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Liebe Studierende,

hiermit wollen wir Sie über das Wesen der Praxiserkundungsprojekte (PEP) informieren.

Sie finden hier weitere Materialien, die für Sie zusammengestellt wurden und die Ihnen bei
der Vorbereitung und Durchführung der PEP behilflich sein sollen.

Zusätzliche Informationen zu einem PEP können Sie den entsprechenden Kapiteln der DLL-
Einheiten auf der Plattform entnehmen.

Was ist ein PEP?

Ein PEP ist ein Unterrichtsversuch von kürzerer oder längerer Dauer (20 Minuten bis 2
Unterrichtsstunden). In diesem PEP sollen Sie Ihre eigene Unterrichtspraxis bewusst
beobachten und hinterfragen sowie das in den DLL-Einheiten erworbene Wissen in der
Praxis zur Anwendung bringen und gegebenenfalls kritisch hinterfragen.

In jeder DLL-Einheit absolvieren Sie ein PEP.

Der PEP-Bericht, den Sie nach der Durchführung des PEPs schreiben, ist Bestandteil der
Kursbenotung und Teil des DLL-Zertifikats.

Welche PEP-Typen gibt es? (siehe Material A)

Typ 1 - Bestandsaufnahme: Ausgehend von Ihrem Unterricht, einer Beobachtung in einer


Hospitation oder von einer DLL-Einheit sollen Sie in einem PEP bewusst herausfinden, wie Sie
einen bestimmten Sachverhalt im Unterricht handhaben. Sie könnten also beispielsweise
versuchen zu beobachten, welche Aktivitäten Sie zu Beginn des Unterrichts bevorzugen.
Davon ausgehend ziehen Sie Schlussfolgerungen für Ihre zukünftige Unterrichtspraxis.

Typ 2 – Veränderung: Sie verändern einen bestimmten Sachverhalt in Ihrem Unterricht und
versuchen herauszufinden, welche Folgen diese Veränderung hat. Diese Veränderung sollte
dabei immer Bezug haben zu einer bestimmten Bezugsgröße (Motivation der Schüler,
Erhöhung der Sprechanteile der Schüler usw.).

Für diesen PEP-Typ sollten Sie 2 Stunden planen, um der Veränderung Zeit zu geben. (Zum
Beispiel könnten Sie in Stunde 1 in der herkömmlichen Weise unterrichten, in Stunde 2 nach
dem veränderten Vorgehen. Oder Sie verändern einen Sachverhalt in Stunde 1 und verfolgen
die Auswirkungen dieser Veränderung in Stunde 2.)

Typ 3 – Anwendung eines Tools, eines Instruments o.Ä.: Hierbei setzen Sie im Unterricht ein
Tool oder Instrument ein, welches bisher von Ihnen noch nie getestet wurde und versuchen
herauszufinden, welche Folgen das hat.

Dieser PEP-Typ ist dem PEP-Typ 2 ähnlich. Während Sie sich bei Typ 2 aber eher auf die
Folgen einer Veränderung konzentrieren, konzentrieren Sie sich bei Typ 3 in erster Linie auf
das eingesetzte Instrument.
Was muss man bei der Entwicklung der Fragestellung für ein PEP beachten? (siehe
Material B)

Sie sollten die Fragestellung so konkret wie möglich und nur so weit wie nötig formulieren.
Die im Material B genannte Fragestellung

Was verändert sich in meinem Unterricht, wenn ich in bestimmten Phasen autonomes
Lernen fördere?

ist nicht konkret genug und zu weit gefasst.

Hier müsste man sich fragen: Was genau will ich verändern? In welcher Phase des
Unterrichts will ich etwas verändern? Welche Form des autonomen Lernens will ich
einsetzen?

Nehmen Sie sich Zeit und durchdenken Sie die Fragestellung genau. Eine gute Fragestellung
ist die halbe Miete für ein erfolgreiches PEP.

