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Bericht der Jury

Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16

Flüelastrasse 16, 8048 Zürich

Sitzung der Wettbewerbsjury vom 8. Juni 2020

Zusammenfassung
Die Jury empfiehlt der Stiftung PWG einstimmig das Projekt «Ristretto» zur Weiterbearbeitung und Ausfüh-
rung. Dem Beitrag gelingt es, die Anforderungen an preisgünstige Gewerberäume in ein städtebaulich über-
zeugendes Volumen zu übersetzen. Die Grundrissstruktur erlaubt eine äusserst optimale Nutzung der
Mietflächen.

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Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Inhalt
1 Objekt und Aufgabe ____________________________________________________________________ 3
1.1 Liegenschaft _______________________________________________________________________ 3
1.2 Baurechtliche Rahmenbedingungen __________________________________________________ 5
1.3 Potenzial und Strategie______________________________________________________________ 5
1.4 Aufgabe ___________________________________________________________________________ 6
2 Beteiligte und Verfahren _______________________________________________________________ 10
2.1 Bauherrschaft und Veranstalterin ____________________________________________________ 10
2.2 Verfahrensart _____________________________________________________________________ 10
2.3 Jury ______________________________________________________________________________ 10
2.4 Teilnehmende _____________________________________________________________________ 11
2.5 Vorprüfung und Wettbewerbsbegleitung _____________________________________________ 11
2.6 Ablauf und Termine ________________________________________________________________ 11
3 Jurierung _____________________________________________________________________________ 13
3.1 Juryzusammensetzung Beurteilung Projekte __________________________________________ 13
3.2 Vorprüfung _______________________________________________________________________ 13
3.3 Beurteilung _______________________________________________________________________ 14
3.4 Rangierung _______________________________________________________________________ 14
3.5 Empfehlung _______________________________________________________________________ 15
3.6 Projektverfasser ___________________________________________________________________ 15
3.7 Schlussfolgerungen ________________________________________________________________ 15
4 Projekte ______________________________________________________________________________ 16
5 Genehmigung _________________________________________________________________________ 42
6 Schlussbestimmungen ________________________________________________________________ 43

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1 Objekt und Aufgabe


1.1 Liegenschaft
Quartier. Die Liegenschaft an der Flüelastrasse 16 zwischen dem Freiluftbad Letzigraben und dem VBZ-
Betriebszentrum Altstetten liegt ideal für Gewerbetreibende im Letzi-Gebiet, welches aus den Randzonen
der Quartiere Altstetten, Albisrieden, Wiedikon und Aussersihl zusammengesetzt ist. Während der Industria-
lisierung hat sich das ehemalige Brachland im Südwesten Zürichs mit grossen Industriebetrieben wie der
Motorenwagenfabrik Arbenz oder dem städtischen Schlachthof zu einem neuen Arbeitsplatzgebiet entwi-
ckelt. Weitere Industriezweige, Gewerbebauten, Sport- und Freizeitanlagen sowie Bürokomplexe und ein-
zelne Wohnsiedlungen haben es zu einem attraktiven, heterogenen Stadtteil transformiert. Im Rahmen der
laufenden Planungen soll das Gebiet neu durch Wohn- und Freizeitnutzungen ergänzt werden. Bereits wur-
den mehrere grössere Projekte realisiert, wie zum Beispiel die Wohnüberbauung «James» an der Flüela-
strasse, Parkanlagen und Schulhäuser im Hardau-Gebiet, die Arealentwicklung des Zollfreilagers sowie der
Neubau des Stadions Letzigrund. Das Letzi-Gebiet ist eines der grossen Entwicklungsgebiete der Stadt Zü-
rich. Eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess kommt dem UBS-Areal Flur Süd und dem Koch-Areal im
Süden des Letzi-Gebiets zu.

Die Erschliessung der Liegenschaft Flüelastrasse 16 durch den öffentlichen Verkehr ist gut. Zwei Linien be-
dienen die nahen Bushaltestellen «Albisrank» und «Kappeli», wovon eine bis zum Milchbuck, eine zur
Sihlcity und zum Bahnhof Altstetten fährt. Die Flüelastrasse liegt zwischen den Tramhaltestellen
«Freihofstrasse» und «Kappeli», von wo aus das 2er-Tram zum Farbhof und zum Bahnhof Tiefenbrunnen
fährt. Auch für Autofahrerinnen und -fahrer liegt die Liegenschaft günstig. Die Badenerstrasse ist eine wich-
tige städtische Verkehrsachse, und die Ein- und Ausfahrt der Autobahn A1 ist nahe.

Städtebauliche Einordnung.1 «Die Liegenschaft des projektierten Ersatzneubaus befindet sich in der IHD-
Zone und ist Teil des kompakten Stadtkörpers.
Sie liegt, grossmassstäblich betrachtet, im Entwicklungsgebiet Letzi, das sich aus den Randgebieten der
Quartiere Altstetten, Albisrieden, Aussersihl und Wiedikon zusammensetzt.
Das Gebiet hat sich in den letzten 120 Jahren von Landwirtschafts- und Gartenland zu einem dicht besie-
delten und vielfältigen Stadtteil gewandelt. Das industrielle Erbe mit seinen im letzten Jahrhundert erbauten
grossen Industrie- und Gewerbebetrieben – wie beispielsweise die ehemalige Motorenwagenfabrik Arbenz
an der Flüelastrasse – ist immer noch wahrnehmbar. In den letzten 80 Jahren kamen weitere Industrie-, Ge-
werbe- und Bürobauten, Sport- und Freizeitanlagen sowie Wohnsiedlungen hinzu.

Die unmittelbar angrenzende Bebauung ist dementsprechend heterogen; neben unterschiedlichen, teils
grossmassstäblichen Industriegebäuden finden sich südöstlich der Parzelle auch relativ durchgrünte Wohn-
siedlungen verschiedener Epochen. In unmittelbarer Nachbarschaft südlich der Parzelle befindet sich das
UBS-Areal Flur Süd, welches in Zukunft verdichtet werden soll. Nochmals südlich daran anschliessend wird
momentan die städtische Planung des Koch-Areals entwickelt. Es sollen Gewerbe mit rund 350 Wohnun-
gen, ein Gewerbehaus und ein Quartierpark entstehen. Auch diese Entwicklungen werden dazu beitragen,
das Letzi-Gebiet als urbanes, dichtes Mischgebiet mit vielen unterschiedlichen Überbauungen und Nutzun-
gen zu erleben.
Der geplante Ersatzneubau schliesst nordostseitig mittels Grenzbaurecht an eine bestehende drei- bis vier-
geschossige Zeile an und bildet deren Abschluss.»

Stadträumliche Anbindung.2 «Die Adressierung (und somit der Haupteingang des Bestandesgebäudes)
geschieht heute von der Flüelastrasse aus. Dies soll im Ersatzneubau wiederaufgenommen werden, zumal
alle Gebäude, welche zu dieser Zeile gehören, von der Flüelastrasse her erschlossen sind.
Die rückseitige Tiefgarageneinfahrt ist möglichst gut in das Gebäude zu integrieren. Eine gute Erdgeschoss-
gestaltung begünstigt eine optimale Verankerung des Neubaus im Quartier. Gemeinschaftliche, siedlungsin-
terne Nutzungen wie Aufenthaltsräume, Veloräume etc., auf Erdgeschossniveau angeordnet, können zur
Belebung des Aussenraumes beitragen.

1
Stellungnahme Amt für Städtebau Architektur & Stadtraum zum Wettbewerb Flüelastrasse, PWG, vom 26. Februar 2019
2
ebenda

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Schlichte Lochfassaden mit ausgeprägten Haupt- und Dachvolumen sind für den unmittelbaren Kontext der
Zeile charakteristisch. Der Ersatzneubau ordnet sich in die bestehende Einheit der Zeile ein, kann aber auch
einen eigenständigen Ausdruck aufweisen. Das Gebäudevolumen ist als klare Einheit auszuformulieren, mit
einer einheitlich erscheinenden Dachform: entweder als klares Flachdach oder als klares Schrägdach.
Mischformen verschiedener Dachformen führen zu einer Verunklärung und sind nicht erwünscht.
Das heutige murale Gebäude mit seinen grossformatigen Lochfenstern weist eine gute Proportionierung
zwischen offenen und geschlossenen Fassadenanteilen auf. Mit einfachen Mitteln wird an der Ecke Flüela-
strasse / Edelweissstrasse ein kleiner Höhenakzent ausgebildet. Der Ersatzneubau soll diese bestehenden
Qualitäten in einen neuen, ebenso hochwertigen architektonischen Ausdruck übersetzen.»

Wettbewerbsperimeter. Der Wettbewerbsperimeter besteht aus der Parzelle Kat.-Nr. AL8097 mit einer
Fläche von 1185 m² und ist mit einem Gebäude überbaut.
Das rechteckige Grundstück (ca. 37 x 32 m) ist gut geschnitten. Es weist kaum Gefälle auf und ist südwest-
lich ausgerichtet.

Kataster verkleinert, GIS 7.6.2018

Bestehende Liegenschaft. Die Liegenschaft wurde 1944 errichtet und 1979 aufgestockt. Die Stiftung PWG
hat die Gewerbeliegenschaft mit einer Wohnung 2011 erworben. Die Wohnung wurde kurz nach dem Kauf
zu einem Büro umgenutzt. Auf vier Stockwerken befinden sich 2093 m² weitgehend frei unterteilbare Ge-
werbeflächen; ein Untergeschoss ist keines vorhanden. Im Erdgeschoss reichen hohe Räume teilweise über
zwei Geschosse. Dank grossen Metallflügeltoren kann mit dem Lieferwagen direkt in die Erdgeschoss-
Werkstätten gefahren werden. Der grosse Warenlift erschliesst die ersten drei Geschosse und ermöglicht
es, Autos bis ins zweite Obergeschoss zu transportieren. Das aufgestockte Dachgeschoss wurde seinerzeit
als Lager erstellt und ist wegen der fehlenden thermischen Isolation im Sommer heiss und im Winter kalt.
Die Energiebilanz der Liegenschaft ist schlecht. Heute sind 15 oberirdische Parkplätze vorhanden.

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1.2 Baurechtliche Rahmenbedingungen


Massgebliche BZO. Neben der gültigen Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich (BZO 2016) gelten ins-
besondere das Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich (PBG) mit den dazugehörenden Verordnun-
gen. In der Stadt Zürich gilt nach wie vor die bis 28.2.2017 in Kraft stehende Fassung des PBG und der
ABV.

Das Grundstück liegt in der Bauzone IG III.3

Abstände. Die Stiftung PWG hat im Rahmen der Wettbewerbsvorbereitung die Abstände mit dem Amt für
Baubewilligung vorbesprochen und den nötigen Abstand zur Erschliessungsfläche auf der Parzelle AL7775
in einem Vorentscheid eingeholt. Der Vorentscheid wurde den Wettbewerbsteilnehmenden nicht abgege-
ben.

Situation mit max. Fussabdruck

1.3 Potenzial und Strategie


Aufgrund der schlechten Energiebilanz, des mangelhaften baulichen Zustands und der erheblichen Ausnut-
zungsreserve soll das Gewerbehaus Flüelastrasse 16 einem Neubau mit preisgünstigen Mieten weichen,
welcher städtebaulich und architektonisch überzeugt und eine gute ökologische Gesamtbilanz aufweist. Er

3
Es gibt keine maximale Ausnutzungsziffer. Die zulässige Ausnutzung wird nur durch die Baumassenziffer festgelegt. Es gibt jedoch eine Nutzflächenbe-
schränkung für Handels- und Dienstleistungsnutzung.

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soll vielseitig und gut nutzbar sein sowie die soziale Interaktion und die Nutzung allfälliger Synergien zwi-
schen den Betrieben ermöglichen.

1.4 Aufgabe
Preisgünstige Mieten. Oberstes Ziel der Stiftung PWG sind preisgünstige Mieten. Alle Entscheide und
Massnahmen in der Planungs-, Projektierungs- und Realisierungsphase sind darauf auszurichten.

Ausnutzung. Es ist so viel Nutzfläche wie möglich bereitzustellen.

Gebäudenutzung. Der Neubau soll ausschliesslich der Gewerbe- und Dienstleistungsnutzung dienen.
Wohnflächen sind keine vorzusehen.

Zielmieterschaft. Die Stiftung PWG beabsichtigt, ein preisgünstiges, funktionales, ökologisches und ge-
stalterisch hochwertiges Gewerbehaus zu erstellen. Es sollen Gewerbebetriebe angesprochen werden, wel-
che entweder einen Mehrwert für die Stadt und/oder das Quartier leisten oder besonders unter Druck sind.
Das Haus soll dicht und vielfältig vermietet werden, und es soll darauf geachtet werden, dass Synergien
zwischen den Mietenden genutzt werden können.
Es ist vorgesehen, dass die Geschäftsstelle der Stiftung PWG einen Teil des Neubaus bezieht.

