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Kantonsschule Olten

Deutsch PAP

2iG: Textgebundene Erörterung vom 30. März 2021 (Zimmer 404)


1. Aufgabenstellung:

Folgender Zeitungsartikel ist am 11. Februar 2021 im Tagesanzeiger erschienen. Der Autor Theodor
Abelin ist emeritierter Medizinprofessor und ein ausgewiesener Fachmann in der Tabakproblematik. Seit
Jahrzenten publiziert er dazu wissenschaftliche Arbeiten und war von 1977–1997 Berater der WHO in
Fragen zu Tabak und Gesundheit.

Lies den Text mehrmals und aufmerksam durch. Unterstreiche wichtige Stellen und verfasse auf deinem
Laptop danach eine textgebundene Erörterung von minimal ca. 600 Wörtern Länge, in welcher du in
einem ersten Schritt zunächst die Argumentation Abelins nachzeichnest und in einem zweiten
Schritt anschliessend selber Stellung zur Thematik beziehst. Bedenke, dass auch eine textgebundene
Erörterung einen eigenen Titel, eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit beinhalten muss; diese
drei Textteile müssen selbstverständlich auch visuell erkennbar sein (freie Zeile einbauen oder erste Zeile
eines neuen Abschnitts einrücken). Achte auf mögliche Argumenttypen und entscheide dich schliesslich
für einen Grundtyp kritischer Texterörterung, mit anderen Worten also, ob du dem Gesagten eher
widersprichst oder doch eher zustimmst. Begründe deinen Widerspruch beziehungsweise deine
Zustimmung. Achte – wie immer – zudem auf die Länge deiner Abschnitte, auf kohärente Übergänge sowie
auf stimmige Thesen: Eine These ist nur dann gehaltvoll und überzeugend, wenn sie begründet und mit
minimal einem Beispiel illustriert wird. Widergaben von Aussagen des Autors müssen zudem im
Konjunktiv verfasst werden.

GAchte darauf, dass du dein Dokument regelmässig und wie folgt abspeicherst:

2iG_Nachname_Vorname_TBE_30032021

GAm Ende der Prüfungszeit schickst du dein Word- Dokument via Mail an Penelope Paparunas:

[email protected]

Zeit: 100 Minuten (10:40–12:20 Uhr)

Hilfsmittel: Laptop, Spickzettel (eine A4-Seite, nur eine Seite bedruckt), Rechtschreibeduden

VIEL ERFOLG!

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E-Zigaretten können Jugendliche zum Rauchen verführen


1 Neue Studien legen nahe: Der Verkauf von E-Zigaretten muss rezeptpflichtig erklärt und
2 auf Apotheken beschränkt werden.

3 Seit E-Zigaretten und ähnliche rauchlose Nikotinprodukte auf dem Markt sind, werden sie als erfolgreiches
4 Mittel zur Raucherentwöhnung angepriesen, und auch internationale Zigarettenkonzerne unterstützen diese
5 Betrachtungsweise. Zugleich müssen wir aber zusehen, wie Jugendliche durch dieselben Produkte angelockt
6 und rasch Nikotin-abhängig werden – oft gefolgt durch den Griff zur gesundheitsschädlichen traditionellen
7 Zigarette. Dieser Gefahr muss bei der gesetzlichen Regelung des Umgangs mit nikotinhaltigen Produkten
8 Rechnung getragen werden, doch wird sie von den Herstellerfirmen und ihrem Umkreis konsequent
9 verschwiegen.

10 Schon seit Jahrzehnten verkaufen Apotheken nikotinhaltige Produkte zur Erleichterung der
11 Raucherentwöhnung und beraten die Kunden in ihrer Anwendung. Seit rund 30 Jahren werden neben
12 Nikotinkaugummi gegen ärztliches Rezept auch Nikotinpflaster angeboten.

13 Wir waren seinerzeit an der wissenschaftlichen Wirksamkeitsüberprüfung dieser Produkte beteiligt und
14 verfolgen nun auch die neuen Entwicklungen mit grossem Interesse. Da drängt sich die Frage auf, ob im
15 Sinne der Unterstützung der Raucherentwöhnung nicht auch der Verkauf von E-Zigaretten und der anderen
16 Nikotin-liefernden Systeme als rezeptpflichtig erklärt und auf Apotheken beschränkt werden sollte.

17 Eine neue Publikation aus der renommierten Arbeitsgruppe um Professor Stanton Glantz von der
18 Universität von Kalifornien in San Francisco erlaubt heute eine Bejahung dieser Frage. Sie stützt sich 
auf
19 die kombinierte Analyse von 64 Studien aus elf Ländern und zeigt, dass frei verkäufliche E-Produkte
20 zahlreiche Jugendliche zur Nikotinabhängigkeit führen, jedoch bisherige Zigarettenraucher nicht dazu
21 veranlassen, aufzuhören oder zur E-Zigarette zu wechseln. Andererseits erhöhen die E-Produkte bei
22 aufhörwilligen Rauchern tatsächlich den Entwöhnungserfolg.

23 Daraus folgern die Autoren, dass E-Zigaretten nicht als allgemein zugängliche Konsumprodukte zugelassen
24 werden sollten, sondern – ganz im Sinne der oben gestellten Frage – einzig als rezeptpflichtige, nur in
25 Apotheken erhältliche Hilfe zur Raucherentwöhnung. Denn nur so könne verhindert werden, dass mit den
26 neuartigen nikotinhaltigen Produkten dasselbe geschieht, wie es von der Vermarktung von Zigaretten seit
27 Jahrzehnten bekannt ist: Je mehr der Konsum als «erwachsen» gilt, umso attraktiver wird er für Jugendliche.

