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Repetitorium Arbeits- und Sozialmedizin WS 2019/20

„Für alle 10 Fragen steht in den Folien i.d.R. drin was richtig ist und manchmal, warum die
anderen 4 Antworten falsch sind. Eine von den beiden Strategien wird zum Ziel führen.“

Lungenschäden
- verschiedene Lungenschäden
· Fibrosierungen (Silikosen) – kleine Lunge, hohe Lungengrenzen, kleine VC, kleine
TLC...
› Fibrosierungen durch länger bestehende Entzündung/chronische
Entzündungen wenn die Entzündung eine gewisse Dauer (14 Tage)
überschreitet, wird relevant viel Kollagen abgelagert
› Silikosen (hier = Pneumokoniosen = „Staublunge“, Staubschädigungen in der
Lunge) sind prototypisch (≈ modellhaft) für Fibrosierungen, die wird die Lunge
auch nicht mehr los
› kleine VC, aber nicht notwendigerweise ein hohes Residualvolumen!
› Die Staublunge entsteht durch Inhalation anorganischer Stäube. Es kommt zu
Lungenveränderungen,
die zur Lungenfibrose führen können. Es handelt sich um eine (meldepflichtige)
Berufskrankheit.
· Granulomatosen– knotige Veränderungen, oft mit Begleitentzündungen,
Verkalkungen (“Eierschalen”), ….
› manche Stäube führen zu Granulomen, andere nicht
› in der Arbeitsmedizin eher selten
› Pulmonale Granulomatosen: Granulomatöse Läsionen der Lungen sind im
täglichen bioptischen Untersuchungsgut kein seltener Befund. Pulmonale
Granulome können im Rahmen infektiöser und nicht-infektiöser Erkrankungen
oder Pneumokoniosen vorkommen. Sie können als nekrotisierende oder nicht-
nekrotisierende Formen das morphologische Bild bestimmen, mit einer Vaskulitis
einhergehen oder im Rahmen interstitieller Lungenparenchymerkrankungen wie
der exogen allergischen Alveolitis (EAA) als ein mehr oder weniger
morphologisches Charakteristikum wegweisend für die Diagnose sein. Klinisch-
radiologisch können Granulomatosen als interstitielle
Lungenparenchymerkrankung oder auch als Rundherde in Erscheinung treten.
Vor dem Hintergrund unterschiedlicher therapeutischer Maßnahmen stellen
Granulomatosen in der täglichen Diagnostik eine Herausforderung an den
Pathologen bezüglich der korrekten ätiologischen Einordnung dar.
· Malignome – lokale Raumforderungen als Lungen-Ca, Pleuramesotheliom („sie
kennen Asbest und das Pleuramesotheliom“, Thema einer Kasuistik)…..
· Entzündungen – feuchte RG, Fieber, Obstruktion, ....
› in der Arbeitsmedizin sehr relevant, in der Vorlesung betont worden!
› infektiös = Pneumonie durch einen Erreger
› nicht infektiös = typischerweise durch allergische Mechanismen (siehe
unten exogen allergische Alveolitis (= EAA))
· von den Entzündungen abzugrenzen: toxische Reizungen – viele Substanzen incl.
CO, Metallstäuben (Nickel, Chrom, Eisen…) bei Feuerwehrleuten (Brände),
Iso(thio)cyanate bei Fußbodenverlegern (Kleber) (stark lungentoxisch), H2S bei
Winzern (Tanks von Winzern von allen Kontaminationen beseitigen; “Entschwefeln” auch
HCN dabei, HCN ist aber nicht lungentoxisch) [Absetzen von spezifischen Toxinen, die
nicht die Lunge schädigen Hepatotoxinen - Aflatoxine, Neurotoxinen – Lösemittel
(Dysästhesien, Hypästhesien, Kribbeln… vor allem an den Beinen), Knochenmarkstoxine
– Benzol.....]
› toxische Pneumonitiden (= Mehrzahl Pneumonitis)
› auch sie zeigen sich in Entzündungsreizen, sind aber von den Entzündungen der
Lunge in gewisser Weise abzugrenzen die EAA ist ein klassischer
immunologischer Mechanismus einer 2Coombs und Gell Allergie“, die
toxischen Schädigungen sind simpel toxische Zerstörungen von Proteinen etc.
(Lungengewebe), aber es ist keine wirkliche spezifische Immunarbeit mit dabei!
- spezifisch: Exogen allergische Alveolitis (= EAA)
· exogene Allergene (mögliche pulmonale Allergene) – Pilz – Sporen
(Wiederverwertungshöfe), Heu (Bauern), Vogelfedern (Vogelzüchter, Hühnerhalter),
Weizenmehl (Bäcker), alles Proteine
› arbeitsmedizinisch nur wichtig, wenn diese Schädigungen über den Beruf
kommen!
› Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei der exogen-allergischen
Alveolitis um eine von außen (durch organische Stäube) ausgelöste
Lungenerkrankung auf dem Boden einer allergischen Reaktion. Häufig
betroffen sind Berufsgruppen mit Kontakt zu Vögeln, Heu oder Wasser-
Vernebelung (z.B. Belüftung).

· immunologisch: eher Typ 3 (= durch Ablagerung von Immunkomplexen, IgG von


Bedeutung) als Typ1-Allergie (nach Coombs und Gell); Typen 2 und 4 sind noch seltener
› Typ 1 Reaktion: Histaminfreisetzung, Asthmabeschwerden; Sekunden bis
Minuten nach Allergenexposition; bei EAA eigentlich nicht/selten
› Typ 3 Reaktionen 1-12 Stunden nach Allergenexposition, zeigen sich wie
echte Allergien im Prinzip ist das Auftreten der Typ 3 Reaktion
dosisunabhängig
2 min nach Exposition bei EAA keine Reaktion, 2 Stunden danach schon, über 3
Tage hinweg wieder nicht, wenn man nicht kontinuierlich Allergen aufnimmt

· Abgrenzung von anderen Ursachen (z.B. Pollen, Hausstaub), die nicht


arbeitsmedizinisch sind, nur sehr schwer bis unmöglich
· akute Erkrankung (Stunden) mit typischen Entzündungssymptomen (Calor, Dolor,
Rubor, Tumor, Functio laesia): Lungenödem (interstitiell), Rasselgeräuschzunahme,
Abnahme von CO-Diffusion durch verdickte Diffusionsmembran und VC,
Leukozytenanstieg
· Antigenkarenz zwingend! → wenn das nicht geht: Umschulung
· in der Arbeitsmedizin gilt kategorisch: Heilung nicht möglich!
· da vermeidbar, keine Glukokortikoide, LT-Hemmer, Mastzellstabilisatoren....

- spezifisch: Silikosen (= Pneumokoniosen)