Raumprogramm. Die Mietkosten, aber auch die Kosten für den Mieterausbau (Innenausbau) sind für Ge-
werbe- und Dienstleistungsbetriebe ein wichtiges Kriterium. Viele Betriebe können sich eher eine höhere
Miete leisten, als Kapital in den Innenausbau zu investieren. Es sind daher so weit wie möglich ausgebaute
Mietflächen vorzusehen, die sich aber trotzdem gut an die Bedürfnisse der Mieter anpassen lassen. Um
eine möglichst grosse Flexibilität und Anpassbarkeit in der Vermietung zu gewährleisten, soll das Gewerbe-
haus eine Struktur aufweisen, welche Mindestflächen von rund 60 m² ermöglicht. Entsprechend sind die
Erschliessungsflächen und Haustechnikinstallationen auszulegen.
In der vorliegenden Bauzone IG III sind die Handels- und Dienstleistungsflächen auf 150 % Ausnutzung be-
schränkt, und die darüber hinausgehenden Flächen müssen Gewerbeflächen sein. Die Machbarkeitsstudie
weist einen maximalen Dienstleistungsanteil von 52 % nach. Im Wettbewerb ist von einem Dienstleistungs-
anteil von max. 40 % auszugehen, um genügend Gewerbereserve sowie genügend Spielraum zu haben,
auch an Betriebe vermieten zu können, die nicht vollständig der Gewerbedefinition entsprechen.

Nutzung Mind. Nutzfläche Raumhöhe OK-OK Hinweise


Gewerbe 1600 m2 4,0 m Mind. Einheit 60 m²
Dienstleistung (siehe Detailprogramm) 1080 m2 3,2 m Mind. Einheit 60 m²
Lager 580 m2 3,2 m Vernünftig unterteilbar
Total 3260 m²

Grundrissqualitäten.
 Im Vordergrund steht die unterschiedliche Nutzbarkeit der Mietflächen
 Einbindung in das Quartier mit entsprechenden öffentlich zugänglichen Nutzungen im Erdgeschoss
 Flexibilität bezüglich Art, Umfang und Abläufen der Produktion
 Betriebsorientierte, zweckmässige Konstruktion und Materialisierung
 Helle und flexibel umstellbare Arbeitsplätze
 Kosteneffiziente Bauweise in für das Vorhaben wirtschaftlicher und betrieblich optimaler Umgebung

Lift. Für Personen- und Warentransport sind getrennte Liftanlagen zu planen. Der Personenlift wird täglich
vom Personal sowie von Kunden und Gästen benutzt. Der Warenlift ist für die Benutzung mit Handhubwa-
gen und Europalette zu dimensionieren und soll einen effizienten Warenfluss gewährleisten. Der Warenlift
soll nur die Unter- und Gewerbegeschosse bedienen.

An- und Auslieferung und Materialfluss. Die An- und Auslieferung für die Liegenschaft soll von der
Flüelastrasse her erfolgen, da keine Wegrechte für eine rückwärtige Anlieferung bestehen. Für die Anliefe-

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rung ist eine Hebebühne erforderlich. Die An- und Auslieferungszone soll Platz bieten, Güter kurzzeitig zwi-
schenzulagern. Die Anlieferung ist kompakt auszubilden, damit sie die Zugänglichkeit der Fassade nur ge-
ringfügig schmälert.

Nutzlast und Tragstruktur. Vom Erdgeschoss bis ins zweite Obergeschoss ist eine Nutzlast von 1000
kg/m² (Gewerbenutzung) vorzusehen, in den übrigen Bereichen (vorwiegend Dienstleistungsnutzung) von
mindestens 500 kg/m² (nicht zuletzt hinsichtlich der Nutzungsflexibilität).

Im Übrigen sind folgende Punkte zu beachten:


 Einfache Tragstruktur, wirtschaftlich sinnvolle Spannweiten, flexibel nutzbare Räume
 Bausysteme, die eine einfache, unabhängige Erneuerung der einzelnen Bauteile mit unterschiedlicher
Lebensdauer ermöglichen (Primär-, Sekundär- und Tertiärsysteme)

Baugrund und Wasserdichtigkeit. Da die Keller- und Lagerräume zur Lagerung von Papier / Akten genutzt
werden (mit Be- und Entlüftung sowie Entfeuchtung), bestehen bezüglich Wasserdichtigkeit erhöhte Anfor-
derungen. Zudem herrscht hinsichtlich des Grundwasserspiegels und der genauen Nutzung noch Unklar-
heit. Die Abdichtung der Untergeschosse soll daher mit der Dichtigkeitsklasse 1 (gem. SIA 272, vollständig
trocken) ausgeführt werden.

Gebäudetechnik. Grundlagen für das Gebäudetechnikkonzept sind:


 Primär-, Sekundär- und Tertiärstruktur sind grundsätzlich zu trennen.
 Die Anforderungen an den Standard nach Minergie-P-Eco (ohne Zertifizierung) sind zu erfüllen.
 Die Kennwerte gemäss Minergie-P-Eco sind in Bezug auf Heizwärmebedarf, Energiekennzahl und graue
Energie einzuhalten.
 Die Materialwahl hat gemäss der Checkliste Minergie-Eco zu erfolgen.
 Die Gebäudetechnik des ganzen Hauses ist auf Mieteinheiten von minimal 60 m² ausgelegt. Der
Grundausbau erfolgt ohne gewerbliche Kühlung, ohne Luftverteilung und ohne Wasser- und Abwasser-
anschlüsse in den Mietflächen.
 Im Gebäude sollen grosszügig dimensionierte und gut zugängliche (z.B. im Bereich Treppenhaus)
Installationszonen für die Vertikal- und Horizontalerschliessung eingeplant werden. Zusätzlich sind
Reserve-Steigzonen von allen Mieteinheiten aus erreichbar für Mieterausbauten von zusätzlicher Kühlung,
speziellen Abluftanlagen sowie Wasser- und Abwasseranschlüssen vorgesehen.
 Elektrozähler sind im Keller vorzusehen, mit einer Erschliessung bis aufs Geschoss inkl. Unterverteilung
und Grundausstattung mit Steckdosen.
 Die Keller im Untergeschoss müssen für die Lagerung von Papier / Akten geeignet sein. Daher ist eine
mechanische Be- und Entlüftung inkl. Entfeuchtung erforderlich.
 Momentan ist an der Flüelastrasse 16 eine Mobilfunkantenne auf dem Dach platziert, zusätzlich besteht
ein dazugehöriger Technikraum in einem Obergeschoss. Diese Antenne soll (nach heutigem Stand) auch
auf dem Ersatzneubau wieder auf dem Dach platziert werden.

Wärmeerzeugung. Mögliche und sinnvolle Wärme- und Warmwassererzeugungen für den Ersatzneubau
sind entweder eine Fernwärmeversorgung oder eine autonome Erdsonden-Wärmepumpenanlage.
Ein Anschluss der Liegenschaft an den Energieverbund Flurstrasse (Fernwärme) ist möglich. Derzeit wird im
Energieverbund die Abwärme des Rechenzentrums der UBS als Energiequelle für die in der Zentrale instal-
lierten Wärmepumpen genutzt. Die Wärme hat derzeit einen erneuerbaren Anteil von 50 bis 60 %. Mit der
geplanten Erweiterung der Energiequelle durch die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Werdhölzli soll der er-
neuerbare Anteil erhöht werden. Das geplante Fernwärmenetz soll auch ein Kältenetz beinhalten. Da aber
auch andere Wärmeerzeugungsvarianten möglich sind, wurde von den Generalplanerteams ein Vorschlag
erwartet.

Im Folgenden werden Wärmeverteilung, Wärmemessung, Lüftungsanlagen und Kälteanlagen mit einem


TABS-System (thermoaktive Bauteilsysteme) beschrieben. Das Generalplanerteam konnte jedoch auch ein
anderes gleichwertiges Haustechniksystem vorschlagen.

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Wärmeverteilung. Die Wärmeverteilung in den einzelnen Mietflächen kann über ein TABS-System (thermo-
aktive Bauteilsysteme) erfolgen.
Eine thermische Trennung der einzelnen Bereiche muss nicht eingeplant werden. Die Systemtemperaturen
sollen so gewählt werden, dass diese immer im Heizfall wie auch im Kühlfall so nahe wie möglich an der
gewünschten Raumtemperatur betrieben werden können.
Es ist zu prüfen, ob die Bereiche im Erdgeschoss aus Komfortgründen zusätzlich mit einer Fussbodenhei-
zung oder einer anderen zusätzlichen Wärmeverteilung beheizt werden müssen. Die Vorlauftemperatur auf
die TABS-Register soll im Heizfall max. 30°C betragen. Somit müssen keine Raumthermostaten und Stell-
antriebe als Einzelraum-Temperaturregulierung ausgeführt werden.

Wärmemessung. Es wird keine Wärmemessung realisiert, da bei Systemtemperaturen auf die TABS-Re-
gister von max. 30°C gesetzlich keine vorgeschrieben sind. Die Hauptenergiemessung erfolgt über den
Stromzähler für die Erdsonden-Wärmepumpenanlage oder über den Wärmezähler der Fernwärmeversor-
gung.

Lüftungsanlagen.
Keller- / Lagerräume Untergeschoss
Die Keller- resp. Lagerräume im Untergeschoss müssen für die Lagerung von Papier / Akten geeignet sein.
Es ist daher eine mechanische Be- und Entlüftung inkl. Entfeuchtung einzuplanen.

Garagenlüftung
Die Be- und Entlüftung der Tiefgarage soll nach der Richtlinie 96-1 Lüftungsanlagen für Fahrzeug-Einstell-
hallen mit Fortluftführung über Dach erfolgen.

Büro- und Gewerbeflächen


Das Amt für Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich macht keine Vorgaben, ob Büro- und Gewer-
beflächen mechanisch be- und entlüftet werden müssen. Somit ist das Arbeitsgesetz massgebend. Gemäss
Wegleitung zum Arbeitsgesetz sowie SIA-Norm 382.1 Lüftungs- und Klimaanlagen können Büro- und Ge-
werbeflächen mit einer reinen Fensterlüftung ausgerüstet werden, solange folgende Anforderungen einge-
halten werden:
 Öffenbare Fensterfläche von mindestens 3 % der Bodenfläche
 Bei Fenster auf einer Fassadenseite maximale Raumtiefe < 2,5 x Raumhöhe
 Bei Fenster auf zwei Fassadenseiten maximale Raumtiefe 2,5 – 5,0 x Raumhöhe

Können diese Werte nicht eingehalten werden, so sind die Räumlichkeiten mechanisch zu be- und entlüf-
ten. Die Luftmengen sind gemäss SIA-Norm 2024 «Raumnutzungsdaten für die Energie- und Gebäudetech-
nik» (2015) entsprechend zu bestimmen. Die Lüftungsanlage bestehend aus Luftaufbereitungsgerät inkl.
Verteilnetz bis zu allen Mietflächen beim Installationsschacht soll im Grundausbau erstellt werden. Die kom-
plette Luftverteilung in den Mietflächen wird im Mieterausbau realisiert. Für die eventuell notwendigen ge-
werblichen Abluftanlagen ist der Reserveplatz in den Steigzonen bis über Dach vorzusehen.

Kälteanlagen. Die einzelnen Büro- und Gewerbeflächen können über das TABS-System gekühlt werden.
Allfällige weitere Kühlsysteme in den Mietflächen wie Kühldecken, Umluftkühler etc. werden je nach Bedarf
im Mieterausbau realisiert. Für solche Systeme ist der entsprechende Platz für die Erschliessung und für die
Verteilung vorzusehen.

Sanitäre Anlagen. Für die Versorgung und Entsorgung aller sanitären Installationen, welche im Grundaus-
bau realisiert werden, sind alle notwendigen Installationen ab öffentlichem Netz zu erstellen. Für den Aus-
bau allfälliger sanitärer Installationen in den Mietflächen sind die entsprechenden Platzreserven einzupla-
nen.

Parkierung. Für den Neubau ist die Anzahl Pflichtparkplätze gemäss Parkplatzverordnung Zürich vorzuse-
hen.

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Gemeinschafts- und Aussenräume. Die Aussenflächen um das neue Gebäude sollen nutzungsbezogen
und betrieblich definiert sein. Als Rückzugsort (Aufenthaltsfläche nahe Pausenraum) für die dort Arbeiten-
den soll ein qualitativ gut gestalteter Aussenraum einen wertvollen Beitrag leisten.

Energie und Ökologie. Die Stiftung PWG folgt dem Masterplan Energie der Stadt Zürich und erstellt den
Neubau im Minergie-P-ECO-Standard. Mit dem Masterplan will der Stadtrat einen wesentlichen Beitrag zur
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft leisten.

Hindernisfreies Bauen. Bei Bauten mit mehr als 50 Arbeitsplätzen bzw. mit mehr als 1000 m² Fläche muss
der Arbeitsplatzbereich hindernisfrei erreichbar und an die individuellen Bedürfnisse eines behinderten Ar-
beitnehmenden anpassbar sein. Diese Personen sollen grundsätzlich alle den übrigen Arbeitnehmenden
zugänglichen Bereiche ebenfalls erreichen können. Die Besucherbereiche müssen zudem hindernisfrei er-
reichbar und für alle Personen benutzbar ausgeführt sein (BehiG Art. 3 lit. d).