28 In Australien ist diese Erkenntnis bereits aufgenommen worden: Im Oktober tritt dort ein Gesetz in Kraft,
29 das genau von dieser Einsicht ausgeht. Es bestimmt, dass der Verkauf von E-Zigaretten und Nikotin in
30 flüssiger Form nur noch in Apotheken, nur für Erwachsene und nur noch mit ärztlichem Rezept erhältlich
31 sein soll. Dabei muss im Rezept angegeben werden, ob es um den Gebrauch als Hilfsmittel zur
32 Raucherentwöhnung geht oder als Dauerrezept für erwachsene Benützer dieser Produkte.

33 Gerade jetzt, während das Parlament an einem neuen Tabakproduktegesetz arbeitet, bietet sich auch bei
34 uns die Möglichkeit, solche neuen Erkenntnisse in der Gesetzgebung zu berücksichtigen. Je früher sie
35 eingeführt werden, umso einfacher wird ihre Umsetzung sein.

Quelle:
Abelin, Theodor. „E-Zigaretten können Jugendliche zum Rauchen verführen.“ Tagesanzeiger: 11. Februar 2021.
https://www.tagesanzeiger.ch/e-zigaretten-koennen-jugendliche-zum-rauchen-verfuehren-936067877113 (letzter Zugriff: 29.
März 2021).

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2. Bewertung
Die erzielte Note ergibt sich aus der Punktzahl, basierend auf folgendem Raster. Der Aufsatz zählt
eineinhalb.
Anzahl erreichbarer Punkte 3 P. 2 P. 1 P. 0 P.

A. Inhalt ja eher ja eher nein nein


1. Eigener, prägnanter Titel
2. Einleitung: anregend, auf das Thema hinführend
3. Fragestellung erfasst; Leitgedanken sind klar,
interessant; zentrale Thesen des Artikels erkannt
4. Gedankliche Tiefe / Dichte / Anschaulichkeit:
adäquate Wiedergabe der Argumentation inklusive
Argumenttypen; differenzierte kritische Erörterung
(Grundtypen)
5. Fazit: bündelnd, abrundend, knackig, ohne
Redundanz, eigene Stellungnahme
6. Inhaltliche Qualität insgesamt
B. Sprache und Stil 0–1 F. 2 F. 3 F. 4+ F.
1. Orthografie
2. Interpunktion
3. Grammatik / Syntax
4. Stil: entspricht der Textsorte; der Text ist flüssig und
lebendig geschrieben. Die Gedanken werden sprachlich
und rhetorisch originell formuliert.
5. Satzbau: variantenreich, anspruchsvoll, korrekt
6. Wortschatz: passend, vielfältig, abwechslungsreich
C. Formales 3 P. 2 P. 1 P. 0 P.
1. Umfang im erwarteten Rahmen
2. Aufbau: Makrostruktur (Einleitung, Hauptteil,
Schluss klar erkennbar, auch visuell), Mikrostruktur
(sinnvolle Übergänge)
Total: /42

3. . Checkliste
1. Mache ein Brainstorming (Mindmap, Cluster, Stichwortnotizen), bevor du zu schreiben beginnst.
2. Ordne deine Ideen / Argumente und entscheide dich für eine Reihenfolge. Vergiss nicht, dass
Argumente Thesen (= Behauptungen) sind und begründet werden müssen. Unterstützt du deine
Argumente mit Beispielen?
3. Holt deine Einleitung die Leser*in ab? Führt sie in das Thema ein, ohne hölzern zu wirken? Wird
die Wichtigkeit / Aktualität des Themas deutlich? Werde ich dank der Einleitung neugierig darauf,
was noch folgt?
4. Ist dein Hauptteil logisch gegliedert? Sind deine Argumente schlagkräftig? Untermauerst du deine
Behauptungen mit Begründungen und Beispielen? Gehst du argumentativ in die Tiefe? Gehst du
differenziert und konkret genug auf den Ausgangstext ein?
5. Ist der Schlussteil logisch, rückblickend, zusammenfassend?
6. Ist der Text als Ganzes überzeugend?
7. Hast du elegante Überleitungen eingebaut (‚Leserführung’)? Oder gibt es abrupte Stellen, die
unverständlich sind und daher überarbeitet werden müssen?
8. Hast du einen knackigen Titel gesetzt (aussagekräftig, prägnant)? Gibt der Titel Aufschluss darüber,
worüber der Text handeln wird?
9. Hast du deinen Text in Abschnitte gegliedert (im absoluten Minimum drei Abschnitte, besser mehr)?
Sind die einzelnen Abschnitte lang genug? Zur Erinnerung: Ein gehaltvolles Argument ist nie und
nimmer nur drei oder vier Zeilen lang.
10. Hast du auf „Du-Sie-Anreden“ verzichtet?
11. Schlussredaktion: Hast du den Text mehrmals im Hinblick auf die Rechtschreibung (Gross- und
Kleinschreibung etc.) und auf die Zeichensetzung hin durchgelesen? Gestaltest du deinen Text
interessant, indem du in deinen Wortschatz und in deinen Satzbau Abwechslung hineinbringst?

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