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Alkoholismus

WHO-Definition: exzessive Trinker, deren Abhängigkeit solchen Grad erreicht


hat, daß sie deutliche geistige Störungen oder Konflikte in ihrer körperlichen und
geistigen Gesundheit, ihren mitmenschlichen Beziehungen, ihren sozialen und
wirtschaftlichen Funktionen aufweisen und Behandlung brauchen

Formen des Alkoholismus (nach JELLINEK)


Alpha-Alkoholismus:" Konflikttrinker", Anlaßgebundene psych. Abhängigkeit

Beta-Alkoholismus: "Gelegenheitstrinker" - zeitweiliger exzessiver Alkoholgenuß,


keine Abhängigkeit, körperliche Schäden schon möglich (Polyneuropathie, Leber,
Gastritis)

Gamma-Alkoholismus: erhebliche psychische (ständiges Verlangen nach Alkohol)


und physische Abhängigkeit (Dosissteigerung, Toleranzerhöhung,
Entzugserscheinungen),
Kontrollverlust der Trinkmenge, körperliche Folgeerkrankungen

Delta-Alkoholismus: "Spiegeltrinker" - Gewöhnung an tägliche Aufnahme


bestimmter Trinkmenge, noch weitgehende Kontrolle und evtl. zeitweilige
Abstinenz möglich, phys. Abhängigkeit

Epsilon-Alkoholismus: "Quartalstrinker"- seltene Form mit periodischen


Trinkexzessen mit Kontrollverlust, zwischenzeitlich unauffällig

Alkohol-Abhängigkeit ist charakterisiert durch:


 Psych. Abhängigkeit: Kontrollverlust, Zentrierung des Denkens auf Alkohol,
gesteigertes Verlangen
 Physische Abhängigkeit: Toleranzsteigerung, Auftreten von
Alkoholentzugssymptomen
 Abnormes Trinkverhalten (in Bezug auf Menge und Umstände)
 Alkoholbedingte körperliche Schäden
 Beeinträchtigung der sozialen Position
 Wesensänderung

Psychische Störungen durch Alkohol


1. Delir
Vorkommen:
Alkoholentzug, Intoxikationen, Stoffwechselstörungen, schwere
allgemeinkörperliche Erkrankungen, organische Hirnerkrankungen wie Tumor,
Trauma, Blutung

Symptome:
-vegetative Störungen = Tremor, Schwitzen, Puls- und Blutdruckerhöhung,
Temperaturanstieg
-Unruhe/Erregung, Angst
-Desorientiertheit, Verwirrtheit, unzusammenhängendes Denken (inkohärent)
-illusionäre Verkennungen der Umwelt, optische Halluzinationen (meist szenische
Abläufe, hohe Suggestibilität)
-besonders nächtliches Auftreten bzw. Verschlimmerung
-anschließend Amnesie

Bemerkungen:
-oft auch nur vegetatives Alkoholentzugssyndrom oder Prädelir
-als Komplikationen Krampfanfälle im Alkoholentzug häufig
-schweres Delir ist durch starke vegetative Störungen lebensgefährlich !
-Entzugssymptome sind beweisend für Alkoholabhängigkeit
Therapie: Carbamazepin, Distraneurin

2. Alkoholrausch
einfacher Rausch: Euphorie, Rededrang, Gereiztheit, depressive Stimmung (10-
20% sterben durch Suizid!)
komplizierter Rausch: stärkere Erregung und Bewußtseinsstörung (oft bei
cerebraler Vorschädigung)
Pathologischer Rausch: entspricht einem Dämmerzustand mit heftigster
Erregung , Aggressivität und Angst, persönlichkeitsfremde Handlungen,
Terminalschlaf, Amnesie;
typischerweise bei geringen Alkoholmengen, zeitlich begrenzter Zustand (15 min)

3. Alkoholhalluzinose
akustische Halluzinationen - meist mehrere Stimmmen, die drohen, beschimpfen,
kommentieren; verschwinden bei Abstinenz
4. Wernicke-Enzephalopathie
-akut Verwirrtheit, Merkfähigkeitsstörung, evtl. Somnolenz bis Koma
Typ.: Augenmotilitäts- und Pupillenstörungen, cerebellare Ataxie

5. Korsakow-Syndrom
Desorientiertheit, Gedächtnisstörung (bes. Kurzzeit), Konfabulationen

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