Höhenunterschiede müssen stufenlos, mit Rampen oder rollstuhlgängigen Aufzügen überwindbar sein.
Auch Korridore, Wege und Wendeflächen sowie Türen müssen den Vorgaben der Norm SIA 500 «Hinder-
nisfreie Bauten» (2009) entsprechen. In der Regel soll pro Treppenhauskern mindestens eine rollstuhlgän-
gige Toilette, die vom Publikum und von Arbeitnehmenden benutzt werden kann, vorgesehen werden. Roll-
stuhlgängige Toiletten sind, wenn möglich, bei den allgemeinen WC-Anlagen zu erstellen.

Ausbaustandard. Der Neubau soll so ausgebaut werden, dass Gewerbeflächen ohne spezielle Ansprüche
möglichst ohne weitere kapitalintensive Massnahmen in Betrieb genommen werden können. Das heisst,
dass die Installation von Heizung, Toiletten und Raumunterteilungen, die Elektro- und Sanitärarbeiten sowie
Bodenbeläge bereitgestellt werden. Es wird ein sehr einfacher, zweckmässiger und robuster Ausbaustan-
dard ohne jegliche überflüssigen Extras angestrebt. Die elektro-, sanitär- und wärmetechnischen Eigen-
schaften des Neubaus sind ökonomisch und rationell zu konzipieren.

Zur weiteren Beschreibung der «Anforderungen an Bauten» der Stiftung PWG erhielten die Teilnehmenden
den gleichnamigen Leitfaden mit weiteren Details.

Lärmschutz. An der Liegenschaft Flüelastrasse 16 bestehen keine Überschreitungen der massgebenden


Immissionsgrenzwerte durch Strassenlärm.

Brandschutz. Es gelten die «Schweizerischen Brandschutzvorschriften VKF», Ausgabe 2015.

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2 Beteiligte und Verfahren


2.1 Bauherrschaft und Veranstalterin
Veranstalterin des Projektwettbewerbs und Eigentümerin der Flüelastrasse 16 ist die Stiftung PWG.

Stiftung PWG
Werdstrasse 36
Postfach
8036 Zürich

Die gemeinnützige, öffentlich-rechtliche Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäu-
men der Stadt Zürich (Stiftung PWG) hat folgende langfristigen Ziele:
 Preisgünstige Wohn- und Gewerberäume vermieten in der Stadt Zürich
 Für die Bewohnenden und Gewerbetreibenden gute Lebens- und Arbeitsbedingungen schaffen
 Zur sozialen Durchmischung und kulturellen Vielfalt in den Quartieren beitragen
 Die Liegenschaften fachgerecht bewirtschaften, unterhalten und erneuern
 Das Stiftungskapital sinnvoll einsetzen und angemessen vermehren, um Wachstum und werthaltige
Projekte zu ermöglichen

Zur Gründung der städtischen Stiftung PWG führte 1985 eine Volksinitiative; 1991 wurde die Geschäfts-
stelle eröffnet. Seither erwarb die Stiftung jährlich bis zu zehn Immobilien zu Marktpreisen. Heute besitzt die
gemeinnützige, öffentlich-rechtliche Stiftung 157 Liegenschaften.

Weitere Informationen auf www.pwg.ch.

2.2 Verfahrensart
Aufgrund der geschätzten Erstellungskosten von rund 14,6 Millionen Franken und gestützt auf die Submis-
sionsverordnung der Stadt Zürich führt die Stiftung PWG einen anonymen Projektwettbewerb für General-
planer im selektiven Verfahren durch (Verfahren im Staatsvertragsbereich).

Es gelten die Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungswesen. Ferner orientiert sich die Ausschrei-
bung nach der Ordnung SIA 142, Ausgabe 2009.

2.3 Jury
# Name Tätigkeit Funktion
1 Andreas Wirz Architekt Fachrichter und Vorsitz
2 Beat Rothen Architekt Fachrichter
3 Britta Brauer Amt für Städtebau Fachrichterin
4 Urs Schwab Architekt Fachrichter
5 Ueli Keller Stiftungsratspräsident Stiftung PWG Sachpreisrichter
6 Alexandra Banz Bereichsleiterin Bauprojekte Stiftung PWG Sachpreisrichterin
7 Andreas Schmuki Bereichsleiter Bewirtschaftung Stiftung PWG Sachpreisrichter
8 Thomas Güntensperger Projektleiter Stiftung PWG Sachpreisrichter
Pascale Guignard* Architektin Ersatz Fachrichterin
Maria Conen* Architektin Ersatz Fachrichterin
Jürg Steiner* Geschäftsführer Stiftung PWG Ersatz Sachpreisrichter
Sansath Saravanabavan Projektentwicklung Stiftung PWG Ersatz Sachpreisrichter

* Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die Jury in Absprache mit den teilnehmenden Teams um diese
Mitglieder für die Beurteilung der Projekte erweitert, welche an der Jurysitzung der Präqualifikation noch
nicht involviert waren.

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2.4 Teilnehmende
Die Eignungskriterien in der Präqualifikation (PQ) waren:
 Projektierungs- und Ausführungskompetenz in vergleichbaren Aufgabenstellungen (Grundlage:
Referenzprojekte), Bewertung 40 %
 Qualität der Referenzprojekte, Bewertung 40 %
 Organisatorische Eignung / Projektmanagement (Grundlage: Selbstdeklaration), Bewertung 20 %

Eine angemessene Durchmischung des Teilnehmerfeldes (u.a. Nachwuchsteams, welche noch keine ver-
gleichbaren Referenzen vorweisen können) war erwünscht. Nachwuchsteams mussten sich als solche be-
werben. Folgende Kriterien waren zu erfüllen:
 Alter ≤ 40 Jahre
 Gründung des Büros nicht vor 2014

Insgesamt trafen 49 Bewerbungen ein. Die Jury, welche am 29. August 2019 tagte, beurteilte die Bewer-
bungen in einem ganztägigen, mehrstufigen Auswahlverfahren sorgfältig aufgrund der Eignungskriterien.
Zum Projektwettbewerb zugelassen werden:
 Nr. 8, ffbk Architekten AG (Zürich), Jauslin Stebler AG (Zürich), Haerter & Partner AG (Zürich), Boess +
Partner AG (Zürich)
 Nr. 15, Caruso St. John Architects AG (Zürich), WT Partner AG (Zürich), Ferrari Gartmann AG (Chur),
Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG (Zürich), Enerpeak AG (Dübendorf), Gruner AG (Zürich), BAKUS GmbH
(Zürich)
 Nr. 17, BS+EMI Architektenpartner AG (Zürich), EBP Schweiz AG (Zürich)
 Nr. 22, SLIK Architekten GmbH (Zürich), Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG (Zürich), Enercom AG
(Bern), Gartenmann Engineering AG (Zürich), ProteQ GmbH (Schaffhausen), Coneco AG (Zürich), Schnet-
zer Puskas Ingenieure AG (Basel)
 Nr. 30, Büro Krucker Architekten AG (Zürich), b+p Baurealisation AG (Zürich), dsp Ingenieure + Planer AG
(Uster), BLM Haustechnik AG (Zürich), BDS Security Design AG (Bern)
 Nr. 39, Brassel Architekten GmbH (Zürich), Walt Galmarini AG (Zürich), Gutknecht Elektroplanung AG (Au
ZH), Raumanzug GmbH (Zürich)

Für eine Elimination waren zumeist fehlende Referenzen für die vorliegende Bauaufgabe (Gewerbebau) ver-
antwortlich. Die Projektierungs- und Ausführungskompetenz in vergleichbaren Aufgabenstellungen wirkte
sich positiv auf die Bewertung aus. Grossen Stellenwert hatte auch das abzugebende Haltungs- und Moti-
vationsschreiben.

2.5 Vorprüfung und Wettbewerbsbegleitung


Baukosten PBK AG, Zürich Peter Frischknecht
Energie und Bauökologie Edelmann Energie, Zürich Andreas Edelmann
Haustechnik Turrin Engineering Fiorenzo Turrin
Statik HTB-Ingenieure und Planer AG Daniel Bollmann
Raumprogramm, Baurechtliche
Prüfung
Rahmenbedingungen Stiftung PWG Sansath Saravanabavan
Kennwerte Vermietung
Formelle Anforderungen

2.6 Ablauf und Termine


Publikation der Präqualifikation 18. Juni 2019
Einreichung Bewerbungsunterlagen 19. Juli 2019
Auswahl Projektteams 29. August 2019
Start Projektwettbewerb (Abgabe Programm und Modellunterlage) 16. September 2019
Einreichung der Fragen 4. Oktober 2019
Beantwortung der Fragen 18. Oktober 2019
Abgabe Projekt 16. Dezember 2019

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Abgabe Modell 17. Januar 2020


Jurierung 8. Juni 2020
Präsentation/Publikation Wettbewerbsergebnis 21. August 2020

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Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

3 Jurierung
3.1 Juryzusammensetzung Beurteilung Projekte
Um die Hygiene-Vorschriften des Bundes und des Kantons infolge der Covid-19-Pandemie einzuhalten so-
wie um die Personendichte im Raum zu reduzieren, tagte die folgende dezimierte Zusammensetzung der
Jury am 8. Juni 2020:
# Name Tätigkeit Funktion
1 Andreas Wirz Architekt Fachrichter und Vorsitz
2 Beat Rothen Architekt Fachrichter
3 Britta Brauer Amt für Städtebau Fachrichterin
4 Pascale Guignard Architektin Fachrichterin
5 Ueli Keller Stiftungsratspräsident Stiftung PWG Sachpreisrichter
6 Alexandra Banz Bereichsleiterin Bauprojekte Stiftung PWG Sachpreisrichterin
7 Andreas Schmuki Bereichsleiter Bewirtschaftung Stiftung PWG Sachpreisrichter
8 Thomas Güntensperger Projektleiter Stiftung PWG Sachpreisrichter

3.2 Vorprüfung
Eingangskontrolle. Alle Teilnehmenden reichten ihre Beiträge (Pläne und Modell) vollständig und terminge-
recht ein. Die Nummerierung der Beiträge erfolgte gemäss der Reihenfolge ihres Einganges (Pläne).

 1. «Punk»
 2. «fluex»
 3. «Anemona»
 4. «Elefant»
 5. «Ristretto»
 6. «Optimum»

Darstellung. Alle Arbeiten erfüllten die gestellten Anforderungen.

Fachliche Vorprüfung. Die Projekte wurden hinsichtlich Baukosten, Energie und Bauökologie sowie Raum-
programm, Baurecht und Wirtschaftlichkeit geprüft. Ziel der Prüfung war, die Vergleichbarkeit aller Projekte
herzustellen. Versteckte Kosten und/oder Umsetzungsblocker wurden bei den Baukosten identifiziert und in
die Beurteilung / Wirtschaftlichkeitsberechnung einbezogen. In baurechtlicher Hinsicht stellte die Vorprü-
fung folgende Verstösse fest:

Nr. Kennwort Verstoss


1 «Punk»  2580 m³ zu viel
 215 m² Ausnutzung Dienstleistung zu viel
 2 Parkplätze zu wenig
2 «fluex»  304 m³ zu viel
 2 Parkplätze zu wenig
3 «Anemona»  1 Parkplatz zu wenig
4 «Elefant»  1707 m³ zu viel
 151 m² Ausnutzung Dienstleistung zu viel
 2 Parkplätze zu wenig
5 «Ristretto»  328 m³ zu viel
6 «Optimum»  37 m² Ausnutzung Dienstleistung zu viel

Alle Projekte lassen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den programmatischen, baurechtlichen, wirt-
schaftlichen und ökologischen Anforderungen erkennen. Mit mehr oder weniger umfangreichen Anpassun-
gen ist die Realisierungsfähigkeit grundsätzlich bei allen gegeben. Daher beantragte die Vorprüfung, alle
Projekte zur Beurteilung zuzulassen. Die Jury diskutierte die Verstösse und stellte Verständnisfragen an die
Vorprüfung. Daraufhin folgte sie der Empfehlung und liess alle Projekte zur Beurteilung und Preiserteilung
zu.

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3.3 Beurteilung
Die Jury nahm vom detaillierten Ergebnis der Vorprüfung (Baukosten, Energie und Bauökologie, Baurecht
und Wirtschaftlichkeit) Kenntnis. Die Projekte wurden den Fachrichterinnen und -richtern zugeordnet und
von diesen, nach einer eingehenden Begutachtung, wertungsfrei vorgestellt.

Nach dem Mittagessen folgten die Wertungsdurchgänge. Für diese kamen die Beurteilungskriterien des
Wettbewerbsprogramms zur Anwendung:
 Preisgünstigkeit der Lösung
 Gute Einfügung in den städtebaulichen Kontext
 Gute Raumqualität und gutes architektonisches Konzept
 Umfang, Nutzbarkeit und Gestaltung der Aussenräume
 Ausnutzung und vermietbare Fläche
 Zweckmässigkeit / Funktionalität der Lösung
 Wirtschaftlichkeit in Unterhalt und Betrieb
 Gesamteindruck

Die Reihenfolge enthält keine Wertung. Die Jury nahm eine Gesamtbeurteilung vor.

