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GIB-Geschichte

Einheit: „Der Weg in den globalen Krieg“


Colegio Goethe Asunció n
Thema: Die italienische Expansion

„Der Weg in den globalen Krieg“

Die Flagge des faschistischen Italiens


Das Rutenbündel in der Mitte, Fascis genannt, war ein Machtsymbol zu Zeiten des
Römischen Reiches und wurde zum Symbol und Namensgeber des Faschismus.

Die italienische Expansion


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Thema: Die italienische Expansion

Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Faschismus?

2. Der Faschismus in Italien

3. Die italienische Expansion


3.1. Gründe für die italienische Expansion
3.2. Ideologie und Außenpolitik
3.3. Internationale Reaktionen
3.4. Italien nach dem Abessinienkrieg

4. Der Abessinienkrieg „Terror und Vernichtung“


4.1. Italien nach dem Abessinienkrieg
4.2 Internationale Reaktionen

5. Deutsch-Italienische Beziehungen
5.1 Deutsch-italienische Beziehungen bis zum „Anschluss“ Österreichs
5.2 Der „Stahlpakt“ zwischen Deutschland und Italien

Anhang:
Karte der italienischen Expansionspläne
„Ideologie“ – Spanisch
Reaktionen Völkerbund Zusammenfassung
Vokabelliste
Kurzbiografie Benito Mussolinis
Glossar des italienischen Faschismus
Videohinweise

Verwendete Markierungen:
unterstrichen Vokabelverzeichnis
markiert Glossar
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1932
Italien unterwirft die
Kolonie Lybien (Afrika)
Januar 1933 Hitler wird Reichskanzler
(Machtergreifung)

Mussolini schlägt den Juli 1933


Vier-Mächte-Pakt vor
Juli 1934 Italien sendet Truppen,
um den „Anschluss“
Österreichs an
Stresa-Front April 1935 Deutschland zu
verhindern

Oktober 1935
Italien greift Abessinien
an. Italien interveniert im
Juli 1936 Spanischen Bürgerkrieg.
Hitler-Deutschland
sendet auch Truppen zur
Achse Berlin-Rom Oktober 1936 Unterstützung

September 1937
Mussolini ist bei einem Italien tritt dem Anti-
Besuch von Hitler Komintern Pakt bei.
beeindruckt November 1937

Dezember 1937 Italien tritt aus dem


Italienisch-Britisches
Völkerbund aus
Abkommen:
Großbritannien erkennt
Abessinien als April 1938
italienische Kolonie an.
Münchner Konferenz
September 1938

Stahlpakt
April 1939

Mai 1939 Invasion Albaniens


Italien erklärt sich beim
Überfall auf Polen als
nicht-kriegsführend September 1939
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1. Was ist Faschismus?


Der Faschismus hatte keine klare Doktrin, und er manifestierte sich in verschiedenen Ländern auf
verschiedene Art und Weise. Im Allgemeinen hatte der Faschismus folgende Ziele oder Merkmale:
Nationalismus, ein starker politischer Führer oder Diktator, die Regierung durch nur eine Partei,
imperialistische Politik und Krieg als politisches Mittel. Fast noch besser beschreiben lässt sich der
Faschismus durch die politischen Ideen, die er ablehnte. Der Faschismus war antikommunistisch,
gegen den Klassenkampf, gegen Internationalismus, gegen liberale Demokratien mit mehreren
Parteien und gegen Pazifismus.

Aufgabe: Ordnen Sie folgende Stichpunkte den Merkmalen des Faschismus zu:

1. Behauptung: es gibt Menschenrassen, die besser sind als andere (v.a. im


Nationalsozialismus)

2. die Kultur und Geschichte des Nationalstaats wird betont

3. die Menschen sind dem Staat untergeordnet

4. „survival of the fittest“

5. fremde Einflüsse werden negativ gesehen

6. gegen Teilung der Gesellschaft in unterschiedliche Klassen und für eine kollektive,
nationale Gesellschaft

7. Behauptung: Gewalt ist notwendig für Fortschritt

8. die eigene Nation wird als beste Nation angesehen

9. der Staat hat Einfluss auf oder die Kontrolle über alle Bereiche der Gesellschaft

10. Mussolini: „Gehorsam statt Diskussion“

11. Entstehung von paramilitärischen Gruppen


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Merkmale des Faschismus

Der Nationalismus Der Militarismus

Der Sozialdarwinismus Die soziale Einheit

Der Autoritarismus

(Quelle: Keely Rogers, Jo Thomas, The Move To Global War, 2015 (eigene Übersetzung))
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Aufgabe 1a: Was sind laut Quelle A die Merkmale eines „guten“ Faschisten?

Quelle A:
Aus den zehn Geboten des italienischen Milizsoldaten
1. Der Faschist […] darf nicht an den ewigen Frieden glauben.
2. Strafen sind immer verdient […]
7. Gehorsam ist der Gott der Heere (Armee); ohne ihn ist kein Soldat denkbar; wohl aber Unordnung
und Niederlagen […]
8. Mussolini hat immer recht […]
10. Eines muss dir über allem stehen: Das Leben des Duce.

(Quelle: Benito Mussolini, Der Geist des Faschismus, München 1943, S.45.)

Laut Quelle A ______________________________________________________________

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Info:
Benito Mussolini (1883-1945)
Italienischer Politiker und Diktator. Er befürwortete den Eintritt
Italiens in den Ersten Weltkrieg, wurde deshalb aus der
sozialistischen Partei ausgeschlossen und begründete den
Faschismus. 1945 wurde er von italienischen Widerstands-
kämpfern erschossen.

Tipp: Im Anhang findest Du eine Kurzbiografie Mussolinis.

(Quelle: https://www.dhm.de/lemo/biografie/benito-mussolini, zuletzt besucht 13.9.2017)


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2. Der Faschismus in Italien

Der Aufstieg einer neuen Partei


Der Faschismus gewann zunächst an Einfluss in Italien durch die Folgen des 1. Weltkriegs: Der Krieg hatte
den Mittelstand ruiniert: kleine Landbesitzer, Angestellte, Selbstständige und Rentiers - die zukünftige Klientel
des Faschismus. Sie fürchteten den sozialen Abstieg. Konservative und Industrielle fürchteten den
Kommunismus. Die sozialistische Partei hingegen war in sich zerstritten und das italienische
Vielparteiensystem fand keine Antworten auf die Krise. Unzufriedenheit mit den Pariser Verträgen
begünstigten nationalistische Gefühle unter den Kriegsveteranen und der Bevölkerung Italiens.

Diese Stimmung der Unzufriedenheit, der Angst, und des Nationalismus nutzte der Begründer und Führer der
faschistischen Bewegung Italiens, Benito Mussolini, aus. Seine Partei, die Partito Nazionale Fascista (PNF)
verband extremen Nationalismus und Militarismus mit sozialistischen Vorstellungen von der Beseitigung aller
Klassenschranken und der Beteiligung aller Bürger am Staat, jedoch nicht in einem demokratischen Sinne: Der
Einzelne sollte sich dem Staat und dessen Führer unterordnen und in einer Massenbewegung aufgehen.

Am 28. Oktober 1922 reisten etwa 30.000 eher schlecht bewaffnete „squadre“, Männer der faschistischen
Parteienmiliz, nach Rom, um Benito Mussolini auf revolutionärem Wege an die Macht zu bringen. Der
sogenannte „Marsch auf Rom“ war allerdings keine Revolution, wie es die Faschisten behaupteten. Es war die
Unterstützung durch einflussreiche konservative Politiker, die König Viktor Emmanuel III. dazu brachten,
Mussolini zum Ministerpräsidenten Italiens zu ernennen.
Der Ausbau der Diktatur:
Seine Stellung als Regierungschef nutzte Mussolini für den Ausbau der Diktatur, stets begleitet von
Terrorakten der „squadre“ gegen die liberale und sozialistische Opposition. 1924 wurde das Wahlrecht
reformiert: Die Partei mit einer relativen Mehrheit erhielt automatisch zwei Drittel der Sitze im Parlament. Als
die Opposition protestierte, ermordeten die Faschisten den führenden Sozialisten Matteotti. Mussolini
übernahm öffentlich die Verantwortung für den Mord und begann mit einer systematischen Unterdrückung
politischer Gegner. 1927 wurde hierfür die Geheimpolizei OVRA gegründet. 1926 wurde PNF zur alleinigen
Staatspartei erklärt. Die Beschlüsse Mussolinis hatte Gesetzeskraft. Mit diesen diktatorischen Vollmachten
regierte er nun als „Duce“, während die Monarchie formal weiterbestand. 1929 schloss er mit dem Papst die
Lateranverträge, die Mussolinis Popularität unter der katholischen Bevölkerung stark erhöhten. Mit Hilfe neuer
Massenmedien (z.B. Radio und Kino) verbreiteten die Faschisten ihre Propaganda und ihren totalitären
Anspruch, alle Lebensbereiche der Menschen ihren politischen Zielen unterzuordnen.

(Quelle: Histoire / Geschichte:Europa und die Welt vom Wiener Kongress bis 1945, Leipzig 2008, vereinfacht)

Tipp: Im Glossar findest Du Erklärungen zu den markierten Begriffen.


