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BK Abitur

1
STILLLEBEN.................................................................................................................................................... 4
LANDSCHAFTSMALEREI.................................................................................................................................. 6
KOMPOSITION............................................................................................................................................... 7
CASPAR DAVID FRIEDRICH............................................................................................................................. 8
ROMANTIK............................................................................................................................................................9
CASPAR DAVID FRIEDRICH – LANDSCHAFTSDARSTELLUNG IN DER MALEREI IN DER ROMANTIK...............................................9
GESTALTERISCHE MITTEL.......................................................................................................................................10
SYMBOLIK EINZELNER WERKE:................................................................................................................................11
PAUL CÉZANNE............................................................................................................................................ 13
ALLGEMEINES......................................................................................................................................................13
LANDSCHAFTSDARSTELLUNG...................................................................................................................................13
CÉZANNE UND DIE MONTAGNE SAINTE-VICTOIRE.......................................................................................................14
FORMALE ASPEKTE DER LANDSCHAFTSDARSTELLUNGEN...............................................................................................14
CÉZANNES STILLLEBEN...........................................................................................................................................15
ARRANGEMENT DER STILLLEBEN + INTENTION............................................................................................................16
RAUM UND PERSPEKTIVE.......................................................................................................................................16
CÉZANNES AQUARELLE..........................................................................................................................................16
GESTALTERISCHE MITTEL.......................................................................................................................................17
ABSICHTEN:.........................................................................................................................................................19
VATER DER MODERNE:..........................................................................................................................................20
CAMILLE PISSARO‘S EINFLUSS AUF CÉZANNE.............................................................................................................20
NIEDERLÄNDISCHE BAROCKSTILLLEBEN........................................................................................................ 22
BEDEUTUNGSEBENEN DER STILLLEBEN UND IHRE SYMBOLIK..........................................................................................22
GESTALTERISCHE MITTEL.......................................................................................................................................22
BAROCKE SINNBILDER/LEITMOTIVE..........................................................................................................................23
GABRIELE MÜNTER...................................................................................................................................... 28
BIOGRAFISCHES....................................................................................................................................................28
LANDSCHAFTEN IM WERK VON GABRIELE MÜNTER.....................................................................................................28
STILLLEBEN IM WERK VON GABRIELE MÜNTER..........................................................................................................28
GESTALTERISCHE MITTEL UND ABSICHTEN.................................................................................................................29
KÜNSTLERISCHE ENTWICKLUNG MÜNTERS................................................................................................................30
BEZUG ZUR WIRKLICHKEIT......................................................................................................................................31
WOLFGANG TILLMANNS.............................................................................................................................. 32
ALLGEMEINES......................................................................................................................................................32
DIE STILLLEBEN....................................................................................................................................................32
DIE LANDSCHAFTEN..............................................................................................................................................34
GESTALTUNGSGRUNDLAGEN DER FOTOGRAFIE...........................................................................................................35
WERKBETRACHTUNGEN SCHREIBEN............................................................................................................. 37
MALEREI UND FOTOGRAFIE....................................................................................................................................37
ARCHITEKTUR...................................................................................................................................................... 41

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Abbild und Idee

Stillleben

Stillleben im Lauf der Zeit:

- Holländischer Namensursprung: „stillleven“


 Bezeichnet leblose und unbewegte Gegenstände
 Kam 1650 das erste Mal auf

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Antike:

- Maler der Antike strebten danach, Motive des Alltags naturnah


wiederzugeben
- Griechische Antike: vor allem Mosaike in römischen Kopien
- Römische Kunst: Fresken mit Stillleben

Mittelalter:

- Es gab Stillleben nicht


- Fokus lag auf dem Jenseits, nicht auf Irdischem

Goldenes Zeitalter der niederländischen Malerei:

- Blütezeit des Stilllebens: 17. Jahrhundert, Zeit des Barock


- Begründet sich durch die religiöse, politische und wirtschaftliche Situation
der Niederlande
 In 2 Teile verfallen
1. Der Katholische, absolutistische Teil im Süden der von Spanien
regiert wird -> „Flandern“
 In der Kunst eher große, prachtvolle Bildformate
2. Calvinistisch-Protestantischer, republikanischer Norden ->
„Holland“
 Kleinere, beschaulichere Bilder
 Diese weisen oft gedämpfte Farbtöne auf, tendieren zur
Monochromie
- Viele Maler spezialisierten sich auf bestimmte Typen von Stillleben
 Blumen- und Kuchenstück, Jagdbeutebild, Früchte-, Frühstücks-,
Markt-, Waffen- und Musikinstrumentstillleben
 In Universitätsstadt: Bücherstillleben
- Wie die Künstler der Renaissance, so fühlten sich die des Barock als
Forscher und Naturwissenschaftler
- Man versuchte die Dinge in perfekter Stofflichkeits-, Körper- und
Raumillusion wiederzugeben
- Die Reformen und Gegenreformen lösten Verunsicherung auf
- 80-jähriger Krieg (Spanien gegen Niederlande, 1568-1648) und 30-jähriger
Krieg (Katholiken gegen Protestanten, 1618-1648)
 Machten Nichtigkeit der irdischen Existenz bewusst

- Motive: Vanitas-Motiv (Vergänglichkeit), Memento-Mori (Gedenke des


Todes), Carpe diem (Nutze den Tag)

Die Aufwertung des Stilllebens im 19. Und 20. Jahrhundert

5
- Realismus und Impressionismus: an der Naturbeobachtung interessiert,
lehnte aber Symbolische Überhöhung ab
- Vor allem Impressionisten ging es darum, Atmosphäre und Licht
wiederzugeben
- Das Streben der Kunst nach Autonomie (l’art pour l’art) beschäftigte Paul
Cezanne und die Kubisten
 Sie abstrahieren vom Naturvorbild und verzichteten immer mehr auf
mimetische (nachahmende) Elemente
 Fotografie beschleunigt den Prozess der Entwicklung -> übernahm
das reine Abbilden
- Einige Künstler malten nach 1900 verstärkt abstrakter
- Andere, wie Vincent Van Gogh, der zum Expressionismus gehört, blieben
dem Gegenstand treu und fanden eine emotionale, gefühlsbetonte Linie
- Surrealismus: Welt des Traumes, des Unterbewussten
- Popart der 1960er: Alltagsgegenstände erhielten ein Eigenleben durch
Monumentalisierung oder wurden in ironischer Weise heroisiert

Landschaftsmalerei
Landschaftsmalerei im Lauf der Zeit:

Antike:

6
- In griechischer und römischer Antike in Fresken oder als Mosaiken an
Wänden
- Schauplätze eines glückseligen, idyllischen Lebens auf dem Lande

Renaissance:

- Abbildung der sichtbaren Wirklichkeit


- Die Welt wird in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit beobachtet und erfasst

Barock:

- Landschaftsbilder werden zu Dokumenten sich verändernder


gesellschaftlicher Entwicklungen
- Vorstellungen + Ideen über das Wesen der Natur und der Beziehung des
Menschen zu ihr

Romantik:

- Landschaftsdarstellung eröffnete den Künstlern die Möglichkeit des


Ausdrucks von subjektiven Gefühlen, von Stimmungen und Sehnsüchten
- Religiös begründete Versenkung in Erhabenheit der Natur führte zu
künstlerischen Reflexionen über Leben und Tod in Landschaftsbildern
- Bei Caspar David Friedrich verbindet sich dies mit versteckter politischer
Symbolik

Expressionismus:

- Innere Emotionen, der Ausdruck von Leidenschaft und Pathos


- Landschaftsbilder der Expressionisten: Deformation der natürlichen Formen
und autonome Farben wurden zu wesentlichen Ausdrucksträgern

Impressionismus:

- Pleinairmalerei: Künstler malten ihre Bilder in der freien Natur, malten vor
dem Motiv; Auftrag in lockeren, kurzen Pinselstrichen
- Wahrnehmung der unmittelbaren optischen Gesamtwirkung der Dinge, der
Verzicht auf eine geschlossene Komposition -> Ausdruck eines neuen
Sehens
- Beobachtung der sich ändernden atmosphärischen Bedingungen, die
Wiedergabe von Lichtreflexen, farbige Darstellung von Schatten

Komposition

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Unter Komposition versteht man im Allgemeinen die formale Anordnung der
bildnerischen Elemente (Linie, Fläche, Farbe) zu einem Ganzen auf der
Bildfläche.

