Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 129

Dr.

Katharina Köhler-Braun

Buchhaltung und Abschluss

Wintersemester 2019/20

Kontakt:

Dr. Katharina Köhler-Braun


Büro: LB 334
Tel.: (02 03) 3 79-12 21
Sprechstunde (i. d. R.): Montag, 12.00 - 13.00 Uhr
Zum Download unserer Vorlesungsunterlagen sind es
nur ein paar „Klicks“…

1. Betreten Sie die Homepage des Lehrstuhls für Rechnungswesen,


Wirtschaftsprüfung und Controlling

2. Klicken Sie auf „Lehre“ → „Lehrveranstaltungen“

3. Dort finden Sie unter „Buchhaltung und Abschluss“ die Unterlagen zur Veranstaltung
(Vorlesungsfolien bzw. Fragenkatalog siehe Übung). Die Anmeldung ist mit Ihrer
Hochschulkennung möglich.

2
Literatur

Pflichtlektüre ist das folgende Lehrbuch, an das die Vorlesung angelehnt ist:
Döring, Ulrich/Buchholz, Rainer, Buchhaltung und Jahresabschluss mit Aufgaben und Lösungen,
15. Auflage, Berlin 2018.

Zur Vertiefung zum Beispiel:


Bornhofen, Manfred, Buchführung 1. DATEV-Kontenrahmen 2019, 31. Auflage, Wiesbaden 2019.

Deitermann, Manfred/Flader, Björn/Rückwart, Wolf-Dieter/Stobbe, Susanne, Industrielles


Rechnungswesen, 48. Auflage, Braunschweig 2019.

Heinhold, Michael, Buchführung in Fallbeispielen, 12. Auflage, Stuttgart 2012.

3
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 1 Grundbegriffe
1 Grundbegriffe des Rechnungswesens
1.1 Externes und internes Rechnungswesen
1.2 Die Aufgabe der Finanzbuchhaltung
1.3 Bestands- und Stromgrößen
2 Buchführungsvorschriften
2.1 Gesetzliche Vorschriften
2.2 Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB)
3 Inventur
4 Inventar
5 Bilanz
6 Distanzrechnung

4
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 2 Die Technik der Buchhaltung


1 Kontenarten
1.1 Staffelrechnung
1.2 Konto in Reihenform
1.3 T-Konten
2 Erfolgsneutrale Buchungsvorgänge
2.1 Die Auflösung der Bilanz in Bestandskonten
2.2 Die Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2.2.1 Der einfache Buchungssatz
2.2.1.1Aktivtausch
2.2.1.2Passivtausch
2.2.1.3Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung)
2.2.1.4Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung)
2.2.2 Der zusammengesetzte Buchungssatz
2.2.3 Der Zeitpunkt der Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2.3 Konteneröffnung und Kontenabschluss
2.3.1 Eröffnungsbilanzkonto (EBK) und Konteneröffnung
2.3.2 Kontenabschluss und Schlussbilanzkonto (SBK)
3 Erfolgswirksame Buchungsvorgänge
3.1 Aufwendungen und Erträge
3.2 Erfolgskonten
3.3 Das Gewinn- und Verlustkonto
3.4 Ordentliches, neutrales und kalkulatorisches Ergebnis
4 Das Privatkonto 5
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 3 Die Verbuchung laufender Geschäftsvorfälle im Handelsbetrieb


1 Warenverkehr
1.1 Die Anschaffungskosten als Bewertungsmaßstab
1.2 Warenverbuchung ohne Umsatzsteuer
1.2.1 Gemischtes Warenkonto
1.2.2 Getrenntes Warenkonto
1.3 Warenverbuchung mit Umsatzsteuer
1.3.1 Mehrwertsteuer und Vorsteuer
1.3.2 Die Verbuchung der Umsatzsteuer
1.3.2.1Drei-Konten-Methode
1.3.2.2Zwei-Konten-Methode
1.3.3 Die Verbuchung von Rücksendungen
1.3.4 Die Verbuchung des Bezugsaufwands
1.3.5 Die Verbuchung von Anschaffungspreisminderungen
1.3.5.1Rabatte
1.3.5.2Boni
1.3.5.3Skonti
1.3.6 Die Verbuchung privater Warenentnahmen
2.2.3 Der Zeitpunkt der Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2 Personalaufwand
2.1 Komponenten des Personalaufwands
2.2 Verbuchung

6
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 4 Die Verbuchung laufender Geschäftsvorfälle im Industriebetrieb


1 Die Herstellungskosten als Bewertungsmaßstab
2 Werkstoffverbrauch
2.1 Zugang von Werkstoffen
2.2 Abgang von Werkstoffen
2.2.1 Inventurmethode
2.2.2 Skontrationsmethode
3 Bestandsänderung bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3.1 Bestandserhöhungen
3.2 Bestandsminderungen
4 Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren

7
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 5 Der Jahresabschluss in der Buchhaltung


1 Der Begriff der materiellen Abschlussbuchungen
2 Abschreibungen
2.1 Begriff
2.2 Abschreibungen auf Anlagen
2.2.1 Planmäßige Abschreibungen
2.2.2 Außerplanmäßige Abschreibungen
2.2.3 Direkte und indirekte Abschreibungen
2.3 Abschreibungen auf Forderungen
2.3.1 Gegenstand und Verfahren der Abschreibung
2.3.2 Einzelabschreibungen
2.3.3 Pauschalwertberichtigungen
3 Rechnungsabgrenzungsposten
3.1 Aktive Rechnungsabgrenzung
3.2 Passive Rechnungsabgrenzung
4 Rückstellungen
4.1 Begriff
4.2 Verbuchung
5 Entwicklung des Jahresabschlusses aus der Hauptabschlussübersicht

8
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 6 Organisation der Buchhaltung


1 Organisatorische Grundlagen
2 Kontenrahmen und Kontenplan
2.1 Aufgaben
2.2 Kontenrahmen der Industrie
2.2.1 Gemeinschaftskontenrahmen
2.2.2 Industriekontenrahmen
3 Konventionelle Buchhaltung
3.1 Amerikanisches Journal
3.2 Durchschreibebuchhaltung
4 EDV-gestützte Buchhaltung
4.1 Grundlagen
4.2 Basisfunktionen
4.2.1 Eingabe von Stammdaten
4.2.2 Eingabe von Bewegungsdaten
4.2.3 Datensicherung
4.3 Ergänzungsfunktionen
4.3.1 Bilanz- und GuV-Erstellung
4.3.2 Betriebswirtschaftliche Auswertungen
4..4 Buchhaltung nach dem DATEV-Modell

9
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 1 Grundbegriffe
1 Grundbegriffe des Rechnungswesens
1.1Externes und internes Rechnungswesen
1.2Die Aufgabe der Finanzbuchhaltung
1.3Bestands- und Stromgrößen
2 Buchführungsvorschriften
2.1Gesetzliche Vorschriften
2.2Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB)
2.2.1 Formelle GoB
2.2.2 Materielle GoB
3 Inventur
4 Inventar
5 Bilanz
6 Distanzrechnung

10
Teilbereiche des Rechnungswesens

Rechnungswesen

Externes Internes
Rechnungswesen Rechnungswesen

• Finanzbuchhaltung • Kostenrechnung
• Umfasst i.d.R. Bilanz und Gewinn- und • Statistik und Vergleichsrechnung
Verlustrechnung (GuV)
• Planungrechnung
• Geregelt in gesetzlichen Vorschriften
• In der Ausgestaltung frei

„Buchhaltung
und Abschluss“
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 2

11
Aufgaben der Finanzbuchhaltung

Aufgaben der
Finanzbuchhaltung

Dokumentations- … Voraussetzung für …


Informationsfunktion
funktion
Chronologische,
systematische und
lückenlose
Aufzeichnung aller Selbstinformation Fremdinformation
Geschäftsvorfälle

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 3

12
Aufgaben der Finanzbuchhaltung, z. B. …

Ermittlung der BESTÄNDE an VERMÖGEN und KAPITAL


(Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK))
Ermittlung der Veränderungen der BESTÄNDE an
VERMÖGEN und KAPITAL
Ermittlung des ERFOLGS als Ergebnis der
Gegenüberstellung von AUFWENDUNGEN und
ERTRÄGEN (JAHRESÜBERSCHUSS bzw.
JAHRESFEHLBETRAG)

13
Gesetzliche Vorschriften

§§ 238 – 263 HGB: Allgemeine Vorschriften für alle Kaufleute


§§ 264 – 289a HGB: Ergänzende Vorschriften, insbesondere für Kapitalgesellschaften

Grundlegende handelsrechtliche Buchhaltungsvorschriften finden sich in den §§ 238 und 239 HGB

§ 238 HGB § 239 HGB


• i. d. R. Pflicht, Bücher zu führen • Führung der Bücher in lebender Sprache
• Ersichtlichmachung der Handelsgeschäfte • Eindeutigkeit von Abkürzungen und
und der Lage des Vermögens nach den Symbolen
Grundsätzen ordnungsgemäßer • Vollständige, richtige, zeitgerechte und
Buchführung (GoB) geordnete Eintragungen
• Vermittlung eines Überblicks über • Keine Unkenntlichmachung ursprünglicher
Geschäftsvorfälle und Lage des Eintragungen
Unternehmens innerhalb angemessener
Zeit

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 5

14
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung z. B.

Grundsatz Beschreibung

Vorsicht (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB) Konkretisiert durch Imparitätsprinzip (wichtiger Aspekt: Realisationsprinzip),
Doppelgrundsatz (Niederstwertprinzip, Höchstwertprinzip)

Stetigkeit (§ 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB) Bewertung von Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten nach
denselben Methoden wie im Vorjahr
HGB = Handelsgesetzbuch, AO = Abgabenordnung

Belegprinzip (§ 238 Abs. 2 HGB) Keine Buchung ohne Beleg

Vollständigkeit (§ 239 Abs. 2 HGB) Alle relevanten Geschäftsvorfälle sind zu verbuchen, es dürfen keine fiktiven
Geschäftsvorfälle verbucht werden bzw. Buchungen ausgelassen werden

Richtigkeit (§ 239 Abs. 2 HGB) Alle Geschäftsvorfälle sind auf dem jeweils richtigen Konto in der jeweils
richtigen Höhe zu verbuchen

Identität Die Anfangsbestände der Konten zum Jahresbeginn müssen mit den
Schlussbeständen des Vorjahres identisch sein

Klarheit und Nachprüfbarkeit (§ 238 Unmissverständliche Kennzeichnung der relevanten Konten, so dass ein
Abs. 1 HGB) sachverständiger Dritter innerhalb angemessener Zeit sich Überblick
verschaffen kann

Grundsatz der Zeitfolge (§ 146 Abs. 1 Buchungen sollen zeitnah und in der zeitlichen Reihenfolge vorgenommen
AO, indirekt § 239 Abs. 2 HGB) werden

15
Inventur und Inventar

• Nach § 240 Abs. 1 und Abs. 2 HGB ist der Kaufmann verpflichtet, für den
Schluss eines jeden Geschäftsjahres ein Inventar zu erstellen (Ausn. vgl. §
241 a HGB)
• Inventar: Verzeichnis der Vermögensgegenstände und des Kapitals nach Art,
Menge und Wert
• Inventur: Bestandsaufnahme der einzelnen Vermögensgegenstände und
Schulden an einem bestimmten Stichtag (körperliche Erfassung oder
Beleginventur)
Inventurverfahren

Stichtagsinventur Vor- und nachverlegte Inventur Permanente Inventur

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 7 ff.