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Aufgabe (arbeitsteilig): Skizzieren Sie den Aufstieg der faschistischen Partei a) und die Festigung
[Konsolidierung] ihrer Macht b), indem Sie folgende Fragen beantworten:
1a) Welche Faktoren begünstigten den Aufstieg des Faschismus in Italien?
___Der Unzufriedenheit von das Volk nach dem ersten Weltkrieg.
2a) Was waren die Ziele der faschistischen Partei Italiens (PNF)?
Seine Partei, die Partito Nazionale Fascista (PNF) verband extremen Nationalismus und Militarismus mit
sozialistischen Vorstellungen von der Beseitigung aller Klassenschranken und der Beteiligung aller Bürger am
Staat, jedoch nicht in einem demokratischen Sinne
3a) Wie wurde Mussolini Ministerpräsident Italiens?
Nach dem Marsch von Rom, wurde Mussolini von der König Viktor Emmanuel III Ministerpräsident Italiens
ernannt. Propaganda für Massen
1a) Wie schalteten die Faschisten die Demokratie aus?
Seine Stellung als Regierungschef nutzte Mussolini für den Ausbau der Diktatur, stets begleitet von
Terrorakten der „squadre“ gegen die liberale und sozialistische Opposition. 1924 wurde das Wahlrecht
reformiert: Die Partei mit einer relativen Mehrheit erhielt automatisch zwei Drittel der Sitze im Parlament
2b) Welche Aufgabe hatte die Geheimpolizei OVRA?
Die Bespitzelung und Ausschaltung von Gegnern.
3b) Welche Bedeutung hatten die Lateranverträge für Mussolinis Herrschaft?
Es hat eine Bedeutung, der die Mussolinis Popularität unter der katholischen Bevölkerung stark erhöhten.

Quelle A: “Mussolini über die Grundgedanken des Faschismus (von 1932)”

Als antiindividualistische Idee tritt der Faschismus für den Staat ein. (...). Der Faschismus ist gegen
den klassischen Liberalismus. Der Liberalismus negiert den Staat im Interesse des einzelnen
Individuums; der Faschismus bejaht den Staat als die einzig wahre Realität des Individuums. Er ist für
die einzige Freiheit, die ernst genommen werden kann, nämlich für die Freiheit des Staates und des
Individuums im Staate. (…) Nichts Menschliches oder Geistiges besteht [existiert] außerhalb des
Staates. In diesem Sinne ist der Faschismus totalitär, und der faschistische Staat als
Zusammenfassung und Vereinheitlichung aller Werte gibt dem Leben des ganzen Volkes seine
Deutung, bringt es zur Entfaltung und kräftigt es (…).
(Quelle: Benito Mussolini, Der Geist des Faschismus, München 1970, S.151)

Aufgabe: Beschreiben Sie die Rolle folgender Elemente in der faschistischen Gesellschaft:

Der Staat:
Der Faschismus bejaht den Staat als die einzig wahre Realität des Individuums.
Das Individuum:
Nichts Menschliches oder Geistiges besteht außerhalb des Staates.
Die Freiheit:
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Der Faschismus ist totalitär, und der faschistische Staat als Zusammenfassung und Vereinheitlichung
aller Werte gibt dem Leben des ganzen Volkes seine Deutung, bringt es zur Entfaltung und kräftigt es.

Aufgabe 2:
Analysieren Sie unter Bezugnahme auf ihren Ursprung, Zweck und Inhalt den Wert und die
Grenzen der Quelle A “Mussolini über die Grundgedanken des Faschismus” für Historiker, die
die Ideologie des Faschismus untersuchen.

EXKURS:

Quelle B: Zeitungsartikel „Hitler und Mussolini -


Brüder im Geiste?“
„[…] Gemeinsam hatten sie [Hitler und Mussolini]
nicht zuletzt ihre Feinde – Marxismus und
Liberalismus –, und beide glaubten an die
"rassische" Überlegenheit ihrer Nation. Der
Rassismus richtete sich dabei in Italien in erster
Linie gegen die Balkanvölker und die Afrikaner. Zu
Hunderttausenden fielen sie Mussolinis
Imperialismus zum Opfer. Der Antisemitismus hat
hingegen nie eine so wichtige Rolle gespielt. 1938
drängten zwar auch in Italien entsprechende
Gesetze die Juden aus der Öffentlichkeit, die Shoah
aber blieb die entscheidende Differenz: Sie war –
trotz italienischer Kollaboration – ein allein
deutsches Verbrechen. Auch in anderer Hinsicht
waren die Deutschen ungleich radikaler und
brutaler. Der Übergang zur Diktatur vollzog sich in
Deutschland schneller als in Italien, wo es Mussolini
erst 1925 wagte, die Opposition auszuschalten. Die
NSDAP vereinte Staat und Partei zudem sehr viel
konsequenter. In Italien besaß der Staat eine
Restautonomie; Königshaus, Vatikan und Wirtschaft
bewahrten ihren Einfluss. […]“
(Quelle: Weiß, Volker. Hitler und Mussolini - Brüder im Geiste, in: Die
Zeit 07/2013.)

Aufgabe 1a: Was sind laut Quelle B die zentralen Unterschiede zwischen dem Faschismus in
Italien und Deutschland?

- ………………………………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………………………
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- ………………………………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………………………

- ………………………………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………………………

Woher kommt der Terminus „Achse-Berlin-Rom“ (1936)?

Quelle: Rede von Mussolini am 1.11.1936 in Mailand nach dem Freundschaftsvertrag


zwischen Deutschland und Italien vom 25.10.1936

„Die Berliner Begegnung [zwischen Hitler und Mussolini] hat eine Verständigung über einige Fragen
gebracht, von denen einige in diesen Tagen sehr wichtig sind. Diese Verständigung, die in guter und
freundschaftlicher Form bekräftigt worden ist, diese Diagonale Berlin-Rom ist keine Trennungslinie,
sondern eine Achse, um die sich alle europäischen Staaten, die von dem Willen der Zusammenarbeit
und des Friedens beseelt sind, sammeln können. Deutschland hat die Sanktionen [gegen Italien] nicht
mitgemacht …“

Sanktionen gegen Italien hier: nach der Okkupation Abessiniens in Afrika durch italienische Truppen gab es
internationale Proteste und Sanktionen gegen Mussolini; Deutschland hatte diese
Sanktionen nicht unterstützt.

(Quelle: https://www.spiegel.de/einestages/kalenderblatt-25-10-1936-a-948602.html, zuletzt besucht 13.7.2017)

1. Lies die Textquelle, markiere die Schlüsselwörter.


2. Erkläre, was Mussolini unter einer „Achse-Berlin-Rom“ versteht. Ergänze den Satzanfang!

Für Mussolini bedeutet die „Achse-Berlin-Rom“, dass ______________________________________


_________________________________________________________________________________
________________________________________________________________________________ .

3. Überlege, welche Konsequenzen diese Verständigung zwischen Deutschland und Italien für die
weitere deutsche Expansionspolitik haben könnte!
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Die italienische Expansion


(Quelle: Texte verändert und angepasst aus https://www.youtube.com/watch?v=WCwj4KgvQec,
https://www.wissenschaft.de/magazin/weitere-themen/utopische-weltmachtplaene/,
https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/147468/benito-mussolini-kommt-an-die-macht-30-10-2012,
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/kaiserreich/139653/aussenpolitik-und-imperialismus, zuletzt besucht 13.7.2017)

a) Bilden Sie Stammgruppen und wählen Sie jeweils ein Thema: Gründe, Ideologie, internationale
Reaktionen.

b) think Einzelarbeit – Lesen Sie je nach Thema die Texte 3.1, 3.2 oder 3.3 und bearbeiten Sie die
Aufgaben nach dem Text (30 Minuten). Machen Sie Notizen auf der Mind-Map.

c) pair Tauschen Sie sich in der Stammgruppe aus und ergänzen Sie ihre Notizen (10 Minuten) → Spätestens
jetzt sind Sie Experten!

d) share Tauschen Sie sich in Ihren Expertengruppen aus (15 Minuten) → tragen Sie sich gegenseitig die
Ergebnisse Ihrer Arbeit vor und vervollständigen Sie die Mind-Map.

Am Ende soll jeder jeden Themenbereich verstehen und erklären können.

Mind-Map: Die italienische Expansion - Wichtige Faktoren


Nationalsozialistische Putsch in Österreich,
Unzufriedenheit nach der ersten Weltkrieg Gebiete.

Totalitarismus, Militarismus, Politik der Massen, Antiliberalismus


Nationalismus Innen- und
außenpolitische
Die faschistische Gründe
Ideologie

Die italienische
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Italienische Bevölkerung zu motivieren, mit Ländern. Die Gebieten von nach der Ersten
Weltkrieg zu kriegen.

