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Geschäftsbericht 2010

DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.


Geschäftsbericht 2010
DGRV – Deutscher Genossenschafts-
und Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin, www.dgrv.de


Impressum
Herausgeber: DGRV – Deutscher Genossenschafts-
und Raiffeisenverband e. V., Berlin
Gestaltung: VR-Marketing GmbH, Wiesbaden
Fotografie: Alexander Kunz, Fotolia, iStockphoto, PantherMedia
Text: DGRV, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Berlin
Druck: GÖRRES-DRUCKEREI und VERLAG GmbH, Neuwied

Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise –


nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung
durch den Herausgeber gestattet.
Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit 3

I. Der DGRV stellt sich vor 5

II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen 11

1. Genossenschaften in Deutschland und Europa 11


2. Neue Genossenschaften 16
3. Genossenschaften – eine weltweit attraktive
und stabile Unternehmensform 18

III. Dienstleistungen für den Verbund 19

1. Rechnungslegung und Prüfung 19


2. Prüfungsdienstleistungen 29
3. Rechtsberatung 30
4. Steuerberatung 35
5. Personalentwicklung 38
6. Rahmenverträge des DGRV 42

IV. Internationale Beziehungen 43

1. Genossenschaftliche Entwicklungszusammenarbeit 43
2. Internationale Mitgliedschaften 49

V. Anhang 52

1. Organe des DGRV 52


2. Ausschüsse des DGRV 60
3. Statistische Daten zur Gesamtorganisation 66

VI. Glossar 69

1
Dr. Eckhard Ott • Dirk J. Lehnhoff
Zum Geleit

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

Europa ist für viele deutsche Unternehmen zusammen. Eine starke genossenschaftliche
der wichtigste Wirtschaftsraum. Der Vereini- Gruppe lebt aber auch von starken genossen-
gungsprozess der europäischen Länder hat den schaftlichen Dienstleistern. In den Bereichen
wirtschaftlichen Austausch in den vergange- der Rechnungslegung und Prüfung sowie der
nen Jahrzehnten erheblich vereinfacht. Büro- Rechts- und Steuerberatung wird der DGRV
kratische Hürden und marktwirtschaftliche weiterhin seinen Beitrag dazu leisten, dass der
Grenzen wurden abgebaut. Damit einherge- genossenschaftliche Verbund insgesamt gut
hend hat die europäische Gesetzgebung mehr aufgestellt ist. Auch die Verbreitung der genos-
Einfluss auf nationalstaatliche Regelungen er- senschaftlichen Rechts- und Wirtschaftsform
halten. Auch die Bereiche der Rechnungsle- in der Öffentlichkeit, der Politik und den Me-
gung und Prüfung werden von internationa- dien wird nicht nur in Deutschland, sondern
len Standardisierungsgremien und europäi- in ganz Europa intensiv vorangetrieben.
schen Vorgaben geprägt.
Mit Blick auf das von der UNO ausgerufene
Doch nicht jede europäische Regelung bringt Internationale Jahr der Genossenschaften in
Vorteile. Deshalb ist es wichtig, dass der Mit- 2012 wird der DGRV gemeinsam mit seinen
telstand und die genossenschaftlichen Unter- Mitstreitern im In- und Ausland eine Kampag-
nehmen vor nachteiligen Regelungen bewahrt ne starten, um Bekanntheit und Image der Ge-
werden. Insbesondere solche Regelungen ste- nossenschaft zu verbessern. Ein Bestandteil ist
hen auf dem Prüfstand, die für internationale die Wanderausstellung „Genossenschaften –
Großkonzerne entworfen wurden. Ein Beispiel Chance für Millionen“, mit der das Engagement
ist der internationale Rechnungslegungsstan- des DGRV in der Entwicklungsarbeit einer
dard IFRS für KMU. Diese Vorschriften sind für breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht
Mittelständler zu aufwendig und führen in wird. Diese Ausstellung kann von den Genos-
der Anwendung zu schwerwiegenden Nach- senschaften für die eigene Öffentlichkeitsar-
teilen bei der Eigenkapitalbilanzierung. beit genutzt werden.

IFRS für KMU ist ein Beispiel dafür, dass die Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei
Position der deutschen Genossenschaften in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Europa gestärkt werden muss. Zu diesem für ihren engagierten und kompetenten Ein-
Zweck wird der DGRV die Gesetzgebungsini- satz im Jahr 2010 bedanken. Unseren Mitglie-
tiativen in Brüssel und Berlin aufmerksam be- dern und allen Mitstreitern für die genossen-
gleiten. Er arbeitet hierbei mit dem europäi- schaftliche Rechtsform in Politik, Wirtschaft,
schen Netzwerk der Genossenschaftsverbände Wissenschaft und Presse danken wir für die
und mit weiteren Mittelstandsvertretern eng vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Berlin, im Mai 2011


DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
Der Vorstand

3
Dr. Eckhard Ott Dirk J. Lehnhoff
I. Der DGRV stellt sich vor

Der DGRV – Deutscher Genossenschafts- und hergehende Förderzweck charakterisieren im


Raiffeisenverband e. V. ist Spitzenverband und Kern die genossenschaftliche Wirtschaftsform.
Prüfungsverband im Sinne des Gesetzes be-
treffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenos- Das genossenschaftliche Kooperationsprinzip
senschaften (GenG) in der jeweils gültigen wird in den verschiedensten Geschäftsmo-
Fassung. Der Verband ist im Jahr 1972 aus dellen gelebt. Die häufigste Spielart sind
dem Zusammenschluss des Deutschen Raiff- Einkaufsgenossenschaften, mit denen die
eisenverbands e. V. (alt) und des Deutschen Nachfrage nach Produkten und Dienstleis-
Genossenschaftsverbands e. V. hervorgegan- tungen gebündelt wird. Hierzu zählen bei-
gen. Er umfasst über seine Mitgliedsverbände spielsweise Kooperationen von Einzelhandels-
die Kreditgenossenschaften, die ländlichen kaufleuten, Ärzten oder Handwerkern. Ein-
und die gewerblichen Genossenschaften sowie kaufsgenossenschaften erbringen für ihre
die Konsumgenossenschaften. mittelständischen Mitglieder zumeist viele
unterschiedliche Dienstleistungen, wie etwa
Genossenschaft kaufmännische oder (informations)technische
Unterstützung bis hin zu (zertifizierten) Mit-
Privatpersonen, selbstständige Unternehmer arbeiterschulungen. Auch Privatpersonen
oder juristische Personen kooperieren in Ge- schließen sich in Einkaufsgenossenschaften,
nossenschaften, um gemeinsam wirtschaft- sogenannten Konsumgenossenschaften, zu-
liche, soziale oder kulturelle Ziele zu erreichen. sammen. Als Beispiele hierfür können
Genossenschaften werden in § 1 Abs. 1 des Lebensmittelhandel, Energieeinkauf oder
Genossenschaftsgesetzes definiert als „Gesell- Tageszeitungen angeführt werden. Genos-
schaften von nicht geschlossener Mitglie- senschaften werden ferner für den gemeinsa-
derzahl, deren Zweck darauf gerichtet ist, men Absatz genutzt, wie etwa in der Milch-,
den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglie- Vieh- und Weinwirtschaft oder im Agrar-
der oder deren soziale oder kulturelle Belange handel. Darüber hinaus gibt es Produktions-
durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb und Dienstleistungsgenossenschaften, mit
zu fördern“. Die genossenschaftliche Koope- denen gemeinsam Leistungen erbracht wer-
rationsform ist somit durch einen besonderen den. Kreditgenossenschaften, Handwerker-
Zweck, den sogenannten Förderzweck, ge- oder IT-Genossenschaften sind Beispiele für
kennzeichnet. Gleichwohl wird mit jeder wirt- dieses Kooperationsmodell. Eine Sonderform
schaftlichen Vereinigung ein Zweck verfolgt. sind Produktivgenossenschaften, in denen die
Das Besondere an der Genossenschaft ist, Mitglieder zugleich Mitarbeiter der Genossen-
dass die Mitglieder mit den Leistungen des schaft sind. Insbesondere in den neuen
Genossenschaftsbetriebs direkt gefördert Bundesländern findet man Beispiele in der
werden. Jedes Genossenschaftsmitglied pro- Landwirtschaft (Agrargenossenschaften) und
fitiert unmittelbar von den Leistungen seines im Friseurhandwerk.
Unternehmens. Die Mitglieder sind zugleich
Eigentümer und Geschäftspartner ihrer Genos- Bei allen Genossenschaften übernimmt der
senschaft. Diese Identität und der damit ein- Genossenschaftsbetrieb eine oder mehrere
5
betriebliche Funktionen für die Mitglieder- Damit spezielle betriebliche Aufgaben und
wirtschaften. Die Mitglieder einer Genossen- Funktionen, wie etwa internationaler Waren-
schaft nutzen diese Unternehmens- und austausch, Liquiditätsausgleich oder Weiter-
Rechtsform, um gemeinsam den Zugang zum bildung, effizient und kostengünstig wahrge-
Markt zu erreichen, ihre Marktposition zu nommen werden können, unterhalten die
verbessern oder Angebote bereitzustellen. Genossenschaften sowohl auf der Regional-
als auch auf der Bundesebene Zentralunter-
Der genossenschaftliche Verbund nehmen und Spezialinstitute. Ziel ist es, die
Vorteile der Selbstständigkeit mit den Vor-
Der DGRV vereint derzeit 18,1 Mio. Genossen- teilen eines starken Netzwerks zu verbinden.
schaftsmitglieder. Statistisch gesehen ist Die Arbeitsteilung zwischen den genossen-
nahezu jeder vierte Bundesbürger Mitglied schaftlichen Unternehmen orientiert sich da-
einer ländlichen, gewerblichen, Kredit- oder bei am Subsidiaritätsprinzip.
Konsumgenossenschaft. Damit ist die Genos-
senschaftsorganisation die mit Abstand mit- Genossenschaftsverbände
gliederstärkste Wirtschaftsorganisation in
Deutschland. Insgesamt bestanden am 31. Jede Genossenschaft gehört einem gesetzli-
Dezember 2010 auf der Ebene der Primärge- chen Prüfungsverband an. Dieser Genossen-
nossenschaften: schaftsverband überprüft in regelmäßigen
Zeitabständen, d. h. mindestens alle zwei Jah-
• 1.138 Kreditgenossenschaften mit 16,7 Mio. re, die wirtschaftlichen Verhältnisse des genos-
Mitgliedern und einer addierten Bilanzsum- senschaftlichen Unternehmens. Dabei wird
me von rund 707 Mrd. Euro, auch geprüft, ob die Geschäfte der Genossen-
• 2.604 Raiffeisen-Genossenschaften, ein- schaft ordnungsgemäß geführt worden sind.
schließlich 834 Agrargenossenschaften in Der Prüfungsverband unterstützt seine Mit-
den neuen Bundesländern, mit etwa 1,7 Mio. gliedsgenossenschaften ferner in betriebs-
Mitgliedern und einem kumulierten Jahres- wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen
umsatz von 41 Mrd. Euro (einschließlich Zen- Fragen. Die Verbände unterhalten zudem
tralen), moderne Weiterbildungsakademien. Darüber
• 1.620 gewerbliche Waren- und Dienstleis- hinaus vertreten die Genossenschaftsverbände
tungsgenossenschaften mit rund 0,3 Mio. die Interessen ihrer genossenschaftlichen
Mitgliedern und einem kumulierten Jahres- Mitglieder auf Landes-, Bundes- und europäi-
umsatz von etwa 103 Mrd. Euro, scher Ebene. Den genossenschaftlichen Bun-
• 219 Konsum- und Dienstleistungsgenossen- desverbänden obliegt dabei die Förderung
schaften mit etwa 0,5 Mio. Mitgliedern und und Vertretung der fachlichen und der be-
einem kumulierten Jahresumsatz von rund sonderen wirtschaftlichen und wirtschaftspo-
2 Mrd. Euro. litischen Interessen. Neben dem DGRV als
spartenübergreifendem Spitzenverband be-
stehen auf Bundesebene vier spartenbezoge-
ne genossenschaftliche Spitzenverbände:

6
• Bundesverband der Deutschen Volksbanken Mitglieder des DGRV
und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) für die
Kreditgenossenschaften, Dem DGRV gehören vier spartenbezogene
• Deutscher Raiffeisenverband e. V. (DRV) Bundesverbände, sechs Regionalverbände
für die Raiffeisen, Waren- und Dienstleis- und sechs Fachprüfungsverbände sowie
tungsgenossenschaften, Zentralunternehmen und Spezialinstitute auf
• Der Mittelstandsverbund – ZGV für die ge- Bundesebene und die Regionalzentralen ein-
werblichen Waren- und Dienstleistungsge- schließlich deren Tochterunternehmen an.
nossenschaften, Die Struktur und die Veränderung der DGRV-
• Zentralverband deutscher Konsumgenossen- Mitglieder sind in der nachstehenden Über-
schaften e. V. (ZdK) für die Konsum- und sicht abgebildet.
Dienstleistungsgenossenschaften.

Anzahl zum Anzahl zum


Auf der Regionalebene arbeiten sechs unab-
Mitglieder des DGRV 31.12. 2009 31.12. 2010
hängige Prüfungsverbände sowie weitere
sechs unabhängige Fachprüfungsverbände
Spitzenverbände 4 4
(Stichtag 31.12. 2010):
Prüfungsverbände 12 12

• Baden-Württembergischer Unternehmen der genossen-


Genossenschaftsverband e. V. schaftlichen FinanzGruppe 9 9
• Genossenschaftsverband e. V. Gewerbliche Verbundunternehmen 5 4
• Genossenschaftsverband Bayern e. V. Ländliche Verbundunternehmen 4 4
• Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. Weitere Verbundunternehmen 3 3
• Mitteldeutscher Genossenschaftsverband Ländliche Regionalzentralen 1
35 30
(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V. Rechenzentralen 2 2
• Rheinisch-Westfälischer Unternehmen der REWE-Gruppe 21 21
Genossenschaftsverband e. V. Unternehmen der BÄKO-Gruppe 42 39
Sonstige Mitglieder 8 8
• Fachprüfungsverband von Produktiv-
Insgesamt 145 136
genossenschaften in Mitteldeutschland e. V.
• EDEKA Verband kaufmännischer 1
Einschließlich deren Tochterunternehmen, die Mitglied beim DGRV sind.

Genossenschaften e. V.
• Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-,
Dienstleistungs- und Konsumgenossen-
schaften e. V.
• REWE-Genossenschaftlicher
Förderverband e. V.
• Verband der PSD Banken e. V.
• Verband der Sparda-Banken e. V.

7
Aufgaben des DGRV glieder und die persönlichen Stellvertreter
werden von den Regional- und Fachprüfungs-
Satzungsmäßige Aufgabe des DGRV ist die verbänden, dem BVR, DRV und ZGV sowie
Förderung und Entwicklung des Genossen- der BÄKO-Fachvereinigung und dem ZdK
schaftswesens und des genossenschaftlichen benannt. Der Verbandsrat nimmt gegenüber
Prüfungswesens. Der Verband entwickelt dem Vorstand und dem Verwaltungsrat zu
Konzepte und einheitliche Standards für Fra- allen Angelegenheiten von grundsätzlicher
gen der Rechnungslegung und Prüfung und Bedeutung Stellung. Ihm obliegen u. a. die
ist damit das Kompetenzzentrum für seine Festsetzung der Mitgliedsbeiträge, die Ent-
Mitglieder in diesen Bereichen. Auf dieser ge gen nahme des
Grundlage vertritt der DGRV die gemeinsa- Geschäfts be richts,
men wirtschaftspolitischen, rechtspolitischen die Prüfung und Ge-
und steuerpolitischen Belange gegenüber nehmigung des Jah-
dem Gesetzgeber in Berlin und Brüssel. Die resvoranschlags und
Wahrnehmung bildungspolitischer Belange die Feststellung des
und die Koordinierung der genossenschaftli- Jahresab schlus ses,
chen Bildungsarbeit sind weitere Aufgaben. die Entlastung von
Tätigkeitsschwerpunkte sind ebenfalls die Vorstand und Ver-
Durchführung von Prüfungen und die Bera- waltungsrat, die Ein-
tung sowie die Förderung der Verbandsmit- setzung von bera-
glieder. Die Aus- und Fortbildung des Prüfer- tenden Ausschüssen
nachwuchses und der Prüfungskräfte erfolgt Vorsitzender des Verbandsrats und deren Be set-
Michael Bockelmann
in enger Abstimmung mit der Akademie zung. Vorsitzender
Deutscher Genossenschaften e. V. (ADG). Der des Verbandsrats ist Herr Michael Bockelmann,
DGRV unterhält Beziehungen zu genossen- Verbandspräsident des Genossenschaftsver-
schaftlichen und anderen Organisationen und bandes e. V. Stellvertreter des Vorsitzenden
Institutionen im In- und Ausland und führt sind Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender
die genossenschaftliche Entwicklungs- und der WGZ BANK AG, und Georg Litmathe,
Beratungsarbeit im Ausland durch. Verbandsdirektor des Ge nossenschaftsver-
bandes Weser-Ems e. V.
Gremien des DGRV
Verwaltungsrat
Verbandsrat
Der Verwaltungsrat ist das Aufsichtsorgan
Der Verbandsrat ist das oberste Organ des des DGRV und besteht aus neun Mitgliedern.
DGRV. Er besteht aus 40 Mitgliedern. Jedes Jedes Mitglied hat einen persönlichen Stell-
Mitglied hat einen persönlichen Stellvertreter. vertreter. Die Präsidenten des BVR, DRV und
Die Präsidenten des BVR, DRV und ZGV sind ZGV und ihre persönlichen Stellvertreter im
geborene Mitglieder. Der jeweilige Bundes- Verbandsrat sind geborene Mitglieder. Die
verband benennt den persönlichen Stellver- übrigen Mitglieder und ihre persönlichen
treter seines Präsidenten. Die übrigen Mit- Stellvertreter werden aus der Mitte des
8
EUROPA ÜBERWINDET GRENZEN
Am Anfang stand die Motivation, dass zwischen den Ländern Europas nie wieder Krieg geführt werden dürfe. Die
Vision aber war eine starke Gemeinschaft europäischer Staaten, ein Wirtschaftsraum, der zu Wohlstand in allen
europäischen Regionen führen sollte. Vom Schuman-Plan bis zum Vertrag von Lissabon ist die wirtschaftliche und
politische Vereinigung Europas weit vorangeschritten. Im Spannungsfeld von nationalen Eigenarten und dem
Wunsch nach europäischer Einheit sind bislang 27 Staaten mit mehr als 500 Millionen Menschen der Europäischen
Union beigetreten. Die europäische Politik bestimmt heute viele Lebensbereiche in den europäischen Ländern.
Verbandsrats Fachausschüsse
gewählt. Der
Verwaltungs- Zur Unterstützung der fachlichen Arbeit des
rat überwacht DGRV bestehen vier ständige Fachausschüsse.
die Geschäfts- Die Fachausschüsse für Rechnungslegung und
fü hrung des Prüfung, für Recht, für Steuern und für
Vorstands und Bildung, deren Mitglieder vom Verbandsrat
nimmt gegen- gewählt werden, befassen sich mit allen
über dem Vor- wesentlichen Themen aus ihrem Zuständig-
stand zu Ange- keitsbereich und berichten dem Vorstand
legenheiten über ihre Tätigkeit und deren Ergebnisse. In
von grundsätz- den Fachausschüssen und den von diesen ein-
Präsident des DGRV licher Bedeu- gesetzten Arbeitskreisen werden von den
Manfred Nüssel
tung Stellung. Experten aus den Mitgliedsorganisationen
Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Manfred effizient und zeitnah tragfähige Lösungs-
Nüssel, der bereits seit dem Jahr 2000 DGRV- ansätze für Sachfragen vorbereitet. Damit
Präsident ist. Manfred Nüssel ist zugleich Prä- wird auch eine verbundeinheitliche Meinungs-
sident des DRV. Seine Stellvertreter sind Uwe bildung ermöglicht. Die Zusammensetzung
Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der der Gremien des DGRV ist im Einzelnen auf
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban- den Seiten 52 ff. dargestellt.
ken e. V., und Wilfried Hollmann, Präsident von
Der Mittelstandsverbund – ZGV. Innenorganisation des DGRV

Vorstand Der DGRV beschäftigte zum 31. Dezember


2010 an seinem Hauptsitz in Berlin und sei-
Der Vorstand führt in eigener Verantwor- nem Standort in Bonn 94 Mitarbeiter. Davon
tung die Geschäfte des Verbands und vertritt werden 29 Mitarbeiter im Prüfungsdienst und
ihn gerichtlich und außergerichtlich. Vorsit- elf entsandte Auslandsmitarbeiter im Rah-
zender des Vorstands ist Dr. Eckhard Ott, der men der genossenschaftlichen Entwicklungs-
neben der Prüfungsabteilung und der Grund- arbeit eingesetzt. Darüber hinaus beschäftigt
satzabteilung auch die Öffentlichkeitsarbeit die Abteilung Internationale Bezie hungen
verantwortet. Dirk J. Lehnhoff zeichnet unter etwa 65 ausländische Mitarbeiter in den
anderem für die Ressorts Rechtsberatung, jeweiligen Projekten im Ausland.
Steuerberatung und die Abteilung Interna-
tionale Beziehungen verantwortlich. Die Ge-
schäftsverteilung des DGRV-Vorstands ist im
Detail auf Seite 59 dargestellt.