Die Jury beurteilte die Einfügung in den städtebaulichen Kontext, die Gebäudestruktur, die Grundrisse und
die Fassaden. Grundsätzlich stellte die Jury fest, dass den Forderungen der Stiftung PWG im Wettbewerbs-
programm Rechnung getragen wurde. Bei genauerem Hinsehen ergaben sich allerdings klare Unterschiede.
Im Zuge dieser Betrachtung wurden die Projekte 2, 4 und 6 im ersten Wertungsrundgang ausgeschieden.
Trotz Qualitäten in einzelnen Bereichen vermochten der Städtebau, die vorgeschlagenen Grundrisse und
Fassaden, die Erschliessung der Liegenschaft sowie die ökologischen und ökonomischen Kennwerte nicht
zu überzeugen. In der engeren Wahl verblieben die Projekte 1, 3 und 5. Die verbliebenen Projekte wurden
erneut intensiv diskutiert und miteinander verglichen.

Neben den architektonischen und funktionalen Qualitäten der drei verbliebenen, qualitativ hochwertigen
Projekte wurde im zweiten Wertungsrundgang die «Heilbarkeit» der baurechtlichen Verstösse innerhalb der
von den Verfassern gewählten architektonischen Entwürfe bei allen drei Projekten vergleichend diskutiert
und grob überprüft. Dies führte zunächst zum Ausscheiden der Projekte 1 und 3. In der folgenden einge-
henden Diskussion entschied sich die Jury einstimmig für das Projekt 5. Der Vorschlag «Ristretto» ist ein
gelungenes Projekt mit einem schlüssigen und vielversprechenden Grundkonzept. Die erforderlichen Emp-
fehlungen zur Nachbearbeitung des Wettbewerbsbeitrages können gut in die bestehende Konzeption inte-
griert werden.

Anschliessend formulierte die Jury die Schlussfolgerungen sowie die Empfehlungen an die Stiftung PWG,
legte die Rangfolge fest und teilte die Preissumme auf.

3.4 Rangierung
Das Preisgericht beschloss folgende Rangordnung und Preiszuteilung. Dafür stand gemäss Programm ein
Preisgeld von 130’000 Franken zur Verfügung.

1. Rang/1. Preis, Sieger Nr. 5 «Ristretto» 36’000 Franken


2. Rang/2. Preis Nr. 3 «Anemona» 31’000 Franken
3. Rang/3. Preis Nr. 1 «Punk» 27’000 Franken

Ohne Rang Nr. 2, 4 und 6 «fluex», «Elefant» und Je 12’000 Franken


«Optimum»

Alle Geldbeträge verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer.

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3.5 Empfehlung
Die Jury empfiehlt der Stiftung PWG das Projekt 5 «Ristretto» zur Weiterbearbeitung und Ausführung.

3.6 Projektverfasser
Die Öffnung der Teilnehmercouverts identifizierte folgende Verfasser:

Rang/Preis Projekt-Nr./Kennwort Architekturbüro


1 5 / «Ristretto»  BS+EMI Architektenpartner AG (Zürich): Peter Baumberger, Karin Stegmeier,
Ron Edelaar, Elli Mosayebi, Christian Inderbitzin, Phillip Türich, Kevin
Dröscher, Caroline Lütjens, Mirella Mascolo, Julian Daniel
 EBP Schweiz AG (Zürich): Christoph Haas, Philipp Deflorin
 Zuend Visualisierungen (Zürich)
2 3 / «Anemona»  SLIK Architekten GmbH (Zürich): Lukas Kueng, Ramias Steinemann
 Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG (Zürich)
 Enercom AG (Bern): Rolf Moser
 Gartenmann Engineering AG (Zürich): Stefan Berner, Christoph Baumann,
Linda Altwegg
 Schnetzer Puskas Ingenieure AG (Basel): Jochem Hilberink, Tivadar Puskas
 ProteQ GmbH (Schaffhausen)
 Coneco AG (Zürich)
3 1 / «Punk»  Caruso St. John Architects AG (Zürich): Adam Caruso, Michael Schneider,
Gregorio Candelieri, Francesco Caputi
 WT Partner AG (Zürich)
 Ferrari Gartmann AG (Chur)
 Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG (Zürich
 Enerpeak AG (Dübendorf)
 Gruner AG (Zürich)
 BAKUS GmbH (Zürich)
 Ghiggi Peasaggi Landschaft und Städtebau GmbH (Zürich)
– 2 / «fluex»  ffbk Architekten AG (Zürich): Pierre-Emanuel Schmid, Katerina Christopoulou,
Bernhard Looser
 Jauslin Stebler AG (Zürich): Rüdiger Faber
 Haerter & Partner AG (Zürich): David Saladin
 Boess + Partner AG (Zürich): Reto Ming
 Nightnurse Images AG (Zürich)
– 4 / «Elefant»  Büro Krucker Architekten AG (Zürich): Bruno Krucker, Katharina Paschburg,
Martin Migeon, Cilgia Hofer
 b+p Baurealisation AG (Zürich): Timo Philippen
 dsp Ingenieure + Planer AG (Uster): Bruno Patt
 BLM Haustechnik AG (Zürich): Thomas Lüthy
 BDS Security Design AG (Bern): Peter Graf, Matthias Grimm
– 6 / «Optimum»  Brassel Architekten GmbH (Zürich): Lukas Brassel, Christina Wieser, Selina
Bächli
 Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur & Städtebau (Zürich): Lorenz Eugster
 Walt Galmarini AG (Zürich): Gregorij Meleshko
 Gutknecht Elektroplanung GmbH (Au ZH): Michael Gutknecht
 Raumanzug GmbH (Zürich): Daniel Gilgen

3.7 Schlussfolgerungen
Die Jury ist erfreut über die eingegangenen Beiträge. Die sechs Generalplanerteams haben fundierte und
vielfältige Lösungsansätze für ein städtisches Gewerbehaus aufgezeigt. Die Projekte und das Verfahren des
Wettbewerbes liessen eine gründliche Diskussion der gestellten Bauaufgabe zu.

Die Stiftung PWG bedankt sich bei den Projektverfasserinnen und -verfassern, bei den Jurymitgliedern und
bei den Fachleuten für das grosse Engagement. Die Stiftung PWG ist überzeugt, dass das ausgewählte
Projekt unserem Stiftungszweck entspricht, und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem
siegreichem Generalplanerteam.

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4 Projekte
Projekt 5 / «Ristretto»
1. Rang/1. Preis (Antrag zur Weiterbearbeitung)

Das Projekt «Ristretto» komplettiert die Häuserzeile Flüelastrasse mit einem einfachen, aber ausdrucksstar-
ken Kopfbau. Die verputzte Lochfassade führt dank zusätzlichen Elementen wie den umlaufenden Balko-
nen, den Warenlifttüren mit den typischen runden Fenstern und dem Sheddach zu einer einprägsamen
äusseren Erscheinung. Die asymmetrisch gegliederte Stirnfassade schafft die nötige Prägnanz im städti-
schen Raum als Abschluss der Zeile und verweist zudem auf die unterschiedliche Situation von Strasse und
Hof. Die Ausbildung des Erdgeschosses im Kopfbau ist noch nicht im Einklang mit dem Konzept des präg-
nanten Kopfbaus am öffentlichen Stadtraum.

Dem Ausdruck des Gebäudes unschwer abzulesen, befindet sich der Erschliessungskern rückwärtig an der
Stirnfassade. Direkt und unkompliziert funktioniert entsprechend die Anlieferung. Der Haupteingang folgt
der Logik des Quartiers und liegt gut auffindbar an der Flüelastrasse.

Das Tragwerk des Gewerbehauses aus Stahlbeton ist effizient. Vier Stützenreihen gliedern jeweils den
Grundriss in vier Segmente. Die grösseren Spannweiten zwischen Fassaden- und Korridorstützen sind mit
Unterzügen verbunden, was schlanke Deckenstärken begünstigt. Hingegen bleibt die Korridorzone unter-
zugsfrei, wodurch sämtliche Medien einfach unter der Decke geführt werden können. Der vertikale Haupt-
schacht liegt dementsprechend am Ende der Korridorzone an der Rückwand. Das gewählte Tragwerk lässt
eine grosse Flexibilität in der Nutzung der Räume zu. Auch die industriell anmutende Fassade zeigt sich an-
gemessen strukturiert – mit den filigranen horizontal zeichnenden Balkonen, den feingliedrigen Industrie-
fenstern, die sich in der Nachbarschaft in ähnlicher Form finden lassen.

Der pragmatischen Grundhaltung des Projektes folgend ist die Parkierung oberirdisch. Sechs Doppelpark-
plätze, je mit einem Baum gepaart, sind an der Flüelastrasse platziert, die im Idealfall den Mietenden im
Erdgeschoss zustehen. Hofseitig werden die weiteren zwölf Parkplätze angeboten.

Das Erd- und die beiden ersten Obergeschosse sind reine Gewerbegeschosse. Mit 3,61 m Raumhöhe sind
sie gut proportioniert und funktionieren mit unterschiedlichen Grundrisslayouts sehr gut. Das Erdgeschoss
kann in maximal drei Einheiten aufgeteilt werden, die direkt von der Flüelastrasse zugänglich sind.

Das dritte Obergeschoss mit einer Raumhöhe von 5,30 m bietet ein zusätzliches Angebot: Die Überhöhe
erlaubt Einbauten von Galerien in Leichtbauweise. Je nach Mieterschaft kann das Geschoss um maximal
240 m² verdichtet werden.

Die Gewerbegeschosse profitieren von den umlaufenden Balkonen als direkt zugänglichem Aussenraum.
Die Aneignung mit Möblierung und Bepflanzung ist für den Strassenraum eine Bereicherung, widerspricht
aber der Funktion als Anlieferung. Leider profitieren die Gemeinschaftsräume weder von den Balkonen noch
von einem anderen Aussenraum.

Die beiden obersten Geschosse sind für Dienstleistungsbetriebe vorgesehen und entsprechend etwas nied-
riger konzipiert. Als Gemeinschaftsort ist der Bereich am Kopf im vierten Obergeschoss mit Pausenraum,
Küche und grossem Sitzungszimmer gedacht. Im Treppenhaus wird eine aussen liegende Wendeltreppe
vorgeschlagen, die auf die gemeinschaftliche Dachterrasse führt. Die ikonografische Wirkung der Treppe ist
unbestritten, ob sie aber vom Fluchtweg her erlaubt ist, ist unklar. Die Treppe wurde kontrovers diskutiert.

Im obersten Geschoss sind die Räumlichkeiten der Stiftung PWG untergebracht. Das Doppelsheddach be-
lichtet die Mittelzone des Grundrisses, wodurch eine mittlere Raumschicht möglich ist.

Hervorzuheben ist die geringe Gebäudetiefe des Projektvorschlages. Diese Eigenheit erlaubt es, alle not-
wendigen Parkplätze oberirdisch anzuordnen, den Gebäudequerschnitt über die ganze Gebäudehöhe bei-
zubehalten, mehr Gebäudehöhe zu generieren, was das überhohe dritte Obergeschoss erlaubt, sowie keine
schwierig zu belichtenden Räume in der Gebäudemitte anordnen zu müssen.

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Die kompakte Bauweise mit einfacher Tragstruktur und der Verzicht auf das zweite Untergeschoss wirken
sich positiv auf die Gesamtkosten aus.

Das Projekt «Ristretto» überzeugt städtebaulich aufgrund des einfachen Baukörpers und trägt der besonde-
ren Lage am Ende der Häuserzeile Rechnung. Sein einprägsamer Charakter entspricht der Auftraggeberin
in hohem Masse. Von der räumlichen Vielfalt über das einfache statische Konzept bis hin zur selbstver-
ständlichen Materialisierung ist der Entwurf durchdacht.

Empfehlungen für die Weiterbearbeitung

Das Projekt «Ristretto» erkennt die besondere Lage als Abschluss der Häuserzeile und bildet entsprechend
einen Kopfbau aus. Die Anordnung der Nutzungen im Erdgeschoss und deren gestalterische Ausbildung
wirken diesem Anliegen aber entgegen. Mittels eines öffentlicheren Charakters des Erdgeschosses mit einer
entsprechenden Ausbildung des Aussenraums davor ist die Anbindung des Hauses an den städtischen
Kontext der Flüelastrasse zu stärken.
Das Erdgeschoss wirkt im Verhältnis zu den Obergeschossen in der Raumhöhe etwas gedrungen. Sie soll
überprüft und das Erdgeschoss soll eindeutiger als Sockelgeschoss ausgebildet werden.
Die vorgeschlagene Einteilung des Erdgeschosses verunmöglicht es, die gesetzlich geforderten Toilettenan-
lagen so zu erschliessen, dass das Gebäude nicht verlassen werden muss. Es soll nach einer Lösung ge-
sucht werden, welche die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, ohne dass die Effizienz allzu stark in Mitleiden-
schaft gezogen wird.
Bei der Fassadenausbildung mit Pfeilern in Einsteinmauerwerk sieht das Beurteilungsgremium wegen der
erschwerten Lastabtragung konstruktive Schwierigkeiten in der Umsetzung. Die Einsteinpfeiler sollen in der
Weiterbearbeitung auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft und allenfalls konstruktiv überarbeitet werden.
Das vorgeschlagene Sheddach, als architektonisches Element zur Belichtung der Mittelzone des obersten
Geschosses, ist sehr willkommen. In der vorgeschlagenen Form vermag es dies aber nicht zu leisten, weil
der Fensteranteil wegen der Dämmung der Terrasse zu stark reduziert wird. Es ist eine konstruktive Lösung
zu erarbeiten, welche den Belichtungsansprüchen besser gerecht wird.
Die Dachterrasse ist schwierig zu bespielen, weil sie räumlich abgehängt und nicht mit einer Nutzung at-
traktiviert werden kann. Sie soll grundsätzlich überprüft werden. Der Zugang über die Wendeltreppe und
deren Ausformulierung soll hinterfragt und gestalterisch überarbeitet werden.
Der Pausenraum im Kopf des vierten Obergeschosses wirkt etwas verloren. Es ist schade, dass er gerade
dort zu liegen kommt, wo die Balkone als willkommene Erweiterung in den Aussenraum fehlen. Das Beurtei-
lungsgremium empfiehlt, Anordnung und Ausbildung der Gemeinschaftsflächen als identitätsstiftendes Ele-
ment des ganzen Gewerbehauses neu zu denken.