16
Inventar: Aufbau

Inventar zum 31.12.0000


1. Vermögensgegenstände (gegliedert nach Dauer der
Liquidierbarkeit bzw. Nutzungsabsicht)
• Anlagevermögen (alle Vermögensgegenstände, die dem
Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen)
• Umlaufvermögen (alle Vermögensgegenstände, die dem
Unternehmen nur vorübergehend zur Verfügung stehen)
2. Schulden/Fremdkapital (gegliedert nach Fälligkeit bzw. Fristigkeit)
• Langfristige Schulden
• Kurzfristige Schulden
3. Reinvermögen (Eigenkapital)
• Reinvermögen = Vermögen - Schulden

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 7 ff.

17
Grundaufbau einer Bilanz*

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermögen Eigenkapital

Umlaufvermögen Fremdkapital

∑ Vermögen = ∑ Kapital
∑ Mittelverwendung = ∑ Mittelherkunft

* Bilanz = Zusammenfassung der einzelnen im Inventar aufgelisteten


Vermögensgegenstände und Kapitalbestandteile mit ihrem Gesamtwert

18
Bilanz: Allgemeine Gliederung für Kapitalgesellschaften

Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Immaterielle I. Gezeichnetes Kapital
Vermögensgegenstände II. Kapitalrücklage
II. Sachanlagen III. Gewinnrücklage
* RAP = Rechnungsabgrenzungsposten

III. Finanzanlagen IV. Gewinnvortrag/Verlustvortrag


B. Umlaufvermögen V. Jahresüberschuss/-fehlbetrag
I. Vorräte B. Rückstellungen
II. Forderungen und sonstige C. Verbindlichkeiten
Vermögensgegenstände
D. Passive RAP*
III. Wertpapiere
E. Passive latente Steuern
IV. Liquide Mittel
C. Aktive RAP*
D. Aktive latente Steuern
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus § 266 Abs. 2 HGB

der Vermögensrechnung
19
Zahlungsansprüche ausgewählter Bilanzadressaten

Ausgewählte Zahlungsansprüche
Bilanzadressaten

Vertraglich fixiert Gewinnabhängig

Darlehensgeber Zinsen/Tilgung
Lieferanten Rechnungsbetrag
Aktionäre Dividende
Arbeitnehmer Lohn/Gehalt Ggf. Gewinnbeteiligung
Finanzverwaltung Ertragsteuern

20
Weitere Bilanzarten im Überblick

Bilanzart Anlass Inhalt Aufgaben

Handelsbilanz Jahresabschluss Gegenüberstellung von Vermögen und Rechenschaftslegung,


nach § 242 HGB Kapital am Bilanzstichtag nach Dokumentation sowie
handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Fundierung
Bewertungsvorschriften unternehmenspolitischer
Entscheidungen

Steuerbilanz Steuerlicher Wie Handelsbilanz, nur ergänzende Ermittlung des


Jahresabschluss Orientierung an speziellen steuerrechtlichen korrigierten zu
nach § 5 EStG Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften versteuernden
Periodengewinns

Konzernbilanz Jahresabschluss Gegenüberstellung von Vermögen und Information über die


eines Konzerns Kapital aller zum Konsolidierungskreis Vermögens- und
nach §§ 290 ff. gehörenden Unternehmen unter Ertragslage des
HGB Ausschaltung von Doppelzählungen Konzerns

Zeitraum- Ergänzung des Ermittlung von Bestandsveränderungen Darstellung


bilanz Jahresab- während zweier aufeinander folgender finanzwirtschaftlicher
schlusses Stichtage: Ausweis nur der Salden (= Vorgänge
Veränderungsbilanz) oder getrennter (Mittelverwendung und -
Ausweis der Bestandsveränderungen nach herkunft, Liquidität)
Zu- und Abgängen (= Bewegungsbilanz)

21
Jahresabschlusskomponenten

Bilanz GuV Anhang Lagebericht

Vermögenshöhe, Erfolgshöhe, Erläuterungen, Zukunftsorientierte


Vermögenszu- Erfolgszusammen- Aufschlüsselungen Informationen über
sammensetzung, setzung und Ergänzungen das Unternehmen,
flüssige Mittel, verdichteter und die Branche, das
Zeitraumrechnung
Schulden, EK verzerrter geschäftliche
Abbildung der Informationen in Umfeld
Zeitpunktrechnung
Ertragslage Bilanz und GuV
Abbildung der
Vermögenslage

Einfacher Jahresabschluss

Erweiterter Jahresabschluss

22
Aufbau der einfachen Distanzrechnung

Periode 1
t0 t1

Inventur t0 Inventur t1
• Keine Verbuchung von
Geschäftsvorfällen
• Erfolgsbestimmung durch
Inventar t0 Vergleich der EK-Bestände Inventar t1
der aufeinander folgenden
Zeitpunkte t0 und t1
A Bilanz t0 P • Bei Eigenkapitalmehrung A Bilanz t1 P
Gewinn, bei
Vt0 600 EKt0 280 Eigenkapitalminderung Vt1 650 EKt1 330
Verlust
FKt0 320 FKt1 320

600 600 650 650

23
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 2. Die Technik der Buchhaltung


1 Kontenarten
1.1 Staffelrechnung
1.2 Konto in Reihenform
1.3 T-Konten
2 Erfolgsneutrale Buchungsvorgänge
2.1 Die Auflösung der Bilanz in Bestandskonten
2.2 Die Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2.2.1 Der einfache Buchungssatz
2.2.1.1 Aktivtausch
2.2.1.2 Passivtausch
2.2.1.3 Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung)
2.2.1.4 Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung)
2.2.2 Der zusammengesetzte Buchungssatz
2.2.3 Der Zeitpunkt der Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2.3 Konteneröffnung und Kontenabschluss
2.3.1 Eröffnungsbilanzkonto (EBK) und Konteneröffnung
2.3.2 Kontenabschluss und Schlussbilanzkonto (SBK)
3 Erfolgswirksame Buchungsvorgänge
3.1 Aufwendungen und Erträge
3.2 Erfolgskonten
3.3 Das Gewinn- und Verlustkonto
3.4 Ordentliches, neutrales und kalkulatorisches Ergebnis
4 Das Privatkonto

24
Kontenarten

• Die Verbuchung der einzelnen Geschäftsvorfälle kann untereinander (=


Staffel- oder Reihenform) oder nebeneinander (= Kontoform) erfolgen
• Bei der Staffelrechnung wird – ausgehend von einem Anfangsbestand – nach
jedem Zu- oder Abgang ein neuer Endbestand ermittelt (Zu- und Abgänge
werden nicht in eigenen Spalten ausgewiesen)
• Das Konto in Reihenform wird ebenfalls in Staffelform geführt, allerdings
werden Zu- bzw. Abgänge jeweils nebeneinander in einer eigenen Spalte
verbucht
• Beim T-Konto erfolgt eine Trennung von Zu- und Abgängen jeweils auf
verschiedenen Kontenseiten
Kontenarten

Staffelrechnung Konto in Reihenform T-Konto


Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 15 ff.

25
Auflösung der Bilanz in Bestandskonten

Merke:
• Jeder Bestand der Bilanz mündet in separates Konto (Aktiv- oder Passivkonto)
• Bestände, die in der Bilanz links bzw. auf der Aktivseite stehen, erscheinen als
Anfangsbestände der jeweiligen Aktivkonten ebenfalls links (im Soll) – Bsp.
Konto „Kasse“
• Bestände, die in der Bilanz rechts bzw. auf der Passivseite stehen, erscheinen
als Anfangsbestände der jeweiligen Passivkonten ebenfalls rechts (im Haben) –
Bsp. Konto „Verbindlichkeiten“

• Anfangsbestand + Zugänge = Abgänge + Endbestand (i. d. R.)


Soll Aktivkonto Haben Soll Passivkonto Haben

AB Abgänge Abgänge AB
… …
Zugänge Sollsaldo Zugänge
… …
Habensaldo
… …
… …
Saldo bzw. Saldo bzw.
Endbestand Endbestand

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 18 ff.

26
Auflösung der Bilanz in Bestandskonten (Fortsetzung)

Merke:
• Sollsaldo gleicht die Sollseite eines Kontos aus (steht aber auf der Habenseite)
• Habensaldo gleicht die Habenseite eines Kontos aus (steht aber auf der
Sollseite)
• Allgemeines Vorgehen: Zu Beginn des Geschäftsjahres Auflösung der Bilanz
(Anfangsbilanz) in einzelne Konten, im Laufe des Jahres Verbuchung der
Geschäftsvorfälle, am Ende des Jahres Abschluss der Konten (Schlussbilanz)

Soll Aktivkonto Haben Soll Passivkonto Haben

AB Abgänge Abgänge AB
… …
Zugänge Zugänge
Sollsaldo … …
Habensaldo
… …
… …
Saldo bzw. Saldo bzw.
Endbestand Endbestand

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 18 ff.

27
T-Konto: Beispiel Konto „Kasse“ (Aktivkonto)

Soll Kasse Haben

01.01. Anfangsbestand 2.000 03.01. Auszahlung 800


02.01. Einzahlung 1.500 05.01. Auszahlung 4.000
04.01. Einzahlung 2.000

Saldo/Endbestand 700
_____ _____
5.500 5.500

→ beim Abschluss muss jedes einzelne Konto ausgeglichen sein (Summen auf
Soll- und Habenseite gleich groß)
→ der Saldo wird als Unterschiedsbetrag auf die „kürzere“ Seite des Kontos
gesetzt

28
Veränderung des Kontencharakters

• Bestandskonten können im Laufe eines Jahres neu entstehen (z. B.


wenn Anfangsbestand (AB) Kasse Null war und später Einzahlung
erfolgt) oder untergehen (wenn Endbestand (EB) gleich Null)
• Bestandskonten können aber auch die Bilanzseite wechseln,
typisches Beispiel ist das Konto „Bank“ (siehe unten)
Aktivkonto Passivkonto
Soll Bank Haben Soll Bank Haben

AB 1.000 Abgänge 300 AB 1.000 Abgänge 1.800

Zugänge 200 Zugänge 200

Endbestand 900 Endbestand 600

Bankguthaben, bilanzieller Ausweis Bankverbindlichkeit, Überziehung


aktiv als Forderung des Bankkontos, bilanzieller Ausweis
passiv als Verbindlichkeit

29
Grundtypen von Geschäftsvorfällen

Typen von Geschäftsvorfällen

1 Aktivtausch

Bilanzsumme
unverändert
2 Passivtausch

3 Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung)
Bilanzsumme
steigt

4 Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung)
Bilanzsumme
sinkt

* Im Folgenden werden zunächst erfolgsneutrale GV behandelt. Erfolgsneutral heißt, dass sich


das Eigenkapital nicht verändert (im Gegensatz zu erfolgswirksamen Geschäftsvorfällen). Die
Grundtypen gelten jedoch auch für erfolgswirksame Geschäftsvorfälle, die später thematisiert
werden.