10
II. Aktuelles zum Genossenschaftswesen
1. GENOSSENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND UND EUROPA

Dr. Eckhard Ott, Uwe Fröhlich, Dr. Gabriele Stauner, Sharon Bowles, Dr. Werner Langen sowie Moderator Alexander Radwan

“Cooperatives – Sustainable in in Zeiten der Wirt schaftskrise als starke


times of crisis” Partner des deutschen Mittelstandes präsen-
tiert, und dies ohne staatliche Unterstützung.
Am 24. März 2010 organisierte der DGRV im Nachhaltige Geschäftsmodelle, Prüfung und
Namen der deutschen Genossenschaftsver- Beratung durch Genossenschaftsverbände und
bände eine Vortrags- und Diskussionsveran- selbst getragene Siche rungs einrichtungen
staltung in der Vertretung des Freistaates sind ein stabiles Fundament.
Bayern bei der EU in Brüssel. Unter dem Motto
„Genossenschaften – nachhaltig krisenfest. „Der Mittelstand im Fokus der
Wie viel Regulierung ist nötig?“ diskutierten Bilanzrichtlinienänderung“
unter anderem die Amtschefin des Staatsmi-
nisteriums für Bundes- und Europaangelegen- Am 8. Juni 2010 führte der DGRV gemeinsam
heiten in der Bayerischen Staatskanzlei Dr. mit der Bundessteuerberaterkammer (BStBK)
Gabriele Stauner, die ECON-Vorsitzende eine Konferenz in Brüssel unter dem Titel
Sharon Bowles, der Vorsitzende der CDU/CSU- „Der Mittelstand im Fokus der Bilanzricht-
Gruppe im Europäischen Parlament Dr. Werner linienänderung“ durch. An der Konferenz
Langen und der Präsident des BVR Uwe nahmen Vertreter aus dem Europäischen
Fröhlich die Frage, wie viel Regulierung Genos- Parlament, der Europäischen Kommission,
senschaften angesichts der weltweiten Wirt- den Vertretungen in Brüssel sowie von
schaftskrise benötigen. Augenmaß ist hierbei Unternehmen, Kammern und Verbänden teil.
gefragt, etwa bei der Forderung nach einer Diskutiert wurden unter anderem die Ände-
stärkeren Aufsicht über Banken und deren rung der Bilanzrichtlinien und der internatio-
Einlagensicherung oder bei der Harmonisie- nale Rechnungslegungsstandard IFRS für KMU.
rung von Rechnungslegungsregeln in der EU. Der DGRV und die Bundessteuerberaterkam-
11
Denn die Genossenschaften haben sich auch mer plädieren für eine Modernisierung der
Dr. Horst Vinken (BStBK), Saskia Slomp (EFRAG), Alexandra Thein (Europäisches Parlament), Dr. Eckhard Ott, Dr. Hubert Weis (Ministerialdi-
rektor BMJ), Prof. Dr. Hans-Michael Korth (EFAA) und Manfred Dehler (BStBK)

EU-Bilanzrichtlinien, lehnen die verpflichtende über die Volksbanken und Raiffeisenbanken,


Anwendung eines internationalen Rechnungs- die Raiffeisen-Genossenschaften, die gewerb-
legungsstandards für den Mittelstand (IFRS lichen Kooperationen und Konsumgenossen-
für KMU) allerdings entschieden ab. Damit schaften gewinnt der Leser einen tieferen
würde die Wettbewerbsfähigkeit des euro- Einblick in die einzelnen genossenschaftlichen
päischen Mittelstandes eher geschwächt als Sparten. Weitere Rubriken sind den Genossen-
gestärkt. Die Veranstaltung fand in der Vertre- schaftsverbänden sowie den internationalen
tung des Landes Nordrhein-Westfalen in Brüs- Entwicklungen gewidmet.
sel statt. Die Tagungsbroschüre kann unter
http://www.dgrv.de/de/publikationen.html Die Broschüre „Zahlen und Fakten“ kann beim
heruntergeladen werden. DG VERLAG unter der Artikelnummer 960860
bestellt werden. Für die Mitglieder des DGRV
„Zahlen und Fakten 2010“ steht zusätzlich eine PowerPoint-Präsenta-
tion auf www.dgrv.de zum Download bereit.
Der genossenschaftliche Verbund ist die mit Eine englischsprachige Ausgabe kann beim
Abstand mitgliederstärkste Wirtschaftsorga- DG VERLAG (Artikelnummer 960861) bestellt
nisation in Deutschland. Derzeit sind 17,8 Mio. werden.
Genossenschaftsmitglieder mittelbar beim
DGRV organisiert. Der genossenschaftliche Insolvenzsicherste Rechtsform
Verbund wird in seiner ganzen Vielfalt und Deutschlands
Leistungsstärke in der Broschüre „Zahlen und
Fakten 2010“ präsentiert. Auf 32 Seiten wer- Im Jahr 2010 sind deutschlandweit etwa
den die genossenschaftlichen Bereiche der 32.100 Unternehmen insolvent geworden.
Wirtschaft vorgestellt sowie einzelne Themen- Damit sind die Insolvenzzahlen zum ersten
12
felder informativ aufbereitet. Mit Beiträgen Mal seit 2007 wieder rückläufig. Dies geht aus
Insolvenzen nach Rechtsform 2010 begleitet. Gründern stehen erfahrene Berater
der Genossenschaftsverbände zur Seite, die
freie Berufe 3,2 vor Ort das Gründungskonzept und den
Kleingewerbetreibende 46,7
Businessplan besprechen und dabei viele An-
BGB-Gesellschaft 1,1
Einzelfirma 3,5 regungen mit auf den Weg geben. Die bera-
OHG 0,3 tende Begleitung der Verbände hilft beson-
KG 0,5 ders den in Verantwortung stehenden Mit-
GmbH & Co. KG 4,7
gliedern, die bislang keine kaufmännischen
GmbH 38,6
AG 0,8 Erfahrungen gesammelt haben. Auch in den
eG 0,1 Jahren nach der Gründung werden die neuen
e. V. 0,6 Genossenschaften weiter durch die Verbände
Quelle: Creditreform-Datenbank; Angaben in Prozent betreut.

Sonderbeilage in der WELT


der jährlich veröffentlichten Insolvenzstudie
des Verbands der Vereine Creditreform her- Auf Initiative des DGRV veröffentlichte die
vor. Der Anteil der eingetragenen Genossen- WELT am 17. Mai 2010 eine Sonderbeilage
schaft an den Insolvenzen liegt unverändert zum Thema „Genossenschaften“. Auf sechs
bei 0,1 Prozent. Damit ist die eG auch weiter- Seiten werden in anschaulichen Reportagen
hin die am wenigsten von Insolvenz betrof- vor allem junge Genossenschaften aus ver-
fene Rechtsform Deutschlands. schiedenen Bereichen, wie z. B. Musikindus-
trie, Gartenbau und IT, porträtiert und so die
Der geringe Anteil der Genossenschaften an Vielfalt und Mo -
den Insolvenzen lässt sich auch auf den ge- dernität der genos-
nossenschaftlichen Prüfungsansatz mit seiner senschaftlichen
umfassenden Betreuungsprüfung zurückfüh- Rechtsform darge-
ren. Regelmäßig werden die wirtschaftlichen stellt. Eine PDF-Ver-
Verhältnisse einer Genossenschaft festgestellt. sion der Sonderbei-
Bei der Prüfung wird auch die Ordnungs- lage kann unter
mäßigkeit der Geschäftsführung kontrolliert. http://www.dgrv.
Die genossenschaftliche Verbandsprüfung ist de/de/presse/son-
zudem als betreuende Prüfung zukunftsori- derbeilagengenos-
entiert angelegt. Es geht somit nicht nur um senschaften.html
die Beurteilung des zurückliegenden Prüfungs- heruntergeladen
zeitraums, sondern auch um Erkenntnisse über werden.
die Fortentwicklung der Genossenschaft. Im
Gegensatz etwa zur Unternehmensform der
GmbH, auf die traditionell ein großer Teil der PerspektivePraxis
Insolvenzen entfällt, wird auch die Gründung
einer Genossenschaft umfassend betriebs- Mit dem Magazin PerspektivePraxis infor-
wirtschaftlich, rechtlich und steuerlich durch miert der DGRV die Praktiker im genossen-
13
die genossenschaftlichen Prüfungsverbände schaftlichen Verbund über die Arbeit des
Wanderausstellung „Genossen-
schaften – Chance für Millionen“

Der DGRV hat am 19. Oktober 2010 gemein-


sam mit der WGZ BANK in Düsseldorf die
Wanderausstellung „Genossenschaften –
Chance für Millionen“ eröffnet. Die Gastred-
nerinnen Staatssekretärin Gudrun Kopp vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Zu -
sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und
Verbands. In den quartalsweise erscheinen- Bundestagspräsidentin a. D. Prof. Dr. Rita
den Ausgaben werden branchenübergreifend Süssmuth würdigten die weltweite Entwick-
die neuesten Entwicklungen in der Rechnungs- lungsarbeit des DGRV und betonten, welchen
legung und Prüfung sowie aktuelle Tendenzen wichtigen Beitrag Genossenschaften in vielen
aus dem steuerlichen und rechtlichen Bereich Regionen weltweit für die Reduzierung der
vorgestellt. Weitere Schwerpunkte sind die Armut und eine nachhaltige wirtschaftliche
Entwicklungsprojekte des DGRV und die Ge- und soziale Entwicklung leisten. Mit der Wan-
nossenschaftswissenschaft. PerspektivePraxis derausstellung werden die Ent wick lungs-
erscheint als Beilage aller regionalen Genossen- projekte des DGRV einer breiten Öffentlich-
schaftszeitschriften. Bereits erschienene Aus- keit vorgestellt. Die Wanderausstellung kann
gaben des Magazins und weitere Informatio- für vier Wochen angemietet werden. Sie wird
nen können unter www.perspektivepraxis.de über den DGRV angeliefert und vor Ort auf-
heruntergeladen werden. und abgebaut.

14 Werner Böhnke, Gudrun Kopp, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Dirk J. Lehnhoff
EUROPA BEDEUTET MITEINANDER
Die gemeinsame Währung ist das sichtbare Zeichen der europäischen Vereinigung. Wirtschafts- und währungspo-
litische Themen werden innerhalb der Europäischen Union geregelt. Derzeit haben 17 EU-Mitgliedstaaten den Euro
als Zahlungsmittel eingeführt. Sie stimmen untereinander ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik ab. Die geldpolitische
Kompetenz ist auf das Europäische System der Zentralbanken übertragen worden. An deren Spitze steht die 15
Europäische Zentralbank. Sie ist für die Mitgliedstaaten der Euro-Zone für die zentral gesteuerte Geld- und
Währungspolitik verantwortlich.
Die Museumsgestalterinnen Astrid Klinge und Kerstin Wagner legen im neu gestalteten Schulze-Delitzsch-Haus letzte Hand an

Neueröffnung 2. NEUE GENOSSENSCHAFTEN


Schulze-Delitzsch-Haus
Gründungsinitiativen
Nach sechsmonatiger Umbauphase wurde
am 22. November 2010 das Schulze-Delitzsch- Im Jahr 2010 wurden unter dem Dach der
Haus in Delitzsch feierlich wiedereröffnet. Die DGRV-Mitgliedsverbände 215 neue Genossen-
neu gestaltete Dauerausstellung in der Kreuz- schaften gegründet. Nach wie vor werden
gasse 10 informiert über Leben und Werk des zahlreiche Genossenschaften im Bereich der
Genossenschaftspioniers Hermann Schulze- erneuerbaren Energien gegründet. Auch der
Delitzsch. In dem Haus haben Delitzscher Trend zur Gründung von Ärztegenossen-
Schuhmacher im Jahr 1849 die erste Rohstoff- schaften und Gesundheitsnetzen hat sich
assoziation gegründet. fortgesetzt. Weitere Schwerpunkte lagen
zum Beispiel im Bereich Nahversorgung auf
Gut 18 Jahre nach der Ersteröffnung des Mu- dem Land, in der Übernahme kommunaler
seums war eine konzeptionelle Überarbeitung Aufgaben durch Genossenschaften und in
erforderlich geworden. Neue wissenschaftli- der Kooperation von Selbständigen und
che Erkenntnisse und mediale Entwicklungen Freiberuflern.
wurden aufgenommen. So erwarten den Be-
sucher jetzt interaktive Elemente wie Hörsta- Im Bereich der Energie werden zunehmend
tionen, Textwürfel, Wandklappen und Schub- Einkaufsgenossenschaften ge gründet, die
laden mit verschiedenen Originalen. Die Um- Preisvorteile durch den gemeinsamen Bezug
baumaßnahmen wurden von den deutschen von Gas oder Strom realisieren oder aber auf
Genossenschaftsverbänden finanziell unter- erneuerbare Energien setzen. Daneben wird
stützt. gemeinsam Strom aus erneuerbaren Energie-
16
ressourcen erzeugt. Dabei geht es insbeson-
dere um Kraftwerksprojekte im Be-reich der nisieren sich deshalb zunehmend in Genos-
Sonnen- und Windenergie. Personen, die sich senschaften, um gemeinsam einen Dorfladen
für erneuerbare Energien einsetzen und mit zu betreiben und damit die Lebensmittel-
überschaubaren finanziellen Beiträgen unter- versorgung in den ländlichen Regionen zu
stützen möchten, kommen über die verbessern.
Genossenschaft mit Gleichgesinnten zusam-
men. Über die Genossen schaft werden Gründungsmaterialien
Investitionsrisiko und Betreiber-Know-how
gebündelt. In den vergangenen drei Jahren sind über
600 Genossenschaften gegründet worden.
Im Bereich des Gesundheitswesens schließen Innovative Geschäftsmodelle werden in ge-
sich Mediziner in Ärztegenossen schaften nossenschaftlicher Rechtsform umgesetzt.
zusammen, um gemeinsam Produkte und Viele dieser kreativen Unternehmensideen
Dienstleistungen für den Betrieb ihrer Arzt- werden auf der CD-ROM „Genossenschaften
praxen – von der Praxissoftware über Ver- gründen – Von der Idee zur eG“ vorgestellt.
sicherungen bis hin zu medizinisch-techni- Verschiedene Checklisten, Arbeitsunterlagen
schen Geräten – bereitzustellen. Aber auch und Berechnungsvor lagen,
Apotheker oder Krankenhäuser können durch etwa für die Finanzplanrech-
gemeinschaftlichen Einkauf und Standardi- nung oder Break-Even-Ana-
sierung des Produktsortiments niedrige Preise lyse, helfen Genossenschafts-
realisieren und Beschaffungsprozesse optimie- gründern bei der Planung
ren. Viele Ärztegenossenschaften verstehen der wichtigsten be triebs-
sich zudem als eine Parallelorganisation zur wirtschaftlichen Bereiche.
Kassenärztlichen Vereinigung. Sie handeln für
ihre Mitglieder Verträge mit Krankenkassen Für die Situation nach der Gründung stellt der
aus, etwa für die hausarztzentrierte oder DGRV den Online-Ratgeber „GenoStarter“
integrierte Versorgung. Solche Selektivver- zur Verfügung. Dieser enthält praktische
träge werden auch von genossenschaftlichen Tipps und Hinweise zu vielen betriebswirt-
Ärztenetzen, in denen die Gesundheitsver- schaftlichen und genossenschaftsspezifischen
sorgung durch mehrere spezialisierte Leis- Themen. Diese Hilfestellung wird den Verant-
tungsanbieter erbracht wird, individuell mit wortlichen junger Genossenschaften angebo-
den Kostenträgern vereinbart. ten, die mit Personal- oder Verwaltungsthe-
men nicht regelmäßig oder vielleicht sogar
Immer häufiger ziehen sich große Einzelhan- zum ersten Mal konfrontiert werden. Im
delskonzerne aus ländlichen Regionen zurück. GenoStarter werden verschiedene Fragen zu
Eine wohnortnahe Versorgung mit Lebens- den Bereichen Versicherung und Personal-
mitteln und Waren des täglichen Bedarfs ist in verwaltung, Rechnungswesen und Jahresab-
vielen Kommunen nicht mehr gegeben. Dies schlussprüfung sowie Mitgliedermanagement
ist vor allem für die ältere Bevölkerung prob- und Führungsorganisation beantwortet.
lematisch, die für den Einkauf auf öffentliche Wichtige Themen wie Förderleistungen und
Verkehrsmittel oder private Unterstützung Rahmenverträge werden ebenfalls vorge-
17
angewiesen ist. Bürger einer Kommune orga- stellt. Der GenoStarter steht im Mitglieder-
soll der Öffentlichkeit auch nähergebracht
werden, welchen Beitrag Genossenschaften in
den verschiedenen Weltregionen zur Armuts-
reduzierung, zur Beschäftigungs förderung
und zur sozialen Integration leisten. Die VN
honorieren mit dem „Jahr der Genossenschaf-
ten“ auch die Leistungen der Genossenschafts-
pioniere Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Her-
mann Schulze-Delitzsch, die vor 150 Jahren die
ersten Genossenschaften aufgebaut haben. Die
bereich des DGRV zur Verfügung. Er kann damals zugrunde gelegten Prinzipien der
auch über die geschützte Website des Regio- Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstver-
nalverbands erreicht werden. Die Anmeldung waltung sind bis heute die Kernelemente er-
erfolgt über www.dgrv.de. folgreicher genossenschaftlicher Unternehmen.

