragt haben und hohe Anerkennungswahrscheinlichkeit vorweisen kön
nen, Maßnahmen, die den Erwerb von Kenntnissen der deutschen Sprache (Sprachniveau
AS und höher) dienen und Qualifikationen, die für die Integration in den Arbeitsmarkt er
forderlich sind, zu ermöglichen. Damit können die Chancen einer nachhaltigen Beschäfti
gung am regulären Arbeitsmarkt - insbesondere auch von Jugendlichen in dieser Ziel
gruppe deutlich verbessert werden.
• Zentrale Maßnahme ist das gesamtheitlich konzipierte Integrationsjahr, welches auf die
Dauer von grundsätzlich einem Jahr angelegt ist und auf einem System des Förderns und
des Forderns aufgebaut ist. Die je nach vorhandenen Qualifikationen und Vorkenntnisse
erforderlichen modular aufgebauten arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen, werden
vom Arbeitsmarktservice (AMS) durchgeführt und von diesem in einer Integrationskarte
festgehalten. Die konkreten Integrationsangebote gehen mit der Verpflichtung zur Mit
wirkung und der Möglichkeit einer Sanktionierung bei Nichtteilnahme an angebotenen
Maßnahmen einher.
• Der Verwaltungsrat des AMS muss eine entsprechende Richtlinie erlassen, in der die Ein
gliederung von arbeitsfähigen Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten in den
Arbeitsmarkt sowie die Vorbereitung der Arbeitsmarktintegration von Asylwerberinnen
und Asylwerbern, bei denen die Zuerkennung des internationalen Schutzes sehr wahr
scheinlich ist, im Rahmen des Integrationsjahres geregelt ist. Es muss auch sichergestellt
werden, dass es zu keiner Doppelversorgung mit Beihilfen des AMS und Leistungen aus
der Sozialhilfe oder der bedarfsorientierten Mindestsicherung kommt.
• Die Vollziehung dieses Bundesgesetzes obliegt hinsichtlich des § 5 Abs.3 Z 4 und des § 7
Abs. 1 zweiter Absatz dem Bundesminister/der Bundesministerin für Europa, Integration
• Die wesentlichen Eckpunkte der Novelle im Rahmen des Lohn- und Sozialdumping-Be
kämpfungsgesetzes sind
− Kontrolle-Grundlohn: Kontrolle des nach Gesetz, Verordnung oder Kollektivvertrag
zustehenden Grundlohns für nach Österreich überlassene oder entsandte Arbeitneh
merInnen durch die Wiener Gebietskrankenkasse als Kompetenzzentrum, im Baube
reich auch durch die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse.
− Bereithaltung Lohnunterlagen: Erfordernis der Bereithaltung von Lohnunterlagen in
deutscher Sprache bei Entsendungen und grenzüberschreitenden Überlassungen.
Im § 22 Abs. 5 AÜG wurde eine geringfügige Anpassung vorgenommen; aus Gründen der
Rechts- und Verfahrenssicherheit wurde ausdrücklich klargestellt, dass den Abgabenbehörden
und deren Prüforgane aufgrund der Parteistellung selbstverständlich auch in Verwaltungs
strafverfahren nach dem AÜG das Beschwerderecht und das Recht auf Erhebung einer Revi
sion beim Verwaltungsgericht zukommt.
• § 23a AÜG
− Da die Bestimmungen des § 10a AÜG in der bis zum Inkrafttreten dieses Bundesgeset
zes geltenden Fassung in die §§ 3 bis 6 LSD-BG übergeleitet werden, wurde – um Dup
lizitäten zu vermeiden – das Außerkrafttreten dieser Bestimmung mit 1. Jänner 2017
vorgenommen.
− Mit den in der Z 2 getroffenen Änderungen wird klargestellt, dass die bisher im AÜG
vorgesehen administrativen Pflichten des/der Überlassers/Überlasserin und des/der
Beschäftigers/Beschäftigerin samt den damit im Zusammenhang stehenden Verwal
tungsstrafbestimmungen weiterhin im Rechtsbestand bleiben, allerdings wird deren
Bedingungsbereich auf Sachverhalte beschränkt werden, die sich vor dem 1. Jänner
2017 ereignet haben.
− Auf Überlassungen, die sich nach dem 31. Dezember 2016 ereignen, finden die Best
immungen des LSD-BG Anwendung.
§ 22d Abs. 1 AÜG, BGBl. I Nr. 38/2017, In Kraft getreten mit 1. 4. 2017
§ 13 Abs. 7 Z 2 und § 22c Abs. 6 und 7 sowie § 23 Abs. 23 AÜG, BGBl. I Nr. 100/2018, In Kraft
getreten mit 1. 1. 2020
§ 11 Abs. 4, 2.Satz AÜG, BGBl. I Nr. 44/2000, In Kraft getreten mit 1. 7. 2000
§ 22 Abs. 1 Z 1-3 AÜG, BGBl. I Nr. 136/2001, In Kraft getreten mit 1. 1. 2002
Die Strafandrohungen bei den verschiedenen Straftatbeständen des § 22 AÜG wurden auf
EURO umgestellt und betragen nunmehr in Ziffer € 1.726 bis zu €3.600 €, im Wiederholungsfall
€ 1.450 bis zu € 7.260 und in Ziffer 2 und 3 bis zu € 726, im Wiederholungsfall € 360 bis € 1.450.
Die Änderungen sind ausschließlich durch die Umwandlung des bisherigen bewilligungspflich
tigen Gewerbes der Überlassung von Arbeitskräften in ein reglementiertes Gewerbe bedingt.
§ 17 Abs. 3 letzter Satz AÜG, BGBl. I Nr. 104/2005, In Kraft getreten mit 1. 9. 2005
Durch die Änderung des BUAG zur Umsetzung der Entsenderichtlinie im Urlaubsrecht der Bau
arbeiter wurden auch die vorübergehend grenzüberschreitend von Arbeitgebern/Arbeitgebe
rinnen mit Sitz im Ausland nach Österreich überlassenen Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen in
das System der BUAK miteinbezogen. Die Ergänzung des § 17 Abs. 3 AÜG ermöglicht durch
die darin enthaltene Informationsverpflichtung der Gewerbebehörden gegenüber der BUAK
die Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.
Die Änderungen im Abs. 3 stehen im Zusammenhang mit der Bezeichnungsänderung von „In
solvenz-Ausfallgeld“ auf „Insolvenz-Entgelt“.
BGBl. I Nr. 98/2012, In Kraft getreten mit 1. Jänner 2013, außer es ist unten anders ange
geben, dann ist die Regelung erst mit 1. 1. 2014 in Kraft getreten
Diese Novelle ist ein wesentlicher Bestandteil des so genannten "Integrationspakets", in dem
entsprechend den geänderten migrationspolitischen Rahmenbedingungen die Voraussetzun
gen für die Einreise, den Aufenthalt, das Asyl und die Beschäftigung von Ausländerinnen und
Ausländern neu geregelt und wichtige Grundsätze für die Ausländerbeschäftigungs- und die
Ausländerintegrationspolitik der nächsten Jahre verankert wurden.