Erste Schritte zum PEP: Von der Ideensammlung zur Datenerhebung (siehe Material C)

Zunächst: Sie arbeiten in Gruppen und entwickeln für die Gruppe EINE PEP-Frage (zur
konkreten Durchführung siehe weiter unten). In der Gruppe sammeln Sie zunächst Ideen für
ein PEP. Dabei müssen Sie u.a. berücksichtigen: Wie viele SchülerInnen lernen in den Klassen
der Mitglieder Ihrer Gruppe? Welche technischen Geräte sind im Klassenraum vorhanden?
Findet der Unterricht Corana-bedingt online statt? Von den Antworten auf diese Fragen
hängt die Durchführbarkeit und somit die Frage für Ihr PEP ab.

Nachdem Sie eine PEP-Frage formuliert haben, müssen Sie Indikatoren festlegen und die
Instrumente der Datenerhebung bestimmen.

Was sind Indikatoren? (siehe Material C und E)

Ein Indikator im PEP ist ein Sachverhalt, der Ihnen anzeigt, dass sich im Verlauf des PEPs z.B.
etwas verändert hat. Indikatoren müssen Sie VOR dem PEP festlegen, indem Sie sich fragen:
Woran genau erkenne ich, dass sich durch die Veränderung, die wir im PEP vorgenommen
haben, etwas verändert hat? Woran erkenne ich, dass der Einsatz eines Tools/ eines
Instruments erfolgreich war? Indikatoren müssen dabei bestimmte Eigenschaften haben
(siehe Material C, Punkt 3 – Indikatoren festlegen)

Diese Indikatoren helfen Ihnen dabei, nach der Durchführung des PEPs Ihr PEP auszuwerten.

Diese Indikatoren finden sich in den Instrumenten der Datenerhebung wieder (siehe Material
C, Punkt 4 Datenerhebung).

Was sind Instrumente der Datenerhebung? (siehe Material C, Punkt 4 Datenerhebung)

Es gibt 3 Instrumente der Datenerhebung:


Feldnotizen: Hierbei machen Sie sich selbst während des oder nach dem Unterricht(s)
Notizen zu bestimmten Kriterien, die Sie vor der Durchführung des PEPs festgelegt haben
(siehe Material F).

Fragebogen: Mit einem Fragebogen können Sie Informationen von den SchülerInnen
erhalten. Verwenden Sie dabei offene oder bevorzugt geschlossene Fragen. Zur
Orientierung: Sie sollten etwa 3 - 5 Fragen im Fragebogen stellen (siehe Material G und
www.fragebogen.de).

Beobachtungsbogen: Hierbei entwickeln Sie Kriterien, nach denen Sie von einer Kollegin
oder einem Kollegen beobachtet werden. Diese Beobachtungen werden von den
KollegInnen in einer Tabelle festgehalten (siehe Material H).

Mit dem so gesammelten Datenmaterial werten Sie anhand der Indikatoren den Erfolg Ihres
PEPs aus. Sie werten dabei nur Ihre eigenen Ergebnisse aus, Sie beziehen sich nicht auf die
Ergebnisse Ihrer Kommilitonen.

In Ihren PEP müssen Sie mindestens ZWEI Instrumente der Datenerhebung anwenden.
Kopien der (ausgefüllten) Feldnotizen, des (ausgefüllten) Beobachtungsbogens und des
(unausgefüllten) Fragebogens reichen Sie als Anhang mit dem PEP-Bericht zur Bewertung
ein.

Wie könnte ein Beispiel aussehen?

Schritt 1 - Ideensammlung: Die Lernenden geben oft ihre Hausaufgaben nicht ab. Gleichzeitig
spricht DLL 5 davon, dass man moderne Medien im Unterricht einsetzen soll.

Schritt 2 - PEP-Frage: Ich habe noch nie das Smartphone im Unterricht eingesetzt. Wie
verändert sich die Motivation der Lernenden, Hausaufgaben zu erledigen, wenn Sie für die
Anfertigung der Hausaufgaben ihr Smartphone und den Line-Messenger verwenden sollen?

Schritt 3 – Festlegung der Indikatoren:

1) Der Erfolg ist daran zu erkennen, wie viele Lernende mehr als üblich ihre
Hausaufgaben erledigen (kann gezählt und verglichen werden).

