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Baustatik I (WS 2017/2018)

3. Das Kraftgrößenverfahren (KV)

3.5 Bestimmung der Verschiebungsgrößen


3.5.1 Reduktionssatz zur Bestimmung diskreter Verschiebungsgrößen
3.5.2 Verfahren der ω-Zahlen zur Bestimmung der Verläufe der
Verschiebungsgrößen

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Baustatik I (WS 2017/2018)

3. Das Kraftgrößenverfahren (KV)

3.5 Bestimmung der Verschiebungsgrößen


3.5.1 Reduktionssatz zur Bestimmung diskreter Verschiebungsgrößen

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3.5.1 Reduktionssatz

Zur Bestimmung diskreter Verschiebungsgrößen stehen 2 Methoden zur Verfügung.

1.) Superposition:
δ = δ 0 + X 1 ⋅ δ1 + X 2 ⋅ δ 2 + ... + X n ⋅ δ n
 0, Kraftlastfall
δ0 = 
≠ 0, Verformungslastfall

2.) Arbeitssatz, Prinzip der virtuellen Kräfte (PvK):

M ⋅M
(1) 1 ⋅ δ = ∫ dx, Standard (TM II)
EI
M ⋅ M0
(2) 1 ⋅ δ = ∫ dx, Reduktionssatz 1. Art
EI
M0 ⋅ M
(3) 1 ⋅ δ = ∫ dx, Reduktionssatz 2. Art
EI
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Gegenüberstellung

PvK M ⋅M M ⋅ M0 M0 ⋅ M
(1) 1 ⋅ δ = ∫ dx (2) 1 ⋅ δ = ∫ d (3) 1 ⋅ δ = ∫ dx
EI EI EI
Zustand Standard (TM II) Reduktionssatz 1. Art Reduktionssatz 2. Art

p p p

Wirklicher m m m
pl 2 pl 2 pl 2
pl 2 2
pl
Zustand −
12 − 24 − 8 −
12 − 24 −
+ + +
M M0 M
stat. unbest. stat. best. stat. unbest.
1 1 1
m m m
Virtueller 1 ⋅l 1 ⋅l 1 ⋅l
1 ⋅l 1 ⋅l

8 − 8 − −
8 − 8 − 4
Zustand + + +
M M M0

stat. unbest. stat. unbest. stat. best.


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Gegenüberstellung

PvK M ⋅M M ⋅ M0 M0 ⋅ M
(1) 1 ⋅ δ = ∫ dx (2) 1 ⋅ δ = ∫ d (3) 1 ⋅ δ = ∫ dx
EI EI EI
Zustand Standard (TM II) Reduktionssatz 1. Art Reduktionssatz 2. Art

Wirklicher
stat. unbest. stat. best. stat. unbest.
Zustand

Virtueller
stat. unbest. stat. unbest. stat. best.
Zustand

Bemerkungen Ungünstig, zu Günstig bei vielen Regelfall, günstig bei


aufwendig. Lastfällen. einem Lastfall.

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Reduktionssatz

Reduktionssatz:
Von den beiden im Arbeitssatz (PvK) vorkommenden
Biegemomenten braucht nur eins am statisch unbestimmten
System berechnet zu werden. Das andere kann am einem
beliebigen statisch bestimmten Grundsystem ermittelt werden.

Bemerkungen:
•Der Reduktionssatz kann den Aufwand zur Bestimmung der
Verschiebungsgrößen erheblich reduzieren.
•Es kann bei der Anwendung des Reduktionssatzes ein
beliebiges statisch bestimmtes System gewählt werden.

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Virtuelle Kraftgrößen

Art, Ort und Richtung der


virtuellen Kraftgrößen
entsprechen den gesuchten
Verschiebungsgrößen

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Reduktionssatz: Beispiel

Beispiel: Reduktionssatz 2. Art

p Gegeben: l , EI , p
m Gesucht: δm = ?
δm = ?