› Schädigungspotential abhängig von der Partikelgröße (alveolengängig?; klein ist
potentiell gefährlicher), der Form (Fasern, Nadeln, Kugeln?), des Materials (Meersalz
ist kein Staub; Kohle, Quarz, Metallsalze – Cr, Ni....)
· Stäube bleiben lange, irritieren lange Defektheilung
· große Stäube werden in der Nase festgehalten; Stäube müssen einen
Durchmesser von 10 μm unterschreiten, damit sie alveolengängig sind; je
tiefer sie in die Lunge eindringen, desto größer ist das Schädigungspotential
· oft hängt das Schädigungspotential von der Form ab: Nadeln sind gefährlicher als
Kugeln
· Material: Goldpartikel wenig gefährlich, Asbestpartikel hoch gefährlich,
Eisenpartikel irgendwo dazwischen
· Meersalz: technisch gesehen sind Meersalzkristalle Stäube, rechtlich nicht,
biologisch lösen sich die Kristalle in der Lunge schnell auf und sind dann auch
keine Stäube nicht alles, was Partikel ist und in die Lunge kommt ist auch gleich
Staub!
› initial Entzündung, dann Fibrose kleiner und großer Lungenstrukturen (Bronchien,
Parenchym) erst Obstruktion, dann gemischt obstruktiv-restriktive Erkrankung (kann ganz
zum Schluss in eine rein restriktive Lungenerkrankung übergehen)
› Silikosen kombinieren gerne bzw. potenzieren sogar den Schaden durch andere
Lungenerkrankungen: Kombinationsschäden mit Tuberkulose, Pneumonien,
Rauchen.....
· dabei ist es nicht wichtig, ob diese anderen Lungenerkrankungen primär
obstruierend oder primär restriktiv sind, weil in den Silikosen/Pneumokoniosen
beides drin ist; mal wird die Obstruktion, mal die Restriktion überadditiv
verschlimmert
· Hypoxämie, Ruhehypoxie mit Dyspnoe, oft auch Husten
· kann sich auf Sauerstoffgabe bessern
› viele Namen für Silikosen/Pneumokoniosen
– Mehlstaublunge (beim Bäcker), Bäckerasthma, Farmerlunge, Byssinose (=
Baumwollstaub), Berylliose (= Berylliumoxid /-carbonat), Asbestose (= Asbest), Silikose
(= Überbegriff für alle Silikate; Asbest als ein Silikat), Siderose (= Eisen; Ablagerung von
Rostpartikeln), Anthrakose
(= Kohlenstaub; jeder Städter hat das, aber Bergleute natürlich ganz massiv), Barytose
(= Aspirieren von bariumhaltigem Kontrastmittel oder in der Herstellung die Exposition mit
Bariumhydroxidstäuben), Aluminose (= Aluminiumoxidrauch oder -staub), Metal Fume
Fever
(= Schädigung durch heißes Metall, insbesondere durch Nebengruppenelemente; Fume =
Rauch/Dampf; „da müssen Sie darauf achten: Metal Fume, also Metalldämpfe, das muss
mit dabei sein“), …
Die Farmerlunge ist durch Inhalation von Sporen von thermophilen Aktinomyzeten, gegen
die der Organismus spezifische IgG-Antikörper bildet, bedingt. Diese kommen zum Beispiel
in verottendem Stroh, Heu oder ähnlichen organischen Materialien vor. Es handelt sich um
eine anerkannte Berufskrankheit.
› Klassifikation der Schwere einer Silikose anhand des Röntgenbildes durch
standardisierte Auswertung nach ILO („International Labour Organization“); kein
Labormarker oder ähnliches
· ILO hat Kriterien festgelegt, nach denen der Schweregrad einer jeden
Silikose/Pneumokoniose eingeteilt wird; wenn es berufsbedingt exponiert ist, kommen
finanzielle Folgen dazu und dann wird ILO auch für Begutachtungszwecke angewandt
Silikose oder keine?
- spezifisch: Druckluftschäden (Tauchmedizin)
› zwei Varianten
· eine Variante entsteht, wenn man zu lange unten bleibt:
o zu schnelle Druckzunahme – Barotrauma in Körperhöhlen (Abdomen,
Lunge, Gallenblase…); kleineres Problem
o in der Tiefe tritt in großen Mengen Stickstoff in die Gewebe über;
Stickstoff in hohen Konzentrationen (lange hohen Drücke) wirkt irgendwann
wie Lachgas (N2O): anästhesierend bis zur Bewusstlosigkeit Narkose
durch N2 – Tiefenrausch; nimmt bei mehreren Tauchgängen noch zu!
(Nicht nur keine Gewöhnung, sondern im Gegenteil noch eine
Wirkungsverschlimmerung!)
· eine Variante entsteht, wenn man zu schnell auftaucht:
o zu schnelle Druckabnahme – Caisson’sche Krankheit,
Taucherkrankheit (“Taucherflöhe”); die in die Flüssigkeiten übergetretenen
Gasmengen können in kleinen Gefäßen als Gasblasen aufsteigen =
Mikrozirkulationsstörungen etc. durch Luftblasen (Luftembolien);
Therapie: Druckkammer
› dem ersten kann man, wenn man muss, durch höher konzentrierte Sauerstoffgabe
entgegenwirken
Lärm („noch häufiger als das Einatmen von Stäuben“)

- derzeit häufigste anerkannte Berufskrankheit (nicht z.B.: häufigste tödliche


Berufskrankheit, häufigste entschädigte Berufskrankheit, häufigste zur Berentung
führende Berufskrankheit)

› viele Lärmschädigungen werden anerkannt, sind dann aber unter den „ominösen
30%“ und dann werden sie nicht entschädigt
› häufigste Ursache ist “privater” Lärm – Disco, nicht der Beruf! Privater Lärm ist die
häufigste Ursache für Schwerhörigkeit; das Ohr unterscheidet nicht, ob privater oder
beruflicher Lärm
› Anteil an den anerkannten BK derzeit etwa 30%, Anteil an den entschädigten BK ist
unter 10%
- wie messe ich Lärm? Lärmkurven nach Energie, nach Lautheit (Amplitude), nach Empfindung
(subjektiv)
- für alle Kurven Korrektur nach dem menschlichen, Frequenz-abhängigen Gehör
- die Lärmmesskurve ist eine logarithmische Kurve („das heißt eine Verdopplung des
Lärmes äußert sich immer in der gleich hohen Zunahme der Zahlen, nicht in einer
Verdopplung der dB-Zahlen“)
› zwischen dem leisesten hörbaren Ton und der Hörschwelle, ab der es wehtut, liegt
ungefähr ein Faktor von 1012
› für Schalldruck: +3 dB = Verdoppelung, +10 dB = Verzehnfachung der Energie
› Schalldruckpegel: Quadrat des Schalldrucks – 3+3 dB = 6 dB
› für Lautstärke: +10 dB = doppelt so laut
- Anhaltspunkte zum Auswendiglernen
› bei der Normfrequenz von 1000Hz ist 0 dB für den Ohrgesunden die Hörschwelle
› typische Werte: Hörschwelle 0 dB, ruhiger Wohnraum 20 – 30 dB, Unterhaltung: 50 –
60dB, Hörschutz: ab 85 dB Hörschutz vorgeschrieben (das bedeutet der Arbeitgeber
muss einen Hörschutz bereitstellen, der Arbeitnehmer ist aber nicht gezwungen, diesen zu
tragen), Düsenflugzeug 120 dB, Schädigungsschwelle 130 dB
› über 100dB tuts weh, richtig erst bei 120-130dB bei Dauerlärm, nicht Knall! (beim
Dauerlärm kann sich das Ohr anpassen (dämpfen), beim Knall nicht (geht zu schnell);
beim Knall kann das Trommelfell platzen, beim Dauerlärm schwierig) startendes Flugzeug
nicht so schlimm, wie gleich lautes Gewehr, das neben dem Ohr abgefeuert wird
› ab 135dB ist das Ohr geschädigt; ab 150dB kann man damit rechnen, dass es kaputt ist
und das Gehör auch nicht wiederkommt
- Unterscheidung der dB-Skalen:
› dB(A) – gleiche Lautheit bei leisen Tönen (Standard, oft genommen)
› dB(B) – gleiche Lautheit bei 50 – 70 phon = mittellaute Töne
› dB(C) – gleiche Lautheit bei Knall etc. (80 – 90 phon)
› zwischen 300 und 10 000 Hz KEINE wesentlichen Unterschiede
› Bei der Schallmessung wird in der Praxis der Schalldruckpegel in Dezibel verwendet,
unter Berücksichtigung der Frequenzabhängigkeit des menschlichen Ohrs. Dazu
wurde eine "Frequenzbewertung" eingeführt, welche die geringere Empfindlichkeit
unserer Ohren für die tiefen Frequenzen nachbildet. Diese Frequenzbewertung
wurde international festgelegt und mit A-Bewertung bezeichnet. Der mit dieser
Frequenzbewertung gemessene Schalldruckpegel wird als "A-bewerteter
Schallpegel" LA bezeichnet und in Dezibel [dB-A] angegeben. Alle handelsüblichen
"Schallpegelmesser" messen den Schalldruckpegel und den A-bewerteten
Schalldruckpegel.