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Modell «Ristretto»

Visualisierung «Ristretto»

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Projekt 3 / «Anemona»
2. Rang/2. Preis

Das Projekt «Anemona» versteht und liest sich als schlüssige Fortsetzung der bestehenden Gewerbezeile.
Das klare Gebäudevolumen nimmt zunächst mit seinen unteren drei Geschossen präzise die Gebäudebreite
des Nachbarn auf. Nach oben springt das im Vergleich zu seinen Nachbarn deutlich höhere Gebäude beid-
seitig rücksichtsvoll zurück. Strassenseitig erfolgt der Rücksprung nach dem dritten Geschoss – stimmig
referenzierend auf die Traufhöhe des Nachbarn. Rückseitig erfolgt er nach dem vierten Geschoss. Beide
Situationen werden stadträumlich und funktional wertvoll als Terrassen genutzt.

Eine gleichwertig adäquate Öffnung zum öffentlichen Strassenraum ermöglicht auch die öffenbare Fassade
mit separaten Eingängen an der Flüelastrasse. Vor der Stirnfassade wird eine entsprechende Aussenraum-
Reaktion allerdings vermisst. Zumal die Qualität des grossen Abstands zum nächsten Nachbarn als eine Art
Vorplatz erkannt und eine sich dorthin orientierende und mit Erschliessung und Pausenräumen belebte
Stirn- bzw. Kopffassade ausgebildet wird – zugleich als selbstbewusstes Gesicht des Gebäudes als auch
des öffentlichen Stadtraums. Vor der Stirnfassade, der auch im Erdgeschoss ein Pausenraum an gleicher
Stelle mit entsprechendem Bezug zum Aussenraum gut gestanden hätte, befinden sich lediglich die Velo-
abstellplätze. Eine bessere Adressbildung im Sinne eines Auftritts wäre auch für den Eingang wünschens-
wert gewesen. Die Ausformulierung lediglich als eingezogene Ecke verschenkt stadträumliches und archi-
tektonisches Potenzial.

Das Innere des Gebäudes hält, was das Äussere grundsätzlich verspricht: Klarheit und Flexibilität. Die drei
untersten grösseren und höheren Geschosse stehen primär gewerblichen Nutzungen mit entsprechendem
Bedarf, die weniger hohen oberen Geschosse den Dienstleistungen zur Verfügung. Dabei wird sowohl der
fremdvermieteten Dienstleistung als auch der Stiftung PWG in den oberen beiden Geschossen jeweils eine
Terrasse zugeordnet. Sowohl die Gewerbe- als auch die Dienstleistungsflächen sind als Grossraum- oder
aber als Zellenstruktur mit Mittelgang organisierbar. Einzig das Zusammenspiel von Grundriss- und Fassa-
denstruktur am Gebäudekopf wirft Fragen auf: Während der Grundriss einen fixen Kern mit Erschliessung,
Nebenräumen und Pausenraum ausweist – als Kontrast zur flexibel bespielbaren einfachen und klaren Plat-
ten-Stützen-Konstruktion zwischen Kern und Nachbarn –, findet dieser in der Fassade wenig Berücksichti-
gung. Die Fassade suggeriert den strukturellen Ausdruck eines durchgängig frei bespielbaren Gebäudes.

Die Thematik der umlaufenden Bandfassade, die dem Wert der Stirn- bzw. Kopffassade Rechnung trägt,
fügt sich hingegen feinfühlig und geschickt in den Kontext der ähnlich strukturierten Nachbarn ein: Die filig-
ran strukturierten Fensterbänder, die eine grosse Flexibilität in der Unterteilung erlauben, spannen sich zwi-
schen den Brüstungsbändern aus hinterlüfteten Faserzementwellplatten auf. Auch der Blauton der Fenster
orientiert sich wertschätzend an seiner farblichen Umgebung. Geschickt verbirgt das oberste breite Ab-
schlussband als Dachrand die Technik auf dem Dach.

Im besten Sinne unaufgeregt pragmatisch und weitgehend klar fügt sich das Projekt «Anemona» städtebau-
lich und architektonisch in die Umgebung ein. Sein Preis-Leistungs-Verhältnis ist vielversprechend. Leider
wird das stadträumliche und strukturelle Potenzial an einigen Stellen nicht ausgeschöpft.

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Modell «Anemona»

Visualisierung «Anemona»

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Projekt 1 / «Punk»
3. Rang/3. Preis

Das Projekt «Punk» tritt als modernes, transparentes und selbstbewusstes Gebäude mit markantem Shed-
dach in Erscheinung und fügt sich mit seinen rundum laufenden Bandfenstern gut ins industrielle Quartier
ein. Die geschlossenen Fassadenteile sind mit verzinkten Blechpaneelen verkleidet, welche auf einer Holz-
Unterkonstruktion befestigt werden.
An der Flüelastrasse befinden sich, geschützt und adressiert durch ein Vordach, Personeneingang, Brief-
kastenanlage und Anlieferung, der Warenumschlag ist hofseitig angeordnet und wird durch die Eingangs-
halle beschickt.
Das Erdgeschoss wird in vier Einheiten à rund 135 m² eingeteilt, welche separate Nasszellen aufweisen.
Entlang der Fassaden befinden sich die Besucherparkplätze und die Rampe ins Untergeschoss. Frei blei-
ben lediglich die Eingänge zur Halle und den Gewerberäumen. Die Jury vermisst eine synergetische Bezie-
hung zum öffentlichen Stadtraum vor allem am Kopf.

Der Erschliessungskern im Nordosten der Parzelle, im Anschluss an die Brandmauer zum Nachbargebäude,
erschliesst fünf Obergeschosse. Neben einer grosszügigen Treppenanlage, welche über ein Auge Licht in
die unteren Geschosse bringt, nimmt er Waren- und Personenlift wie auch Toilettenanlagen sowie Lager-
und Putzräume auf. Durch die Anordnung einzelner Nebenräume an der Fassade zeichnet sich der Er-
schliessungskern von aussen ab, verliert aber gleichzeitig seine Beziehung zum Quartier.
Die einzelnen Geschosse werden über einen Mittelgang organisiert, welcher unterschiedliche Grössen von
Mieteinheiten zulässt. Dabei entstehen relativ tiefe Einheiten, deren effiziente Nutzung im Falle der Dienst-
leistungsflächen eher schwierig sind.
Im dritten Obergeschoss springt das Haus zurück, und es entsteht ein terrassenähnlicher Aussenraum, wel-
cher jedoch nicht als Raucherbalkon oder Pausenraum genutzt werden kann. Der Rücksprung erschliesst
sich weder volumetrisch und stadträumlich noch architektonisch und funktional.
Das vierte Obergeschoss wird der Stiftung PWG zugewiesen. Die Verfasser führen eine Mittelzone mit Be-
sprechungs- und Nebenräumen ein. Obwohl damit der Problematik der tiefen Grundrisse begegnet werden
könnte, sind die Räume eher ungünstig proportioniert.
Im Dachgeschoss werden drei grosse, gemeinsam genutzte Sitzungszimmer, eine Küche mit aussen liegen-
dem Pausenraum und ein grosses Coworking als Grossraumbüro angeboten. Es profitiert stark von der Be-
lichtung über das Sheddach, wo damit auch Arbeitsplätze in der Tiefe des Grundrisses angeboten werden
können.
Die Tragkonstruktion besteht aus Ortbeton, präfabrizierten Rippenplatten und Stützen aus Schleuderbeton.
Das Dachgeschoss ist ein Holzbau. Der Stützenraster weist optimale Abmessungen auf. Die Rippendecken
scheinen hinsichtlich Deformation etwas schwach dimensioniert. Die Betonscheiben in Längsrichtung sind
praktisch nicht mit den Decken verbunden, was auf Kosten der Erdbebensicherheit geht. Die Konstruktion
lässt Vorfabrikation zu, was eine schnelle Bauweise erlaubt.
Das Projekt überschreitet die gesetzlich mögliche Baumassenziffer um 2580 m³ massiv. Dies lässt sich ei-
nerseits durch das raumintensive Sheddach und andererseits durch die grosse gedeckte Terrasse erklären,
was beide Massnahmen grundsätzlich infrage stellt.
Die Tiefgarage mit 13 Parkplätzen ist im Vergleich mit den anderen Projekten wenig effizient. Zusammen mit
8 oberirdischen Parkplätzen werden 21 Parkplätze angeboten. Gesetzlich gefordert wären gemäss Vorprü-
fung 23.
Die Haustechnik erfüllt die Vorgaben, und das Projekt ist im Standard Minergie-P-Eco (nicht zertifiziert) rea-
lisierbar.
Auf den Quadratmeter Hauptnutzfläche bezogen handelt es sich im Vergleich zu den anderen Abgaben e-
her um ein teures Projekt.
Insgesamt fügt sich das Projekt volumetrisch und städtebaulich gut in die Umgebung ein, wenn auch die
Vorsprünge in der Nordwestfassade wenig elegant erscheinen. Der offene Pausenraum und die Küche sind
sehr attraktiv unter dem Shed angeordnet. Leider sind sie nur über das Coworking erreichbar, was dessen
Nutzung als Gemeinschaftsbereich für das ganze Haus als wenig plausibel erscheinen lässt.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 26/44
PU N K Projektwettbewerb Flüelastrasse 16

8x Veloabstellplätze

1.2
Warenumschlag Warenlift Lift 1.2
A:30.7 m2 A:10.5 m2 A:5.7 m2 Anlieferung
Hebebühne A:19.8 m2

b b
1.1
Eingangshalle
A:34.6 m2

Einheit 01
A:134.0 m2
11x Veloabstellplätze

Einheit 02
A:136.0 m2

01 Besucher PP

Einheit 03 02 Besucher PP
A:136.0 m2

03 Besucher PP

Einheit 04
A:136.2 m2

0 20 50 100m
1/5000
a a 0 20 50 100m
04 Besucher PP 1/3333
0 10 20 50m
1/2500
05 Besucher PP

0 10 20 50m
1/2000
08 Besucher PP 07 Besucher PP 06 Besucher PP 5x Motorräder PP
0 5 10 20m
1/1000
0 2 5 10m
1/500
0 2 5 10m
1/333
0 1 2 5m
1/250
0 1 2 5m
Erdgeschoss 1:200 - Gewerbe 1/200
0 .5 1 2m
134m² 273m² Layout

20.06.2019
1/100
136m² 553m² 0 .2 .5 1m
1/50
136m² 278m²
0 .2 .5 1m
136m² 1/33
0 .1 .2 0.5m
1/25
Mietflächen Varianten
0 .1 .2 0.5m
1/20
0 .05 .1 0.2m
1/10

+ 25.00 OK DACH + 25.00 OK DACH

EG Schema Layout 2 EG Schema Layout 1 EG Schema Layout 3 14.12.2019 14.12.2019 14.12.2019