Lösung: M0 ⋅ M
1 ⋅δm = ∫ dx
EI

pl 2
Wirklicher Zustand: pl 2

12 − 24 −
+
M
stat. unbest.

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Reduktionssatz: Beispiel

Da diese M-Linie in der Integraltafel nicht gefunden werden kann, wird die
folgende Zerlegung gemacht.

pl 2
pl 2

12 − 24 −
+
M

3 pl 2
pl 2
− −
+
24
12
+

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Reduktionssatz: Beispiel
Virtueller Zustand:
Es kann ein beliebiges statisch bestimmtes System gewählt werden! Z. B.:
1.) 2.) 3.)
l l
1 1 1
4 4

m m m
1 ⋅l 1 ⋅l
1 ⋅l 1 ⋅l
4 − − − − 8 −
2 8
+ +
M0 M0 M0

stat. best. stat. best. stat. best.

M0 ⋅ M pl 4
1.) δ m = ∫ dx =
EI 384 EI
M0 ⋅ M pl 4
2.) δ m = ∫ dx =
EI 384 EI
M0 ⋅ M pl 4
3.) δ m = ∫ dx =
EI 384 EI
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Baustatik I (WS 2017/2018)

3. Das Kraftgrößenverfahren (KV)

3.5 Bestimmung der Verschiebungsgrößen


3.5.2 Verfahren der ω-Zahlen zur Bestimmung der Verläufe der
Verschiebungsgrößen

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3.5.2 Verfahren der ω-Zahlen

Mit dem Reduktionssatz können die diskreten Verschiebungs-


größen an den Knoten (Knotenverschiebungen) ermittelt
werden. Der Verschiebungsverlauf bzw. die Biegelinie zwischen
den Knoten kann mit dem Verfahren der ω-Zahlen bestimmt
werden.

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Verschiebungsverlauf bzw. Biegelinie

Knotenverschiebungen Reduktionssatz

ω-Zahlen

Verschiebungsverlauf (Biegelinie)

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Verfahren der ω-Zahlen

Differentialgleichung für die Biegelinie: (vgl. TM II)

l, EI, M(x)
EI ⋅ w′′ = − M ( x)
x,ξ

EI ⋅ w( x) = − ∫∫ M ( x)dx 2 (2-mal integrieren!)


M *l 2
= ⋅ ω (ξ )
r
ω (ξ ) : Tabelliert für verschiedene M -Linien
x
ξ = : Dimensionslose Variable
l
r: Ganzzahliger Beiwert, in Tabelle angegeben
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Verfahren der ω-Zahlen

Beispiel: Konstante M(x)-Linie

l , EI , M ( x) ′′
EI ⋅ w = − M *

x, ξ

M* EI ⋅ w′ = − ∫ M ( x)dx = − M * x + c1
1 * 2
EI ⋅ w = − M x + c1 x + c2
2
RB:
1 * 2
w(0) = 0 : ⇒ - M ⋅ 0 + c1 ⋅ 0 + c2 = 0 ⇒ c2 = 0
2
1 * 2 1 *
w(l ) = 0 : ⇒ - M ⋅ l + c1 ⋅ l + c2 = 0 ⇒ c1 = M ⋅ l
2 2
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Verfahren der ω-Zahlen

1 * 2
EI ⋅ w = − M x + c1 x + c2 Ic I
2 EI ⋅ w = EI ⋅ w ⋅ = EI c ⋅ w ⋅
1 * 2 1 * Ic Ic
= − M x + M lx
I c M *l 2 I c
2 2 EI c ⋅ w = EI ⋅ w ⋅ = ωR (ξ )
M l x x 
* 2  I 2 I
2

=  −  
2  l  l  
M *l 2
=
2
( ξ − ξ 2
) ωR (ξ ) = ξ − ξ 2
r=2
M *l 2
= ωR (ξ )
r

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Verfahren der ω-Zahlen

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Verfahren der ω-Zahlen

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