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MAR Kapitel 2

ökonomen Heinrich von Stackelberg (* 1905, einnimmt, kann es leicht zur Ausnutzung dieser
† 1946). Danach treten auf jeder Marktseite entwe wirtschaftlichen Macht, z. B. durch überhöhte Prei
der ein großer, wenige mittlere oder viele kleine An se, Ausbeutung von Lieferanten oder Abnehmern,
bieter oder Nachfrager auf, sodass sich insgesamt Behinderung anderer Unternehmen durch Beliefe
neun verschiedene Marktformen in diesem Schema rungsstopp oder Herabsetzung der Wettbewerber,
ergeben. Wichtige Marktformen sind vollständige kommen. Die bestmögliche Versorgung über den
Konkurrenz oder Polypol (siehe dort), Monopol Markt ist in einer Volkswirtschaft jedoch nur ge
(siehe dort), und Oligopol (siehe dort). währleistet, wenn sich die einzelnen Marktteilneh
mer durch ausreichenden Wettbewerb in der wirt
Marktgleichgewicht, diejenige Situation auf ei
schaftlichen Macht gegenseitig ausgleichen. Eine
nem Markt, in der die angebotene Menge und die
Situation, in der einzelne oder auch wenige Anbie
nachgefragte Menge nach Gütern übereinstimmen.
ter oder Nachfrager über so viel Macht auf einem
Das Marktgleichgewicht wird durch den Gleichge
Markt verfügen, dass sie diese für ihre einseitigen
wichtspreis (siehe dort) für ein Gut und die entspre
wirtschaftlichen Interessen missbrauchen können,
chende Gleichgewichtsmenge dieses Gutes be
erfordert daher staatliche Maßnahmen der Wettbe
stimmt. Anbieter und Nachfrager verwirklichen im
werbspolitik (siehe Kapitel 4) zur Erhaltung des
Marktgleichgewicht ihre Vorstellungen von Preis
marktwirtschaftlichen Wettbewerbs.
und Menge und es kommt der größtmögliche Um
satz zustande. Solange das Marktgleichgewicht
Marktmechanismus, Preismechanismus, in der
noch nicht erreicht ist, führen laufende Anpassun
Volkswirtschaftslehre der Prozess der automati
gen der Marktteilnehmer (z. B. Preissenkungen
schen Preisbildung durch das Zusammenspiel von
durch die Unternehmen und Käufe auf Vorrat
Angebot und Nachfrage auf Märkten mit einer
durch die Verbraucher) zur Verschiebung von Ange
Vielzahl von Anbietern und Nachfragern in der
bot und Nachfrage hin zum Marktgleichgewicht.
Marktform der vollständigen Konkurrenz bzw. des
Diese Anpassungen werden auch als Marktmecha
Polypols (siehe dort). Die drei Marktfaktoren Ange
nismus (siehe dort) bezeichnet.
bot, Nachfrage und Preis stehen dabei in einem en
gen wechselseitigen Zusammenhang, sodass Ände
MARKTGLEICHGEWICHT
rungen von einem dieser Faktoren jeweils Verände
rungen der beiden anderen Faktoren zur Folge ha
p
Marktgleichgewicht
p* = Marktpreis bei ben.
freier Preisbildung
x* = abgesetzte Menge Eine besondere Rolle in diesem Zusammenspiel der
bei freier Preis- Marktfaktoren hat der Preis, da er Angebot und
bildung
Nachfrage am Markt zum Ausgleich bringt und da
Nachfrage Angebot
p* mit einen Gleichgewichtszustand herbeiführt.
Ist die nachgefragte und die angebotene Menge ei
nes Gutes vom Preis abhängig, wird der Anbieter
normalerweise umso mehr (weniger) verkaufen, je
x* x höher (niedriger) der Preis des Gutes ist. Umge
kehrt wird der Nachfrager üblicherweise umso
Marktgleichgewicht. Das Marktgleichgewicht im Schnittpunkt mehr (weniger) kaufen, je niedriger (höher) der
der Angebots und Nachfragekurve Preis ist. Der Gleichgewichtspreis, der Angebot und
Nachfrage zum Ausgleich bringt, bildet sich nun ge
Marktmacht: Marktmacht liegt vor, wenn Anbieter nau in der Höhe, bei der die von den Verkäufern an
oder Nachfrager auf einem Markt eine beherr gebotene Menge an Gütern auch von den Nachfra
schende Stellung einnehmen, also entweder ohne gern tatsächlich gekauft wird (Gleichgewichtsmen
Konkurrenz oder keinem wesentlichen Wettbewerb ge). Der Markt ist dann geräumt; es besteht somit
ausgesetzt sind oder im Vergleich zu anderen Wett weder ein Angebotsüberhang noch ein Nachfrage
bewerbern eine überragende Marktstellung einneh überhang. Die Wirtschaft befindet sich jedoch lau
men. Wenn nur eine kleine Anzahl von Unterneh fend in Bewegung und sowohl die angebotenen Gü
men auf einem Markt eine beherrschende Stellung termengen als auch die nachgefragten Gütermen

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