Genossenschaftsgründern bzw. Gründungs- Weltweit kooperieren Menschen, um ihre


interessierten steht zudem die Seite www. wirtschaftliche Lage, ihre Marktposition und
neuegenossenschaften.de zur Verfügung. Hier damit auch ihre soziale Situation zu verbes-
präsentiert der DGRV innovative Geschäfts- sern. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ver-
modelle und erfolgreiche Gründungsbeispiele deutlicht, dass gemeinschaftliche Selbsthilfe
und informiert über aktuelle News und wich- und eigenverantwortliches Handeln in Koope-
tige Termine aus der genossenschaftlichen rationen für wirtschaftliche Stabilität sorgen.
Gründerszene. In der Rubrik „Genossenschaft In vielen Ländern ist deshalb zu beobachten,
des Monats“ wird eine besonders erfolgreiche dass Kooperation, vor allem in der Landwirt-
junge Genossenschaft vorgestellt. Darüber schaft, aber auch bei KMU, an Bedeutung
hinaus kann über die Seite ein monatlicher gewinnt und stärker gefördert werden soll.
Newsletter abonniert werden.
Die Erfahrungen in Deutschland, Europa und in
3. GENOSSENSCHAFTEN – EINE vielen Ländern der Welt zeigen, dass es bei
WELTWEIT ATTRAKTIVE UND der Etablierung genossenschaftlicher Koope-
STABILE UNTERNEHMENSFORM rationen darauf ankommt, an die unterschied-
lichen Situationen angepasste unternehmeri-
Die Vollversammlung der sche Lösungen zu finden und
Vereinten Nationen (VN) hat gleichzeitig starke Netzwerke
das Jahr 2012 zum „Jahr der aufzubauen. Der DGRV leistet
Genossenschaften“ erklärt. In mit Unterstützung der gesam-
der Begründung führen die VN ten deutschen Genossenschafts-
an, dass Genossenschaften den organisation sowie verschiede-
Zugang zu Finanz dienstleistungen und ner Ministerien und Organisatio-
Märkten schaffen, die regionale Wirtschaft nen einen wesentlichen Beitrag
und Beschäftigung fördern und dabei vor dazu, genossenschaftliche Struk-
allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) turen in den Entwicklungs- und
18
unterstützen. Mit dem „Year of Cooperatives“ Schwellenländern zu fördern.
III. Dienstleistungen für den Verbund
1. RECHNUNGSLEGUNG UND PRÜFUNG

Kompetenzzentrum für berufsständischen Instanzen. Ziel der Interes-


Rechnungslegung und Prüfung senvertretung durch den DGRV ist es, die
genossenschaftlichen Interessen frühzeitig
Der DGRV ist für den genossenschaftlichen und auf allen Ebenen in den Gesetzgebungs-
Verbund das Kompetenzzentrum für alle Fra- prozess einzubringen. Nur auf diese Weise ist
gen aus den Fachgebieten Betriebswirtschaft, eine wirksame Einflussnahme möglich. Eine
Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung. enge Anbindung an die europäischen Ent-
Der DGRV fungiert in diesem Zusammenhang scheidungsträger – insbesondere die Euro-
als zentrales Beratungs- und Diskussionsforum päische Kommission und das Europäische
für den gesamten Verbund. Kernaufgaben Parlament – ist durch das DGRV-Büro in
sind die Interessenvertretung bei gesetzgeben- Brüssel sichergestellt.
den Instanzen und berufsständischen Organi-
sationen sowie die verbundweite Kommu- Genossenschaften haben sich aufgrund soli-
nikation und Diskussion von bevorstehenden der Geschäftsmodelle und intakter Risiko-
oder bereits verabschiedeten Gesetzesände- managementsysteme einschließlich der Prü-
rungen. Die Referenten der Grundsatzabtei- fungs- und Beratungsleistungen ihrer Verbän-
lung stehen den Mitgliedsverbänden als kom- de auch in der Finanzkrise gut bewährt.
petente Ansprechpartner zur Verfügung. Sie Dennoch sind auch die Genossenschaften
werden regelmäßig in laufende Prüfungs- maßgeblich von umfassenden gesetzgeberi-
und Beratungsprojekte eingebunden, um auf schen Maßnahmen betroffen, die im Zuge der
diese Weise Fachkompetenz und Praxisnähe Finanzkrise umgesetzt wurden. Aus diesem
zu gewährleisten. Grund sind die Beobachtung und die enge
Begleitung der sehr komplexen und viel-
Interessenvertretung in Zeiten der schichtigen Standardsettingaktivitäten für
Finanzmarktkrise den genossenschaftlichen Verbund von her-
ausragender Bedeutung. In den Bereichen
Der DGRV vertritt die Interessen der Genos- Rechnungslegung und Prüfung ist in diesem
senschaften bei allen gesetzgebenden und Zusammenhang insbesondere die Arbeit von

19
Das Büro des DGRV in Brüssel
supranationalen Organisationen wie dem IASB Neuerungen und Ergänzungen der Rechts-
(Standardsetzer für internationale Rechnungs- grundlagen zeitnah informiert. Der DGRV
legungsstandards), der IFAC (Internationale unterstützt die Mitgliedsverbände bei der
Organisation der Wirtschaftsprüfer) und des Umsetzung gesetzlicher Vorgaben insbeson-
Basler Ausschusses für Bankenauf sicht zu dere durch:
nennen. Diese Institutionen üben auch auf
die Gesetzgebung in Brüssel einen maßgebli- • Pflege und Weiterentwicklung von Nach-
chen Einfluss aus. schlagewerken zur nationalen Rechnungs-
legung und eines Praxishandbuches zur
Koordination der Meinungsbildung internationalen Rechnungslegung,
• Pflege und Weiterentwicklung der Soft-
Der DGRV informiert seine Mitglieder früh- wareprodukte GenoBilanz, GenoBankBilanz,
zeitig über Gesetzesinitiativen und Änderun- DGRVPrüfung und DGRVBankPrüfung,
gen von Normen und Standards. Auf dieser • Pflege und Weiterentwicklung der DGRV-
Basis wird die Meinungsbildung der Gesamt- Schriftenreihe,
organisation koordiniert, um im Ergebnis ein • Organisation der DGRV-Prüfertagung auf
geschlossenes und erfolgreiches Auftreten Schloss Montabaur mit Teilnehmern aus
bei den Standardsettern sicherzustellen. In allen Mitgliedsverbänden,
allen Zweifels- und Auslegungsfragen stehen • Initiierung, Leitung und Betreuung von
die Mitarbeiter des DGRV den Mitgliedsver- Arbeitskreisen zu aktuellen Themen,
bänden als kompetente Ansprechpartner zur • auf der DGRV-Website abrufbare Publi-
Verfügung. Damit wird die Qualitätssicherung kationen (www.dgrv.de/de/publikationen.
der Prüfungs- und Beratungsaufträge der html) wie z. B. „PerspektivePraxis“ sowie
Mitgliedsverbände maßgeblich unterstützt. DGRV-Rundschreiben zu aktuellen Themen.

Die Ausrichtung der genossenschaftlichen Internationalisierung


Grundsatzarbeit erfolgt im „Fachausschuss
für Rechnungslegung und Prüfung“ (FARP), Internationale Standards ersetzen in fast allen
der sich aus Entscheidungsträgern der Mit- Lebensbereichen sukzessive die nationalen
gliedsverbände zusammensetzt. Die Themen Normen. Das betrifft auch das Gebiet der
des FARP werden von den DGRV-Fachre- Rechnungslegung und Prüfung. Zwar gelten
ferenten in enger Zusammenarbeit mit den unverändert das deutsche HGB für die han-
Regional- und Fachprüfungsverbänden um- delsrechtliche Rechnungslegung und die
gesetzt. Prüfungsstandards des Instituts der Wirt-
schaftsprüfer (IDW) als Richtlinien für die
Kommunikation von Prüfung. Inhaltlich werden diese nationalen
Gesetzesänderungen Gesetze und Standards jedoch zunehmend
von internationalen Entwicklungen bestimmt.
Um eine hohe Qualität bei der Abwicklung Über die EU-Gesetzgebung wird der deut-
der Prüfungs- und Beratungsaufträge im sche Gesetzgeber sogar verpflichtet, die auf
gesamten Verbund sicherzustellen, werden EU-Ebene anerkannten internationalen Nor-
die Fachkräfte der Mitgliedsverbände über men in die deutschen Gesetze aufzunehmen.
20
EUROPA IST INNOVATIV
Ein wichtiges Ziel der europäischen Vereinigung ist ein gemeinsamer Forschungsraum, in dem sich Wissenschaftler
und Technologien frei über die Grenzen hinweg bewegen können. Die Förderung der europäischen Forschung soll
wissenschaftliche Höchstleistungen ermöglichen und Doppelarbeiten vermeiden. Ein Beispiel für gemeinschaftliche
Forschung ist die europäische Weltraumorganisation ESA, der aktuell 18 Mitgliedstaaten angehören. Gemeinsame
Finanzkraft und gebündeltes Know-how ermöglichen Raumfahrtprogramme und Weltraumprojekte, die ein einzel-
ner Mitgliedstaat nicht realisieren könnte.
aber einfache und kostengünstige Alternative
zu den internationalen Rechnungslegungs-
normen fortentwickelt. Es wurde dabei am
handelsrechtlichen Jahresabschluss als Grund-
lage für die Gewinnausschüttung festgehal-
ten. Auch die Maßgeblichkeit des handels-
rechtlichen Jahresabschlusses für die steuerli-
che Gewinnermittlung wurde beibehalten.