30
Aktivtausch

• Zunahme (mind.) einer Aktivposition bei gleichzeitiger Abnahme


(mind.) einer anderen Aktivposition
• Vermögensumschichtung
• Bsp.: Kauf eines PC für die Betriebs- und Geschäftsausstattung,
Zahlung bar 2.000. Wie verändert sich die Bilanz?

Annahme:

A „alte Bilanz“ P
BGA 1.000 EK 2.000
Kasse 3.000 FK 2.000

4.000 4.000

31
Passivtausch

• Zunahme (mind.) einer Passivposition bei gleichzeitiger Abnahme


(mind.) einer anderen Passivposition
• Kapitalumschichtung
• Bsp.: Eine kurzfristige Lieferschuld (Verbindlichkeit aus Lieferung und
Leistung – Verb. L. + L.) in Höhe von 5.000 wird in ein Bankdarlehen
umgewandelt. Wie verändert sich die Bilanz?
Annahme:

A „alte Bilanz“ P
AV 4.000 EK 2.000
UV 4.000 FK 6.000
1. Verb. L. + L. 5.000
2. Bankdarl. 1.000

8.000 8.000

32
Aktiv-Passiv-Mehrung/Bilanzverlängerung
• Zunahme (mind.) einer Aktiv- (mind.) einer Passivposition (in der
Summe in gleicher Höhe)
• Bilanzsumme steigt (Bilanzverlängerung)
• Bsp.: Kauf eines PKW für den Fuhrpark auf Ziel für 30.000. Wie
verändert sich die Bilanz?

Annahme:

A „alte Bilanz“ P
AV 80.000 EK 40.000
1. Fuhrpark 10.000
2. Sonst. Anl. 70.000 FK 70.000
1. Verb. L. + L. 10.000
UV 30.000 2. Sonst. FK 60.000

110.000 110.000

33
Aktiv-Passiv-Minderung/Bilanzverkürzung

• Abnahme (mind.) einer Aktiv- (mind.) einer Passivposition (in der


Summe in gleicher Höhe)
• Bilanzsumme sinkt (Bilanzverkürzung)
• Bsp.: Wir bezahlen eine Rechnung unseres Lieferanten in Höhe von
7.000 per Überweisung (und begleichen damit eine Verb. L. + L.). Wie
verändert sich die Bilanz?
Annahme:

A „alte Bilanz“ P
AV 70.000 EK 40.000
UV 40.000 FK 70.000
1. Bank 10.000 (Verb. L. + L.)
2. Sonst. UV 30.000

110.000 110.000

34
Grundtypen erfolgsneutraler Geschäftsvorfälle:
Beispiel

Die folgende Ausgangsbilanz für alle vier unten angegebenen Geschäfsvorfälle ist
gegeben:
A Bilanz P

Waren 100 EK 30
Kasse 20 Kredit A 70
Kredit B 20
120 120

Prüfen Sie die folgenden vier Geschäftsvorfälle im Hinblick darauf, wie sie die
Bilanz verändern:
1. Warenverkauf zu 100 € gegen Barzahlung
2. Kredittilgung bei der B-Bank durch zusätzliche Kreditaufnahme bei
der A-Bank (20 €)
3. Wareneinkauf auf Ziel in Höhe von 40 €
4. Kredittilgung bei der B-Bank durch Barzahlung von 20 €

35
Verbuchung von Geschäftsvorfällen

• Jeder erfolgsneutrale (und erfolgswirksame) Geschäftsvorfall berührt


mindestens zwei Bilanzposten
• Da für jeden Bilanzposten ein gesondertes Konto geführt wird, werden
also durch jeden Geschäftsvorfall (mindestens) zwei Konten
angesprochen (System der doppelten Buchführung, Doppik)
• Die Verbuchung jedes Geschäftsvorfalls erfolgt mit Hilfe eines
Buchungssatzes, der in der einfachsten Form zwei Konten anspricht
bzw. verändert: ein Konto auf der Sollseite, ein Konto auf der
Habenseite
• Allgemeine Schreibweise des einfachen Buchungssatzes: Soll an
Haben
• Bei einem zusammengesetzten Buchungssatz werden mehr als zwei
Konten angesprochen
• Merke: Die Summe aller Sollbuchungen muss der Summe aller
Habenbuchungen entsprechen
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 24 ff.

36
Die vier Grundtypen – Aktivtausch, Passivtausch,
Aktiv-Passiv-Mehrung, Aktiv-Passiv-Minderung (siehe
vorher)

• Kauf eines PC für die Betriebs- und Geschäftsausstattung,


Zahlung bar 2.000
• Eine kurzfristige Lieferschuld (Verbindlichkeit aus Lieferung
und Leistung – Verb. L. + L.) in Höhe von 5.000 wird in ein
Bankdarlehen umgewandelt
• Kauf eines PKW für den Fuhrpark auf Ziel für 30.000
• Wir bezahlen eine Rechnung unseres Lieferanten in Höhe
von 7.000 per Überweisung (und begleichen damit eine Verb.
L. + L.)

Bitte buchen Sie diese Geschäftsvorfälle.

37
Verbuchung von Geschäftsvorfällen: Beispiele

1. Warenverkauf zu 100 € gegen Barzahlung


2. Kredittilgung von 20 € bei Bank B durch neue Kreditaufnahme bei Bank
siehe vorher

A
3. Wareneinkauf auf Ziel in Höhe von 40 €
4. Kredittilgung bei Bank B durch Barzahlung von 20 €

Ausgangsbilanz A Bilanz P
jeweils:
Waren 100 EK 30
Kasse 20 Kredit A 70
Kredit B 20
120 120

Wie lauten die Buchungssätze?

38
Verbuchung von Geschäftsvorfällen: Beispiele
zusammengesetzte Buchungssätze

1. Kauf von Waren für 5.000 €, Bezahlung von 2.000 € in bar und den Rest
durch Banküberweisung
2. Ein Möbelgeschäft kauft sechs Schreibtische zu je 1.000 €, von denen
einer für den eigenen Bedarf (Anlagevermögen) und fünf zum
Weiterverkauf (Umlaufvermögen) bestimmt sind. Der Kauf erfolgt zur
Hälfte auf Ziel und zur Hälfte durch Barzahlung.

39
Konteneröffnung und Kontenabschluss

• Um das System der doppelten Buchführung durchgängig beizubehalten, werden


zur Konteneröffnung und zum Kontenabschluss zwei neue Konten benötigt: das
Eröffnungsbilanzkonto (EBK) und das Schlussbilanzkonto (SBK)
• EBK: seitenverkehrte Darstellung der Bilanz
• SBK: der selbe Aufbau wie die Bilanz

Konteneröffnung:

EBK an Passivkonten
Aktivkonten an EBK

Kontenabschluss:

SBK an Aktivkonten
Passivkonten an SBK
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 27

40
Konteneröffnung und Kontenabschluss: Beispiel

Aktiva Bilanz zum Passiva


01.01.01

Fuhrpark 15.000 EK 15.000


Waren 4.000 Darlehensverb. 12.000
Bank 10.000 Lieferantenverb. 2.000

_____ _____

29.000 29.000
• Erstellen Sie das Eröffnungsbilanzkonto.
• Verbuchung Sie die Anfangsbestände auf die entsprechenden Konten.
• Gehen Sie davon aus, dass während des Jahres keine Geschäftsvorfälle
stattgefunden haben und bilden Sie am Ende des Jahres die
Abschlussbuchungen.
• Wie sieht die Bilanz zum 31.12.01 aus?

41
Exkurs: Unterstelltes Verhalten nach dem
ökonomischen Prinzip

„Es erscheint bei Güterknappheit vernünftig (= rational), stets so zu handeln, dass


• mit einem gegebenen Aufwand an Wirtschaftsgütern ein möglichst hoher Ertrag (=
Nutzen) erzielt wird (Maximumprinzip),
• der nötige Aufwand, um einen bestimmten Ertrag zu erzielen, möglichst gering gehalten
wird (Minimumprinzip)“

„ Wirtschaftlich optimal handeln heißt also nichts anderes, als Extremwerte zu realisieren
und zwar generell im Sinne eines möglichst günstigen Verhältnisses zwischen Aufwand und
Ertrag.“

42
Verfahren der Erfolgsermittlung

Zwei Wege, den Erfolg zu ermitteln

Bestandsgrößenvergleich Strömungsgrößenvergleich
Eigenkapital t1 Ertrag (t0 bis t1)
- Eigenkapital t0 - Aufwand (t0 bis t1)
= Erfolg = Erfolg
Positiver Erfolg: Gewinn Positiver Erfolg: Gewinn
Negativer Erfolg: Verlust Negativer Erfolg: Verlust

Distanzrechnung (Vergleich zweier EK-Bestände Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) (Vergleich


(Bestandsgrößen)) zweier Strömungsgrößen)

Doppelte Buchführung gewährleistet, dass beide Werte die gleiche Höhe


aufweisen

Vgl. Döring/Buchholz 2018, S. 30

43
Eigenkapitalkonto (Passivkonto)

S Eigenkapital H

Abgänge = Aufwendungen = EK- Anfangsbestand


Minderungen
Zugänge = Erträge = EK-Mehrungen
Endbestand

Aufwandskonten Ertragskonten (Erträge


(Aufwend. werden dort werden dort
grundsätzlich im Soll grundsätzlich im
gebucht) Haben gebucht)
• Die Verbuchung von Erträgen und Aufwendungen könnte direkt über das EK-
Konto erfolgen (da erfolgswirksame Vorgänge das EK verändern)
• Die direkte Verbuchung führt aber zu Unübersichtlichkeit (da zahlreiche
Buchungen) und Intransparenz (da Jahreserfolg als Saldo zwischen Ertrag und
Aufwand nicht sichtbar wird)
• Lösung: Einrichtung von Erfolgskonten (Aufwands- und Ertragskonten)
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 31 f.

44
Aufwands- und Ertragskonten

S Mietaufwand H S Mietertrag H

Aufwand A Ertrag A
Aufwand B Ertrag B

• Aufwands- und Ertragskonten haben keinen AB – sie leben erst auf,


wenn der entsprechende Aufwand oder Ertrag anfällt
• Für jede Aufwands- und Ertragsart wird gesondertes Konto eröffnet
bzw. geführt
• Saldierungsverbot für „gleichartige“ bzw. sachlich gleiche
Aufwendungen und Erträge, also z. B. gesonderte Konten für
Mietaufwand und Mietertrag

45
Verbuchung über Erfolgskonten: Beispiele

1. Wir zahlen Miete in Höhe von 9.000 (von unserem Bankkonto).


2. Wir erhalten Stromrechnung für bereits an uns gelieferten Strom über 1.200
und zahlen später.
3. Uns werden auf unserem Bankkonto Zinsen in Höhe von 17.800
gutgeschrieben.

Buchen Sie diese Geschäftsvorfälle und übertragen Sie sie in die


entsprechenden Konten. Handelt es sich um Bilanzverkürzungen,
Bilanzverlängerungen, Aktivtausch oder Passivtausch?
Anmerkung: Die ggf. anfallende MwSt bitte nicht berücksichtigen.