Infektionen (berufsbedingt)
- es werden alle Klassen von Erregern übertragen
› Viren
· spezifische Tätigkeiten, Expositionen (Gärtner etc. – Hantavirus; Förster,
holzverarbeitende Berufe (Tischler) – Tollwut, FSME; Ärzte – HBV, HCV, HIV
› Bakterien
· spezifische Berufsexposition (Bauern, Metzger – Brucella, Borrelia,
Francisella; feuchte Landschaft – Leptospira)
› Protozoen
· Berufs- (Förster!) oder Länder-spezifische Exposition (Anamnese;
Trypanosoma, Plasmodien, Leishmania, Entamoeba, Pneumocystis)
› Würmer
· Länder-spezifische Exposition (Anamnese; Ascaris, Filaria, Taenia,
Echinococcus, Onchozerka, Trichinella, Schistosoma)
- Beispiel einer SAK-Frage: Welcher Erreger gehört am wenigsten zu beruflich übertragenen
bakteriellen Infektionen? Achten darauf, dass alles in der Frage auf die Antwort zutrifft nicht nur
beruflich bedingt, sondern auch bakteriell! Ist ein Pilz etc. dabei (bei den Antwortmöglichkeiten)?
Ein Kriterium, das nicht im Vordergrund steht, kann die Lösung geben.
- Behandlungspflicht (mit entsprechenden Schutzvorgaben) → kann NICHT prinzipiell aus
Eigenschutz-gründen abgelehnt werden (alle Infektionskrankheiten)
Rehabilitation

- Was mache ich nun, wenn ich eine berufsbedingte Erkrankung habe?
- nach Sozialgesetzbuch:
› soll die Teilhabe am allgemeinen/sozialen Leben ermöglichen
· das bedeutet auch Rentner können in eine Reha kommen! Rentner sein heißt
nicht, dass man bettlägerig bleibt.
› soll die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt ermöglichen (nicht unbedingt im
gleichen Beruf evtl. Umschulung)
› soll langfristige Wirkungen erzeugen, soll die Dauereingliederung bewirken
› erfordert die Mitarbeit des Patienten
› Was ist keine Reha? Keine Palliativbehandlung, keine Einstellung/Optimierung der
Medikation, Akuteingriffe (die Versorgung ALLER Unfallfolgen ist nicht Reha, Reha
beginnt danach!
Zur Wiederherstellung, nicht zur kurativen Behandlung)
- „Reha in allen Varianten“:
› Pneumologische Rehabilitation bei Silikosen, EAA, Asthma etc.
· „alle Raucher sind da“, kein Arbeitsunfall
› Orthopädische Rehabilitation bei muskuloskelettalen Erkrankungen
· häufig bei berufsbedingten Erkrankungen, orthopädische Reha z.B. nach Bruch
› Psychosomatische Rehabilitation
· zunehmend wegen Burn-out…
› kardiologische Rehabilitation
· zur Primär- oder Sekundärprävention von Angina pectoris oder Herzinfarkt
- Wann wird Reha durchgeführt? Bei berufsbedingten Erkrankungen.
- Reha ist i.d.R. Sekundärprävention, selten Primärprävention
- verschiedene Berufe erzeugen verschiedene berufsbedingte Erkrankungen, für die die jeweils
passende Reha ausgewählt werden muss: keine „Bildschirmreha“ (Erholung vom PC-
Bildschirm)

Meldung einer BK (= Berufskrankheit)

- Festlegung durch den Gesetzgeber (Teil der arbeitsbedingten Krankheiten)


- Meldung des Verdachts durch den feststellenden Arzt (wahrscheinlicher! ursächlicher
Zusammenhang für den Meldenden)
› Erkrankung muss durch den meldenden Arzt nicht belegt werden, nur der Verdacht
muss belegt werden der Verdacht sollte begründet sein
› Belegung erfolgt erst später; Bsp.: Bei Verdacht auf Pneumokoniose Belegung einer
Pneumokoniose mit Röntgenbild und der ILO-Klassifikation.
- für die Bewertung des Kausalzusammenhanges gibt es die Begutachtung nach dem “Prinzip
der doppelten Kausalität”, d.h. nach Expositionszeit und Schädigungsmechanismus
› bei einer Berufskrankheit muss der Kausalzusammenhang gegeben sein! Der
zeitliche Zusammenhang und die zum Schädigungsmechanismus passende Krankheit
müssen gegeben sein es muss mechanistisch und zeitlich passen! (das wird
gefordert bei der Meldung eines Verdachtes einer BK); eine Komponente alleine
reicht nicht, aber mehr als die beiden braucht man auch nicht!
Bsp.: Vor einer Woche Benzol eingeatmet und jetzt Leukämie nur mechanistisch aber
nicht zeitlich passend.
- Berufsgenossenschaft hat dabei auch nichts zu sagen, sondern soll die Anzeige lediglich zu
Kenntnis nehmen und verarbeiten
› Schweigepflicht erlischt gegenüber der Berufsgenossenschaft, sobald Patient mit
der Meldung seiner Erkrankung als BK einverstanden ist; an niemand anderen
werden die Informationen weitergegeben
- geht an die Berufsgenossenschaft, mit Information des Arbeitgebers und des
Arbeitnehmers
- wird anerkennt, wenn in der Liste der BK enthalten oder wenn es außerhalb der Liste im
Einzelfall gute wissenschaftliche Belege für den Kausalzusammenhang gibt (=
„Öffnungsklausel“): wird laufend aktualisiert, d.h. erweitert; bisher keine KH wieder
herausgestrichen, nur eingefügt („Organismus ohne Ausscheidungsorgan“); hat eine
“Öffnungsklausel”
› die Liste ist ein rechtliches Rahmenwerk; für all die Fälle dazwischen gibt es die
individuellen Anerkennungsfälle, die sog. „Öffnungsklausel“
› Eine Öffnungsklausel ist eine Klausel in Gesetzen oder Verträgen, wonach
abweichende Vereinbarungen, die nicht mit einer geregelten Norm
übereinstimmen, gleichwohl gültig sein sollen.

Schwangerschaft und Mutterschutz

- „im Zweifelsfall wird alles für Mutter und Kind getan“


- in dem Moment, in dem eine Frau weiß, dass sie schwanger ist, sollte/muss sie es dem
Arbeitgeber melden, da ggf. ein anderer Arbeitsplatz zugewiesen werde muss, wie z.B. bei
radiologisch technischen Assistentinnen, die ab der Schwangerschaft nicht mehr im Kontrollbereich
arbeiten dürfen

- Mutterschutz:
› nach der Geburt sollte eine Stillzeit gewährt werden (nur festgelegt, dass Stillzeit
gewährt werden muss Dauer nicht festgelegt; nach “allgemeinem Ermessen”)
› dabei geht es um den Fall, dass die Frau nach der Geburt direkt wieder arbeitet; Stillzeit
muss am Arbeitsplatz gewährt werden und wird nicht nachgearbeitet!
› Befreiung von bestimmten Einteilungen (Nachtschicht, Akkord- und Mehrarbeit)
› Möglichkeit der Krankschreibung bei kindlichen Erkrankungen
- › Beschäftigungsverbote (MuSchG = Mutterschutzgesetz):
• schwere körperliche Arbeiten
• länger als 4 h Stehen
• Heben und Tragen regelmäßig > 5 kg oder gelegentlich > 10 kg
-• Akkord- und Nachtarbeit (Bezahlung pro geleistete Arbeitsmenge!)