Außenpolitische Internationale
Ziele Reaktionen

Völkerbund leichte Strafen, wegen eines


möglichen Bündnispartners

3.1. Gründe für die italienische Expansion

Um Italien im Ersten Weltkrieg zum Kriegseintritt auf Seiten der Entente zu bewegen, hatten
Großbritannien und Frankreich in einer Konferenz in London Italien Gebiete versprochen, unter
anderem Teile Tirols, Triest, Teile Istriens und Dalmatiens, die Bestätigung des Besitzes in Libyen,
einen Teil der deutschen Kolonien und Teile des Osmanischen Reiches.
Am Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Italien zwar zu den Siegermächten, erhielt aber wenig
Mitspracherecht bei den Entscheidungen und auch nicht alle versprochenen Gebiete. Südtirol, Triest
und Istrien wurden Italien zugesprochen und es durfte auch Libyen behalten. Dalmatien allerdings
erhielt Jugoslawien und die Zone im Süden des Osmanischen Reiches blieb Teil der neuen Türkei
und bei der Verteilung der deutschen Kolonien wurde Italien nicht berücksichtigt. Daher war trotz des
Sieges die Enttäuschung in Italien groß. Die Italiener fühlen sich durch die Pariser Verträge ungerecht
behandelt.
1924/26 überließen die Briten dem seit Oktober 1922 faschistischen Italien zwar noch einige relativ
unbedeutende ägyptische und kenianische Grenzgebiete, das reichte Mussolini aber nicht. Er hatte in
seiner Propaganda den Italienern versprochen Italien wieder zur wichtigsten Macht im Mittelmeer zu
machen und dafür musste er die italienischen Gebiete ausdehnen.
Darüber hinaus war ein Zentralpunkt des Faschismus der Nationalismus. Dieser enthält die Idee, dass
die eigene Nation die Beste ist und anderen überlegen und deshalb logischerweise auf andere
Gebiete erweitert werden muss. Damit verbunden war auch, dass der italienische Staat in seiner
damaligen Form gerade mal seit 1870 bestand und es wichtig war ein nationales
Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen, was sich durch einen gemeinsamen Krieg gegen einen
Feind und zur Verbesserung der eigenen Situation der Bevölkerung durch das Versprechen von mehr
Land, leichter vermitteln ließ.
Insgesamt war die italienische Bevölkerung in den 1930ern unzufrieden bis wütend. Der italienische
Staat war, wie alle anderen Staaten auch, nach dem Ersten Weltkrieg hoch verschuldet und in einer
wirtschaftlich schlechten Situation. Hinzu kam die Weltwirtschaftskrise von 1929. Deren Auswirkungen
traf Italien später, erst 1933, weil es noch stark landwirtschaftlich geprägt war. Millionen Italiener
wurden durch die Weltwirtschaftskrise arbeitslos. Mussolini hatte, um die Probleme zu reduzieren,
umfangreiche soziale und wirtschaftliche Reformen geplant, diese hatten aber nicht die erhoffte
Wirkung. Um seine Macht nicht zu verlieren, blieb Mussolini kein anderer Ausweg als durch Aufträge
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an die Rüstungsindustrie die Wirtschaftslage zu verbessern. Dadurch erhielten viele Italiener wieder
Arbeit.
Durch den Krieg gegen Abessinien konnte Mussolini die zentralen Punkte wie Nationalismus und
Militarismus betonen und von innenpolitischen Problemen ablenken. Abessinien (Äthiopien) war von
Anfang an ein Teil von Mussolinis Plan eines neuen italienischen Großreiches gewesen. Darüber
hinaus war es das einzige unabhängige Gebiet in Afrika und zwar deswegen, weil Italien den ersten
italienisch-ätiopischen Krieg 1896 verloren hatte. Eine Eroberung Abessiniens bedeutete damit
zugleich eine Wiedergutmachung der Schande von damals.

Aufgabe: Erklären Sie folgende Gründe für die Expansionspolitik Mussolinis und ordnen Sie diese
der Innen- oder Außenpolitik zu.

Unzufriedenheit mit den Pariser Verträgen = Außen-politik


Sie haben die Aliierten geholfen, aber sie haben nicht viel Land bekommen. Die Italiener fühlen sich
durch die Pariser Verträge ungerecht behandelt.

Nationalismus = Innen-politik
Mussolini benutzt Krieg, um die Italiener zu vereinigen. Damit verbunden war auch, dass der
italienische Staat in seiner damaligen Form gerade mal seit 1870 bestand und es wichtig war ein
nationales Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen, was sich durch einen gemeinsamen Krieg
gegen einen Feind und zur Verbesserung der eigenen Situation der Bevölkerung durch das
Versprechen von mehr Land, leichter vermitteln ließ.

Weltwirtschaftskrise = Innen-politik
Arbeitslosigkeit. Krise zwischen Bevölkerung. Arbeitsproduktion durch Krieg.

Revision der „Schande von 1896“ = Innen-politik


Einer Wiedergutmachung der Schande von damals. Nationalistische Stolz.
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3.2. Ideologie und Außenpolitik

Quelle A: Ansprache (=Rede) Mussolinis zur Eroberung Addis Abebas (=Hauptstadt von
Abessinien/Äthiopien)“

Mussolini vom Balkon des Palazzo Venezia in Rom, am 9. Mai 1936:


Offiziere, Unteroffiziere! Soldaten der bewaffneten Macht des Staates in Afrika und Italien.
Schwarzhemden der Revolution. Italiener und Italienerinnen im Vaterland und in der Welt. Hört mich!

(…) das Geschick [=Schicksal] Äthiopiens wird heute entschieden, am 9. Mai, im vierzehnten Jahr der
faschistischen Ära.

Alle Knoten wurden von unserem leuchtenden Schwert zerhauen [=alle Probleme wurden gelöst], und
der afrikanische Sieg wird vollständig in die Geschichte des Vaterlandes aufgenommen, wie die (…)
Legionäre [=Soldaten, Begriff aus dem römischen Reich] ihn erträumten und wollten. Endlich hat
Italien sein Imperium, denn es trägt die Macht des römischen Rutenbündels; (…) dies ist das Ziel, auf
das 14 Jahre lang die (…) Energien der tapferen jungen Generation Italiens gerichtet wurden. Ein
Reich des Friedens (…) Ein Reich der Zivilisation und der Humanität für alle Völker Äthiopiens. Das
liegt in der Tradition Roms (…).
(Quelle: Benito Mussolini, Opera Omnia, Firenze 1951 ff., XXVII, S. 268 f., zit. Nach: E. Nolte, Der Faschismus von Mussolini zu Hitler.
München 1968, S.251 f.)

Aufgabe 1a: Mit welchen Argumenten rechtfertigt Mussolini laut Quelle A die Eroberung
Äthiopiens durch Italien? Beachten Sie dabei auch die historischen Bezüge, die Mussolini
herstellt.

QUELLE B:
„Mussolini bei einer Parteikundgebung“
Fotografie (Rom, 1935)
(Quelle:
http://www.vulture-bookz.de/imagebank/Dokumente/pages/
1935~Mussolini_bei_Schwarzhemd-Treffen_in_Rom.html, zuletzt besucht
13.9.2017)

Aufgabe 1b: Was legt Quelle B in Bezug auf


Mussolinis Selbstdarstellung nahe?
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3.3. Internationale Reaktionen

Britische und französische Interessen im Mittelmeer bereiteten Mussolini bei der Umsetzung seiner
expansionistischen Pläne Probleme. Erst später verschafften ihm drei Umstände neue
Handlungsspielräume:

1. Nach einem missglückten Putsch der österreichischen Nationalsozialisten gegen die Regierung in
Wien unter Engelbert Dollfuß (1892-1834) garantierte Italien zunächst im Sinne der Pariser Verträge
die Unabhängigkeit Österreichs gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland unter Adolf Hitler.
2. Mit der voranschreitenden Wiederaufrüstung Deutschlands und der Einführung der allgemeinen
Wehrpflicht entgegen der Bestimmungen des Versailler Vertrags wurde Italien als möglicher
Bündnispartner gegen Hitler angesehen.

3. Ein Abkommen mit Frankreich zur Abstimmung kolonialer Interessen in Afrika ermöglichte den
Überfall auf Abessinien (Äthiopien) im Jahr 1935.

Abessinien war schließlich das erste Opfer der italienischen Expansionspläne. Dem mit modernen
Waffen, Giftgas und äußerster Brutalität geführten italienischen Angriff hatten die Äthiopier wenig
entgegenzusetzen.frj
Bereits 1934 hatte das Völkerbundmitglied Äthiopien Grenzverletzungen italienischen Truppen in ihren
Kolonien Eritrea und Somalia beim Völkerbund angezeigt – ohne Folgen. Auch 1935 blieben die
Beschlüsse des Völkerbundes halbherzig [nicht konsequent]: Es wurden zunächst Sanktionen
beschlossen. Auf Betreiben Großbritanniens und Frankreichs beinhalteten diese aber weder
kriegswichtige Güter wie Öl, noch führten sie zur Sperrung des Suezkanals, um den italienischen
Nachschub zu unterbinden. Mussolinis wurde freie Hand gelassen. Bereits 1936 hob der Völkerbund
seine Sanktionen gegen Italien ganz auf. Unmittelbare wirtschaftliche und diplomatische
Unterstützung erfuhr Mussolini währenddessen aus Berlin. Auf diese Weise erhoffte Hitler, Italien aus
der Siegeskoalition des Ersten Weltkrieges herauszulösen und als Bündnispartner zu gewinnen. 1937
trat Italien aus dem Völkerbund aus. (Kursbuch Geschichte Hessen, sprachlich vereinfacht)
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Quelle A: Mussolini zu den Sanktionen des Völkerbundes:

"Wir haben lange Jahre der Welt gezeigt, wie unglaublich geduldig wir sind. Aber wir haben nicht
vergessen, und wir werden nicht vergessen, wie Genf (Sitz des Völkerbundes) auf schändliche
Weise versucht hat, das italienische Volk wirtschaftlich zu strangulieren.“
(Rede vor seinen Parteianhängern in Rom Dezember 1937)