- Beschreibung des Bildaufbaus: Position dieser Elemente und ihre


Beziehung zueinander im Bildformat (oben, unten, links, rechts)
- Die Kunst der Komposition besteht in der Regel in der spannungsvollen
Anordnung der einzelnen Bildelemente zueinander, mit dem Ziel, ein
ausgewogenes Bildganzes zu erzeugen
- Komposition organisiert in gewisser Weise die „Wanderung“ des Auges im
Werk
- Mit besonderen Kompositionsformen können Ausdrucksqualitäten wie
Ruhe, Bewegtheit und Dynamik erzielt werden

Sichtbare Richtungen/Linien und gedachte Richtungen/Linie

- Grenzen zwischen Farbflächen oder deutliche Verbindungen in Farben und


Formen, auch Richtungen aus Gestik und Haltung
- Für den Bildaufbau wichtige, nicht direkt sichtbare Linien ->
Symmetrieachsen, Blickrichtungen, Bewegungsrichtungen
- Richtungsvielfalt, dominierende Richtungen -> Senkrechte, Waagerechte,
Diagonale, Schrägen, geschwungene oder kreisende Richtungen, Bögen

Flächen/Formen und ihre Anordnung/Verteilung im Format/Bildordnungen

- Beziehungen von Farbflächen und Farben zueinander in der


Bildfläche/Grundfläche -> zu wenig, zu groß, zu klein, zu viel
- Schwerpunkte, Verteilung von Betonungen
- Reihung, Streuung, Verdichtung, Rhythmus, Symmetrie/Asymmetrie
- Goldener Schnitt, harmonische Flächen- und Streckeneinteilungen
- Dreieckskomposition oder andere klar auf eine geometrische Grundform
beziehbare Anordnungen (-> Kreiskomposition)

Wirkung

- Streng, klar, ruhig, spannungsvoll, ausgewogen, bewegt/dynamisch,


unruhig, dramatisch
- Die Komposition kann auch etwas besonders hervorheben oder betonen
 Gestaltungs- bzw. Ausdrucksabsicht -> Bedeutung

Caspar David Friedrich

„Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst

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siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass
es zurückwirke auf andere von außen nach innen. (...) Der edle Mensch
(Maler) erkennt in allem Gott, der gemeine Mensch (auch Maler) sieht nur
die Form, nicht den Geist.“

- Heute einer der bedeutendsten Künstler der Frühromantik


- Themen seiner Werke: Landschaftsmalerei, Religion, Allegorien zu
Einsamkeit, Jenseitsvorstellungen und Erlösungshoffnungen
- Friedrichs von Melancholie geprägtes Welt- und Selbstverständnis wird als
exemplarisch für das Künstlerbild in der Epoche der Romantik gesehen

Romantik

- Eine sich in ganz Europa ausgebreitete Kulturbewegung -> Zeit der


französischen Revolution Ende des 18.Jahrhunderts und den Revolutionen
in vielen Ländern des Kontinents von 1848 einordnen
- In der Romantik wurde die Natur von vielen neu Entdeckt und geschätzt
- Ort der Freiheit, der Schönheit, des Trostes -> Menschen suchten etwas
Bleibendes, Beständiges
In der Zeit der Landflucht, der zunehmenden Verstädterung, der
Industrialisierung, der Unterdrückung von liberalen und freiheitlichen Ideen, der
Verfolgung von Politischen Gruppen betrachteten die Menschen die Natur nun
mit anderen Augen
- Natur wurde immer stärker zum Erlebnis- und Sehnsuchtsraum

Caspar David Friedrich – Landschaftsdarstellung in der Malerei in der Romantik

- Die Natur und Landschaft als Seelenlandschaft umgedeutet


- CDF setzte seine Landschaftsgemälde im Atelier aus in der Natur
skizzierten Einzelmotiven zusammen
- Landschaft und Natur werden zum Träger symbolischer Bedeutungen, zu
Spiegelbildern persönlicher Stimmungen und eines melancholischen
Lebensgefühls
- Bilder sind Ausdruck des Wunsches und Verlangens, aus der vergänglichen
Wirklichkeit das Ewige und Dauerhafte herauszufiltern – jenseits der reinen
Naturnachahmung
- Hintergrund: stark gefühlsbetontes, allumfassendes pantheistisches (= Gott
ist eins mit dem Kosmos und der Natur) Naturerlebnis, das einem religiösen
Erlebnis gleichkommt
- Offenbarung Gottes wird in der Natur gesucht
- Der protestantisch erzogene CDF glaubte daran, dass sowohl die Natur als
auch ihre Darstellung in der Malerei, den Menschen zu Gott führen könnte

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 Dies sollte bei seinen Bildern, die selten allgemein verständliche
Symbole oder eindeutige Botschaften enthalten, über das Gefühl
geschehen, dass im Betrachter erzeugt wird
- Die immer wieder eingesetzten Rückenfiguren bieten sich beim Betrachten
als Identifikationsfiguren an und übermitteln ihre Situation an die
Betrachtenden weiter, bleiben aber allgemein und zeigen das Über-
Individuelle dieser Seh-Erfahrung

Gestalterische Mittel

Motive:
 Weite Landschaften der norddeutschen Gegend (Riesengebirge,
Sächsische Schweiz, Harz, Böhmen), seine Heimat an der Ostsee
(Greifswald), Dresden

Bildelemente:
 Rückenfiguren, Mittelalterliche Ruinen / gotische Kirchen,
Segelschiffe, Eichen, Mond, Sonne, Kreuz

Lichtsituationen/Tageszeiten:
 Mondlicht (Nacht/Abend), Morgenlicht (Sonnenaufgang), Abendlicht
(Sonnenuntergang)

Malweise:
 Schichtenmalerei in Öl-Lasurtechnik
 Linearer von der Zeichnung bestimmter Malstil (= Umrisse der
Formen grenzen sich voneinander ab)
 Valeuristisch
 Darstellung von Stofflichkeit und Plastizität ist deutlich ausgeprägt
und erzeugt mit großer Detailtreue zeichnerische Genauigkeit

Farbe/Kontraste:
 Gegenstandsfarbe/Lokalfarbe
 ausgeprägte Hell-Dunkel-Kontraste bei zurückgenommener, toniger
Farbigkeit

Bildraum/Raumtiefe:
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 Die modellierten Licht-Schatten-Werte und Hell-Dunkel-Kontraste
erzeugen einen tiefen Bildraum
 Bildraum ist häufig aus bildparallelen, einander überschneidenden
Schichten (Vordergrund/Mittelgrund/Hintergrund) aufgebaut
 Klassische Elemente zur Erzeugung von Raumtiefe (Überdeckung,
Größenverhältnisse, Farb- und Luftperspektive) werden eingesetzt

Bildaufbau/Bildkomposition:
 Wirkt häufig streng und geordnet, auf den Inhalt und seine Bedeutung
bezogen
 Oft Verwendung von Symmetrien und Betonung der Bildmitte
 Häufig abgeschlossene und ruhige, eher harmonisch ausgeglichene
Bildwirkungen

Symbolik:
 Sonnenstrahl durch die Wolken -> Zeichen von Gott
 Rückenfigur -> in die Person hineinversetzen
 Eichenbaum -> starkes, widerstandsfähiges Leben
 Mond -> Sohn Gottes
 Tanne -> Hoffnung
 Fels -> Glaube
 Abgebrochener Ast -> Vergänglichkeit
 Kreuz -> Glaube/Tod, Leiden/Hoffnung/Erlösung
 Anker -> Heimkehr/ Halt, Festigung im Glauben/Hoffnung
 Schnee -> Auferstehung
 Efeu -> unsterbliche Seele, fortdauernde Liebe
 Fenster -> Hoffnung, Sehnsucht
 Schiff -> Einsamkeit, Sehnsucht
 Schwarzer Rabe -> Tod

Friedrich hat zu der Zeit gelebt, als Napoleon viele Teile Europas besetzt hat ->
Er hasste die Franzosen und freute sich, dass Napoleon besiegt worden war. Er
wollte auch Einheit und Freiheit für Deutschland -> ein Gemälde von ihm zeigt
einen Einsamen französischen Soldaten im dichten deutschen Wald; ein
umgehackter Baumstumpf und eine Krähe sind Zeichen dafür, dass der Soldat
keine frohe Zukunft vor sich hat

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Symbolik einzelner Werke:

 Symbol im Kontext: Altdeutsche


Tracht – Symbol für Protest und
Solidarität für die Republikaner

„Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“

 Vergänglichkeit

„Landschaft mit Grab, Sarg und Eule“

 Landschaftsbild als eine Gestaltung


einer patriotischen Stimmung um die
Zeit der Befreiungskämpfe in den
deutschen Staaten
 Symbolik: Synonym für Deutschland
-> durch die Besatzung der Franzosen
beschädigt
 In der Umgebung des Baumes deutet
sich aber schon eine Besserung an ->
aufgehendes Tageslicht
„Der einsame Baum“

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Paul Cézanne

„Die Kunst ist eine Harmonie, die Parallel zur Natur verläuft; was soll man von
Dummköpfen halten, die behaupten, dass der Künstler der Natur immer
unterlegen ist?“

„Die Landschaft spiegelt sich, vermenschlicht sich, denkt sich in mir. Ich
objektiviere und fixiere sie auf meiner Leinwand. Der blaue bittere Duft der
Pinien in der Sonne muss sich vermählen mit dem grünen Geruch der Wiesen
und dem Hauch der Felsen des fernen Marmors vom Sainte-Victoire-Gebirges.
Das muss man wiedergeben, und zwar allein in den Farben, ohne Literatur. Ich
denke an nichts, wenn ich male, ich sehe Farben, sie ordnen sich, wie sie wollen,
alles organisiert sich, die Bäume, Felder, Häuser durch Farbflecken. Die Farben
sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen“

„Licht kann man nicht reproduzieren, man muss es durch etwas anderes
darstellen, durch Farbe.“

„Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen“

Allgemeines

- Cézanne hält an einem sehr traditionellen Themenrepertoire fest


(Landschaften, Portraits, Stillleben, Figurenkompositionen (die Badenden))
- Cézanne verzichtet weitestgehend auf Zeitbezüge
 Dieses Festhalten an zeitlosen Genres gibt ihm jedoch in formaler
Hinsicht den größeren Spielraum für neue Sehweisen
- Gängige Mittelformate
- Knapp die Hälfte der Leinwände: von 46x55cm bis 73x92cm
 Gut und praktisch für die Pleinairmalerei