• Mehrarbeit
• Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen (infektiöse Materialien, Strahlung,
Zytostatika)
• Arbeit auf Beförderungsmitteln
-

- allgemein:
› Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes bei Bekanntgabe der Schwangerschaft
· z.B. nötig in der Radiologie, Mikrobiologie… Begehung und Identifizierung
möglicher Risikoquellen muss bei Bedarf gemacht werden
› vor Beschäftigungsverbot der Schwangeren durch den Arbeitgeber: Einbeziehen der
Betriebsärztin
· Betriebsarzt soll abwägen, was bei der jeweiligen Arbeitsstelle für Do‘s and
Don’ts möglich sind

- spezifische Gefahren (STORCH):


› STORCH-Erreger verursachen spezifische kindliche Schädigungen, ohne die Mutter zu
schädigen
S = Syphilis (Erreger: Treponema pallidum), T = Toxoplasmose (Erreger:
Toxoplasma gondii),
O = Andere (engl.: other), R = Röteln (Erreger: Rötelnvirus), C = Cytomegalie
(Erreger: Humanes Cytomegalievirus), H = Herpes simplex (Erreger: Herpes-
simplex-Viren 1&2)

› Röteln – Seronegativität bei 3% der Geimpften (ca. 3% der Geimpften verlieren


den Impfschutz wieder) → etwa 300 000 Frauen im reproduktiven Alter (alle
Frauen in Deutschland im gebärfähigen Alter ≈ 10 Millionen, daher die 300 000 bei
3%)
· „die Mutter steckt die Röteln gut weg aber mit der Rötelnembryopathie ist
nicht zu scherzen“
· spezifische Rötelnembryopathie im 1. Trimenon,
 Abort ist nicht die Regel oder nur im 1. Trimenon!
Eine Rötelninfektion im 2. und 3. Trimenon trifft keine Organogenese
mehr. Es gibt daher allgemeine unspezifische Schäden, aber die
spezifische Rötelnembryopathie nicht.
· spezifische Rötelnembryopathie: Verkalkungen im Gehirn und im Auge
· Die Infektion mit dem Rötelnvirus stört beim Fetus Zellteilungen und
Differenzierungsvorgänge und führt entweder zum Abort oder zur
Embryopathie und Röteln-Syndrom des Neugeborenenen. Die Röteln-
Embryopathie kann eine Vielzahl von Fehlbildungen verursachen,
hauptsächlich betroffene Organsysteme sind das ZNS, Auge, Ohr und
Herz.
Beobachtet werden: geistige Retardierung, Hepatosplenomegalie,
Hepatitis, Petechien, Mikrozephalie, Enzephalitis, Myokarditis, Glaukom,
Katarakt, Fehlbildungen der Retina, Innenohrschwerhörigkeit bzw.
Taubheit, Kongenitale Herzfehler (häufig Ductus Botalli apertus,
Pulmonalstenose, Fallot-Tetralogie), Klassische Symptomtrias (Gregg-
Trias): angeborenem Herzfehler, Innenohrtaubheit und Katarakt

› spezifische “Früh”infekte: Toxoplasma, Syphilis, Rubella/Röteln


› spezifische „Spät“infekte: Listerien… aber nicht viele

Gesetzliche Vorgaben / Regeln

- etliche gesetzliche Regeln für die


› Vorsorge von Arbeitsplatzschäden – ArbSchG (= Arbeitsschutzgesetz)
· regelt allgemeine Arbeitsbedingungen, z.B. Vorgabe eines Lärmschutzes, in
Kantine keine Zigarettenautomaten…

› Erlassung von Grenzwerten – MAK-Liste, TA Luft, TA Wasser (= Technische


Anleitung zur Reinhaltung der Luft/des Wassers)...
· ein Grenzwert für die BK-Liste = eine durch die „Deutsche
Forschungsgemeinschaft“
(= DFG) festgelegte Konzentration (manchmal unterschiedlich je nachdem,
ob in Luft, Trinkwasser etc.); die Grenzwerte werden vom Gesetzgeber
erlassen (von der DFG erarbeitet, vom Gesetzgeber erlassen)
Die Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Wert) gibt die maximal
zulässige Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff
in der (Atem-)Luft am Arbeitsplatz an. Die jeweils dabei festgesetzten
Werte sind ein Kompromiss in der Abwägung zwischen möglichen
Gesundheitsschäden (wobei auch der Schichtbetrieb zu
berücksichtigen ist) sowie den Risiken und den Kosten bei der
Produktion.
Die MAK-Werte sind „keine Konstanten, aus denen das Eintreten oder
Ausbleiben von Wirkungen bei längeren oder kürzeren
Einwirkungszeiten errechnet werden kann.“ Im Zuge des technischen
Fortschritts kommt es demzufolge zu Anpassungen bzw. zur
Absenkung der entsprechenden Werte. Eine Liste der MAK-Werte
zusammen mit den BAT-Werten (= biologischer
Arbeitsplatztoleranzwert) und Vorschläge zu Änderungen werden von
der „Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher
Arbeitsstoffe“ in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
erarbeitet und veröffentlicht.
› Bewertung von gemeldeten Fällen – Gutachter, BK-Liste (häufiger Gutachter)
· der Gutachter muss die BK beweisen bzw. sich festlegen, ob der
Kausalzusammenhang gegeben ist, dies ist nicht die Aufgabe des
Meldenden!

› Schweigepflicht – ArbSichG (= Arbeitssicherheitsgesetz), SGB (= Sozialgesetzbuch),


Berufsordnung

- Gesetze enthalten Formulierungen wie: “nach dem Stand der Wissenschaft” → macht
Grenzwerte in Verordnungen zu gesetzlichen Vorgaben
› „plötzlich werden Dinge wie die DFG-Liste mit Gesetzeskraft verziert“
- Gesetze sind Erlassen übergeordnet, Erlasse konkretisieren Gesetze
› Hierarchie: Verfassung → Allgemeine Gesetze → Spezifische
Gesetze/Anhänge (Verordnungen) → Durchführung (Richtlinien) →
Empfehlungen (Leitlinien)
- Aufgabenteilung:
› Chemikalien → Bundesamt für Risikobewertung (= BfR)
· nimmt eine allgemeine Einschätzung vor (nicht im Einzelfall), ob eine
Exposition gefährlich ist
› Erreger/Impfstoffe → Paul Ehrlich-Institut (Zulassung und Bewertung)
› Arzneimittel → BfArM (= Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte)
· Zulassung und Bewertung durch BfArM; Medizinprodukte BfArM und
TÜV
Gesetzliche Unfallversicherung

- nochmal speziell aus den 5 Säulen der Sozialversicherung herausgenommen


(5 Säulen siehe unten); hat ein paar Besonderheiten!
- wird ALLEINIG vom Arbeitgeber getragen, während alle anderen 4 Säulen der
Sozialversicherung durch Arbeitgeber und -nehmer gezahlt werden (nicht unbedingt 50:50)!
- für den Arbeitgeber verpflichtend; jeder Betrieb muss eine haben!
- Aufgaben:
› schützt vor arbeits(platz)bedingten Schäden
› soll Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Schäden vermeiden
› übernimmt Primärprävention; z.B. durch Verbesserung von
Arbeitsplatzprozessen
› entschädigt Arbeitsunfälle (= eingetretene Schäden) (hier geht der Hauptteil des
Geldes der Unfallversicherung rein); sorgt dafür, dass der individuelle Schaden
ausgeglichen wird
· incl. Renten
· incl. Behandlungskosten, Wiedereingliederungskosten (Reha)
· incl. psychologische Hilfen
· incl. Kosten für die Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Hilfen am Arbeitsplatz
- gilt vor allem für arbeitsbedingte Prozesse (am Arbeitsplatz, Hin- und Rückweg, Gang zur
Kantine – NICHT aber Schutz vor schlechtem Essen)
- gilt nicht für allgemeine Erkrankungen, die die Arbeit behindern
- bei Arbeitsunfällen (z.B. Nadelstichverletzungen…) – Behandlung durch einen D-Arzt
(Durchgangsarzt) obligat
› meist Chirurg oder Orthopäde (BetriebsUNFALL), da die meisten Unfälle
traumatologisch sind
› Bezahlung durch die Unfallversicherung (man braucht den D-Arztbericht, sonst wird
der Unfall bei der Unfallkasse nicht als Arbeitsunfall akzeptiert!)
› Unfallkasse zuständig für die Behandlung, NICHT für die Anerkennung als
Berufskrankheit, dafür ist der Gutachter zuständig!