"Trotz allem Drängens [Drucks] hat Deutschland sich den Sanktionen nicht angeschlossen. Wir
werden das nicht vergessen!" (Rede auf einem Staatsbesuch in Berlin, September 1937)

(Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/das-nein-des-faschistischen-italiens-zur-friedfertigen.871.de.html?dram:article_id=230188,
zuletzt besucht 13.9.2017)

Aufgaben
a) Welche internationalen Entwicklungen begünstigten die Expansion Italiens?
b) Wie reagierte der Völkerbund und warum konnte er die italienische Expansion nicht stoppen?
c) Wer versuchte, Italien als Bündnispartner zu gewinnen und welche Mittel setzten sie ein? (mehrere
Antworten möglich)
A) Das missglückten Putsch der österreichischen Nationalsozialisten. Nicht die Gebiete gekriegt
B) Mit der voranschreitenden Wiederaufrüstung Deutschlands und der Einführung der
allgemeinen Wehrpflicht entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrags wurde Italien als
möglicher Bündnispartner gegen Hitler angesehen.
Der Völkerbund hat gar nichts mit Italiens Angriff gegen Äthiopien gemacht, weil sie Italien als
ein möglicher Bündnispartner sahen. Wie Hitler als eine größere Bedrohung als Mussolini
gedacht wurde, hatten sie mehr Geduld mit Italien und wollten, dass sie bei der Völkerbunds
Seite war.
C) Der Völkerbund, wegen der
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4. Der Abessinienkrieg – Basisinformation

Die Weltwirtschaftskrise: Der Krieg Italiens gegen Abessinien 1935-1936 und das
endgültige (= ______________________) Scheitern der Idee der kollektiven Sicherheit

Ein Beispiel für Realpolitik: Der Kompromissvorschlag von Frankreich und Großbritannien für
Italien und Abessinien. Realpolitik orientiert sich nicht an abstrakten Ideen oder Idealen,
sondern versucht in einer schwierigen Situation durch Verhandlungen ein außenpolitisches
Ziel zu erreichen. Das funktioniert aber auch nicht immer. Der Vorschlag wurde von Italien
abgelehnt und der Krieg ging weiter.
Die Abessinienkrise 1935/36 wird oft als Beispiel für das endgültige Scheitern der Idee der
kollektiven Sicherheit genannt. An dieser außenpolitischen Krise kann man klar und deutlich
sehen, dass der Völkerbund keine wichtige Rolle mehr in internationalen Angelegenheiten
spielte.
Um diese Krise zu verstehen, muss man sich einige Entwicklungen der 1930er Jahre vor
Augen halten. Das wichtigste Ereignis war die Errichtung der NS-Diktatur im Deutschen Reich
unter Adolf Hitler seit 1933. Für die außenpolitische Situation in Europa war dies von zentraler
Bedeutung:
(1) Das Deutsche Reich verließ 1933 die Abrüstungskonferenz in Genf und rüstete auf statt ab
(z.B. Aufbau einer Luftwaffe, 2.75 Millionen Soldaten bis 1939).
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(2) Das Deutsche Reich trat 1933 aus dem Völkerbund aus und betrieb eine aggressive
Außenpolitik (z.B. Hitlers Aussage 1936, die Wehrmacht müsse in „vier Jahren einsatzfähig,
die deutsche Wirtschaft in vier Jahren kriegsfähig sein.“)
(3) Das Deutsche Reich stellte die Friedensordnung des Versailler Vertrags nicht nur in Frage,
sondern betrieb auch eine Politik der Revision mit allen Mitteln (z.B. 1936 Einmarsch
deutscher Soldaten in die demilitarisierte Rheinzone).

Was hat das jetzt mit Italien und der Abessinienkrise zu tun?
Zunächst machte sich Italien unter seinem Diktator Benito Mussolini Sorgen, dass das
Deutsche Reich unter Hitler Interesse an Österreich und auch Südtirol haben könnte, ein
Gebiet, in dem viele Menschen deutschsprachig waren, das aber im Versailler
Friedensvertrag 1919 an Italien ging. Also suchte Italien unter Mussolini Partner in Europa
gegen eine mögliche Aggression Hitlers. Diese Partner Italiens waren zunächst Frankreich
und Großbritannien. In dem Vertrag von Stresa 1935 sagten diese drei Länder, dass sie eine
weitere Änderung des Versailler Friedensvertrags durch Hitler nicht akzeptieren würden.
Italien war also zu diesem Zeitpunkt ein möglicher Partner von Frankreich und Großbritannien
gegen das Deutsche Reich unter Hitler. Das gab Italien etwas mehr außenpolitische Freiheit.
Andererseits bedeutete ein starkes Deutsches Reich unter Hitler auch, dass Italien unter
Mussolini keine zentrale Rolle in Mittel- und Osteuropa spielen würde. Mussolini hatte
sowieso eher das ideologische und strategische Ziel, dass Italien den Mittelmeerraum (siehe
Karte unten) beherrschen sollte in Anlehnung an das große Römische Reich in der Antike vor
2000 Jahren.

Zu diesem Mittelmeerraum gehörte auch immer schon das nördliche Afrika. Seit dem 19.
Jahrhundert waren es vor allem Frankreich und Großbritannien, die in Afrika große
Kolonialreiche hatten. So beherrschte Frankreich große Gebiete in Nordwestafrika,
Großbritannien große Gebiete in Ostafrika. Italien hatte auch ein paar wenige Kolonien in
Nordostafrika: Libyen, Eritrea und Somaliland. Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 durfte Italien
diese kolonialen Gebiete behalten, während das Deutsche Reich zum Beispiel seine Kolonien
in Afrika verlor. In den 1930er Jahren nach 1933 wollte Mussolini seine Expansionspläne in
Nordafrika verwirklichen, als erster Schritt zu einem „Neuen Römischen Reich“. In dieser
Situation gab es für Mussolini nur eine einzige Möglichkeit zur territorialen Expansion:
Abessinien, das heutige Äthiopien.

Das hatte mehrere Gründe:


(1) Es war das einzige Gebiet in Afrika, das noch von keiner anderen Kolonialmacht besetzt war.
(2) Es lag praktischerweise direkt neben den bereits von Italien kolonisierten Gebieten Eritrea und
Somaliland.
(3) Es gab auch historische Gründe: Italien unter Mussolini konnte den Krieg in Abessinien
1935/36 historisch rechtfertigen, weil 1896 der erste italienische Versuch zur Eroberung
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Thema: Die italienische Expansion

Abessiniens gescheitert war (Niederlage von Adowa 1896). Der neue Krieg 1935/36 wäre
dann die Revanche für den alten Krieg 1896.
(4) Es gab auch wirtschaftliche Gründe: Italien unter Mussolini glaubte, dass es Öl in diesem
Gebiet gab. Außerdem gab es Pläne zur Ansiedlung großer italienischer Bevölkerungsteile
dort. Das wäre besser, so die Logik Mussolinis, als wenn noch mehr Italiener in die USA
auswandern würden.
(5) Es gab auch strategische Gründe: Italien unter Mussolini glaubte, dass Frankreich und
Großbritannien nichts gegen diesen Krieg machen würden, weil diese beiden Staaten Italien
unter Mussolini brauchten gegen das Deutsche Reich unter Hitler.

Was passierte in der Abessinienkrise und im Krieg 1935/36?


Die Krise begann zunächst mit einem kleinen Zwischenfall an der Grenze zwischen Abessinien und
Somaliland (Der Vorfall von WalWal 1934). Was dort am 5. bis 7. Dezember 1934 passierte, kann
man heute nicht genau sagen: die äthiopischen Soldaten sagten, dass die somalischen Soldaten in
italienischen Diensten zuerst angegriffen hätten – die somalischen Soldaten in italienischen Diensten
sagten, dass die äthiopischen Soldaten zuerst angegriffen hätten. Was tatsächlich passiert ist, ist für
uns jetzt auch nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, wie die Beteiligten darauf reagiert haben: Italien
unter Mussolini schickte 1935 zahlreiche Soldaten in dieses Gebiet, um eine große Invasion
vorzubereiten. Der Konflikt wurde an den Völkerbund überwiesen im September 1935. Die Idee war,
im Völkerbund eine Verhandlungslösung zwischen Abessinien und Italien zu finden – so wie es die
Satzung des Völkerbundes vorsah.
Die italienische Invasion begann im Oktober 1935. Die Mitglieder des Völkerbundes erklärten am 7.
Oktober, dass Italien der Aggressor in diesem Konflikt ist. Am 18. November verhängten die Mitglieder
wirtschaftliche Sanktionen – so wie es die Satzung des Völkerbundes vorsah. Das Problem dabei war,
dass wirtschaftlich große Staaten wie die USA und das Deutsche Reich keine Mitglieder des
Völkerbundes waren und sie sich deshalb nicht an die wirtschaftlichen Sanktionen halten mussten.
Außerdem war Öl und Stahl nicht Teil der wirtschaftlichen Sanktionen. Und schließlich ließ
Großbritannien den Suezkanal offen, d.h. Italien konnte den Suezkanal benutzen, um Truppen und
Waffen in das Kriegsgebiet zu schicken.
Großbritannien und auch Frankreich waren in einer schwierigen außenpolitischen Situation: wenn sie
den Krieg stoppen wollten, dann gab es das Risiko, dass sie Mussolini als Partner gegen Hitler
verlieren. Wenn sie den Krieg nicht stoppen konnten, dann war die Idee der kollektiven Sicherheit und
der Völkerbund endgültig gescheitert. Großbritannien und Frankreich waren also in einem Dilemma,
weil es keine gute Lösung gab in dieser Situation.
Die bestmögliche Idee zur Eindämmung des Konflikts war der sog. Hoare-Laval Pakt, ein Vorschlag
des französischen Premierministers und des britischen Außenministers. Der Vorschlag war, dass
Italien unter Mussolini 2/3 von Abessinien kriegt, darunter die fruchtbarsten Gebiete. Der Rest von
Abessinien sollte ein unabhängiger Staat bleiben. Der Vorschlag wurde nie Realität und die
italienische Invasion ging weiter. Natürlich waren Frankreich und Großbritannien nicht bereit, mit
eigenen Truppen gegen Italien unter Mussolini in Afrika zu kämpfen (Kosten, Bevölkerung, Tote). Im
Mai 1936 hatte Italien Abessinien besiegt.
Der Abessinienkrieg war praktisch das Ende der Idee der kollektiven Sicherheit und auch das Ende
des Völkerbundes als Forum für relevante internationale Fragen. Es gab de facto keine Staaten mehr,
die den Friedensvertrag von Versailles und die Idee der kollektiven Sicherheit mit Macht und Moral
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durchsetzen und verteidigen konnten – eine ideale Situation für das Deutsche Reich unter Hitler, der
den ideologischen Krieg gegen Osteuropa und die Sowjetunion nun vorbereiten konnte.

