Zusammenfassung Europarecht
Zusammenfassung Europarecht
EUROPARECHT – ZUSAMMENFASSUNG
Geschichte Europa:
1948: OEEC – Koordinierung des Marshall-Plans – eine enge wirtschafts- und währungspolitische
Zusammenarbeit.
1951: Gründung Montanunion - Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
1952: Gründung Europäischen Verteidigungsgemeinschaft EVG
1957: 25.03. Römische Verträge – Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG
1960: Gründung EFTA Österreich Gründungsmitglied
1972: Unterzeichnung des Freihandelsabkommen zw EWG und Österreich
1978: Errichtung des Europäischen Währungssystems
1985: Kommission übermittelt ER Weißbuch über die Vollendung des Binnenmarktes bis Ende 1992
1987: Österreich hat Interesse an voller Teilnahme am EWG-Binnenmarkt
1995: Österreich Beitritt zur EU
1999: Österreich führ den Euro als offizielle Währung ein
2001: Griechenland wird EU Mitglied
2006: Österreichischer EU-Vorsitz in der 1.Jahreshälfte
2012: Inkrafttreten des ESM
Differenzierte Integration:
Eurozone = 19 Mitglieder außer: UK, Dänemark – alle anderen EU-Mitgliedsstaaten sollten nach
Maastrich-Vertrag beitreten, wenn sie Konvergenzkriterien erfüllen + Monaco, San Marion, Vatikan
Abkommen mit der EU
ESM = Völkerrechtlicher Vertrag außerhalb der EU mit Teilnehmer der Eurogruppe + Bulgarien,
Dänemark, Litauen, Polen, Rumänien
Repräsentiert 500 Millionen Bürger der EU – größtes multinationale Parlament der Welt
Seit 1979 alle fünf Jahre direkt Wahlen
Präsident ist Martin Schulz (SPE)
Sitz befindet sich in Straßburg
Stefanie Meidl
Vertrag von Lissabon limitiert die Anzahl auf 750 zuzüglich des EP-Präsidenten
Beschlussfassung: Regelfall absolute Mehrheit ausreichend
Aufgaben
Gesetzgebungsbefugnis: EP prüft die Vorschläge der Kommission und nimmt im Rahmen der
verschiedenen Verfahren gemeinsam mit dem Rat am Gesetzgebungsprozess teil; hat die
Entscheidungsgewalt zwischen dem Rat und dem EP aufgeteilt
Haushaltsbefugnis: EP teilt die Haushaltsbefugnis mit dem Rat; es stimmt über den
Jahreshaushaltsplan ab und überprüft seine Ausführung
Kontrolle der Exekutive: Es kann der Kommission das Vertrauen entzogen werden, Kontrolliert
die Tätigkeit der Union durch seine Ernennung der Kommission
Wichtigste Beschlussfassungsorgan
Zentrale gesetzgeberische Instanz der EU
Sorgt für die notwendige nationale Rückbindung der EU-Tätigkeit
Eigenschaften: supranational als auch Regierungsorganisation
Problemlösungsplattform der nationalen Regierungen
Sitz ist in Brüssel – im Oktober i Luxemburg
Vertreter jedes Mitgliedsstaats auf Ministerebene
Es gibt 9 Ratsformationen – richtet sich nach der Dringlichkeit
Österreich hat Vorsitz im Jahr 2019
Generalsekretär seit 1.Juli 2015 Jeppe Tranholm-Mikkelsen
idR beschließt Rat mit qualifizierter Mehrheit – Österreich hat 10 Stimmen
Koordiniert die allgemeine Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten
Schließt internationale Übereinkünfte zw Gemeinschaften und Staat ab
Rat und das Parlament bilden die Haushaltsbehörde
Rat ernennt die Mitglieder bestimmter Institutionen
Stefanie Meidl
Die Kommission
Supranationaler Charakter
Rechtssetzung als auch in der Durchführung der EU-Politik wesentliche Rolle
Gesetzesinitiative: alleiniges Recht, Vorschläge für Rechtsakte zu entwerfen und den beiden
Beschlussfassungsorganen zu unterbreiten (Initiativmonopol)
Hüterin der Verträge: Vertragsverletzungsverfahren einleiten gegen Mitgliedstaaten – fordert
MS das Problem bis zu einem best. Zeitpunkt zu lösen – ansonsten Klage erheben
Verwaltung und Verhandlung:
o Ausführung des Jahreshaushaltsplans der Union
o prüft Sachverhalte, erteilt Genehmigungen oder Verbote Wettbewerbsrecht
o Antidumpingpolitik: Präventivmaßnahmen zum Schutz des gemeinsamen Markts
o Aushandlung internationale Verträge
28 Mitglieder – je ein Kommissar pro MS
Mitglieder dürfen weder Weisungen einer Regierung anfordern, noch entgegennehmen