5 Säulen der Sozialversicherung


Krankenversiche Unfallversiche Rentenversiche Arbeitslosenversich Pflegeversiche
rung rung rung erung rung
Versicheru Arbeitnehmer Arbeitnehmer Arbeitnehmer Arbeitnehmer Arbeitnehmer
ngs- Rentner
pflicht Arbeitslose
Kinder Schüler
Studenten Studenten
Leistung Gesundheitsförde Unfallverhinder Altersrente Arbeitsförderung Pflege
rung ung Berufs- und Arbeitslosengeld-Hilfe (ambulant und
Früherkennung Therapie nach Erwerbsunfähigk Hilfsmittel Stationär)
Therapie Unfällen eits-Rente
Sterbegeld Entschädigung Reha
Krankengeld Reha
Träger Pflicht-/SGB- Berufsgenoss Landesveransta Bundesanstalt für Pflegekassen
Kassen en-schaften lten Arbeit (Teil der
Ersatzkassen (LVA) Kranken-
Unfallkassen Bundesveranst kassen)
(Bund, Land, alten
weitere) (BfA)
Versorgungswe
rke
Finanzierun Arbeitnehmer Arbeitnehmer Arbeitnehmer Arbeitnehmer
g Arbeitgeber Arbeitgeber Arbeitgeber Arbeitgeber Arbeitgeber
Zugehörige Therapie Therapie Rehabilitation Rehabilitation
Arzttätigkei Vorsorge Gutachten Gutachten Gutachten Gutachten
t MDK MDK
Die Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung macht unsere Sozialversicherung.
Zusammenfassung Arbeitsmedizin
2./3. Klinisches Semester

Vorlesung 1: Einführung - Propädeutik der Arbeitsmedizin Teil 1

- Grundlagen des gesetzlichen Arbeitsschutzes:



Arbeitsschutzgesetz: §5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen

ArbMedVV: §1 Ziel u. Anwendungsbereich: arbeitsbedingte Erkrankungen u.
Berufserkrankungen frühzeitig erkennen u. verhüten
- Arten der Vorsorge: Pflichtvorsorge, Angebotsvorsorge, Wunschvorsorge
- Arbeitgeber erhält nur Meldung, dass Vorsorge stattgefunden hat, keine Ergebnisse! Anders bei
Eignungsuntersuchung!
- 1. Nachuntersuchung nach höchstens 12 M., danach alle 3 J.
- Besondere Anforderungen für Inh. der Fahrerlaubnis D, D1, DE, D1E hinsichtlich: Belastbarkeit,
Orientierungsleistung, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeitsleistung, Reaktionsfähigkeit
- Sozialgesetzbuch, siebtes Buch, 3. Ab., §7: Versicherungsfälle sind Arbeitsunfälle u.
Berufskrankheiten, verbotswidrige Handeln schließt Versicherungsfall NICHT aus
- Arbeitsunfälle: plötzlich (maximal innerhalb einer Schicht), von Versicherten, infolge einer den
Versicherungsschutz begründenden Tätigkeit
- Wegeunfälle: versichert sind Tätigkeiten des Zurücklegen des mit der versicherten Tätigkeit
zsmhängenden Weges nach u. vor dem Ort der Tätigkeit, Umwege wg. Kinderbetreuung u.
Fahrgemeinschaft ebenfalls versichert
- Berufskrankheit wird auf Liste der Berufskrankheiten aufgenommen bei
Ursachenzusammenhang o. erhebliche Erkrankungsrisiko
- Ärzte müssen begründeten Verdacht auf Berufskrankheit anzeigen.
- Schweigepflicht entbindet NICHT von der BK-Meldepflicht. Unterlassung der BK-Meldung ist
ein Kunstfehler.
- Arbeitsunfähigkeit (AU): SGB V, GKV, Krankenversicherung
- Erwerbsunfähigkeit/ Erwerbsminderung: SGB VI, RV, Rentenversicherung
- Minderung der Erwerbsfähigkeit: SGB VII, UV, Unfallversicherung
- Grad der Behinderung SGB IX: Schwerbehinderung ab 50%
- Rente wird ab 20% Minderung der Erwerbsfähigkeit geleistet.
- Bei Berufskrankheit o. Arbeitsunfall: Verbandsbuch, Durchgangsarzt-Verfahren,
Verletztenverfahren

Vorlesung 2: Einführung - Propädeutik der Arbeitsmedizin Teil 2

- Die Krankenversicherung wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer u. Arbeitgeber getragen


- Die Unfallversicherung wird zu 100% durch den Arbeitgeber finanziert, alle anderen Säulen der
Sozialversicherung durch beide!
- Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst sind in der Unfallkasse des jew. Bundeslandes versichert.
- Berufsunfähigkeitsrente erhalten nur Personen, die in KEINEM Beruf mehr arbeiten können,
also auch keinen Berufswechsel
- Säulen der Sozialversicherung in DE: Krankenversicherung, Unfallversicherung,
Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, NICHT
Berufsunfähigkeitsversicherung
- PSA (Persönliche Schutzausrichtung): muss vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden, T -
O - P-Schema, Technische Lösung, Organisatorische Lösung, persönliche Lösung
- Meldepflichtige Erkrankungen müssen innerhalb von 2 W gemeldet werden

Namentlich: Hep B + C

Nicht-namentlich: HIV
- Die Eintragung in den Impfausweis muss NICHT enthalten, ob Impfung aktiv o. passiv war.
- MuSchG: Gilt NICHT NUR für Frauen im Arbeitsverhältnis, auch Studentinnen, Arbeitsplatz
muss in BRD liegen, Staatsangehörigkeit u. Familienstand egal
- Röntgen: Schwangere dürfen KEINE Arbeiten im Kontrollbereich durchführen, sie dürfen aber
Arbeiten im Überwachungsbereich durchführen.
- Gebärfähige w < 2 Millisievert pro Monat
- ungeborenes Kind < 1 Millisievert
- beruflich Strahlen Exponierte in allen Kalenderjahren < 400 Millisievert
- Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG): Regelt die Pflichten des Arbeitgebers zur Anstellung von
Betriebsärzten, Arbeitssicherheitsingenieuren u. anderen Fachkräften für Arbeitssicherheit
- Im Krankheitsfall darf der Betriebsarzt nicht prüfen, ob es sich um Simulation handelt.
- ASiG gilt auch für in DE tätige ausländische Unternehmen.
Vorlesung 3: Erkrankungen durch anorganische Stäube

- Bei anerkannter Berufskrankheit übernimmt BG: Behandlung, Umschulung, Umgestaltung des


Arbeitsplatzes, psycho. Hilfen, Rente
- Voraussetzung für Rente ist Minderung der Erwerbsfähigkeit
- Berufskrankheit kann der Arzt, jeder Unternehmer u. die Krankenkasse anzeigen
- Speicherkrankheiten durch anorganische Stäube: keine Fibrosierung, keine pulmonale
Hypertonie, können sich rückbilden, meist keine Beschwerden, z.B. Anthrakose, Baritose,
Siderose, Talkose
Pneumokoniose = Staublunge:
- Differenzierung durch Röntgen u. Arbeitsanamnese
- kann zu Fibrose mit Funktionsstörung führen
- langjährige Latenz, Fortschreiten auch nach Expositionsende
- Dyspnoe, Husten, Auswurf , später Tachypnoe, rep. Insuffizienz, Cor pulmonale
- LuFu: restriktive Ventilationsstörung (teils + obstruktive Komponente), pulm.
Diffusionsstörung
Silikose:
- = Pneumokoniose durch SiO2-Staubpartikel
- Gewebeschrumpfung, kann mit Emphysembildung, COPD u. Pneumothorax einhergehen
- Konglomerate (Knötchen) im Röntgen
- Silikotische Schwiele charakteristisch für Spätstadium
Asbestose:
- faserförmiges silikatisches Mineral, hitzestabil, säurestabil
- Führt zu Pleuratropie/ Pleuradrift u. Fibrose
- karzinogen
- besonders gefährlich Braunasbest (Amosit) u. Blauasbest (Kryokydolith)
- Entscheidend ob sich Fasern in Lunge ablagern ist ihre Geometrie; Länge/
Durchmesser = > 3:1, für Kanzerogenität 5:1
- Radiologische Zeichen der Exposition (keine Präkanzerosen!): hilusnahe Schatten, retikuläre
Zeichenveränderung, Pleuraplaques mit diffuser Fibrose, Pleuraergüsse
- Faserjahre = n x 10^6 Fasern/m^3 x Dauer (a); es müssen mindestens 25 J. für
Anerkennung sein
Asbeststaubinduziertes Mesotheliom:
- häufigstes beruflich verursachtes Karzinom, 10-15 J. Latenz
Vorlesung 4: Erkrankungen durch organische Stäube