(Quelle: altes IB-Kompendium, zusammengefasst, übersetzt und für SuS angepasst)

Quelle B: Karikatur

Links: Frankreich und


GB („Map of Western
Front“)

Mitte: Mussolini
contemptible /
verachtenswert /
despreciable

Rechts: Völkerbund
(„Western Civilization“)

Karikaturist: David
Low (15.02.1935)
in: Evening Standard

(Quelle: https://spartacus-educational.com/Jlow.htm, zuletzt besucht 13.9.2017)

Aufgabe 1b: Was legt Quelle B in Bezug auf die Reaktion auf den Abessinienkonflikt nahe?

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4.1 Italien nach dem Abessinienkrieg


Quelle A:
Infobox: Ergebnisse des Krieges für Mussolini
- Italien als klarer Sieger des Krieges
- schneller Sieg mit wenigen italienischen Opfern
- Demonstration militärischer Stärke Italiens
- erfolgreiche Expansion
- Höhepunkt der Außenpolitik Mussolinis

Quelle B: Zitat Giovanni Gentiles (faschistischer Philosoph)

„Mussolini […] hat nicht nur ein neues Reich in Äthiopien


gegründet. Er hat mehr gemacht. Er hat ein neues Italien

erschaffen.“
(Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28957799.html, zuletzt
(Quelle: https://laserinvest.bidinside.com/en/lot/2555/ao-
besucht 13.9.2017)
litalia-ha-finalmente-il-suo-impero-dis-/, zuletzt besucht
13.9.2017)

Aufgaben:
1. Erklären Sie das Zitat (Quelle B) mit Hilfe der Infobox.
Aufgabe 1b: Was legt Quelle A in Bezug auf Italien nach dem Abessinienkonflikt
nahe?
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ÜBUNGEN GIB

Aufgaben:
Lesen Sie zunächst beide Quellen und entscheiden Sie sich dann für die Bearbeitung einer Variante.

Variante A – Quelle A
1) Erläutern Sie auf Basis von Quelle A, was Rodolfo Graziani mit seinem Zitat meint.
2) Bewerten Sie im Hinblick auf ihren Inhalt, Ursprung und Zweck den Wert und die Grenzen die Aussagekraft
der Quelle A für Historiker, die die Geschichte des Abessinienkriegs untersuchen. (IB -Examen 1 Aufgabe 2)

Variante B – Quelle B
3) Beurteilen Sie unter Bezugnahme auf die Quelle B und Ihre eigenen Kenntnisse, inwiefern die internationale
Gemeinschaft gegenüber der italienischen Expansion versagte. (IB -Examen 1 Aufgabe 4)

Quelle A:

Quelle B:
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4.2 Internationale Reaktionen auf den „Abessinienkrieg“

Der Hoare-Laval-Pakt war ein britisch-französischer Plan zur Beendigung des Abessinienkriegs
zwischen Italien und Äthiopien durch Aufteilung Äthiopiens. Er wurde 1935 von den Außenministern
der beiden Länder, Samuel Hoare und Pierre Laval, ausgehandelt und sollte die Basis für einen
Beschluss des Völkerbunds in dieser Frage bilden. Vorgesehen war, den Italienern Teile der
Regionen Ogaden und Tigray – insgesamt etwa ein Fünftel des äthiopischen Staatsgebiets – sowie
wirtschaftliche Exklusivrechte im südlichen Teil Äthiopiens zu geben. Im Gegenzug sollte Äthiopien
Zugang zum italienisch-eritreischen Hafen Assab erhalten. Hintergrund für diese Italien gegenüber
sehr großzügige Regelung war das Bemühen Frankreichs und Großbritanniens, eine politische
Annäherung Italiens an das Deutsche Reich und ein völliges Scheitern der Stresa-Front zu
verhindern. Daneben sollte weiterer Schaden für den Völkerbund, dem beide kriegführenden Länder
angehörten und dessen Sanktionen gegen den Angreifer Italien bis dahin weitgehend wirkungslos
geblieben waren, abgewendet werden. Kurz vor der geplanten Vorlage des Plans vor dem Völkerbund
im Dezember 1935 gelangte er an die Öffentlichkeit, wo er heftig kritisiert wurde und schließlich zum
Rücktritt der beiden Minister führte.
(Quelle: http://www.enzyklo.de/Begriff/Hoare-Laval-Pakt, zuletzt besucht 13.9.2017)

Aufgaben:
1. Wer formulierte den englisch-
franz. Plan zur Lösung der
Abessinienkrise?
2. Welche Ziele verfolgten
Frankreich und England?
3. Was wurde Abessinien
angeboten, was Italien?
4. Warum scheiterte dieser
Vermittlungsversuch / intento de
mediación am Ende?
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(Quelle: http://www.enzyklo.de/Begriff/Hoare-Laval-Pakt, zuletzt besucht 13.9.2017)

Weiterführende Aufgabe

Aufgabe: Arbeiten Sie mit Hilfe der Karte die Ziele und die tatsächliche Expansion Italiens heraus.

Siehe Karte im Anhang: Expansion und Ziele Italiens

Ziele:
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Tatsächliche Expansion
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Wo kollidierten die imperialistischen Ziele Italiens mit der Großmacht ________________ ?

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5. Deutsch-Italienische Beziehungen

5.1 Deutsch-italienische Beziehungen vor dem „Anschluss“ Österreichs

Quelle A: Denis Mack Smith schreibt in seiner Biografie „Mussolini“ 1983:


Nach der Machtergreifung im Januar 1933 hatte Mussolini sowohl ideologische als auch pragmatische
Gründe für eine engere Beziehung zu Deutschland. „Hitlers Sieg ist auch unser Sieg“ war Mussolinis
unmittelbarer Kommentar: Ein Sieg, den er mit Geld und Waffen unterstützt hat und der die Möglichkeit
einer neuen Achse Rom-Berlin eröffnete. Hitler sandte ihm daraufhin Nachrichten der Bewunderung. Viele
Deutsche begrüßten die Ablösung Frankreichs als dominante Macht in Nordafrika und im Mittelmeerraum.
Dieser Zuspruch war eine mögliche Basis für eine Allianz zwischen den beiden Ländern. Kritische
Stimmen zweifelten, ob die Deutschen ihre Ambitionen wirklich auf die baltischen Staaten und Polen
begrenzen würden und damit Italien freie Hand am Mittelmeer und auf dem Balkan lassen würden. […]
Ein Hindernis für solch eine Vereinbarung waren Hitlers radikale Ideen von der Ungleichheit der Rassen.
[…] Ein weit größeres Hindernis für eine Allianz waren die deutschen Ambitionen Österreich zu
annektieren, weil Mussolini versprochen hatte, sein Land vor dem „preußischen Barbarismus“ zu
beschützen. […] 1933 wurde Dollfuss [Anmerkung: Österreichischer Bundeskanzler] dreimal nach Italien
gebracht und ihm wurde militärische Unterstützung Italiens gegen eine deutschen Invasion versichert.
(Quelle: übersetzt nach: Smith, Denis Mack. Mussolini.)

Quelle B: Karikatur von David Low, am 09.Mai 1933 in der englischen Zeitung Evening
Standard veröffentlicht.