Beschlussfassung: absolute Mehrheit der Stimmen
Europäischer Gerichtshof
Vorabentscheidungen
Gewährleistet eine ständige Zusammenarbeit des Gerichtshofes mit den einzelstaatlichen Gerichten
– nationales Gericht kann (ein Höchstgericht muss) dem EuGH die Frage vorlegen, ob der von den
Gemeinschaftsorganen erlassene Rechtsakt gültig ist und/oder wie dieser Rechtsakt und die
Gemeinschaftsverträge auszulegen sind. Mit dieser Methode wirkt das EU-Recht überall gleich –
EU hat einen einheitlichen Rechtsraum
Stefanie Meidl
Vorteile:
schwankenden Wechselkurse abschaffen
Möglichkeit einer „kompetitiven Abwertung“ abschaffen
Transaktionskosten senken
innereuropäischen Handel fördern
Berechnung der Subventionen innerhalb der EU vereinfachen
institutionelle Zusammenarbeit innerhalb der EU sänken
Die Position der europäischen Wirtschaft auf globalem Niveau stärken (Euro als eine Weltreserve
neben dem USD)
Nachteile:
Nachteile sind gravierender – weil keine Abwertung bei Verlust der Wettbewerbsfähigkeit mehr
möglich ist
Große Risiken den Euro, trotz Fehlen einer politischen Union sowie einer Fiskalunion einzuführen
Durch Senken der Preise und Löhne und großzügige Strukturpolitik müsste eine Währungsunion
große innere Spannungen aushalten daher gibt bei Wettbewerbsunfähigkeit die „innere
Abwertung“
„Asymmetrische Keynesianismus“ der Regierungen einzuschränken – Regierungen steigern bei
Wirtschaftsaufschwung die Ausgaben über die Einnahmen
Griechenlang raus?
Retten ist billiger als Zerfall der Euro-Zone – wenn ein schwacher Staat wie Griechenland aus dem
Euroraum austrii, könnte seine neue Währung einbrechen – noch größere Mühe seine Schulden in
Euro zu bezahlen – durch höhere Zinsen und Risikoprämien steigen die Kosten für neue Kredite –
würde Kollaps des Bankensystems nach sich ziehen – Abwertung würde kaum zu einem
Wettbewerbsvorteil führen weil Eurostaaten die Auswirkungen durch Schutzmechanismen
ausgleichen versuchen – Kosten der importierten Teile wie auch der importierten Energie würde
analog steigen
Konvergenzkriterien
Dem Bericht zufolge soll die Vision in drei Stufen umgesetzt werden.
Jean-Claude Juncker - Präsident der Europäischen Kommission, Donald Tusk - Präsident des Euro-
Gipfels, Jeroen Dijsselbloem - Präsident der Euro-Gruppe, Mario Draghi - Präsident der Europäischen
Zentralbank, und Martin Schulz - Präsident des Europäischen Parlaments
Stufe 1 – Vertiefung durch Handeln (1. Juli 2015 – 30. Juni 2017) Förderung der
Wettbewerbsfähigkeit und der strukturellen Konvergenz, Vollendung der Finanzunion.
Stärkung/Herbeiführung der verantwortungsvollen Haushaltspolitik und der demokratischen
Verantwortung
Stefanie Meidl
Stufe 2 – Vollendung der WWU Konvergenzprozess verbindlicher gestalten zB.: durch einen
gemeinsam vereinbarten Katalogs von Konvergenzreferenzwerten und eines euroraumweiten
Schatzamtes
Stufe 3 – spätestens bis 2025 Ende von Stufe 2 soll eine vertiefte und echte WWU für alle EU-
Mitgliedsstaaten stehen die eine gemeinsame Währung miteinander teilen
Um Übergang von Stufe 1 zu Stufe 2 vorzubereiten, wird die Kommission 2017 ein Weißbuch
vorlegen, in dem die nächsten Schritte beschrieben sind inkl. der rechtlichen Maßnahmen für die
Vollendung der WWU. Dies entspricht dem Weißbuch von Delors aus dem Jahr 1985 das den für die
Einheitliche Europäische Akte, der Rechtsgrundlage für den Europäischen Binnenmarkt, bereitete.
Bankenunion:
Start ist nicht ohne Risiken – Rechtsbasis nicht Ideal. Bankenunion entsteht schrittweise – es
dauert bis 2024 bis der SRF voll „europäisiert“ ist.
Bankenunion ist der bedeutendste wirtschaftliche Integrationsschritt seit der Einführung des Euro
Reaktion auf die 2008 ausgebrochene Finanz- und anschließende Schuldenkrise Nicht die
Steuerzahler sollen die Krisen tragen
Teilnahme ist für Euro-Staaten Pflicht – andere EU-Mitgliedstaaten können freiwillig mitmachen.