- 4203: Adenkarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen durch Stäube von Buchen- und
Eichenholz
Exogene allergische Alevolitis:
- Entzündung der Alvoelen
- interstitielle Erkrankung, kann zu Lungenfibrose führen
- Asthma bronchiale ist eine Typ1, EAA eine Typ3 oder Typ4 Reaktion
- am häufigsten durch Vogelantigene ausgelöst, danach Actinomyceten (Farmerlunge)
- Einteilung: S1 - Granulozyteninfiltrat mit Ödem, S2 - Lymphozyteninfiltrat mit Granulom, S3 -
Fibrose
- Symptome 3,5 - 12 h nach Exposition
- feinblasig feuchte RG bei EAA, trockene RG bei Asthma
- restriktive Ventilationsstörung
- Röntgen: milchglasartige Trübung, ret./ noduläre Schatten, streifige, symmetrische
Verdichtungen, Infiltrate mit vermehrter Gefäßzeichnung
- Farmerlunge durch Schimmelpilze in schimmligem Heu o. Stroh
- BL: massive Leukzytose, Abfall des CD4/CD8 auf <1
ODTS - Organic dust toxic syndrome:
- wichtige DD zur EAA
- toxisch durch organische u. anorganische Substanzen, Symptome bereits bei Erstkontakt
- Unterschiede zu EAA: Sporen in Sputum/ Lavage, BAL mit Neutrophilie, , keine AK, normale
LuFU (geringe Restriktion), normale Histo, keine Fibrose
Asthma bronchiale:
- resp. Partialinsuffizienz: pO2 vermindert
- resp. Globalinsuffizienz: pO2 vermindert, pCO2 vermindert, resp. Azidose
- 3-Phasen-Modell: Obere Rhinitis, reversible allergische Bronchitis, irreversible allergische
Bronchitis
- 10% aller asthmatischen Erkrankungen berufsbedingt, meist Bäckerasthma
- Aufgabe der Auslösertätigkeit und Nachweis einer Obstruktion unmittelbar nach Arbeitsende ist
Voraussetzung für Anerkennung als Berufskrankheit
- Weitere Berufsallergene: Friseurstoffe, Kunstharze, Isozyanate
- Latexallergie: Ohne Allergenkontakt fast normale LuFu, bei Provokation massiv verschlechtert,
ausgelöst durch tragen von gepuderten Latexhandschuhen, Kontaktbeginn —> Urtikaria nach 6J
—> Asthma nach 9J
- Größere Moleküle = Vollantigene —> Typ1- Sofortreaktion
- Kleinere Moleküle = Haptene —> verzögerte TypIV-Reaktion
- Auch Mischformen mgl.
- Auskultation: exsp. Stridor (Giemen)
- LuFu: FEV1, FEV1/VC, FEF50-70, MEF, Peak Flow alles erniedrigt, Atemwegswiderstand erhöht
- Methacholin-Test positiv, wenn FEV1 < 25% abfällt
- bei nur einem Allergen als Auslöser erhöht sich nicht das Gesamt-IgE, sondern nur das spez.
- Prick-Test für Typ1-Reaktionen, zeigt erstmal nur Sensibilisierung an.
- Epicutan-Test für Typ4-Reaktionen.
- Inhalativer Provokationstest nur als letzte Möglichkeit.
Vorlesung 5: Berufliche Belastung und der Bewegungsapparat

- Zu den psychischen Belastungsfaktoren zählt unzureichender Entscheidungsspielraum.


- Zu den individuellen Risikofaktoren gehört die private Situation u. das private Umfeld
- Arbeitsbezogene Erkrankungen sind klar von Berufskrankheiten zu trennen
- Die meisten Beschwerden betreffen die untere Körperhälfte
- Häufigkeit der Beschwerden korreliert nicht mit Anzahl der Behandlungen.
- Arbeitsbezogene Rückenschmerzen haben meist eine gute Prognose.
- Je jünger desto kürzer sind die Krankschreibungen wg. Rückenschmerzen.
- Berufskrankheiten der Berufskrankheiten-Gruppe 2
- Hypothenar/ Thenar - Hammer - Syndrom: Gefäßschädigung, Arcus palmaris wird
unterbrochen
- im Gegensatz zu Lärmschwerhörigkeit und LWS Schädigung, wir beim Mesotheliom, das. was
anerkannt ist, fast immer auch entschädigt.
- Das physikalische Moment der Arbeitsbelastung ist messbar, die Beanspruchung ist subjektiv
- Job Enlargement = Arbeiter wechseln sich in Tätigkeiten immer wieder ab, damit die Arbeit
nicht so monoton ist.
- Je größer der Entscheidungsspielraum desto besser für die Psyche. Besser als Geld.
- Balance zwischen Unterforderung und Überforderung finden.

Vorlesung 6: Exposition gegenüber Lärm

- STOP-Prinzip: Substitution, Technische Maßnahmen, Organisatorische Maßnahmen,


Persönliche Maßnahmen
- Die häufigsten gemeldeten Erkrankungen sind Hauterkrankungen, an zweiter Stelle Schäden an
der WS
- Die häufigste anerkannte Berufserkrankung ist Lärmschwerhörigkeit
- Menschliches: 16Hz - 16kHz, Sprache zwischen 1000 - 5000 Hz
- Schalldrücke: 10^-5 - 10^4 N/m^2 —> 9 Größenordnungen
- SPL = 1o log(p^2/p0^2), po = 1000Hz = 20yPa = Hörschwelle
- Schalldruck^2 = akustische Energie
- Verdopplung der Schallenergie (2 benachbarte Schallquellen) = Erhöhung des Schalldruckpegel
um 3
- Spezialfall: Zwei Geräuschquellen an der Hörschwelle: 0dB +0dB = 3dB
- Verdopplung des Schalldrucks entspricht einer Erhöhung des SPL um 6dB
- Schallempfindungsapparat: Innenohr, N. cochlearis, Hörbahn, Großhirnrinde
- Durchdringungstiefe Ultraschall als Funktion der Wellenlänge (hohe Frequenzen, niedrige
Durchdringungstiefe und umgekehrt)
- Hörschwelle bei Knochenleitung = 60dB —> 10^6 mal höhere Schallenergie bei KL notwendig.
- Lärmschwerhörigkeit mit Hochtonus-Senke = C5-Senke bei 4000Hz
- Weber: Bei Lateralisation wird der Ton grundsätzlich nur in einem Ohr wahrgenommen
- Rinne falsch-negativ: bei einseitiger Taubheit. Es kommt zum Überhören.
- Psychonervale Lärmwirkung bereits ab 40dB relevant.
- Vegetativ-humorale Reaktion ab 75dB mit Anstieg von Cortisol (NNR), JF, RR, Muskeltonus,
Magensaftproduktion
- Akute Hörschäden ab 95dB: Knalltrauma 160-190dB mit C5 Senke (Ort der höchsten
Hörsensibilität), Explosionstrauma, akustischer Unfall bei wenigen Stunden mit rel.
geringfügiger Belastung von >90dB und Disposition bzw. Durchblutungsstörung, Akutes
Lärmtrauma von 130-140dB über mehrere Stunden
- Chronische Schwerhörigkeit/ Lärmschwerhörigkeit fast immer beidseitig Innenohr, abhängig
von Dauer u. Stärke der Exposition u. Individueller Disposition, C5-Senke, äußere Haarzellen
defekt, Gehör viel sensibler auf Schallpegeländerungen, Risiko ab 80dB
- SISI-Test (Short Increment Sensitivity Index) = Identifikation der cochleären
Schallempfindungsschwerhörigkeit, erst ab Hörschwelle von 40dB oder mehr aussagekräftig,
>69% = Recruitment, <15% Zeichen neuraler Schwerhörigkeit
- Hochtonschwerhörigkeit = Lärmschwerhörigkeit, Tiefenschwerhörigkeit = M.Meniére
- Auslesewerte im Bezug auf Tages-Lärmexpositionspegel u. Spitzenschalldruckpegel:

dabei wird die dämmende Wirkung eines pers.