Da die meisten Neuerungen des BilMoG erst


Um Entwicklungen in der deutschen Gesetz- für die Prüfung von Jahresabschlüssen zu
gebung zu antizipieren und frühzeitig Einfluss Stichtagen ab dem Jahr 2010 relevant sind,
zu nehmen, wird die Fortentwicklung der war es im Berichtsjahr eine zentrale Aufgabe
internationalen Rechnungslegungsstandards des DGRV, die umfangreichen Änderungen
IFRS (International Financial Reporting Stan- verbundweit zu kommunizieren und in die-
dards) und der internationalen Prüfungsstan- sem Zusammenhang die Nachschlagewerke
dards IAS (International Auditing Standards) und die Prüfsoftware zu aktualisieren.
vom DGRV aktiv begleitet. Da neue oder
geänderte internationale Standards ein for- Weiterentwicklung der IDW-
melles Anerkennungsverfahren im Rahmen Prüfungsstandards
der EU-Gesetzgebung durchlaufen müssen,
um im europäischen Rechtskreis Gültigkeit zu Den EU-Vorgaben folgend sieht das Bilanz-
erlangen, wird dieser Anerkennungsprozess rechtsmodernisierungsgesetz vor, dass bei
in Brüssel aufmerksam verfolgt. der Durchführung von Abschlussprüfungen
die internationalen Prüfungsstandards (ISA)
Der DGRV vertritt dementsprechend die ge- anzuwenden sind. Dazu müssen sie zunächst
nossenschaftlichen Interessen bei den inter- im Rahmen eines Adoptionsverfahrens der
nationalen Standardsettern, den EU-Instanzen EU angenommen werden, bevor sie die Prü-
in Brüssel und dem Gesetzgeber in Berlin. Auf fungsstandards des IDW ersetzen.
allen Ebenen werden die spezifischen Belange
der Genossenschaften eingebracht, um posi- Mit einer kurzfristigen Adoption der ISA ist
tive rechtliche Rahmenbedingungen zu för- zwar nicht zu rechnen, jedoch ergibt sich für
dern. Nachfolgend wird ein kurzer Überblick das IDW aufgrund der Mitgliedschaft in der
über die vielfältigen Themenbereiche gege- IFAC die Verpflichtung, die ISA so weit wie
ben, mit denen die Grundsatzabteilung des möglich in deutsche Prüfungsstandards um-
DGRV im Berichtsjahr befasst war. zusetzen. Das IDW hat sich in diesem Zusam-
menhang gegen das englische Beispiel ent-
Bilanzrechtsmodernisierung schieden, die ISA vollständig als nationale
Prüfungsstandards zu übernehmen – statt-
Mit dem im Mai 2009 verabschiedeten Bilanz- dessen werden die deutschen Prüfungsstan-
rechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) wurde dards (IDW PS) auch zukünftig inhaltlich an
22
die HGB-Rechnungslegung als gleichwertige, die ISA angepasst. Der DGRV begleitet und
kommuniziert auch in diesem Bereich die staltung kann über die Internetseite des DGRV
Entwicklung, um sicherzustellen, dass die abgerufen werden. Bislang hat die EU-Kom-
Prüfsoftware stets die aktuellen Anforde- mission unter dem Eindruck der Interessenlage
rungen beinhaltet. des Mittelstandes davon abgesehen, den
Standard IFRS für KMU für eine freiwillige
Überarbeitung der Anwendung in Europa zuzulassen.
EU-Rechnungslegungsrichtlinien
Internationale
Die von der Europäischen Kommission ge- Rechnungslegungsstandards IFRS
plante Überarbeitung der Rechnungslegungs-
richtlinien wurde im Jahr 2010 von einer Die aktuell sehr kontrovers geführte Diskus-
Konsultation zur Anwendung des Standards sion über die grundlegende Neugestaltung des
IFRS für KMU durch alle börsenunabhängigen internationalen Rechnungslegungsstandards
Unternehmen überschattet. An der Kon- für Finanzinstrumente IAS 39 von Gegnern
sultation und den Anhörungen in Brüssel und und Verfechtern der Fair-Value-Bilanzierung
Berlin hat sich der DGRV aktiv beteiligt. Der belegt die Bedeutung der Rechnungslegung
DGRV spricht sich ebenso wie die überwie- (auch) für die Stabilität der Finanzmärkte.
gende Mehrheit des deutschen und euro- Anlässlich einer Anhörung im Bundesjustiz-
päischen Mittelstandes gegen die Anwen- ministerium zur „Zukunft der Rechnungs-
dung internationaler Rechnungslegungsstan- legung“ hat der DGRV seine Vorstellungen in
dards aus. Die Komplexität und der enorme einem umfassenden Positionspapier zur nati-
Umfang der Angabepflichten überfordern den onalen und internationalen Rechnungslegung
Mittelstand, während bewährte Prinzipien dargelegt. Darin bekräftigt der DGRV, das
des Gläubigerschutzes, der steuerlichen Maß- künftige Regelwerk für die Bankbilanzierung
geblichkeit und der Ausschüttungsrelevanz im Standard IFRS 9 zuerst umfassend auszu-
des Jahresabschlusses werten, bevor eine Freigabe für die Anwen-
ersatzlos verloren ge- dung in Europa durch die EU-Kommission
hen würden. Der erteilt werden kann.
DGRV fordert einen
eigenständigen Rech- Der DGRV hat auch im Jahr 2010 das seit
nungslegungsrahmen mehreren Jahren von den Standardisierungs-
auf Basis der moderni- gremien IASB und FASB betriebene Projekt
sierten 4. und 7. EU- zur Reform des internationalen Bilanzstan-
Richt li nie, die den dards für Eigenkapital (IAS 32 und IFRIC 2)
Prinzipien des Gläubi- eng begleitet. Dabei setzte sich der DGRV in
gerschutzes und der schriftlichen Stellungnahmen ebenso wie in
Kapitalerhaltung direkten Gesprächen mit dem IASB für ein
Rech nung tragen. grundlegend neues Eigenkapitalkonzept ein.
Diese Forderung wur- Die Ansätze verfolgten das Ziel, die genos-
de auch auf der gemeinsamen Konferenz von senschaftlichen Geschäftsguthaben positiv als
DGRV und BStBK am 8. Juni 2010 in Brüssel Eigenkapital nach internationalem Bilanzie-
23
diskutiert. Eine Dokumentation der Veran- rungsstandard IFRS anzuerkennen. Die
Standardsetzer haben das Projekt Ende 2010 Basis der Studie ist eine umfassende empirische
ausgesetzt und greifen es frühestens ab Untersuchung von 1,1 Millionen Unterneh-
Mitte 2011 wieder auf. men aus 28 verschiedenen europäischen
Staaten. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die
DGRV-Studie über IFRS für KMU KMU-Rechnungslegung ist sehr stark an den
landesspezifischen Rahmenbedingungen aus-
Nach langjähriger kontroverser Debatte hat gerichtet und deshalb europaweit sehr unter-
das International Accounting Standards Board schiedlich geprägt. Eine weitere Zwangsver-
(IASB) im Juli 2009 einen International Finan- einheitlichung auf Basis des IFRS für KMU ist
cial Reporting Standard for Small and Medium- deshalb wegen drohender Effizienzverluste
Sized Entities (IFRS für KMU) verabschiedet. nicht sinnvoll und für die mittelständischen
Damit wird das IFRS-Prinzip, das ausschließlich Bilanzersteller mit erheblichen Nachteilen ver-
an dem Informationsbedürfnis von Investoren bunden. Außerdem wird die Eignung des
auf organisierten Kapitalmärkten ausgerichtet IASB zur Standardsetzung für mittelständi-
ist, auf kleine und mittelgroße Unternehmen sche Unternehmen in Frage gestellt. Rech-
(KMU) übertragen. Sollte der IFRS für KMU in nungslegungsstandards für den Mittelstand
die bilanzrechtliche Regulierung der EU und sollten vielmehr von einem demokratisch legi-
ihrer Mitgliedstaaten übernommen werden, timierten, in Mittelstandsfragen kompeten-
wären Millionen von europäischen Unterneh- ten Gremium entwickelt werden.
men be troffen, mit
gravierenden Folgen Finanzmarktkrise
für ihre Rechnungsle-
gung. Der DGRV hat Wegen der Finanzmarktkrise erwartet und
vor diesem Hin ter- erlebt die Öffentlichkeit derzeit einen star-
grund mit Unterstüt- ken, regulierend eingreifenden Gesetzgeber.
zung der deutschen Die nachfolgend aufgeführten Ansätze und
Genossenschafts- Maßnahmen haben auch Auswirkungen auf
verbände eine von die genossenschaftlichen Prüfungsverbände
den Professoren Rolf und letztlich auf jede einzelne Genossenschaft:
Uwe Fülbier (Uni Bay-
reuth) und Joa chim • Verschiebung der Aufsichtsstrukturen im
Gassen (HU Berlin) Finanzsektor hin zu einer Stärkung der Auf-
durchgeführte Studie sichtsorgane auf EU-Ebene zu Lasten der
in Auftrag gegeben, die den angeblichen Nut- nationalen Aufsicht; Einrichtung eines „Euro-
zen internationaler Rechnungslegungsregeln päischen Rates zur Überwachung systemi-
für den Mittelstand analysiert (www.dgrv.de/ scher Risiken“,
de/news/news-2010.07.08-1.html). In Fach- • Verabschiedung verschärfter Eigenkapital-
kreisen und der Politik hat die profunde Stu- anforderungen für Banken durch den Basler
die breite Anerkennung gefunden. Sie wird Ausschuss für Bankenaufsicht (Basel III),
auch zukünftig die Diskussion im Interesse • Partielle Überarbeitung der IFRS im Hinblick
der Genossenschaften prägen. auf den Ersatz von regelbasierten Standards
24
durch prinzipienorientierte Standards sowie nach IFRS hinsichtlich Verlässlichkeit und
Überarbeitung prozyklisch wirkender Rege- Verständlichkeit wesentlich zu der öffent-
lungen, lich beklagten Erwartungslücke bei der Ab-
• Steigerung von Wert und Nutzen der Ab- schlussprüfung beigetragen haben.
schlussprüfung durch Fortentwicklung des • Der Vorschlag der EU-Kommission, die Be-
gesamten Systems der Abschlussprüfung, richterstattung im Bestätigungsvermerk um
um die in der Finanzkrise viel diskutierte wesentliche Sachverhalte (z. B. Inhalte aus
Erwartungslücke („Did the auditors do the dem Prognosebericht) zu ergänzen, wird
right job?“) zu schließen, begrüßt. Auf diese Weise kann das Verständ-
• Anpassung der Rolle der Aufsichtsräte von nis der Öffentlichkeit für den Bestätigungs-
„technischen Gehilfen“ zu „strategischen vermerk verbessert werden (Abbau der
Partnern“ der Abschlussprüfer. Erwartungslücke).
• Der Vorschlag der EU-Kommission zur Ver-
Grünbuch der EU-Kommission besserung der internen Kommunikation
zur Abschlussprüfung wird unterstützt. Der regelmäßige Informa-
tionsaustausch zwischen Prüfer und Auf-
Durch Veröffentlichung eines sogenannten sichtsrat ist bereits heute im Genossen-
„Grünbuches“ hat die EU-Kommission am 13. schaftsgesetz festgeschrieben.
Oktober 2010 eine breit angelegte Konsulta- • Die Vorgabe EU-einheitlicher Prüfungsstan-
tion zur Rolle der gesetzlichen Abschlussprü- dards wird grundsätzlich befürwortet. Die
fung sowie zum Umfeld ihrer Durchführung ISA müssen prinzipienbasiert ausgestaltet
eingeleitet. Zielstellung ist es, die Rolle der sein, um an den Umfang des Mandats ange-
Abschlussprüfer zu verbessern, um zukünfti- passt werden zu können (Grundsatz der Ska-
ge Finanzkrisen abzuschwächen. lierbarkeit). Ein unangemessener Dokumen-
tationsaufwand ist unbedingt zu vermeiden.
Die EU-Kommission möchte mithilfe eines • Aus Gläubigerschutzerwägungen ist der
Katalogs von 38 Fragen unter anderem die Vorschlag einer „begrenzten Prüfung“ bei
Unabhängigkeit, Berichterstattung und Ver- Kleinstunternehmen kritisch zu sehen. Eine
antwortung des Abschlussprüfers, das Prü- Kostenentlastung bei gleichbleibender Prü-
fungsvorgehen und die Konzentration auf fungsqualität kann mit einer Flexibilisierung
dem Prüfungsmarkt diskutieren. Der DGRV und Ausrichtung der ISA auf Verhältnisse
hat sich in seiner Stellungnahme wie folgt der KMU erreicht werden.
positioniert: • Die zur Stärkung der Unabhängigkeit des
Abschlussprüfers vorgeschlagene zentrale Be-
• Die risikoorientierte Prüfung unter Einbezie- stellung und Vergütung von Prüfungsmanda-
hung der internen Kontrollverfahren und ten durch eine Regulierungsbehörde sollte
des Risikomanagements wird als adäquates im Rahmen einer Auswirkungsstudie analy-
Prüfungsverfahren für die Abschlussprüfung siert werden. Das gesetzliche Prüfungsman-
angesehen. dat der genossenschaftlichen Prüfungsver-
• Der DGRV teilt auch die Ansicht der Kom- bände hat sich in jahrzehntelanger Praxis
mission, dass Mängel der Rechnungslegung bewährt.
25
• Die herrschende Auffassung, dass sich durch lierung und unterstützt diesbezüglich die
einen obligatorischen Wechsel des Abschluss- Arbeit in den einschlägigen Arbeitsgruppen
prüfers die Prüfungsqualität verschlechtert, beim Bundesverband der Deutschen Volks-
wird geteilt. Einer kontinuierlichen internen banken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR).
Prüferrotation ist der Vorzug zu geben.
• Die in Deutschland umgesetzten Regelun- Mindestanforderungen im
gen zur Trennung von Prüfungs- und Bera- Kreditgeschäft
tungsleistungen erscheinen angemessen
und ausreichend. Weitergehende Maßnah- Auf nationalstaatlicher Ebene hat die Bundes-
men wären mit Qualitätseinbußen bei der anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Abschlussprüfung verbunden. (BaFin) Leitlinien des Ausschusses der europä-
• Die genossenschaftlichen Prüfungsverbände ischen Bankaufsichtsbehörden (CEBS) zum
sind ausschließlich auf nationaler Ebene Liquiditätsrisiko, zu Konzentrationsrisiken und
tätig. Daher sollten die auf die nationalen zu Stresstests zum Anlass genommen, die im
Anforderungen ausgerichteten Aufsichts- Jahr 2009 neu gefassten Mindestanforderun-
systeme nicht geändert werden. Eine enge gen an das Risikomanagement (MaRisk) er-
Zusammenarbeit der nationalen Aufsichts- neut zu überarbeiten. Die neuen MaRisk wur-
behörden auf europäischer Ebene ist indes den im Dezember 2010 vorgelegt.
zu begrüßen.
Durch die Novellierung der MaRisk wird eine
Entwicklung der internationalen erneute Anpassung der vom DGRV unter
Bankenaufsicht Beteiligung der Mitgliedsverbände erarbeite-
ten Verbunddokumente Muster-Risikohand-
Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) buch und MaRisk-Risikoreporting notwendig.
hat am 12. September 2010 neue Eigenkapital- Um weiteren Änderungsbedarf für die Über-
und Liquiditätsanforderungen für Banken – arbeitung der vorgenannten Dokumente zu
auch Basel III genannt – beschlossen. Unmit- identifizieren, hat der DGRV anonymisiert die
telbare Relevanz für Kreditgenossenschaften Feststellungen zu den MaRisk aus den Sonder-
hat dieser Eigenkapitalakkord nicht – jedoch prüfungen nach § 44 KWG gesammelt und
greift die EU-Kommission die „Empfehlungen“ analysiert. Das Ergebnis der Analyse wurde
des BCBS regelmäßig auf und ist insoweit auch dem Fachausschuss für Rechnungsle-
bereits damit befasst, eine entsprechende gung und Prüfung (FARP) zur Kenntnisnahme
Änderung der Kapitaladäquanz- und Banken- vorgelegt.
richtlinie als sogenannte „CRD IV“ auf den
Weg zu bringen. Hierdurch werden dann die Fachausschuss für Rechnungs-
EU-Mitgliedstaaten zu einer entsprechenden legung und Prüfung
Umsetzung in der nationalen Gesetzgebung
verpflichtet. Der DGRV-Fachausschuss für Rechnungsle-
gung und Prüfung (FARP) befasst sich mit
Der DGRV beobachtet kontinuierlich die in- allen wesentlichen Themen, die unmittelbar
ternationale Entwicklung in der Bankenregu- Auswirkung auf die Bereiche der Rechnungs-
26
EUROPA IST BUNT
Nicht nur Wirtschaft und Politik wachsen in Europa zusammen. Auch Kunst und Kultur bleiben nicht an nationalen
Grenzen stehen. Rundfunk- und TV-Anstalten wie die Eurovision sind supranational organisiert. Europäische
Kulturorganisationen und -vereinigungen unterstützen den kulturellen Austausch und führen zahlreiche Ver-
anstaltungen und Wettbewerbe durch. Jedes Jahr wird die Europäische Kulturhauptstadt ausgerufen. Renommierte
europäische Film-, Fernseh- und Musikpreise werden vergeben. Die Europäische Rundfunkunion veranstaltet seit
1956 den Eurovision Song Contest, das weltweit drittgrößte TV-Ereignis.
legung und Prüfung haben. In den turnus- Arbeitskreise im Bankenbereich
mäßigen vier Sitzungen in 2010 wurden vor
allem folgende Themen eingehend behandelt: Diverse weitere Arbeitskreise werden unter
Beteiligung der Mitgliedsverbände vom DGRV
• Fortentwicklung des Bilanzrechts auf inter- geleitet. Nachfolgend wird ein kurzer Über-
nationaler bzw. europäischer Ebene ein- blick gegeben:
schließlich Positionsbestimmung für die
genossenschaftlichen Prüfungsverbände • Im Arbeitskreis „Offenlegung nach § 26 a
gegenüber den internationalen Rechnungs- KWG“ wurde ein Muster-Offenlegungsbe-
legungsgrundsätzen IAS/IFRS, richt entwickelt, der den einschlägigen
• Fortentwicklung der Rolle der Abschluss- gesetzlichen Anforderungen entspricht.
prüfung sowie des Umfeldes ihrer Durch- Damit die Kreditgenossenschaften auch
führung vor dem Hintergrund des Grün- künftig ihren Offenlegungspflichten mit
buches der EU zur Abschlussprüfung, einem gesetzeskonformen Muster-Offen-
• Auslegung und Umsetzung des Bilanzrechts- legungsbericht nachkommen können, wer-
modernisierungsgesetzes (BilMoG), den neue bankaufsichtliche Anforderungen
• Sonderprüfungen nach § 44 KWG zum Um- laufend in das Musterdokument eingear-
setzungsstand der MaRisk sowie Möglich- beitet.
keiten und (rechtliche) Grenzen der Einrich- • Der DGRV-Arbeitskreis „Neue Produkte“,
tung einer zentralen „MaRisk-Wissensdaten- dem Vertreter der Prüfungsverbände, der
bank“, Zentralinstitute und des DGRV angehören,
• Auswirkungen der Euro-Krise auf die Bilan- beschäftigt sich mit der Klärung von Fragen
zierung – insbesondere auf die Bewertung der Rechnungslegung, des Aufsichtsrechts
von Anleihen der Euro-Peripherieländer, die und der Prüfung von innovativen Finanz-
unter dem europäischen Rettungsschirm ste- produkten. Darüber hinaus erstellt und
hen, pflegt der Arbeitskreis das Loseblattwerk
• Neuausrichtung des Deutschen Rechnungs- „Praxishandbuch Derivate und strukturierte
legungs Standards Committees e. V. (DRSC) Produkte“. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des
sowie Positionierung der Prüfungsverbände Arbeitskreises im Geschäftsjahr 2010 stan-
zur künftigen Rolle und Struktur dieses den Fragen im Zusammenhang mit der
Gremiums, Anwendung der neuen Vorschriften des
• Auslagerungsmanagement im genossen- BilMoG, insbesondere Fragen zur Bilanzie-
schaftlichen Verbund sowie Prüfung ausge- rung von Bewertungseinheiten und Finanz-
lagerter Funktionen nach IDW PS 951, instrumenten des Handelsbestands.
• Berichte aus den vom FARP einberufenen • Aufgabe des DGRV-Arbeitskreises „Vertrags-
Arbeitskreisen über den jeweils aktuellen prüfung/Neue Geschäftsmodelle im Finanz-
Arbeitsstand. Verbund“ ist die koordinierte Prüfung von
Verträgen bei der Einführung neuer Ge-
schäftsmodelle der Verbundunternehmen
aus dem Bereich des Bankensektors. Der
Arbeitskreis ist interdisziplinär mit Prüfern
28
und Rechtsanwälten der regionalen Prü- Auch in 2010 war der DGRV bei einem Kredit-
fungsverbände und des DGRV besetzt. institut im Rahmen der geplanten Einführung
der Rechnungslegung nach IFRS weiterhin
2. PRÜFUNGSDIENSTLEISTUNGEN projektbegleitend tätig. Darüber hinaus wur-
de der DGRV von verschiedenen Unterneh-
Im Mittelpunkt der Tätigkeit der Prüfungs- men der genossenschaftlichen FinanzGruppe
abteilung des DGRV steht die Erfüllung der mit der Beurteilung von Bilanzierungsfragen
Aufgaben als gesetzlicher Prüfungsverband bzw. der Anfertigung von Stellungnahmen,
für die Mitglieder. Daneben werden – in die Sachverhalte mit allgemeiner Bedeutung
enger Abstimmung mit den regionalen Prü- für eine Vielzahl von Kreditgenossenschaften
fungsverbänden und den Fachprüfungsver- betrafen, beauftragt.
bänden – auch freiwillige Prüfungen und
prüfungsnahe Beratungsdienstleistungen auf Geschäftsbereich BÄKO
der Grundlage besonderer Beauftragungen
erbracht. Die BÄKO-Mitglieder wurden
per Rundschreiben über aktuelle
Neben den gesetzlichen Prüfungen nach § 53 Themen und Änderungen infor-
GenG bei Genossenschaften und Zentral- miert sowie in betriebswirtschaft-
genossenschaften sind dies vor allem Prü- lichen, rechtlichen und steuer-
fungen der Konzernrechnungslegung, Ab- rechtlichen Fragen betreut und
schlussprüfungen bei Tochtergesellschaften beraten. Im Bereich der Steuer-, Sozialversi-
verschiedener Rechtsformen, Prüfungen der cherungs- und Bilanzierungsberatung erfolg-
Rechnungslegung der Mitgliedsverbände te Hilfestellung bei Einzelproblemen sowie die
sowie Depot- und WpHG-Prüfungen. Wei- Erstellung zahlreicher Steuererklärungen für
terhin werden Gutachten erstellt und sonsti- BÄKOs und ihre Tochtergesellschaften. Schwer
ge Prüfungen, insbesondere zur projektbe- punkte in der Rechtsberatung lagen im Ge-
gleitenden Qualitätssicherung, durchgeführt. nossenschafts- und Wirtschaftsrecht sowie
Arbeits- und Insolvenzrecht. Hervorzuheben
Geschäftsbereich Banken ist die individuelle umwandlungsrechtliche
Betreuung von Verschmelzungen. Die betriebs-
Bei den Prüfungen und prüfungsnahen Dienst- wirtschaftliche Beratung lieferte die bewähr-
leistungen im Geschäftsbereich Banken stand ten betriebswirtschaftlichen Auswertungen
als Mitglied insbesondere die Münchener und Statistiken, wie z. B. den Betriebsvergleich
Hypothekenbank eG im Vordergrund. Der und die regelmäßigen Umsatzstatistiken der
Schwerpunkt der Tätigkeit bei der Pfand- BÄKO-Gruppe. Der vom Geschäftsbereich
briefbank umfasste die Durchführung der BÄKO betreute „Betriebswirtschaftliche
gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung. Zudem Arbeitskreis“ hat zahlreiche praxisorientierte
wurden im Auftrag der genossenschaftlichen Lösungen und Anregungen für die BÄKO-
Prüfungsverbände Prüfungen nach § 53 GenG Gruppe erarbeitet und einen Leistungsan-
bei verschiedenen Kreditgenossenschaften forderungskatalog unter dem Aspekt „BÄKO
durchgeführt. der Zukunft – Zukunft der BÄKO“ für die
29
BÄKO-Gruppe entwickelt. Neben der BÄKO- der Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse
Fachtagung, einem Buchhalterseminar und und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts-
einem Logistikleiterseminar wurden mehrere führung umfasst der gesetzliche Prüfungsauf-
Seminare für Vorstände und Aufsichtsräte trag auch die Prüfung des Jahresabschlusses.
durchgeführt. Die markenrechtliche Betreu- Weiterhin wurden Konzernabschlussprüfun-
ung umfasste die Überwachung und Wahrung gen, Abschlussprüfungen von Konzernunter-
der Markenrechte der BÄKO Marken und Ser- nehmen, Prüfungen der Rechnungslegung
vice eG. Zum Ende des Jahres 2010 waren in von genossenschaftlichen Prüfungsverbänden
Deutschland 37 BÄKOs, davon 35 in der sowie ergänzende Prüfungen, die aufgrund
Rechtsform einer eingetragenen Genossen- gesetzlicher Vorschriften in Auftrag gegeben
schaft, tätig. werden (insbesondere „Grüner Punkt“), durch-
geführt. Im Zusammenhang mit der Jahresab-
Geschäftsbereich REWE schlussprüfung erfolgt auch die Prüfung der
IT-Systeme.
Im Geschäftsbereich REWE stand auch im Jahr
2010 die Betreuung und Prüfung der REWE- Im Jahr 2010 wurden zusätzlich Unterneh-
Genossenschaften im Mittelpunkt. Dabei wur- mensbewertungen sowie Beratungsleistun-
den die Mitglieder insbesondere bei der Um- gen und verstärkt Inhouseseminare im Zu-
setzung des BilMoG beraten. Weiterhin wur- sammenhang mit dem Bilanzrechtsmoderni-
den die wirtschaftlichen Verhältnisse, die sierungsgesetz durchgeführt.
Ordnungsmäßigkeit der Geschäfts führung
sowie die Jahres- und Konzernabschlüsse der Bei der Prüfung werden sowohl die für Kapi-
Mitgliedsgenossenschaften geprüft. Das Spek- talgesellschaften kodifizierten Vorschriften
trum reicht dabei von kleinen vermögensver- über Abschlussprüfungen als auch die vom
waltenden Einheiten bis hin zum Konzern mit Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) vorgege-
2 Mrd. Euro Umsatz. benen allgemeinen Prüfungsstandards erfüllt.
Die Prüfungsqualität wird nicht zuletzt durch
Darüber hinaus wurden im Jahr 2010 Unter- die Berufs- und Fachaufsicht der Wirtschafts-
nehmen bei der Umstellung der Rechnungs- prüferkammer gesichert.
legung auf IFRS unterstützt und – wie in den
Vorjahren – das 3. RECHTSBERATUNG
Audit Commit-
tee der REWE Zentrale Aufgabe der Rechtsabteilung des
Group beraten. DGRV ist es, dafür Sorge zu tragen, dass in
den Rechtsgebieten, die für die gesamte Ge-
Geschäftsbereich Ware nossenschaftsorganisation von Bedeutung
sind, eine bundeseinheitliche Rechtsauffassung
Wie in den Vorjahren lag der Schwerpunkt vertreten wird. Dies gilt insbesondere für ge-
der Prüfungstätigkeit im Warenbereich in der nossenschaftliche und gesellschaftsrechtliche
Durchführung der gesetzlichen Prüfung von Themen, aber auch für spezielle Rechtsfragen,
Warenzentralen gemäß § 53 GenG. Neben etwa der Rechnungslegung und Prüfung, des
30
Datenschutzes oder des Insolvenzrechts. Die züglicher Rechtsprechung, dem VorstAG, der
Rechtsabteilung erstellt in diesen Bereichen Aktualisierung des Corporate Governance
Gutachten, berät Mitglieder und wirkt in Kodex für Genossenschaften, Fragen zur elek-
Arbeitskreisen mit. Darüber hinaus werden tronischen Archivierung sowie mit umwand-
Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen erar- lungsrechtlichen Themen.
beitet, die sich auf die Belange der Mitglieder
auswirken können. Arbeitskreise

Dienstleistungen Die Rechtsabteilung betreut federführend zu


verschiedenen Einzelthemen eingesetzte Ar-
Die Dienstleistungen der Rechtsabteilung für beitskreise und arbeitet in diesen mit. Hervor-
die Mitglieder erfolgten vornehmlich zu wirt- zuheben ist der Arbeitskreis „Gesetz zur
schaftsrechtlichen Themen. Im Berichtszeitraum Angemessenheit der Vorstandsvergütung“, der
hervorzuheben sind Anfragen zur Angemes- insbesondere die Anwendung dieses Gesetzes
senheit von Vorstandsbezügen, zur Instituts- auf Genossenschaften untersuchte.
vergütungsverordnung, zu Gestaltungsüber-
le gungen, arbeitsrechtliche, sozialver siche- Des Weiteren wurde ein Arbeitskreis zu Än-
rungs rechtliche und datenschutzrechtliche derungen im Genossenschaftsgesetz gebildet,
Anfragen. Für die BÄKO-Genossenschaften der dem Fachausschuss konkrete Vorschläge
wurden Seminare zur Tätigkeit von Vorstand zur Vereinfachung der durch die Novelle
und Aufsichtsrat durchgeführt sowie im Rah- 2006 erfolgten Änderungen unterbreitet hat.
men von regelmäßig stattfindenden Semina- Der Arbeitskreis „Staatsaufsicht“ hat umfang-
ren zu rechtlichen Themen referiert. Darüber reiche Maßnahmen zur Überarbeitung des
hinaus hat die Rechtsabteilung die Verfolgung Berichtsformulars gemäß § 64 Abs. 2 Satz 2
von markenrechtlichen Angele genheiten, Nr. 2 GenG vorbereitet und damit Hilfestel-
etwa die Erstellung von Abgrenzungsverein- lung bei der Auslegung des unbestimmten
barungen oder Auswertung von Kollisionsmit- Rechtsbegriffs des „Netzwerks“ für die Praxis
teilungen, übernommen. gegeben. Im DGRV-Arbeitskreis „Personallei-
ter der Verbände“ wurden vorwiegend
Fachausschuss für Recht ar beits- und sozialversicherungsrechtliche
Themen behandelt. Dieser Arbeitskreis dient
Der DGRV-Fachausschuss für Recht (FAR) hat den Personalverantwortlichen der Mitglieds-
sich im Berichtszeitraum mit den Folgefragen verbände auch zum Erfahrungsaustausch und
rund um die Novellierung des Genossenschafts- zur Entwicklung und Abstimmung praxisge-
gesetzes beschäftigt. Gegenstand der diesbe- rechter Lösungen.
züglichen Erörterungen waren Überlegungen,
welche künftigen Änderungen des Genossen- Formularwesen
schaftsgesetzes anzustreben sind. Darüber
hinaus hat sich der FAR mit einer Vielzahl von Der Formularausschuss ist für die Vergabe des
Einzelfragen beschäftigt, u. a. mit Auslegungs- FA-Zeichens zuständig. Auch hier obliegt dem
fragen zum Genossenschaftsrecht, diesbe- DGRV die Federführung. Im Berichtszeitraum
31
erfolgten die aufgrund von Gesetzesände- sche Sprache übersetzt und kann beim DGRV
rungen und Rechtsprechung notwendig als Broschüre „Cooperative Societies Act of
ge wordenen Anpassungen im gesamten the Federal Republic of Germany“ bestellt
genossenschaftlichen Formularwesen des DG werden. Zu nennen ist außerdem ein Bespre-
VERLAGES. Durch den zunehmenden Rück- chungsaufsatz zu der Festschrift für Volker
griff auf das schriftliche Umlaufverfahren Beuthien in der Zeitschrift für das Recht der
konnte die Effizienz der Arbeitsweise des Non Profit Organisationen (npoR – Heft
Formularausschusses gesteigert und die aktu- 4/2010, S. 122 f.). Ebenfalls erfolgten Arbeiten
alisierten Formulare dadurch zeitnäher zur zur Neuauflage des „Lang/Weidmüller“, des
Verfügung gestellt werden. unter maßgeblicher Beteiligung des DGRV
verfassten Hauskommentars der genossen-
Beim Formu lar-Arbeitskreis Mobiliarsicher- schaftlichen Organisation, sowie die Über-
heiten (AK 2) wirkt der DGRV als Mitglied arbeitung der „Arbeitsmappe für Aufsichts-
mit. Darüber hinaus gibt der DGRV zu den ratsmitglieder von Waren- und Dienstleistungs-
rechtlichen und prüfungsrelevanten Gesichts- genossenschaften“ und der „Arbeitsmappe
punkten der elektronischen Archivierung ein für Aufsichtsratsmitglieder von Kreditgenos-
regelmäßig aktualisiertes Exposé heraus. Ein senschaften“. Die Überarbeitung der Arbeits-
weiteres Exposé zur Unterzeichnung mittels mappen erfolgte jeweils in Zusammenarbeit
Pen Pad befindet sich in Bearbeitung und mit den Mitgliedsverbänden; so konnten
wird demnächst dem Fachausschuss für Recht deren praktische Erfahrungen in diese Ausar-
zur Abstimmung vorgelegt werden. beitungen mit einfließen.