Die EU besitzt Rechtspersönlichkeit. Sie ist damit Trägerin von Rechten und Pflichten. Die EU ist
Rechtsnachfolgerin der europäischen Gemeinschaft, die mit durch den Vertrag von Lissabon
erloschen ist.
Supranationalität beschreibt die Möglichkeit einer internationalen Organisation, unabhängig von den
Parlamenten der MS eigene Rechtsakte zu erlassen – welche für die jeweiligen Staaten/Bürger
unmittelbar verbindlich sind. Diese Organisation verfügt somit über selbstständige, von dem
Mitgliedsstaaten unabhängige, Hoheitsrecht.
Bundesstaatstheorie problematisch ist die Tatsache dass die EU ihre Kompetenzen nicht erweitern
kann – kann nur von den EU-Mitgliedsstaaten erweitert werden über eine Vertragsänderung mit
darauf folgender Ratifikation
Nach der unionsrechtlichen Theorie ist die EU eine neue Form der völkerrechtliche Verbindung – EU
ist eine im Prozess fortschreitender Integration stehende Gemeinschaft eigener Art.
Verordnung:
Richtlinie:
Positiv: EG soll handeln, wenn die angestrebten Ziele „besser als Gemeinschaftsebene erreicht
werden können“.
Negativ: EG soll nicht tätig werden, wenn das Handeln der MS zur Zielverwirklichung ausreicht.
In der Praxis muss Kommission nachweisen, dass es einer gemeinschaftlichen Regelung und eines
gemeinschaftlichen Handelns überhaupt bedarf
Wird der Reglungsbedarf auf Gemeinschaftsebene bejaht, muss man sich die Frage der Intensität
stellen. Antwort ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit muss prüfen ob ein Rechtsinstrument
notwendig ist und ob nicht andere Mittel ausreichend sind. D.h. Rahmengesetzen,
Mindestvorschriften und Regeln zur gegenseitigen Anerkennung nationaler Vorschriften der Vorzug
zu geben ist und detaillierte Rechtsvorschriften vermieden werden sollten.
Freihandelszone:
Zollunion:
Gemeinsame Zollunion
Besteigung interner Handelshemmnisse
Außenzoll zu Drittstaaten wird nicht selbst bestimmt
Problem der Ursprungsregel für Waren an den Binnengrenzen entfällt
Binnenmarkt im Allgemeinen
Die vier Freiheiten sind direkt anwendbar und genießen Vorrang vor dem nationalen Recht.
Bei Verstoß gegen diese Freiheiten Schadenersatzanspruch gegen den Staat
Cassis-de-Dijon Urteil/Prinzip:
EuGH betonte damals, dass auch eine neutrale Produktvorschrift eine Behinderung des Marktzutritts
bzw den Warenverkehrs darstellen kann. Dieses Urteil ist für die Funktionsweise des freien
Warenverkehrs besonders bedeutsam.
= Prinzip der gegenseitigen Anerkennung der nationalen Rechtsvorschriften. Es besagt, dass ein
Produkt, wenn es einmal in einem Mitgliedsland rechtmäßig in den Verkehr gebracht worden ist,
auch in jedes andere Mitgliedsland eingeführt und verkauft werden darf.
Rewe klagte vor dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) und erhielt recht. Nur
unter ganz bestimmten Bedingungen, beispielsweise zum Schutz der öffentlichen Gesundheit,
dürften nationale Regelungen den freien Warenverkehr behindern, hielt das Gericht fest.
Die Niederlassungsfreiheit:
Vertrag verbietet jegliche Einschränkung des freien Kapitalverkehrs und des Zahlungsverkehrs.
Mitgliedstaaten haben ds Recht, notwendige Maßnahmen zu treffen – gegen Missachtung des
Steuerrechts und der Aufsicht der Finanzinstitute vor zugehen.
EU basiert auf dem Prinzip einer offenen Markwirtschaft mit freiem Wettbewerb. EU-
Wettbewerbsrecht will sicherstellen, dass der Binnenmarkt nicht verfälscht wird.
Der britische Regierungschef David Cameron hat seinen Landsleuten versprochen, bei einem
Wahlsieg im kommenden Jahr bis Ende 2017 ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in
der Europäischen Union abzuhalten.
Die vier größten Sorgen sind Vorschriften, Handel, Foreign direct investment und Migration. Letztlich
wären die Vorteile politisch und populistisch, und die Nachteile wirtschaftlicher Natur.