Landschaftsdarstellung

- Es gibt keine Modellierungen, keine Linien -> es gibt nur Kontraste (nicht
durch Schwarz und Weiß sondern von der farblichen Empfindung
- Es dominieren Motive aus seiner Heimatstadt Aix-En-Provence
- Häufige Motive: Pinienwälder, einzelne Baumgruppen, Montagne Sainte-
Victoire, Jas de Buffan (Ort, an dem sein Atelier steht + Anwesen seiner
Familie, L’Èstaque (Fischerdorf), Château Noir, Steinbruch von Bibémus
- Natur nicht nachahmen, sondern sie repräsentieren
- Flächenhafte Elemente, Reduktion auf geometrische Formen, Aufheben der
zentralperspektivischen Wahrnehmung, Neudefinition des Bildraumes

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- Kunst besteht nicht im Nachahmen der Natur, sondern im Erfinden farbiger
Äquivalente
- Impressionistische Darstellung von Landschaften stellte Cézanne nicht
zufrieden -> experimentiert mit Spachteltechniken und gab den Motiven
wieder mehr Struktur
- Sein Diktum „Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und
Zylinder zurückführen“ machte Cézanne zum „Vater der Moderne“
- Malweise äußert sich in chromatisch abgestuften Farbflecken, die aus
nebeneinander liegenden Pinselstrichen bestehen
- Werke sind gegenständlich erkennbar, aber aufgebaut aus ganz
ungegenständlichen Farbflecken
- Farben haben überall die gleiche Intensität

Cézanne und die Montagne Sainte-Victoire

- 18km langes Gebirgsmassiv aus Kalkstein


- Wenige Kilometer östlich von Aix-En-Provence
- Cézanne malt 38 Gemälde und unzählige Aquarelle und Zeichnungen von
diesem Gebirgsmassiv

Formale Aspekte der Landschaftsdarstellungen

- Anordnung der Motive:

 Cézanne verzichtet auf Staffagefiguren (wie man sie von Caspar David
Friedrich kennt) -> bietet dem Betrachter keinerlei
Identifikationsfiguren
 Selbst die oft winzigen Architekturansichten bieten selten Halt, so dass
in den Landschaftsansichten jeglicher menschliche Maßstab fehlt

- Proportionen:

 Je nach Anordnung variiert Cézanne Entfernungen und verändert


Dimensionen

- Lichtführung:

 Verzichtet auf eindeutig gesetzte Lichtbahnen


 Helldunkel der Körperschatten bleibt manchmal eigentümlich
unbestimmt
 Auf Schlagschatten und Glanzlichter werden komplett verzichtet
 Weder Hinweise zu Tages- noch zu Jahreszeit

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- Raum und Linearperspektive:

 Cézanne verschiebt die Perspektive oftmals durch geringfügige


Blickwinkelverschiebungen, streckt Fluchtlinien -> schwächt sie ab
oder hebt sie ganz auf, wenn es der Festigung der Komposition dient
 Gerne blockt Cézanne Raumtiefen durch horizontal gesetzte
Bildelemente ab
- Raum und Luftperspektive:

 Durch seine farbigen Verflechtungen werden Vorder- Mittel- und


Hintergrund zu einer Fläche zusammengezogen
 Verteilung von Farben unter Flächenrhythmischen Gesichtspunkten im
Vordergrund -> Bildeinheit im Sinne der Cézann’schen Bildharmonie
parallel zur Natur zu gewährleisten

Cézannes Stillleben

- Licht, Farbe, Farbauftrag:

 Sämtliche Stilllebenarrangements im Atelier aufgebaut -> im diffusen


Atelierlicht können die Volumina seiner Objekte stärkere hervortreten
als im prallen Tageslicht
 Stil Cézanne der reifen Jahre mit modulierender Farbweise und
multiperspektivischer Draufsicht
 Der Hintergrund ist in harmonisch gegliederte Farbrechtecke
aufgeteilt, die das kompositorische Gesamtgefüge stützen, aber mit
einer abbildhaften Wiedergabe nichts mehr zu tun haben
 Gegensatz zu Landschaften, bei denen sich die Motive immer mehr in
Taches auflösen: Die Objekte in den Stillleben bleiben stärker als
geschlossene Form erhalten und werden nicht selten durch dunkle
Umrahmungen gezielt abgegrenzt
 Trotzdem arbeitet Cézanne mit Farbmodulationen und seinen Taches
 Die Wahl seiner Motive ist im Gegensatz zum Barock schlicht und
einfach
 Formen seiner Gefäße sind meist schlicht, kunstlos und tauchen immer
wieder in verschiedenen Zusammenhängen auf
 Bei den Früchten bevorzugt er einfache Rundformen wie Äpfel,
Zwiebeln, Birnen oder Pfirsiche -> meistens befinden sich diese auf
weißen Tüchern oder einer blauen Decke
 Hintergrund bleibt zumeist neutral unbestimmt
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 Wenige horizontale oder leicht diagonale Raumlinien bleiben vage

Arrangement der Stillleben + Intention

- Cézanne ordnet die Früchte so an, dass Farbkontraste entstehen -> grüne
gegen rote Töne, gelbe gegen blaue
- Er dreht die Früchte und legt sie so an, wie er sich es vorstellte
- Durch die kunstvollen Arrangements entrückt Cézanne die Objekte ihrer
zugewiesenen Aufgabe -> das Vorhandensein der Äpfel und Krüge ist
abgekoppelt von der direkten Verbindung zum Menschen, zu seinem
Handeln, zu seinen dekorativen Bedürfnissen
- Ebenfalls gänzlich abgekoppelt von der symbolischen, moralischen und
religiösen Aufgabe
- Ansonsten beziehen die Objekte ihre einzige Legitimität aus ihrer Form-
und Farbsubstanz, die der Gesamtlogik des bildnerischen Gefüges
untergeordnet ist

Raum und Perspektive

- Die meisten Motive sind perspektivisch so wiedergegeben, dass die


Raumlogik, welche von einem festen Betrachterstandpunkt ausgeht, ins
Wanken gerät
 Es sind Objekte aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben bzw.
gibt es instabile Konstruktionen, die Objekte scheinen gar nicht mehr
ganz auf dem Tisch zu stehen
- Auch die in die Raumtiefe weisenden Kanten gehorchen selten einer
perspektivisch eindeutigen Ordnung
- Durch diese Multiperspektiven wird paradoxerweise zum einen die
Räumlichkeit der Objekte betont und zum anderen die Flächigkeit des
Bildraums verstärkt

Cézannes Aquarelle

- Insgesamt 645 Bilder


- Aquarelle erfordern ein besonders freies, malerisches Verfahren
- Aquarelle verkörpern eine ganz andere Weise des Sehens, Verlangt nach
einer ganz eigenen Art der Umsetzung
- Cézanne setzt in seinen Vorzeichnungen nur wenige Orientierungslinien
- Cézanne trägt bei der farblichen Umsetzung jede Farbschicht einzeln auf
und lässt sie zunächst vollständig trocknen
- Die Farbschichtungen vermischen sich erst im Auge des Betrachters
 Entspricht Cézannes Prinzip der Farbmodulationen noch viel
konsequenter als in den Gemälden
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- Das Papier ist im Aquarell weit mehr als nur Bildträger, es wird zu einer
zentralen gestalterischen Komponente; das Weiß des Papiers ist nicht nur
der Bildgrund, sondern verkörpert gleichzeitig das hellste Licht im Bild
- Das Papier erfährt plastische Qualitäten, etwa als Auslassung auf einem
konvex (nach außen gewölbt) gewölbtem Objekt im Sinne einer
Lichtreflexion
- Die im Aquarell noch viel stärker umgesetzte Abstrahierung der Motive auf
wenige Andeutungen entspricht Cézannes Prämisse, im Sinne eines
autonomen Kunstwerks parallel zur Natur zu arbeiten, noch konsequenter
als in seinen Gemälden

Gestalterische Mittel

Malweise:
 Flächig angelegte Gestaltung
 Stark changierende Farbdifferenzierungen innerhalb einer Fläche
 Farbkontraste (Komplementär- , Kalt-Warm, Quantitätskontrast)
 Relativ kurze Pinselstriche, sorgfältig und rhythmisch gesetzt, zum
Teil parallel, diagonal oder sich kreuzend
 Duktus klar erkennbar
 Licht aus der Differenzierung der Farben und den Farbkontrasten
erzeugt
 Kein klassisches Hell-Dunkel

Farbe:
 Übersetzt den klassischen Hell-Dunkel-Valeur in Farbabstufungen
 Moduliert Farben, indem er vielfältige Abstufungen innerhalb weniger
Farbtöne schafft -> Koloristischer Farbumgang
 Reduzierte Palette: will mit der Malfarbe die Wirklichkeit ins Bild
übersetzen, die er selbst empfindet
 Farbe ist befreit von der alten Aufgabe, Dinge naturgetreu zu zeigen ->
Farbe gewinnt ein Eigenleben und eine neue Intensität
 Gegenstandsfarbe
 Folgt im Malprozess aber einer eigenen Farblogik

Farbauftrag:
 Abstrahiert die Naturform zu Farbflecken, immer derselbe Duktus
 Teilweise lösen sich Konturen ganz auf
 Baut seine Bilder aus parallelen, meist diagonal gesetzten
Pinselstrichen auf, die die gesamte Bildfläche wie ein dichtes Gewebe
rhythmisch überziehen