Im Sinne einer Harmonisierung mit dem Fremdengesetz wurden folgende Änderungen vorge
nommen:
Im Rahmen dieser Novelle wurden die Kontrollaufgaben bei der Vollziehung des AuslBG und
die Parteistellung im Verwaltungsstrafverfahren auf die Zollbehörden und deren Organe über
tragen; die zentrale Verwaltungsstrafevidenz im Bundesministerium für Finanzen angesiedelt;
die Kontrollorgane befugt, Wege zu befahren, auch wenn dies sonst der Allgemeinheit unter
sagt ist und zur Feststellung der Identität ausländischer Arbeitskräfte unter bestimmten Vo
raussetzungen festzunehmen; die Strafsätze deutlich angehoben und das Verbot der Überlas
sung von ausländischen Arbeitskräften mit Arbeitserlaubnis aufgehoben.
Mit dieser und einer Novelle zum Fremdengesetz 1997 wurden u. a. einheitliche Kriterien für
die Neuzulassung von ausländischen Schlüsselkräften und ein eigenes Zulassungsverfahren für
selbstständige und unselbstständige Schlüsselkräfte geschaffen, das Saisoniermodell auf alle
Branchen mit Fachkräftemangel ausgedehnt und die Ergebnisse der 2001 im Auftrag des
BMWA durchgeführten Untersuchung über die arbeitsmarktrelevanten Effekte der Ausländer
beschäftigung (Integrationsstudie) umgesetzt und aufenthaltsverfestigten Ausländerinnen
und Ausländern durch Schaffung eines Rechtsanspruches auf einen Niederlassungsnachweis
unbeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt gewährt. Für jugendliche Ausländerinnen und Aus
länder, die ihre Schulpflicht in Österreich absolviert haben, wurde ein Rechtsanspruch auf ei
nen Befreiungsschein vorgesehen, mit dem sie freien Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. Au
ßerdem wurden überholte und bisher nicht angewandte Bestimmungen aus dem Rechtsbe
stand eliminiert, die Kriterien für die Arbeitsmarktprüfung sowohl im normalen als auch im er
schwerten Zulassungsverfahren (nach Überschreiten der Landeshöchstzahlen) mit der ständi
gen Judikatur des VwGH und dem neuen Zuwanderungskonzept abgestimmt und bestehende
Ausnahmetatbestände an die neuere Judikatur der Höchstgerichte und an EU-rechtliche Vor
gaben angepasst.
Mit dieser Novelle wurden besondere Führungskräfte, deren Ehegattinnen und Ehegatten,
Kinder sowie bestimmtes Support- und Hauspersonal hinsichtlich ihrer Tätigkeit bei der be
sonderen Führungskraft vom Geltungsbereich des AuslBG und damit von der Quotenpflicht
des FrG ausgenommen. Für Familienangehörige der weiterhin über die Schlüsselkraftquoten
der Niederlassungsverordnung zugelassenen „normalen“ Schlüsselkräfte wurde die Möglich
keit der Erteilung von Beschäftigungsbewilligungen im erschwerten Zulassungsverfahren ge
schaffen.
Damit werden einerseits die Spitzenkräfte selbst vom Geltungsbereich des AuslBG ausgenom
men und dadurch auch nicht mehr über die jährlichen Schlüsselkraftquoten der Niederlas
sungsverordnung zugelassen. Auch die Familienangehörigen solcher Spitzenkräfte werden
von dieser Ausnahmeregelung erfasst und für die Dauer ihres Aufenthaltes in Österreich die
Möglichkeit erhalten, ohne weitere arbeitsmarktbehördliche Genehmigung einer Beschäfti
gung nachzugehen. Auch das zur besonderen Führungskraft bereits in einem Arbeitsverhältnis
stehende und zu dessen weiteren Unterstützung notwendige Support- und Hauspersonal wird
ausschließlich hinsichtlich seiner Beschäftigung bei der Führungskraft vom Geltungsbereich
des AuslBG ausgenommen sein und nur für diesen Zweck einen quotenfreien Aufenthaltstitel
erhalten. Das Support- und Hauspersonal steht dem regulären Arbeitsmarkt nicht zur Verfü
gung und ist hinsichtlich seines Aufenthalts und der Beschäftigung an die Spitzenkraft gebun
den.
§ 18 Abs. 3 AuslBG
• Mit dieser Neuregelung wurden die Rahmenbedingungen für die Ansiedelung von Head
quarters internationaler Konzerne noch weiter verbessert. Dementsprechend werden ne
ben den bereits bestehenden Ausnahme- und Sonderregelungen für die Zulassung beson
derer Führungskräfte (Top-Managerinnen und Top-Manager), internationaler Forscherin
nen und Forscher und qualifizierter Schlüsselkräfte (§ 1 Abs.2 lit. f; § 12) und ergänzend zur
bereits bestehenden Möglichkeit der bewilligungsfreien Einschulung von Arbeitskräften
im Rahmen von Joint Ventures auch die Entsendung von qualifizierten Arbeitskräften zur
Aus- und Weiterbildung innerhalb internationaler Konzerne erleichtert.
• Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Konzernunternehmen kön
nen bis zu 50 Wochen bewilligungsfrei zur Aus- und Weiterbildung in das Headquarter ent
sandt werden. Die Ausbildungsmaßnahme ist dem Arbeitsmarktservice lediglich anzuzei
gen und wird von diesem bei Nachweis eines entsprechenden Ausbildungsprogramms be
stätigt. International tätige Konzerne im Sinne dieser Regelung sind zu wirtschaftlichen
Zwecken zusammengefasste selbständige Unternehmen mit dem Headquarter (der Kon
zernzentrale) in Österreich und Standorten in mindestens zwei weiteren Ländern.
Mit dieser Novelle wurde im Bereich des Ausländerbeschäftigungsgesetzes und des Arbeitsver
tragsrechts-Anpassungsgesetzes die Verdoppelung der angedrohten Höchststrafen bewirkt,
sodass die illegale Beschäftigung zunehmend unattraktiver wird, was wiederum einen positi
ven Effekt auf den heimischen Arbeitsmarkt erwarten lässt. Außerdem wurden auch die Fi
nanzämter und ihre Organe in die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung eingebunden, was
einen breitflächigen Einsatz der Finanzverwaltung erlauben wird.
§ 27 Abs. 6 AuslBG
Darin ist die Informationspflicht des AMS gegenüber der BUAK in der Form festgehalten, dass
die Regionalen Geschäftsstellen des AMS die BUAK über die Erteilung von Beschäftigungsbe
willigungen und EU-Entsendebestätigungen gemäß § 18 AuslBG (im Bauwesen) in Kenntnis zu
§ 32 Abs. 10 AuslBG
Mit diesem neuen Absatz 10 werden die im gegenständlichen Paragraphen unter Absatz 1 bis
9 festgelegten Übergangsregelungen für Arbeitskräfte aus den acht am 1. Mai 2004 beigetre
tenen mittel- und osteuropäischen Ländern ab dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens
auch auf bulgarische und rumänische Arbeitskräfte und – soweit sie die Erbringung von Dienst
leistungen betreffen – auf Unternehmen mit Sitz in diesen Ländern ausgedehnt.