+ 18.70 5.OG + 18.70 5.OG

4.40

EG 00_LAYOUT
+ 15.30 4.OG + 15.30 4.OG
Parzellengrenze

+ 12.00 3.OG + 12.00 3.OG


Mehrhöhenabstand

Verkehrsbaulinie

+ 8.00 2.OG + 8.00 2.OG

+ 25.00 OK Dach
+ 21.75 Dachkante
+ 4.00 1.OG + 4.00 1.OG
12.00

+ 00.30 0.00 = + 408.25 EG


+ 0.00 EG + 0.00 EG
Mehrhöhenabstand

Verkehrsbaulinie
Parzellengrenze

Parzellengrenze

Schnitt a-a 1:200 Schnitt b-b 1:200


Grundriss Baurecht 15.12.2019 - 3.20 1.UG - 3.20 1.UG

- 6.40 2.UG - 6.40 2.UG

Baurecht 1:1000

Querschnitt 1 15.12.2019 Querschnitt 2

Statisches Konzept
Schnitt Baurecht 15.12.2019
Material Fundation
Die gesamte Konstruktion des Dachgeschosses wird als vorfa- In den zwei Untergeschossen werden die Lasten durch Stützen,
brizierter, konventioneller Holzbau mit vernünftigem Raster und Innen- und Aussenwände aufgenommen und zum Teil verteilt. Das
Spannweiten erstellt. Die restliche Tragkonstruktion besteht aus Bauwerk gründet auf einer kombinierten, günstigen Pfahl-Plat-
Ortsbeton, vorfabrizierten Rippenplatten und Schleuderbeton- ten-Fundation. Die Pfähle werden unter den Haupttragelementen
Stützen. Beton und Recycling-Beton (für alle möglichen Bau- wie Erdbebenscheiben und Stützen, platziert. Die Abdichtung
teile) wird als tragendes und raumbildendes Material sichtbar gegen Grundwasser erfolgt mit einer weissen Wanne, wo keine
eingesetzt. Möglichkeit zur Nachdichtung möglich ist, schlagen wir eine gelbe
Wanne mit einer Verbundfolie vor.
Struktur Eine ringumlaufende, dichte Spundwand mit einer Wasserhaltung
Der Entwurf der Gebäudestruktur mit einer Stützen-Platten- wird für die Aushubarbeiten benötigt.
Konstruktion im Raster folgt den ökonomischen Grundsätzen
und nimmt die vorgegebenen Nutzlasten von 1000kg/m2 für Ge- Bauausführung
werbenutzung und 500kg/m2 für die übrigen Bereiche auf. Mit Die geringe Anzahl Vertikalelemente und die Systembauweise
Stützen - Vorfabriziert einer konsequenten Systemtrennung, sowie der vorfabrizierten aus vorfabrizierten Elementen generiert eine sehr kurze Bauzeit.
Rippenplatten - Vorfabriziert Fassade in Holzelementbau können sämtliche bauphysikalischen Der Rohbau erfüllt sämtliche Brandschutzanforderungen, besitzt
Aussteifung - Ortsbeton Anforderungen einfach gelöst werden. Mit den ideal gesetzten eine durchdachte, einfache Konstruktion und ist äusserst wirt-
Erdbebenscheiben und dem fünfgeschossigen Stockwerksrah- schaftlich bei einer grossen Flexibilität. Es werden geringe Unter-
men gegenüber, lassen sich die Zielsetzungen an die Stabilität, halts- und Lebenszykluskosten erwartet.
die Torsionsverdrehung und die Zwängungen gut lösen.
Das Bauwerk mit der Bauwerksklasse II und der Baugrundklasse
C wird in die Erdbebengefährdungszone Z1 eingeteilt. Die Erdbe-
benscheiben, rechtwinklig zueinander liegend, generieren mit dem
fünfgeschossigen Stockwerksrahmen die Aussteifung gegen ho-
rizontale Einwirkungen wie Wind und Erdbeben. Die Scheiben
sind durchgehend und stabilisieren damit das Bauwerk. Die Ge-
OG1 Statik
staltung der Konstruktion im Aufriss ist affin zur14.12.2019
Beanspruchung,
örtliche Steifigkeitsunterschiede werden vermieden.
Alle Decken über EG werden generell aus schlanken, vorfabri-
zierten Rippenplatten mit Überbeton zur horizontalen Scheiben-
wirkung, erstellt. Getragen werden die Elemente von vorfabrizier-
ten Unterzügen und Schleuderbetonstützen Die Verformungen
der Decken erfüllen die Anforderungen nach SIA-Norm. Mit den
dünnen und leichten Decken lässt sich die Masse als horizontale
Einwirkung für Erdbeben, sowie die im Baugrund zu fundierenden
vertikalen Lasten deutlich reduzieren. Zudem generiert die sehr
hohe Anzahl gleicher Elemente für Decken und Stützen sehr tiefe
Stückkosten für die Herstellung und Montage.
PU N K Projektwettbewerb Flüelastrasse 16

1.6 1.6 1.3 1.6 13.3 1.6 1.3 11.1 1.6 10.2 10.3 1.6 1.3
Lager WC Damen Warenlift Lift WC Herren Putzraum Lager WC Damen Lager Lift WC Herren Putzraum Lager WC Damen Dusche D Dusche H Lift WC Herren Putzraum
A:10.7 m2 A:6.7 m2 A:10.5 m2 A:5.7 m2 A:6.7 m2 A:10.7 m2 A:10.7 m2 A:6.7 m2 A:11.7 m2 A:5.7 m2 A:6.8 m2 A:10.7 m2 A:10.7 m2 A:6.7 m2 A:5.7 m2 A:5.7 m2 A:5.7 m2 A:6.8 m2 A:10.7 m2

Korridor Treppenhaus Korridor Korridor Treppenhaus Korridor Korridor Treppenhaus Korridor


A:14.0 m2 A:37.1 m2 A:9.5 m2 A:14.0 m2 A:37.1 m2 A:9.5 m2 A:14.0 m2 A:37.1 m2 A:9.5 m2

6.2 4.3 5.4


Einheit 01 Erschliessung Einheit 02 Einheit 01 Erschliessung Einheit 02 Bewirtschaftung Team 1 Empfang / Lernende Finanzen Team 3 (Res.)
A:54.0 m2 A:58.3 m2 A:59.6 m2 A:54.0 m2 A:58.3 m2 A:59.6 m2 A:26.6 m2 A:38.8 m2 A:9.5 m2

6.3 5.3
Bewirtschaftung Team 2 Finanzen Team 2
A:27.4 m2 A:25.1 m2

6.4 12.1 5.2


Einheit 03 Einheit 04 Einheit 03 Einheit 04 Bewirtschaftung Team 3 Lager Versandmaterial Finanzen Team 1
A:54.8 m2 A:60.4 m2 A:54.8 m2 A:60.4 m2 A:27.4 m2 A:7.5 m2 A:25.7 m2

12.2
Büromaterial
6.5 5.1
A:4.4 m2
Bewirtschaftung Team 4 (Res.) Leitung Finanzen
A:27.4 m2 A:19.8 m2
10.1
Teeküche
A:6.4 m2

6.1 11.2 / 11.3 8.5


Einheit 05 Einheit 06 Einheit 05 Einheit 06 Leitung Bewirtschaftung Server / Verteilraum Zeichner / Admin / Ablage
A:54.8 m2 A:60.4 m2 A:82.5 m2 A:60.4 m2 A:19.8 m2 A:5.9 m2 A:19.8 m2

9.1
Sitzungszimmer 2
A:12.2 m2
8.1 8.4
Leitung Bauprojekt Portfoliomanagement
A:19.8 m2 A:19.8 m2

8.3 11.4 4.5


Einheit 07 Einheit 07 Reserve Bauprojekte Drucker Stabsmitarbeiter
A:139.4 m2 A:82.5 m2 A:9.8 m2 A:2.8 m2 A:9.8 m2

8.2 4.1 4.2


Projektleitung Geschäftsführer Komunikation/HR
A:31.6 m2 A:20.3 m2 A:31.6 m2

1-2. Obergeschoss 1:200 - Gewerbe 3. Obergeschoss 1:200 - Dienstleistung 4. Obergeschoss 1:200 - PWG

OG 01/02 Gewerbe OG 15.12.2019


03 Dienstlestung 15.12.2019
OG 04 PWG

54m² 60m² 110m² 121m² 54m² 60m² 110m² 121m² 193m² 121m²

55m² 60m² 166m² 183m² 55m² 60m²

55m² 60m² 278m² 83m² 60m² 249m² 164m²

139m² 139m² 83m²

Mietflächen Varianten Mietflächen Varianten

OG1 Schema Layout 2 OG1 Schema Layout 1 OG1 Schema Layout 3 14.12.2019 14.12.2019OG3 Schema Layout 2 14.12.2019OG3 Schema Layout 1 OG3 Schema Layout 3 14.12.2019 14.12.2019 14.12.2019

Ansicht Süd 1:200 Ansicht Ost 1:200

Ansicht Seite 14.12.2019 Ansicht Front 11

Brandschutzkonzept Gebäudehülle und Nachhaltigkeit

Schutzziel Energie und Gebäudehülle Sommerlicher Wärmeschutz und Raumklima


Aufgrund seiner Gebäudehöhe von 25m wird der Neubau als Ge- Das neue Gebäude der Flüelastrasse in Zürich erreicht mit dem In den einzelnen Raumzonen wird der bauliche sommerliche
bäude Mittlerer Höhe eingestuft sowie als Büro- und Gewerbe- sehr kompakten Gebäudehüllverhältnis von Ath/ Ae ≤ 0.9 eine Wärmeschutz mit einem hochwertigen Sonnenschutzsystem und
bau aufgrund der Nutzung. Die Schutzziele wie der Personen und effektive energetische Bilanz für die Primärenergieanforderung Speichermasse durch einen massiven der Nutzlast ausgelegten
Sachwertschutz werden mit einem baulichen Brandschutzkonzept Minergie-P. Der resultierende Energieverbrauch ist mit dem zu er- Bodenplatte pro Geschoss gesichert. Die Verglasungen sind mit
gewährleistet. wartenden Heizwärmebedarf über die Gebäudehülle sehr niedrig einem g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) geplant, welche
ausgelegt und entspricht einer Optimierung der Hülle im Sinne eine Optimierung von Energiegewinn im Winter und Aufheizung
Brandabschnitt des Minergie-P ECO Standards. im Sommer erreicht.
Der Feuerwiderstand des Tragwerks (R60) und brandabschnitts- Der Fokus für die Auslegung des Gebäudes mit seinen unter- Der sommerliche Wärmeschutz wird primär mit einem gesteuer-
bildenden Bauteilen (EI60/30) wird so festgelegt, dass die schiedlichen Nutzungsaufteilungen, liegt im Speziellen auf der ten hochwertigen Aussensonnenschutz erfüllt. Gleichzeitig er-
32
m
32
m Personensicherheit und die Brandbekämpfung während der Gesamtenergiebilanz des Endenergiebedarfes. Die Gebäudehüll- füllt der Sonnenschutz eine Tageslichtsteuerung und somit eine
definierten Zeit gewährleistet werden kann. Die Brandabschnitts- fläche wird in der Planung bezüglich den bauphysikalischen Kenn- Reduktion des Kunstlichtbedarfes und somit dem Wärmeeintrag
bildung erfolgt unter Berücksichtigung der Gebäudegeometrie daten dahingehend optimiert, dass die beste Bilanz von nötiger im Gebäude.
und Nutzung der Baute. Die Bürogeschosse und die Gewerbege- Energie von Wärmeerzeugung im Winter und Lüftung ermittelt
Fluchttreppenhaus schosse werden geschossweise als Nutzungseinheiten und somit wird. Hierzu werden die Räume bereits im Vorprojekt mittels ther- Nachhaltigkeit
Fluchtwege als Brandabschnitt ausgeführt, womit auch der Korridor möbliert mischen Raumsimulationen in verschiedenen Varianten simuliert. Bei der Nachhaltigkeit der Gebäudehüllen und im Gebäude wird
Brandabschnitt werden könnte. Eine Optimierung der haustechnischen Anlagentechnik zur Ge- das klare Augenmerk auf den ökologischen Einsatz speziell mit
bäudehülle wird somit bereits in den ersten Planungsschritten Holzbaustoffen gelegt. Die betrifft neben der Holzelementfassade
Entfluchtung vorgesehen. und dem Holzsheddach auch die statischen Stützen im Dachge-
Die Entfluchtung der Nutzungseinheiten erfolgt direkt in das Trep- Die Aussenbauteile aus Holzbauteilen haben optimierte wär- schoss und die Trennbauteile. Dämmstoffe, Abdichtungsmateria-
penhaus. Die Gewerbeeinheiten im EG flüchten direkt ins Freie. metechnische Eigenschaften und somit nahezu keine Wärme- len und innere Bauteiloberflächen werden mit ECO kompatiblen
Die Flucht- und Rettungswege sind so angelegt und bemessen, brücken. Die Dämmstärken gegen Aussenluft (Aussenwände, Materialien ausgeführt. Die Graue Energie und Recyclierbarkeit
dass sie jederzeit rasch und sicher benutzbar sind. Die Kennzeich- Boden gegen Aussenluft und Dächer) werden zwischen 26-36 sind Bestandteil der Anforderungen und sind Grundsatz der bau-
nung und Beleuchtung der Flucht- und Rettungswege richtet sich cm dimensioniert. Die transparenten Fassadenelemente sind mit lichen Qualitätsanforderung. Es wird hierbei zur Optimierung des
nach der Personenbelegung und Nutzung des Gebäudes. Dabei einem resultierenden U-Wert ≤ 0.90 W/m2K geplant. Jedoch Materialaufwandes auch der interne Schallschutz der Trennbau-
wird insbesondere ein sicheres Begehen von Räumen und Flucht- wird bereits im Vorprojekt für die einzelnen Zonen im Gebäude teile mit den vorgesehenen Aufbauten dahingehend optimiert,
OG1 Brandschutz
wegen ermöglicht und ein leichtes Auffinden der Ausgänge ge-
14.12.2019
der U-Wert der Fassade optimiert. dass es möglichst zu keiner Überdimensionierung führt, die Nutz-
währleistet. Mit den Fassadenmodulen und Sheddächern aus Holzelement- barkeit und Flexibilität der Räume dennoch gesichert ist. Die Wahl
Grundlagen für einen guten Brandschutz sind die vorbeugenden bauteilen werden die Detaillösungen der Anschlüsse bauphy- der Baustoffe und der Oberflächenveredelung soll das Gütesiegel
Massnahmen. Dieser Entwurf bietet optimale Voraussetzungen sikalisch in allen Schichten energetisch und bezüglich der Luft- „GI - Gutes Innenraumklima“ erfüllen.
für einen ausreichenden Personen- und Sachwertschutz. dichtigkeit optimiert. In der weiteren Planung wird das Augenmerk Die möglichst konsequente Trennung von Primär, Sekundär- und
auf eine optimierte Konstruktion der Gebäudehülle und auf hoch- Tertiärstruktur des Neubaus wird als grundsätzlicher Bestandteil
wertige Glasqualitäten gelegt. Die geschlossenen Fassaden- und der Gebäudeauslegung gesehen.
Dachelemente erreichen mittels einer hinterlüfteten Aussenhaut Die Tageslichtnutzung der transparenten Fassadenelemente wird
einen sehr guten sommerlichen Wärmeschutz und sind unemp- mit einem hohen Lichttansmissionsgrad der Glaselemente gesi-
findlich gegenüber äusseren Witterungseinflüssen. Somit ist die chert und die Ausleuchtung in die Büro- und Arbeitsräume durch
grösste Sicherheit für eine konstante Raumklimaqualität in dem verringerte Fensterunterzüge erreicht.
Gebäude erreicht.
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Modell «Punk»