Titel: European Clothes-Line / Europäische Wäscheleine Links: Hitler Mitte:


Austria/Österreich Rechts: Mussolini
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(Quelle: https://spartacus-educational.com/Jlow.htm, zuletzt besucht 13.9.2017)

Aufgabe 1a: Was waren laut Quelle A die zentralen Streitpunkte zwischen Deutschland und
Italien?
Aufgabe 1b: Was legt Quelle B in Bezug auf die Annexion Österreichs nahe?
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5.2 Der „Stahlpakt“ zwischen Deutschland und Italien


Aufgrund von Übereinstimmungen ihrer Ideologien und ihrer expansionistischen Außenpolitik näherten sich
die beiden faschistischen Diktatoren Hitler und Mussolini weiter an. Zusammen unterstützten sie den
Militärputsch des faschistischen Generals Franco im Spanischen Bürgerkrieg. 1936 sprach Mussolini
erstmals von einer ”Achse Rom-Berlin”. 1937 trat Italien dem antisowjetischen Antikomintern-Pakt
zwischen Deutschland und Japan bei. Der “Stahlpakt” genannte Freundschaftsvertrag zwischen Italien und
Deutschland wurde schließlich vom deutschen Außenminister Ribbentrop und seinem italienischen
Kollegen Ciano im Beisein Hitlers im Mai 1939 in Berlin unterzeichnet.
Der Pakt legte eine gegenseitige Unterstützung im Fall eines Kriegs fest, dies galt auch für einen
Angriffskrieg. Nach dem Überfall auf Äthiopien hatte Italien 1939 auch Albanien annektiert. Mussolini
betonte schriftlich an Hitler, dass Italien für weitere Kriegsvorbereitungen bis etwa Ende 1942 brauchen
werde.
Die Deutschen planten den Polenfeldzug für den Tag nach der Unterzeichnung des Stahlpakts. Die
Deutschen nahmen an, dass die Italiener sich an dem Krieg gegen Polen beteiligen würden. Nur mit Mühe
gelang es Rom daraufhin, sich aus den vertraglichen Verpflichtungen des Abkommens zu lösen, ohne
dieses zu brechen. Italien nahm schließlich am Polenfeldzug nicht teil, sondern verkündete stattdessen die
„Nonbelligeranza“: man wollte nicht als „neutral“ gelten, sondern als „nicht-kriegführend“.

Quelle A: Freundschafts- und Bündnispakt zwischen Deutschland und Italien vom 22. Mai 1939
Der Deutsche Reichskanzler und seine Majestät der König von Italien und Albanien, Kaiser von Äthiopien halten den
Zeitpunkt für gekommen, das enge Verhältnis der Freundschaft und Zusammengehörigkeit, das zwischen dem
nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien besteht, durch einen feierlichen Pakt zu bekräftigen. […]
Artikel I
Die Vertragschließenden Teile werden ständig in Fühlung miteinander bleiben, um sich über alle ihre gemeinsamen
Interessen oder die europäische Gesamtlage berührenden Fragen zu verständigen.

Artikel II
[…] Wenn die Sicherheit oder andere Lebensinteressen eines der Vertragschließenden Teile von außen her bedroht werden
sollten, wird der andere Vertragschließende Teil dem bedrohten Teil seine volle politische und diplomatische Unterstützung
zuteil werden lassen, um diese Bedrohung zu beseitigen.

Artikel III
Wenn es entgegen den Wünschen und Hoffnungen der Vertragschließenden Teile dazu kommen sollte, daß einer von ihnen
in kriegerische Verwicklungen mit einer anderen Macht oder mit anderen Mächten gerät, wird ihm der andere
Vertragschließende Teil sofort als Bundesgenosse zur Seite treten und ihn mit allen seinen militärischen Kräften zu Lande,
zur See und in der Luft unterstützen. […]

Ausgefertigt in doppelter Urschrift, in deutscher und italienischer Sprache, die beide gleiche Geltung haben.
Berlin, den 22. Mai 1939 – im XVIIten Jahre der Faschistischen Aera. Joachim von Ribbentrop Galeazzo Ciano
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Einheit: „Der Weg in den globalen Krieg“
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Thema: Die italienische Expansion

(Quelle: https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0007_sta&l=de, zuletzt besucht am 13.9.2017)

Aufgaben:
1. Lesen Sie die Informationen zu der Geschichte und den Konsequenzen des sogenannten
„Stahlpakts“ und beschreiben Sie, wie und warum sich Deutschland und Italien außenpolitisch
annäherten.
2. Fassen Sie die Artikel des Vertrags in einfachen Worten zusammen (schreiben Sie eine einfache
Version zum Pfeil ) Benutzen Sie dabei ein Wörterbuch.
3. Der italienische Außenminister Galeazzo Ciano sagte, der Stahlpakt sei „pures Dynamit“, als er den
Vertrag zum ersten Mal sah. Beurteilen Sie diese Aussage! Tipp: Bis zu diesem Zeitpunkt waren
Verträge zwischen zwei Staaten in der Regel defensiv ausgerichtet, d. h. man verteidigte einander.

Quelle B
Deutsche Postkarte aus
dem Jahr 1939. (Quelle:
https://www.alamy.de/jahrgang-
1939-propaganda-postkarte-zum-
gedenken-an-den-militarischen-
pakt-zwischen-deutschland-und-
italien-hitler-mussolini-von-
ribbentrop-graf-ciano-fuhrer-der-
facist-partei-
image228746032.html, zuletzt
besucht 13.9.2017)

Aufgabe 1b: Was legt Quelle


B in Bezug auf die Beziehung
zwischen Italien und
Deutschland nahe?
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Anhang

Karte: Expansion und Ziele Italiens (aus Kursbuch Geschichte Hessen)


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(Quelle: aus den Weiten des Internets )


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Die „Ideologie“ des italienischen „Faschismus“


1. Doctrina del fascismo italiano
«El fascismo, como toda concepción política sólida, es acción y pensamiento (...). Es, pues, una concepción
espiritualista, nacida, también ella, de la reacción operada en este siglo, contra el menguado y materialista
positivismo del siglo xix; concepción antipositivista, pero positiva, no escéptica ni agnóstica, ni pesimista, ni
tampoco pasivamente optimista como son, por regla general, las doctrinas (todas ellas negativas) que colocan
el centro de la vida fuera del hombre, el cual con su libre voluntad puede y debe crearse su mundo. El fascismo
quiere al hombre activo y entregado con todas sus energías a la acción; le quiere varonilmente consciente de
las dificultades con que ha de tropezar, y dispuesto a enfrentarse con ellas; concibe la vida como una lucha,
persuadido de que al hombre incumbe conquistar una vida que sea verdaderamente digna de él, creando ante
todo en su persona el instrumento (físico, moral, intelectual) necesario para construirla. Y esto rige no sólo para
el individuo, sino también para la nación y para la humanidad. De aquí el gran valor de la cultura en todas sus
formas (arte, religión, ciencia) y la importancia grandísima de la educación. De aquí también el valor esencial
del trabajo, con el cual el hombre vence a la naturaleza y plasma el mundo humano.»

(Benito Mussolini: Doctrina del fascismo, 1932.)


En: Prats, Historia del Mundo Contemporáneo, Edit. Anaya, Madrid 1996. p. 85

Resumen:

2. El Estado fascista
«Poco a poco los defectos desaparecen y el fascismo se presenta llamado a dirigir los destinos del pueblo
italiano. Es la fuerza nueva, que señala el advenimiento de los tiempos nuevos. Llevamos esta soberbia
confianza en nuestro espíritu, sentimos que regula el ritmo de nuestro coraz6n y no ignoramos que con el
fascismo trabaja la juventud más sana, más bella, más ardiente de Italia (...) Muy pronto los conceptos de
fascismo de Italia se confundirán en un mismo pensamiento. Porque nuestra fórmula, creación de un régimen
político nuevo, es la que sigue: "Todo en el Estado, todo por el Estado, nada fuera del Estado”. Además,
aportando a la vida todo lo que sería un grave error confinar en la política, crearemos ( ) la generación nueva.
Cada uno cumplirá un deber determinado. A veces me sonríe la idea de ( ) la creación de clases: una clase de
guerreros presta a morir, una clase de jueces competentes y rectos, una clase de gobernadores enérgicos y
autoritarios, una clase de explotadores inteligentes y atrevidos, una clase de soberbios capitanes de industria.
Únicamente por esta selección metódica y sistemática se crean las grandes categorías, las cuales a su vez
crean los grandes imperios.»

(Benito Mussolini: El fascismo expuesto por Mussolini. Madrid, 1934.)


En: Prats, Historia del Mundo Contemporáneo, Edit. Anaya, Madrid 1996. p. 85

Resumen:
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3. La guerra y la paz en la ideología fascista de Mussolini – 1932


"Ante todo, el fascismo, en lo que concierne en general al futuro y al desarrollo de la humanidad, y dejando
aparte toda consideración de política actual, no cree en la posibilidad ni en la utilidad de la paz perpetua. Por
esa razón rechaza el pacifismo, el cual en el fondo esconde una renuncia a la lucha y una cobardía ante el
sacrificio. Únicamente la guerra lleva a su punto máximo de tensión todas las energías humanas e imprime un
sello de nobleza a los pueblos que poseen la valentía de enfrentarse a ella. Las restantes experiencias son sólo
sucedáneos que no colocan nunca al hombre frente a él mismo, ante la alternativa de la vida o la muerte. Es por
ello que una doctrina que parta del postulado previo de la paz es ajena al fascismo. Así como son aje nos al
fascismo, aunque se hayan aceptado por lo que puedan tener de útiles en ciertas situaciones políticas, todas las
construcciones internacionales y societarias, las cuales, como bien ha demostrado la historia, pueden
disgregarse en el viento en cuanto que ciertos elementos sentimentales, ideales o prácticos, agitan el corazón
de los pueblos."