Mit dieser Novelle wurde im Rahmen der Neuorganisation der KIAB den Finanzämtern die Voll
ziehung der mit dem AuslBG und AVRAG zugewiesenen Aufgaben übertragen.
§ 28 Abs. 1 Z 1 lit d (neu) und § 32a Abs. 7a (neu) AuslBG, BGBl. I Nr. 91/2009, In Kraft ge
treten mit 1. 9. 2009
§ 2 Abs. 12 (neu) AuslBG, BGBl. I Nr. 135/2009, In Kraft getreten mit 1. 1. 2010
1
Das Inkraft-Treten siehe unter den jeweiligen Punkten.
Mit dieser Novelle wird die Richtlinie 2014/66/EU (ICT-Richtlinie) über die Bedingungen für die
Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen im Rahmen eines unternehmensin
ternen Transfers und die Richtlinie 2014/36/EU (Saisonarbeiter-Richtlinie) über die Bedingun
gen für die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen zwecks Beschäftigung als
Saisonarbeitnehmerin/-arbeitnehmer umgesetzt und einige Adaptierungen in den Zulas
sungsverfahren des AMS vorgenommen.
Des Weiteren wird mit dieser Novelle zum AuslBG für Fachkräfte in Mangelberufen die Krite
rien "Sprachkompetenz" und "Berufserfahrung" durch eine Änderung des Punkteschemas auf
gewertet. Außerdem werden Absolventinnen und Absolventen von Bachelor- und (PhD-)Dok
toratsstudien in das RWR-Kartensystem einbezogen. Die Geltungsdauer der RWR-Karte wird
generell auf 24 Monate verlängert (statt bisher auf 12 Monate), um für einen längeren Zeitraum
überprüfen zu können, ob die zugelassenen Arbeitskräfte auch tatsächlich unter den qualifi
zierten Zulassungsvoraussetzungen beschäftigt werden. Wie bisher erhalten die Inhaberinnen
und Inhaber einer RWR-Karte in der Folge eine RWR-Karte plus mit unbeschränktem Arbeits
marktzugang. Für Bachelorstudierende wird das maximale Beschäftigungsausmaß auf 20 Wo
chenstunden ausgedehnt.
• Führungskräfte
Qualifizierte Arbeitskräfte, die nachweislich die österreichische Niederlassung leiten (sol
len), gelten jedenfalls als Führungskräfte. Die Leiterinnen und Leiter einer Abteilung oder
Unterabteilung der Niederlassung sind nur dann als Führungskraft anzusehen, wenn ihnen
auch die Befugnis zur Überwachung und Kontrolle des Personals sowie zur Empfehlung
von personellen Maßnahmen wie Anstellung und Entlassung von MitarbeiterInnen über
tragen ist.
• Spezialistinnen und Spezialisten
Im Sinne der Richtlinie muss es sich dabei um Facharbeitskräfte mit speziellen Kenntnissen
und hoher Qualifikation handeln, die für die Tätigkeit im aufnehmenden Unternehmen un
erlässlich sind. Die unerlässlichen Spezialkenntnisse müssen durch geeignete Unterlagen
wie Zertifikate, Ausbildungsnachweise und dergleichen nachgewiesen werden. Zu berück
sichtigen sind dabei auch spezielle Kenntnisse, die durch eine langjährige Tätigkeit im Un
ternehmen erworben wurden und in der österreichischen Niederlassung eingesetzt wer
den sollen. Die laut Richtlinie geforderte angemessene Berufserfahrung muss eine nach
gewiesene mehrjährige Tätigkeit im betreffenden Berufs(zweig), die über dem Mindest
zeitraum der Beschäftigung im Unternehmen liegen sollte, sein.
• Trainees
Die berufliche Weiterentwicklung und Fortbildung im Qualifikationsbereich des absolvier
ten Studiums ist Grundlage für die Tätigkeit eines Trainees, die ihn/sie auf die künftige Po
sition im Unternehmen oder der Unternehmensgruppe vorbereiten soll. Neben einem
Hochschulabschluss muss auch der Ausbildungszweck und eine adäquate Entlohnung
nachgewiesen werden. Des Weiteren muss ein Traineevertrag vorliegen, in dem Ausbil
dungsdauer und Ausbildungsbedingungen sowie der Zweck der beruflichen Entwicklung
oder geschäftlichen Fortbildung festgelegt sind. Auf diese Weise soll nachgewiesen wer
den, dass der Trainee eine echte Ausbildung erhält und nicht als normale/r Mitarbeiter/Mit
arbeiterin eingesetzt wird.
• Kurzfristig mobile ICT
§ 18 Abs. 13 AuslBG
Kurzfristig mobile ICT sind Arbeitskräfte, die bereits mit einem gültigen ICT-Aufenthalts
titel eines anderen EU-Mitgliedstaates ausgestattet sind und innerhalb eines Zeitraumes
Das AuslBG wurde mit dieser Novelle an die Forscher und Studenten-Richtlinie angepasst. Die
Vorgaben der Richtlinie sind im AuslBG schon weitestgehend und für den EU-Freiwilligen
dienst durch den Ausnahmetatbestand des § 1 Abs. 2 lit. j AuslBG voll abgedeckt. Die bereits
seit 2006 bestehende Ausnahmeregelung für Wissenschaftler/Wissenschaftlerinnen ermög
licht allen ausländischen Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen und Forschern/Forscherinnen
die bewilligungsfreie Ausübung wissenschaftlicher Tätigkeiten in Forschung, Lehre und Kunst
(§ 1 Abs. 2 lit. i AuslBG). Zudem haben sie das Recht, die Ehegattinnen/Ehegatten und Kinder
mitzunehmen bzw. nachzuholen, die ihrerseits auch unbeschränkten Zugang zum Arbeits
markt erhalten. Diese Regelung wird beibehalten. Allerdings sieht die umzusetzende Richtlinie
vor, dass nur jene Forscher/Forscherinnen, die einen Doktorgrad oder einen geeigneten Hoch
schulabschluss mit Zugangsrecht zu Doktoratsprogrammen (z.B. Master) besitzen, sowie de
ren Ehegatten/Ehegattinnen und Kinder in den Genuss der begünstigten Bestimmungen der
Richtlinie, wie insbesondere jene zur Mobilität (Weiterwanderungs- und Beschäftigungsmög
lichkeit in anderen EU-Mitgliedstaaten) kommen. Diese können den Aufenthaltstitel „For
scher“ bzw. einen Aufenthaltstitel als Familienangehöriger eines Forschers/Forscherin erhal
ten.