46
Das Gewinn- und Verlustkonto

• Am Ende eines Geschäftsjahres stehen i.d.R. im Soll eines


Aufwandskontos bzw. im Haben eines Ertragskontos viele
Einzelbuchungen
• Jedes der Erfolgskonten gibt seinen Saldo an das Sammelkonto
„Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto)“ am Ende des Jahres ab
• Auf den Aufwandskonten (Ertragskonten) erscheinen die Salden im
Haben (Soll), sie werden deshalb auf der Sollseite (Habenseite) des
GuV-Kontos gegengebucht
• Das GuV-Konto erfasst somit alle Aufwands- und Ertragsarten der
Periode
• Das GuV-Konto ist ein Sammelkonto, und zwar Unterkonto zum EK-
Konto bzw. Oberkonto zu den Erfolgskonten

47
Abschluss der Erfolgskonten

Aufwandskonten Ertragskonten

S A1 H S E1 H

Saldo A1 Saldo E1

S A2 H S E2 H

Saldo A2 Saldo E2

S GuV-Konto H

Saldo A1 Saldo E1

Saldo A2 Saldo E2

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 34

48
Gewinn- und Verlustfall

S GuV-Konto H S GuV-Konto H

Aufwand 350 Ertrag 400 Aufwand 500 Ertrag 400

Saldo = Saldo =

Gewinn/ Verlust/

JÜ 50 JF 100

Abschluss im Gewinnfall: Abschluss im Verlustfall:


GuV-Konto an Eigenkapital Eigenkapital an GuV-Konto
(d. h. EK-Mehrung) (d. h. EK-Minderung)
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 34

49
Zweck der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Wie ist der Jahreserfolg zustande gekommen? Aus welchen


Quellen resultiert der Gewinn bzw. Verlust? → Gegenüberstellung
der einzelnen Aufwands- und Ertragsarten der GuV
2. GuV-Konto dient der Erfolgsermittlung und -analyse
3. Ist der ausgewiesene Erfolg repräsentativ für künftige Jahre?
Haben außergewöhnliche Ereignisse des abgelaufenen
Geschäftsjahres den Erfolg verzerrt? → Aufspaltung des
Jahreserfolgs in das ordentliches und außerordentliches Ergebnis

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 37 ff.

50
Komponenten des Gesamtergebnisses

Ergebnis der gewöhnlichen


Geschäftstätigkeit

Betriebserträge Finanzerträge a.o. Erträge


- - -
Betriebsaufwendungen Finanzaufwendungen a.o. Aufwendungen
= = =
Betriebsergebnis Finanzergebnis a.o. Ergebnis

Gesamtergebnis (Gewinn oder Verlust)

51
Das Eigenkapitalkonto (EK-Konto)

• Auf dem EK-Konto finden hauptsächlich erfolgswirksame Geschäftsvorfälle


ihren Niederschlag (durch den Abschluss des GuV-K, siehe vorher)
• Durch Übernahme des Saldos des GuV-Kontos auf das EK-Konto findet im Falle
eines Gewinnes eine EK-Mehrung und im Falle eines Verlustes eine EK-
Minderung statt
• Der Gewinn bzw. Verlust erscheint im Haben bzw. Soll des EK-Kontos
• Das EK-Konto ist ein Passivkonto, bei dem Zugänge im Haben (EK-Mehrungen)
bzw. Abgänge im Soll (EK-Minderungen) erfasst werden (passives
Bestandskonto)
• Neben wirtschaftlich bedingten EK-Änderungen können (bei Einzelunternehmen
und Personengesellschaften) aber auch Privateinlagen bzw. –entnahmen
Auswirkungen auf den EK-Bestand haben
• Privateinlagen: EK-Mehrungen, Privatentnahmen: EK-Minderungen
• Merke: Nicht jede EK-Änderung kann als Erfolg gedeutet werden, zum
Jahreserfolg gehören nur solche EK-Änderungen, die sich auf die
Geschäftstätigkeit zurückführen lassen
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 37 ff.

52
Erweiterte Distanzrechnung

Eigenkapital t1
- Eigenkapital t0
+ Privatentnahmen
Nicht-erfolgswirksame
- Privateinlagen Veränderungen des EK

=======================
= Gewinn oder Verlust

Merke:
Privatvorgänge: EK-Änderungen „ja“ – Erfolgswirkungen „nein“

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 41 f.

53
EK-Konto mit Privatentnahmen und -einlagen

• Werden die Privatvorgänge direkt über das EK-Konto gebucht, ergäbe sich
für die Gewinn- bzw. Verlustsituation der folgende Aufbau des EK-Kontos
• Die direkte Verbuchung der Privatvorgänge über das EK-Konto ist
unzweckmäßig („Aufblähen“ des EK-Kontos) → Einrichtung eines
gesonderten Kontos: Privatkonto

Gewinnsituation ODER Verlustsituation


Soll EK-Konto Haben Soll EK-Konto Haben

Privatent- AB Privatent- AB
nahmen nahmen
Privatein- Privatein-
lagen lagen
Verlust
aus
GuV-K

Endbestand (geht Gewinn Endbestand (geht


an SBK) aus an SBK)
GuV-K
Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 43

54
Das Privatkonto

• Das Privatkonto ist Unterkonto des EK-Kontos


• Ein Unterkonto wird immer über das zugehörige Hauptkonto abgeschlossen, d.h. in
diesem Falle über das EK-Konto
• Folge: das EK-Konto hat den Status eines „ruhenden“ Kontos, da auf ihm nur einmal,
und zwar am Ende des Geschäftsjahres Buchungen vorgenommen werden
• Das Privatkonto folgt dem Kontenformalismus des EK-Kontos, d.h. Buchung von
Zugängen (Privateinlagen) im Haben und Abgängen (Privatentnahmen) im Soll
• Es werden nur Strömungsgrößen erfasst, d.h. das Privatkonto enthält weder Anfangs-
noch Endbestand (kein bilanzieller Ausweis). Es wird nur zur Verbuchung privater

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 43 f.


Vorgänge im Laufe des Jahres genutzt.
• Z.B. Fall 1 Kombination v. „Verlust“ und „Privatentnahmen > Privateinlagen“ (einer
von vier möglichen Fällen – siehe folgende Folie):
Soll Privatkonto Haben Soll EK-Konto Haben

Privatent- Privatein- Verlust AB


nahmen lagen
EK-Minderung
Privat

Saldo
EB

55
Wie sehen die drei anderen
Kombinationsmöglichkeiten aus?

Fall 2 Kombination v. „Verlust“ und „Privatentnahmen < Privateinlagen“

Fall 3 Kombination v. „Gewinn“ und „Privatentnahmen > Privateinlagen“

Fall 4 Kombination v. „Gewinn“ und „Privatentnahmen < Privateinlagen“

56
EK- und Privatkonto: Beispiel

Der Anfangsbestand des EK-Kontos betrage 80.000. Vom betrieblichen


Bankkonto, dessen Anfangsbestand 50.000 betragen soll, werden monatlich
jeweils 2.000 auf das private Bankkonto des Unternehmers abgebucht
(Privatentnahmen, Buchungen 1 – 12). Gegen Jahresende (Buchung 13) leistet
der Unternehmer eine Einzahlung in Höhe von 10.000 auf das Bankkonto des
Betriebes (Privateinlage, Buchung 13). Am Jahresende hat per Saldo eine EK-
Minderung von 14.000 stattgefunden.
Aufgaben:
• Bilden Sie die Buchungssätze für die 13 Geschäftsvorfälle.
• Bilden Sie den Buchungssatz zum Abschluss des Privatkontos über das
EK-Konto.
• Wie sehen die Vorgänge auf den entsprechenden Konten (Bank,
Privatkonto, EK-Konto) aus?

57
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 3.
Die Verbuchung laufender Geschäftsvorfälle im Handelsbetrieb
1 Warenverkehr
1.1 Die Anschaffungskosten als Bewertungsmaßstab
1.2 Warenverbuchung ohne Umsatzsteuer
1.2.1 Gemischtes Warenkonto
1.2.2 Getrenntes Warenkonto
1.3 Warenverbuchung mit Umsatzsteuer
1.3.1 Mehrwertsteuer und Vorsteuer
1.3.2 Die Verbuchung der Umsatzsteuer
1.3.2.1 Drei-Konten-Methode
1.3.2.2 Zwei-Konten-Methode
1.3.3 Die Verbuchung von Rücksendungen
1.3.4 Die Verbuchung des Bezugsaufwands
1.3.5 Die Verbuchung von Anschaffungspreisminderungen
1.3.5.1 Rabatte
1.3.5.2 Boni
1.3.5.3 Skonti
1.3.6 Die Verbuchung privater Warenentnahmen
2.2.3 Der Zeitpunkt der Verbuchung von Geschäftsvorfällen
2 Personalaufwand
2.1 Komponenten des Personalaufwands
2.2 Verbuchung

58
Begriff des Handelsbetriebes

• Einkauf und Verkauf ohne Weiterverarbeitung


• Einstandspreis = Anschaffungskosten (AK) – §§ 253, 255 HGB
• Anschaffungskosten = Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten +
nachträgliche Anschaffungskosten - Anschaffungspreisminderungen
• Anschaffungsnebenkosten, z.B. Zölle, Transportkosten
• Nachträgliche AK, z.B. Kosten zur Erhaltung des Produktes
• Anschaffungspreisminderungen, z.B. Rabatte, Skonti, Boni
• Verkaufspreis = Anschaffungskosten + Warenrohgewinn

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 47

59
Gemischtes Warenkonto

Soll Gemischtes Haben


Warenkonto

Anfangsbestand1 200 Abgänge/Warenumsatz2 500


Zugang1 100 Endbestand1 50
Saldo = Warenrohgewinn2 250
____ ____
550 550
1→ zu Anschaffungskosten
2→ zu Verkaufspreisen
Probleme:
• Doppelcharakter des gemischten Warenkontos, d.h. unterschiedliche Bewertung der Waren und
damit Unübersichtlichkeit
• AB, Zugänge, Abgänge, EB → Bestandskonto → Abschluss des Endbestandes über das SBK
• Warenrohgewinn → Erfolgskonto → Abschluss über GuVK
* Ohne Umsatzsteuer Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 47 ff.

60
Getrenntes Warenkonto (Bruttomethode)

• Unterteilung in Wareneinkaufskonto und Warenverkaufskonto


• Wareneinkaufskonto: gemischtes Konto, Bewertung zu
Anschaffungskosten/Einstandspreisen, Abschluss über das SBK und
über das GuVK (EB Abschluss über das SBK, Wareneinsatz (=
Aufwand) Abschluss über das GuVK)
• Warenverkaufskonto: Erfolgskonto, Bewertung zu Verkaufspreisen,
Abschluss über das GuVK
Soll Wareneinkauf Haben Soll Warenverkauf Haben

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 49 ff.


AB Saldo/Waren- Verkauf/
einsatz Warenumsatz
Einkauf

Endbestand Saldo/Waren-
(laut Inventur) umsatz

* „Bruttomethode“
An das SBK* An das GuVK
An das GuVK*

61
Getrenntes Warenkonto: Beispiel (Bruttomethode)*

• Anfangsbestand 100 Stück à 1 € pro Stück (= 100 €)


• Einkauf (Zugang) 200 Stück à 1 € pro Stück (= 200 € - auf Ziel)
• Verkauf (Abgang) 250 Stück à 2 € pro Stück (= 500 € - auf Ziel)
• Endbestand laut Inventur 50 Stück à 1 € pro Stück (= 50 €)
Aufgaben:
Wie sehen Wareneinkaufs- und Warenverkaufskonto aus?
Buchen Sie den Wareneinkauf und -verkauf.
Schließen Sie Wareneinkaufs- und -verkaufskonto ab.