Veröffentlichungen Gesetzesvorhaben

Von den Publikationen des Berichtszeitraums Im Berichtszeitraum hat sich die Rechtsab-
ist unter anderem die Aktualisierung von teilung des DGRV bei einer Reihe von Ge-
Band 39 der DGRV-Schriftenreihe „Verschmel- setzesvorhaben für die Interessen der Ge-
zung – Ausgliederung“ hervorzuheben. Die nossenschaftsorga nisation eingesetzt. Zu
Ak tualisierung des Bandes „Bundesdaten- nennen ist das geplante Gesetz zur Regelung
schutzgesetz – Leitfa- des Beschäf tigtendatenschutzes (BDatG)
den für den Daten- sowie das ebenfalls geplante Gesetz zur wei-
schutzbeauftragten“ teren Erleichte rung der Sanierung von
(Band 34 der DGRV- Unternehmen (ESUG).
Schriftenreihe) wurde
ebenfalls abgeschlos- Freier Ausschuss der Deutschen
sen; mit dem Erschei- Genossenschaftsverbände
nen ist in Kürze zu
rechnen. Daneben Der Freie Ausschuss der Deutschen Genossen-
wurde das deutsche schaftsverbände hat sich im Berichtszeitraum
Genossenschafts- mit dem Internationalen Jahr der Genossen-
gesetz in die engli- schaften 2012 sowie mit der Konkretisierung
32
EUROPA VERBINDET
Die Europäer genießen eine persönliche Mobilität in bisher ungekanntem Ausmaß. Auch Güter werden heute oft
durch mehrere Länder schnell und unbürokratisch vom Hersteller zum Verbraucher transportiert. Um diese Frei-
zügigkeit zu fördern, öffnet die EU vor allem im Straßen-, Flug- und Schienenverkehr die nationalen Verkehrsmärkte
für den Wettbewerb. Auch große Infrastrukturprojekte werden gefördert: die Beseitigung von Engpässen auf der
wichtigsten Ost-West-Binnenwasserstraße, die Regulierung des Verkehrs auf viel befahrenen Schifffahrtsrouten vor
den Küsten und der Ausbau mehrerer Nord-Süd- und Ost-West-Eisenbahnverbindungen.
des neuen § 64 GenG (Bericht an die Staats- Europäisches Recht
aufsicht) beschäftigt. Das im Rahmen des
DGRV-Arbeitskreises „Staatsaufsicht“ erarbei- Der DGRV ist Mitglied bei Cooperatives
tete Berichtsformular wurde mit den Gremien Europe (Coops Europe) in Brüssel, dem euro-
des DGRV und GdW über den Freien Ausschuss päischen Teil des Internationalen Genossen-
abgestimmt. Der gemeinsame Vor schlag schaftsbundes (ICA). Ein Vorstandsmitglied
wurde den Genossenschaftsreferenten des des DGRV ist persönliches Mitglied im Board
Bundes und der Länder zugeleitet. In dem und Executive Committee sowie im EU-Coor-
nachfolgenden Gespräch mit den Referenten dination Committee (EUCC) von Coops Europe.
wurde deutlich gemacht, dass DGRV und In diesen Gremien erfolgt die politische Mei-
GdW davon ausgehen, dass nach § 64 Abs. 2 nungsbildung im Board und die Abstimmung
Satz 2 Nr. 4 GenG die jeweiligen Spitzen- von Lobbythemen, insbesondere die Erarbei-
prüfungsverbände oder ein anderer Prüfungs- tung von Stellungnahmen gegenüber der
verband als „Dritte“ von der Aufsichtsbehörde Kommission, im EUCC.
mit Sonderuntersuchungen beauftragt wer-
den können. SCE-Verordnung

Weiteres Thema in den Gesprächen mit den Ende 2009 hatte die EU-Kommission eine Stu-
Genossenschaftsreferenten war die Aufgaben- die (Study on the implementation of Regu-
kompetenz der Behörden, die durch das lation 1435/2003 on the Statute for a Euro-
Genossenschaftsgesetz auf eine reine Rechts- pean Cooperative Society – SCE) in Auftrag
aufsicht begrenzt ist. Es wurde deutlich ge- gegeben, die die Anwendung der SCE-Ver-
macht, dass die Länder im Rahmen ihrer Staats- ordnung in allen EU-Mitgliedstaaten über-
aufsicht keine Prüfungsschwerpunkte für die prüft. Insbesondere die Gründe für die gerin-
Pflichtprüfung nach § 53 GenG vorgeben ge Verbreitung dieser europäischen Rechts-
können. form sollten aufgedeckt werden. Für jedes
Land wurde ein Länderberichterstatter be-
In einem Schreiben an das Bundeswirtschafts- nannt. Der DGRV hat auf der Grundlage einer
ministerium wurde auf eine grundsätzliche Ausarbeitung der Rechtsabteilung gegen-
Abgrenzung zwischen Fachaufsicht und über dem deutschen Länderberichterstatter
Staatsaufsicht, die ihrer Art nach eine Rechts- Stellung genommen. Die Ergebnisse dieser
aufsicht ist und daher nicht unverhältnismä- Studie, in die die Berichte aller europäischen
ßig in die Tätigkeit der genossenschaftlichen Länderbericht erstatter eingeflossen sind,
Prüfungsverbände eingreifen darf, hingewie- wurden im Oktober 2010 in Brüssel vorge-
sen. stellt. Aufgrund dieser Ergebnisse beabsich-
tigt die Kommission, im Jahr 2011 einen ers-
Seit Anfang 2011 obliegt dem DGRV turnus- ten Reformvorschlag vorzulegen. Der DGRV
gemäß die Geschäftsführung im Freien wird dieses Vorhaben weiter aktiv begleiten
Ausschuss der Deutschen Genossenschafts- und die EU-Kommission mit Vorschlägen
verbände. unterstützen, um so schon im Vorfeld auf
notwendige Änderungen hinzuweisen.
34
4. STEUERBERATUNG Es kommt in der Zukunft vermehrt auf die
Frage an, welche Wahlrechte als echte steuer-
Die Steuerabteilung des DGRV vertritt die liche Wahlrechte anzusehen sind, die losgelöst
übergreifenden steuerpolitischen Interessen von der Handelsbilanz ausgeübt werden kön-
der Genossenschaftsorganisation. Eine wichti- nen. Hier gibt es noch keine generelle Empfeh-
ge Aufgabe ist die frühzeitige Information lung.
der Genossenschaftsverbände und Genossen-
schaften über Änderungen in der Rechtspre- Speziell die Frage, ob handelsrechtlich zum
chung und Gesetzgebung. Darüber hinaus beizulegenden Zeitwert nach § 340 e Abs. 3
soll auf dem Gebiet des Steuerrechts für die HGB bewertete Bestände des Handelsbestan-
Genossenschaftsorganisation hinsichtlich des von Banken auch steuerlich in gleicher
bedeutender Fragestellungen eine bundes- Höhe zu bewerten sind, wurde vom FASt ein-
einheitliche Meinungsbildung erreicht werden. gehend diskutiert. Nach Auffassung des Aus-
schusses erscheint ein Verzicht auf den Ansatz
Weiterhin unterstützt die Steuerabteilung die des niedrigen Teilwertes in der Steuerbilanz
Mitglieder bei der Prüfung von steuerrechtli- im Einzelfall zulässig.
chen Fragestellungen, z. B. durch Gutachten.
Unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips Der Fachausschuss für Steuern hat sich eben-
werden auch konkrete Mandate bearbeitet. falls mit der Frage beschäftigt, ob und inwie-
So hat die Steuerabteilung z. B. die Gründung weit Leistungen der Rechenzentralen umsatz-
sowie die gemeinnützige Anerkennung einer steuerfrei behandelt werden könnten.
Stiftung maßgeblich rechtlich begleitet. Im
Berichtsjahr begleitete der DGRV mit dem Jahressteuergesetz 2010
DGRV-Fachausschuss für Steuern (FASt) und
seinen Arbeitskreisen neue Gesetzesinitiati- Das Bundesverfassungsgericht hatte mit Be-
ven, die im Bereich der Unternehmensbesteu- schluss vom 17. November 2009 festgestellt,
erung zu Veränderungen führen werden. dass die im Zusammenhang mit dem Über-
gang vom Anrechnungsverfahren zum Halb-
Steuerliche Wahlrechte nach einkünfteverfahren vorgenommene Umglie-
BilMoG derung der Teilbeträge des verwendbaren
Eigenkapitals zur Feststellung eines Körper-
Der FASt thematisierte das BMF-Schreiben schaftsteuerguthabens mit Artikel 3 Abs. 1 des
vom 12. März 2010 zur Maßgeblichkeit der Grundgesetzes (Gleichbehandlungsgrundsatz)
GOB für die steuerliche Gewinnermittlung. Er nicht vereinbar ist. Es hat damit die Umrech-
kam überein, dass eine völlig von der handels- nungsvorschriften für verfassungswidrig und
rechtlichen gelöste Wahlrechtsausübung im damit unwirksam erklärt.
Einzelfall möglicherweise willkürlich wirken
könne, auf der anderen Seite handelt es sich Der Gesetzgeber wurde aufgerufen, mit Wir-
aber um eine formal völlig zulässige Wahl- kung zum 1. Januar 2011 in allen noch nicht
rechtsausübung, die im Ergebnis aufgrund bestandskräftigen Fällen eine verfassungskon-
ihrer rechtlichen Zulässigkeit nicht willkürlich forme Neuregelung zu treffen. Der FASt und
35
sein kann. der Arbeitskreis „Rechtsmittelkommission“
haben sich in der Folge intensiv mit der Frage gen von Mutter- und Tochtergesellschaft ein-
befasst, inwieweit gegen bestimmte Beschei- gerichtet wird. Der BFH hat zur Erfüllung des
de noch mit Erfolg vorgegangen werden Tatbestandsmerkmals „organisatorische Ein-
kann. gliederung“ daher verlangt, dass z. B. eine
Geschäftsführerordnung besteht, die eine
Der Gesetzgeber hat die Umgliederungsvor- sehr enge Anbindung des GmbH-Geschäfts-
schriften neu gefasst. Nachdem der Bundesrat führers an den Willensbildungsprozess der
am 26. November 2010 dem Jahressteuerge- Muttergesellschaft herbeiführt. Durch eine
setz zugestimmt hat, wird § 34 KStG um den solche Ordnung können die umsatzsteuerli-
Abs. 13 f ergänzt und § 36 KStG neu formu- chen Organschaftsvoraussetzungen (organi-
liert und damit die vom Bundesverfassungs- satorische Eingliederung) erfüllt werden. Der
gericht geforderte Neuberechnung des Kör- Fachausschuss für Steuern hat eine entspre-
perschaftsteuerguthabens neu geregelt. Die chende Mustergeschäftsführerordnung ent-
Finanzverwaltung geht davon aus, dass die wickelt.
Feststellungsbescheide nach Übergang auf
das Halbeinkünfteverfahren als Grundlagen- E-Bilanz
bescheide auch für die Auszahlungsbescheide
ab 2007 zu sehen sind. Die Finanzverwaltung Von der Finanzverwaltung war ursprünglich
erwartet daher nur den Abschluss von geplant, ab 2011 den Inhalt der Bilanz sowie
Verfahren, in denen Bescheide beim Übergang die Gewinn-und-Verlust-Rechnung elektro-
auf das Halbeinkünfteverfahren bis heute nisch an die Finanzverwaltung übermitteln zu
offen gehalten worden sind. Ob dies eine lassen. Die gesetzlichen Grundlagen hierfür
zutreffende Auffassung ist, lässt sich nicht ein- liefert § 5 b EStG i. V. m. § 51 Abs. 4 EStG. Mit
deutig beantworten. dem Entwurfsschreiben vom 31. August 2010
legte das BMF die sogenannte allgemeine
Der FASt des DGRV wird einen möglichen Taxonomie vor, also den Kontenrahmen, dem
Rechtsstreit über diese Frage konstruktiv die zu übermittelnden Daten zu entsprechen
begleiten. hätten (amtlich vorgeschriebener Datensatz).
Der DGRV hat in der öffentlichen Anhörung
Mustergeschäftsführerordnung für zu diesem Schreiben am 11. Oktober 2010
GmbHs Stellung genommen.

Die Anerkennung einer umsatzsteuerlichen Er hat insbesondere kritisiert, dass die Taxo-
Organschaft bereitete in der Vergangenheit nomie einer ausreichenden Rechtsgrundlage
regelmäßig Schwierigkeiten. Die Anforderun- entbehre. Insbesondere § 5 b EStG ist als
gen der Finanzverwaltung an die organisato- Rechtsgrundlage für die Ausweitung von
rische Eingliederung einer Tochtergesellschaft Übermittlungspflichten und Mitwirkungs-
dergestalt, dass eine umsatzsteuerliche Or- pflichten des Steuerpflichtigen nicht geeignet.
ganschaft anerkannt wird, wird in der Regel Besondere Branchentaxonomien wie z. B. für
nicht allein schon dann akzeptiert, wenn eine Banken und Versicherungen sind von der
Überkreuzverflechtung der Geschäftsführun- Finanzverwaltung zwar angekündigt worden,
36
EUROPA BIETET CHANCEN
Allgemeine und berufliche Bildung ist die Grundlage für den Erfolg der europäischen Länder im globalen Wettbe-
werb. Bildung und Ausbildung gehören seit dem Lissabon-Prozess zu den zentralen Handlungsfeldern der
Europäischen Union – auch wenn nach wie vor jedes EU-Land seine nationale Bildungspolitik selbst festlegt. In
vielen Bildungsbereichen wird zusammengearbeitet und voneinander gelernt. Im Zuge des Bologna-Prozesses 37
wurden vergleichbare Bildungsabschlüsse und damit die Grundlage für einen europäischen Hochschulbildungsraum
geschaffen.
liegen aber bis heute nicht endgültig vor. 5. PERSONALENTWICKLUNG
Darüber hinaus hat der DGRV kritisiert, dass
die Einführung zum 1. Januar 2011 schon aus DGRV-Verbandsprüferlehrgang
tatsächlichen Gründen nicht möglich ist.
Nach der Neukonzeption des Verbandsprü-
Die Kritik war erfolgreich. Das BMF hat eine ferlehrgangs ist der DGRV sowohl in die Er-
Verordnung zur Festlegung eines späteren arbeitung aktueller Lehrgangsunterlagen als
Anwendungszeitpunkts der Verpflichtung auch in die Durchführung der Ausbildung
nach § 5 b EStG erlassen, sodass die Einfüh- verstärkt eingebunden.
rung der sogenannten „E-Bilanz“ erst für
Wirtschaftsjahre verpflichtend wird, die nach Im Jahr 2010 absolvierten 148 Teilnehmer aus
dem 31. Dezember 2011 beginnen. Damit ist allen genossenschaftlichen Verbänden die
das Projekt im Ergebnis um ein Jahr verscho- zwei- bzw. dreiwöchigen Seminare. Zudem
ben worden. Der Arbeitskreis E-Bilanz beim wurden von der ADG zwölf VPLplus-Seminare
DGRV befasst sich intensiv mit der Umstellung. mit 199 Verbandsprüfern an drei regionalen
Er stellt fest, dass steuerlich nicht mehr gefor- Standorten und in Montabaur durchgeführt.
dert werden darf, als handelsrechtlich die Sehr erfolgreich waren die Teilnehmer der
Buchhaltungen an Daten enthalten. Der ADG-Vorbereitung auf das Wirtschaftsprüfer-
Steuerpflichtige soll nach der Ratio Legis des Examen. Die Bestehensquote im Erstversuch
§ 5 b EStG nicht in sein eigenes Buchungsver- war bei den Voll-WPs dreimal so hoch wie im
halten eingreifen müssen. Bundesdurchschnitt; bei allen anderen mehr
als 20 Prozent höher. Die gute Quote ist eine
Die politische Diskussion sowie die praktische Bestätigung für die Qualität der Verbandsprü-
Umsetzung dauern an. Der DGRV hat ein Ar- ferlehrgänge.
gumentarium zum Thema zusammengestellt,
mit dem die Verbände auf regionaler Ebene VR-Bildung
an die Finanzverwaltung herantreten können,
um auch von hier auf eine Vereinfachung des Mit der Umstellung auf eine neue, leistungs-
E-Bilanz-Kontenrahmens (Taxonomie) hinzu- fähige IT-Architektur und Software wurden
wirken. die Grundlagen für ein weiteres Wachstum
der E-Learning-Infrastruktur geschaffen.
Steuerberechnung VR-Bildung kann von allen Mitarbeitern der
Genos senschaftsbanken am Arbeitsplatz
Der Arbeitskreis „Steuerberechnungsbogen“ genutzt werden. Es ist ein fester Bestandteil
des DGRV hat ein Schema zur Ermittlung des von GenoPE sowie der Produktkommunikation
Rückstellungsbedarfs für Steuern in der Han- durch die Verbundpartner. Im Jahr 2010 be-
delsbilanz entwickelt, das fortlaufend an die gleitete die ADG erfolgreich die Qualifizie-
gesetzlichen Neuregelungen angepasst wird. rungen für eine neue Wertpapierabwicklungs-
plattform (Projekt GenoWP). Hier zeigten sich
die Stärken: Eine kurze Time to Market bei
hoher Qualität und geringstem Personal-
38
aufwand im Backoffice. Nach aktueller Pla- China, wurden durchgeführt. Ein neuer
nung wird in 2011 ein eigenes Anwendungs- Schwer punkt ist das Thema „Nachhaltige
programm die Nutzung von VR-Bildung auf Energie/Umwelt und Finanzierung“ in Indien
mobilen Endgeräten ermöglichen. und auf den Philippinen. Darüber hinaus gab
es einen intensiven Austausch zwischen der
BankCOLLEG ADG und BIRD – einer großen Banktrainings-
institution des genossenschaftlichen Sektors
Auch im Jahr 2010 wurde die berufsbeglei- NABARD in Indien. Mit Banktrainingszentren
tende Managementausbildung der genossen- in Syrien und in Jordanien wurden Koopera-
schaftlichen FinanzGruppe in den drei Stufen tionsabkommen unterzeichnet. Für Bankfüh-
Fachwirt, Bankbetriebswirt und diplomierter rungskräfte, etwa aus Ungarn, Indien, Nigeria,
Bankbetriebswirt von vielen Teilnehmern Kirgisistan und Brasilien, organisierte die ADG
wahrgenommen. Darüber hinaus wurde das individuelle Seminarprogramme auf Schloss
BankCOLLEG einem Zertifizierungsverfahren Montabaur.
unterzogen. Die fachliche und didaktische
Qualität wurde hervorragend benotet. ADG Business School an der
Steinbeis-Hochschule
GenoPE
Im Jahr 2010 hat die ADG die akademische
Unter der Projektleitung der ADG fand ein Qualifizierung und Managementausbildung
erster Workshop mit Vertretern der regiona- weiterentwickelt. Zusammen mit dem lang-
len Bildungseinrichtungen sowie zahlreichen jährigen Kooperationspartner, der School of
Personalverantwortlichen aus Primärgenos- Management and Innovation an der Steinbeis-
senschaften zum Thema „Wie muss GenoPE Hochschule Berlin, wurde ein neues Institut
gestaltet sein, um die Markt- und Kundenan- an der Steinbeis-Hochschule gegründet. Seit
forderungen dauerhaft erfüllen zu können?“ dem 1. Januar 2011 gestaltet und organisiert
statt. Auf der Basis konkreter Handlungsemp- die ADG Business School die Hochschulstu-
fehlungen hat Anfang 2011 die konkrete diengänge. Studienorganisation und -leitung
Projektarbeit begonnen. werden in Montabaur zusammengeführt.

Aktivitäten im Ausland Managementprogramme GBF,


TOP und FIT
In 2010 unterstützte die ADG die Partner-
organisationen in Polen und Ungarn in Fra- Die Qualifikation der Führungskräfte ist we-
gen der Personalentwicklung und führte sentlich für den zukünftigen Markterfolg der
Managementseminare für den Dachverband Banken. Vor diesem Hintergrund wurden das
CIBP durch. Neu gestartet wurde die Zusam- Premiumprodukt TOP sowie das GBF – unter
menarbeit mit der Unico Banking Group. aktiver Kundenbeteiligung – komplett über-
Diverse Trainings für Mitarbeiter von Mikro- arbeitet. Neue Vermittlungsmethoden wie
finanzinstituten und -banken, etwa im Jemen, TABOR®, Webinar und kollegiale Fallberatung
in der Mongolei, in Palästina, in Indien und in vertiefen das erworbene Wissen und unter-
39
stützen den unmittelbaren Praxistransfer. nun aus den einzelnen Fachqualifizierungs-
Auch das FIT wurde inhaltlich und methodisch programmen sowie dem Nachweis von Stra-
weiterentwickelt. tegie- und Führungskompetenz zusammen.