Daher wird ein eigener Ausnahmetatbestand für Forscher/Forscherinnen im Sinne der Richtli
nie geschaffen sowie die Zulassung von Praktikanten/Praktikantinnen, die in einem Drittstaat
studieren und die Erteilung von Beschäftigungsbewilligungen (BB) für drittstaatsangehörige
Studenten/Studentinnen mit einem gültigen Aufenthaltstitel eines anderen EU-MS (mobile
Studenten/Studentinnen), während eines Studiums in Österreich ermöglicht.
§ 27 Abs. 1 und 5 sowie § 34 Abs. 46 AuslBG, BGBl. I Nr. 100/2018, tritt mit 1. 1. 2020 in
Kraft
Mit diesen gesetzlichen Änderungen wurde verankert, dass hinkünftig an Stelle des „Haupt
verbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger (Hauptverband)“ der „Dachverband
der Sozialversicherungsträger (Dachverband)“ tritt.
§ 3 Abs. 5, § 18 Abs. 12, § 26, § 27 Abs. 1 und 5, § 27a Abs. 1 und 2, § 28a, § 28b, § 30 Abs. 1,
§ 30a, § 32a Abs. 8 und § 35 Z 3 AuslBG, BGBl. I Nr. 104/2019, mit 1. Juli 2020 in Kraft getre
ten
Mit den gesetzlichen Änderungen wurde im Bundesministerium für Finanzen ein Amt für Be
trugsbekämpfung errichtet, welches die Aufgaben der Finanzpolizei, der Steuerfahndung und
der Finanzämter in ihrer bisherigen Funktion als Finanzstrafbehörde wahrnehmen wird.
§ 32c (neu samt Überschrift) AuslBG, BGBl. I Nr. 23/2020, ist mit 5. April 2020 in Kraft ge
treten und tritt mit Ablauf des 30. 6. 2020 außer Kraft. Dauert die COVID-19-Krisensitua
tion über diesen Zeitpunkt hinaus an, so ist die Bundesministerin für Arbeit, Familie und
Jugend ermächtigt, das Außerkrafttreten durch Verordnung um jeweils zwei Monate,
nicht jedoch über den 31. 12. 2020 hinaus, zu verschieben.
§§ 5 Abs. 4, 28 Abs. 1 Z 1 lit. b und c, Z 4 und Z 5, § 32a samt Überschrift und 35 Z 4 AuslBG,
BGBl. I Nr. 98; die §§ 5 Abs. 4, 28 Abs. 1 Z 1 lit. b und Z 4 sowie 35 Z 4 treten mit 1. 7. 2020
in Kraft. §§ 28 Abs. 1 Z 1 lit. c und Z 5 sowie 32a samt Überschrift treten mit Ablauf des 30.
6. 2020 außer Kraft. Die für Staatsangehörige der Republik Kroatien und für Arbeitgebe
rinnen und Arbeitgeber mit Betriebssitz in diesem Mitgliedstaat nach diesem Bundesge
setz erteilten Berechtigungen oder Bestätigungen zur Arbeitsaufnahme verlieren mit 30.
6. 2020 ihre Gültigkeit.
Mit Ablauf des 30. 6. 2020 endet die siebenjährige Übergangsfrist für den zuletzt beigetretenen
EU-Mitgliedstaat Kroatien. Danach haben kroatische Arbeitskräfte volle Arbeitnehmerfreizü
gigkeit und Unternehmen mit Sitz in Kroatien volle Dienstleistungsfreiheit im Sinne der Art. 45
und 56 AEUV. Da die Übergangsregelungen des § 32a keine zeitliche Begrenzung des Anwen
dungsbereiches enthalten und in den nächsten Jahren kein EU-Beitritt weiterer Staaten zu er
warten ist, der eine Beibehaltung von Übergangsbestimmungen erforderlich macht, wurde der
§ 32a AuslBG und auch alle an diesen anknüpfenden Regelungen aus dem Rechtsstand ent
fernt.
§ 1 Abs.4 BHZÜV
17.3 Fachkräfte-Bundeshöchstzahlenüberziehungsverordnung
(Fachkräfte-BHZÜV) 2007 aufgrund des § 12a Abs. 2 des AuslBG
§ 1 und 2 Fachkräfte-BHZÜV, BGBl. II Nr. 99/2007, In Kraft getreten mit 30. 4. 2007
• Mit dieser Verordnung wurde die Möglichkeit geschaffen, dass das AMS für maximal 800
Dreherinnen und Dreher, Fräserinnen und Fräser und Schweißerinnen und Schweißer aus
den neuen EU-Mitgliedsstaaten trotz überschrittener Landeshöchstzahlen Beschäfti
gungsbewilligungen für eine längstens 50 Wochen dauernde Beschäftigung erteilen kann,
sofern die zu besetzende offene Stelle nicht mit vorgemerkten inländischen oder integrier
ten ausländischen Fachkräften besetzt werden können. Die Verordnung trat mit 31. De
zember 2007 wieder außer Kraft.
• Die Beschäftigungsbewilligungen können im Rahmen einer weiteren Fachkräfteverord
nung, die zeitgerecht mit Jänner 2008 in Kraft zu setzen ist, verlängert werden, wenn der
Bedarf des Betriebes weiterhin nicht durch vorgemerkte Fachkräfte abgedeckt werden
kann und ein freier Kontingentplatz zur Verfügung steht.
• Die Arbeitsmarktprüfung (Ersatzkraftstellung; §§ 4 Abs. 1 und 4b AuslBG) und alle sonsti
gen besonderen Bewilligungsvoraussetzungen (Einhaltung der Lohn- und Arbeitsbedin
gungen, keine illegale Beschäftigung, keine Arbeitskräfteüberlassung, etc.) bleiben in je
dem einzelnen Fall aufrecht.
• Mit dieser Verordnung wurden die Vorschläge der Sozialpartner als auch die weiteren
Schritte des Maßnahmenplans der Bundesregierung umgesetzt und auf Basis der gelten
den Verordnungsermächtigung des § 12a Abs. 2 AuslBG, die Erteilung von Beschäftigungs
bewilligungen für Fachkräfte aus den neuen EU-Mitgliedstaaten in 50 Mangelberufen un
ter grundsätzlicher Beibehaltung des Übergangsregimes ermöglicht.
• Voraussetzung dafür ist eine nachgewiesene abgeschlossene Berufsausbildung der bean
tragten Fachkraft sowie die Zuordnung dieses Berufes zu einem in der Verordnung ge
nannten Mangelberuf (einschließlich Dreherinnen und Dreher, Fräserinnen und Fräser und
Schweißerinnen und Schweißer – siehe auch Fachkräfte-BHZÜV 2007). Diese Fachkräfte
Mit dieser Verordnung wurde die Fachkräfteverordnung 2008 um weitere 15 auf nunmehr ins
gesamt 65 Mangelberufe ergänzt. Näheres siehe Punkt 17.4 auf Seite 233.