* Ohne Ust.

62
Mehrwertsteuer und Vorsteuer

Finanzamt Finanzamt Finanzamt Finanzamt

19 28,5 berechnete USt 38


- 19 Vorsteuer - 28,5
9,5 USt-Zahllast 9,5

100 + 19 150 + 28,5 200 + 38


Produzent H1 H2 Verbraucher
119 178,5 238
• Nur Mehrwert wird auf jeder Handelsstufe neu besteuert (MWSt = All-Phasen-Netto-Umsatzsteuer)
• Unterschiedliche MWSt-Sätze:
1. Steuerbefreite Umsätze (Steuersatz 0 %)
2. Umsätze mit ermäßigtem Steuersatz (Steuersatz 7 %)
3. Umsätze mit regulärem Steuersatz (Steuersatz 19 %)

63
Die Verbuchung der Umsatzsteuer: Drei-Konten-
Methode

Drei-Konten-Methode – beteiligte Konten

Konto „Vorsteuer“ Konto „berechnete Konto „USt-


USt“ Verrechnung“
• Beim
Wareneinkauf • Beim • Gegenüber-
Warenverkauf stellung von
• Forderung Vorsteuer und
gegenüber dem • Verbindlichkeit berechneter USt
FA gegenüber dem
• In dieses
FA
werden die
beiden anderen
Konten
abgeschlossen
• Saldo: USt-
Zahllast (i.d.R.)

64
Die Verbuchung der Umsatzsteuer - Drei-Konten-
Methode: Beispiel

Bitte buchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle (inkl. anfallender Umsatzsteuer)


• Wir kaufen Waren für 1.000 € (netto) per Banküberweisung (19 % MwSt).
• Wir verkaufen die Waren für 1.785 € (brutto, 19 % MwSt) weiter und erhalten
das Geld per Banküberweisung
• Die Konten „Vorsteuer“ und „berechnete USt“ sind abzuschließen.
• Die Überweisung der USt-Zahllast an das Finanzamt ist zu buchen (und zwar
1. im „Normalfall“, d.h. wenn vor Abschluss der Konten an das FA abgeführt
wird, und 2. wenn der Abschluss der Konten vor Abführung der USt-Zahllast
erfolgte)

65
Die Verbuchung der Umsatzsteuer - Zwei-Konten-
Methode

• Bei der Zwei-Konten-Methode wird auf das Konto „USt-Verrechnung“


verzichtet
• Das Vorsteuerkonto wird dann über das Konto „berechnete USt“
abgeschlossen (berechnete USt an Vorsteuer)
• Der Saldo des Kontos „berechnete USt“ weist die Zahllast an das FA aus
(i.d.R.)
Bitte buchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle (inkl. anfallender Umsatzsteuer)
mit der Zwei-Konten-Methode:

• Wir kaufen Waren für 1.000 € (netto) per Banküberweisung (19 % MwSt).
• Wir verkaufen die Waren für 1.785 € (brutto, 19 % MwST) weiter und erhalten das
Geld per Banküberweisung
• Das Konto „Vorsteuer“ ist abzuschließen.
• Das Konto „berechnete USt“ ist abzuschließen.

66
Buchung des Warenverkehrs mit Umsatzsteuer:
Beispiel

Warenanfangsbestand 300
Wareneinkauf per Banküberweisung 1.000 (netto, 19 % MwSt)
Weiterverkauf der Waren gegen Banküberweisung 1.500 (netto, 19 % MwST)
Endbestand laut Inventur 200
Bitte buchen Sie die folgenden Vorgänge (inkl. anfallender Umsatzsteuer)
• Buchung des Wareneinkaufs
• Buchung des Waren(weiter)verkaufs
• Abschluss der Warenkonten
• USt-Verbuchung nach der Drei-Konten-Methode
• USt-Verbuchung nach der Zwei-Konten-Methode

67
Die Verbuchung von Rücksendungen

• Bei Rücksendungen ist eine Korrektur der Warenkonten sowie der USt-Konten
„Berechnete USt“ und „Vorsteuer“ vorzunehmen
• Rücksendungen führen zu einer Korrektur früher gebuchter Geschäftsvorfälle =
Stornobuchungen
• Man unterscheidet Kundenrücksendungen und Lieferantenrücksendungen
• Bei Rücksendungen gilt der ursprüngliche Buchungssatz, nur spiegelverkehrt

Die entsprechenden Buchungssätze unter Berücksichtigung der USt lauten allgemein:


• Bei Kundenrücksendungen – unsere Kunden senden an uns zurück (Bewertung zu
Verkaufspreisen):
Warenverkauf an Forderungen (bei Verkauf auf Ziel)
Berechnete USt
• Bei Lieferantenrücksendungen – wir senden an unsere Lieferanten zurück (Bewertung zu
Einkaufspreisen):
Lieferantenverb. an Wareneinkauf (bei Zieleinkauf)
Vorsteuer Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 58 ff.

68
Die Verbuchung von Rücksendungen: Beispiel

• AB Waren 100 St. à 1,--


• Einkauf (Zugang): 200 St. à 1,-- (netto)
• Verkauf 250 St. à 2,50 (netto)
• Rücksendung unserer Kunden an uns 60 St. à 2,-- (netto)
• Rücksendung von uns an unseren Lieferanten 30 St. à 1,-- (netto)
• EB laut Inventur: 80 St. à 1,--

Buchen Sie bitte diese Geschäftsvorfälle und führen Sie die Konten. Schließen Sie die
Warenkonten sowie die genutzten Steuerkonten (Drei-Konten-Methode) ab.

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 58 ff.

69
Die Verbuchung des Bezugsaufwandes

• Bezugsaufwand = Anschaffungsnebenkosten von Waren


• Z.B. Transportaufwendungen (Eingangsfrachten, Postgebühren,
Transportversicherungsbeiträge etc.), Zölle, Vermittlungsgebühren
(Einkaufsprovisionen etc.)
• Bezugsaufwand unterliegt der Umsatzsteuer

Möglichkeiten der Verbuchung des Bezugsaufwandes:

1. Direkte Verbuchung des Bezugsaufwandes auf das Wareneinkaufskonto


2. Verbuchung auf das Konto „Bezugsaufwand“ (Unterkonto des Kontos
„Wareneinkauf“)

70
Die Verbuchung des Bezugsaufwandes: Beispiel

• Wir beziehen Waren für 5.000 (netto, 19 % MwSt) und bezahlen per
Überweisung
• Die Speditionskosten belaufen sich auf 200 (netto, 19 % MwSt)
1. Direkte Verbuchung des Bezugsaufwandes:
Buchungssatz:
Wareneinkauf 5.200 an Bank 6.188
Vorsteuer 988
2. Verbuchung unter Zuhilfenahme des Kontos „Bezugsaufwand“ :
Buchungssatz:
Wareneinkauf 5.000 an Bank 6.188
Bezugsaufwand 200
Vorsteuer 988
Abschluss des Kontos Bezugsaufwand - Buchungssatz:
Wareneinkauf an Bezugsaufwand 200

71
Die Verbuchung von Rabatten, Boni und Skonti

Rabatte
• Preisnachlass, den der Lieferer sofort bei Rechnungsstellung gewährt, z.B.
Mengenrabatte, Treuerabatte, Personalrabatte
• Werden in der Regel buchmäßig nicht erfasst („Nettowertmethode“)
Boni
• Nachträglich gewährte Rabatte
• Höhe des Bonus bei Rechnungsstellung noch nicht bekannt
Skonti
• Abzug beim Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer vereinbarten
Zeit
• Nachträgliche Minderung der Anschaffungskosten

72
Die Verbuchung von Rabatten*

Geschäftsvorfall 1:
Sie kaufen bei Ihrem Lieferanten einen Schreibtisch für 1.000 €
(Warenzugang, Sie handeln mit Schreibtischen, Nettobetrag). Da Sie ein guter
Kunde sind, erhalten Sie 10 % Rabatt. Sie überweisen das Geld. Wie lautet
der passende Buchungssatz unter Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19
%)?
Geschäftsvorfall 2:
Ein Kunde von Ihnen kauft eine Maschine für 10.000 € (Warenabgang, Sie
handeln mit Maschinen, Nettobetrag). Da es ein langjähriger Kunde ist,
gewähren Sie 20 % Rabatt. Der Kunde überweist. Wie lautet der passende
Buchungssatz unter Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19 %)?

* Preisnachlass, den der Lieferer sofort bei Rechnungsstellung gewährt, z.B. Mengenrabatte,
Treuerabatte, Personalrabatte

73
Die Verbuchung von Boni*

Geschäftsvorfall 1:
Sie kaufen bei Ihrem Lieferanten eine Maschine für 10.000 € (netto) auf Ziel
(Warenzugang, Sie handeln mit Maschinen). Am Ende des Jahres erhalten Sie
von Ihrem Lieferant einen Bonus in Höhe von 10 %. Wie lauten die passenden
Buchungssätze unter Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19 %) bei
Rechnungserstellung und im Zeitpunkt der Bonusgewährung? Wie ist das
Konto „Erhaltene Boni“ abzuschließen?
Geschäftsvorfall 2:
Sie verkaufen Ihrem Kunden eine Maschine für 20.000 € (netto) auf Ziel
(Warenabgang, Sie handeln mit Maschinen). Am Ende des Jahres gewähren
Sie 5 % Rabatt. Wie lauten die passenden Buchungssätze unter
Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19 %) bei Rechnungserstellung und im
Zeitpunkt der Bonusgewährung? Wie ist das Konto „Gewährte Boni“
abzuschließen?
* Nachträglich gewährte Rabatte

74
Geschäftsvorfall 1 (erhaltene Boni):

Zeitpunkt des Wareneingangs:


1. Wareneinkauf 10.000 an Verb. L. + L. 11.900
Vorsteuer 1.900
Zeitpunkt des Bonuserhalts:
2. Verb. L. + L. 1.190 an erh. Boni 1.000
Vorsteuer 190

Kontenabschluss des Kontos „erhaltene Boni“:

3. erh. Boni an Wareneinkauf 1.000

75
Geschäftsvorfall 2 (gewährte Boni):

Zeitpunkt des Warenausgangs:


1. Ford. L. + L. 23.800 an Warenverkauf 20.000
ber. USt 3.800
Zeitpunkt der Bonusgewährung:
2. gew. Boni 1.000 an Ford. L. + L. 1.190
ber. USt 190

Kontenabschluss des Kontos „gewährte Boni“:

3. Warenverkauf an gew. Boni 1.000

76
Die Verbuchung von Skonti*

Geschäftsvorfall 1:
Sie kaufen bei Ihrem Lieferanten eine Maschine für 10.000 € (netto) auf Ziel
(Warenzugang, Sie handeln mit Maschinen). Da Sie innerhalb von 10 Tagen
zahlen, gewährt Ihnen der Lieferant Skonto in Höhe von 3 % (Sie erhalten
also Skonto). Wie lauten die passenden Buchungssätze unter
Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19 %) bei Rechnungserstellung, im
Zeitpunkt der Zahlung und am Jahresende?
Geschäftsvorfall 2:
Sie verkaufen Ihrem Kunden eine Maschine für 20.000 € (netto) auf Ziel
(Warenabgang, Sie handeln mit Maschinen). Da der Kunde innerhalb von 10
Tagen zahlt, gewähren Sie 2 % Rabatt. Wie lauten die passenden
Buchungssätze unter Berücksichtigung von Umsatzsteuer (19 %) bei
Rechnungserstellung, im Zeitpunkt der Zahlung und am Jahresende?