Großbritannien ist enorm vom Finanzplatz London abhängig – London profitiert von der
Eurozone – Euro wird dort zum größten Teil gehandelt – wenn Großbritannien aus der EU
austreten würde könnte sich das ändern
Viele kleinere Unternehmen die in die in andere EU Länder exportieren würde nicht mehr davon
provierten Menschen würden ihre Arbeitsplätze verlieren
Signifikanter Effekt an der Einwanderung – Großbritannien will die Einwanderung kontrollieren –
müsste sich nicht mehr an die EU Verordnungen halten
Großbritannien wäre durch den Austritt isoliert in vielen globalen Aspekte
Handel mit anderen EU-MS stieg extrem an seit 1973 – EU wird immer ein wichtiger Partner sein
Deutsche Bank und Goldman Sachs würden eventuell London verlassen
Bei einen Austritt würden viele Regeln verfallen – beginnend bei der Umwelt bis hin zum
Finanzsektor
Viel mehr Entscheidungsfreiheit - Freihandelsabkommen mit Amerika, China oder Indien
unterzeichnen
Großbritannien hat schon eigene Währung – es würde den Ausstieg erleichtern
Stefanie Meidl
Alternative Vereinbarungen/Verträge:
1. Der EEA beiträten –besteht aber nur aus Norwegen, Lichtenstein und Island
2. Der Schweiz nacheifern und EFTA beitreten –über 100 zweiseitige Vereinbarungen mit der EU
3. Gründung einer Zollunion oder eines Freihandelsabkommen
4. Normale World Trade Organisation
5. Einen eigenen Deal für Großbritannien verhandeln – welcher freihandelsabkommen mit der EU
enthält, aber alle Nachteile der anderen Modele vermeidet.
Großbritanniens Interesse liegt vor allem im Ausbau des Handels und in der Öffnung der
Finanzmärkte. Man möchte keine weitere Integration. Hier besteht der große Widerspruch. Der Euro
kann nur bestehen, wenn weitere Reformen folgen: eine Bankenaufsicht, an der sich langfristig alle
EU-Länder beteiligen, eine stärkere Koordinierung auf Seiten der Fiskalpolitik. Der Wunsch
Großbritanniens, diese Integration nicht weiter zu betreiben, widerspricht dem Ansinnen, den Euro
nachhaltiger zu machen. Das ist ein Europa der zwei Geschwindigkeiten. Wenn die Lücke zu groß
wird, dann wird es immer schwerer, eine gemeinsame Politik zu machen. Und langfristig muss diese
Lücke geschlossen werden.
EURO-Staaten wie GR haben von den niedrigeren Zinsen seit EURO-Beitritt profitiert – aber
niedrige Schulden nicht benutzt um die Staatschulden abzubauen
In der Währungsunion ist nur noch „interne Abwertung“ bei Verlust der Wettbewerbsfähigkeit
möglich
Die GR-Schuldenkrise wird sich voraussichtlich negativ auf die GB-Haltung der EU auswirken.
Wegen des ungewissen Ausgangs des „In-out-Referendum“ in GB wird daher bis 2017 keine EU
Vertragsrevision angedacht.
Stefanie Meidl
Bessere Steuerdisziplin
Liberalisierung des Produktmarktes
Arbeitsmarktreform
Privatisierungsfonds mit Umfang von 50 Mrd EURO
o 50% zu Kapitalisierung der GR Banken
o 25% zur Ankurblung der GR Wirtschaft
o 25% zur Rückzahlung der Gläubiger
Umfassende Reformen der staatlichen Verwaltung
Wenn dieses 3-Jahres Programm läuft, kann dann die EZB auch GR Staatsanleihen am Markt kaufen.
Die EK will GR die gesamten Strukturhilfen für 2014-2020 vorzeitig auszahlen – Betrag von € 43 Mrd.
Das 86 Mrd Euro Hilfspaket kann wegen der Katastrophalen GR-Wirtschaftslage auf 100 Mrd
ausgeweitet werden.
Optimistische Variante:
Realistische Variante:
Regierung wird wie bisher alles schön Reden und sich nicht auf tatsächliche Reformen konzentrieren
und nach 3 Jahren keine wirtschaftlichen Erfolge aufweisen können und zur Strafe abgewählt
werden.
30% der Mitglieder der Syriza-Partei gehören dem sog. Kommunistischen Flügel an diese
begehen oft eine Realitätsverweigerung
„temporärer Grexit“ würde nach weiteren Krediten bei Gläubigern wieder auf dem
Verhandlungstisch sein
„temporärer Grexit“ stößt auf viele Probleme – könnte aber bei vorhandenen, politischen
Wollen der Gläubiger und des Schuldner ohne Vertragsrevision umsetzbar erscheinen.
Das alles spricht dafür, dass GR in der EU auch in den nächsten Jahren ein Dauerthema bleiben wird.