Mit dieser Verordnung wurde die Fachkräfteverordnung 2008 um weitere zwei Berufe, und
zwar „Isoliererinnen und Isolierer“ und „Kaffee- und andere Nahrungsmittelherstellerinnen
und Kaffee- und andere Nahrungsmittelhersteller“ auf nunmehr insgesamt 67 Mangelberufe
ergänzt.
• Mit dieser Fachkräfteverordnung wurden elf Mangelberufe, die der Berufssystematik des
Arbeitsmarktservice entsprechen, festgelegt. Im Jahr 2015 dürfen Ausländerinnen und
Ausländer in folgenden Mangelberufen zu einer Beschäftigung als Fachkraft zugelassen
werden (nach Maßgabe des § 12a AuslBG), und zwar:
− Fräserinnen und Fräser, Schwarzdeckerinnen und Schwarzdecker, Dreherinnen und
Dreher, Landmaschinenbauerinnen und -bauer, Dachdeckerinnen und Dachdecker,
Technikerinnen und Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau, Tech
nikerinnen und Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik,
Schweißerinnen und Schweißer und Schneidbrennerinnen und Schneidbrenner,
Werkzeug-, Schnitt- und Stanzenmacherinnen und -macher, sonstige Spenglerinnen
und Spengler, Technikerinnen und Techniker für Starkstromtechnik.
• Hinsichtlich der Zulassung in diese Mangelberufe siehe unter Pkt. 17.7 (Fachkräfteverord
nung 2012) auf Seite 234.
• Diese Verordnung tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2015 außer Kraft und gilt für Anträge,
die bis zum 5. 11. 2015 gestellt werden.
Mit dieser Fachkräfteverordnung wurde die Fachkräfteverordnung 2015, BGBl. II Nr. 278/2014
um den Mangelberuf (§ 1 nach Ziffer 11) „Diplomierte Krankenpfleger, -schwestern, die ihre im
Nostrifikationsbescheid des Landeshauptmannes vorgeschriebene Ergänzungsausbildung bis
Ende 2014 begonnen haben“ erweitert.
Mit dieser Fachkräfteverordnung wurden 45 Mangelberufe für das gesamte Bundesgebiet so
wie Mangelberufe für die Bundesländer Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg,
Steiermark, Tirol und Vorarlberg, die der Berufssystematik des Arbeitsmarktservice entspre
chen, festgelegt.
Die definierten Mangelberufe weisen eine Stellenandrangziffer bis maximal 1,5 auf (d.h. für
diese Berufe sind pro gemeldete offene Stelle höchstens 1,5 Arbeitsuchende vorgemerkt). Die
Berufsbezeichnungen der Mangelberufe folgen der Berufssystematik des Arbeitsmarktservice.
Die Liste der Mangelberufe für 2019 findet sich auf der Migrationsplattform der österreichi
schen Bundesregierung unter "Mangelberufsliste 2019".
• Zugelassen werden nur Fachkräfte, die – unabhängig von einer allfälligen höheren Quali
fikation (Universitätsreife, Hochschul- oder Fachhochschulstudium) – eine abgeschlos
sene Berufsausbildung in einem der vorgenannten Mangelberufe nachweisen können. Als
abgeschlossene Berufsausbildung gilt insbesondere auch der erfolgreiche Abschluss einer
schulischen Ausbildung, die dem Abschluss einer BHS in Österreich entspricht.
• Die zugelassenen Fachkräfte erhalten eine mit 24 Monaten befristete Rot-Weiß-Rot-Karte
für die Beschäftigung bei dem oder der im Antrag angegebenen Arbeitgeber/Arbeitgebe
Die Fachkräfteverordnung, BGBl. II 3/2019 wurde mit Verordnung der Bundesministerin für Ar
beit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz wie folgt geändert:
• Für Fachkräfte in Mangelberufen dürfen höchstens 300 Bestätigungen gem. § 20d Abs. 1
Z 2 AuslBG ausgestellt werden. Das Erreichen dieser Höchstzahl ist im Bundesgesetzblatt
kundzumachen.
Mit dieser Fachkräfteverordnung wurden 56 Mangelberufe für das gesamte Bundesgebiet fest
gelegt. Die definierten Mangelberufe weisen eine Stellenandrangziffer bis maximal 1,5 auf
(d.h. für diese Berufe sind pro gemeldete offene Stelle höchstens 1,5 Arbeitsuchende vorge
merkt). Die Berufsbezeichnungen der Mangelberufe folgen der Berufssystematik des Arbeits
marktservice.
Mit dieser Verordnung wurden auch Mangelberufe für die Bundesländer Kärnten, Niederöster
reich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg festgelegt. Für Fachkräfte in
den definierten Mangelberufen in den genannten Bundesländern dürfen höchstens 300 Bestä
tigungen gem. § 20d Abs. 1 Z 2 AuslBG ausgestellt werden. Das Erreichen dieser Höchstzahl ist
im Bundesgesetzblatt kundzumachen.
• Die Verordnung tritt mit Ablauf des 31. 12. 2020 außer Kraft. Vor Ablauf des 31. 12. 2020
eingebrachte Anträge müssen nach dieser Verordnung erledigt werden, auch wenn die
Entscheidung danach erfolgt.
Mit dieser Verordnung wurde festgelegt, dass im Jahr 2019 Ausländerinnen und Ausländer, die
über die nachstehend angeführten tertiären Ausbildungen verfügen, als besonders Hochquali
fizierte gem. § 12 AuslBG zugelassen werden können. Die angeführten Ausbildungen folgen
der Berufssystematik des Arbeitsmarktservice:
Mit dieser Verordnung wurde festgelegt, dass im Jahr 2020 Ausländerinnen und Ausländer, die
über die nachstehend angeführten tertiären Ausbildungen verfügen, als besonders Hochquali
fizierte gem. § 12 AuslBG zugelassen werden können. Die angeführten Ausbildungen folgen
der Berufssystematik des Arbeitsmarktservice:
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kontingent in der
Höhe von 395 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelferinnen und
Erntehelfern im Jahr 2015 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
13, Niederösterreich: 120, Oberösterreich: 58, Salzburg: 5, Steiermark: 120, Tirol: 20, Vor
arlberg: 5 und Wien: 24.
• Beschäftigungsbewilligungen mit einer Geltungsdauer bis zu sechs Monaten dürfen im
Rahmen dieses Kontingents während des gesamten zeitlichen Geltungsbereichs dieser
Verordnung erteilt werden.
• Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen darf nicht nach dem 30. 11. 2015 en
den.
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 2.640 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeits
kräften im Jahr 2015 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
220, N.Ö.: 470, O.Ö.: 1.050, Salzburg: 25, Steiermark: 510, Tirol: 210, Vorarlberg: 67 und
Wien: 58.
• Beschäftigungsbewilligungen mit einer Geltungsdauer bis zu sechs Monaten dürfen im
Rahmen dieses Kontingents während des gesamten zeitlichen Geltungsbereichs dieser
Verordnung erteilt werden.