Visualisierung «Punk»

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 29/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Projekt 2 / «fluex»

Das Projekt «fluex» will eine selbstverständliche Ergänzung des Gewerbequartiers Altstetten sein. Es wirkt
mit seinen grosszügigen Lochfenstern und der Ausbildung der Attikaterrasse indes wie ein Wohnhaus. Die
Fassade ist mit gewellten Faserzementplatten verkleidet, welche mit unterschiedlichen Wellenlängen Rück-
sicht auf die städtebauliche Lage nehmen: feinere Wellen zur Stadt, gröbere zum Innenhof.
An der Flüelastrasse befindet sich der Haupteingang mit danebenliegender Anlieferung. Wer den Hauptein-
gang betritt, läuft auf eine Wand zu, wo er rechts, etwas versteckt, die einläufige Treppe und den Personen-
lift findet. Der zweiseitig bedienbare Warenlift ist direkt beschickbar. Funktional geschickt liegt direkt dahin-
ter der Warenumschlag. Auf der Rückseite werden die Rampe ins Untergeschoss und drei Parkplätze für
Besuchende angeordnet, welche über den Nebeneingang das Treppenhaus mit Personenlift erreichen.
Das Erdgeschoss kann als Ausbauvariante über einen Mittelgang in fünf Gewerbeeinheiten von rund 80 bis
105 m² aufgeteilt oder als Grossraum genutzt werden. Da die Fassaden weitgehend frei bleiben, ist das
Erdgeschoss attraktiv für Nutzungen mit Publikumsverkehr und starkem Bezug zum Quartier.
Der Erschliessungskern im Nordosten der Parzelle, im Anschluss an die Brandmauer zum Nachbargebäude,
erschliesst fünf Obergeschosse und nimmt Lifte und Toilettenanlagen auf. Er wird auf allen Geschossen
hofseitig über ein grosses Fenster belichtet.
Die einzelnen Geschosse werden über einen Mittelgang organisiert, welcher unterschiedliche Grössen von
Mieteinheiten zulässt. Dabei entstehen, mindestens einseitig, relativ tiefe Einheiten, welche bei Dienstleis-
tungsnutzungen nicht sehr effizient sind.
Im dritten Obergeschoss springt das Haus hofseitig auf der ganzen Länge zurück, und es entsteht ein ter-
rassenähnlicher Aussenraum, welcher allerdings nicht als Raucherbalkon oder Pausenraum genutzt werden
kann.
Das vierte und Teile des fünften Obergeschosses werden der Stiftung PWG zugewiesen. Die Verfasser füh-
ren im dritten Obergeschoss eine tiefe Mittelzone mit Empfang und Nebenräumen ein. Dadurch entstehen
entlang der Fassade gut proportionierte Büros und Sitzungszimmer. Über eine interne Wendeltreppe wird
das Team 3, welches als Grossraumbüro organisiert ist, angeschlossen.
Ebenfalls im fünften Obergeschoss befinden sich Sitzungszimmer sowie ein Pausenraum mit Küche und
direkt vorgelagerter Dachterrasse, welche als gemeinschaftliche Bereiche dem ganzen Haus zur Verfügung
stehen und eine hohe Aufenthaltsqualität versprechen. Die maximale Baumasse wird um rund 300 m³ über-
schritten.

Das Tragsystem weist trotz regelmässigem Stützenraster teilweise ungünstige Spannweiten auf, welche
hohe Durchbiegungen und damit grosse Konstruktionshöhen erforderlich machen.
Dank der effizienten Tiefgarage mit 16 Stellplätzen wird nur ein kleiner Teil der Aussenfläche mit drei Besu-
cherparkplätzen verstellt. Allerdings erfüllen die angebotenen 19 Parkplätze das gesetzlich geforderte Mini-
mum nicht; es fehlen 2 Parkplätze.
Die Haustechnik erfüllt die Vorgaben, und das Projekt ist im Standard Minergie-P-Eco (nicht zertifiziert) rea-
lisierbar.
Auf den Quadratmeter Hauptnutzfläche bezogen handelt es sich im Vergleich mit den anderen Arbeiten um
ein effizientes und kostengünstiges Projekt.

Es entsteht der Eindruck, dass das Haus vor allem vom äusseren Bild her entwickelt wurde. So werden ge-
schlossene Fassadenelemente an Orten eingeführt, wo sie die inneren Freiheiten der Raumeinteilung ein-
schränken und die Belichtung der Räume erschweren. Der Zugang ins Haus und der Abschluss mit den öf-
fentlichen Räumen im Dachgeschoss wirken eher ungelenk und zufällig. Insgesamt scheint die innere Struk-
tur zu wenig stark, um dem Haus eine gestalterische Robustheit zu verleihen und einen starken Charakter
einzuhauchen.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 30/44
1 2 3 4 5 6 7

8 9 10 11 12 13 14 15 16
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Modell «fluex»

Visualisierung «fluex»

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 33/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Projekt 4 / «Elefant»

Beim Projekt «Elefant» fällt sofort die die üppige und komplexe Volumetrie auf. Ein siebengeschossiges Vo-
lumen knüpft an die bestehende Zeile an. Volumetrisch passiert einiges: Der Hauptkörper ist in zwei Berei-
che unterteilt – einen unteren dreigeschossigen mit höheren Geschossen und einen oberen nochmal dreige-
schossigen. Dieser springt strassen- und rückseitig zurück, vorne orthogonal, hinten dynamisch geschwun-
gen. Strassenseitig greift aus dem unteren Bereich eine Art Risalit, der als Referenz zu den bestehenden
Erschliessungen der Zeile gelesen werden kann, über den oberen Bereich hinaus und verbindet sich dar-
über mit einer Form von Attikageschoss. Nicht nur, aber vor allem dieser sehr bewegte Aufbau konterkariert
die städtebauliche Lesart der einen sich fortsetzenden klaren Gebäudezeile.

Das Gebäude erkennt das Potenzial des Erdgeschosses an sich und insbesondere auch im Zusammenhang
mit der stirnseitigen Vorplatzsituation: Es gibt als stimmige Reaktion die grösste Raumhöhe, die Räume öff-
nen sich zum Strassenraum, mögliche zusätzliche Eingänge werden formuliert. Zudem wird stirnseitig
glaubhaft ein Aussenraum für eine entsprechende (halb-)öffentliche bzw. gemeinschaftliche Nutzung gestal-
tet. Der Eingang inklusive Anlieferung liegt in sinnvoller Distanz dazu an der Flüelastrasse und reiht sich da-
mit schlüssig in die Struktur der Zeilenerschliessung mit den in der jeweiligen Fassadenmitte liegenden
Treppenhäusern ein.

Im Gebäudeinneren fällt die opulente Erschliessungsfläche auf: Eine grosszügige Eingangshalle und eine
grosszügige Warenanlieferung begrüssen und leiten über in eine durch die Gebäudemitte verlaufende Er-
schliessungszone mit fixen haustechnischen Infrastrukturkernen für die Gewerbeflächen im unteren und die
Dienstleistungsflächen im oberen Bereich. Die Erschliessungszone ist zwar je nach Struktur – Grossraum
oder Zelle – als Gang mit Nebenraumbereichen ausbaubar oder nicht, wirft aber grundsätzliche Fragen auf
hinsichtlich der Flexibilität und Effizienz. Vor allem bei der Variante mit zwei parallelen Korridoren ist das
Verhältnis von Erschliessungs- zu Hauptnutzfläche ungünstig. Das Grosszügige setzt sich fort in dem Ange-
bot von stirnseitigen Loggien und dem Attikageschoss samt Dachterrasse. Hier werden mehr gemeinschaft-
liche Räume – Sitzungs- und Pausenraum sowie eine separate Grossküche – angeboten als gefordert. Zu-
dem ist angesichts der grosszügigen Dachterrasse im dritten Obergeschoss der Bedarf dafür nicht nach-
vollziehbar. Der Aufwand erscheint ungerechtfertigt, zumal die bestehende strassenseitige Möglichkeit einer
weiteren Terrasse nicht genutzt wird.

Konstruktiv unterteilt in eine massive Stahlbetonstruktur in den unteren Gewerbegeschossen und eine
leichte Holzstruktur in den oberen Dienstleistungsgeschossen zeigt sich das Haus aussen in einem durch-
gängigen mural erscheinenden Lochfassaden-Gewand. Lediglich der zweite Blick lässt eine Differenzierung
der Fenstermaterialität – unten in Aluminium eloxiert, oben in Holz – erkennen: als schüchternes Indiz der
zwei Systeme, deren puristische Machbarkeit aufgrund der grossen Lasten der akustisch bedingten Splitfül-
lung allerdings bezweifelt wird. Hinweise auf die flexible bespielbare Skelettbauweise liefert der architekto-
nische Ausdruck nicht. Auch entspricht der Ausdruck nicht unbedingt einem preisgünstigen Gewerbebau.
Zwar lässt sich der Materialisierung aufgrund der Wellfaserzementplatten eine gewisse Rohheit zuschrei-
ben, die aufwendige Fügung und das Spiel der sehr grosszügigen Fenster in der muralen Fassade entspre-
chen aber eher dem Habitus eines prestigeträchtigeren Gewerbe- oder Bürobaus.

Das Projekt «Elefant» bietet viel an – zu viel für die Aufgabe. Volumen, Attika, Fläche, Erschliessung, Nut-
zungen, Loggien, Terrassen und Habitus – allem hätte mehr Bescheidenheit gut gestanden. Das Projekt ist
das teuerste. Zwar werden die öffentlichen Flächen vorbildlich bespielt, nichtsdestotrotz lässt auch die Re-
aktion auf die Nachbarschaft im Sinne der Einordnung Fragen offen.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 34/44
Projektwettbewerb 'Ersatzneubau Flüelastrasse 16' ELEFANT
Stiftung PWG. Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich

Innere Welt P

P
0.0 - 2 0.0 - 1
Gewerbe Gewerbe
125.0 76.0

Innere Struktur, Organisation 20

Der strukturelle Aufbau des Gebäudes widerspiegelt die Anfor- P


21

18

derungen des Programmes möglichst optimal: maximierte Nutz- P

flächen, effizient, unterteilbar. Eine leicht aus der Mitte gesetzte 22

Vertikalerschliessung und eine doppelte Reihe von acht raum-


Nutzlast

haltigen Pfeilern bilden die durchgehende Grundstruktur des 1'250 kg

Gebäudes. Zwischen den Pfeilerpaaren ziehen sich vertikale P 1.1


19 Eingang
GEWERBE
Schächte durch das ganze Haus. Sie ermöglichen die Erschlies- 15.0

sung aller Einheiten und sind geeignet für Nachrüstungen und


1.3
Umbauten. Den Möglichkeiten von Ausnützung und Nutzung 0.0 - 3
Gewerbe
Putzraum
3.5
70.0

entsprechend bietet das Gebäude unterschiedliche Tiefen für


Gewerbe und Büros. Der Rohbau des Gebäudes ist robust und Warenlift

stark, so dass künftige Umbauten und Veränderungen keine


1.2
Anlieferung
Last sind, sondern zum Charakter des Hauses beitragen. Nutzlast
3'200 kg 22.0

Ein verbindendes Erdgeschoss 0.0 - 4


Gewerbe
138.0
0.0 - 6
Gewerbe
68.0

Das Erdgeschoss bietet mit seinen Schaufenstern, Türen und


Toren vielfältige Optionen der Verbindung nach aussen und zum
Quartier. Je nach Nutzung zeigen sich Spuren der Arbeit, des
Lagerns oder des Aufenthalts auch im Aussenbereich. Dazu ge-
hört auch die diskrete Anlieferung auf der Strassenseite. Trotz
der maximierten Nutzfläche erhält das Haus eine grosszügige 0.0 - 5
Gewerbe
69.0

Eingangshalle. Bei circa sechs oberirdischen Parkplätzen kann


der südliche Bereich von Autos freigehalten und anderweitig
genutzt werden, sei es für Gewerbe, Lager, Arbeit im Freien
oder als Aufenthaltsort.