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 Jeder Pinselstrich steht in Bezug zu allen anderen, weshalb Cézanne
teilweise gleichzeitig an verschiedenen Stellen des Bildes arbeitet
 Farbflecken jeder Farbe finden sich überall im Bild auf ->
Gleichgewicht

Komposition:
 Farbe ist Hauptmittel der Komposition
 Baut seine Bilder aus Farbflecken auf
 Verfälscht teilweise die Wirklichkeit und malt das, was für ihn
Bildkompositorisch richtig erscheint

Licht:
 Keine eindeutige Lichtquelle und Schattensetzungen
 Meistens gleichmäßiges, leidenschaftslos wirkendes Licht
 Bewusster Verzicht auf Schlagschatten

Raumdarstellung:
 Betont bewusst die Zweidimensionale
 Kein illusionistischer Bildraum mit Linearperspektive, Luftperspektive
und Naturalismus
 Teilweise entsteht Verwirrung, wo hinten und vorne ist, weil sich Nähe
und Ferne überlappen
 Gewisse Räumlichkeit durch warme Töne (wirken näher) und kalte
Töne (wirken ferner) -> Kalt-Warm-Kontrast und Farbperspektive
 Oft mehrere Betrachterstandpunkte gleichzeitig innerhalb eines Bildes

Körperdarstellung:
 Körperlichkeit der Gegenstände wird mehr über die Farbe entwickelt
als über Hell-Dunkel
 Gegenstände werden in ihrer Beschaffenheit angeglichen
 Verlieren dadurch ihre Stoffliche Anmutung (z.B. ob
etwas eher glatt oder rau ist)
 Cézanne behandelt alle Bildgegenstände in ihrer
Stofflichkeit gleich
 Reduziert bewusst alle Objekte zu einfachen geometrischen Formen
wie Kugel, Kegel und Zylinder

Abbildhaftigkeit:
 Cézanne malt immer vor dem Motiv -> Pleinairmalerei (im Freien)
 Ausgangspunkt für ihn ist die Naturbeobachtung
 Gleichzeitig herrschen in seinen Gemälden eigene Gesetze, denen sich
das Vorbild unterordnen muss

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 Es geht ihm nicht darum, den optischen Eindruck wiederzugeben,
sondern er entwickelt ein malerisches System, das neben der
Naturabbildung steht
 Er systematisiert, fasst zusammen, vereinfacht was er sieht
 Er gliedert die Bildfläche
 Werk bekommt Unabhängigkeit und wird autonom von den Gesetzen
der sichtbaren Realität
Wirkung von und der Umgang mit Proportionen und Perspektive:
 Perspektive meist aus Augenhöhe – oft verschiedene Blickwinkel in
einem Bild -> siehe Stillleben
 Größenverhältnisse in der Landschaft scheinen passend, sind jedoch
nicht klar definiert
 Lichteinfall ebenfalls nicht eindeutig
 Perspektive, Proportion, Horizont sind der Bildkomposition
untergeordnet
 Wirkung ergibt sich aus dem freien Umgang mit gestalterischen
Mitteln
 Farbe bestimmt die Wirkung
 Cézanne orientiert sich wenig an akademischen Bildregeln, sondern
entwickelt alles aus seiner subjektiven Seherfahrung heraus

Absichten:

- „Beim Malen gibt es zwei Dinge, das Auge und das Gehirn. Beide müssen
sich gegenseitig unterstützen. Man muss an ihrer wechselseitigen
Entwicklung arbeiten, am Auge mittels des Studiums der Natur, am Gehirn
mittels der logischen Entwicklung und Ordnung der künstlerischen
Erlebnisse“
- Bildkomposition ist ein sehr wesentlicher Gestaltungspunkt
- Keinerlei moralische, religiöse oder symbolische Botschaften
- Gegenstände selbst werden nicht gemalt, um daran Plastizität und
Stofflichkeit möglichst genau und naturgetreu wiederzugeben (auch wenn
gelegentlich Plastizität zu finden ist)
- Verzicht auf eine stark ausgeprägte Plastizität der Bildgegenstände allein
durch Hell und Dunkel
- Das Auge nimmt nicht Dinge oder Eigenschaften wahr, sondern „Sensation
colorées“ -> (Seh- und Farbdaten). Diese existieren nur in der Arbeit des
Sehens, im Bild sind sie bereits übertragen, geordnet und einer Logik
unterworfen
- Verzicht auf die Darstellung von Stofflichkeit
- Form und Farbe werden die Ausgangspunkte für den Maler, nicht mehr
allein die Natur

19
- Weitgehender Verzicht auf klassische Tiefenräumlichkeit oder klar
konstruierte Perspektiven
- Fragen nach dem Sehen, der Wahrnehmung und der Autonomie
- Verzicht auf Wiedergabe bestimmter, auch wechselnder Licht-Schatten-
Verhältnissen
- Das Bild steht vielmehr gleichberechtigt neben der Natur/dem Vorbild, es
wird autonom und kann nicht mehr aus dem direkten Vergleich mit der
Naturwirklichkeit verstanden werden
- Nicht der flüchtige Schein soll eingefangen werden, wie es eigentlich üblich
war im Impressionismus, sondern der in der Natur beobachtete Gegenstand
in seinen zeitunabhängigen, absoluten Sein
- Das Vorbild wird somit monumentalisiert und ist zeitlos

Vater der Moderne:

- Wurzel Cézannes liegt zwar im Impressionismus, löst sich aber davon ab


- Cézanne beeinflusst vor allem den Kubismus (Picasso und Braque) und die
abstrakte Malerei
- Farbe verwendet er, um Volumen zu erzeugen, im Sinne von
Farbmodulierung (Abstufung von Farbtönen)
- Ziel ist ein harmonisches Zusammenspiel verwandter Farben
- Die Formen werden auf Kugel, Kegel und Zylinder reduziert
- Cézanne hebt die traditionelle Perspektive bzw. den eindeutigen
Betrachterstandpunkt zu Gunsten einer Mehransichtigkeit in den
Gegenständen auf
- Sein Ziel ist das „reine Auge“, nicht die Wiedergabe des Gegenstandes,
sondern die Harmonie aller Bildteile , die er im Wesentlichen durch die
Harmonie der Farbtöne anstrebt

Camille Pissaro‘s Einfluss auf Cézanne

Pissaro rät Cézanne:

- Die dunklen Farben von seiner Palette zu verbannen, stattdessen eine helle
Palette mit dünnerem Farbauftrag zu wählen
- Die Natur gewissenhaft zu beobachten, ohne eigene Deutung, ohne
Hinzufügung von Fantasie
- Auf lineare Umrandungen der Formen zu verzichten, diese sollten sich
vielmehr durch die Abstufung der Farbwerte ergeben
- Das Bild nicht Stück für Stück in Angriff zu nehmen, sondern überall im
Bild simultan Farben in genauer Beobachtung der Tonwerte anzubringen

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- Mit kürzeren, rhythmischeren Pinselstrichen zu arbeiten. Das Auge soll
dabei nicht auf einen Punkt fixiert bleiben, sondern immer alles im Blick zu
haben
- Nicht nach Regeln und Prinzipien vorzugehen, sondern nach der eigenen
Wahrnehmung und Empfindung

 Cézanne übernimmt die Empfehlungen Pissaro’s und arbeitet


zusammen mit ihm intensiv vor dem Motiv
 Auch wenn Cézanne in der Zeit 1872-77 im engen Kontakt mit den
Impressionisten steht, streben seine Bilder dennoch in eine andere
Richtung
 Er arbeitet zwar vor dem Motiv mit einer hellen Palette, dennoch sucht
er nicht den Zauber des Augenblicks und den flüchtigen Eindruck, den
die Impressionisten mit schnellen Pinselstrichen auf die Leinwand
bannen
 Die Impressionisten sind fasziniert von flirrenden Lichtatmosphären,
wohingegen Cézanne eine feste, gestaltgebende Energie aus Farbe
darstellt, unabhängig von der Tages- oder Jahreszeit

„La montagne Sainte-Victoire “, Paul Cézanne

21
Niederländische Barockstillleben

- Der Vanitas-Gedanke ist eine durchgängige Grundidee der barocken


Stillleben-Malerei, der auch in beinahe allen anderen Stillleben-Themen
mal mehr, mal weniger anklingt

Bedeutungsebenen der Stillleben und ihre Symbolik

- Stillleben sind einerseits Ausdruck von Selbstbewusstsein und Besitzerstolz


des zu Wohlstand und Macht gekommenen Bürgertums Hollands
- Andererseits erhalten die Stillleben in ihrer Wirkungsgetreuen Darstellung
aber fast immer auch moralische und sinnbildhafte Aussagen, Appelle und
Hinweise für die Lebensweisen der Betrachtenden
 Stark auf religiöse Ebene bezogen, die in der protestantisch-
calvinistischen Gesellschaft Hollands stark ausgeprägt war

Gegenpole:
- Das Zeitbedingte Bewusstsein der Abhängigkeit und Gott und das Wissen
um die Eigene Vergänglichkeit, dazu religiöse Tugenden wie Demut,
Bescheidenheit und Nächstenliebe:
- Welt des dargestellten Reichtums:

 Oft sind Stillleben auch Ausdruck eines Spagats zwischen dem


deutlich zur Schau getragenen Wohlstand und Luxus, dem Vorführen
eines ausgesuchten Geschmacks für Schönes, Besonderes, Kostbares
oder Exotisches und auf der anderen Seite dem moralisch-religiösen
Anspruch an eine angemessen bescheidene Lebensführung nach den
Regeln Gottes und der Kirche