Verzahnung von Fachqualifikation MaRisk


mit Strategie- und
Führungskompetenz Am 15. Dezember 2010 hat die BaFin die
MaRisk in der vierten Fassung veröffentlicht.
Für 2011 hat die ADG die Struktur und die Über den mittlerweile etablierten MaRisk-
Inhalte der Fachqualifizierungsprogramme Infoservice unter www.adgonline.de/marisk
komplett überarbeitet. Damit ist sicherge- liefert die ADG stets alle notwendigen Infor-
stellt, dass in allen Bereichen ein Programm mationen. Daneben unterstützt die ADG die
für die systematische Qualifizierung von Spe- Genossenschaftsbanken 2011 wieder ganz
zialisten, Führungskräften und Vorständen gezielt bei der MaRisk-Umsetzung. Hierzu
angeboten wird. Zum anderen hat die ADG wurden zahlreiche neue Veranstaltungen für
Programme, die für eine Leitungs- bzw. Vorstände und Umsetzungsverantwortliche
Führungsfunktion qualifizieren, mit einem konzipiert.
zusätzlichen Schwerpunkt Führungs- und
Managementkompetenzen versehen, um Im Februar 2010 hat die BaFin die Anforde-
professionelle Führungsmethoden, sowie ein rungen an die Sachkunde von Aufsichtsräten
einheitliches Grundverständnis der Ziele und im Rahmen eines Merkblattes noch einmal
strategischen Handlungsfelder zu vermitteln. konkretisiert. Zahlreiche Anfragen aus Banken
Alle ADG-Leiter-Zertifizierungen setzen sich haben die ADG dazu veranlasst, am 22. No-
40
vember 2010 einen ADG-Infotag mit der BaFin werblichen Genossenschaften und Verbund-
durchzuführen. Mit mehr als 250 Teilnehmern gruppen angeboten werden. Neben dem
war die Resonanz sehr gut. Die ADG wird die „Zertifizierten Energiefachwirt ADG“, dem
Veranstaltungen zu den genannten Themen- „Zertifizierten Energiekaufmann ADG“ sowie
gebieten weiter fortführen. dem „Zertifizierten Risikomanager ADG“ folg-
ten 2010 der „Zertifizierte Düngemittelfach-
Managementprogramme TOP berater ADG“ oder der „Zertifizierte Futter-
Ware und FIT Ware mittelfachverkäufer ADG“.

Für die landwirtschaftlichen Genossenschaf- ADG-Studiengänge in der


ten und Zentralen sowie die gewerblichen Warenwirtschaft
Genossenschaften und Verbundgruppen hat
die ADG die bestehenden Managementpro- Im Mai 2010 startete die ADG in Kooperation
gramme TOP Ware und FIT Ware neu ausge- mit der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB)
richtet. Ziel war es, die zentralen Themen bereits die siebte Studiengruppe im berufsbe-
eines erfolgsgerichteten, integrativen Ma - gleitenden Studiengang „Bachelor für Handel,
nagements in ihren Zusammenhängen aufzu- Mittelstands- und Kooperations manage-
zeigen und Führungswissen zielgerichtet und ment“. Es bestehen umfangreiche Anerken-
vor allem praxisorientiert zu vermitteln. Die nungsmöglichkeiten von bereits bei der ADG
Führungskräfte erhalten daher aktuelle Ins- erworbenen Leistungen, etwa aus der erfolg-
trumente und Tools, die ihnen ihre tägliche reichen Teilnahme am Handelsfachwirt und
Arbeit erleichtern. Ab 2011 wird die ADG am Führungsprogramm FUTUR. 2011 starten
erstmals auch eine Qualifizierung zum „Zerti- zwei weitergehende Studiengänge „Master
fizierten Agrarfinanzberater ADG“ anbieten. für Handel- und Kooperationsmanagement“
und „Master of Science in International Ma-
Ausbildung zum Handelsfachwirt nagement“.
und Logistikfachwirt

In der Ausbildung zum „Geprüften Handels-


fachwirt (IHK)“ wurden die neuesten Erkennt-
nisse umgesetzt und Megatrends in der Han-
delslandschaft in das neue Curriculum aufge-
nommen. Zudem wird ab 2011 die waren-
wirtschaftliche Aufstiegsfortbildung durch
den „Zertifizierten Logistikfachwirt“ erweitert.

Im Bereich des mittleren Managements setzt


die ADG auf maßgeschneiderte zertifizierte
Qualifizierungsprogramme, die sukzessive für
alle Sparten in den Raiffeisen-Genossenschaf-
ten und alle Funktionsbereiche in den ge-
41
6. RAHMENVERTRÄGE DES DGRV

Der DGRV hat mit vielen namhaften Anbie-


tern aus den verschiedensten Bereichen Rah-
menverträge abgeschlossen. Neben Mobil-
funkanbietern wie z. B. Vodafone, Telekom
und O 2 stehen der gesamten Genossen-
schaftsorganisation auch die Dienstleistungen
von Autovermietern, Entsorgungsunterneh-
men, Printhardwareherstellern, Wirtschafts-
auskunfteien und vieler weiterer Dienstleister
zur Verfügung. Der DGRV bietet damit aus
nahezu allen bedarfsrelevanten Geschäftsbe-
reichen Rahmenvertragspartner an. Aufgrund
der anhaltend zahlreichen Nachfragen aus
der Genossenschaftsorganisation konnten
erneut für den überwiegenden Teil der Be-
rechtigten besonders gute Konditionen ver-
handelt werden.

Nutzungsberechtigt sind alle Mitglieder des


DGRV und zudem die den regionalen Prü-
fungsverbänden und Fachprüfungsverbänden
angeschlossenen Genossenschaften sowie
deren Tochtergesellschaften. So können ins-
gesamt weit mehr als 10.000 Unternehmen
von den Rahmenverträgen des DGRV profi-
tieren.

Im Jahr 2010 wurde ein E-Mail-Newsletter zum


Thema Rahmenverträge des DGRV etabliert.
Die aktualisierte Rahmenvertragsbroschüre
wird im ersten Halbjahr 2011 in elektronischer
Form verfügbar sein. Die Kooperationspart-
ner stellen sich in dieser Broschüre kurz mit
ihren Dienstleistungen, Kontaktdaten sowie
den Vorteilen für die Mitglieder vor. Die Bro-
schüre kann kostenlos im Mitgliederbereich
unter www.dgrv.de abgerufen werden.

42
IV. Internationale Beziehungen
1. GENOSSENSCHAFTLICHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT

Die Entwicklungs- und Beratungsarbeit des Südostasien


DGRV ist bei genossenschaftlichen Organisa-
tionen, Ministerien, internationalen Organisa- Seit sechs Jahren führt der DGRV das Regio-
tionen und Entwicklungsbanken anerkannt. nalprogramm zum Aufbau und zur Förderung
Grundlage für die DGRV-Strategie sind die von Genossenschaften in Laos, Kambodscha
unternehmerisch orientierten genossenschaft- und Vietnam durch. Im Jahr 2010 wurde ein
lichen Prinzipien und deren länderspezifisch neues Projektbüro in Hanoi eröffnet und mit
angepasste Umsetzung. Genossenschaften einem weiteren Auslandsmitarbeiter besetzt.
sind in den Ländern erfolgreich, in denen sie Damit wurde die Bedeutung Vietnams in der
aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden Region unterstrichen.
sind. Im Oktober 2010 wurde die Wander-
ausstellung „Genossenschaften – Chance für In Vietnam berät der DGRV den vietnamesi-
Millionen“ bei der WGZ BANK in Düsseldorf schen Dachverband der Genossenschaften,
eröffnet. Die Ausstellung kann gegen Erstat- die VCA (Vietnam Cooperative Alliance), mit
tung der Auslagen für einen Zeitraum von bis seinen angeschlossenen Regionalverbänden
zu vier Wochen gebucht werden, um den Mit- und Primärgenossenschaften in allen Wirt-
gliedern und Kunden die Idee und den Ur- schaftssektoren. Nach einem Fachprogramm
sprung näherzubringen und um zu zeigen, was im Jahr 2009 für eine Gruppe hochrangiger
die Genossenschaftsorganisation in der Ent- Vertreter der VCA bei deutschen Verbands-
wicklungsarbeit auch außerhalb Deutschlands und Verbundeinrichtungen wurden viele
leistet. Näheres hierzu unter www.dgrv.de. Anregungen zur Modernisierung des Genos-
senschaftssystems umgesetzt. Es gelingt der
VCA immer besser, sich zu einer dezentralen
Verbundstruktur zu entwickeln, die sich mit
ihren Dienstleistungen an den Interessen und
dem Bedarf ihrer Mitgliedsgenossenschaften
orientiert. Im Finanzsektor ist es gelungen,
durch Seminare und Trainings in betriebs-
und finanzwirtschaftlichen sowie genossen-
schaftsspezifischen Themen den Dialog zwi-
schen regionalen Aufsichtsbehör den (die
Niederlassungen der Staatsbank von Vietnam)
und den genossenschaftlichen Volkskredit-
Fachspezifische Kurzzeiteinsätze in verschie- kassen bzw. den regionalen Verbänden der
denen Projektländern sowie zahlreiche Fach- VCA-Organisation zu stärken.
programme in Deutschland für Delegationen
aus den Projektländern wurden mit Unter- In Kambodscha werden insbesondere land-
stützung aus der gesamten Genossenschafts- wirtschaftliche Genossenschaften in diversen
organisation durchgeführt. Im Folgenden Provinzen beraten. Darüber hinaus unter-
werden ausgewählte Projektländer des DGRV stützte der DGRV die Neugründung einer
vorgestellt: Genossenschaft von Pfefferproduzenten,
43
deren Produktion teilweise exportiert wird, kischen Genossenschaftsorganisationen war
z. B. nach Indien. Gewicht hatte im Jahr 2010 auch die ILO an der Veranstaltung beteiligt.
die enge beratende Zusammenarbeit mit Partner und Teilnehmer bewerteten die
dem Landwirtschaftsministerium bei der Konferenz als einen großen Erfolg, der in dem
Erarbeitung eines Genossenschaftsgesetzes, Ausmaß nicht erwartet worden war. Da es
wobei der DGRV auch hochrangige Experten eine solche Veranstaltung in dieser Form in
der ILO (International Labour Organization) der Türkei noch nicht gegeben hatte, war
einsetzt. auch der Zuspruch deutlich höher als erwar-
tet. Rund 350 Teilnehmer aus Genossenschaf-
In Laos liegt der Schwerpunkt der DGRV- ten, staatlichen Institutionen und der Lehre
Aktivitäten in Trainings- und Betreuungsmaß- nahmen teil. Neben dem breiten Spektrum der
nahmen zur Organisationsberatung beste- Themen wurde auch von vielen Seiten die
hender Spar- und Kreditgenossenschaften, Mischung der Teilnehmer mit „Beamten und
die seit kurzem unter der Aufsicht der Zen- Spitzenvertretern aus Ankara sowie Mitglie-
tralbank stehen. Um die Zusammenarbeit mit dern von Primärgenossenschaften aus ver-
einer Reihe von Basisorganisationen zu inten- schiedenen Regionen“ hervorgehoben. Die
sivieren, hat der DGRV im Süden des Landes Partner in der Türkei hatten bewusst das
ein weiteres Büro zur ständigen Beratung und Leitmotiv „Zukunft durch Kooperation“ der
Betreuung eröffnet. Im Hinblick auf die für Informationskampagne des BWGV und des
das Land relevanten Exportgüter Kaffee und Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
Holz ist die Nachfrage nach Beratung durch für diese Veranstaltung aufgegriffen, da es
den DGRV zur Steigerung der Teilhabe der auch in der Türkei das Ziel des DGRV ist, für
Bauern in diesen Wertschöpfungsketten nicht moderne, unternehmerische Genossenschaf-
nur bei der Zielgruppe deutlich gestiegen, ten zu werben.
sondern auch seitens vieler anderer Projekte
und Programme der deutschen Entwicklungs- Kirgisistan
zusammenarbeit im gewerblichen und im
landwirtschaftlichen Sektor. In Laos traten Die politischen Unruhen und die wirtschaftli-
Anfang 2010 gesetzliche Regelungen für che Krise im Jahr 2010 hatten und haben ne-
Genossenschaften in Kraft, die der DGRV mit- gative Auswirkungen auf die wirtschaftliche
gestaltet hat. und soziale Lage der Bevölkerung in der Kir-
gisischen Republik. Zeitweise keine funktionie-
Türkei rende Staatsmacht, rivalisierende Interessen-
gruppen, kein ausreichender Durchgriff der
Im Mai 2010 richtete der DGRV gemeinsam Exekutive sowie die für lange Zeit geschlosse-
mit seinen beiden Partnerministerien, dem nen Grenzen zu den Nachbarländern haben
Ministerium für Industrie und Handel (MIT) auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen
und dem Ministerium für Landwirtschaft für die Entstehung und Entwicklung der
(MARA), eine internationale Genossenschafts- Genossenschaften wesentlich verschlechtert.
konferenz unter dem Motto: „Zukunft durch
Kooperation“ aus. Neben verschiedenen tür-
44
EUROPA BEWEGT MENSCHEN
Sport hat schon immer eine bedeutende Rolle in den europäischen Völkern gespielt. Heute treten Sportler aus
ganz Europa in zahlreichen Wettbewerben gegeneinander an. Gerade europäische Sportereignisse mobilisie-
ren und begeistern viele Millionen Menschen. So sind alle 31 Endrundenspiele der Fußball-Europameisterschaft
2008 jeweils von mindestens 155 Millionen Menschen am Bildschirm verfolgt worden. Vor allem die populären 45
Breitensportarten verbinden die Menschen in Europa. Auch wenn dem heimischen Sportler oder Verein die
Daumen gedrückt werden.
Trotz dieser widrigen Bedingungen haben Interesse, sowohl bei einzelnen Genossen-
die im Rahmen des Projektes gegründeten schaften als auch bei staatlichen Einrichtun-
und geförderten Genossenschaften erfolg- gen, die sich mit Genossenschaftsförderung
reich weitergearbeitet, sie haben innere befassen.
Stabilität bewiesen und sich relativ resistent
gezeigt. Dazu hat insbesondere auch die Im Juni 2010 wurde die bestehende Modell-
große Zahl an Seminaren und Beratungsmaß- und Trainingsbäckerei mit hochwertigen
nahmen mit Genossenschaften, Initiativgrup- deutschen Maschinen ausgestattet, sodass
pen, beteiligten Banken und Kreditgenossen- die Qualität der angebotenen Schulungen
schaften beigetragen. verbessert werden konnte. Die offizielle Ein-
weihung der Backstube erfolgte im Beisein
Wesentliche Fortschritte wurden erreicht bei einer Delegation des baden-württembergi-
der Bildung eines einheitlichen Genossen- schen Wirtschaftsministeriums unter der Lei-
schaftssystems, insbesondere bei der Institu- tung von Wirtschaftsminister Pfister.
tionalisierung der Zusammenarbeit der land-
wirtschaftlichen Genossenschaften mit den Auf regionaler Ebene konnten die Aktivitäten
Spar- und Kreditgenossenschaften, flankiert in Botswana intensiviert werden. Mitarbeiter
von Aktivitäten im Bereich rechtlicher Rah- der staatlichen Local Enterprise Authority
menbedingungen sowie enger Zusammenar- wurden über die Grundlagen des Genossen-
beit mit dem Nationalen Verband der Kredit- schaftswesens geschult. Darüber hinaus wer-
genossenschaften. Die Intensivierung der den seit 2010 drei Pilot-Genossenschaften beim
Zusammenarbeit des Entwicklungsfonds Kir- Aufbau unterstützt.
gisistan mit den Kreditgenossenschaften wurde
möglich durch eine Gesetzesänderung für In Mosambik sind erste Schulungsmaßnahmen
Kreditgenossenschaften, die nunmehr auch für Genossenschaften (Rechnungswesen,
juristische Personen (also auch landwirtschaft- Mitgliederbetreuung, Prüfung) erfolgreich
liche Genossenschaften) kreditieren dürfen. angelaufen. Für die kommenden Jahre sind
Aus diesen neuen Möglichkeiten werden Im- weitere überregionale Aktivitäten im Zusam-
pulse für eine Ausdehnung der Finanzierung menhang mit der Einführung des vom DGRV
von landwirtschaftlichen Genossenschaften und ILO-COOPAfrica-Projekt erarbeiteten
und ihrer Mitglieder erwartet. Muster-Handbuchs zur Prüfung von Genos-
senschaften vorgesehen.
Südafrika
Lateinamerika
Im Jahr 2010 wurden die im DGRV-Schu-
lungszentrum angebotenen Trainingsaktivi- Die Projektaktivitäten konzentrieren sich weiter
täten weiter intensiviert. Neben einem Kurs auf Brasilien, Ecuador und Kolumbien. In allen
speziell für neu gegründete landwirtschaftli- drei Ländern ist die Entwicklung der Spar- und
che Genossenschaften zusammen mit dem Kreditgenossenschaften (SKG) po si tiv. Das
Landwirtschaftsministerium fand insbesonde- Thema Regulierung und Aufsicht von Ge-
re der neu angebotene Kurs zum Umgang nossenschaften wurde wie in den Vorjahren
46
mit Konflikten in Genossenschaften großes mit dem Partner CEMLA, der lateinamerikani-
schen Notenbankvereinigung
mit Sitz in Mexiko-Stadt, im
Rahmen einer regionalen Kon-
ferenz bearbeitet.

Die internationalen Rech-


nungslegungsgrundsätze IFRS
wurden in Ecuador von einer
Arbeitsgruppe aus Verband,
SKG und DGRV als Test auf
eine Modell-SKG angewandt.
Es wurde gezeigt, dass die
Anwendung internationaler Eine Delegation des landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbands FECOPROD aus Paraguay
Rechnungs le gungs standards wurde am 27. September 2010 von DGRV-Vorstandsmitglied Dirk J. Lehnhoff in Bonn begrüßt
auf die SKG ihre Entwicklung
nicht nur behindert, sondern dass eine Ent- internen operativen Strukturen optimiert
kapitalisierung der beaufsichtigten SKG droht. werden. Es wurden umfangreiche Beratungs-
Zu den internationalen Prüfungsstandards und Ausbildungsmaßnahmen, verbunden mit
ISA wurde ein Leitfaden vorgelegt. innovativen IT-Lösungen (Mobile Banking)
realisiert. Dabei fand eine umfangreiche syn-
Das Thema Corporate Social Responsibility ergetische Vernetzung mit den Projekten in
wurde aufgrund des steigenden Bedarfs der Lateinamerika und Afrika sowie weiteren
Partner strukturiert bearbeitet. Ein Leitfaden deutschen EZ-Institutionen statt, was die
CSR und ein Modell zur Sozialbilanz wurden Wirksamkeit der Aktivitäten deutlich erhöhte.
am Beispiel ecuadorianischer Genossenschaf-
ten entwickelt. El Salvador – Mexiko – Nicaragua

Die Themen strategische Planung und Mikro- Der DGRV und der Verband der mexikani-
kredittechnologien wurden weiter intensiv schen Agrarproduzenten (ANEC) richteten im
bearbeitet, vor allem im Projekt in Kolumbien Februar 2010 ein viel beachtetes internatio-
in Kooperation mit einer lokalen Zentralge- nales Forum aus. Rund 500 Bauern, Parlamen-
nossenschaft und den ihr angeschlossenen tarier, Vertreter des Landwirtschafts- und
SKG, aber auch im Nordosten Brasiliens, wo Finanzministeriums, der Entwicklungsbanken
Partnerschaften mit zwei Zentralkassen des und internationale Experten diskutierten
SICOOB-Systems neu eingegangen wurden. unter dem Motto „Mexikanische Kleinbauern
auf der Suche nach dem Zugang zum Kre-
Brasilien ditsektor“. Die Marktdominanz eines Groß-
unternehmens bei der Maisproduktion und
Im Nordosten Brasiliens wurde 2010 damit -vermarktung sowie ungenügende Finanz-
begonnen, bei verschiedenen SKG neue strukturen behindern die Entwicklung der
Mikrofinanzprodukte einzuführen. Hierzu kleinen und mittleren Betriebe. Zur Verbes-
47
mussten vielfach die strategischen Ziele und serung der Situation will ANEC die Gründung
Ein Mikrofinanzberater der SICOOB berät einen brasilianischen Kleinunternehmer

von Kreditgenossenschaften in Verbindung Ausfallrisiken. Ohne die Kostenvorteile der


mit landwirtschaftlichen Bezugs- und Portfolioberechnung zu verlieren, bietet das
Absatzunternehmen initiieren. Der DGRV DGRV-Programm den Genossenschaften eine
wird diese Initiative unterstützen. präzisere Alternative zu den starren und auf
subjektiven Vorgaben der Bankenaufsichten
Der DGRV fördert den länderübergreifenden basierenden manuellen Berechnungstabellen.
Know-how-Transfer und die Zusammenar-
beit. So arbeiten die Projektpartner in El Sal- Mexiko – PATMIR II
vador, Mexiko und Nicaragua gemeinsam an
der Neuentwicklung eines IT-Programms, das Besondere Anerkennung fand das vom mexi-
eine deutliche Verbesserung des Risikoma- kanischen Landwirtschaftsministerium
nagements von Mikrofinanzinstituten ermög- SAGARPA und von der Weltbank unterstütz-
licht. Bei Ausleihungen erfolgt grundsätzlich te Projekt des ländlichen Mikrofinanzwesens
keine aufwendige Einzelbe stim mung der (PATMIR). Die Zielvorgabe von 55.000 neuen
Ausfallrisiken nach Kapital dienst fähigkeit. Mitgliedern in 17 betreuten Spar- und Kredit-
Vielmehr wird eine vereinfachte Portfolio- institutionen wurde bereits viereinhalb Mo-
bewertung vorgenommen, die als einziges nate früher als geplant erreicht. In fast allen
Kriterium die Tage der Ratenrückstände zu- Genossenschaften wurden mit Hilfe von natio-
grunde legt und aus Kostengründen welt- nalen und internationalen Experten des DGRV
weit im Mikrofinanzgeschäft Standard ist. Marketingabteilungen aufgebaut, die sich
Das DGRV-Tool SICURIC ergänzt die Methode nun selbständig nicht nur um die Mitglieder-
um die historischen Zahlungsströme der Ra- werbung kümmern, sondern auch das Service-
tenzahlungen und errechnet mit größerer angebot erheblich ausweiten konnten. Ein
Trennschärfe erwartete und potenzielle wichtiges Anliegen ist, die Kassen für eine
48
Klaus Niederländer ist seit Oktober
qualitativ bessere und freundlichere Kunden- 2010 neuer Geschäftsführer der
europäischen Genossenschaftsvereini-
beratung zu gewinnen. Obwohl das Projekt gung Cooperatives Europe

fast ausschließlich auf die Expansion ausge-


richtet war, hat der DGRV auch technische EU-2020-Strategie, verschie-
Assistenz und Beratung zur finanziellen, orga- dene Fragen zur Beihilfen-
nisatorischen und administrativen Konsolidie- problematik, die Studie
rung der zum Teil noch sehr jungen Kreditge- „Study on the implementa-
nossenschaften angeboten. Die Bewertungen tion of Regulation 1435/2003 on the Statute
der Prüfungen sind entsprechend positiv aus- for a European Cooperative Society (SCE)“,
gefallen. Rechnungslegungsthemen (z. B. Unterstützung
der Konsultation „IFRS for SMEs“) und weite-
2. INTERNATIONALE re Konsultationen der EU-Kommission. Damit
MITGLIEDSCHAFTEN der DGRV diese Aufgaben im Sinne der deut-
schen Genossenschaften sachgerecht erfüllen
Internationaler Genossenschafts- kann, erfolgt thematisch eine enge Koordi-
bund/Cooperatives Europe nierung mit Vertretern der genossenschaftli-
chen Bundesverbände.