Gehörschutzes NICHT berücksichtigt

Vorlesung 7: Krebserkrankungen, Schichtdienst, Lebererkrankungen u. Vorsorge

Krebserkrankungen:
- Chrom = Bronchial CA, Cadmium = Bronchial-, Nieren- u. Prostata-CA, Arsen = Haut- u.
Bronchial-CA, Aromatische Amine = Urothel-CA, Halogene u. Vinylchlorid = Hämangiosarkom,
Benzol = Leukämien u. Lymphome, Duchlormethylenether = Bronchial-CA, Dichlordiathylsulfit
= Bronchial- u. Larynx-CA, Asbest = Bronchial-CA, Rippenfell-, Bauchfell- u. Perikard-
Mesotheliom, Buchen- u. Eichenholzstäube = Nasen- Nasennebenhöhlen-CA
Schichtdienst:
- Schichtdienst ist laut WHO als kanzerogen einzustufen.
- Jede Pause hat mindestens 15min zu betragen.
- zwischen 2 Arbeitszeiten muss eine ununterbrochene 11 stündige Ruhezeit sein.
- Nachtzeit = 23 bis 6 Uhr, Nachzuschläge o. Freizeitausgleich, wenn nachts länger als 2h Arbeit
- Laut Arbeitszeitgesetz: Nachtarbeitnehmer sind die, die 1. normalerweise Nachtarbeit in
Wechselseicht zu leiten haben o. 2. an mind. 48 Tagen im Jahr Nachtarbeit leisten.
- 15-17 Jährige u. werdende bzw. stillende Mütter haben Beschäftigungsverbot zwischen 20 u. 6
Uhr
- Auswirkungen von Schlafstörungen: proinflammatorisch (Erhöhung der Entzündungswerte),
erhöhte Glukosetoleranz, Erhöhung des KG, Beeinträchtigung der Vigilanz, kognitive
Veränderungen, verminderte Leistungsfähigkeit u. Stressresistenz, gesteigerte Fehlerhäufigkeit,
Gedächtnisstörungen, Tagesschläfrigkeit, Risikobereitschaft, erhöhter Gefährdungsgrad,
erhöhtes Risiko für kardiovask. Krankheiten, Erhöhtes Risiko für Krebs
- Das Immunsystem ist nach Schlafentzug weniger aktiv.
- Zirkadiane Rhythmik mit Periodenlänge von ca. 24h, Licht ist Zeitgeber
- Der gesündeste Weg für Sichtdienst ist, wenn die Intervalle <3 Tage bleiben. Am besten
Vorwärtsrotation Früh-Spät-Nacht-frei mit 24h Ruhe nach Nachtschicht
Lebererkrankungen:
- Zirrhose/ Fibrose aufgrund von: HBV, HCV, Vinylchlorid, Arsen, Methanol
- Vinylchlorid: (geno)toxisch, kanzerogen (aber nur MVC, nicht PVC), sekundäres M. Raynaud,
- Gefahrenstoffverodnung: T = giftig, Xy = Gesundheitsschädlich
- Anamnese/ Arbeitsanamnese ist in der Arbeitsmedizin DAS diagnostische Mittel
- ca. 1 Nadelstichverletzung pro Arbeiter pro Jahr —> Je erfahrener desto seltener kommt es zur
Verletzung
- Übertragungswahrscheinlichkeit von Hep. B bei Nadelstich 6-30%
- In ca. 80% geht Hep C in eine chronische Hepatitis über.
- Die Nadelstichverletzung ist eine anerkannte Berufskrankheit mit der Ziffer 3101.
- Ärztliche Schweigepflicht entbindet nicht von der Meldepflicht!
- Sozialgesetzbuch V o. VII: Die Leibesfrucht steht einem Versicherten gleich.
- Bei Assistenzarzt mit Virushepatitis zahlt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege bzw. die Unfallkasse.
Vorsorgeuntersuchungen:
- Arbeitssicheheitsgesetz = Gesetz über Betriesbärzte
- Angebots- u- Pflichtvorsorge in der Verordnung zur arbeitsmizinischen Vorsorge
geregelt.
- Rechnung für Vorsorge an den Arbeitgeber weitergeben, aber ohne genaue Positionen.
- Pflichtvorsorge: muss schriftlich veranlasst werden, Inhalt u. Umfang selbst bestimmbar, kein
Grund für Ablehnung
- Angebotsvorsorge: Bußgeld für Arbeitgeber, wenn nicht angeboten.
- Wunschvorsorge: Nur dann kein Anspruch, wenn nicht mit Gesundheitsschaden zu rechnen ist.
- Für die arbeitsmedizinische Vorsorge sind körperliche u. klinische Untersuchungen keine
Pflicht. Keine Duldungspflicht und kein Untersuchungszwang
- G-Untersuchungen sind keine verbindliche Rechtsgrundlage.
- Vorsorgebescheidungen enthalten keine Aussage über gesundheitliche Bedenklichkeit o.
Unbedenklichkeit einer Tätigkeit.
- Brechen der Schweigepflicht führt zu bis zu 1 J Gefängnis oder Geldstrafe.
- Betriebsarzt muss dem Arbeitgeber mitteilen, wenn Arbeitssicherheit nicht eingehalten wird und
Verbesserungsvorschläge machen.
- Impfungen bei Pflicht, Angebots- u. Wunschvorsorge laut ArbMedVV, aber keine Pflicht.
- Der Auftrag als ärztlicher Sachverständiger mitzuwirken, kann an JEDEN Arzt ergehen.
Vorlesung 8: Einführung in die praktische Arbeitsmedizin

- Formaldehyd ist kanzerogen


- Gefährdungsbeurteilung ist Pflicht des Arbeitgebers, muss schriftlich dokumentiert werden.
- Risikoklasse 1: akzeptable allg. Lebensrisiken
- Risikoklasse 2: langfristig nicht tolerabel
- Risikoklasse 3: nicht akzeptabel
- Schutzmaßnahmen: TOP - Technische Schutzmaßnahmen ausschöpfen - Organisatorische
Schutzmaßnahmen - Persönliche Schutznamen
- Nicht zu den Aufgaben von Betriebsärzten gehört die Überprüfung von AU-Bescheinigungen
behandelnder Ärzte auf Plausibilität u. Berechtigung.
- Die Gefährdungsbeurteilung ist Kernstück des Arbeits- u. Gesundheitsschutzes in JEDEM
Unternehmen, unabhängig von der Zahl der Mitarbeiter.
Arbeitsmedizin-Essentals mit Prof. Schulze

20 Fragen Arbeitsmedizin
10 Fragen aus den Vorlesungen des Sommersemesters, 10 Fragen aus den CASUS Fällen

Lungenschäden:
- Granulomatose: Es gibt auch Fremdkörpergranulome.
- Bäckerasthma (Form der EAA) ist arbeitsmedizinisch relevant
- Tauben sind nur bei beruflichem Kontakt mit Tauben relevant
- Heu muss nicht schimmelnd sein, können auch Samenallergene sein
- EAA ist in der Regel eine Typ3-Allergie, keine Typ4, keine Typ1
- Zur EAA gehören die Kardinalsymptome der Entzündung auch dazu (Rubor, calor, dolor, tumor,
functio laesa)
- Allergenkarenz ist zwingend! Nachdem die Symptome weg sind, muss man umschulen
- Silikose ist eine Defektheilung, Initiale Reizung, Unterschiedliche Stäube machen
unterschiedliche Reizungen, Dauer und Dosis sind relevant, ERST tritt die Obstruktion auf!!!!
- Spezifische Lungenschäden durch mechanische Schäden z.B. Druckluft
- Barotrauma durch zu schnelle Druckzunahme, Caisson’sche Krankheit durch zu schnelle
Druckabnahme
- Tiefenrausch: Stickstoff tritt in die Neurone über, je mehr desto intensiver werden die
Vigilanzveränderungen