Gemeinschaft

PWG Stiftung

PWG Stiftung

Dienstleistung

P P P
P P P
Gewerbe P P P P P P

Gewerbe

Gewerbe

Nutzungsverteilung Schnitt Erdgeschoss 1:200

+25.00

+22.10

+12.50

+4.50

+0.00

Ansicht Süd 1:200

+25.00 +25.00

+22.10 +22.10

+12.50 +12.50

+4.50 +4.50

+0.00 +0.00

Ansicht West 1:200 Ansicht Ost 1:200

0 5 10
Projektwettbewerb 'Ersatzneubau Flüelastrasse 16' ELEFANT
Stiftung PWG. Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich

Gewerbenutzung

0.0 - 8 0.0 - 7 0.0 - 8


Gewerbe Gewerbe Gewerbe
125.0 76.0 130.5

0.0 - 9
Gewerbe
302.0

1.3 1.3
Putzraum Putzraum
3.5 3.5

GEWERBE GEWERBE
Grosse Einheiten

Zusammenhängede
0.0 - 9
Gewerbe Gewerbenutzungen
70.0

In den unteren drei Sockelgeschossen sind über einen Mittel-


korridor alle Gewerbeeinheiten zugänglich. Der Warenlift er-
0.0 - 10
Gewerbe
0.0 - 12
Gewerbe
0.0 - 12
Gewerbe
schliesst diese Geschosse, mit der Option auf einen direkten
133.0 99.0 136.0
Ausgang in je eine Nutzungseinheit. Bei grösseren Einheiten
wird der Korridor zur Nutzfläche.

Die Räume sind gut proportioniert und belichtet. Über die Art
der Teilung werden die Fenster zu Schaufenstern, die die inne-
ren Tätigkeiten andeuten oder zur Werbefläche nach aussen
0.0 - 11
werden.
Gewerbe
62.5

Kleinere Einheiten

Mindestens 60m2
Vielfältige Gewerbenutzungen

1. Obergeschoss 1:200 2. Obergeschoss 1:200

Dienstleistungsnutzung

7.2 0.0
0.0 Werkstatt Dienstl
0.0 Dienstleistung 44.0 53.0
Dienstleistung 53.0
76.5

8.5
Administr
23.0

0.0
DIENSTLEISTUNG +
Dienstleistung DIENSTLEISTUNG 8.1
PWG STIFTUNG
80.0 Leitung
23.0 Geschossweise Einheit

1.3
Putzr
5.4 Dienstleistungsnutzung als
0.0 Team 3
1.3
Putzr Dienstleistung 3.0 15.0 Grossraumbüro oder Kombifläche
3.0 110.0
11.4 11.3
Drucker IT
8.2
Leitung
31.0
12.2 11.2 In den Bürogeschossen sind zwei grundlegende Erschlies-
Material Server
4.0 4.0 5.3
Team 2
25.0
sungstypen möglich. Wie in den Gewerbegeschossen können
über den Mittelkorridor kleinteilige Nutzungseinheiten (à 60
12.1
Post
7.5
m2) erschlossen werden.
Bei einem Bedarf an kleinen Büroräumen mit Unterteilung
(siehe Nutzung PWG) werden diese über zwei parallele Korri-
8.3 5.1

Terrasse 0.0
Reserve
15.0
Leitung
22.0
dore erschlossen. Dies ergibt auch für kleine Zellenbüros gute
Dienstleistung
60.0
Raumtiefen und Proportionen. Die Mittelzone wird in dieser An-
ordnung für Nebenräume, Meetingräume, oder interne Vertikal-
9.2
Sitzung 2
14.0 verbindungen genutzt.
5.2
Team 1
25.0

8.4
Bei beiden Anordnungen liegt am Ende des Korridors eine
Portfolio
18.0
Loggia, zum Ausruhen, als informeller Treffpunkt oder zum
Rauchen.
Terrasse Balkon Kleinere Einheiten

Mindestens 60m2 Dienstleistung


Erschliessung über Mittelgang

3. Obergeschoss 1:200 4. Obergeschoss 1:200

Aspekte des Kollektiven

4.2 9.1
HR Büro Sitzung 1 2.1 2.4 2.3
10.2 10.3
33.00 32.0 Sitzungszimmer Backoffice Küche
Dusche D Dusche H
120.0 9.0 21.0
Unterschiedliche Einheiten

Terrasse Klassisches Zellenbüro mit


umlaufender Flurzone

4.1
Geschäftsf
21.0

4.3
Rezeption
28.0

PWG STIFTUNG GEMEINSCHAFT

1.3 7.1 1.3 3.4


Putzr Hauswart Putzr Antenne
4.4 3.0 20.5 3.0 8.0 Verbindendes
IT Büro
Treppenhaus
19.5 11.1
Werkstatt 2.2 Im Gegenzug zu Effizienz und hoher Ausnützung werden im am Licht
10.0 Pausenraum
42.5
Haus Orte des Austausches und eine gemeinsame Identität ge- Gemeinschaftliche
schaffen. Diese Aspekte sind informell in den Alltag integriert, Dachterrasse

etwa im Luxus eines Treppenhauses am Licht, mit Vorbereich


4.5 6.1
Stabsmit Leitung
10.1
12.5 19.5
Küche

als informellem Begegnungsort. Ein natürlich belichtetes Trep-


6.0

6.4
Team 3
penhaus wird zudem öfters benutzt und spart Energie für Lift
und Licht, und es bringt Zeichen der Lebendigkeit nach aussen
30.0

6.2
Team 1
22.5 und innen.

Der Schwerpunkt des Zusammenlebens im Haus liegt im Dach-


Terrasse Pergola

geschoss, das neben einem unterteilbaren Meetingraum auch


6.5
Team 4
6.3
Team 2
den gemeinsamen Pausenbereich mit Küche umfasst. Im Som-
25.0 25.0

mer kommt zudem die Terrasse mit Pergola zum Tragen. Öffentliches
Erdgeschoss
intensive Vom Architekten wenig beeinflussbar, würden wir uns zudem
Begrünung

Balkon
ein Erdgeschoss mit einer Nutzung wünschen, die zumindest
den südlichen Aussenbereich beleben kann; das Potenzial
könnte vorhanden sein.
5. Obergeschoss 1:200 6. Obergeschoss 1:200

0 5 10
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Modell «Elefant»

Visualisierung «Elefant»

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 37/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Projekt 6 / «Optimum»

Das Projekt «Optimum» versucht, mit seiner Setzung und dem städtebaulichen Ausdruck den Kontext des
Ortes aufzunehmen und eine architektonische Eigenständigkeit zu wahren. Der Sockel des neuen Gebäu-
des ist leicht zurückversetzt, um seine Öffentlichkeit anzudeuten. Der Haupteingang befindet sich mittig im
Baukörper angeordnet, an der Flüelastrasse, und wird kombiniert mit der Warenanlieferung. Ein Nebenein-
gang öffnet das Gebäude auch zur rückwärtigen Erschliessungsstrasse.
In den oberen Geschossen nehmen kleine Versätze im Gebäudekörper die Massstäblichkeit der umgeben-
den Bauten auf. Diese grundlegenden Entwurfsgedanken überzeugen und sind stimmig.
Durch die Einschnitte der beiden Loggien und der Dachterrasse entsteht ein zentralsymmetrischer städte-
baulicher Gebäudeausdruck, der an diesem Ort schwierig zu verstehen ist.
Die Erschliessung und Gestaltung des Gebäudes gegen die Flüelastrasse überzeugt in ihrer Anmutung, hin-
gegen ist die sehr geschlossene Fassade am Kopf mit den Solarpanels gegen den öffentlichen Raum wenig
überzeugend. Im Erdgeschoss verstellen die Mauerscheiben am Kopf des Baus den Bezug zum öffentli-
chen Raum.

Die Grundrisse mit der mittigen Erschliessung der Geschossflächen sind effizient organisiert. Die Restflä-
chen in den mittleren Zonen vor dem Warenlift und hinter der Treppe sind in den Gewerbegeschossen
schwierig nutzbar. Werden zwei Gewerbeeinheiten pro Geschoss angeordnet, funktioniert die Zugänglich-
keit gut. Bei vier Gewerbeeinheiten pro Geschoss ist die mittige Erschliessung zwischen Personenlift / Trep-
pen und dem Warenlift zu klein bemessen, um eine gute Zugänglichkeit der Gewerbeflächen zu gewährleis-
ten. In den Dienstleistungsgeschossen entsteht durch die geringen Raumtiefen des äusseren Kranzes der
Räume eine innere Mitte, die schwierig genutzt werden kann. Bei den Gewerbe- und Dienstleistungsge-
schossen enttäuscht, dass der Kopf des Gebäudes mit zwei Wandscheiben die Öffnung zum öffentlichen
Raum verhindert. Die Lage der angebotenen Dachterrasse für die Mietenden ist sehr stimmig.

Als statisches System wird ein Skelettbau mit Flachdecken und zentraler, aussteifender Kernzone in Beton
vorgeschlagen. Die optimierte Deckenstärke von 32 cm bei einer hohen Nutzlast von 1000 kg/m2 scheint
hinsichtlich der Deformation relativ kritisch. Die Spannweite zwischen den Stützen müsste verringert wer-
den. Die horizontale Aussteifung über den zentralen Kern funktioniert gut. Die Konstruktion der Aussen-
wände als Leichtbau ist zweckmässig. Raumhohe Holzelemente sind innen mit Dreischichtplatten verklei-
det. Die äussere Fassadenverkleidung besteht aus hinterlüftetem Wellfaserzement. Diese Materialisierung
überzeugt für einen Gewerbe- und Dienstleistungsbau. Die energie- und bauökologischen Aspekte sowie
die Nachhaltigkeit des Projektes sind gut gelöst. Der Baukörper ist kompakt, lediglich die grosse Auskra-
gung im Untergeschoss und die Einschnitte der Terrasse und der Lichthöfe generieren zusätzliche Abwick-
lung. Der Dämmperimeter mit beheizten Räumen bis ins zweite Untergeschoss ist ungünstig. Das Gebäude
hat einen hohen Fensteranteil mit aussen liegendem Sonnenschutz.

Das Steigzonenkonzept der Nasszellen ist durchgehend und effizient. Die Wärmeerzeugung besteht aus
einer Wärmepumpe mit Erdsonde. Die Wärmeverteilung erfolgt in den Gewerberäumen über Radiatoren, in
den Dienstleistungsräumen über Heizkonvektoren. Es ist keine Kälteerzeugung im Grundausbau vorgese-
hen, doch es bestehen Anschlussmöglichkeiten für ein Heiz- und Kühlnetz aus Sondenkühlung. Grundsätz-
lich sind alle Gewerbe- und Dienstleistungsflächen natürlich über die Fenster belüftet. Die Aufrüstung mit
einer Standardlüftung ist möglich. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach fällt positiv ins Gewicht. Die Photo-
voltaikanlagen an der Südfassade hingegen dürften energetisch sinnvoll sein, sind aber in dieser Form städ-
tebaulich nicht zu vertreten. Der Minergie-P-Eco-Standard kann erreicht werden.

Das Projekt erreicht aufgrund seiner Kennwerte eine mittlere bis gute Wirtschaftlichkeit.

Trotz Qualitäten in Teilbereichen überzeugt das Projekt übers Ganze gesehen nicht. Dafür massgebend sind
im Wesentlichen die städtebauliche Setzung und die mittige Lage des Erschliessungskerns, welche die
räumliche Organisation der Geschosse erschwert.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 38/44
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Querschnitt durch Erschliessung 1:200


5. Obergeschoss Dienstleistung 1:200
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Modell «Optimum»

Visualisierung «Optimum»

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 41/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

5 Genehmigung
Genehmigt durch die Jury am 3. Juli 2020.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 42/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

6 Schlussbestimmungen
Mit der Teilnahme an der Präqualifikation haben sich die Teilnehmenden mit dem Vorgehen, den Bestim-
mungen des Wettbewerbsprogramms und der Fragenbeantwortung einverstanden erklärt. Durch die Ab-
gabe eines Projektes haben alle Beteiligten den Entscheid der Jury in Ermessensfragen anerkannt.

Dieser Jurybericht kann innert zehn Tagen ab seiner Veröffentlichung mit Beschwerde beim Verwaltungsge-
richt des Kantons Zürich angefochten werden. Eine allfällige Beschwerde muss einen Antrag, die Angaben
von Tatsachen und Beweismitteln, eine Begründung sowie eine Unterschrift enthalten. Die angefochtene
Ausschreibung und greifbare Beweismittel sind beizulegen.

Gerichtsstand ist Zürich, anwendbar ist schweizerisches Recht. Die Verfahrenssprache ist Deutsch.

Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 43/44
Projektwettbewerb Ersatzneubau Flüelastrasse 16 | Bericht der Jury

Impressum

Redaktion. Sansath Saravanabavan, Kornel Ringli, Stiftung PWG


Lektorat und Korrektorat. Torat GmbH, Zürich
Modellfotos. Stiftung PWG
Titelbild. Siegerprojekt
Auflage. 50 Exemplare

9.7.2020| SS
20200701 Jurybericht Flüelastrasse 16.docx
Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich Seite 44/44

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