* Abzug beim Rechnungsbetrag bei Zahlung innerhalb einer vereinbarten Zeit

Anmerkung: In der Literatur gibt es weitere Techniken der Skontoverbuchung.

77
Geschäftsvorfall 1 (erhaltene Skonti):

Zeitpunkt des Wareneingangs:


Wareneinkauf 10.000 an Verb. L. + L. 11.900
Vorsteuer 1.900

Zeitpunkt der Zahlung:


Verb. L. + L. 11.900 an Bank 11.543
erh. Skonti 300
Vorsteuer 57

Kontenabschluss des Kontos „erhaltene Skonti“:


erh. Skonti an Wareneinkauf 300

78
Geschäftsvorfall 2 (gewährte Skonti):

Zeitpunkt des Warenausgangs:


Ford. L. + L. 23.800 an Warenverkauf 20.000
ber. USt 3.800

Zeitpunkt der Zahlung:


Bank 23.324 an Ford. L. + L. 23.800
gew. Skonti 400
ber. USt 76

Kontenabschluss des Kontos „gewährte Skonti“:


Warenverkauf an gew. Skonti 400

79
3.16 (Fragenkatalog)

Der Unternehmer Herbert Hunter, Moers, hat durch Inventur folgende Bestände ermittelt:
Ladeneinrichtung (30.000), Warenanfangsbestand (130.000), Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (25.000), Bankguthaben (9.000), Kasse (1.000), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen (10.000), USt-Schuld – sonst. Verb. (10.000), Eigenkapital (175.000).
Geschäftsvorfälle:
• Kauf von Waren auf Ziel für 5.000 + 19 % USt.
• Banküberweisung an Lieferer für Rechnung (Tz. 1) über 5.950 incl. Ust, 2 % Skonto sind
noch in Abzug zu bringen.
• Kauf von Waren auf Ziel für netto 2.000 abzüglich Rabatt von 200 (zuzügl. 19 % Ust).
• Verkauf von Waren auf Ziel netto 20.000 abzüglich Rabatt von 4.000 (zuzügl. 19 % USt).
• Banküberweisung vom Kunden für Rechnung über 11.900 abzüglich 2 % Skonto.
• Banküberweisung der USt-Traglast 10.000.
• Lieferer gewährt Hunter einen Bonus netto 500 + 19 % Ust, Verb. verringern sich.
• Hunter gewährt einem Kunden einen Bonus netto 300 + 19 % Ust, Ford. verringern sich.
Aufgaben:
Richten Sie die nötigen Konten ein und tragen Sie die Anfangsbestände auf den Konten vor.
Bilden Sie die Buchungssätze für die Geschäftsvorfälle. Die USt ist nach der Drei-Konten-Methode zu
verbuchen.
Buchen Sie die Geschäftsvorfälle.
Schließen Sie die Konten ab. Der Warenschlussbestand lt. Inventur ist 135.000. Die übrigen Bestände
stimmen mit den Salden der Konten überein.

80
Die Verbuchung von privaten Warenentnahmen

• Private Warenentnahme = Lieferung der Unternehmung an den Unternehmer


• Z.B. Entnahme eines Einzelhändlers von Lebensmitteln zum eigenen Verzehr
• Umsatzsteuerpflichtig
• Behandlung als Warenverkauf zu Anschaffungspreisen
• „Lieferung des Unternehmens an den Unternehmer selbst“

Beispiel:
Der Unternehmer entnimmt Waren für private Zwecke. Die Waren wurden für
650 € (netto) angeschafft und könnten am Markt für 1.000 € (netto) verkauft
werden. Welche Buchungen sind vorzunehmen?

81
Die Verbuchung von Personalaufwand

Komponenten des Personalaufwandes:

Nettogehalt
+ Arbeitnehmeranteil an den Sozialversicherungsbeiträgen
(ANA)
- Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Pflegeversicherung
- Krankenversicherung
+ Lohnsteuer
+ Ggf. Kirchensteuer
= Bruttogehalt des Arbeitnehmers
+ Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungsbeiträgen
(AGA)
= „Arbeitgeber-Brutto“ → Personalaufwand

82
Die Verbuchung von Personalaufwand

Bei Lohnauszahlung:
Lohn- und Gehaltsaufwand an Bank (= Nettogehalt)
an Sonst. Verb. (noch abzuführende Abg.)*
Sozialaufwand (AGA) an Sonst. Verb. (noch abzuf. Abg.)**

Bei Zahlung der Abgaben:


Sonst. Verb. an Bank

* Noch abzuführende Abgaben = AN-Anteil Sozialabgaben, LohnSt, KiSt, SolZ


** Noch abzuführende Abgaben = AG-Anteil Sozialabgaben

83
Gehaltsabrechnung - Übungsaufgabe

Folgende Gehaltsabrechnung von Fritz Müller liegt Ihnen vor:


Bruttogehalt 3.000, Lohnsteuer 370, Kirchensteuer 30, Sozialversicherung AN-
Anteil 525, Sozialversicherung AG-Anteil 525.
• Gemäß dieser Abrechnung überweisen wir an Fritz Müller am 30.
September das Nettogehalt.
• Gemäß dieser Abrechnung buchen wir den ermittelten AG-Anteil an den
Sozialversicherungsbeiträgen (30. September).
• Am 10. Oktober erfolgt die Überweisung an das Finanzamt.
• Am 15. Oktober erfolgt die Überweisung an den Sozialversicherungsträger.

Bitte buchen Sie diese Geschäftsvorfälle.

84
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 4. Die Verbuchung laufender Geschäftsvorfälle im


Industriebetrieb
1 Die Herstellungskosten als Bewertungsmaßstab
2 Werkstoffverbrauch
2.1 Zugang von Werkstoffen
2.2 Abgang von Werkstoffen
2.2.1 Inventurmethode
2.2.2 Skontrationsmethode
3 Bestandsänderung bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3.1 Bestandserhöhungen
3.2 Bestandsminderungen
4 Gesamtkostenverfahren und Umsatzkostenverfahren

85
Güter- und finanzwirtschaftliche Umsatzprozesse

Beschaffungsmarkt

Ausgaben
Beschaffung
Auf-
Potenzialfaktoren, Repetier-
wand/
faktoren, Arbeitsleistungen,
Kosten Informationen Finan- Kredit-
zielle und
Transformationsprozess der Mittel Kapital-
Produktion markt
Er-
trag/
Lei-
Halb- und Fertigfabrikate
stung

Absatz Einnahmen

Absatzmarkt

86
Begriff des Industriebetriebes

• Stellen Erzeugnisse her (betriebliche Funktion: Produktion)


• Bei mehrstufigen Produktionsprozessen: Halbfabrikate (= unfertige Erzeugnisse bzw. uE)
und Fertigfabrikate (= fertige Erzeugnisse bzw. fE)
• Bewertungsmaßstab: Herstellungskosten (HgK)
• Bestandteile der Herstellungskosten (vgl. auch § 255 Abs. 2 HGB): Einzelkosten und
Gemeinkosten
• Einzelkosten
→ Kosten, die jedem Erzeugnis unmittelbar zugeordnet werden können (z. B.
Rohstoffe, Fertigungslöhne (soweit dem Produkt direkt zurechenbar))
• Gemeinkosten
→ Kosten, die dem Erzeugnis nur mittelbar zurechenbar sind (z. B. Hilfsstoffkosten,
Betriebsstoffkosten)

87
Werkstoffe und Werkstoffzugang

• Werkstoffe: Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe


• Zugang von Werkstoffen
→ Nach jedem einzelnen Werkstoffbeschaffungsvorgang wird ein Zugang
gebucht

• Beispiel: Wir kaufen Rohstoffe im Wert von 15.000 € (netto) auf Ziel, AB Konto
Rohstoffe 20.000 (analog „Hilfsstoffe“ und „Betriebsstoffe“)
Rohstoffe 15.000 an Verb. L. + L. 17.850
Vorsteuer 2.850

88
Werkstoffabgang

• Inventurmethode
• Keine Erfassung der Einzelabgänge, sondern einmalige Verbrauchsermittlung durch
Inventur am Jahresende
• Ähnlich zu den Buchungen im Konto „Wareneinkauf“ (bei getrennten Warenkonten,
siehe oben)
• Verbrauch = AB + Zugänge – EB lt. Inv.
• Nutzen vor allem Kleinbetriebe
• Vorteil: Einfachheit
• Skontrationsmethode
• Erfassung der Einzelabgänge (mit Hilfe von Materialentnahmeschein (MES) als
Beleg) durch Buchungssatz:
Rohstoffaufwand an Rohstoffe
• Verbrauch = MES1 + MES2 + …
• Nutzen vor allem Groß- und Mittelbetriebe
• Vorteile: Bestelloptimierung, Verbrauchskontrolle, Bestandskontrolle

89
Werkstoffzu- und -abgang: Beispiel

Sie beschaffen Rohstoffe im Wert von 15.000 € (netto, 19 % MwSt). Bezahlung auf
Ziel. Im Laufe des Jahres verbrauchen Sie dreimal Rohstoffe, und zwar für 10.000
€, 5.000 € und 8.000 €. Am Ende des Jahres sind die Konten „Rohstoffaufwand“
und „Rohstoffe“ abzuschließen.
Bitte buchen Sie diese Vorfälle sowohl nach der Inventur- als auch nach der
Skontrationsmethode (zusätzliche Angaben: Anfangsbestand Konto „Rohstoffe“
20.000 €, Endbestand Konto „Rohstoffe“ lt. Inventur 12.000 €).

90
Inventurmethode

Zugang von Rohstoffen:


1. Rohstoffe 15.000 an Verb. L. + L. 17.850
Vorsteuer 2.850
Abschluss Konto „Rohstoffe“:
2 a. SBK an Rohstoffe 12.000
2 b. Rohstoffaufwand an Rohstoffe 23.000

Abschluss des Kontos „Rohstoffaufwand“:

3. GuVK an Rohstoffaufwand 23.000

91
Skontrationsmethode

Zugang von Rohstoffen:


1. Rohstoffe 15.000 an Verb. L. + L. 17.850
Vorsteuer 2.850
Einzelverbuchung der Einzelverbräuche an Rohstoffen:
2 a. Rohstoffaufwand an Rohstoffe 10.000
2 b. Rohstoffaufwand an Rohstoffe 5.000
2 c. Rohstoffaufwand an Rohstoffe 8.000
Abschluss Konto „Rohstoffe“:
3. SBK an Rohstoffe 12.000

Abschluss des Kontos „Rohstoffaufwand“:


4. GuVK an Rohstoffaufwand 23.000

92
Bestandsänderungen bei fertigen und unfertigen
Erzeugnissen

Erforderliche Konten (GKV*)

Bestandskonten Erfolgskonten
1. Fertige Erzeugnisse 1. Bestandsänderung an
fertigen Erzeugnissen
2. Unfertige Erzeugnisse
2. Bestandsänderung an
unfertigen
Erzeugnissen

* GKV = Gesamtkostenverfahren

93
Bestandserhöhung (EB > AB): Beispiel

Fertige Bestandsänd. an fert.


