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Ursprung Der Deutschen Sprache
Ursprung Der Deutschen Sprache
Das Indo - Die Geschichte der deutschen Sprache beginnt mit einer schriftlichen Überliefe-
europäische rung erst zur Zeit Karls des Großen (8. Jahrhundert). Damals vollzog sich der Über-
gang vom Germanischen, von dem die deutsche Sprache abstammt, zum Deutschen.
1. Lautverschiebung Das Germanische ist dem indoeuropäischen oder indogermanischen Sprachstamm
zuzurechnen, zu dem fast alle Sprachen Europas und einige Asiens gehören (griechisch,
lateinisch, albanisch, keltisch, slawisch, indisch, persisch, germanisch).
Um die Mitte des 1. Jahrtausends v. Ch. trennten sich die germanischen Sprachen
durch die Erste oder Germanische Lautverschiebung von den übrigen indoeuropäi-
schen Sprachen. Die wichtigsten Veränderungen innerhalb des Konsonantensystems
waren die folgenden:
ptk f th h
bdg ptk
Das Wort „deutsch“, aus dem germanischen „thiudisk“, hieß ursprünglich „zum Vol-
ke gehörig“. In Texten aus dem 7. und 8. Jahrhundert findet sich das gotische Adjek-
tiv thiudisk latinisiert als „theodisca lingua“, d. h. Vulgärsprache, als Bezeichnung für
die Mundarten der westgermanischen Stämme im Gegensatz zum Latein.
2. Lautverschiebung Nach der großen Völkerwanderung der germanischen Stämme (4.-6. Jahrhundert)
begann die Zweite oder Althochdeutsche Lautverschiebung. Sie ging vom Süden, von
den Alemannen und Langobarden aus, breitete sich teilweise bis nach Mitteldeutsch-
land aus und hatte in Norddeutschland keine Wirkung mehr. Aufgrund dieser Laut-
veränderung spaltete sich das Deutsche in zwei Dialektgruppen:
Niederdeutsch: dazu gehören das Niederfränkische, aus dem sich das Nieder-
ländische als selbständige Sprache entwickelt, und das Niedersächsische, das als Mund-
art unter dem Namen „Plattdeutsch“ in Norddeutschland erhalten geblieben ist;
Hochdeutsch: das war die Sprache Süddeutschlands, die mehrere ober- und mit-
teldeutsche Mundarten umfasste.
Die Zweite Lautverschiebung setzt sich u. a. aus folgenden Lautübergängen zusam-
men:
Die germanischen Verschlusslaute p, t, k werden zu pf, t(z) und kch, wenn sie im
Anlaut eines Wortes, nach Konsonanten oder in der Verdoppelung stehen. In den übri-
gen Stellungen, d. h. im Inlaut zwischen Vokalen und im Auslaut nach Vokalen, wer-
den sie zu den Reibelauten f(f), s(s) und h(ch).
Die Folgen der Zweiten Lautverschiebung, die nur die deutsche Sprache inte-
ressierte, kann man beim Vergleich vieler Wörter der englischen und deutschen
Sprache erkennen. Hier sind einige Beispiele:
Griechisch Deutsch
phrátor Bruder
Germanisch (Englisch) Deutsch
p pf ff
pound, apple Pfund, Apfel
open, ship offen, Schiff
t t(z) s(s)
two, twenty zwei, zwanzig
water, what, it Wasser, was, es
k k(ch) h(ch)
make, cake, cook machen, Kuchen, Koch