22
Gestalterische Mittel

- Vordergründiges erstes Ziel der holländischen Stilllebenmalerei des Barock


ist es, die dargestellten Dinge so anschaulich, greifbar und
wirklichkeitsgetreu wie möglich darzustellen
- Feine und detaillierte Malerei, vorzugsweise mit Ölfarben, die lasierend bis
deckend in Schichten übereinander aufgetragen werden
- Feinste Details werden genau beobachtet und im Bild wiedergegeben
- Farbe als Lokal- und Gegenstandsfarbe wird verstärkt durch eine sehr
nuancenreich Hell-Dunkel-Modellierung mit Licht und Schatten
- Formen werden sehr wirklichkeitsgetreu und im Detail wiedergegeben
- Plastizität durch Hell-Dunkel-Modellierungen und insbesondere die
Darstellung von Stofflichkeit/Materialität ist sehr wichtig für die Wirkung
der Bilder
- Genaue Darstellungen von Oberflächen, Materialien und Formen werden
oft sogar bewusst gegenübergestellt und in Kontrasten verstärkt (weich –
rau)
- Vorliebe für Licht- und Schatteneffekte finden sich auch in der
Stilllebenmalerei wieder -> bewusst inszenierte Lichtsituationen mit
dunklen Bildzonen und betonten Lichtern, Lichtreflexen und Höhungen
erzeugen ein abwechslungsreiches und spannungsvolles Hell-Dunkel im
Bild
- Die räumliche Wirkung der Stillleben wird mit perspektivischen Mitteln
und durch Schichtung, Staffelung und Überdeckung – bei insgesamt
geringerer Raumtiefe – erzeugt und auch wirkungsvoll zur Betonung
eingesetzt
- Die Bildkomposition wird in den Stillleben ein sehr wesentlicher
Gestaltungspunkt. Häufig spielt der Bildaufbau mit streng-geometrischen
Elementen (vertikale und horizontale, eher statisch-ruhige Achsen und
Richtungen, die das Bild verankern und eher stabilisieren, z.B. Tischkanten,
senkrecht gestellte Flaschen und Gläser...) gegenüber Schrägen sowie
kurvig geschwungenen Elementen, die für Bewegung und Belebung sorgen
können
- Kompositionsschemata wie die Dreieckskomposition oder der Aufbau um
das Bildzentrum herum, lockere Reihungen und Streuungen finden sich in
vielen der Stillleben. Diese Kompositionsprinzipien werden als
wirkungsvolle Gestaltungsmöglichkeit bewusst eingesetzt und lassen sich
beim genauen betrachten z.B. durch Richtungsverläufe, durch die Hell-
Dunkel- und Farbverteilung, durch besondere Schwerpunkte und freie
Entsprechungen oder gar Symmetrien, durch Verdichtung oder Verteilung
u.a. nachvollziehen und grafisch anschaulich machen

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Barocke Sinnbilder/Leitmotive

Apfel, Pfirsich:
 Der Sündenfall aber auch Genuss, Sinnlichkeit; verwesende, faulende
Früchte und modernde Pflanzen: Endlichkeit des Daseins

Gemalte Bilder:
 Hinweis auf Bedeutung und Rang des Auftraggebers/Besitzers

Blumen und florale Ornamente:


 Verwelken schnell in ihrer Pracht und Schönheit, Vanitas;
Offenbarung Gottes, Verherrlichung Gottes in den Werken; drei
Nelken für die Dreifaltigkeit; Symbole des Heils

Brot und Wein:


 Abendmahlsymbolik, Leib und Blut Christi, Anspielung: Eucharistie;
Nahrungs- und Genussmittel

Bücher, Folianten:
 Anspielung auf nutzlosen Zeitvertreib und die eitle Wissenschaft; bei
rechtem Gebrauch können sie auch für Belehrung, Erbauung und
Erkenntnis stehen; offenes Buch: Lauf des Lebens

Erdbeere, süße Früchte:


 Genussmittel und Vorgeschmack auf die Süße im Paradies

Eule oder andere Nachtvögel:


 Sinnbild der Seele und der Auferstehung; Symbol für Weisheit; im
Barock eher als Totenvogel gesehen, der auf die Endlichkeit des
Daseins verweist

Felder, Wiesen, Wüsten:


 Unfruchtbarkeit, Endlichkeit des Lebens

Fisch (Hering):
 Fastenspeise, Speise armer Leute, Symbol Christi in Verbindung mit
dem Abendmahl

Fleisch:
 Hinweis auf die Verführbarkeit des Menschen (schwaches Fleisch)

Fliege, Insekt:

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 Symbol für Kurzlebigkeit, Krankheit, Tod und Teufel (hebr. Beelzebub
= Herr der Fliegen)

Gefäße (meist zerbrochene, umgefallene Gläser, Schalen, Töpfe usw.):


 Eitelkeit des Irdischen, Vanitas, Memento Mori, Sinnentlehrung des
irdischen Lebens, fehlende Ordnung

Gläser, Kelche, Pokale, Flaschen (leer/fast leer):


 Endlichkeit -> entleertes, ausgelebtes Leben

Geld/Geldbeutel:
 Irdischer, meist kurzfristiger Reichtum

Genussmittel (Tabak, Konfekt, Pasteten etc.):


 Verschwendungssucht, Laster und Völlerei

Gold- und Silbergeschirr, Perlen, Schmuck:


 Überflüssiger Luxus, Anspielung auf Eitelkeit

Granatapfel:
 Symbol für Kirche oder Verführung und Sündenfall

Hering und Käse:


 Gegensatzpaar steht für Fasten und bescheidene Lebensführung
einerseits und maßlos-unmoralischer Völlerei und andererseits
fleischliche Lust

Insekten, Käfer, Fliegen, Würmer, Eidechsen:


 Sinnbilder des Teufels, der Sünde, der Vernichtung, des Bösen, stehen
für Falschheit -> Krokodiltränen: geheuchelter Schmerz

Johannisbeeren:
 Blutstropfen, Martyrium Christi

Krebs:
 Rückwärts oder Seitwärts gehend ist er eine Anspielung auf die
Verkehrtheit und Verrücktheit der Welt

Lichter (Öllampen, Kerzen, die erloschen oder kurz davor sind):


 Das Verfließen der Zeit, Hinweis auf die unausweichliche, ewige
Dunkelheit im Tod

Lilie (weiß)

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 Reinheit der Jungfrau Maria

(Zerbröckelte) Mauer:
 Typisches Requisit für die Öde; als Trümmer verweisen sie auf
Unbeständigkeit und Endlichkeit

Muscheln:
 Tote Schalen einstigen Lebens, Sammelobjekte menschlicher Eitelkeit

Musikinstrumente, Noten:
 Flüchtigkeit des Tons, des Schalls

Nelke:
 Hinweis auf den Leidensweg Christi und den Kreuzestod

Pfeifen (Rauch):
 Erzeugen nichts als Rauch, Nichtigkeit; Genuss

Sanduhr, Stundengas:
 Verfließen der Zeit, Flüchtigkeit, Vanitas -> Zeit auf der irdischen
Welt ist endlich

Schinken:
 Reichliches Essen und Völlerei

Schlange:
 Sündenfall

Schlüssel:
 Öffnung des Himmelreiches

Schmetterling:
 Seele und Auferstehung -> Vanitas

Schmuck und Perlen aller Art:


 Symbole der Eitelkeit, der Leichtfertigkeit und Verführbarkeit

Spiegel:
 Scheinhaftigkeit des Daseins, Eitelkeit und Schönheit

Tiere (erlegt), Jagdtrophäen:


 Jagd als Privileg des Adels

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Totenkopf, Skelett, Knochen, Gebeine:
 Zeichen für Todesverfallenheit alles Irdischen -> Vanitas

Tulpe:
 Schönheit, Leichtsinn, Verschwendung

Waffen, Rüstungen:
 Tapferkeit, Kühnheit

Würfel, Kartenspiel:
 Spielleidenschaft, Müßiggang und Laster, unnützer Zeitvertreib

Zitrone (angeschnitten):
 Sinnbild für das äußerlich Schöne, dessen Inneres sauer ist ->
Fragwürdigkeit des Genusses -> bitteres Ende

Zuckerwerk, Gebäck, Austern kostbare Gewürze:


 Mahnung zur Bescheidenheit, Hingabe an die Begierde und Lust

„Austernfrühstück“, Pieter Claesz

27
Gabriele Münter

„Was an der Wirklichkeit ausdrucksvoll ist, hole ich heraus, stelle ich einfach
dar, ohne Umschweife, ohne Drum und Dran. So bleibt die Vollständigkeit der
Naturerscheinung außer Acht, die Formen sammeln sich in Umrissen, die
Farben zu Flächen, es entstehen Abrisse der Welt, Bilder.“

„Ich habe da nach kurzer Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht – vom
Naturabmalen – mehr oder weniger Impressionistisch – zum Fühlen eines
Inhalts – zum Geben eines Extrakts“

Biografisches

- 1877 als jüngste Tochter einer wohlhabenden Zahnarztfamilie geboren


- 1901 ist Münter in München, besucht den Künstlerverein „Phalanx“ ->
Kandinsky lehrt dort -> haben bis 1914 eine intensive Lebens- und
Künstlerverbindung
- 1904-08: Münter und Kandinsky unternehmen viele lange Reisen