Soll Erzeugnisse Haben Erzeugnissen
Soll Haben

AB 5.000

Der Endbestand an fertigen Erzeugnissen beträgt 17.000 € (bewertet mit


Herstellungskosten)
Bitte schließen Sie die Konten „fertige Erzeugnisse“ und
„Bestandsänderungen an fertigen Erzeugnissen“ ab.

94
Bestandserhöhung (EB > AB): Beispiel - Lösung

Buchung des EB lt. Inventur:


1. SBK an fert. Erz. 17.000
Abschluss Konto „fert. Erz.“:
2. fert. Erz. an BÄ fert. Erz. 12.000
Abschluss Konto „BÄ fert. Erz.“:
3. BÄ fert. Erz. an GuVK 12.000

95
Bestandsminderung (AB > EB): Beispiel

Fertige Bestandsänd. an fert.


Soll Erzeugnisse Haben Erzeugnissen
Soll Haben

AB 18.000

Der Endbestand an fertigen Erzeugnissen beträgt 12.000 € (bewertet mit


Herstellungskosten)
Bitte schließen Sie die Konten „fertige Erzeugnisse“ und
„Bestandsänderungen an fertigen Erzeugnissen“ ab.

96
Bestandsminderung (AB > EB): Beispiel - Lösung

Buchung des EB lt. Inventur:


1. SBK an fert. Erz. 12.000
Abschluss Konto „fert. Erz.“:
2. BÄ fert. Erz. an fert. Erz. 6.000
Abschluss Konto „BÄ fert. Erz.“:
3. GuVK an BÄ fert. Erz. 6.000

97
Exkurs: Gesamt- und Umsatzkostenverfahren: Konten-
und Staffelform

Soll GuVK (GKV) Haben GuVK (UKV)


Soll Haben

Bestandsminde- Umsatzerlöse Umsatzaufwand Umsatzerlöse


rungen
Bestands-
Produktions- erhöhungen
aufwendungen Kontenform
Saldo: Gewinn
Saldo: Gewinn

Staffelform:

Umsatzerlöse Umsatzerlöse

+ Erhöhungen des Bestandes an fert. und unfert. Erzeugn. - Umsatzaufwand

ODER = Jahreserfolg (Gewinn/Verlust)

- Minderung des Bestandes an fert. und unfert. Erzeugn.

= Gesamtleistung

- Produktionsaufwand

= Jahreserfolg (Gewinn/Verlust)

98
Exkurs: Gesamt- und Umsatzkostenverfahren -
buchungstechnische Unterschiede

Buchungstechnik GKV UKV

Abschluss der Konten In das GuVK In die Konten unfertige bzw. fertige
„Diverse Aufwendungen“ Erzeugnisse (anteilige Zurechnung
der div. Aufwendungen auf uE und
fE, falls nichts anderes angegeben
Vereinfachungsannahme, dass
jeweils 50 % der Kosten fE und uE
berühren)

Ausbuchung der EB laut In das SBK In das SBK


Inventur
Ausbuchung des Saldos In Konten a) Konto uE in das Konto fE
Bestandsänderungen-fE b) Konto fE in das GuVK
bzw. -uE
Anm. (im UKV gibt es keine BÄ-
Konten)
Abschluss der In das GuVK entfällt
Bestandsänderungskonten

99
Beispiel: Gesamtkostenverfahren

Das Industrieunternehmen Manutec, Wesel, hat durch Inventur folgende


Bestände ermittelt:
unfertige Erzeugnisse: AB (50.000), EB (57.500)
fertige Erzeugnisse: AB (120.000), EB (67.500).

Folgende Erfolgsbuchungen wurden im Laufe des Jahres vorgenommen


(bitte erstellen Sie die entsprechenden Konten, es ist nicht zu buchen):

• Rohstoffaufwand für unfertige Erzeugnisse 150.000.


• Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fertigerzeugnissen 425.000.
• Personalaufwand für unfertige Erzeugnisse 175.000.
• Personalaufwand für fertige Erzeugnisse 100.000
• Mietaufwand für unfertige Erzeugnisse 40.000.
• Mietaufwand für fertige Erzeugnisse 60.000.

Erstellen Sie das GuV-Konto nach dem Gesamtkostenverfahren (inkl.


Buchungen).

100
Buchhaltung und Abschluss

Kapitel 5. Der Jahresabschluss in der Buchhaltung


1 Der Begriff der materiellen Abschlussbuchungen
2 Abschreibungen
2.1 Begriff
2.2 Abschreibungen auf Anlagen
2.2.1 Planmäßige Abschreibungen
2.2.2 Außerplanmäßige Abschreibungen
2.2.3 Direkte und indirekte Abschreibungen
2.3 Abschreibungen auf Forderungen
2.3.1 Gegenstand und Verfahren der Abschreibung
2.3.2 Einzelabschreibungen
2.3.3 Pauschalwertberichtigungen
3 Rechnungsabgrenzungsposten
3.1 Aktive Rechnungsabgrenzung
3.2 Passive Rechnungsabgrenzung
4 Rückstellungen
4.1 Begriff
4.2 Verbuchung
5. Entwicklung des Jahresabschlusses aus der Hauptabschlussübersicht

101
Periodengerechte Gewinnermittlung

• Bisher:
• Laufende Buchungen
• Formelle Abschlussbuchungen (in SBK und GuVK)
• Jetzt zusätzlich:
• Materielle Abschlussbuchungen (im Rahmen des Jahresabschlusses)
• Abschreibungen (ohne Abschreibungen auf Forderungen)
• Rechnungsabgrenzungsposten (RAP)
• Rückstellungen

102
Abschreibungen

• Abschreibung = Verrechnung einer Wertminderung = Aufwand


• Arten von Anlagevermögen (AV)
• Abnutzbares AV (nur begrenzt nutzbar, z.B. Maschinen, Fuhrpark)
• Nicht abnutzbares AV (unbegrenzt nutzbar, z.B. unbebaute Grundstücke,
Finanzanlagen)
→ Abschreibungen in der Regel nur auf abnutzbares AV
• Arten von Abschreibungen
• Planmäßig (vorhersehbar, nach Abschreibungsplan)
• Nicht planmäßig/außerplanmäßig (zufällig, unerwartet, z.B. durch
Unfallschaden)
• Wertminderungsursachen
• Verbrauchsbedingt → i.d.R. planmäßige Abschreibungen
• Wirtschaftlich bedingt → i.d.R. außerplanmäßige Abschreibungen
• Zeitlich bedingt (z.B. Patente)

103
Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen

Planmäßige Außerplanmäßige
Abschreibungen Abschreibungen

Anwendungsbereich Nur abnutzbares Anlage- und


Anlagevermögen Umlaufvermögen

Wertminderungsursache Primär Primär wirtschaftlich


verbrauchsbedingte bedingte Ursachen
Ursachen

Ziel Verteilung der Anpassung der


Anschaffungskosten Buchwerte an
gesunkene Marktwerte

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 104 ff.

104
Planmäßige Abschreibungen

• Verteilung von Aufwand nach so genanntem Abschreibungsplan gemäß der


geschätzten Nutzungsdauer
• Abschreibungsbasis: Anschaffungs- oder Herstellkosten (nicht Zeitwert)
• Planmäßige Nutzungsdauer: Zeitraum, innerhalb dessen ein zeitlich begrenzt
nutzbarer Vermögensgegenstand voraussichtlich im Unternehmen genutzt
werden kann
• Verfahren der planmäßigen Abschreibung
• Lineare Abschreibung (jährlich gleiche Beträge)
• Leistungsbezogene Abschreibung – kaum Relevanz

105
Verbuchung von Abschreibungen: Beispiel

Wir kaufen eine Anlage für 100.000 € (netto, 19 % MwSt). Die Nutzungsdauer
beträgt 4 Jahre. Die Maschine wird linear abgeschrieben.
• Buchen Sie die Anschaffung der Maschine.
• Buchen Sie die Abschreibung am Jahresende direkt*.
• Schließen Sie die Konten „Maschinelle Anlagen“ und „Abschreibungen
auf Anlagen“ ab.

* Neben der direkten Abschreibung gibt es auch die indirekte Abschreibung, hat kaum Relevanz.

106
Erfolgsabgrenzung durch
Rechnungsabgrenzungsposten

• Notwendigkeit der Erfolgsabgrenzung: Zahlungen betreffen zwei Geschäftsjahre


• Eine Erfolgsabgrenzung ist in folgenden Fällen gegeben:
• Zahlungsvorgang vor oder nach dem Bilanzstichtag
• Zuordnung des Vorgangs zu einem bestimmten Zeitabschnitt, der zwei
Geschäftsjahre betrifft
• Innerhalb dieses Zeitabschnitts liegt der Abschlussstichtag
• Beispiele für zeitabschnittsbezogene Zahlungen sind:
• Mietzahlungen
• Steuerzahlungen (z. B. Kfz-Steuer, Grundsteuer)
• Zeitraumbezogene Beiträge (z. B. Berufsgenossenschaft)
• Versicherungsprämien (z. B. Kfz, Gebäude)
• Zu unterscheiden sind aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten (RAP aktiv
und RAP passiv)

107
Erfolgsabgrenzung durch
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) – Vier
Möglichkeiten

1. Aktive Rechnungsabgrenzung (RA) bei vorschüssiger Zahlung


2. Aktive RA bei nachschüssiger Zahlung
3. Passive RA bei vorschüssiger Zahlung
4. Passive RA bei nachschüssiger Zahlung

108
1. Aktive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*

Ein Unternehmen zahlt in Periode I am 01.12. die Miete für die Monate Dezember,
Januar und Februar (insg. 6.000 €) im voraus. Buchen Sie die Überweisung am
01.12. und grenzen Sie den auf die Periode II entfallenden Mietanteil zum 31.12.
aktiv ab. Am 01.01. ist der RAP aktiv erfolgswirksam aufzulösen.

Periode I Periode II
Bilanzstichtag

Auszahlung
6.000 €

01.12. 31.12. 28.02.

Aufwand Periode I Aufwand Periode II


2.000 € 4.000 €

* Dieser Vorgang wird auch „transitorisch“ genannt – Zahlung vor dem Bilanzstichtag Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 139 f.

109
1. Aktive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*
Periode I
01.12. Wir überweisen 6.000 Miete für drei Monate im Voraus.

1. Mietaufwand an Bank 6.000

31.12. Der auf PII entfallende Mietanteil wird aktiv abgegrenzt.

2. RAP aktiv an Mietaufwand 4.000

31.12. Abschluss der genutzten Konten.

3. GuVK an Mietaufwand 2.000


4. SBK an RAP aktiv 4.000

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Abgrenzung?

110
1. Aktive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*
Periode II
01.01. Eröffnung Konto RAP aktiv.

1. RAP aktiv an EBK 4.000

01.01. Wir lösen den RAP aktiv erfolgswirksam auf.

2. Mietaufwand an RAP aktiv 4.000

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Buchungen?

111
2. Aktive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*

Am 31.12. ist eine Zinsgutschrift über 1.200 €, die am 01.03. der Periode II für
sechs Monate nachschüssig erfolgen wird, erfolgsmäßig abzugrenzen. Am 01.03.
erhält das Unternehmen schließlich die volle Zahlung, diese ist ebenfalls zu
buchen.