IRU – Internationale
Raiffeisen-Union
Der DGRV ist Mitglied von Cooperatives Eu-
rope, dem selbständigen europäischen Teil Die IRU ist ein weltweiter
des Internationalen Genossenschaftsbundes Zusammenschluss von Orga-
(ICA). Hauptaufgabe von Cooperatives Europe nisationen, die sich zu den
ist die Vertretung von genossenschaftlichen Prin zi pien von Friedrich-
Interessen vor allem gegenüber der EU-Kom- Wilhelm Raiffeisen bekennen. Sie wurde 1968
mission. Der DGRV ist sowohl im Board of in Neuwied/Rhein gegründet. Ihr Auftrag ist
Directors als auch im EU Coordination Com- es, die Idee von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen
mittee (EUCC) vertreten. Letzteres ist das zu pflegen, zu vertreten und weiterzuentwi-
Organ, in dem die Ergebnisse der Arbeits- ckeln, d. h., für staatsunabhängige genossen-
gruppen abgestimmt werden. Ständige Ar- schaftliche Unternehmen einzutreten, die
beitsgruppen sind zu den Themenbereichen streng mitgliederorientiert arbeiten, und Rah-
Recht, Rechnungslegung, Fragen der staatli- menbedingungen zu fordern, die es den Genos-
chen Beihilfen und der Entwicklungszusam- senschaften ermöglichen, als gleichberechtigte
menarbeit eingerichtet. Der DGRV ist in diesen Partner am Wettbewerb teilzunehmen. Die
Arbeitsgruppen vertreten. Zu aktuellen The- IRU zählt heute 61 Mitglieder aus 36 Ländern.
men werden bei Bedarf weitere Arbeitsgrup-
pen eingerichtet, so z. B. zur Vorbereitung des Ein herausragendes Ereignis im Berichtsjahr
Internationalen Jahres der Genossenschaften war für die IRU die gemeinsam mit dem fran-
2012. Schwerpunkte der Tätigkeit im Berichts- zösischen Mitglied „Confédération Nationale
jahr waren die Positionierung zur Zukunft der du Crédit Mutuel“ veranstaltete XII. Mit-
49
gliederversammlung in Paris. Der Präsident In der vorangegangenen Vorstandssitzung
von Crédit Mutuel, Etienne Pflimlin, zugleich wurde beschlossen, dass die IRU sich in nächs-
IRU-Vizepräsident, stellte als Gastgeber die ter Zeit drei Themen besonders widmen wird:
französische Genossenschaftsorganisation vor.
In seiner Eigenschaft als Vizepräsident von • genossenschaftliche Identität,
„Cooperatives Europe“ berichtete er auch • Corporate Social Responsibility und
über die Genossenschaften in Europa. Der • Aktivitäten der Genossenschaften für die
IRU-Generalsekretär, Dr. Paul Armbruster, Lei- Entwicklung.
ter der Abteilung Internationale Beziehungen
des DGRV, erstattete Bericht über die Akti- Darüber hinaus wurde beschlossen, eine Ver-
vitäten der IRU seit der letzten Mitglieder- anstaltung aus Anlass des von den Vereinten
versammlung. Hauptpunkt der Tagesordnung Nationen ausgerufenen Internationalen Jah-
waren die Wahlen zum IRU-Vorstand. Wichti- res der Genossenschaften 2012 durchzuführen.
ge Änderungen waren: Der bisherige Vize-
präsident Franky Depickere, geschäftsführen- Zum 18. Mal war die IRU Sponsor des jährli-
der Direktor von Cera, Belgien, trat als neuer chen Welt-Malwettbewerbes für Kinder des
Präsident die Nachfolge von Dr. Christian japanischen Mitglieds „IE-NO-HIKARI Asso-
Konrad, Generalanwalt des Österreichischen ciation“ (Verlag der landwirtschaftlichen
Raiffeisenverbandes, an, der zum Vizepräsi- Genossenschaften).
denten gewählt wurde. Als weitere Vizepräsi-
denten wurden gewählt: Dr. Hilmar Gernet, Die Kontakte der IRU zu den anderen interna-
Direktor Gesellschaft und Politik von Raiffeisen tionalen Genossenschaftsorganisationen IGB
Schweiz, Dirk J. Lehnhoff, Mitglied des und WOCCU sowie Cooperatives Europe wer-
Vorstandes des DGRV, und Etienne Pflimlin, den intensiv gepflegt. Der Verbindungsstatus
inzwischen Ehrenpräsident von Crédit Mutuel. bei der FAO (Food and Agriculture Orga-
Zum ersten Mal wurde mit Ilhami Teke nach nization of the United Nations) wird weiterhin
über 30 Jahren wieder ein Mitglied aus der von dem italienischen Mitglied „Federcasse“
Türkei zum IRU-Vorstand gewählt. wahrgenommen.

European Microfinance Platform

Seit 2006 ist der DGRV Mitglied der European


Microfinance Platform. Die Plattform dient
dem Informations- und Erfahrungsaustausch
von in Europa ansässigen Organisationen, die
im Bereich Mikrofinanzen in Entwicklungs-
und Transformationsländern aktiv sind. Auch
in diesem Jahr beteiligte der DGRV sich aktiv
an der Jahrestagung und an verschiedenen
Dirk J. Lehnhoff ist seit 2010 „Board Member of Coops Europe“ Arbeitsgruppen der Plattform.
und Vizepräsident der IRU.

50
EUROPA SETZT STANDARDS
Die Verständigung und Zusammenarbeit in Europa basiert auch auf gemeinsamen europäischen Standards.
Dazu gehören nicht nur so grundlegende Dinge wie gemeinsame Amtssprachen und international gültige
Maßeinheiten, sondern auch einheitliche europäische Industrienormen. Die Entwicklung gemeinsamer Normen
und Standards spielt eine wesentliche Rolle bei der Etablierung des europäischen Güterbinnenmarkts. Frei-
willig vereinbarte Normen unterstützen Handel, Produktsicherheit, Arbeits-, Konsumenten- und Umweltschutz.
V. Anhang
1. ORGANE DES DGRV

Verbandsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Verbandspräsident Verbandsdirektor
WP/StB Michael Bockelmann WP/StB Horst Kessel
Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Neu-Isenburg) (Vorsitzender) (Neu-Isenburg)

Bankdirektor Werner Böhnke Hans-Bernd Wolberg


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
WGZ BANK AG WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
(Düsseldorf) (Stellv. Vorsitzender) (Düsseldorf)

Verbandsdirektor WP/StB Georg Litmathe Verbandsdirektor WP Rainer Backenköhler


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.
(Oldenburg) (Stellv. Vorsitzender) (Oldenburg)

Bankdirektor Claus-Rüdiger Bauer Bankdirektor Michael Reinig


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Raiffeisenbank eG Baunatal Erfurter Bank eG
(Baunatal) (Erfurt)

Verbandspräsident Dietmar Berger WP/StB Rüdiger Stecher


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Mitteldeutscher Genossenschaftsverband Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
(Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V. (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
(Chemnitz) (Chemnitz)

RA Dr. Burchard Bösche Käthe Fromm


Mitglied des Vorstandes Vorsitzende des Aufsichtsrates
Zentralverband deutscher Windfang eG, FrauenEnergieGemeinschaft
Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK) (Oldenburg)
(Hamburg)

Generaldirektor Dr. Friedrich Caspers Heinz-Jürgen Kallerhoff


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
R+V Versicherung AG R+V Versicherung AG
52 (Wiesbaden) (Wiesbaden)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Verbandsdirektor Rudolf Conrads WP/StB Dr. Karl-Friedrich Walter


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Verband der PSD Banken e. V. Verband der PSD Banken e. V.
(Bonn) (Bonn)

Präsident Uwe Fröhlich Gerhard Hofmann


Bundesverband der Deutschen Volksbanken Mitglied des Vorstandes
und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) Bundesverband der Deutschen Volksbanken
(Berlin) und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
(Berlin)

Verbandsdirektor RA/StB/WP Ralf Gerking WP/StB Jürgen Reutenauer


EDEKA Verband kaufmännischer Besonderer Vertreter
Genossenschaften e. V. EDEKA Verband kaufmännischer
(Hamburg) Genossenschaften e. V.
(Hamburg)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Dr. Karl Kunz


Vorstandsvorsitzender Geschäftsführer
Genossenschaftsverband Bayern e. V. Milchwerke Ingolstadt-Thalmässing eG
(München) (Ingolstadt)

Verbandsdirektor WP/StB Erhard Gschrey Prof. Dieter Kempf


Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Genossenschaftsverband Bayern e. V. DATEV eG
(München) (Nürnberg)

Dr. Louis Hagen Frank M. Mühlbauer


Sprecher des Vorstandes Sprecher des Vorstandes
Münchener Hypothekenbank eG WL BANK AG
(München) Westfälische Landschaft Bodenkreditbank
(Münster)

Vizepräsident Franz-Josef Hasebrink Dr. Ludwig Veltmann


Vorstandsvorsitzender Hauptgeschäftsführer
EK/servicegroup eG Der Mittelstandsverbund – ZGV
(Bielefeld) (Berlin)

Lutz Henning Ulrich Bücker


Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand
BÄKO-ZENTRALE NORD eG Ebäcko Bäcker-
(Duisburg) und Konditoren-Einkauf eG 53
(Münster)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Präsident Wilfried Hollmann RA Dr. Günther Schulte


Der Mittelstandsverbund – ZGV Mitglied der Hauptgeschäftsführung
(Berlin) Der Mittelstandsverbund – ZGV
(Köln)

Bankdirektor Bankdirektor Dr. Veit Luxem


Dr. Klaus Kalefeld Vorstandsvorsitzender
Mitglied des Vorstandes Volksbank Erkelenz eG
Volksbank Hamm eG (Erkelenz)
(Hamm)

Axel Kehl Arno Marx


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Akademie Deutscher Genossenschaften e. V. Akademie Deutscher Genossenschaften e. V.
Schloss Montabaur Schloss Montabaur
(Montabaur) (Montabaur)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch Bankdirektor Albrecht Merz


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
DZ BANK AG DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
(Frankfurt am Main) (Frankfurt am Main)

Holger Knieling Dieter Pausner


Geschäftsführender Vorstand Geschäftsführender Vorstand
BÄKO-Zentrale Süddeutschland eG BÄKO Fulda-Lahn eG
(Ladenburg) (Langgöns)

Volker König Dieter Bernhardt


Vorstandsvorsitzender Geschäftsführender Vorstand
MEGA eG TIFA Tiefkühlkost-Allianz eG
(Hamburg) (Wiesbaden)

Bankdirektor Thomas Küster Bankdirektor Henry Rauner


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Volksbank Ludwigsburg eG Volksbank Rottweil eG
(Ludwigsburg) (Rottweil)

Klaus Josef Lutz Dr. Clemens Große Frie


Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
BayWa Aktiengesellschaft AGRAVIS Raiffeisen AG
54 (München) (Hannover)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Verbandsdirektor RA Martin Bonow


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Hannover) (Hannover)

Bankdirektor Dr. Matthias Metz Direktor Gerhard Hinterberger


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Bausparkasse Schwäbisch Hall AG
(Schwäbisch Hall) (Schwäbisch Hall)

Generalsekretär Dr. Rolf Meyer Claus-Peter Witt


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Hauptgeschäftsführer
(Bonn) Uelzena eG
(Uelzen)

Verbandsdirektor WP/StB Sven Mittelbach RA Dr. Thomas-Sönke Kluth


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst- Prüfungsverband der Deutschen Verkehrs-, Dienst-
leistungs- und Konsumgenossenschaften e. V. leistungs- und Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg) (Hamburg)

Präsident Manfred Nüssel Wolfgang Grimberg


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Geschäftsführer
(Berlin) Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
(Frankfurt am Main)

Bernd Oppenländer Richard-Andreas Rottke


Sprecher des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
ZEG Zentraleinkauf Holz + Kunststoff eG GDB Genossenschaft Deutscher Brunnen eG
(Stuttgart) (Bonn)

Bankdirektor Ludger Ostermann Bankdirektor Ludger Ellert


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Raiffeisenbank Garrel eG Volksbank Vechta eG
(Garrel) (Vechta)

Verbandsdirektor Hans Pfeifer Verbandsdirektor WP/StB Moritz Krawinkel


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Rheinisch-Westfälischer Rheinisch-Westfälischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V. 55
(Münster) (Münster)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Verbandsdirektor
WP/StB Dr. Rüdiger Renk Verbandsdirektor Dr. Laurenz Kohlleppel
Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Verband der Sparda-Banken e. V. Verband der Sparda-Banken e. V.
(Frankfurt am Main) (Frankfurt am Main)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard Roßwog Verbandsdirektor WP/StB Herbert Schindler


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Baden-Württembergischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Karlsruhe) (Karlsruhe)

Präsident Josef Sanktjohanser Anton Wahl


Mitglied des Vorstandes Sprecher des Vorstandes
REWE-Zentral-AG ZENTRAG Zentralgenossenschaft des
(Köln) deutschen Fleischergewerbes eG
(Frankfurt am Main)

Bankdirektor Alois Sans Bankdirektor Hubert Edelmann


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Volksbank Main-Tauber eG Volksbank Baden-Baden Rastatt eG
(Tauberbischofsheim) (Baden-Baden)

Verbandsdirektor WP/StB Gerhard Schorr Bankdirektor Henry Rauner


Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Volksbank Rottweil eG
Genossenschaftsverband e. V. (Rottweil)
(Stuttgart)

Bankdirektor Michael Siegers Bankdirektor Egon Niebuhr


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Volksbank Hildesheim eG VR Bank Pinneberg eG
(Hildesheim) (Pinneberg)

Dr. Cornelia Wustmann Dr. Gerhard Schmidt


Vorstandsvorsitzende Vorstandsvorsitzender
Fachprüfungsverband von Produktivgenossen- Agrargenossenschaft Bonese eG
schaften in Mitteldeutschland e. V. (Bonese)
(Halle)

Heinz-Bert Zander Bruno Naumann


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Aufsichtsrates
REWE Dortmund eG REWE-Zentralfinanz eG
56 (Dortmund) (Köln)
ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Bankdirektor Maximilian Zepf Bankdirektor Wolfgang Eckert


Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Raiffeisenbank Schwandorf-Nittenau eG VR Bank eG Grafenau-Regen-Zwiesel
(Schwandorf) (Regen)

Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Präsident Manfred Nüssel Wolfgang Grimberg


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Geschäftsführer
(Berlin) Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH
(Vorsitzender) (Frankfurt am Main)

Präsident Uwe Fröhlich Gerhard Hofmann


Bundesverband der Deutschen Volksbanken Mitglied des Vorstandes
und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) Bundesverband der Deutschen Volksbanken
(Berlin) und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
(Stellv. Vorsitzender) (Berlin)

Präsident Wilfried Hollmann RA Dr. Günther Schulte


Der Mittelstandsverbund – ZGV Der Mittelstandsverbund – ZGV
(Berlin) (Köln)
(Stellv. Vorsitzender)

Verbandspräsident Dr. h. c. Stephan Götzl Verbandspräsident Dietmar Berger


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Genossenschaftsverband Bayern e. V. Mitteldeutscher Genossenschaftsverband
(München) (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
(Chemnitz)

Bankdirektor Wolfgang Kirsch Generaldirektor Dr. Friedrich Caspers


Vorstandsvorsitzender Vorstandsvorsitzender
DZ BANK AG R+V Versicherung AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank (Wiesbaden) 57
(Frankfurt am Main)
Verwaltungsrat (Stand: 31. Dezember 2010)

ordentliche Mitglieder persönliche Stellvertreter

Klaus Josef Lutz Generalsekretär Dr. Rolf Meyer


Vorstandsvorsitzender Deutscher Raiffeisenverband e. V.
BayWa Aktiengesellschaft (Bonn)
(München)

Verbandsdirektor WP/StB Horst Mathes Verbandsdirektor Hans Pfeifer


Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender
Genossenschaftsverband e. V. Rheinisch-Westfälischer
(Hannover) Genossenschaftsverband e. V.
(Münster)

Verbandspräsident WP/StB Gerhard Roßwog Verbandsdirektor WP/StB Georg Litmathe


Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V.
Genossenschaftsverband e. V. (Oldenburg)
(Karlsruhe)

Präsident Josef Sanktjohanser Lutz Henning


Mitglied des Vorstandes Geschäftsführender Vorstand
REWE-Zentral-AG BÄKO-ZENTRALE NORD eG
(Köln) (Duisburg)

58
Vorstand (Stand: 31. Dezember 2010)

WP/RA/StB Dr. Eckhard Ott


(Vorsitzender)

• Genossenschaftsgründungen
• Grundsatzabteilung
• Öffentlichkeitsarbeit
• Prüfungsdienstleistungen
• Rechnungswesen/Controlling
• Vorstandsstab

RA Dirk J. Lehnhoff

• Abteilung Internationale Beziehungen


• BÄKO-Mitgliederbetreuung
• Informationstechnologie
• Interne Revision
• Personal/Allgemeine Verwaltung
• Recht/Rechtsberatung
• Steuern/Steuerberatung

59
2. AUSSCHÜSSE DES DGRV

Ausschuss der Prüfungsverbände

Baden-Württembergischer Mitteldeutscher Genossenschaftsverband


Genossenschaftsverband e. V. (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V.
Karlsruhe/Stuttgart Chemnitz
www.bwgv-info.de www.mgv-info.de
[email protected] [email protected]

Rheinisch-Westfälischer
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
Neu-Isenburg/Hannover Münster
www.genossenschaftsverband.de www.rwgv.de
[email protected] [email protected]

Genossenschaftsverband Bayern e. V. EDEKA Verband kaufmännischer


München Genossenschaften e. V.
www.gv-bayern.de Hamburg
[email protected] www.edeka.de
[email protected]

Genossenschaftsverband Weser-Ems e. V. Fachprüfungsverband von


Oldenburg Produktivgenossenschaften
www.gvweser-ems.de in Mitteldeutschland e. V.
[email protected] Halle
www.fpv-halle.de
60
[email protected]
Prüfungsverband der Deutschen Deutscher Raiffeisenverband e. V.
Verkehrs-, Dienstleistungs- und Berlin
Konsumgenossenschaften e. V. www.raiffeisen.de
Hamburg [email protected]
www.pv-hamburg.de
[email protected]

Der Mittelstandsverbund
Berlin
REWE-Genossenschaftlicher www.mittelstandsverbund.de
Förderverband e. V. [email protected]
Köln
www.rewe-group.com

Verband der PSD Banken e. V.