2) Die Motivation der Lernenden kann mit Fragen in einem Fragebogen ermittelt
werden.

Schritt 4 - Instrumente der Datenerhebung:

1) Feldnotizen (beobachtete Reaktionen der SchülerInnen bei der Hausaufgaben-


erteilung, Anzahl der abgegebenen Hausaufgaben)

2) Fragebogen (Motivation der Lernenden)


Wenn Sie Ihre PEP-Frage entwickelt haben, können Sie anhand des Materials I die Qualität
Ihrer PEP-Frage checken.

Verfahrensweise (Material D)

Orientieren Sie sich bei der Durchführung Ihres PEPs an den Arbeitsschritten, wie Sie sie im
Material D lesen können (Punkt 1 des Materials können Sie unberücksichtigt lassen, da Sie in
vorher festgelegten Gruppen arbeiten werden. Die Punkte 2,3 und 4 sollten Sie im
Zusammenhang sehen und diskutieren. Die Punkte 8, 9 und 10 werden erst dann relevant,
wenn wir uns in Bangkok sehen können.)

Hier weitere Informationen und Ratschläge:

Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass Sie, wenn überhaupt, erst zu Beginn des
2. Semesters nach Bangkok kommen können. Sollte sich wider Erwarten an den
Gegebenheiten etwas ändern, werden wir Anpassungen des Planes vornehmen.

Wir bilden 3 Gruppen: Alle Studierenden aus Indonesien bilden eine Gruppe, analog dazu
alle Studierenden aus Vietnam und Thailand. Jede Gruppe entwickelt für DLL 1, 4 und 6
jeweils EINE PEP-Frage. Nutzen Sie bei der Absprache dabei Skype, Line etc. Verantwortliche
Gruppenleiter sind:

Indonesien: Muhammad

Vietnam: Linh

Thailand: Somruthai

Alle Studierenden führen die PEP separat in ihren Schuleinrichtungen durch und werten die
PEP auch separat aus: Durchführung und Auswertung sind mithin keine Gruppenarbeit.

Es ist denkbar, dass sie PEP zu zwei DLL-Kursen in einer Stunde absolvieren. Die PEP-Fragen
dürfen dabei aber nicht miteinander vermischt werden, sondern müssen deutlich
voneinander getrennt sein und zeitlich nacheinander ablaufen.

Auswertung eines PEPs

Für jedes PEP schreibt jeder von Ihnen seinen eigenen Bericht entsprechend der Vorgaben in
der Datei von Material J. Sie verwenden diese Datei für Ihren Bericht, dabei behalten Sie die
vorgegebene Formatierung bei, löschen aber die Hinweise „Was Sie hier notieren/ schreiben
sollen“. Sie schreiben pro Bericht 3 Seiten, aber nicht mehr als 3,5 Seiten und reichen den
Bericht als pdf-Datei bei Ihren Kursleitern ein.

Ein Beispiel für einen PEP-Bericht finden Sie in Material K (Beachten Sie aber die Kopfzeile in
der Datei!).

Kriterien für die Bewertung eines PEP-Berichtes entnehmen Sie Material M.


Termine und Fristen

Arbeiten Sie nach der ersten Orientierung im Kurs zügig! Finden Sie sich schnell in den
Gruppen und stellen Sie erste Überlegungen zu den PEP-Fragen an.

Abgabe erster Entwürfe der PEP-Fragen, zu Indikatoren und Instrumenten der


Datensammlung bei den Kursleitern: spätestens 30. September (Der Kursleiter/ die
Kursleiterin wird Sie bei der Fragestellung beraten.)

Durchführung der PEP: bis 22. November

Einreichung der PEP-Berichte: letzter Tag der Prüfungszeit (ca. 21. Dezember)

Diese Termine können sich ändern. Wir werden Sie dann früh genug informieren.

Scheuen Sie sich bitte nicht, sich bei auftretenden Unklarheiten und Fragen an Ihre
Kursleiter zu wenden.

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