Periode I Periode II
Bilanzstichtag

Einzahlung
1.200 €

01.09.
31.12. 01.03.

Ertrag Periode I Ertrag Periode II


800 € 400 €
* Dieser Vorgang wird auch „antizipativ“ genannt – Zahlung nach dem Bilanzstichtag Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 140 f.

112
2. Aktive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*
Periode I
31.12. Eine Zinsgutschrift über insg. 1.200, die am 01.03. der Periode II
für sechs Monate nachschüssig erfolgen wird, ist erfolgsmäßig
abzugrenzen.

1. sonst. Ford. an Zinsertrag 800


31.12. Abschluss der genutzten Konten.

2. Zinsertrag an GuVK 800


3. SBK an sonst. Ford. 800
Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Abgrenzung?

113
2. Aktive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*
Periode II
01.01. Eröffnung Konto sonst Ford.

1. sonst. Ford. an EBK 800

01.03. Wir erhalten die Zinsgutschrift über 1.200 nachschüssig für die
zurückliegenden sechs Monate.

2. Bank 1.200 an sonst. Ford. 800


Zinsertrag 400

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Buchungen?

114
Formen der aktiven Rechnungsabgrenzung:
Zusammenfassung

Periodenübergreifende Bilanzielle Abgrenzung Abgrenzungskonto


Zahlung

Auszahlung vor dem Aktiv RAP aktiv


Bilanzstichtag
(transitorisch)

Einzahlung nach dem Aktiv Sonstige Forderungen


Bilanzstichtag
(antizipativ)

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 142

115
3. Passive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*

Ein Unternehmen erhält in Periode I am 01.11. die Miete für die kommenden drei
Monate (insg. 4.500 €) im voraus (Banküberweisung). Buchen Sie die
Überweisung am 01.11. und grenzen Sie den auf die Periode II entfallenden
Mietanteil zum 31.12. passiv ab. Am 01.01. ist der RAP passiv erfolgswirksam
aufzulösen.

Periode I Periode II
Bilanzstichtag

Einzahlung
4.500 €

01.11. 31.12. 31.01.

Ertrag Periode I Ertrag Periode II


3.000 € 1.500 €
* Dieser Vorgang wird auch „transitorisch“ genannt – Zahlung vor dem Bilanzstichtag Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 142

116
3. Passive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*
Periode I
01.11. Wir erhalten eine Mietvorauszahlung für die kommenden drei
Monate in Höhe von 4.500 durch Banküberweisung.

1. Bank an Mietertrag 4.500


31.12. Der auf PII entfallende Mietertrag wird passiv abgegrenzt.

2. Mietertrag an RAP passiv 1.500

31.12. Abschluss der genutzten Konten.

3. Mietertrag an GuVK 3.000


4. RAP passiv an SBK 1.500

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Abgrenzung?

117
3. Passive Rechnungsabgrenzung bei vorschüssiger
Zahlung*
Periode II
01.01. Eröffnung Konto RAP passiv.

1. EBK an RAP passiv 1.500

01.01. Wir lösen den RAP passiv erfolgswirksam auf.

2. RAP passiv an Mietertrag 1.500

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Buchungen?

118
4. Passive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*

Ein Mietaufwand in Höhe von 4.800 €, der am 01.04. der Periode II nachschüssig
für die letzten zwölf Monate zu zahlen ist, ist für neun Monate abzugrenzen. Am
01.04. ist die Zahlung in voller Höhe fällig und wird überwiesen. Bitte buchen Sie
diese Vorgänge.

Periode I Periode II
Bilanzstichtag

Auszahlung
4.800 €

01.04. 31.12. 01.04.

Aufwand Periode I Aufwand Periode II


3.600 € 1.200 €
* Dieser Vorgang wird auch „antizipativ“ genannt – Zahlung nach dem Bilanzstichtag Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 143 f.

119
4. Passive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*
Periode I
31.12. Ein Mietaufwand über insg. 4.800, der am 01.04. der Periode II für
zwölf Monate nachschüssig zu zahlen ist, ist erfolgsmäßig abzugrenzen.

1. Mietaufwand an sonst. Verb. 3.600

31.12. Abschluss der genutzten Konten.

2. GuVK an Mietaufwand 3.600


3. Sonst. Verb. an SBK 3.600
Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Abgrenzung?

120
4. Passive Rechnungsabgrenzung bei nachschüssiger
Zahlung*
Periode II
01.01. Eröffnung Konto sonst Verb.

1. EBK an sonst. Verb. 3.600

01.04. Wir zahlen 4.800 Miete nachschüssig für die vergangenen zwölf
Monate und buchen die sonst. Verb. entsprechend aus.

2. sonst. Verb. 3.600 an Bank 4.800


Mietaufwand 1.200

Wie sehen die entsprechenden Konten aus? Was ist das Ergebnis der
Buchungen?

121
Formen der passiven Rechnungsabgrenzung:
Zusammenfassung

Periodenübergreifende Bilanzielle Abgrenzung Abgrenzungskonto


Zahlung

Einzahlung vor dem Passiv RAP passiv


Bilanzstichtag
(transitorisch)

Auszahlung nach dem Passiv Sonstige


Bilanzstichtag Verbindlichkeiten
(antizipativ)

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 144

122
Übungsaufgabe: Bildung von
Rechnungsabgrenzungsposten

Bilden Sie zu den folgenden Geschäftsvorfällen die Buchungssätze und führen


Sie ggf. eine Rechnungsabgrenzung zum 31.12.01 durch. Geben Sie an, um
welche Abgrenzungsart es sich handelt. Die Zahlungen erfolgen über das
betriebliche Bankkonto.
1. Am 01.10.01 zahlen wir 600 € Zinsen für ein halbes Jahr im Voraus.
2. Am 01.12.01 erhalten wir eine Mietzahlung über 6.000 € für die Monate
Dezember 01 bis Februar 02.
3. Am 20.02.02 müssen wir eine Versicherungsprämie über 2.400 € rückwirkend
für die Monate November 01 bis Februar 02 bezahlen.
4. Wir werden am 31.03.02 eine Zinsgutschrift über 1.200 € erhalten. Die Zinsen
werden jeweils jahresweise (also hier am 31.03.02 komplett für das
vergangene Jahr) rückwirkend gezahlt.

123
Rückstellungen

• Um das Reinvermögen (EK) eines Unternehmens richtig zu ermitteln, müssen in der Bilanz
Zahlungsverpflichtungen vollständig passiviert werden. Es werden drei Arten von
Zahlungsverpflichtungen unterschieden:
• Sichere Verpflichtung gegenüber Dritten
• Ungewisse Verpflichtung gegenüber Dritten
• Ungewisse Verpflichtung gegenüber sich selbst
• Die ungewisse Verpflichtungen sind unter dem Passivposten „Rückstellungen“
auszuweisen.
• Die Anlässe zur Bildung von Rückstellungen sind in § 249 HGB geregelt.
• Beispiele für Anlässe, welche die Bildung von Rückstellungen bedingen:
• Verbindlichkeitsrückstellungen (z.B. für Prozesskosten und betriebliche Steuern, die
im abgelaufenen Geschäftsjahr verursacht wurden)
• Aufwandsrückstellungen (Schäden, die im lfd. Jahr entstanden sind, aber erst in den
ersten drei Monaten des Folgejahres behoben werden)

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 145 ff.

124
Rückstellungen (Fortsetzung)

• In allen Fällen handelt es sich um die Antizipation künftiger


Auszahlungen, bei denen die Auszahlungshöhe und der genaue
Zahlungstermin im Zeitpunkt der Rückstellungsbildung nicht bekannt
sind.
• Folge: Schätzung der angemessenen Rückstellungshöhe

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 145 ff.

125
Buchungstechnische Behandlung von Rückstellungen

• In der Periode der Rückstellungsbildung wird Aufwand verrechnet, so


dass die späteren Auszahlungen erfolgsneutralen Charakter haben,
indem die Rückstellungen aufgelöst werden.
• Voraussetzung hierfür: die Rückstellung wurde der Höhe nach richtig
bemessen. Ansonsten Korrektur bei Auflösung der Rückstellung.
• Die Rückstellungsbildung berührt ein Aufwands- und ein
Bestandskonto.
• Als Aufwandskonto wird grundsätzlich das sachlich zutreffende Konto
angesprochen (z.B. bei unterlassenen Reparaturen das Konto
„Reparaturaufwand“).
• Das Konto „Rückstellungen“ ist ein passives Bestandskonto, da es
einen Verbindlichkeitscharakter aufweist. Der Ausweis erfolgt in der
Bilanz zwischen Eigenkapital und Verbindlichkeiten.

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 145 ff.

126
Rückstellungen: Beispiel

Im Zuge eines Schadensersatzprozesses aus Periode 01 überweisen wir am 01.06.01 eine


Vorauszahlung in Höhe von 2.000 € an die Gerichtskasse (Gerichtskosten). Am
Bilanzstichtag (31.12.01) müssen wir befürchten, den Prozess zu verlieren und zu einem
späteren Zeitpunkt zu 70.000 € Schadensersatz verurteilt zu werden. Es ist eine
Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten zu passivieren.
Anknüpfend an die Rückstellungsbildung in Periode 01 können in Periode 02 alternativ die
Fälle a) bis d) eintreten:
a) Der Prozess geht erwartungsgemäß verloren. Das Urteil wird am 01.12. verkündet.
Wir zahlen am 20.12. durch Banküberweisung 70.000 € Schadensersatz.
b) Wir werden am 01.12. wider Erwarten frei gesprochen.
c) Wir werden am 01.12. zu 60.000 € Schadensersatz verurteilt, den wir am 20.12. an
den Prozessgegner überweisen.
d) Wir werden am 01.12. verurteilt, binnen 40 Tagen 90.000 € Schadensersatz zu
zahlen. Diesen Betrag überweisen wir am 05.01. der Periode 03 an den
Prozessgegner.
Bitte buchen Sie die angegebenen Fälle.

127
Ablauf der Buchhaltung im Laufe des Jahres

Jahresanfang: Übertragen der Werte der Bilanzposten in


das Eröffnungsbilanzkonto
Buchung der Anfangsbestände auf die aktiven und
passiven Bestandskonten
Ggf. Eröffnung von Aufwands- und Ertragskonten, die EK-
Mehrungen und -Minderungen erfassen

Im Laufe des Jahres Verbuchung der jeweiligen


Geschäftsvorfälle auf den entsprechenden Konten

Vorbereitende Abschlussbuchungen (siehe nächste Seite)

Jahresende: Ermittlung der Bestände der aktiven und


passiven Bestandskonten und Übertragen in das SBK
Jahresende: Buchen der Salden der Aufwands- und
Ertragskonten auf das GuV-Konto, dessen Erfolg (pos.
oder neg.) dann an das EK-Konto abgegeben wird

128
Vorbereitende Abschlussbuchungen (Auswahl)

• Verbuchung von Privateinlagen und Privatentnahmen


• Verbuchung der Abschreibungen
• Verbuchung von Rechnungsabgrenzungsposten
• Verbuchung der Rückstellungen
• Verbuchung des Wareneinsatzes

Vgl. Döring/Buchholz 2018: S. 154 ff.

129

Das könnte Ihnen auch gefallen