Bonn Zentralverband deutscher
www.psd-bank.de Konsumgenossenschaften e. V. (ZDK)
[email protected] Hamburg
www.zdk.coop
[email protected]

Verband der Sparda-Banken e. V.


Frankfurt am Main
www.sparda.de
[email protected] DGR Deutsche Genossenschafts-Revision
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH
Bonn
www.dgr-wpg.de
[email protected]

Bundesverband der Deutschen Volksbanken


und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
Berlin
www.bvr.de
61
[email protected]
Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung (Stand: 31. Dezember 2010)

Verbandsdirektor WP/StB Verbandsdirektor WP/StB


Erhard Gschrey Sven Mittelbach
Genossenschaftsverband Prüfungsverband der Deutschen
Bayern e. V. (München) Verkehrs-, Dienstleistungs- und
(Vorsitzender) Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

Verbandsdirektor WP/StB Verbandsdirektor WP/StB


Horst Kessel Dr. Rüdiger Renk
Genossenschaftsverband e. V. Verband der Sparda-Banken e. V.
(Neu-Isenburg) (Frankfurt am Main)
(Stellv. Vorsitzender)

WP/StB Ulf Jessen WP/StB Jürgen Reutenauer


DGRV – Deutscher EDEKA Verband kaufmän-
Genossenschafts- und nischer Genossenschaften e. V.
Raiffeisenverband e. V. (Hamburg)
(Berlin)

WP/StB Walter Kollbach Verbandsdirektor WP/StB


Bundesverband der Herbert Schindler
Deutschen Volksbanken und Baden-Württembergischer
Raiffeisenbanken e. V. (BVR) Genossenschaftsverband e. V.
(Bonn) (Karlsruhe)

Verbandsdirektor WP/StB WP/StB Rüdiger Stecher


Georg Litmathe Mitteldeutscher Genossen-
Genossenschaftsverband schaftsverband (Raiffeisen/
Weser-Ems e. V. Schulze-Delitzsch) e. V.
(Oldenburg) (Chemnitz)

WP/StB Siegfried Mehring WP/StB Matthias Stünz


Rheinisch-Westfälischer Fachprüfungsverband von
Genossenschaftsverband e. V. Produktivgenossenschaften
(Münster) in Mitteldeutschland e. V.
(Halle)

WP/StB Dorothee Mende Verbandsdirektor WP/StB


DGR Deutsche Genossenschafts- Dr. Karl-Friedrich Walter
Revision Wirtschaftsprüfungs- Verband der PSD Banken e. V.
gesellschaft GmbH (Bonn)
(Bonn)

62
Fachausschuss für Recht (Stand: 31. Dezember 2010)

RA Martin Bonow RA Bernd Gräser RA Oliver Paschen


Genossenschaftsverband e. V. Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.
(Hannover) Genossenschaftsverband e. V. (Kiel)
(Vorsitzender) (Stuttgart)

RA Rolf Carspecken RA Dietrich Herold RA Ulrich Schnittker


Genossenschaftsverband Baden-Württembergischer Rheinisch-Westfälischer
Weser-Ems e. V. Genossenschaftsverband e. V. Genossenschaftsverband e. V.
(Oldenburg) (Karlsruhe) (Münster)
(Stellv. Vorsitzender)

RA Dr. Andrea Althanns RA Dr. Thomas-Sönke Kluth RA Dr. Günther Schulte


Genossenschaftsverband Prüfungsverband der Deutschen Der Mittelstandsverbund – ZGV
Bayern e. V. Verkehrs-, Dienstleistungs- und (Köln)
(München) Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

RA Dr. Bernd K. Bode RA Dr. Otto Korte RA Dirk Tanzeglock


Genossenschaftsverband e. V. DGRV – Deutscher Verband der PSD Banken e. V.
(Hannover) Genossenschafts- und (Bonn)
Raiffeisenverband e. V.
(Berlin)

RA Dr. Burchard Bösche RA Helmut Leonhard RA Ina Vogt


Zentralverband deutscher Verband der Sparda-Banken e. V. Mitteldeutscher Genossen-
Konsumgenossenschaften e. V. (Frankfurt am Main) schaftsverband (Raiffeisen/
(ZdK) Schulze-Delitzsch) e. V.
(Hamburg) (Dresden)

RA Oliver Brämswig RA Richard Mentz Gäste


Genossenschaftsverband e. V. EDEKA Verband kaufmän-
(Neu-Isenburg) nischer Genossenschaften e. V. Prof. Dr. Volker Beuthien
(Hamburg) Philipps-Universität Marburg
(Marburg)

RA Birgit Buth RA Dr. Holger Mielk RA Ralf Fischer


Deutscher Raiffeisenverband e. V. Bundesverband der Deutschen Bundesverband der
(Bonn) Volksbanken und Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken e. V. (BVR) Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
(Berlin) (Bonn)

RA Volker Dürschlag RA Karina Nitz Thorsten Steinrücken


REWE-Zentral-AG Fachprüfungsverband von Deutscher Genossenschafts-
(Köln) Produktivgenossenschaften in Verlag eG
Mitteldeutschland e. V. (Wiesbaden) 63
(Halle)
Fachausschuss für Steuern (Stand: 31. Dezember 2010)

WP/StB Gerhard Schorr RA Volker Lipps RA Dr. Heinz-Jürgen Tischbein


Baden-Württembergischer DGRV – Deutscher Bundesverband der Deutschen
Genossenschaftsverband e. V. Genossenschafts- und Volksbanken und Raiffeisen-
(Stuttgart) Raiffeisenverband e. V. banken e. V. (BVR)
(Vorsitzender) (Berlin) (Berlin)

StB Konrad Bobinger StB Friedhelm Lübbers StB Ingo Voß


Genossenschaftsverband Rheinisch-Westfälischer Zentralverband deutscher
Bayern e. V. Genossenschaftsverband e. V. Konsumgenossenschaften e. V.
(München) (Münster) (ZdK)
(Hamburg)

vBP/StB Ursula Bonk StB Thomas Maier StB Thomas Wächter


DGRV – Deutscher Verband der Sparda-Banken e. V. Prüfungsverband der Deutschen
Genossenschafts- und (Frankfurt am Main) Verkehrs-, Dienstleistungs- und
Raiffeisenverband e. V. Konsumgenossenschaften e. V.
(Bonn) (Hamburg)

RA Birgit Buth StB Rainer Michels StB Volker Webering


Deutscher Verband der PSD Banken e. V. Genossenschaftsverband
Raiffeisenverband e. V. (Bonn) Weser-Ems e. V.
(Bonn) (Oldenburg)

StB/RA Jochen Drescher StB Josef Obringer


Mitteldeutscher Genossen- Genossenschaftsverband e. V.
schaftsverband (Raiffeisen/ (Saarbrücken)
Schulze-Delitzsch) e. V.
(Dresden)
Gäste

StB Karsten Fleck RA/StB Frank Perkuhn RA Dirk Pick


Genossenschaftsverband e. V. EDEKA Verband kaufmänni- Bundesverband der Deutschen
(Neu-Isenburg) scher Genossenschaften e. V. Volksbanken und Raiffeisen-
(Hamburg) banken e. V. (BVR) (Berlin)

StB Fabian Steinlein


Bundesverband der Deutschen
StB Anke Haberlandt Gerd Rück Volksbanken und Raiffeisen-
Fachprüfungsverband von R+V Versicherung AG banken e. V. (BVR) (Berlin)
Produktivgenossenschaften in (Wiesbaden)
Mitteldeutschland e. V.
StB Peter Track
(Halle)
Baden-Württembergischer
Genossenschaftsverband e. V.
(Stuttgart)
WP/StB Jörg Leinpinsel StB Stefan Sauer
Genossenschaftsverband e. V. Baden-Württembergischer
(Hannover) Genossenschaftsverband e. V. StB Hans Zotzmann
64 (Karlsruhe) Genossenschaftsverband e. V.
(Berlin)
Fachausschuss für Bildung (Stand: 31. Dezember 2010)

WP/StB Gerhard Schorr Dr. h. c. Stephan Götzl


Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband
Genossenschaftsverband e. V. Bayern e. V.
(Stuttgart) (München)
(Vorsitzender)

Axel Kehl Dr. Rolf Meyer


Akademie Deutscher Deutscher
Genossenschaften e. V. Schloss Raiffeisenverband e. V.
Montabaur (Montabaur) (Bonn)
(Stellv. Vorsitzender)

WP Rainer Backenköhler WP/StB Sven Mittelbach


Genossenschaftsverband Prüfungsverband der Deutschen
Weser-Ems e. V. Verkehrs-, Dienstleistungs- und
(Oldenburg) Konsumgenossenschaften e. V.
(Hamburg)

WP/StB Michael Bockelmann WP/RA/StB Dr. Eckhard Ott


Genossenschaftsverband e. V. DGRV – Deutscher
(Neu-Isenburg) Genossenschafts- und
Raiffeisenverband e. V.

Rudolf Conrads Hans Pfeifer


Verband der PSD Banken e. V. Rheinisch-Westfälischer
(Bonn) Genossenschaftsverband e. V.
(Münster)
Gäste

Martin L. Landmesser
Dr. Andreas Martin WP/StB Dr. Rüdiger Renk Akademie Bayerischer
Bundesverband der Verband der Sparda-Banken e. V. Genossenschaften
Deutschen Volksbanken und (Frankfurt am Main) (Beilngries)
Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
(Berlin)
Arno Marx
Akademie Deutscher
RA/StB/WP Ralf Gerking Dr. Ludwig Veltmann Genossenschaften e. V.
EDEKA Verband kaufmän- Der Mittelstandsverbund – ZGV Schloss Montabaur
nischer Genossenschaften e. V. (Berlin) (Montabaur)
(Hamburg)

Geschäftsführung

Ass. Rüdiger Meister


Akademie Deutscher
Genossenschaften e. V.
Schloss Montabaur 65
(Montabaur)
3. STATISTISCHE DATEN ZUR GESAMTORGANISATION

1980 1990 1995 1 2000 2005 2010

Anzahl der Genossenschaften einschl. Zentralen 10.337 7.557 7.526 6.334 5.279 5.43645)
davon Kreditgenossenschaften 2, 3 4.226 3.037 2.589 1.797 1.292 1.14845)
Raiffeisen-Genossenschaften 3 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.60445)
davon Kreditgenossenschaften
mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 15745)
Gewerbliche Genossenschaften 884 795 805 1.124 992 1.62245)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 95 21945)

Anzahl der Mitglieder ohne Zentralen (in Tsd.) 10.900 12.864 14.802 16.172 17.413 18.11645)
davon Kreditgenossenschaften 3 9.100 11.400 13.439 15.039 15.725 16.68945)
Raiffeisen-Genossenschaften 3 4.480 4.487 3.534 2.861 2.119 1.70045)
davon Kreditgenossenschaften
mit Warengeschäft 2.925 3.283 2.451 1.976 1.370 1.10045)
Gewerbliche Genossenschaften 245 260 280 248 239 29745)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 700 53045)

Anzahl der Mitarbeiter einschl. Zentralen


davon Kreditgenossenschaften 3 101.500 158.100 182.700 178.400 188.435 186.71955)
Raiffeisen-Genossenschaften 3 147.797 132.434 166.200 130.172 103.631 97.1745
Gewerbliche Genossenschaften – – – – 463.000 540.00055)
Konsum- und Dienstleistungs-
genossenschaften – – – – 15.000 14.00045)

1
Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
Einschließlich Zentralbanken, ab 2010 einschließlich Verbundunternehmen.
3
Einschließlich Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft.
4
Vorläufige Zahlen.
5
2009.
1980 1990 19951 2000 2005 2010

Kreditgenossenschaften
Anzahl 4.226 3.037 2.589 1.794 1.290 1.138
Bankstellen 19.769 18.764 19.724 17.490 14.122 13.474
Bilanzsumme (in Mrd. Euro) 145,2 298,2 448,7 534,9 590,8 706,6
Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken
(in Mrd. Euro)2 117,8 240,3 339,9 405,5 451,9 533,8
Forderungen an Nichtbanken (in Mrd. Euro) 95,5 170,7 268,0 332,3 353,6 406,2
Spareinlagen (in Mrd. Euro) 73,0 132,9 151,1 175,7 183,2 186,0

1
Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
66 2
Einschließlich Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf.
1980 1990 1995 1 2000 2005 2010

Raiffeisen-Genossenschaften (Anzahl)
Hauptgenossenschaften 2 13 10 10 9 7 6
Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 2.572 1.474 777 434 222 157
Bezugs- und Absatzgenossenschaften 1.056 645 663 515 409 330
Molkereigenossenschaften 2 1.506 857 588 411 313 264
Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2 324 251 186 158 128 105
Winzergenossenschaften 2 349 317 289 264 227 209
Obst-, Gemüse- und Gartenbau-
genossenschaften 154 114 157 130 107 89
Agrargenossenschaften – – 918 809 783 834
Übrige 1.825 1.531 1.321 1.117 926 610
Insgesamt 7.799 5.199 4.909 3.847 3.122 2.604

Raiffeisen-Genossenschaften
(Umsatz in Mio. Euro) 3
Hauptgenossenschaften 2 9.610 9.118 9.707 10.529 10.170
Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 3.770 2.881 2.051 1.504 1.201 19.300
Bezugs- und Absatzgenossenschaften 3.684 3.807 4.452 5.070 5.491
Molkereigenossenschaften 2 11.966 13.323 11.914 10.131 9.191 10.000
Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften 2 6.697 7.151 6.543 6.370 5.072 4.900
Winzergenossenschaften 2 700 813 751 785 771 900
Obst-, Gemüse- und Gartenbau-
genossenschaften 581 1.189 1.385 1.714 2.128 3.100
Agrargenossenschaften – – 1.536 1.453 1.404 2.000
Übrige 887 748 992 806 576 800
Insgesamt 37.895 39.030 39.331 38.362 36.004 41.000

1
Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
Einschließlich Zentralen bzw. Bundeszentralen.
3
2010 vorläufig.

67
1980 1990 19951 2000 2005 2010

Gewerbliche Genossenschaften (Anzahl)


Nahrungs- und Genussmittelhandel 87 41 33 50 39 48
Nichtnahrungsmittelhandel 35 37 33 52 64 100
Nahrungsmittelhandwerk 233 202 189 188 124 96
Sonstige Handwerkszweige 122 106 186 216 131 117
Sonstige Berufsgruppen 316 309 244 109 149 296
Verkehrsgenossenschaften 74 87 108 139 128 112
Übrige – – – 361 350 836
Zentralen 17 13 12 9 7 7
Insgesamt 884 795 805 1.124 992 1.622

Gewerbliche Genossenschaften
(Umsatz in Mio. Euro)
Nahrungs- und Genussmittelhandel 10.808 14.596 20.758 27.048 2.330 1.4622
Nichtnahrungsmittelhandel 6.436 11.402 14.418 5.961 8.078 20.567
Nahrungsmittelhandwerk 1.941 2.357 2.659 2.556 2.846 2.681
Sonstige Handwerkszweige 931 1.469 2.608 2.521 1.765 2.580
Sonstige Berufsgruppen 4.370 6.246 6.800 7.525 5.452 1.042
Verkehrsgenossenschaften 358 494 460 437 354 462
Übrige – – – 1.124 891 1.305
Zentralen 10.645 20.089 32.314 39.276 67.472 2 75.0002
Insgesamt 35.489 56.653 80.017 86.448 89.188 105.099

1
Ab 1995 einschließlich neuer Bundesländer.
2
Der Umsatz der EDEKA-Gruppe und der REWE Group wird bei den Zentralen angegeben.
3
2010 vorläufig.

68
VI. Glossar

ADG Akademie Deutscher Genossenschaften e. V.


ANEC Asociación Nacional de Empresas Comercializadoras de Productores del Campo
AG Aktiengesellschaft
BÄKO genossenschaftlich organisierte Wirtschaftsorganisation für Bäcker und Konditoren
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BCBS Basel Committee on Banking Supervision
BDatG Beschäftigtendatenschutzgesetz
BFH Bundesfinanzhof
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
BIRD Banktrainingsinstitution des genossenschaftlichen Sektors in Indien
BMF Bundesministerium der Finanzen
BMJ Bundesministerium der Justiz
BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
BStBK Bundessteuerberaterkammer
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
BWGV Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V.
CDU Christlich Demokratische Union
CEBS Committee of European Banking Supervisors
CEMLA Centro de Estudios Monetarios Latinoamericanos
CIBP Confédération Internationale des Banques Populaires
CRD Capital Requirements Directive
CSR Corporate Social Responsibility
CSU Christlich-Soziale Union
DGRV Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.
DG VERLAG Deutscher Genossenschafts-Verlag eG
DRSC Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e. V.
DRV Deutscher Raiffeisenverband e. V.
DZ BANK AG DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
ECON Economic and Monetary Affairs Committee
EFAA European Federation of Accountants and Auditors for SMEs
eG eingetragene Genossenschaft
EStG Einkommensteuergesetz
ESUG Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen
EUCC EU-Coordination Committee
EZ Entwicklungszusammenarbeit
FA Formularausschuss
FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations
FAR Fachausschuss für Recht
FARP Fachausschuss für Rechnungslegung und Prüfung
FASB Financial Accounting Standards Board
FASt Fachausschuss für Steuern
FECOPROD Federation of Production Cooperatives (Paraguay)
FIT Führungskräfte-Intensiv-Training
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.
GenG Genossenschaftsgesetz
GenoPE genossenschaftliches Personalentwicklungsprogramm
69
GenoWP genossenschaftliche Wertpapierabwicklungsplattform
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
HGB Handelsgesetzbuch
IAS International Accounting Standards
IASB International Accounting Standards Board
ICA International Co-operative Alliance
IDW Institut der Wirtschaftsprüfer
IDW PS Prüfungsstandards des IDW
IFAC International Federation of Accountants
IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee
IFRS International Financial Reporting Standards
IGB Internationaler Genossenschaftsbund
IHK Industrie- und Handelskammer
ILO International Labour Organization
IRU Internationale Raiffeisen-Union
ISA International Standards on Auditing
KG Kommanditgesellschaft
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KStG Körperschaftsteuergesetz
KWG Kreditwesengesetz
MARA Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Türkei (Ministry of Agriculture and
Rural Affairs)
MaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagement
MIT Ministerium für Industrie und Handel Türkei (Ministry of Industry and Trade)
NABARD National Bank for Agriculture and Rural Development (Indien)
npoR Zeitschrift für das Recht der Non Profit Organisationen
OHG Offene Handelsgesellschaft
PATMIR Projekt zur Förderung des ländlichen Mikrofinanzwesens Mexiko
RA Rechtsanwalt/Rechtsanwältin
SAGARPA Secretaría de Agricultura, Ganadería, Desarrollo Rural, Pesca y Alimentación de México
SCE Societas Cooperativa Europaea
SHB Steinbeis-Hochschule Berlin
SICOOB Maior sistema cooperativo de crédito do Brasil
SKG Spar- und Kreditgenossenschaft(en)
SME Small and Medium-sized Enterprises
StB Steuerberater/Steuerberaterin
VCA Vietnam Cooperative Alliance
VN Vereinte Nationen
VorstAG Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung
VP Verbandsprüfer
VR Volksbanken Raiffeisenbanken
WGZ BANK WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
WOCCU World Council of Credit Unions
WP Wirtschaftsprüfer/Wirtschaftsprüferin
WpHG Wertpapierhandelsgesetz
ZdK Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V. (ZdK)
ZGV Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e. V.
70
71
DGRV – Deutscher Genossenschafts- Abteilung Presse- u. Pariser Platz 3 Tel. +49 30 202416900
www.dgrv.de und Raiffeisenverband e. V. Öffentlichkeitsarbeit 10117 Berlin Fax +49 30 202416989

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