• Beschäftigungsbewilligungen mit einer Geltungsdauer bis zu neun Monaten dürfen aus
ländischen Arbeitskräften, die schon in den vorangegangenen drei Jahren jeweils im Rah
men des Beschäftigungskontingents im Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft be
fristet beschäftigt waren und den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmerfreizü
gigkeit unterliegen, erteilt werden. Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen
darf nicht nach dem 31. 12. 2015 enden.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen sowie Asylwerberinnen und Asylwerber sollen bei der Erlangung
einer Beschäftigungsbewilligung bevorzugt werden.
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 2.640 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeits
kräften im Jahr 2016 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
220, N.Ö.: 470, O.Ö.: 1.050, Salzburg: 25, Steiermark: 510, Tirol: 210, Vorarlberg: 67 und
Wien: 58.
Des Weiteren wurde mit dieser Verordnung für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 395 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelfe
rinnen und Erntehelfern im Jahr 2016 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
13, Niederösterreich: 120, Oberösterreich: 58, Salzburg: 5, Steiermark: 120, Tirol: 20, Vor
arlberg: 5 und Wien: 24.
• Beschäftigungsbewilligungen dürfen ab 29. 2. 2016 mit einer Geltungsdauer bis zu sechs
Wochen erteilt werden.
• Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen darf nicht nach dem 30. 11. 2016 en
den.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen und Asylwerberinnen und Asylwerber sind bei der Erteilung der
Beschäftigungsbewilligungen im Rahmen des Kontingents zu bevorzugen.
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 2.510 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeits
kräften im Jahr 2017 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
210, N.Ö.: 445, O.Ö.: 995, Salzburg: 24, Steiermark: 485, Tirol: 200, Vorarlberg: 65 und
Wien: 56.
Des Weiteren wurde mit dieser Verordnung für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 375 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelfe
rinnen und Erntehelfern im Jahr 2017 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
12, Niederösterreich: 115, Oberösterreich: 55, Salzburg: 4, Steiermark: 115, Tirol: 17, Vor
arlberg: 4 und Wien: 23
• Beschäftigungsbewilligungen dürfen ab 28. 2. 2017 mit einer Geltungsdauer bis zu sechs
Wochen erteilt werden.
• Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen darf nicht nach dem 30. 11. 2017 en
den.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen, Asylwerberinnen und Asylwerber und Saisonarbeitskräfte, die in
den vorangegangenen fünf Jahren zumindest einmal im Rahmen von Kontingenten gem.
§ 5 AuslBG erlaubt beschäftigt waren, sind bei der Erteilung der Beschäftigungsbewilligun
gen zu bevorzugen.
Des Weiteren wurde mit dieser Verordnung für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 375 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelfe
rinnen und Erntehelfern im Jahr 2018 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
12, Niederösterreich: 115, Oberösterreich: 55, Salzburg: 4, Steiermark: 115, Tirol: 17, Vor
arlberg: 4 und Wien: 23
• Beschäftigungsbewilligungen dürfen ab 1. 3. 2018 mit einer Geltungsdauer bis zu sechs
Wochen erteilt werden.
• Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen darf nicht nach dem 30. 11. 2018 en
den.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen, Asylwerberinnen und Asylwerber und Saisonarbeitskräfte, die in
den vorangegangenen fünf Jahren zumindest einmal im Rahmen von Kontingenten gem.
§ 5 AuslBG erlaubt beschäftigt waren, sind bei der Erteilung der Beschäftigungsbewilligun
gen zu bevorzugen.
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeits
kräften in der Land- und Forstwirtschaft ein Kontingent in der Höhe von 500 festgelegt und
wie folgt aufgeteilt: Kärnten 100, Niederösterreich 100, Oberösterreich 150 und Steier
mark 150.
• Im Rahmen dieser Kontingente dürfen nach Ausschöpfung der mit Verordnung BGBl. II Nr.
376/2017 bereits zugeteilten Kontingente Beschäftigungsbewilligungen mit einer Gel
tungsdauer bis 31. 10. 2018 erteilt werden.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen, Asylwerberinnen und Asylwerber und Saisonarbeitskräfte, die in
den vorangegangenen fünf Jahren zumindest einmal im Rahmen von Kontingenten gem.
§ 5 AuslBG erlaubt beschäftigt waren, sollen bei der Erlangung einer Beschäftigungsbewil
ligung bevorzugt werden.
• Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft ein Kon
tingent in der Höhe von 2.610 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeits
kräften im Jahr 2019 festgelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 30, Kärnten:
210, N.Ö.: 460, O.Ö.: 1.045, Salzburg: 25, Steiermark: 500, Tirol: 225, Vorarlberg: 65 und
Wien: 50.
• Beschäftigungsbewilligungen mit einer Geltungsdauer bis zu sechs Monaten dürfen im
Rahmen dieser Kontingente ab 1. Jänner 2019 erteilt werden.
• Beschäftigungsbewilligungen mit einer Geltungsdauer bis zu neun Monaten dürfen aus
ländische Arbeitskräfte, die schon in den vorangegangenen drei Jahren jeweils im Rahmen
des Beschäftigungskontingents im Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft befristet
Des Weiteren wurde mit dieser Verordnung ein Kontingent in der Höhe von 275 für die kurz
fristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelferinnen und Erntehelfern im Jahr 2019 fest
gelegt.
• Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 20, Kärnten:
7, Niederösterreich: 85, Oberösterreich: 50, Salzburg: 4, Steiermark: 85, Tirol: 10, Vorarl
berg: 4 und Wien: 10.
• Beschäftigungsbewilligungen dürfen ab 1. 3. 2019 mit einer Geltungsdauer bis zu sechs
Wochen erteilt werden.
• Die Geltungsdauer der Beschäftigungsbewilligungen darf nicht nach dem 30. 11. 2019 en
den.
• Ausländerinnen und Ausländer, die den Übergangsbestimmungen zur EU-Arbeitnehmer
freizügigkeit unterliegen (§ 32a AuslBG) und Saisonarbeitskräfte, die in den vorangegan
genen fünf Jahren zumindest einmal im Rahmen von Kontingenten gem. § 5 AuslBG er
laubt beschäftigt waren, sind bei der Erteilung der Beschäftigungsbewilligungen zu bevor
zugen.
• Diese Verordnung tritt mit Ablauf des 30. 11. 2019 wieder außer Kraft.
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wurde für den Wirtschaftszweig Tourismus für die befristete Beschäfti
gung von ausländischen Arbeitskräften im Jahr 2019 ein Kontingent in der Höhe von 1.263 fest
gelegt und wie folgt auf die Bundesländer verteilt:
Burgenland: 10, Kärnten: 83, N.Ö.: 13, O.Ö.: 98, Salzburg: 396, Steiermark: 141, Tirol: 287, Vor
arlberg: 209 und Wien: 26.