Lärm:
- Er sagt, dass er das dieses mal schnell abhaken kann.
- Man muss wissen, wann die Verzehnfachung ist.
- 10^6 mal höhere Schallstärke bei Knochenleitung.
Hepatitiden:
- Hepatotoxisch - ist im Prinzip alles, was in der Leber verstoffwechselt wird - speziell Dioxin und
Chlorbenzol erwähnt
- die meisten Kanzerogene sind nicht mehr relevant, aber vor allem noch ARSEN
- HepB in Kombi mit HepD noch ein Problem, HepC können wir heilen!
Lernen würde er den Absatz, „was ist prototypisch?“ Speziell hat er auf Paracetamol hingewiesen

Infekte:
- Hantavirus bei Gartenhäusern und Garagen ausräumen.
- Tollwut und FSME bei Förstern
- HepC und HIV bei Ärzten
- Wie hoch ist die Chance HIV durch Bluttransfusion zu kriegen?
- Wie hoch ist die Chance HIV durch Nadelstich zu kriegen?
- Deutlich mehr HCV als HIV Pat. in Deutschland
- Staph aureus ist keine Arbeitsplatz relevante Infektion, aber Francisella und Brucella
- Leptospiren aus Pfützen, wenn jemand viel draußen ist
- Protozoen berufsspezifisch bei Förster und Reiseleiter, Menschen, die beruflich viel ins Ausland
müssen, z.B. Trypanosoma
- Würmer: Selten wegen Arbeit, aber auch das geht

Hier hat er darauf hingewiesen, dass man die Unterarten der Würmer mit ihren Namen
erkennen können sollte!
- Behandlungspflicht von Infektionen: Eigen- vor Fremdschutz kann man hier nicht sagen.

Man kann einem HIV-Patienten die Behandlung nicht verweigern, weil man als Arzt wissen
muss, wie man sich selbst davor schützt. In diesem Moment hat man eine Behandlungspflicht.

Überbelastungen
- sind meistens einseitige Belastungen
- Beine dabei seltener betroffen, mehr die obere Extremitäten „Denken Sie an Fließbandarbeiter
oder Musiker“
- Zur Anerkennung von Coxarthrose muss man den BMI mitbewerten
- Durch Zwangshaltungen, kann sich das Innervationsmuster umprogrammieren —> Dystonien
mit Zwangshaltungen oder Muskelkrämpfe
- Dystonien gehören zu den Störungen durch repetitive Bewegungseinschränkungen.
- Man braucht 13000 Stunden Belastung für eine Anerkennung (ein ganzes Berufsleben, 3 Jahre
oder so reicht nicht)
- Voraussetzungen sind immer eine genügend lange Dauer der Exposition und keine andere
vernünftige Erklärung —> erst dann Entschädigung

Spezifische Schutzvorschriften - „gefällt dem Institutsleiter im Moment gut - speziell


Schwangerschaft!!!“
Mutterschutz ab 6 Wochen vor Entbindung!!! Ab sofort keine Sonntags- und Nachtschichten.
ArbeitsVERBOTE für Fruchtschädigende Dinge! Genanntes Beispiel: RTA muss anders eingesetzt
werden oder darf nicht mehr zur Arbeit kommen. (Genauso im mikrobiologischen Labor)
Verbote MÜSSEN unbedingt eingehalten werden
- Ein generelles Betätigungsverbot für eine Schwangere ist in individuellen Fällen möglich.
- Beschäftigungsverbot wird auf ärztliche Empfehlung ausgesprochen.
- Die Gefährdungsbeurteilung ist allgemein, nicht nur auf Schwangere bezogen. Also auch für die
allgemein Gesundheitsgefährdung aller betroffenen Angestellten.
- Die Gefährdungsbeurteilung alle relevanten Gefährdungen an einem bestimmten Arbeitsplatz
- Die Gefährdungsbeurteilung gilt als Grundlage für die Beurteilung von den Schwangeren —>
kann für Schwangere bedeuten, ob sie während der SS auf diesem Arbeitsplatz bleiben dürfen
oder nicht.
- Die Gefährdungsbeurteilung gilt als Grundlage dafür, ob man Änderungen veranlassen sollte
und wird auch oft als Grundlage für Prozesse genommen.

Schwangerschaft:
- Es gibt gibt obligate Stillzeit (bis zu einem Jahr) oder auch nur 6-10 Wochen möglich. In solchen
Fällen muss man der Mutter Zeit zum Stillen geben, die nicht nachgearbeitet werden muss.
- Die Mutter muss in dieser Zeit von nahdiensten freigestellt werden.
- Die Mutter kann sich selbst krank schreiben lassen, wenn das Kind krank ist.
- Spezifische Gefahren - denken Sie an den STORCH
- etwa 3% der gegen Röteln geimpften Mädchen im gebärfähigen Alter haben ihren Impfschutz
verloren.
- Spezifische Spätinfekte wie z.B. Leptospira sind kein Thema in der Arbeitsmedizin, weil in den
letzten Wochen vor Entbindung eh Arbeitsverbot ist

Vorsorge von Arbeitsgefahren:


- Technischer Leiter: Muss sich darum kümmern, dass Prozesse sicher sind, kann aber keinen zu
einer sicheren Arbeitsweise zwingen, wenn dieser meint, er will anders arbeiten.

Mit der Ergänzung „Ludwigshafen“ auf den Folien meint er, dass da mal Schweißarbeiten an
einem Rohr mit explosiven Gasen verrichtet wurden und dadurch der halbe Hafen in die Luft
gesprengt wurde. Dafür wurde der technische Leiter zu Verantwortung gezogen.
- Betriebsarzt: identifiziert Gefährdungen, macht das ganze lokal, im Betrieb.
- Arbeitsmediziner: gehört NICHT zum Betrieb dazu, er berät den Unternehmer, kann dem
Betrieb aber nichts direkt vorschreiben, kann diesen nur beim Gewerbeaufsichtsamt melden.
- Externe, Sachverständige - wenn es zum Streit kommt werden Externe eingeschaltet.
Man soll die ganzen Typen unterscheiden können. Siehe Folien!

Meldung einer BK:


- Der Gesetzgeber legt fest, was in der Liste der Berufserkrankungen steht.
- JEDER Arzt, der einen fachlichen Zusammenhang sieht, kann eine Berufserkrankung melden.
- Der WILLE des PATIENTEN steht über der MELDEPFLICHT, auch, wenn in den
Vorlesungsfolien steht Meldepflicht vor Schweigepflicht. Wenn der Pat sagt, ich will das nicht,
dann darf man es nicht melden!!!!!!!

Kein Anspruch auf Richtigkeit! Es wurde auch auf Nachfrage so gesagt!

Gesetzliche Vorgaben:
- In dem Moment, wo ein Grenzwert in einer Verordnung im Anhang eines Gesetztes steht,
bekommen diese Grenzwerte Gesetzeskraft.
- Bundesrecht bricht Landesrecht

eine Verordnung ist nicht gültig, wenn sie einem Gesetz widerspricht
- Es wurde speziell betont, dass man sich die Rangordnung auf der Vorlesungsfolie anschauen
sollte!

Unfallverhütungen und Vorsorgen - Hier hat er gesagt: „Nochmal anschauen!!“


- direkte Fahrt zur Arbeit versichert, Umweg nicht
- Immer melden, wenn man einen Verdacht hat, auch melden, wenn sich der Arbeitnehmer nicht
an Vorschriften gehalten hat! Als Beispiel wurde hier genannt: Ein Elektriker hätte den Strom
abstellen müssen, hat es aber aus Faulheit nicht gemacht und sich dabei Verbrennungen
zugezogen.

Gesetzliche Unfallversicherung:
Hat er nichts mehr weiteres dazu gesagt.

Zur letzten Folie mit der Gegenüberstellung der 5 Versicherungen sagte er, dass diese in diesem
Jahr nicht wichtig sei. ABER KEINE GARANTIE

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