Mussolini, 1932
Resumen:

4. „Manifiesto antibolchevique“
„Todo bolchevique es enemigo de Italia! Es bolchevique: Cualquiera que aspire al advenimiento de la dictadura
soviético-comunista, que es la disgregadora de las nacionalidades y de las razas y la realizadora del odio de
casta acumulado en el transcurso de los siglos; la forja de la mayor injusticia humana tragigrotesca; la anulación
de todo ideal social; la resurrección de la, servidumbre de las inteligencias y la restauración de métodos
punitivos bárbaros que prohíben la libertad, la vida y el pensamiento. Es Bolchevique: Cualquiera que disminuya
la victoria y la grandeza de Italia mediante desconfianza irónica, la burla, el pesimismo; con las palabras, los
actos, los escritos. Cualquiera que se emplee por todos los medios para retrasar el inevitable renacimiento
italiano en la industria, el comercio, las artes. Cualquiera que sabotee las energías de resistencia de los
ciudadanos. Cualquiera que les haga padecer hambre por afán de lucro y porque goza de impunidad.
Cualquiera que, sin tener aptitudes para ello, asume la responsabilidad de ocupar altos cargos en el
funcionamiento de la máquina estatal. Cualquiera que se alegre de toda trasgresión de los derechos y de las
aspiraciones de la nación. Cualquiera que, siendo miembro de todo poder establecido, no se inspire en la
libertad y no la respete en los demás.
Cualquiera que, guiado por sus intereses personales, atente, deformándolo, contra el pensamiento de los
apóstoles de cada sociedad. Cualquiera que desconozca sistemáticamente los poderes intelectuales de quienes
colaboran en el rejuvenecimiento de la cultura y de las tradiciones menoscabadas. Cualquiera que no exalte,
anime y sostenga por todos los medios los descubrimientos estéticos y científicos. Cualquiera que se alegre de
su fosilización y de la de los demás en prejuicios e ideas inadaptadas a nuestra época, que arde en fiebre de
alcanzar el porvenir.“

Fuente: París, Orígenes del Fascismo “I Nemici d’Italia. Settimanale


antibolscevico” (Milán), Núm. 1, 10 de Agosto de 1919, p.1

Resumen:
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5. El fascismo, definido por Mussolini (Parte 1)


“El fascismo, como toda concepción política sólida, es acción y es pensamiento; acción que tiene inmanente
una doctrina, y doctrina que mientras emana de un determinado sistema de fuerzas históricas, queda
incorporada en el mismo, y en él opera de dentro para fuera. Su forma es, pues, adaptable a las contingencias
de lugar y de tiempo, pero tiene a la vez un ideario que le eleva a la categoría de fórmula de verdad en la
historia superior del pensamiento. No hay en el mundo fuerza alguna que obre espiritualmente como voluntad
humana dominadora de voluntades, sin un concepto no sólo de la realidad transeúnte y particular sobre la cual
es necesario obrar, sino también de la realidad permanente y universal en la que la primera tiene su ser y su
vida. Para conocer a la humanidad hay que conocer al hombre, y para conocer al hombre es necesario conocer
la realidad y sus leyes. No existe concepto alguno del Estado, que a la vez no sea fundamentalmente concepto
de la vida: será filosofía o intuición, será un sistema de ideas que se desarrolla en una construcción lógica o se
concentra en una visión o en una fe; pero siempre es, al menos virtualmente, una concepción orgánica del
mundo.“

Resumen:

6. El fascismo, definido por Mussolini (Parte 2)


Según esto, el fascismo, en muchas de sus actitudes prácticas, como organización de partido, como sistema de
educación, como disciplina, no se comprendería si no se mirase a la luz de su modo general de concebir la vida,
a saber, de un modo espiritual. El mundo, en el sentir del fascismo, no es este mundo material que aparece en
la superficie y en el que el hombre es un individuo separado de todos los demás y con ser propio, y es
gobernado por una ley natural que instintivamente le lleva a vivir una vida de placer egoísta y momentánea. El
hombre del fascismo es un individuo que encarna en sí la nación y la patria, sometido a una ley moral que ata a
individuos y a generaciones, vinculándolos a una tradición y a una misión que suprime el instinto de la vida
encerrada en el breve circuito del placer, para instaurar otra vida, en la esfera del deber, una vida superior, sin
límites de tiempo y de espacio, una vida en la que el individuo, por medio de la propia abnegación, del sacrificio
de sus intereses particulares, de la muerte misma, realiza aquella existencia totalmente espiritual en la que
estriba su valía de hombre.

Resumen:
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7. El fascismo, definido por Mussolini (Parte 3)


Es, pues, una concepción espiritualista, nacida, también ella, de la reacción operada en este siglo, contra el
menguado y materialista positivismo del siglo XIX; concepción antipositivista, pero positiva; No escéptica, ni
agnóstica, ni pesimista, ni tampoco pasivamente optimista, como son, por regla general, las doctrinas (todas
ellas negativas) que colocan el centro de la vida fuera del hombre, el cual con su libre voluntad puede y debe
crearse su mundo. El fascismo quiere al hombre activo y entregado con todas sus energías a la acción: le
quiere varonilmente consciente de las dificultades con que ha de tropezar, y dispuesto a enfrentarse con ellas;
concibe la vida como una lucha, persuadido de que al hombre incumbe conquistar una vida que sea
verdaderamente digna de él, creando ante todo en su persona el instrumento (físico, moral, intelectual)
necesario para construirla. Y esto rige no sólo para cada individuo, sino también para la nación y para la
humanidad. De aquí el gran valor de la cultura en todas sus formas (arte, religión, ciencia) y la importancia
grandísima de la educación. De aquí también el valor esencial del trabajo, con el cual el hombre vence a la
naturaleza y plasma el mundo humano (económico, político, moral e intelectual).

BENITO MUSSOLINI. Doctrina del fascismo (1932). En WILLIAM EBENSTEIN:


Los grandes pensadores políticos. De Platón hasta hoy. Trad. de Enrique Tierno Galván
(Madrid 1965), Págs. 748-749.

Resumen:

8. Rechazo del socialismo marxista


Os digo que nos opondremos con todas nuestras fuerzas a las tentativas de socialización, de estatificación, de
colectivización. Basta ya de socialismo de Estado. Tampoco hemos de renunciar a la lucha, que quisiera llamar
doctrinal, contra vuestras doctrinas, que ni son verdaderas ni, sobre todo, son fatales. Negamos que existan dos
clases, porque existen muchas más; negamos que se pueda explicar toda la historia humana por el
determinismo económico. Negamos vuestro internacionalismo, porque el internacionalismo es una mercancía
de lujo sólo asequible a los ricos, mientras el pueblo está desesperadamente unido a la tierra natal. Pero no es
esto sólo. Nosotros afirmamos, basándonos en recientes e irrecusables libros socialistas, que precisamente
ahora comienza la verdadera historia del capitalismo, pues este no es tan sólo, como decís, un sistema de
opresión, sino también una selección de valores, una coordinación de jerarquías y un sentido más amplio de la
responsabilidad personal. Hasta tal punto es esto cierto que Lenin, después de haber instituido los consejos de
fábricas, los abolió y ha colocado en ellas a dictadores, después de haber nacionalizado el comercio, lo hizo
volver al régimen de libertad, y -vosotros que habéis estado en Rusia lo sabéis- después de haber suprimido,
incluso físicamente a los burgueses, hoy los llama de todas partes, porque sin el capitalismo, sin sus sistemas
técnicos de producción, Rusia no se levantaría jamás.

Mussolini B., el Primer discurso a la Cámara, el día 2 de Junio e 1921. Recogido


en el Espíritu de la Revolución Fascista, Ed. Vizcaína, Bilbao, 1940, p. 56.

Resumen:
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Thema: Die italienische Expansion

9. Anti-liberalismo fascista
Hemos sepultado el viejo Estado democrático, liberal, agnóstico y paralítico, el viejo Estado que en homenaje a
los inmortales principios deja que la lucha de clases se convierta en una catástrofe social. A este viejo Estado
que enterramos con funerales de tercera, lo hemos sustituido por el Estado corporativo y fascista, el Estado de
la sociedad nacional, el Estado que une y disciplina, que armoniza y guía los intereses de todas las clases,
igualmente tuteladas. Y mientras antes, en la época del régimen demoliberal, la masa laboriosa miraba con
desconfianza al Estado, y estaba fuera de él, en contra de él, considerándolo cada día y cada hora como un
enemigo, hoy no existe un sólo trabajador italiano que no busque su sitio en las Corporaciones, en las
Federaciones, que no quiera ser una molécula viva de ese grande, inmenso organismo que es el Estado
nacional corporativo fascista.

Mussolini B., Al pueblo de Roma en el XXVIII octubre 1926. En Espíritu de la


Revolución..., p 144.