Landschaften im Werk von Gabriele Münter

- Landschaften und Szenen im Freien nehmen von Anfang an einen


bedeutenden Platz in der Malerei von Gabriele Münter ein
- Landschaften, die vor Ort auf Reisen entstehen oder im Bereich ihres
unmittelbaren Umfelds -> Gegend des oberbayrischen Murnau

Stillleben im Werk von Gabriele Münter

- ab 1908: neue Möglichkeiten das Gesehene zugunsten der ausdrucksvollen


Farb- und Flächenform in der Empfindung zu steigern
- Die Dinge ihrer Stillleben-Bilder scheinen oft aus ihrer unmittelbaren
Wohnumgebung zu stammen -> Arrangements aus Früchten, Blumen,
einfachem Gebrauchsgeschirr, kleinen Volkskunst-Figürchen oder anderem
 Keinerlei symbolische, religiöse oder moralische Botschaften
- Gegenstände selbst werden nicht gemalt, um Plastizität und Stofflichkeit
möglichst genau und naturgetreu wiederzugeben -> vielmehr: die gewählten
Gegenstände repräsentieren zum einen Teile ihres persönlichen Lebens,
zum anderen dienen sie oft genug als reine Träger von Farb- und
Flächenwirkungen innerhalb einer Bildkomposition
 Tendenz zur Abstraktion entwickelt sich
- Bildraum, Perspektive und Blickpunkt des Betrachters variiert in ihren
Werken nicht sehr stark -> Standflächen wie Tische, Regalböden, etc.
28
werden häufig spannungssteigernd angeschnitten, manchmal in die Fläche
nach oben geklappt, sodass sich Frontalansicht und Aufsicht mischen
- Hintergründe bleiben in der Regel flächig, ohne räumliche Tiefe, allein
durch die farbige Gestaltung bestimmt
- Arbeitet mit Licht und Schatten (zumindest mehr als bei den Landschaften),
auch mit Schlagschatten, um den Objekten ihre dreidimensionale Präsenz
nicht ganz zu nehmen
- Sie steigert die Wirkung ihrer Stillleben durch die Buntfarben und ihre
Kontraste, die als Farbkomposition zusammengestellt werden.

Gestalterische Mittel und Absichten

- Steigert Wirkung der Stillleben durch die Buntfarben und ihre Kontraste,
die als Farbkomposition zusammengestellt werden
- Spannungssteigernd angeschnitten
- Naturgetreue Abbildung wird zugunsten eines gesteigerten Ausdrucks
vernachlässigt
- Münter malt sehr flächig und abstrakt
- Bildkomposition ist ein wesentlicher Gestaltungsaspekt
- (ab 1908) neue Möglichkeiten das Gesehene zugunsten der ausdrucksvollen
Farb- und Flächenformen in der Empfindung zu steigern
- Ausdruck des persönlichen Gefühls im Sinne eines geistigen Erlebnisses
- Keinerlei religiöse, symbolische oder moralische Botschaften
- Teile des persönlichen Lebens
- Gegenstände selbst werden nicht gemalt, um daran Plastizität und
Stofflichkeit möglichst genau und naturgetreu wiederzugeben
- Gegenstände sind Träger von Farb- und Flächenwirkungen innerhalb einer
Bildkomposition
- Flächige Einfachheit und Klarheit des Bildausdrucks
- Räumliche Tiefe, weitestgehend auch Plastizität und Volumen der Objekte
sowie Stofflichkeit und Materialität werden vernachlässigt
- Pinselduktus wird großzügiger und großflächiger, das Motiv wird in der
Form immer stärker vereinfacht und auf Farbflächen reduziert
- Die Farbigkeit nutzt verstärkt Buntfarben (Grundfarben und ihre
Mischungen, etwas Brauntöne, Schwarz und Weiß) und setzt diese in
Farbkontraste Gegenüber, dazu treten verstärkt dunkle Konturen auf, die
Farbflächen werden wie in ein freies Gerüst gespannt
- Verzicht auf die Darstellung von Stofflichkeit
- Teil der Alltagskultur
- Details werden vernachlässigt
- Verzicht auf die Wiedergabe bestimmter, auch wechselnder Licht-Schatten-
Verhältnissen

29
- Inspirationsquelle: die Vorliebe für Hinterglasmalerei, die ebenso mit stark
vereinfachten Formen, bunten Farben und kräftigen Konturen eine
Betonung und Klarheit im Ausdruck anstrebt
- Entdecken und Sammeln von bayrischer Volkskunst und Hinterglasmalerei

Künstlerische Entwicklung Münters

- Früher (vor 1908)


 Kleinteilige Spachteltechnik
 Viele Details/Detaillierter
 Keine Umrisslinien zu erkennen
 Perspektive wird noch beachtet
 Farben naturgetreu
 Einheitliche Farben -> keine kräftige, herausstechende Farben
 Tiefenwirkung
 Größenverhältnisse werden eingehalten
 Impressionistisch -> Augenblick/Eindruck auffangen
 Sichtbarer Pinselduktus

- Später (nach 1908)


 Veränderung: vom „Naturabmalen“ hin zum „Fühlen eines Inhalts“
 Abstrahierter in Form und Farbe
 Veränderung: von kleinteiliger Spachteltechnik zu großen Flächen
 Sehr flächig
 Dunkle Umrisslinien/Konturen
 Farbe wird unabhängig vom Naturvorbild genutzt
 Perspektive wird vernachlässigt, um gute Gesamtwirkung zu erzeugen
 Dinge vereinfacht dargestellt -> Vereinfachung der Form
 Expressionistisch -> will Gefühle projizieren
 Sichtbarer Pinselduktus
 Nutzt verstärkt Buntfarben

- Künstlerischer Einfluss
 Auseinandersetzung mit bayrischer Volkskunst (kleine Gegenstände
mit starker Aussage und starkem Ausdruck) -> Münter sammelt kleine
Objekte wie geschnitzte Madonnen, Krippenfiguren, kleine Tonhühner
 Bäuerliche Hinterglasmalerei

- Künstlerische Absichten
 Expressionismus
 Verwendung von Ausdrucksfarbe
 Gefühle in Bildern verarbeiten

30
Bezug zur Wirklichkeit

- Verändert Tiefenverhältnis -> Gesamtwirkung ist wichtiger


- Verändert teilweise die Farbigkeit
- Grober Bildaufbau wird beibehalten -> wird aber teilweise verändert
- Ausgehend vom Motiv -> Entwicklung eigener Bildidee
- Verwendung von Ausdrucksfarbe, oft bunte bzw. reine Farben,
Komplementärkontraste
- Lockerer Pinselstrich (freier Duktus, teilweise pastose Malweise,
Bewegungsspur)
- Vereinfachung der Formen -> Setzung großer Farbflächen, häufig klare
Abgrenzung der Flächen durch dunkle Konturen/Umrisslinien
- Eigenständiger Umgang mit Raum und Räumlichkeit -> Vernachlässigung
von perspektivischen Gesetzmäßigkeiten, Aufheben der Raumillusion
- Freier Umgang mit Komposition/Bildstruktur -> von statisch bis dynamisch
-> von geordnet bis ungeordnet
- Malerei als Spiegel innerer Bewegung und Gefühle -> Ausdruck seelischer
Stimmung

„Stillleben mit Vase, Flaschen und Zweigen eines Vogelbeerbaums“, Gabriele


Münter
31
Wolfgang Tillmanns

„Ich mache Bilder, um die Welt zu erkennen“

„Ich benutze Fotografie eigentlich nur als Medium, um neue Bilder zu machen –
Rechtecke“

Allgemeines

- Tillmanns wurde in den 1990er-Jahren bekannt


- Nutzte das Experimentieren mit den Mitteln der Fotografie zur Erfindung
einer neuen Bildsprache
- Von der Fotografie wird zumeist erwartet, dass sie wiedergibt, was
tatsächlich ist, dass sie die Natur sozusagen naturgetreu abbildet.
Dementsprechend wird auf einer Fotografie vor allem das gesehen, was sie
von der Realität einfängt
 Für Tillmanns ist das eine unzutreffende, zu beschränkte Vorstellung,
denn ein Bild vermag mehr zu zeigen als die Oberfläche der Realität
- Tillmanns interessiert die Fotografie als „gemachtes Bild“
- Tillmanns widmet sich intensiv den Stillleben und der Landschaft
- Manche seiner Arbeiten gehen in ihrer Darstellung bis in den Bereich der
Abstraktion, zu Bildern, die mit den Grenzen des Sichtbaren spielen
- Fotografie im klassischen Sinn steht nicht im Zentrum des Werks von
Wolfgang Tillmanns, sondern das Erschaffen von Bildern, die uns zu einer
neuen Wahrnehmung der Welt anregen und uns dieses Wahrnehmen auch
bewusst machen

Die Stillleben

- Häufig wählt er den Blick von oben, der einerseits die Abstrakten
Eigenschaften der Motive betont, Gleichzeitig aber auch Zusammenhänge
mit der Umgebung und den Gewohnheiten des Alltags herstellt und diese
deutlich macht
- Leicht entschlüsselte Symbolik findet sich nicht in den gewählten Dingen,
aber ein biographisch-persönlicher Bezug, der das Betrachten ein wenig wie
den Blick in ein anderes Privatleben wirken lässt
- Scheinbar zufällige Arrangements von Alltagsgegenständen zeigen auf den
zweiten Blick oft eine ungewöhnliche Kombination von Objekten
 Erscheinen wie zufällige Ausschnitte aus einer anderen Privatsphäre,
die beim Betrachten Rätsel aufgeben oder eine besondere Art von
Poesie entfalten können
32
- Die Farben, die Stofflichkeit und die Oberflächenbeschaffenheit der
fotografierten Dinge geben eine starke Präsenz und Lebendigkeit
- In der Komposition, die nur scheinbar zufällig erscheint, findet sich
häufiger eine Spannung und verhaltene Dynamik, etwa wenn der Blick der
Gegenstände in einer Schräge verläuft, wenn Farben in kräftigen Kontrasten
erscheinen oder bewusste Ausschnitte das allzu Ausgewogene stören

