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Mikroökonomie WID

Güter wie Banknoten, Aktien, Rohöl in Barrel oder vollständige Konkurrenz, das Polypol (siehe dort)
Edelmetalle in Unzen schließen sachliche Präferen auf einem vollkommenen Markt.
zen (Vorlieben) der Käufer für bestimmte Erzeugnis
se oder Waren z. B. wegen besonders ansprechender Weltmarkt, Bezeichnung für einen räumlich nicht
Werbung oder Gestaltung der Produkte aus. Auf voll zu bestimmenden Markt, auf dem Waren und Leis
kommenen Märkten haben die Nachfrager keine per tungen weltweit von Unternehmen oder ganzen
sönlichen, räumlichen und zeitlichen Präferenzen. Volkswirtschaften gehandelt werden. Die Preise für
Fehlende persönliche Präferenzen schließen die Be Güter am Weltmarkt, z. B. Rohstoffe, werden als
vorzugung eines bestimmten Anbieters durch den Weltmarktpreise bezeichnet.
Nachfrager, z. B. wegen besonders freundlicher Be
dienung, aus. Die Abwesenheit räumlicher Präferen Wettbewerb, die Konkurrenz der Teilnehmer auf
zen verschafft keinem Anbieter oder Nachfrager einem Markt, vor allem der Wettkampf der Verkäu
Standortvorteile wie einen besonders günstigen fer von Erzeugnissen und Leistungen um die Gunst
Standort für sein Geschäft. Angebot und Nachfrage der Käufer. Der Wettbewerb ist das wichtigste Ge
treffen gemäß den Annahmen vielmehr auf einem staltungselement der Marktwirtschaft (siehe Kapi
Punktmarkt (siehe dort) zum gleichen Zeitpunkt an ei tel 1). Er sorgt dafür, dass die volkswirtschaftlichen
nem gleichen Ort (z. B. auf Wochenmärkten, Auktio Produktionsfaktoren den bestmöglichen Verwen
nen oder Börsen) zusammen. Der Ausschluss von dungen zugeführt werden und somit für die best
zeitlichen Präferenzen bedingt, dass z. B. keine Lie mögliche Güterversorgung in der Volkswirtschaft
ferfristen oder Abnahmetermine bestehen. Sämtliche (Steuerungsfunktion).
Anbieter müssen vielmehr in der Lage sein, sofort zu Der Wettbewerb ist weiterhin Motor für techni
liefern, und alle Nachfrager müssen bereit sein, die schen Fortschritt, für neue qualitativ hochwertige
Güter sofort abzunehmen. Damit ist z. B. ausge Produkte und für das Bestreben der Unternehmen
schlossen, dass ein Nachfrager nur aus dem Grund nach möglichst kostengünstiger Produktion (An
bei einem Anbieter kauft, weil dieser schneller liefern triebsfunktion). Der Wettbewerb bewirkt auch eine
kann als seine Konkurrenten. Darüber hinaus wird leistungsgerechte Verteilung der Gewinne, indem er
unterstellt, dass vollständige Markttransparenz dafür sorgt, dass nur solche Unternehmen dauer
herrscht. Alle Marktteilnehmer haben also eine voll haft am Markt bestehen können, die wettbewerbsfä
ständige Marktübersicht: Die Anbieter wissen, bei hig produzieren.
welchen Preisen und Mengen die Nachfrager die an
gebotenen Güter kaufen möchten, und die Nachfra Wettbewerbsbeschränkungen, Beeinträchtigun
ger sind darüber informiert, zu welchen Preisen und gen der marktwirtschaftlichen Konkurrenz durch
Mengen die Anbieter ihre Güter verkaufen möchten. abgestimmte Verhaltensweisen und vertragliche
Das Modell des vollkommenen Marktes dient in der Vereinbarungen zwischen Unternehmen, z. B.
Wirtschaftstheorie als Grundlage für eine Analyse durch die Bildung von Kartellen oder die Preisbin
der Wirkungszusammenhänge von Angebot, Nach dung oder durch Unternehmenszusammenschlüsse
frage und Preisbildung auf unterschiedlichen Märk und die damit mögliche Bildung einer marktbeherr
ten und liefert wichtige Erkenntnisse zur Untersu schenden Stellung. Wettbewerbsbeschränkungen
chung von unvollkommenen Märkten. In der wirt sollen durch die Wettbewerbspolitik (siehe Kapi
schaftlichen Realität sind die Bedingungen des voll tel 4) verhindert werden.
kommenen Marktes in der Regel nicht erfüllt. Der
Handel mit Wertpapieren an der Börse (im Börsen Widerspruchskartell, Zusammenschluss von
saal) kommt den Bedingungen des vollkommenen rechtlich selbstständigen Unternehmen gleicher
Marktes jedoch sehr nahe, da die Güter, die gehan Produktions oder Handelsstufe, der bis 2005 vom
delt werden, gleichartig sind, die Händler entspre grundsätzlichen Kartellverbot des § 1 Gesetz gegen
chende Marktübersicht besitzen und die Bedingun Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz) aus
gen des Punktmarktes vorliegen. genommen war.

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