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Vokabelliste
Deutsch Erklärung im Kontext Spanisch

der Klassenkampf,
-kämpfe

das Mittel, Mittel

das politische Mittel


unterordnen, unterordnete, hat
untergeordnet
der Gehorsam
ǂ
der Ungehorsam
die Einheit, -en

der Einfluss, -flüsse


an Einfluss gewinnen, gewann,
hat gewonnen
der Stand, Stände

der Mittelstand
der Abstieg, -e

der soziale Abstieg


zerstritten sein

ausnutzen, nutzte aus, hat


ausgenutzt

die Klassenschranke,
-en

die Diktatur, -en

die Unterdrückung, en

die alleinige Staatspartei


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Totalitarismus, -en
totalitär

die Überlegenheit, -en


ǂ Unterlegenheit
überlegen/unterlegen sein
sich gegen jmdn/etw richten
richtete, hat gerichtet
zum Opfer fallen
fiel, ist gefallen

bewahren, bewahrte, hat


bewahrt

das Mitspracherecht

-e Zusammengehörigkeit
das Gefühl von
Zusammengehörigkeit
etwas oder jemanden
berücksichtigen

der Ausweg

-r Handlungsspielraum
sich Handlungsspielräume
verschaffen, verschuf, hat
verschaffen
die Wiedergutmachung

der Putsch

die allgemeine Wehrpflicht

etwas entgegensetzen
setzte entgegen, hat
entgegengesetzt
etwas oder jemanden anzeigen,
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zeigte an, hat angezeigt


die Sperrung

jemandem freie Hand lassen,


ließ, hat gelassen
die Demütigung

die Besatzungszeit

die Übereinstimmung

sich annähern,
näherte sich an, hat sich
angenähert
die vertragliche Verpflichtung
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Benito Mussolini: politische Kurzbiografie


Übung: In dieser Biografie finden Sie Informationen zu Mussolinis privatem Leben, zum Aufbau der
faschistischen Diktatur, zum politischen Verhältnis zu Deutschland und zur italienischen Außenpolitik.
Markieren Sie die oben genannten Aspekte im Text mit verschiedenen Farben!
Umkreisen Sie wichtige historische Begriffe (z. B. „Marsch auf Rom“, „Achse Berlin-Rom“)!

1883
29. Juli: Benito Mussolini wird als Sohn des Schmieds Alessandro Mussolini und dessen Frau Rosa geboren.
1901-09
Arbeit als Grundschullehrer und Engagement in der sozialistischen Bewegung (Mitglied der Sozialistischen
Partei Italiens (PSI))
1909
Herausgeber von sozialistischen Zeitungen.
1911
Mussolini ruft zum Generalstreik gegen den italienischen Eroberungskrieg in Libyen auf und wird zu einer
fünfmonatigen Haft verurteilt. Bis 1915 muß er insgesamt elf Mal ins Gefängnis.
1914
29. Juli: Mussolini unterzeichnet zunächst das Anti-Kriegsmanifest seiner Partei (gegen den Eintritt in den
Ersten Weltkrieg). Später fordert er aber einen Eintritt Italiens in den Krieg. Er wird deshalb aus der
sozialistischen Partei ausgeschlossen.
1915
31. August: Mussolini wird Soldat. Heirat mit Rachele Guidi.
1919
23. März: Mussolini beteiligt sich an der Gründung der "fasci di combattimento". Die Gruppen sind
rechtsgerichtet. Sie fordern eine autoritäre Ordnung und eine Revision der Friedensverträge, um Vorteile für
Italien zu erreichen.
1921
15. Mai: Die Faschisten erringen bei den Wahlen zum italienischen Parlament 34 Sitze. Mussolini ist zum
führenden Politiker der Rechten geworden und wandelt die "fasci" in die Nationalfaschistische Partei (PNF)
um.
1922
27.-30. Oktober: Es gibt sozialistische Massenstreiks und eine innenpolitische Krise. Mussolini nutzt die Angst
vor einem Bürgerkrieg und droht mit einer Machtübernahme ("Marsch auf Rom"). König Viktor Emanuel
III. beruft ihn zum Ministerpräsidenten. Das Parlament wird an der Entscheidung nicht beteiligt.
1924
6. April: Ein neues Wahlgesetz (von Mussolini erlassen) ermöglicht den Faschisten bei den Parlamentswahlen
eine Zweidrittelmehrheit.
1925
3. Januar: Mussolini übernimmt die Verantwortung für die Ermordung des oppositionellen Sozialisten Giacomo
Matteotti (1885-1924) durch Faschisten. Es folgt der Aufbau der Diktatur mit Unterstützung des Königs.
1926
Verbot aller Parteien außer der PNF und Einrichtung von Sondergerichten zur Unterdrückung der
Opposition. Auf Mussolini werden mehrere Attentate verübt, die nicht erfolgreich sind.
1934
14./15. Juni: Erstes Treffen mit Adolf Hitler in Venedig.
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1935
Oktober: Italien beginnt den langgeplanten Krieg gegen Abessinien (heute: Äthiopien).
1936
9. Mai: Mit der Eroberung Abessiniens ruft Mussolini das italienische "Imperium" aus und fordert die
Vormachtstellung Italiens im Mittelmeerraum.
1. November: Nach einem Bündnisvertrag mit Hitler unterstreicht Mussolini in einer Rede die engen deutsch-
italienischen Beziehungen in der "Achse Rom-Berlin".
1937
Nach einem Besuch Mussolinis in Deutschland verlässt Italien den Völkerbund und tritt dem
"Antikominternpakt" zwischen Deutschland und Japan bei.
1938
29. September: Mussolini vermittelt beim Münchener Abkommen zwischen Hitler und den Westmächten. Ein
Krieg wird vorerst verhindert. Trotz dieses Erfolgs wird er politisch immer abhängiger von Hitler und führt auch
in Italien antisemitische Rassengesetze ein.
1939
April: Italienische Truppen besetzen Albanien.
1940
10. Juni: Italien erklärt Frankreich und Großbritannien den Krieg.
Oktober: Nach dem Abschluß des "Dreimächtepakts" mit Deutschland und Japan beginnt der italienische
Angriff auf Griechenland.
1941
Die Italiener müssen sich aus Abessinien zurückziehen.
1943
9. Juli: Invasion der Alliierten auf Sizilien. Streikbewegung gegen die faschistische Herrschaft.
24./25. Juli: Mussolini wird durch den "Faschistischen Großen Rat" abgesetzt und auf Anordnung Viktor
Emanuels III. Verhaftet.
2. September: Deutsche Truppen befreien Mussolini und bringen ihn zu Hitlers Hauptquartier "Wolfsschanze".
23. September: Mit deutscher Hilfe bildet Mussolini eine faschistische Gegenregierung. Er versucht mit
deutscher Hilfe die Macht wieder zu gewinnen.
1944
5. Juni: Die Allierten erobern Rom.
1945
27. April: Mussolini versucht nach Deutschland zu fliehen und wird von italienischen Widerstandskämpfern
gefangen genommen.28. April: Benito Mussolini wird erschossen. Seine Leiche wird öffentlich aufgehängt.

(Quelle: https://www.dhm.de/lemo/biografie/benito-mussolini (15.6.2015) (leicht gekürzt und sprachlich vereinfacht))


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Glossar des italienischen Faschismus


Locarno Die Verträge von Locarno beendeten die außenpolitische Isolation
Verträge (1925) Deutschlands. Die Ziele der Versailler Verträge wurden erneut bestätigt.
Deutschland garantierte die Westgrenze zu Frankreich und Belgien und
sicherte die dauerhafte Militarisierung des Rheinlandes zu.
Vier-Mächte- 1933 vom Deutschen Reich, Frankreich, Italien und Großbritannien
Pakt geschlossener Pakt, der in Anknüpfung an den Veträge von Locarno die
(1933) Zusammenarbeit der Staaten fortsetzen sollte.
Stresa-Front Die Stresa-Front bestätigte die Verträge von Locarno. Beteiligt waren
(1935) GB, FR und IT.
Achse Rom- Deutschland und Italien näherten sich an und beschlossen eine
Berlin gemeinsame antikommunistischen Politik sowie die Verfolgung ihrer
(1936) territorialen Interessen.
Antikomintern- Vertrag zwischen Deutschland und Japan mit dem Ziel den
Pakt Kommunismus zu bekämpfen.
(1936)
Stahlpakt Bündnis zwischen Deutschland und Italien mit dem Ziel der militärischen
(1939) Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung im Falle eines
Krieges.
Partito Faschistische national Partei gegründet von Mussolini im November
Nazionale 1921.Die Partei war von 1926-1943 Staatspartei.
Fascista
Squadra / Aufgrund ihrer Uniformen auch „Schwarzhemden“ genannte Mitglieder
Schwarzhemde des paramilitärischen Kampfbundes der Faschisten, die als Miliz der
n Führung Mussolinis unterstanden.
Marsch auf Rom Inszenierte Machtübernahme Mussolinis und der von ihm geführten
faschistischen Bewegung im Oktober 1922.
OVRA Die Organisation zur Überwachung und Unterdrückung des
Antifaschismus, entstanden 1927 als Geheimpolizei
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Lateranverträge 1929 geschlossene Verträge zwischen Italien und dem Vatikan, durch
die der Papst auf den Kirchenstaat verzichtete. Im Gegenzug erkannte
Italien die päpstliche Souveränität und den Katholizismus als
Staatsreligion an.
Shoa Nationalsozialistischer Völkermord an den Juden Europas
Rutenbündel Symbol der höchsten Machthaber des Römischen Reiches.

Videohinweise:
- Einführung in die Einheit „Der Weg in den globalen Krieg“ durch die Dokumentation „The War“ (Netflix), 1.
Folge, Minuten 30-39.
- Biografie Mussolinis (Castellano): „La vida del dictador Benito Mussolini“ (YouTube), 45 Minuten

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