 Das Spiel mit den Erwartungen der Betrachtenden z.B. bei


Größenverhältnissen, Dimensionen und unterschiedlichen Ebenen oder
beim Kontrast von flächiger und räumlicher Wirkung bestimmt zum
Teil Tillmanns Blick für das Besondere. Aber auch in überraschenden
Kombinationen aus technischen und natürlichen Objekten, in denen
Verbindungen von scheinbar Zufälligem und gleichzeitig bewusst
Komponiertem, von realem Objekt und seiner Spiegelung, von großer
Nähe und Weite, von deutlicher Schärfe und weicher Unschärfe zeigen
sich die Interessen Tillmanns an der immer wieder neuen neugierigen
Wahrnehmung unserer Welt

„Still life“, Wolfgang Tillmanns

- Fotografie; C-Print im Format 30x40cm; Format vergleichbar mit


Stilllebenmalerei im Barock
- Auf den ersten Blick alltägliche Gegenstände auf einer Fensterbank;
zufälliger Eindruck; Eindruck einer „privaten“ Situation
33
- Gegenstände sind dem Betrachter bekannt und gleichzeitig sehr banal;
repräsentieren unterschiedliche Bereiche des Alltagslebens (Essen, Musik...)
- Sorgfältig gewählte Gestaltungsmittel: Bildausschnitt mit angeschnittenen
Bildgegenständen; bewusst gewählte Bildkomposition; Aufsicht;
Farbkomposition; unterschiedliche Schärfen; Spiegelungen
- Mandarinenschalen -> Vergänglichkeit -> Tillmanns zitiert Vanitasmotiv
des Barock
 Stellt diesem Kunsthistorischen Zitat bewusst zeitgemäße Gegenstände
gegenüber: die Kassette könnte sowohl als Retro-Zitat als auch als
autobiographischer Hinweis auf Tillmanns Tätigkeit als Musiker als
auch als Zitat der Pop-Kultur gelesen werden; Mehrschichtigkeit der
Bedetungsebenen; ähnlich dem Barockstillleben
- Durch Spiegelungen und den Fensterdurchblick entstehen unterschiedliche
Raumschichten, die sich gegenseitig in der Fotografie überlagern und dem
unmittelbar abgebildeten Gegenstand gegenübergestellt werden;
thematisiert unterschiedliche Wirklichkeitsgrade von „Welt“ und Abbildung
durch das Medium der Fotografie
- Die Fotografien repräsentieren die Gegenwart mit Hilfe bewusst banal
wirkender Bildgegenstände und räumlicher Kontexte; gleichzeitig wird oft
die Zeit an sich thematisiert -> die soeben erfasste Gegenwart ist jetzt schon
Vergangenheit; an dieser Stelle greift Tillmanns auch den Vanitas-
Gedanken der Barockzeit auf, der sich sowohl auf die gegenwärtige
Kulturepoche als auch auf die eigene Lebenszeit übertragen lässt

Die Landschaften

- Wesentliches Motiv im Werk Tillmanns


- Prinzip der Serie findet sich immer wieder, etwa wenn er einen Apfelbaum
auf einem städtischen Wohnungsbalkon vor dem unscharfen Hintergrund
der Innenhofbebauung immer wieder in seiner natürlichen Veränderung
über einen längeren Zeitraum hinweg fotografiert
- Verzicht auf wissenschaftliche und systematische Perspektive, sondern zeigt
die Zweige immer wieder als lebendige Momentaufnahme in wechselndem
Licht und bei anderen Jahreszeiten
 So erhält sich der Eigenwert der Fotografie, die nicht nur Teil einer
Seriendokumentation ist
- Riesig-endlose Wasseroberflächen, Himmelabschnitte, die sich beliebig
nach oben, unten, rechts und links erweitert vorstellen lassen
- Fotos werden meist bei Ausstellungen in Übergröße präsentiert, sodass die
Betrachtenden, wenn sie unmittelbar davorstehen, selbst Teil der Szenerie
werden können -> Gefühl der Überwältigung, der Größe, ein Gefühl, dass

34
die romantische Landschaftsmalerei von Caspar David Friedrich auf andere
Weise vermitteln konnte

Gestaltungsgrundlagen der Fotografie

Warum fotografieren Künstler?


 Angebot an den Betrachter, die Welt nicht nur in Bildern
dokumentarisch festzuhalten, sondern die Welt neu, anders und
ungewohnt zu entdecken

Schnell geknipst ist selten gelungen:


 Auseinandersetzung mit den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten
des Mediums Fotografie
 WAS möchte ich WIE fotografieren?

Der Blick auf das Motiv:


 Der dokumentarisch, distanzierte Blick auf das Motiv:
 Das Motiv so einfach, klar und vollständig wie möglich
darstellen ohne Ablenkung durch gestalterische
Besonderheiten und/oder eigene Wertungen

 Der ungewöhnliche, besondere, eigene oder inszenierte Blick


 Bewusst und in künstlerischer Absicht eingesetzt, um die
Wirkung zu steigern und um der Fotografie eine eigene
Intention zu verleihen
 Überraschend, ungewohnt, geheimnisvoll-rätselhaft, kühl,
ruhig, dynamisch, monumental, betonend

Gestaltungsgrundlagen:

Format:
- Hoch- oder Querformat?
 Hängt oft von der Form und der Ausrichtung des Motivs ab

Farbe:
- Schwarz-Weiß oder Farbe?
 Hängt oft von den eigenen Absichten ab
 Entscheidend: z.B. Motiv soll verfremdet oder dokumentarisch
festgehalten werden; der Blick soll sich auf etwas bestimmtes
Konzentrieren, man möchte eine bestimmte
Bildstimmung/Natursituation einfangen

35
Ausschnitt:
- Panorama-Ansicht, Gesamtansicht, Nahaufnahme, Detail, ...?
 Der Ausschnitt bestimmt ebenfalls die Wirkung der Fotografie
 Soll entsprechend den Absichten gut gewählt sein
 Was will ich zeigen? Soll alles zu sehen sein? Was macht es
interessant? Was ist besonders wichtig? Was kann man weglassen?
Wie lasse ich das Motiv ungewöhnlich wirken?

Perspektive:
- Von oben, von unten, frontal, schräg?
 der gewählte Blickwinkel kann ein Motiv z.B. monumental wirken
lassen oder der Betrachter schaut von oben herab
 Auf welche Besonderheit soll aufmerksam gemacht werden? Möchte
man einen gewöhnten Alltagsgegenstand vielleicht mal aus einer ganz
anderen Perspektive zeigen?

Bildaufteilung und Bildkontraste:


- Form- und Farbkontraste oder Verwandtschaften, betonte Richtungen oder
Linien?
 Viel – wenig, leer – voll, groß – klein, rund – eckig, scharf – unscharf,
hell – dunkel
 Spannung kann durch die Platzierung des Motives im Bild erzeugt
werden -> angeschnittene Motive sind meist spannungsvoller als mittig
platzierte
 Kompositionsprinzipien:
 Statik: Vertikal – Horizontal
 Dynamik: Diagonal
 Bewegung: Rhythmus – Reihung
 Symmetrie – Asymmetrie
 Hell – Dunkel
 Nah – Fern
 Tiefe: Horizont, Groß – klein

Schärfe – Unschärfe:
- Große Schärfentiefe, geringe Schärfentiefe, Unschärfe durch Bewegung?
 Unschärfe im Foto kann bewusst eingesetzt werden, um z.B. ein Motiv
vor unscharfem Hintergrund zu betonen, die Geschwindigkeit eines
Autos festzuhalten oder eine Lichtzeichnung einzufangen

Beleuchtung:
- Gleichmäßiges Licht, Teile werden durch Licht hervorgehoben/betont,
Einsatz von Blitzlicht?

36
 Der gezielte Einsatz von Licht und Schatten kann die Stimmung der
dargestellten Situation verändern, betonen oder möglichst neutral
wiedergeben

Werkbetrachtungen schreiben

Malerei und Fotografie

1. Erster Eindruck

- Äußerungen spontaner, subjektiven Empfindungen, Wirkungen,


Reaktionen...

2. Daten

- Künstler, Lebensdaten, Titel, Entstehungszeit, Technik, Maße und Format,


Standort

3. Inhalt/Bestandsaufnahme -> WAS

- Bildgattung/Thema (Bildnis, Landschaft, Stillleben, religiöse oder


mythologische Darstellung)
- Beschreibung des gegenständlichen bzw. ungegenständlichen Bestandes in
einer dem Werk angemessenen, sinnvollen und anschaulichen Weise (vom
Detail zum Ganzen oder umgekehrt, Vordergrund zu Hintergrund, von links
nach rechts)

4. Formale Analyse -> WIE

- Material/technisches Verfahren (Öl auf Leinwand, Zeichnung, Fotografie...)