Für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft wurde ein Kontingent in der Höhe von
2.727 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt. Dieses
Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt:
Des Weiteren wurde zusätzlich für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kontingent in
der Höhe von 288 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelferinnen und
Erntehelfern im Jahr 2019 festgelegt.
Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt: Burgenland: 21, Kärnten: 7, Nie
derösterreich: 89, Oberösterreich: 52, Salzburg: 4, Steiermark: 89, Tirol: 11, Vorarlberg: 4 und
Wien: 11.
Burgenland: 9, Kärnten: 82, N.Ö.: 22, O.Ö.: 97, Salzburg: 394, Steiermark: 140, Tirol: 286, Vor
arlberg: 208 und Wien: 25.
Für den Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft wurde ein Kontingent in der Höhe von
3.046 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften für das Jahr 2020 fest
gelegt. Dieses Kontingent wird wie folgt auf die Bundesländer verteilt:
Burgenland: 41, Kärnten: 249, N.Ö.: 550, O.Ö.: 1.164, Salzburg: 26, Steiermark: 553, Tirol: 331,
Vorarlberg: 72 und Wien: 60.
Des Weiteren wurde zusätzlich für den Wirtschaftszweig Landwirtschaft ein Kontingent in
der Höhe von 119 für die kurzfristige Beschäftigung von ausländischen Erntehelferinnen und
Erntehelfern im Jahr 2020 festgelegt und wie folgt aufgeteilt:
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Sommertourismus im Jahr 2015 ein Kontingent in der Höhe
von 824 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
Burgenland: 10, Kärnten: 95, Niederösterreich 12, Oberösterreich: 115 (davon 10 für Schaustel
lerbetriebe), Salzburg: 140 (davon 2 für Schaustellerbetriebe), Steiermark: 110 (davon 10 für
Schaustellerbetriebe), Tirol: 210, Vorarlberg: 100 und Wien: 32 (davon 25 für Schaustellerbe
triebe).
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Sommertourismus im Jahr 2016 ein Kontingent in der Höhe
von 750 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
Burgenland: 8, Kärnten: 85, Niederösterreich 10, Oberösterreich: 100 (davon 8 für Schaustel
lerbetriebe), Salzburg: 130, Steiermark: 100 (davon 5 für Schaustellerbetriebe), Tirol: 197, Vor
arlberg: 92 und Wien: 28 (davon 24 für Schaustellerbetriebe).
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Sommertourismus im Jahr 2017 ein Kontingent in der Höhe
von 731 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
Burgenland: 10, Kärnten: 80, Niederösterreich 13, Oberösterreich: 95 (davon 8 für Schaustel
lerbetriebe), Salzburg: 125, Steiermark: 95 (davon 5 für Schaustellerbetriebe), Tirol: 195, Vor
arlberg: 92 und Wien: 26 (davon 24 für Schaustellerbetriebe).
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Wintertourismus 2015/2016 ein Kontingent in der Höhe von
1.190 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Wintertourismus 2016/2017 ein Kontingent in der Höhe von
1.100 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
Mit dieser Verordnung des Bundesministers/der Bundesministerin für Arbeit, Soziales und
Konsumentenschutz wird für den Wintertourismus 2018/2019 ein Kontingent in der Höhe von
1.100 für die befristete Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften festgelegt.
• Ausländerinnen und Ausländer zwischen 18 und 28 Jahren können für sechs Monate eine
Tätigkeit als Au-Pair-Kraft ausüben, sofern diese Tätigkeit von der Gastfamilie der zustän
digen regionalen Geschäftsstelle des AMS zwei Wochen vor Beginn der Tätigkeit ange
zeigt wurde und von der Geschäftsstelle eine Anzeigebestätigung ausgestellt wurde.
• Die Anzeigebestätigung muss innerhalb von zwei Wochen ausgestellt werden, wenn die
Au-Pair-Kraft erlaubt vermittelt wurde, sie in den letzten fünf Jahren insgesamt nicht län
ger als ein Jahr als Au-Pair-Kraft in Österreich beschäftigt war und die Gewähr gegeben
ist, dass der wahre wirtschaftliche Gehalt der beabsichtigten Tätigkeit dem einer Au-Pair-
Tätigkeit entspricht. Nach Ablauf dieser Frist darf die Beschäftigung auch vor Ausstellung
der Anzeigebestätigung aufgenommen werden. Wird die Ausstellung der Anzeigebestäti
gung nach Ablauf dieser Frist abgelehnt, muss die bereits begonnene Beschäftigung um
gehend, spätestens jedoch binnen einer Woche nach Zustellung der Ablehnung, beendet
werden.
• Im § 1 Z 2 (neu) AuslBVO wird die Wortfolge „und an der Danube International School
GmbH.“ durch die Wortfolge, „an der Danube International School, an der Graz Internati
onal and Bilingual School, an der Linz International School Auhof und an der American In
ternational School Salzburg“ ersetzt.
• Ausländerinnen und Ausländer zwischen 18 und 28 Jahren können für eine längstens zwölf
Monate dauernde Tätigkeit als Au-pair-Kraft, welche die Gastfamilie zwei Wochen vor Be
ginn der zuständigen regionalen Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice angezeigt und
für die das Arbeitsmarktservice eine Anzeigebestätigung ausgestellt hat, beschäftigt wer
den.
• Die Bestätigung muss binnen zwei Wochen mit einer Geltungsdauer von sechs Monaten
ausgestellt und kann um weitere sechs Monate verlängert werden, wenn die Au-pair-Kraft
nicht unerlaubt vermittelt wurde, in den letzten fünf Jahren insgesamt nicht länger als ein
Jahr als Au-pair-Kraft in Österreich beschäftigt war und weiterhin gewährleistet ist, dass
das Ausmaß und der wirtschaftliche Gehalt der Tätigkeit dem eines Au-pair-Verhältnisses
entspricht und insbesondere der Erwerb von Kenntnissen der deutschen Sprache nachge
wiesen wird.
Mit dieser Verordnung wurden Pflege- und Betreuungstätigkeiten von neuen EU-Bürgerinnen und
EU-Bürgern in Privathaushalten vom Geltungsbereich des AuslBG ausgenommen.
§ 1 Ziffer 6 AuslBVO
Die Ausnahme ist auf Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus auf
deren Pflege- und Betreuungstätigkeit in Privathaushalten, wo pflegebedürftige Personen
1. § 1 Ziffer 11 AuslBVO
Die Ausnahmeregelung gilt nur für Arbeitskräfte mit Staatsangehörigkeit aus am 1. Mai
2004 der Europäischen Union beigetretenen Mitgliedstaaten (außer Malta und Zypern, für
die bereits die Arbeitnehmer(innen)freizügigkeit gilt) sowie für rumänische und bulgari
sche Arbeitskräfte, die im Auftrag von Unternehmen mit Sitz in Österreich in unselbstän
diger Stellung Werbematerial verteilen und Tageszeitungen oder sonstige periodische
Druckschriften an Haushalte zustellen. Die Tätigkeiten können nun bewilligungsfrei aus
geübt werden, sofern sie der ASVG-Vollversicherung unterliegen (derzeit über € 341,16
pro Monat). Geringfügige Beschäftigungen sind weiterhin bewilligungspflichtig.