- Malweise: Bildträger, Beschaffenheit der Malschicht, Farbauftrag, Duktus,


Linienverlauf, Formgenauigkeit, Formbegrenzung
 Lasierend, transparent, deckend, pastos, flächig,
(un)sichtbarer Pinselduktus, locker-skizzenhafter Duktus,
fleckhaft-getupft, verstärkte Konturlinien, durchscheinende
Farbschichten
 Malerisch-auflösend
 Linear-abgrenzend

37
- Farbwahl, Gesamtfarbigkeit:
 Benennung der Bildfarben in differenzierter Weise und
besonderer Gewichtung -> was bestimmt den Farbeindruck
besonders?
 Farbton, Farbhelligkeit, Farbintensität -> hervorstechende
Buntfarben (Primärfarben), daneben untergeordnete Farben
und Mischtöne, getrübte und aufgehellte Farbtöne

 Daraus folgende Wirkungen: kräftig, trüb, leuchtend, schrill, grell,


dunkel, hell...

- Farbverwandtschaften -> Bildfarben von ähnlicher Farbrichtung, Helligkeit


und Intensität
 reduzierte Palette, Hell-Dunkel-Malerei

- Farbkonzeption:
 Koloristisch: Gesamteindruck durch Buntheit der Farben
 Monochrom: Eine Farbe dominant, wird getrübt & aufgehellt
 Valeuristisch: Feine, differenzierte Farbabstufungen

- Farbkontraste:
 Farbe-an-sich: durch Zusammenstellung ungebrochener und
bunter Farben
 Hell-Dunkel: durch unterschiedliche Helligkeiten
 Kalt-Warm: Farben scheinen Temperaturen zu haben
(subjektive Empfindung)
 Qualitätskontrast: Kontrast zwischen leuchtender und
getrübter Farbe
 Quantitätskontrast: ungleich große Farbflächen
 Komplementärkontrast: Rot – Grün, Gelb – Violett, Blau –
Orange -> Spannung und Harmonie
 Simultankontrast: Wechselwirkung von
nebeneinanderliegenden Farbflächen -> Orange wirkt auf
schwarzem Hintergrund feuriger und intensiver als auf
Hellem -> Farbempfindung im Auge des Betrachters

- Beziehung Farbe-Gegenstand:
 Lokalfarbe/Gegenstandsfarbe: bei natürlichen,
unverfälschten Lichtverhältnissen -> eigene Farbe des
Gegenstandes
 Erscheinungsfarbe: durch Lichteinflüsse verändertes Licht

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 Ausdrucksfarbe: Bildfarbigkeit nicht abhängig von äußeren
Bedingungen (objektiv) oder Wahrnehmungen, sondern aus
inneren, subjektiven Empfindungen, Stimmungen und
persönlichen Werten
 Symbolfarbe: Farbe bekommt eine Bedeutung, sie steht für
etwas -> emotionale, literarische oder religiöse
Vorstellungen

- Farbe und Raumwirkung:


 Farbperspektive: mit zunehmender Entfernung werden die
Farben im Hintergrund kälter, im Vordergrund wärmer
 Luftperspektive: mit zunehmender Entfernung lösen sich die
Umrisse der Gegenstände im Hintergrund auf, sie wirken
flächiger

- Farbe und Lichtwirkung:


 Mit Licht und Schatten lassen sich spannungsvolle Hell-
Dunkel-Beziehungen aufbauen -> durch helles Licht werden
bestimmte Teile hervorgehoben, durch dunkles Licht
hingegen versinken bestimmte Teile

- Bildnerische Elemente:
 Form (Punkt, Linie, Fläche)
 Farbe (Farbcharakter/Farbwahl, Farbkontraste, Hell-Dunkel-
Verteilung)
 Komposition (Anordnung der Elemente im Bildformat

- Zusammenwirken der bildnerischen Elemente/Mittel


 Plastizität/Körperhaftigkeit
 Stofflichkeit/Materialität
 Formausprägungen -> verzerrt, kantig, weich, kontrastierend,
zergliedert, aufbauend
 Raum -> Position im Bild, Figur vor Grund,
Größenverhältnisse, Überdeckung/Schichtung/Staffelung,
Horizontlage/Betrachterposition, frei gesetzte oder
konstruierte Perspektiven als Parallel-, Zentral-, oder
Fluchtpunktperspektivem + Farb- und Luftperspektive
 Licht/Schatten (Lichtquelle, Eigenlicht der Farbe
 Kontraste (Formkontraste, Farbkontraste, Hell-Dunkel-
Verteilung)

39
 Daraus folgende Wirkungen: tiefenräumlich, flächig, realitätsgetreu,
naturnah, Grad an Vereinfachung, Abstraktion

 Komposition (in Bezug zum Bildformat: dominierende


Richtungen, betonte Achsen -> Senkrechte, Waagerechte,
Diagonale, Schräge, Bögen, Ordnungsstrukturen -> z.B.
Reihung, Streuung, Verdichtung, Rhythmus, Symmetrie und
Asymmetrie, Kompositionsschemata ->
Dreiecks-/Kreiskompositon, Hell-Dunkelverteilung,
Farbkomposition)

 Daraus folgende Wirkungen: ruhig, ausgeglichen, dynamisch,


spannungsvoll, verwirrend, einfach, übersichtlich

5. Gestaltungsabsichten/Interpretation/Bedeutungen -> WARUM

- Verhältnis von Inhalt und Form


 Darstellungsweisen (naturnah, abstrahierend, abstrakt,
realistisch, idealisiert, stilisiert, deformiert)
 Werkaussage (Abbild, Sinnbild, Ausdruck; religiöse,
mythologische, historische, politische Funktion;
Wahrnehmung als Inhalt; Gestaltungsmittel als Inhalt
 Künstlerische Absicht (Ausdruck und Darstellung
persönlicher Befindlichkeit, Beeinflussung durch
naturwissenschaftliche oder philosophische Erkenntnisse,
Prägung durch gesellschaftliche Zustände; Einfluss durch
Auftraggeber -> Kirche, Herrscher, Adel, Bürgertum, Staat;
Prägung durch Epoche, kunstgeschichtlicher
Zusammenhang)

6. Vergleich der Ergebnisse der Analyse und der Interpretation mit dem
persönlichen ersten Eindruck

7. Weitere Untersuchungsfelder:

- Biografie des Künstlers (Lebenszeit, Nationalität, Aufenthaltsorte)


- Kultureller Kontext der Zeit (aus welcher Lebenswelt wurde der
Landschaftsausschnitt gewählt? Welche Ideen, Sehnsüchte, Gefühlswelten
oder Weltanschauungen der Zeit spiegelt das Werk wider? Bedeutung der
Bildgestaltung und des Motivs für die Entwicklung der Landschaftsmalerei)

40
Architektur

1. Erster Eindruck:

- Äußerung spontaner, subjektiver Empfindungen, Wirkungen, Reaktionen

2. Daten

- Werk, Entstehungszeit, Bautechnik, Maße, Standort, Architekt,


Auftraggeber

3. Bestandsaufnahme -> WAS?

- Bauaufgabe/Funktion/Nutzung
 Sakralbau
 Profanbau

- Beschreibung des Standortes, der Lage, der Umgebung

4. Formale Gestaltung -> WIE?

- Beziehung zur Umgebung/Beziehung Außenraum – Innenraum:


 Verhältnis zur Umgebung, Natur, städtebauliche Aspekte

 Daraus folgende Wirkung: Dialog, Konkurrenz, spannend,


kontrastierend, verbindend, isolierend, abweisend, geschlossen,
abschließend, offen, frei...

- Bauelemente:
 Boden, Wand/Fassade, Tür/Portal, Dach/Kuppel, Stützen,
Treppe, Rampe
 Konstruktive Elemente wie Wand, Stütze, Pfeiler, Bogen...
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- Baukörper/Gliederung des Gesamtbaues:
 Grundformen, Baukörper in Einzelformen, Größe und
plastische Gliederung
 Richtung und Ordnungen: Gliederungen, Durchdringungen,
Gruppierungen, Ausrichtung

 Daraus folgende Wirkung: einfach, streng, komplex, (a)symmetrisch,


geschlossen, offen, frei, richtungsbetont, vielfältig, bewegt, monoton,
statisch-ruhig, organisch, dynamisch, monumental, rhythmisch,
aufgelöst

- Baumaterialien und Konstruktion:


 Wesentliche und/oder besondere Materialien/Werkstoffe
 Massivbau, Skelettbau, Tragwerke

 Daraus folgende Wirkung: natürlich, künstlich, modern, leicht, massiv,


schwer, transparent, einfach, der Umgebung angepasst, fremdartig...

- Innenraum/Betrachten
 Raumprogramm/Raumfolge in Form, Größe...
 Raumformen und Ausrichtung, Raumproportionen
 Raum-Atmosphäre -> durch Lichtführung, Materialien,
Farbgebung

 Daraus folgende Wirkung: einfach, aufeinanderfolgend, ausgeglichen,


kontrastierend, sich durchdringend, symmetrisch, funktional,
verwirrend-labyrinthisch-komplex, offen, frei, Betonung der
Höhe/Weite, hell, dunkel, sachlich, leicht, geheimnisvoll

5. Architektonische Absichten, Bedeutung, Bewertung -> WARUM?

- Die Bauaufgabe und ihre Lösung


 Architektonische Absichten und Ziele
 Zeitumstände/gesellschaftlicher und biografischer
Zusammenhang
 Kunsthistorische Bezüge

6. Vergleich der Ergebnisse aus der Analyse mit dem ersten Eindruck

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