2. § 1 Ziffer 12 AuslBVO
Der Ausnahmetatbestand gilt für alle ausländischen Bediensteten aller nichtstaatlichen in
ternationalen Organisationen, denen das Bundesministerium für europäische und interna
tionale Angelegenheiten bis dato mit Bescheid die Rechtsstellung einer Organisation im
Sinne des NGO-Gesetzes und damit Rechtspersönlichkeit eingeräumt hat. Ausländische
Bedienstete dieser internationalen NGOs sind jedoch weiter verpflichtet, ihren Aufenthalt
in Österreich nach dem NAG oder dem Fremdenpolizeigesetz 2005 zu regeln.
Im § 1 Z 2 AuslBVO wird die Wortfolge „und an der American International School Salzburg“
durch die Wortfolge „, an der American International School Salzburg und an der Vienna Ele
mentary School“ ersetzt. Im § 1 Z 6 entfällt die Wortfolge „ab der Pflegestufe 3“.
• Im § 1 Z 12 AuslBVO wird die Wortfolge „des International Peace Institute (IPI), des World
Institute for Nuclear Security (WINS), des Vienna Center for Disarmament and Non-
Proliferation (VCDNP) und des Vienna Economic Forum (VEF);“ angefügt.
• Dem § 1 wurden folgende Z 13 und 14 angefügt
Ziffer 13 AuslBVO: Staatsangehörige von Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten
von Amerika, die Ehegatten/Ehegattinnen, eingetragene Partner/Partnerinnen und ledige
Kinder bis zum vollendeten 21. Lebensjahr von Mitgliedern diplomatischer oder berufs
konsularischer Vertretungen einschließlich ständiger Vertretungen bei zwischenstaatli
chen Organisationen dieser Staaten sind, sofern sie mit diesen Personen im gemeinsamen
Haushalt im Bundesgebiet leben und sofern österreichische Staatsangehörige in Austra
lien, Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika jeweils auf Basis der Gegenseitig
keit unter den gleichen Voraussetzungen eine Beschäftigung aufnehmen dürfen.
• Ziffer 14 AuslBVO
Staatsangehörige von Australien und Neuseeland, die das 18. Lebensjahr vollendet und
31. Lebensjahr nicht überschritten haben, hinsichtlich ihrer Beschäftigung während eines
längstens sechsmonatigen Ferienaufenthalts im Bundesgebiet, sofern österreichische
Staatsangehörige in Australien bzw. in Neuseeland jeweils auf Basis der Gegenseitigkeit
unter den gleichen Voraussetzungen eine Beschäftigung aufnehmen dürfen.
Arbeitsurlauberinnen und Arbeitsurlauber aus Australien, der Republik Korea und Neuseeland,
sowie Personen mit einem von den zuständigen Behörden in Chinesisch Taipeh oder in Hong
kong ausgestellten Reisepass, zwischen dem 18. Und dem 31. Lebensjahr sind vom AuslBG
ausgenommen und benötigen keine arbeitsmarktbehördliche Bewilligung („Working-Holiday-
Programm“), sofern eine gemeinsame Erklärung (Memorandum of Understanding – MoU) auf
Basis der Gegenseitigkeit zwischen Österreich und diesen Staaten unterzeichnet wurde.
• § 1 Z 15 AuslBVO (neu)
Chinesische, nachweislich ausgebildete Spezialköchinnen und -köche dürfen eine Be
schäftigung in der gehobenen Gastronomie über einen Zeitraum von längstens drei Jahren
aufnehmen, sofern Staatsangehörige von Österreich in der Volksrepublik China auf Basis
der Gegenseitigkeit unter den gleichen Voraussetzungen eine Beschäftigung erhalten.
• § 1 Z 14 AuslBVO
Die Wortfolge „Staatsangehörige von Australien, der Republik Korea und von Neuseeland“
wird durch die Wortfolge „Staatsangehörige von Australien, Israel, Japan, der Republik Ko
rea und von Neuseeland“ ersetzt.
• § 1 Z 13 AuslBVO
Die Wortfolge „Argentinien, Australien, Indien, Israel, Kanada, Südafrika und den Verei
nigten Staaten von Amerika“ wird durch die Wortfolge „Argentinien, Australien, Brasilien,
Indien, Israel, Mexiko, Kanada, Südafrika, der Ukraine und den Vereinigten Staaten von
Amerika“ ersetzt.
• § 1 Z 12 AuslBVO
Nunmehr können seit 1. April 2017 auch Asylwerberinnen und Asylwerber, die seit drei Mona
ten zum Asylverfahren zugelassen sind, bewilligungsfrei haushaltstypische Dienstleistungen in
Privathaushalten (z.B. Gartenarbeiten, Kinderbetreuung) gem. § 1 des Dienstleistungsscheck
gesetzes (DLSG) mit einer Entlohnung über den Dienstleistungsscheck übernehmen. Die Zu
lassung zum Asylverfahren wird mit der Aufenthaltsberechtigungskarte (weiße Karte) nachge
wiesen.
Im § 1 Z 12 AuslBGVO wird nach dem Klammerausdruck „(WPFDC)“ die Wortfolge „des Ban
Ki-moon Zentrums für globale Bürger und des FES Regionalbüros für Zusammenarbeit und
Frieden in Europa“ angefügt.
Abkürzungen
BGBl Bundesgesetzblatt
Art. Artikel
Z Ziffer
AlVG Arbeitslosenversicherungsgesetz
WIETZ-G Wiedereingliederungsteilzeitgesetz
AMPFG Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz
AMFG Arbeitsmarktförderungsgesetz
AMSG Arbeitsmarktservicegesetz
KGG Karenzgeldgesetz
BSchEG Bauarbeiter-Schlechtwetter-Entschädigungsgesetz
JASG Jugendausbildungssicherungsgesetz
APflG Ausbildungspflichtgesetz
IESG Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz
DLSG Dienstleistungsscheckgesetz
BeFG Beschäftigungsförderungsgesetz
AÜG Arbeitskräfteüberlassungsgesetz
IJG Integrationsjahrgesetz
AuslBG Ausländerbeschäftigungsgesetz
AVRAG Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz
ARÄG Arbeitsrechts-Änderungsgesetz
SRÄG Sozialrechts-Änderungsgesetz
SVÄG Sozialversicherungs-Änderungsgesetz
VO Verordnung
BHZÜV Bundeshöchstzahlenüberziehungsverordnung
AuslBVO Ausländerbeschäftigungsverordnung
AMP Arbeitsmarktpolitik
ALG Arbeitslosengeld
NH Notstandshilfe
AST Arbeitsstiftung
ATZ Altersteilzeit
BB Beschäftigungsbewilligung
AMS Arbeitsmarktservice
SV Sozialversicherung
KUA Kurzarbeit